Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 30.05.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270530022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927053002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927053002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-05
- Tag 1927-05-30
-
Monat
1927-05
-
Jahr
1927
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Mont«» S0. Mal 1S27 — »Dresdner NachrKhiei»'' — Nr. 251 Sette S 7vv-Iahr-Feler -er Sta-t Leitmeritz. DI« alle« Naturschwärmern al» Stelpaukt Ihr«» «andern» dnrch dt« Gächstsch-Böhmlsche «chwel« autbekanut«. Inmitten «tue» namentlich zur Frühttua»zBtt tn -errltchfter Blüten, »rächt «nd abwechslunaßretchrr Bergwelt lt,sende Elbeftadt Leitmeritz feiert In diesen Tagru^ba» Heimatfest th, «ndertsährtgen Bestehen» reunde «nd Verehrer k. e» Taarn da» Heimatftst Ihre» sieden» n». da» Tausende und aber Lausende ehrer tn ihren altehrwllrbtgen Mauern »er» sammeln dürste. Unter aroßzügtza angelegte« und wobldurch. dachten Vorbereitungen. die seit Monaten den Frstau»schuß in «tem halten, gedenkt man die 700-Jahr.Feier würdig »u de» ,rbe«. indem man vor allen Dingen bl« denkwürdigen Kultur» Verdienste dleser Statte treuer deutscher Getsteßarvett in Er» inneruna zu bringen demllht ist. Al» alter Vtschoslfltz mit viele« damit verbundenen höheren Lehranstalten bildete LettmeitL von sebrr «inen wohltuenden Ruh«, und Lichtpunkt «m parteihadernben politischen Treiben der beiden ein» geborenen Stammrbvölker. der von vernünftigen Gtadträten aelettet. zur beschaulichen Entwicklung schöngeistiger Betött» auna besonder» geeignet erschien und manchen Stille suchenden vinenschastler tu diel« durch wundervolle Naturschünheiten ge» seaaeke und zur Schassen anregende Oase lockte. Besonder» die Mull» sand hier ein« ersprießliche Pslegestätte und prägte mii Recht den Refrain eine» einst vielgesungrnen Bolk»llede»: ^>n Lriimerlv in Leitmeritz. da ist der Musikanten Sitz!" — Eine ganze Reih« bedeutender schaffender und «»»übender Tonklinstler versuchten von hier au» die ersten Schwingen tbre» Können» zum Kluge tn die Welt und erhielten ihre willenickiastltch« Grundlage in dieser Stad«, tn der sich Natur »nd Knnn zur seltenen Einheit verschmolzen und manche» daran» entstandene Kunstwerk »um Ewigkeit-wert« stempelte. Man denke nur an die au» echtem deutschen Empfinden und GcmüiSleben entsprungenen Chöre »Schön Rohtraut". „ES slog ei: alter Käser" von W. H. Beit: an die stimmungsvollen Poesien «ine» Hugo Salu». oder an die schalbasten Ergüsse Dr «nlvn Scham». — Biele ausgezeichnete Kunstkräste gingen aus den im Mittelalter in Böhmen zahlreich bestehenden „Literatengesellschasten". die sich besonder» der Psleae de» KtrchengesangeS annahmen. und au» den Priester, und Lehrer» sem waren die namentlich in Leitmeritz immer einen guten Rus besahen, hervor. So sanben sich — wie man aus der inter» «sianten da» Lettmerttzer Musikentwicklung»gebiet allerdings etwa» sprungbast behandelnden Festschrift erkennen kann — in den Archiven ganz ausgezeichnete Ktrchenmusik-Kompositio» nen «ine» Propstes Johann GtxtuS von Lerchenfeld I1V62 bis 16291. von Wenzel Praupner 11714 bi» 1807) und Kranz Anton Rößler — genannt Rosetti — l17kO bi» 17S2s, der zweifellos al» der bedeutendst« Lettmerttzer Tondichter der älteren Zeit anzusehen ist und seinerzeit oft mit Mozart verglichen wurde. Bon namhaften Musikern des IS. Jahrhunderts sind zu nennen: Franz Grnndmann 11791 bis 1816). Joses Lauda <1709 btS 18«), venzel Heinrich Bett <1806 bi» 1861). der al» angesehener KreiSgerichtSpräsident einer der begabtesten Komponisten seiner Zeit war. aus den Robert Schumann wiederholt in seinen Schriften anerkennend hinwieS. und der einzige ist. von -ein noch heute einige Werke besonders volkstümlicher Chöre lebendig find Vorzügliches leisteten aber auch Joseph DionyS Manzer <1808 bis Ei. Veit Mvldner <18,8 bi» 1887s. Leopold Giinzl «184S bis ISIS». Reinhold Kühnes <1859 bis Es und Vinzenz Neifner <1878 bis 1921). Auch der setzt als Kon» scrvatortumSdtrektor und Komponist von wertvoller Kirchen» musik tn Wien wirkende Mar Springer weilte längere Zeit als Domkapellmeister» tn Leitmeritz. In der letzteren Zeit haben sich um da» Leitmeritzer Musikwesen besonders erfolgreich hervorgetan der Kunstmäzen Emanuel Lachmann, der in selbst» loser Opsersreudigkeit eine Orchcsterschul, gründete, die seht unter der ausgezeichneten Leitung Professor Adalbert Gatter» mann» steht: Frl. Julia Beit — Tochter de» bekannten Kom» ponisten und LteblingSschülerin Karl Reineckes — als In» habertn einer starkbesuchten Klavierakademie, und der ehe malige Domchordirektor Eugen Siegfried Räuber, dessen fein» finnig« «rbeit aus de« liturgischen Gebiete schöne Ersolge zeitigte. Unter diesen überaus günstigen Vorbedingungen erschien e» säst selbstverständlich, dag der rührige, seit 18V8 bestehend« Lettmerttzer Gesang, und Mustkverei« die Festwoche der 70ü»Jahr.F«i«r mit einem grohzügia angelegte« Fest-Sonzerte eröffnet«, da» am Sonnabend im überfüllten Saale der Turn halle stattfand. Da» ziemlich umfangreiche Programm stellt« sich in pietätvollem Gedenken hauptsächlich au» Werken ehe» maliger Lettmerttzer Tonmeister »usammen und brach»« zu» letch tn seinen Ecksätzen eine würdig« Huldigung Beethoven», der neue Domkapellmeister Franz Zeman«, der in der kurzen teil seine» Wirken» aus den Chor, und Orchesterkrästen «in« eachtltche Beretnigung heranblldete, bracht« di« einzelnen Pro» rammnummer« unter Einsetzung seiner zielsicheren Führer» Hast mit bestem Gelingen zu Gehör und erntet« mit seinen Getreuen begeisterten Beifall. Den viel verheißenden ««stakt begann man mit Beethoven» großer „Leonoren-OuvertÜre". die ganz prächtig emporgestasselt wurde. Dann betrat brr Protektor de» Feste». Bürgermeister Franz Knöchel, da» blumengeschmückte Podium und wie» aus die Bedeutung der 700-Jakr.Feier der Stadt Leitmeritz hin, die GchicksalSepochen von Leid und Freud anschaulich in Erinnerung bringend, und vor allem die kulturellen Berdienste um da» Deutschtum her» vorhebend. Mit einem begeistert ausgenommen«« Treu» aelvbni» zur Heimat schlossen die trefslichen AuSsührungen de» Festredners. Daraufhin nahm dt« Bortragvsolge ihren Fortgang und bescherte mehrere gemischte Chöre „Frühling» Ankunft von L. Gunzl, »Mailieb" und »Grohmlltterchen" von R. Kühnel. die in ihrer Klanasreublgkett die Heimatliebe so recht zum Ausdruck brachten. Musikalisch ungleich wertvoller