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Dresdner Nachrichten : 21.12.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189912216
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18991221
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18991221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-12
- Tag 1899-12-21
-
Monat
1899-12
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.12.1899
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ls kirchliche Ehrcnstelle»., drei arbeitsfreie Tage sich für alle Diejenigen darbirte», welche am, vormatS dem schutzlosen deuff, tdestintren scheint; das! Weilniachtsheillgenaocird nicht lelbst geschäftlich gebunden sind. Prinzen unerwünschter als die Aussicht oü für welche seine hohe Geburt ihn zu präveslintren scheint: das, ^ . , weih Iürer. der den Prinzen kennt. To sehr aber auch Intelligenz' In Erwartung eines . und Thatkrast den Prinzen für die Leitung einer Diöceie geeignet Vewälligung hat denn —. , . . „ erscheinen lassen, so wird doch keine deutsche Regierung, auch wiederum umfassende Vorkehrungen getroffen, die vom reisende» Mnzen als »aubidaten sür einen, Publikum um so daulbarer begrubt werden können, als dadurch nicht inzen ., wird die bäuerische, den gen Verkehrs die Sachs. und zu seiner leichteren StaatSbahnverwaltnng hat. io thun, i deutsche BitchofSsib zulasien. der hohe persönliche öanz abgesehen von stang des Prinzen iür ' ' en herbl Seiten, welche die Etiqnette und eisühren könnte, würde sich andere rein äußerliche Beziehungen herbeisükrel , . . auch dadurch für das Amche» der katholischen Kirche ein Pressige. Die Staatsbahnverwaliun Verluste von Anschlüssen vermieden bleiben dürsten, die gerade zu Weihnachten unangenehm empfunden werden, wo es Jede» si' nicht bei der helmathllchen ergeben, das keiner der heutigen Regierungen erwünscht ist. Mainz ist die Frage bezüglich der unfreiwilligen Kandidatur des Prinzen Max^ erledigt und ebenso kür Men. wie aus dem Eomnni- nigus der „«strahl». Post" hervorgeht. Möchten doch in Zukunst die Zeitungen sich nicht mehr so leichtfertig mit der Person des Prinzen Max beschäftigen, der nur den einen Wunsch hat, ruhig und bescheiden als Priester sür das Heil der Seelen zu wi.ke». Dem können wir uns, lagt die „Köln. Volksztg ", nur anschließen und beiiüge», dab die bereits jetzt erfolgende Erhebung des Prinzen aus einen Dischossstuhl einen Rückfall in eine glücklicher Welle überwundene Periode der Kirchengeschichte bedeuten würde. Es hat nur zu viele Bellpiele gegeben, wo hohe Geburt und politische Erwägungen in erster Linie maßgebend waren für die Besetzung bischöflicher Stühle. Die Folgen sind bekannt. Die hohe Achtling aber, die der sächsische Prinz auch In weiten nicht katholischen Kreisen besitzt, beruht großentheils gerade aus dein Umstand, das; er als einfacher Priester arbeitet und dadurch den besten Beweis für seinen priestcrlichen Berus und den vollen Ernst der Bewege gründe erbringt, die ihn dem Priesterstande zngesnhrt haben. — Zu der in letzter Zeit viel erörterten Frage „Sachsen und die preubische Staatsbahnverwaltun g", die von konservativer Seite namentlich auch im jetzige» Landtage beleuchtet worden ist. bringt die ..Kreuzztg." einen Leitartikel, der in fast ernng anwesend sein zu können , . ,at sür ihren gesammten Bereich während des Festverkehrs die Ablassung von im Ganzen 298 Vor- und Nachrügcn zu de» fahrplanmäßige» Schnell- und Perfonen- zügen vorbereitet. Davon entfallen allein aus Sonnabend den 23. Dezember 86 Züge, aus den heiligen Abend 87 Züge, aus den ersten Feiertag 24 Zuge, auf den zweiten Feiertag 20 Züge, aus Mittwoch den 27. 