Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 30.05.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270530022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927053002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927053002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-05
- Tag 1927-05-30
-
Monat
1927-05
-
Jahr
1927
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 251 Seile 2 .Dresdner Nachrichten* Montag. 30. Mai ISN Kundgebung nach dem Umsturz die dreieinhalb Millionen Sudetendeutsche» bezeichne»«, haben demnach dem dritten Präsidenten der Tictiectiv-Sloivakischen Republik eine» Wechsel für die Zukunst ausgestellt, im Vertrauen. daß Masakyk diesen Vertrailensvvrsctinß einlösen wird. Wer das Verhältnis Masarnks zum Deutschtum und den Deutschen seine- Staate- kennt, wird vielleicht nicht ganz so optimistisch kein könne«, wie die deutschen Regierungsparteien und die -eutschen Sozialdemokraten. Man wird der Deutschen Nationalpartei und den deutschen Nationalsozialisten die Berechtigung ihrar Gegnerichait zu Makaryk nicht abstretten können, denn -er l'iöheriae Präsident der Republik hat mit seinem Namen seit dem Bestände de- Staates eine Politik gedeckt, die den tscl^chi- ichen N a t i o n a l s> a a t verwirkltchen tollte. Er hat Gesetze untersertigt, durch die die Sudetendeutschen zu zweitklassigen Bürgern gestempelt wurde«, er bat -t, Expropriation eine» Volke- zugelassen, da-, wie -i» Srfahrnva lehrt, «inen Kon- solidierung-saktor erste« Mange» im Staate verkörpert. k ist in erster Vinte Slawe, so ib» verlangen kann, dah er etwa seine Präsident Masartz daß kein Mensch von ihm , Dentschtu »»- ««» für t-n al» Einstellung zu« DeuUchtum einer KeuisttzN unterzieht. Wa» inau non ihm aeär verlangen kann Philosoph««, Sitaat-mann und Menschen sollte» tst -!r Grrechtiackeit und der t, ^ Sudeten deutschen jene Recht, zu sichern, dir von einer will« kürlichen Sxekutive gegen sie in Anwendung gebracht «erde«. Erst dann würden die VvranSsetzungen für eine ausrichtig« und ehrliche Verständigung »wischen Tschechen und Deutsch«« gegc-e« sein. Der polnische Terror geht weiter. Ein neuer schwerer Uebersatl. Warschau AI. Mat. In Radztonkau ist es z« erneute,, Ausschreitungen gekommen. Zwei deutsche Lehrer, die sich ans dem Wege nach dem Bahnhos bcsanden. wurden plötzlich von einer zehnköpsigcn Bande übcrsallen und mit den Fäuste« und Fußtritten bearbeitet. Erst als ander« Passanten vorbeikamcn. ließen die Bandiici» von ihren Opfern ab und flüchteten. Einer der Täter trug llnisorm. Wie nunmehr einivandsret feststeht, sind die Minditen. die am Wahltag in Rybnik den Wahlterror auStibten. be stellt und auch bezahlt worden. Lmenver-eichnisse der cinzel- nen Banden und Quittungen über gezahlte Prügel gelder befinden sich tn den Händen der deutschen Bürger- Partei. Auch über die Organisation des Terrors hat man Beweismaterial, so das; die Tatsache, daß Terrorakte von oben herab angevrdnet wurden, nur bekräftigt wird Der von den Banden überfallene Redakteur Herg er hat als Folge der starken Schlage aus den Kopf das Gehör verloren. Die Sprachpriifung in -er Minderheitsschule. Kattowitz, 28. Mai. Die deutschen Zeitungen Ost- oberschlesiens brachten eine der polnischen Presse entnommene Meldung, der zufolge der Schweizer Schulfachmann Maurer von den 24 in Liptne geprüfte» Schulkindern nur vier als für die deutsche Minderhettsschnle geeignet bezeichnet habe. — Dazu berichtet der Deutsche Volksbund folgendes: „Der Schweizer Schnlinspektor Maurer hat mit den Sprachprüfilngen an den MinderhettSschulen