waren aber di« zwei Männerchör« »Schön Rohtraut" und »Der König tn Thule" von W. H. Bett, di« mit ihren melodischen Steigerungen und Stimmwendungen zündend einschlugen. Bon Kühnel und Beit hört« man außerdem noch zwei Orchester» sätze. die den Vergleich »ueinander wieder zugunsten Bett» auSsielen liehen. Mit grober Spannung sah man nun dem Chorwerke »« u s> erftehung"MarGpringer» entgegen, das hiermit feine Uraussührung in Böhmen erlebte. Trotz aller vortress lichen Wiedergabe vermochte da» Werk aber nicht recht zu über zeugen und manche Strecken ließen bi« Aufmerksamkeit er» lahmen. Gewih beutet die Chor, und Sttmmbehandlung von überlegenem Können de» Komponisten, auch viele Ansätze »um Aufschwung« sind vorhanden, aber e» kommt nirgend» der recht« Fluß zur Entfaltung: e» scheinen Wärme und innere Begeiste rung zum Ganzen zu sehlrn. Die Schluhsuge gleicht aller dings manche Schwäche der Arbeit wieder au»: da schwank stch Springer zum eigentlichen Selbstbestimmung-recht« au und lieb alle Künste seiner polyphonen SchafsenSart glänzen? hier gab eS Stellen von begeisternder Hingabe und wirkender Leuchtkraft. Die Begleitungen am Pedalharmontum hatte Pros. Anton Nowakowsky-Prag tn seiner bekannt geschmack» vollen Rrgistrterkunst übernommen, während Fräulein Friederike Schwarz den Klavierpart betreute. Di« letzt genannte Künstlerin konnte dann noch in der groben »Chor» fantaste" Beethoven» ihre famose Spielfertigkeit, der aber die musikalische Gestaltung keinesfalls fehlt, beweisen, wie denn überhaupt dieser treffliche AuSklana de» Konzerte» zugleich den Höhepunkt sicherte. Zemann sührte die Solostimmen. daS Orchester und den Chor packend empor, «nd bot damit eine musikalische Rangleistung. Alles in allem hatte man Be» wunderungswürdiges geleistet, wenn man in Betracht zieht, daß last auSschlteblich Mustkliebhaber zur Verfügung standen. Mögen sich nun die Schluhworte der Chorfantaste Beethovens »wenn sich Lieb' und Krast vermählen, lohnt den Menschen Göttergunstl" zum weiteren Gelingen de» von echtem treuen Deutschtum getragenen Heimatfeste» erfüllen, zum Ruhme deutscher Kultur und Kunst und zum Weitergedeihen deutschen Volkstum»! — Alfred Pellegrini. Aelchsparlei de» deutschen Mittelstände». Im vollbesetzten Saale des Kegler-Hause» veranstaltete dieDreSdnerOrtSgruppederNeichSparteides deutschen Mittelstände» lNirtschastSpartet) ihren 2. Varteiabend. Unter den zahlreichen Gästen konnte der Leiter der Versammlung, Kaufmann Flab«, eine grobe Anzahl namhafter Führer der Dresdner mittelstänbtschen Organisationen begrüben Der LanbtagSabgeorbnete Kauf, mann Karl Lauterbach. Leipzig ging in seinem Referat „über die wachsend« Not de» Mittelstände«" besonder» aus die ..wachsend« Not de» Kleinhandel»" ein. An Hand eine» reichen Zahlenmaterial» bewies er. welche Feinde die Konsum- veretnSbewegunq. die Warenhäuser der Beamten-, Straßen» und Hausierhandel dem selbständigen gewerbltchen Mittel- stand gegenüber barstellen. Sr ries die Versammlung dazu auf. strengste Solidarität zu üben und in den eigenen Reihen dafür Sorge zu tragen, daß den genannten Bewegungen jedwede Unterstützung versagt bleibe. Der Kleinhandel fei voll- kommen tn der Lage, jede an ihn gestellte Forderung zu