56 Züge und aus Donnerstag den 28. Dezember 25 Züge. Von alle» diesen Zügen kommen allein aus die Dcesden- Frelbera-Ehemnitz-Zwickau-Rcichenbacher Linie mit dem bekannt lich stärksten Weihnachtsverkehre 79 Züge, ihr solaen die Linien: DreSdcmBaubcn-Görlitz mit 62 Züge», Leipzig-Riela-Dresden und Zügen. Leipzig-Reichenbach-Hos , laiioau mit 14 Zügen. Edelniiltz- Bischofswerda-Zittau mit l2 Zügen. Ehcm»itz-Alle-Advls und Ehemnitz-Annaberg mit je 9 Zügen, Ehemnitz-Döbeln-Riesa mit 6 Zügen. Plauen i. V -Eaer und Werda »Zwickau-Schwarzenberg mit je 4 Zügen und Gera-Gvßiiitz- Glauchau mit i Zuge. Die Abwickelung des zu erwartenden grüneren Festverkehrs kann durch das rciiende Publikum selbst wesentlich erleichtert werden dadurch, daß man sich rechtzeitig nach dem Bahnhofe begiebt und die dortigen Geschäfte, wie die Ent nahme der Fahrkarten und die Erpcdirnng des Reisegepäcks, nicht erst in letzter Minute bewirkt. Ohne dies drängt sich ja in dieser Zeit noch viele Arbeit zusammen: außerdem ermöglicht das zeitigere sivpe'sche Staatsminister. Miesitlcheck v Wischtau Hai tlassung g^eben.^ Sei» Rachfolger ist der bisherige währ sür die Erreichung der Anschlüsse nach Seitenlinien und über Sachsens Grenzen hinaus. Dabei wollen wir nochmals darauf hlliwcisen, daß in der Zeit vom 22 bis mit 26 Dezember aus allen hiesigen Bahnhöfen schon am Tage vor dem Reiseantritt Fahrkarten ansgegeben und Reisegepäck angenommen werben darf. — Die E i 1 e n b a h n - B e t ri c b sd > rc kt i o n der Sächsi schen Slaatseiseiibahnen Dresden-Altstadt gicbi im Inserciteiitheile bekannt, daß sie 50 Mark Belohnung Dem zusichert, der die Thätcr eines in der Rächt zum kO. d. M. geschehenen Eisenbahn- srevcls zur Anzeige bringt. — I» dieicr Woche wird eine Gcsammtsitzung der Stadt, verordn cten nicht abgchalten. rührender Welle die Unschuld der preußischen Siaatsbahnverwalt-! Eintreffen aus dein Bahnhöfe die Benutzung der bahnwutig ab- ung au der Unbehaglichkeit der tbciffächlichcn Vechältnisse nach-' ziilasseiiden Vorzüge und damit crgicbt sich auch die größere Gc- znweisen sucht. In dem Artikel heißt cs: Viele Jahre hindurch währ sür die Erreich -- - ^ ----- bewegte sich der ganze Personen-und Poitverlehr zwischen Berlin und Wien über Dresden und zwischen Berlin und München über Leipzig, in beiden Richtungen alio über Sachsen. Vor einigen Jahre» nun trat darin eine Aenderung ein. Die preußische Ellen- bahiivciwaltnug stellte neue Eilzüge Berlin-Wien über Oderbcrg im Einvernehmen mit der österreichischen NordbahngeseUichast ein und ferner neue Eilzüge zwischen Berlin-München über Probitzella tm Einvernehmen mit der baneliichen Ltaatsbuhnveiwaltluig. Wer durchaus will, mag darin eine Umgehung der sächsischen Effen- bnhne» erblicke» und vom geogrnvhllchcii Standviinkt läßt sich dagegen nichts einwendcn Anders liimint sich die Sache aber doch unter dem Gesichtspunkt der Betriebsinteressen ans. Eine >ede Eisenbahnverwaltuiig. ob nun staatlich oder privat, ist berechtigt, ja verpflichtet, die Interesse» ihres Betriebes nach allen Richtungen hin zu wahren, sie muß den Betlieb so leistungsfähig als mogiich