am 24. Mai be gonnen. Zunächst wurde tn Ltptne am 24. und 28. Mat geprüft. Am 27. Mat fanden die Prüfungen in Chzapa. czow sSclilesicn-Grnbel statt. Die Meldung, baß in Lipine nnr vier Kinder die Prüfung bestanden hätten, entspricht nicht den Tatsachen. Die Entscheidung über das Be stehen oder über das Nichtbestehen trifft nicht Herr Maurer, sondern ans dessen Bericht der Präsident der Gemischten Kommission für Oberschlesien. Ealonder. Präsident Ealonder hat eine Entscheidung noch in keinem einzige» Falle getroffen. Amerikanische Bankkonlroile in Polen? Moskau, M. Mat. „Jswestija" läßt sich ans Warschau melden, daß das amerikanische Bankcnkonsortium den Polen eine Anleihe von 7V Millionen gewähren würde zu einem Zinsfuß von 7,S Pro». Anher-«« »lr- ein nmerika» «sicher Beobachter in -er Bank von P«le« -i« Kon trolle über die Vermeid»«« der Anleihe ausitben. Ein gefährlicher PaMscher verhaftet. Berlin. 3«. Mai. Die Berliner Kriminalpolizei hat eine» der gefährlichen Paßfälscher in der Person de» SS Jahre alten angeblichen Kaufmanns Vischel Zemachowitz aus Ga- lizien festgenommen. Zemachowitz hatte hier eine Paßsälscher. zentrale aufgemacht, die von seinen Landsleuten außerordent lich stark tu Anspruch genommen wurde. Bisher konnten feine zahlreichen Zutreibcr, die sowohl ln Polen al» auch innerbal- bes Deutschen Reiches sitzen, noch nicht ermittelt werben. Man ist einigen von ihnen aber auf brr Spur. Zemachowitz hat tn den letzten Jahren eine große Anzahl Paßfälschungen, auch Paßverfälschungen verübt. Die Verfälschungen machte er auf Ansuchen solcher Landsleute, die von Polen wegen irgendeines Delikte» gesucht wurden. In den echten polnischen Pässen entfernte er die Namen und Paßbilder und ersetzte sie durch falsche. Die Paßfülschungen machte er nach einem ganz neu- artigen Verfahren, das im Interesse der Staatssicherheit noch nicht bekanntgegcben wird. Jedenfalls wurden durch diese Fälschungen die Polen zu deutschen Staatsbürgern. Schließlich stellte er auch ganz ne nee falsche Pässe an», und zwar deutsche, namentlich für solche Leute, die sich tn Deutschland anstedcln wollten, und für solche, die nach Amerika aus wandern wollten. Bekanntlich ist die Quote der tn Amerika zugelassenen Polen überaus gering, und fett dem verflossenen Jahre ist der polnische Zuzug doch überhaupt gesperrt. Auf Grund der gefälschten Pässe konnten aber immerhin einige Polen als Deutsche mit in die deutsche Stn-wanderungsguote etnschlüpfen wn>d so tn Amerika lawden. Er ließ sich für die gefälschten Pässe Summen btS zu 800 und 40(1 Dollar zahlen. Mit dem Gelds, das ihm so reich lich und mühelos zusloß, spielte er den Lebemann. Die Kriminalpolizei war schon längere Zeit aus den großspurigen Gast, der das Geld förmlich um sich warf, aufmerksam ge worden. um so mehr. a-lS er keine« reellen Verdienst nach- »»eisen konnte. Auf die Spur seines strafbaren Erwerbs kam man aber erst, alö ein Galizier, der auf einen von Zemachowitz gefälschten deutschen Paß nach Amerika gelangt war und sich dort eines Vergehens schuldig gemacht hatte, auf Kosten des Deutschen Reiches zuriickgesandt wurde. Im deutschen -Hafen erwartete ihn die Polizei und brachte ihn zu einem Geständnis. Er gab zu. Galizier -u sein »nd von Zemachowitz für 400 Dollar den falschen Paß erhalten zu haben. Danach konnten dann weitere derartige Fälle festgestellt werden. Besuch -es Kieler Käsens -urch -en Aeichspräst-enten. Kiel, 30. Mai. Der Reichspräsident begab sich heute morgen in Begleitung des Reichswehrministers Dr. Gehler, des Chefs der Marincleitung, Admiral