be» friedigen- Der Vortrag löste eine lebhafte Aussprache auS. an der stch u. a. Gastwirt Müller, Kaufmann Nitzsche, Kaufmann Otto Ziller, Direktor Müller. Bäcker» meister Herrmann beteiligten. LandtagSabgeorbnrter Grotzman» gab «inen kurzen Bericht über die von der Landtagöfraktton der Partei in den letzten Wochen aeleistete Arbeit und ermahnte die Anwesenden, dafür Sorge zu tragen, dab künftige Mahlen noch weit bessere Ergebnisse zeitigen mögen al» der neuerliche Sieg in Mecklen» bürg. Stadtverordneter Kaufmann Hennig förderte, dab Tempo im Gchlubchor »An die Freude". Reinen Ausklang der umfangreichen Erinnerungsfeier in der Geburtsstabt des Unsterblichen brachten endlich Edwin Fischer mit einer männlich-innigen Verlebendigung der Klaviersonate Op. 111 und die Herren Wendling, Natterer. Gaal. Tischer-Zeitz-Köln iKontrababi, DretSback «Klarinette), Nauber-Köln <Horn) und Htthnersürst-Köln iyagott», die sich zu dem bezaubernden Septett Op. 20 au» Beethovens erster, schicksalsmäbig noch unbeschwerten Schasfensperiode vereinigten und mit klang, licher Seligkeit die Herzen aller Festtetlnehmer noch einmal ausjauchzen lieben. s. s* Szenische Uraufführung von Richard WagnerS „LiebeS» mahl der Apostel". Gelegentlich der Tagung des Richard» Wagner-Verbandes deutscher Frauen, die in diesem Jahre im Zusammenhänge mit der Deutschen Theater-Ausstellung Magdeburg 1027 in Magdeburg stattfindet, veranstaltet di« Magdeburger Ortsgruppe beS Verbände» die szenische Urauf» führung von Richard WagnerS „Liebcsmahl der Apostel". AlS Mitwirkenbe zu dieser Aufsührung, di« ganz aus Farbe und Rhythmus gestellt ist, sind gewonnen worden: der Magde burger Lehrer-Gesangverein. der Magdeburger Mannerchor Und Domchor, Solisten der Städtischen Theater Magdeburg, «in Bewegungschor der Laban-Schülerin Käthe Richter und das Städtische Orchester Magdeburg. Dirigiert wird die Auf» sühruna von Hermann Hennrich, die szenische Leitung hat Obersptelleiter Walter Eischner. Hamburg, übernommen. Die Ausführung diese» Werke», die eine künstlerische Tat bedeutet, sindct in der neuerbauten Magdeburger Stadthalle am 8. Juni statt. Am gleichen Abend wird unter der Leitung von Bern hard Henking vom Städtischen Orchester Magdeburg, vom Reblingschen Gesangverein, von den Damen de» Magdeburger Lehrer-Gesangverein» und einem namhaften auswärtigen Solistenauartett Bruckner» „Tebeum" zur Aufführung ge» langen. Den Austakt zu der ganzen Feier bildet eine Orchester. Suite von Händel. s* Vach» »Kunst »er Fuge* wirb am 26. Juni 1S27 tn der von Wolfgang Graeser hergestellten Fassung im Rahmen einer Bach-Feier tn der ThomaSktrche zu Leipzig unter Leitung de» Thomaskantor» Prof. Dr. Karl Straube zur Ur» aufsührung kommen Die Bach-Feier wird am Tage vorher mit Motette und der Aufführung der JohanneS-Passion ein» arleitet. ** Vorschläge für ei« Sr«ebrrch.List.Denkmak. Der Rat der Stadt Leipzig hat beschlossen, für die Errichtung «ine» List.Harkort.Denkmals den Betrag von lüovo Mk. zu bewilligen. Da» Denkmal soll in den Anlagen gegenüber dem Leipziger Hauptbahnhofe errichtet werden. Ein weiterer Vorschlag, wie die Reichshauptstadt den größten deutschen volkswirtschaftlichen Denker und BerkehrSpolittker Friedrich List ehren könnte, wird