gestalten, uni die Einnahmen zu erböhen und zugleich der Ge- lammtheit bestens zu dienen. In vielem Sinne handelte die preußische staatsbahnverwaltung, als sie. um ihre langen Strecken in der Richtung nach Oderberg und Probittella besser ailSzuiiiitzen, sich mit der österreichischen Nvrdbalnigesellschast und mit der baye rischen Staatsbahnverwaltung verständigte und mit ihnen ge meinsam neue Schnellzüge cinrichtete. Es lag darin durchaus nicht die Absicht, die sächsischen Slaaisbahnc» zu beeinttächtigeii, davon war die preußische StaalsbahnvelMalliing weit entfernt. Was sic im Auge hatte, war einzig und allein die »löglichsie Aus nutzung des Netzes, das sie zu verwalte» hat. Dieser Tage hatten wir Gelegenheit, mit einem hohen sächsischen Eisenbahn-Fachmann darüber zu sprechen. Er fand das Vorgehen der preußische» Staatsbahnverwaltung nicht nur durchaus gcrechlferligt. sonder» er meiiile sogar, die preußische SlaatSbahnverwaltui'.g sei geradezu verpflichtet gew ien. jene Schnellzüge ei»;urichke>i. „Ich habe mich nur gewundert." sagte unser sächsischer Gewährsmann, „daß die preußische Staatsbahnve>waltuiig nicht schon viel früher diese Konkuirenzzüge geschossen hat. Schon vor Jahren hatte sie dazu schreiten können. Dazu drängte >i. A. auch die Eiwägung. daß der Aiischlnßvertehr weniger Schmierigkeiten macht, wen» eS sich nur um zwei betheiligte Eisciibahiiverwaltniigcn handelt, wie auf den Strecken Beriin-Lderbelg-Wic» oder Berlin- Probstzella-Mnnchen, als wenn drei Eiicnbahnvcrwaitlingcn betheiligt sind, wie ans dein alten Wege über Sachse». Was inan alleiisnlls der preußischen StnntSbnhliverwaltuiig per übel» könnte," sagte inner sächsischer Gewährsmann, eine der ersten sächsischen Ellenbahnautviiläle». „wäre allensallS, daß die preußsiche SinatSbahiivelwallniig auf de» c,wäl>»te» neue» Kon- kuneiijslikcken schneller fahre» laßt, als auf den älteren Strecken über «Sachsen." Hier wäre Abhilfe eiwüiischt derart, daß die be treffende preußische Effenbahiidirettio» angewiesen wird, de» Eiizugsveikehr in der Richtung nach Dresden zu beschleunigen. Das ist ohnehin ein alter Wunsch, der schon längst hätte ersüllr werden sollen und kviineii Im Verkehr mit Hamburg satnen die preußischen Siaatsbahnen 76 Kilometer i» der Stunde und sie können diese Geschwindigkeit ohne Zweifel auch aus der Strecke nach Dresden erreiche», die keinerlei Schwierigkeiten bielet. t! !- Alles in Allem liegt demnach ein illoyales Verhalten der preußi schen gegen die sächsischen Stnatsbahiic» nicht vor. Das werden bei genauer Prüfung aller einschlägigen Verhältnisse sicherlich auch linkere sächsilche» Freunde einiehen müssen. Zwischen den ver- schiedenen deutschen Elle»bahiiverwaliu»geli besteht durchweg und! in allen Punkten ein freundliches Einvernehmen, wiewohl dabei! alle Interessen nicht immer gleichmäßig berücksichtigt werde»! können. Andererseits begreifen wir vollständig den Sl vpunkt unserer sächsischen Freunde, wenn sie über die Selbst! ihres musterhast ousgebauten und vorzüglich verwalteten Eisen bahnnetzes effersücbtig wachen. Das ist ilir gutes Recht und dazu haben sie auch guten Grund. Indessen weiden sie auch in dieicr Hinsicht zngeben müssen, daß von tzrenßischer Seite ragcsgescliichte. Deutsches stieich. Ter Kaiser hörte gestern Vormittag im Reuen Palais i» Potsdam die Vorträge des Ehefs des Civil- kabinets v. Lucanns, des Ministers des Innern und des Polizei präsidenten von Berlin. Bei der Reichst gSersatzwahl im dritten pfälzischen Wahlkreise Germersheim wurden nach de» bisherigen Feststellungen fü, Lichten- becger tut. und Bund der Landw > 7776 Stimmen abgegeben, für Baum «Eenlc.) 