Zenker, sowie des Chefs der Marinestativn der Ostsee, Vizeadmiral Dr. Raeder. zur Truppenparade nach der Wik. Auf dem Kasernen, hos hatten die Marineteile der Standorte Kiel und Friedrichs ort einschließlich der Besatzungen der ortsanwesenden Schisse und Fahrzeuge der Reichsmarine sowie die ehemaligen Offi ziere, Marinevereine und Kriegervereine Parade-Aufstellung genommen. Der Reichspräsident schritt die Front ab und nahm den Vorbeimarsch entgegen. Nach der Parade wurde eine Fahrt zur Prinz - Heinrich - Brücke und znm N o r d o st- seekanal unternommen. Hierauf stattete der ReichSprä- stdent dem Großadmiral v. Köster und dem Stationschef kurze Besuche ab und ging dann an Bord der Stationsjacht „N l x e", um eine eiNstündige Fahrt dnrch den Hafen zu machen. So- bald die Standarte des Reichspräsidenten auf dem Wasser erschien, feuerten bas Linienschiff „Schlesien" und die Batterie „Friedrichsort" einen Salut von 21 Schüssen. Die Schiffe und Fahrzeuge im Hasen hatten über die Toppen ge flaggt,- die Mannschaften paradierten bei der Vorüberfahrt des Reichspräsidenten, der auch durch eine Auffahrt der Ruber» und Kanuverelne sowie durch eine Geschmaderfahrt der Kieler Seglervereine begrüßt wurde. Gegen IlX Uhr legte die „Nixe" an der U-Bovtbrück« an der Wik an. Hier erfolgte die Vorstellung einer Reih« von Offizieren und Marine- beamten: anschließend fand ein Frühstück tm OffizterShetm Wtk statt. lW. T. V.) SerMches und Sächsisches. Slaarsftrahem. Weit einiger Zeit sind auf den Gtuat-straßen Tafeln aus. g«E«>t mit dem sächsischen Wappen und der Bezeichnung „Gta»l-Är«be"und einer Nummer. Di« Dasein be> zwÄIe». dem verkehrenden Publikum detannizugrbcn, daß di« -ckreffenbe Streck« tu staati cher Unterhaltung steht. Die RU»m«r auf der Deckel gibt dt« Zahl an. mit der die Straße im innere« BetrteH der staatlichen Straßenhauverivaltung beeetchnet »tr- So trägt -etsptel-wets« dt« Hof«r Straße v«u Dresden über Lhemnttz und Plauen bt- zur Landes. gr«»ze dir Rvmmer 1. bt« Straße Dresden —Leipzig die Kummer L. Dresden—Gürlttz Kummer ». Für spätere Zeiten ist geplant, die Zitsernbezetchnung für durchgehende Straßenztige »der dt« Lande-grenzen htnantz fortzusühren und in ganz Deutschland einhritltch zn regeln. LiraMechniicherForlbil-u«g»Kiirsirs. Da» Institut für Kraftfahr wesen -er Tech, ntschen Hochschule veranstaltet in dieser Woche einen Kursus, der Richter, Staatsanwälte, höhere Beamte der Ber. ivaltung und Polizei, Rechtsanwälte mit den Neuerungen ans dem Gebiete de» Krastsahrwesen» vertraut machen soll und tn den Diskussionen über die Fragen ber Rechtsprechung n»d Verordnungen des Verkehrs mit Kraftfahrzeugen eine Aus sprache und Klärung anstrebt. Diese Anregung de- Instituts hatte lebhaften Widerhall gesunden. In Gegenwart des DolkS- bildungöministers Dr. Kaiser, zahlreicher Vertreter brr Ministerien, des Oberbürgermeisters Dr. Blüher, der Polizeipräsidenten de Gushern »nd Kühn konnte der Letter Professor Waevrzintok etiva lOO Teilnehmer begrüßen. Lr wies zunächst auf die wirtschaftliche Bedeutung de» Krastsahr. wesen- ln unseren, heutigen Leben hin und gab sodann einen Abrch seiner Entwicklung von den ersten Versuchen mit selbst, fahrenden Wagen im 17. Jahrhundert bis zu dem 1000 l>8 starken Rennwagen, mit dem ein Amerikaner am Golf vo» Florida dt« Rekordleistung von 838 Stundenkilometer vor kurzem «rztelen konnte. Der Vortragende schilderte dann die Vage des deutschen Kraftfahrzeugbaues vor und nach dem Kriege, wobei er her- vorhob. daß wir auf dem Gebiete des Lastkraftwagens die alte Höhe wieder