tn der diesjährigen Groben Berliner Kunstausstellung gemacht. In der Gondcrschau moderner architektonischer Gestaltung wird ein Ausschnitt aus dem Bebauungsplan Grob-Berlin gezeigt: in den dem Plane zugrunde liegenden weit», Wirtschaft», und verkehröpolttischen Ueberlegungen spielt die Lehre Friedrich Lifts eine ricktung- gebende Rolle, die dadurch zum Ausdruck gebracht wird, daß der geplante BerkehrSmittelpunkt der künftigen Weltstadt Berlin al» »Friedrich» Li st-Bahnhof" vorgeschlagen wird. f* Deutscher Schriftsteller»«« f« Eiseuach. Unter Leitung seines BerbanbSvorsttzenden Dr. Wendlandt-Berlin wurde In Eisenach der Deutsche Schrtftstellertag eröffnet. Der Verband hat nach längerem Stillstand tn der Entwicklung wieder Zu nahme seine» Mitgliederbestände», der gegenwärtig über IMS beträgt, auszuweisen. Den WillkommenSgrub der Stadt ent» bot Bürgermeister Hofferbert? und lebhaften Beifall fanden die von nationaler Begeisterung getragenen BegrüßungSworte be» Ehrenvorsitzenden de» Deutsch-österreichischen Schriftsteller bände», Regierunaörat K l e i n e r t - Wien. Den Fest vortrag hielt Prof. Dr. L i e n h a r d»Weimar über den ^Sängerkrieg aus der Wartburg". In geistvoller eise deutet« er den Inhalt de» Urtextes des mtitelalter von Thüringen besingt, die Lanbgräfin den besiegten Oster dinge» beschützt und seine Bitte um einen nochmaligen Kampf gewährt. Der Auftrag de» Grotzherzog» von Dachsen an Scheffel, einen Ofterdingen-Roman zu schreiben, scheiterte an der exakten archivarischen Forschung de» Dichter» über den Stosf. da» Problem und die Form der Lösung. Lienhard kam unter vergleichender Heranziehung von Wolfram von Eschen» bachS Parzival und unter Deutung des tiefen Ginn» de» Mytho» im „Gängerkrieg" zu den Schlußfolgerungen: „Nicht» ist da» Leben, alles ist der Tob, und doch ist unser Leben ewig, wenn'» von der Liebe getragen war." — In dem sich an» schließenden Bortrag de» UnlversttätSlektorS Dr. Erich Dra ch-verlin: „A » S M i n n e s ä n g e r n" kamen die wesent» lichen Minnesänger de» Mittelalter» in tiefempfundenen Dich» tungen zu Wort. — Nachmittag» sand eine Besichtigung der Museen Eisenach», sowie der aus Anlaß der Tagung erfolgten beachtenswerten Gemäldeausstellung de» bekannten Maler» und Dichter» deutscher Art LudwiaFahren» krog statt. Die Feier aut^dcr Wartburg am Abend wurde ausgezeichnet durch einen Wartburgvortrag de» Burgwart» Nebe. — Die internen Verhandlungen befallen stch «. a. mit der Neuregelung der Schriststellerheime tn Wiesbaden, Jena und Kreuzhurg und Organisationsfragen. Zwanzig Jahre russische» Ballett. DaS russische Ballett unter Leitung von Dtaghtlew feiert dieses Jahr sein zwanzigjähriges Bestehen. ES wirb au» btefem Anlaß ln Paris eine Reihe von großen Vorstellungen geben, darunter den „Feuervogel", der den Ruhm Dtaghtlew» und seiner Truppe begründet hat, und zwar in einer neuen Jnszente« rung von Fokin. Wetter wurde speziell für diesen Anlaß ein Ballett „Oedtpus Rex" von Jean Cocteau unter Ber» Wendung der Tragödie des Sophokles verfaßt, und Prokoftem hat eine Tanzszcnc ?as ck'aoier" <Der stählerne Schritt), für Diaghilem komponiert. die Partei »et »er nächsten Dresdner Stadtverordneten««»! mit eigener Lifte vorgehe und im