6867 und für Huber (Svz.) 528. DaS bayerische Ministerium des Innern hat die bayerischen Handels- und Gewerbekammern nnsgefürdeit, sich baldthnnlichst darüber zu äußern, ob die voni Reichstage beschlossenen Bestimm ungen über den Ladenschluß ohne schwere Schädigung ins- bewndere des Kleinhandels und ohne namhafte Belästigung des Publikums sich durchführen taffe». Unter der Ueberichrist „Deutschland und England" schreiben die „Hamb. Rachr.": Die anticiiglffche Stimmung in Deutschland äußert sich, wweit vcriniiffüge Leute in Betracht kommen, lediglich in dem Verlangen, daß leine Parteinahme für > England erfolgt, wie sie z B in der Kaiserreiie wenigstens ge sunden weiden konnte wen» sie auch nicht beabsichtigt war. Wir! sind überzeugt, daß, wem, diese Neffe nicht stnttgefunden hätte. § auch die deutsche Piesse ihre warnende Stimme gegen England, nicht so entschieden erhöbe» hätte, wie cs thatiächlich geschehe» ist. > Mit diese» Warnungen aber befand sich die deutsche Presse voll-, der , rffchen Hand« war dabel kein großes Verdienst; >in es hatte dabei nicht das Geringste zu riskiceu. Tlr Konkurrenz hatte noch nicht entfernt begonnen, der eng- " "rnd beute alles Ändere zu envaireu ist. ais vre Förderung der Politik oder der Erwerbs, thätigkeit Deutschlands, gleichviel auf welchem Gebiete fr« statt- findet. Wir sind der größte Konkurrent Englands geworden und die Konkurrenz zu begünstigen, ist iu der Politik wie im Geschäft nicht üblich. England wird sich heutzutage nicht einen Augenblick besinnen, die offene Thür für die Deutschen zuzuichließen, wenn es den Zeitpunkt dafür in seinem Interesse für gekommen erachtet: es wird sich in dieser Beziehung so wenig geniren. wie Amerika es aeihan hat, das uns jetzt völlig abspe»ren möchte und uns ver kchrspolitisch den ärgsten Chitonen unterwirft. Wir sind fest davon überzeugt, daß. wenn England überhaupt wieder Oberwasser erlangt, es uns als Konkurrenten chikaniren wird, einerlei, ob wir ihm ein freundliches oder ein böses Gesicht i» dem Burcnkriege gezeigt haben. Pros. Dr. M. Sering, ordentlicher Professor an der Berlinei Universität und der Könial. landwirthichastlichen Hochschule, ist st, den gekchäftMhrenden Ausschuß des Deutschen Flotten Vereins eingetreteu. Die nächste Vorstandssitzung und General Versammlung des Deutschen Flottenvereins wird am ll. Januar 1W> slattsinde». Herr v. Zedlitz und Neukirch hat sein Amt als Bei sitzer im grschäftssührenden Ausschuß des Deutschen Flottenverein- niedcrgelegt Der Lö seine Entl . erste Staatsanwalt m'Detmold, Gevekot. ^Wiederholt.) lieber die lippische Thronsolgesraae hat sich das Landgericht in dem Prozeß des Grafen Erich zur Lippe-Weißenfeld gegen de» Grasregente» folgendermaßen ansgeiprochcn: „Was nun die vom Kläger angcwchiene Heirath des Großvaters des Be klagte». Giafen Wilhelm Ernst, mit Modeste von Unruh betrifft, so hat das Schiedsgericht in Dresden in seinem Schiedssprüche von 1897 aus Umständen im Lebenslaufe des Generalleutnant-. Karl Philipp von Unruh den Schluß gezogen, oaß derselbe von altem und graduirtem Adel gewesen sei, mdem es davon ausging. daß. wenn auch der