erreicht hätten, der Personenwagcnbau hin gegen zurückgeblieben sei. Dieser werde abgedrosseit durch da- vesteuerungssystem. Die Krastfahrzeugsteuer müsse eine Verbrauchssteuer, nicht etne Besihsteuer sein, als die sich da» fetzige System auSwirke. Einen Weg der Aenderung erblicke er im Einbau von Brennstoffzählern, ähnlich denen ber Siel, trizität»- und Gaswerke, tn den Motor, die die Benutzung und den Verbrauch zahlenmäßig festhalten würden. Ein weiteres Problem zur Hebung des Baues von Kraftfahrzeugen läge in, Straßenbau. Kur, gestreift wurde hierbet das Projekt beson. derer Automobtlstraßen. Am Schlüsse erörterte der vor. tragende in knappen Ausführungen den Stand LeS Garagen baues. Nach einer Pause begannen die eigentlichen Vorlesungen. —* Do-e-fall. Nach langem Leiden verstarb hier der Geheime Regterungsrat a. D. Georg Ferdinand v. Koppen fel S. —* Verlegung de- 8. Zahlungstermins für die Boraek- zahlnnge« »ach dem Ausbringnngsgesetz. Das Landeöstnanz. amt teilt mit: Der Stand des AufbrtngungSverfahrenS hat es ermöglicht, den Termin für den zweiten Teilbetrag der Vorauszahlungen nach dem AusbringungSgesetz für 1»27. der ursprünglich auf den 1. Inn! 1SS7 festgesetzt war. hinaus zurücken. Die Rcichsregierung hat im Interesse der deutschen Wirtschaft von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht und durch Verordnung vom IS. Mai 1927 l„Deutsch. ReichSanz." Nr. 117> den Termin auf den 18. Juli 1027 verlegt. Eine besondere Nachricht hierüber geht den einzelnen aufbringungS. pflichtigen Unternehmern nicht zu. p«I>!-Mu§d«msNrung O. S. r-iorii«e«e»nt S«l»ck»»1r«-v 7 uns k»rng«r LtrnS« 3S Nu« RZS2 Nut >ZD2 Loforligs stosloalosa Abholung. Kunst und Wissenschaft. Der „Dresdner TannftSuser" tn Jena. Zur Erwiderung des Besuchs des Jenaer Mannergesang vereins im vorigen Jahre unternahm der „Dresdner Tann häuser eine mehrtägige Konzertreise nach der weltberühmten Musenstadt im Saaletale. Die Fahrt ging ab Hauptbahnhof Uber Glauchau und Gera nach Jena. Festlichem Empfange am Bahnhos folgte Abmarsch mit Musik und Fahnenbeglei tung nach dem Markte zur Begrüßung, die zum Ausdruck überaus herzlicher Beziehungen wurde, zumal die Maiew- sonne in strahlender Pracht hernioderschante. Die Anteil nahme der Bevölkerung war eine sehr starke. Mit viel Spannung erwartete man das Abend-Kon zert im Volkshause sEarl-Zeiß-Stiftungj. Der Saal in seiner schlichten Schöne mit Orgel und etwa 1800 Plätzen wurde mit Recht bewundert. Die klanglichen Verhältnisse er wiesen sich als ausgezeichnet. Die vereinigte Sängerschaft mit etwa 3-80 Köpfen stellte ein imponierendes Material dar, allseitig mit bestem Erfolge musikalisch und stimmlich durch, geschult. Tie Auswahl auch der Einzeldarbietungen bot wert volle Gaben und ließ allenthalben den vaterländischen Ge danken kraftvoll durchleuchten. Sinntlcfe Einstimmung ver mittelten Wagners „Gegrüßt seid, Brüder" ans dem Liebes- mahl der Apostel, sodann das packende „Es liegt ein Reich" sP. Geilsdorf) und das in Wort und Ton eindringliche, mit Begeisterung cnifgenonnnene „Von Freiheit und Vaterland" lK. Gocpsert). Max Stranßky leitete diesen ersten Teil mit anfcuerndem Schwünge als ein feinfühliger Musiker, der aus vollem -Herzen gibt. Ten AuSklang brachten ebenfalls gemeinsame Ehöre, das aus Tiefen erwachte „Deutsche Volksgebet" von Janoske, Neinh. Beckers unverwüstliches „Hochamt im Walde" und „Morgenlied" von Jul. Rietz. Hier- bei lag die Leitung in den Händen des Universitäts-Musik direktors Rudolf Volk mann, der sich, mit bl-endenden Musikercigenscliasten ausgerüstet, so