Dresdner Parlament tn voller FrakttonSstärke etnztehe. — Fernsprechverkehr mit Pale«. Vom 1. Juni „b ist der Ken ss«n — Erster Lehrsrane«lehrgau« t« Dresde». Der «er» »an» landwirtschaftlicher HauSfrauenveretu« «trd am 2. Juni im Gebäude der Landwirtschastskammer, DreSdrii-A.. Stdonteusi ratze 11 2.. seine» ersten Lehrfrauen- lehrgan- abhalten. ES spricht die Vorsitzende de» Reich», verband«» landwirtschaftlicher HauSfrauenoerrine, Elisabeth Böhm, vormittags 11 Uhr über daS Thema: „Wa» be zweckt das LehrlingSweien?" Nachmittag» 8 Uhr werden AuSbtldungSpläne vorgetragen und den Lehrfrauen päda» gogtsch« Wink« erteilt. Eine besonder« Anmeldung ist nicht erforderlich. —* «ühue für »1« Büchrrdirbstähle «» Bibliographische« Fuftitut »« Leipzig. Da» Gemeinsame Schöffengericht Letpzt« bat den Markthelfer Rudi Sonntag wegen Diebstahl» zu einem Jahr sieben Monaten, den Markthelfer Gustav Gilt» nrr wegen Diebstahls zu einem Jahr fünt Monaten, den Markthelfer Paul Beck wegen Diebstahl» zu sieben Monaten zwei Wochen, den Markthelfer Otto Heinrich Krause wegen Diebstahls zu sechs Monaten drei Wochen und den Markthelfer Paul Richard Köhler wegen Diebstahl» z« sech» Monaten zwei Wochen Gefängnis verurteilt. Wegen Hehlerei erhielten: Der Buchhändler Christoph Sie wert ein Jahr sechs Monate Zuchthaus, der Buchhändler Max Eugen Hahn ein Jahr einen Monat Zuchthaus, die Kran be» Hahn zwei Monate Gefängnis und der Buchhändler Mar Kälker ebenfalls zwei Monat« Gefängnis Die Ver urteilten hatten au» dem Bibliographischen Institut für etwa WM Mark Bücher gestohlen und sie durch die Hehler verkanft. Die Diebstähle gehen bis ins Jahr ISA) zurück: die beteiligten Markthelfer hatten da» volle Äertrauen ihrer Arbeitgeber «nd Vorgesetzten genossen. —* Diebstahl eine» Personenkraftwagen». In der Nacht zum 2S. Mat wurde auf dem Neumarkt in Dresden ein zweisttztger Personenkraftwagen, Marke „Wanderer", Er» kennungSnummer II 8078, gestohlen. Der Wagen ist dunkel grün lackiert «nd hat grünes Wetterklappverdeck. Bo« dem Täter fehlt zunächst jede Spur. —* An» dem fahrende« Znge gestürzt. AuS dem Sonder zuge, der bi« sächsischen Teilnehmer an der Feier des Militär- bienstjubiläum» des Königs aus Sibyllenort tn die sächsische Heimat -urückführt«, stürzte bei Wolfshain tn ber Nähe von vunzlau ber Bauunternehmer Breuer aus Dresden» Loschwttz. Der Verunglückte, ber außer verschiedenen Ver letzungen auch eine Kopfwunde davongetragcn hatte, wurde bewußtlos von Landarbeitern aufgefunden. Der Schwerver» letzte wurde nach Anlegung eines NotverbandeS in da» Vunz- lauer Krankenhaus übcrgeführt. — Heibena«. <Die neue Gtadtverfassung.) Die neue Berfaffung der Stabt Heidenau hat die Genehmigung der Aufsichtsbehörde gefunden und tritt sofort in Krast. DaS Wesentliche an ihr gegenüber dem bisherigen Zustande ist di« Aufhebung d«S Stadtrats als beschließende Körperschaft. Es gibt keinen „Ersten Bürgermeister" mehr, sondern «ur noch den Bürgermeister. —* Plane«, lverunglückte Schwarzfahrer) Am Sonnabend abend machte der Chauffeur eine» Fabrik besitzer« in Hof mit drei jungen Männern und zwei Damen eine Schwarzfahrt nach Plauen. Aul der Rückfahrt fuhr das Auto gegen einen Baum und wurde zertrümmert. Di« Insassen wurden