Taufschein nicht vvraetegt iei, seine Abstammung ans der Familie des polnische» Adelsaeichleedts Von Unruh am Piinitz keinem Zweifel unterliege. Nachdem aber das inzwischen anfgesuiidenc Taufzeugniß in dem Kirchenduchc zu Krossen publizirt und richtig wiedergegeben ist, wurde die Unhaltburkeit dieser An nahme durch Kekuls von Stradonitz in leinen Schriften überzeugend iiachgewiewn." Viele Blätter sehen darin eine „Erschütterung" des Urtheilssprnchs des Dresdner Schiedsgeiichts. Das ist nicht richtizn Tie obige Ansicht über die Schrift des Dr. Kekul von L-tradonitz braucht sür die Allgemeinheit und andere Gericht, nicht maßgebend zu sein. Der Dresdner Schiedsspruch ist rechtlich unanfechtbar. Oesterreich. Das offiziöse Wiener..Fremdenblatt" knüpft an einen Artikel des „St. Petersburger Herold" über die Politik Goluchowski's, Bülvw's und Murawiew's an und hebt de» weiten Blick und die Friedensliebe Murawiew's hervor. Seit er das volle Vertruuen seines Herrschers genießt, habe er das Ansehen Rußlands erhöht und ein frenndichaflliches Verhältniß zu Deutschland und Oesterreich-Ungarn zu pflegen ver standen. was sowohl Bütow als Goluchowski erst kürzlich fest- stellten. Mnrawiew machte sich um die Erhaltung der Ruhe aus dem Balkan verdient und erwies sich als treuer Vollführer der friedliche» Absichten jeines hochgesinnte» Kaisers, was er auf der Haager Konferenz zeigte Wenn sich die russische Politik den Ruf der Friedensliebe. Loyalität und Verläßlichkeit erwarb, ist Ruß land hierfür zunächst dem Czaren. aber auch dem Grasen Murowiew zu Dank verpflichtet. Rußland und leder Friedensfreund könne ! mit Gennglhiiiing aus die Thätigkeit Mrrrawiew's zurückblicken. Der Wiener Gemeinderäth berieth das Gemeindebudget für t9M Die Generntdebalte dauerte mit einer dreiviertelstündigen Unterbrechung von 5 Uhr Nachmittags bis ll Uhr Abends, woraus der Eintritt in die Speziaidedatte beschlossen wurde. Als während " Spezialdebatte der Vorsitzende Strobach erklärte, die erste des Voranschlages müsse noch i» der ictzigen Sitzung toiniiicn im Rechte und im Einklänge mit der Anffassnng des Fürsten Gruppe des V , Bismarck. Wie der Fürst über England dachte, geht am beste» ans erledigt werden, wogegen die Opposition lebhaften Einspruch erhob. einem Artikel hervor, den wir kurz nach Veröffentlichung des Tele ! kam es zu araiiims des Deutschen Kaisers an den Präsidenten Krüger in unserer Minorität, Abendausgabe vom 28 Januar 1896 brachte». Er gab die Ansichten des Fülslen wie folgt wörtlich wieder: „Die Beziehungen Eng laiids zu Deutschland waren bisher gerade nicht intim, aber auch nicht schlecht. Das unverschämte und beleidigende Lärmen der . . . . , englische» Presse bei Gelegenheit einer periönlichen Meinniias s Vorsitzende die Sitznua schließen äußeuing des Teuticken Kaisers hat abei ohne Zweifel thatsächlich die Situativ» verschoben. Jedes Land ist sür die Tonart seiner Presse Veiantwvltlicy. Die Bedeutung der englischen Presse wird in dieser Richtung aus dem Kontinente zu leicht überschätzt, aber dieie Ueberschätznug kommt gegenüber den rohen und unmotivirten Beleidigungen, wie sie die Mehrheit der angesehenen englischen Blatter eine Zeii lang gegen Deutschland gebracht haben, erst recht zur .Hebung. Wir sind weit entfernt, ei» Bedauern hierüber anS- ziiwrccheii. denn wir glauben, daß die Stimmung, wie sie sür England lange Zeit bei uns