recht als Massenbezwinger betätigte. Inmitten dieser Darbietungen standen Einzelchüre, die zum Messen und Wägen der vorhandenen Kräfte und des erworbenen Könnens Veranlassung wurden. Die Jenaer hatten es sich wahrlich nicht leicht gemacht» Sie sangen da» heikle „lieber die Berge" von M. Reger und Hans Heinrichs „Volk", Ausgaben, die zu den schwersten ihrer Art gezählt werden. Die Lösung gelang ausgezeichnet nach rhythmischer Seite hin, auch tn bezug auf feingeschlisfenen Vortrag und dramatische Belebung. Der Erfolg war ein durchschlagender. Ter Dresdner Tannhäuser entzückte sodann mtt „FrÜhltngS- ftürme" von Fr. Curti, dem stimmungstiesen „Bespergvsang" sKarl Kämpf) und „John Maynard" von Georg Strtegler. eine imposant aufgebaute Ballade, deren Nachqestaltung viel- setttgeS Können zur Voraussetzung hat. Die Wiedergabe war eine vortreffliche und erbrachte den Gängern wohlverdienten stürmischen Beifall. Als Solist betätigte sich Professor Max Strub (Weimar), der uns Dresdnern noch ln bester Er innerung steht. Er bot tn technischer Vollkommenheit und musikalischer Abrundung von Suk vier gut charakterisierte Klangbilder (Werk >7) und weiterhin Bortragsstücke von Smetana l„Aus der Heimat"), Beethoven. KrctSler und Rach, maninofs. Der erlesene Künstler wurde herzlichft gefeiert und durch Ueberreichung eines Lorbeers mit blauwetßer Schiets- geehrt. Bet den Begleitungen erwies sich Rud. Volk- mann als ein Pianist von hochstehenden Qualitäten. Der Gcsamdetndruck der Veranstaltung war ein überaus günstiger. Ein gutbesnchter Sänger-Kommers schloß sich dem Zwcistuiiden-Konzerte an. An der Ehrentafel sah man Ver treter -er Universität, ber Stabtbehör-e usw. Die Leitung lag in den bewahrten Händen des Vorsitzenden vom Jenaer Mannergesangverein E. K ö l l m e r. Wenn die Herzen voll sind, dann gehet der Mund über. Es wurde viel gesprochen, viel Schönes und Wertvolles zum Lobe ber Kunst und ihrer Pflege dnrch deutschen Männergesang. So sprachen u. a. S. Magnifizenz Prof. Dr. Berger, tn Vertretung des behinderten Oberbürgermeisters Stadtbaural Band low. Prorektor Prof. Dr. Gerl and als Vorsitzender der Kon- zertkommtssion, Prof. Dr. Ibrahtm vom Philharmonischen Chor. Paul Mann als Vorsitzender de» „TannhänserS" dankte den Sangesstrüdern unter Bekanntgabe der vom Ver eine beschlossenen Auszeichnungen und Ernennungen und unter Ueberreichung zweier Vasen aus Meißner Porzellan. Die Ernennung des „Dresdner TannhänserS" zum Ehren- Mitglied« des Jenaer Männergesangvereins lüste ungeteilte Zustimmung a»S. Gesangliche Darbietungen verschonten tn vorgerückter Stunde den köstlichen Abend, der Sängerherzen in Treue fest »ns-ammenschlotz. Am Sonntag folgten Füh- rungen durch die Stadt und ein köstliches Markt fest, daS auch vom Himmel begünstigt war. Am Nachmittag ging'S dann zum Fuchsturm hinauf, von dem aus man eine prächtige Fernsicht genießt. Biel zu schnell vergingen die Frohstunden. Der Zeitpunkt der Heimfahrt nahte für dte. bte nicht in der Lage waren, am Montag an AnSfl-ügen nach Saalfelb, Blankenburg und Schwarzatal tellzunehmen. L. ?. Mitteilungen der Sächsische» Staatötheater. Opern haus. Mittwoch den 1. Juni, außer Anrecht: „Siztlta- Nische Bauern eh re", mit Maria Rösler-Kenschnig, Jaro Dworsky, Elfriede Haberkorn. Friedrich Plaschke, Liesel von Schuch. — „Der Bajozzo", mtt Fritz Vogelstrom. Liesel von Schuch, Friedrich Plaschk«, Hanns Lang«. Waldemar Stacgeman. Musikalische Leitung: Knrt Striegler. Spiel- leitung: Waldemar Staegemann. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. Dienstag, den 81. Mat fAnrechtS- reihe B). Wiederholung der Komödie: „Gin Narr macht viele", von Fritz Pet«r Buch. Spielleitung: Josef Gtelen. Anfang: >48 Uhr. Mittwoch, den 1. Juni sAnrechtSreih« B). daS Lustspiel: „Wie e s e u ch g e sä l l t". von Shakespeare. Spielleitung: Alfred Reucker. Anfang >48 Uhr. s* «ldert-Theater. Dienstag, den 81. Mat, und Donnerstag, den i. Junt, Wiederholungen des «rsylgretchen Märchensptel» .An- drokluS » nd der Löwe" von Bernard Shaw. Am Mittwoch, dem .1. Juni, «Zopf und Schwert", Lustspiel aus der Zeit dci Loldatenköntg» von Karl Gutzkow mit HannS Fischer »li Friedrich Wilhelm I. — N o d a R o d a ist zu den Proben seiner i« Perein mtt Carl Rößler versaßten drciaktigcn Schnurre .Dil F e l d h e r r n h tt g e l", in Dresden eingetrossen. Dt« lkrst- ausftlhrung findet am Sonnabend statt. k* Gptelplandndernng de» Refldenz-TcheaterS. An beiden Psingst- felcrtaaen wird nachmittags nicht ..Alt-Heidelberg", sondern vielt» Wünschen entspr-"*end die Operette „Die Tanzgräfl»" bet kleine» Preisen tn der bekannten Nesevung gegeben. Aus die am Dienstag, dem 8l. Mal, und am Mittwoch, dem 1. Juni, abends >48 Uhr statt» stndenden volkstümlichen Abendvorstellungen zu halben Prellen wild besonder» aufmerksam gemacht. Gegeben wird an beiden Abenden di« Operette „Ein Walzertraum" mit Grete Brill al» Gast. k* Dresdner Künstler «uSwürts. Der Wiener Lehrer- -^-oappella-Chor bringt anläiilich der Freiiidenvcrkehrsivoche» Anfang Juni in Wien von AlbertKIuge die viersätzige Wold- Stnfonletta zur vollständigen Ausführung. Ter Orpheiit brachte vor einigen Monat-n zwei Sätze davon mit größtem gr'-aze. s* Deutschcs Beethoven-Fest in Bonn. Durch dte Teil nahme von offiziellen und inoffiziellen Vertretern und An gehörigen fast aller Kulturnattoncn wurde das Deutsche Beethoven-Fest tn Bonn zu einer Weltkundgebung für den grüßten musikalischen Genius, der jemals lebte. I» künstlerischer Beziehung erfüllten die fünf Festkonzerte frei lich dte gehegten Erwartungen — sie waren sehr hoch gespannt — nicht in vollem Umfange. Gleich der Auftakt be deutete etne schmerzliche Enttäuschung. Dte bürgerlich korrekte, trockene und undifferenzierte Wiedergabe de» „^siss» solc-mnio" durch den Bonner Generalmusikdirektor Anton lieb keine Weihestimmung aufkommen. Merk würdigerweise fehlte auch der großzügigen und ungemein kul tivierten Gestaltung der ersten und dritten tErotca.)Sinfonie seitens Dr. S. v. Hauseggers das letzte gefühlsmäßige Entrücktsein. Die göttliche Stimme aus dem brennenden Dornbusch aber, von der der preußische Kultusminister Dr- Becker tn seiner Gedenkrede gesprochen hatte, ertönte und, al» dte geniale Elly Ney mit bezwingender Blutwärme und AuSdrucksintensttät das Fünfte Klavierkonzert »u glühendem Leben erweckte. — als Karl Erb mit unbe schreiblich schlichtem GeftthlSretchtum den LtederkreiS „An die ferne Geliebte" in erschütterte Herzen sang, und als Aböls Busch bas V-Dur-Biolinkonzert mit wundervoller Einfach- eit und seelischer Beschwingthett spielte. Schöne Gaben, bei eren Erklingen man Beethovens Geist ganz nahe spürte, waren auch daS Trio Op. 11 für Klavier fEllu Ney), Klari nette fPH. Dreivbach-Stuttgart) und Cello fA. Saal-Stutt- gart), die Stretchquartette Op. 89 Nr. 3 und Op. 182, die da» Wendling-Quartett Stuttgart geistig klar auSdeutete, und der monumentale Aufbau der Neunten Sinfonie durch Dresden» Generalmusikdirektor Fritz Busch. Einige Verwunderung erregte freilich da» für menschlich« Stimme» unmögliche, beinahe artistisch anmutenbe rakenbs
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)