herauSgeschleudert und so schwerver- letzt, baß fi« in» Krankenhaus aeschafft werden mußte«. Sie haben z,rm Teil Schädel» und Armbrüche erlitten. Iuferualionoles Tenuisfurnier zu Dresde« I» der Entscheid»», 1« «wischt«, Leppelspiel »w di« M ei ber schest ,,» «achse» schl»,«» h«»t« »»rwltte« Fra» H « , rli« — v«r««a»«, DrrSde», di« Berliner Paar»«, Frl. »all» weyee —Dewasi», «:», «:1. Wetternachrichlen aus Deukfchlarr- vom ZV. Mai 1SL7 Station 1 bi, 8 von 7 Uhr morgens, übrige Stationen von 8 Uhr morgens Temperaturen Wind Wetter » G Sr Station 'L' mors» höchste d. oestr. Tage» tiefste d. Ricktung ^ aus Stäkt« <i-ir> 'L' morg. s- Dresden -411 -418 4 7 80 2 3 —- EM Riesa -411 4-IS 4- 8 8VV 2 4 -- Zlttau-Hirschs. -4 II 416 4 S XV Z 4 — —» Chemnitz 4-10 4 16 4 e still 1 s — — Annaberg 4-10 4 IS 4- 1 VV81V r 3 —» ffichtelderg -i- 7 4- » 4- 2 VV8VV 4 8 — d- Brockten 4- « 4- « 4- 3 4 4 — Borkum 4- s ? ? IV r 4 7 «w» Hamburg 4-w 411 4- 6 — 1 8 1 — Aachen 4-10 417 4- 7 IV i 4 VS Stettin -412 411 4- S 88>V 1 3 ? — Danzig 4-H ? 4- S 81V 2 3 7 —w Berlin 4 IS 4- S — 2 1 — —» Breslau 4-11 ? 4 S L81V I 8 7 — Franksurt München 4-14 4^ö 420 4 IS 410 4w still 80 1 1 4 3 r WM. bat». »a«n. 2 kalb bedeckt. I « e Dun, »' wette», 0 «alkenlo». r beiter. 2 d< 0 Schnee. 7 Grauv«! oder Haaci. «Sichtweite wentaer al» r Kilometer», « Newilter. Teniveraturen: 4- Wärwe» «rad«. - KLIleerav«. " 3n den letien r« Stunden Liter aut da» Quadratmeter Lnftdrnckverteil»«,. Hoher Druck über 7Nt> Millimeter Mittel-, Ost- und Slldofte«r»p« mit Kern über 78S Millimeter Polen; hoher Druck übrr 785 Mlllt-' meter Nord, und Nordwestcurop.,; Depression unter 755,5 Millimeter In Ausfüllun, Nordsee: Depression unter 7SS Millimeter Golf »«» BlSkaya. Wetterlage. Der hohe Druck über Nordwesteuropa »erklert allmählich a» Intensität, während stch da» Hochdruckgebiet über de« östliche» »nd iüdbftNchen Europa festlegt. Gleichzrtttg hat dir tn den letzten Tagen von Finnland nach Südnorwegen gezogen« Depression ihre West- w«rt»beweg«ng — also weiterhin rückläusig — fortgesetzt: st« liegt heute morgen bereit» stark ausgesüllt über der Nordsee. Di« soeben geschilderten Vorgänge haben zu einer völligen Umgestaltung der Wetterlage geführt, da die Zufuhr kalter Luft nunmehr unterbunten ist, unser Gebiet vielmehr nun sei« gestern von der wärmeren süd lichen Luftströmung, die an der Westseite de» osteuropäischen Hoch druckgebiete» strömt, getroffen wir». Kleine Druck- und Temperatur« «n,egelmäßtgk«tten bedingen noch vorwiegend wolkige», nur zett- wril« aushriternbrS Getter, »nd Im Grenzgebiete kalter «nd «armer Lust kommt e» anch, wie heute früh tn Hannover, zu vorübergehen dem schwachen Stegcnsall. Da der Luftdruck weiterhin t« Steige« begriffen ist, wir» stch dt« Lage vorau»stchtl»ch festigen. Witter«»,»a»»fichte«. wolki, »I» heiter, »ormtegend trocken, «agSäher war«, ,»« Erz,«»Irg, gemäßigte Temperatur««: schwach« »iS «äßig« süddftl " südwestlich« wind«. «asf«1ia>» ö«r Sld« m,» ihrer Jaflstff«. »iS klichs k^'t Mo» dran NIm- burg Lau« brand et» Leit- mert» ««ist» Drechmt - »4 - 4« - « 14 „ -«14« 4- 5t 4 « rR 4 »» 4 7t ts -iw t. t «-. l. t 7 ' 7^ l ^ .r». u k? > »< .Ao/?c7/r/09^O
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)