bestanden hat, solcher Abkühlung be durfte. Sie war wohlwollender gegen England, als durch irgend welche Gegenseitigkeit gerechtfertigt erschien. Sind wir England nach irgend einer Richtung hin Dank schuldig für eine freiwillige , sympathische Unterstützung der deutschen Politik? Wir wollen von eibstitnnoigkeit« den Kriegen zu Anfang des vorige» Jahrhunderts und von dem 7jährigen Kriege nicht sprechen, wo der französische Ausdruck „perfides Albion" von weiten Deutschlands augezeigter gewesen , wäre als je aus französischer Seile: aber von der Zeit des Wiener nichts ge- KvugrcffeS ab. in den deutichen nationalen prägen, in der scheken ist, und voraussichtlich auch nichts geschehen wird, um die s schleswig-holsteinischen, in unseren polnischen Schwierigkeiten, im lächsischen Eisenbahnen zur Eingehung einer Gemeinschaft nach französischen Kriege von 1870/71. in unseren kolonialen Leihält- cssi" --- - " ' - - - — . . — .. hessischem Vorbilde zu drängen oder gar durch unlautere Kon-, nissen — haben wir kurrenz zu zwiugen. Davon ist in Wirklichkeit keine Rede. Nie- deutsche Politik die Ei mand denkt daran, die sächsische Effenbahiihoheir anzutastcn oder ' . . zu beeinträchtigen. Vielleicht ergreift man im sächsischen Ab geordnetenhaus«: von zuständiger Seite eine Gelegenheit, um die tbatsächlichen Verhältnisse, wie sie hier kurz angedciltet wcndc», klarzustelle» Das wäre im Interesse des Fortdauerns frcniid- schastlichen und nachbarliche» Einvernehmens nicht blos der Staals- bahiiverivaltliiigen von Preußen und Sachien erwünscht. -- Vielleicht regt der Verfasser de» Artikels auch an. daß im preußi schen Abgeordnetenhaus,: von „zuständiger Stelle" diese wohl meinenden Versichern»^'» abgegeben werden. Es ist immer ganz gut. wenn man so etwas schwarz auf weiß besitzt: Mißverständnisse sind dann eher aiisgescblvssen. — Bon einem Passagier eines Wagens 4. Klasse des gestern Abend 6 Uhr 27 Mi», von Mügeln nach Dresden abgelasscncn Personenzuges wird ans Folgendes aemeldet: Während der Fahrt stand plötzlich ein etwa 20 Jahre alter Fahrgast rn Hellen Flamme»; begreiflicher Weste brach eine nicht geringe Panik unter den Mllresteiidcn anS, in Folge deren, nachdem eine Frau den Anfang gemacht halte, etwa 8 bis 10 Per sonen während der Fahrt von, Zuge abiprangen. Z» diesem toll kühnen Unternehmen wäre cs nicht gekommen, wen» das sofort in thätigkeit cieietzte Rvthsignal nicht den Dienst versagt hätte. So aber Mittel' waren die Mitreisenden gezwungen, mit dem brennenden Menschen die Fahrt sorttnsetzen. Kurz vor der Einfahrt in den Hanptbahn- hvf. bei dem Abstellhans, , , . sprang auch de» Brennende, ohne daß er jede Gelegenheit ergriffen, niijcrc nationalen Bestrebungen am daran gehindert wcroen konnte, vom Zug herab. Auf sofort er- allen Gebieten mit Spott und Hohn z» überichütten, wie sie auch folgte Meidling sandte dce Stationsvorsteher des Hauptbahnhoss vor Vcilingllinpsniigcii des Tenlichen .Kaisers nicht zurückgeichreckt dem Unglücklichen und den cibgespr>l»geiicn Passagiere» ärztliche! sind. ' Zu welcher unwürdigen Haltung England sich durch seine Hilfe, lieber die Entstehung des Brandes wird vcrmuthct. daß. Angft vor der deutsche» Koiiklirrcnz Kat bestimmen lassen, brauchen der Brennende, der den Eindruck eines Geisteskranke» machte, j wir nicht erst i»'s Gcdächtniß ziirückzmilfe» Aus kolonialem Ge feilte Kleider vorher mit Benzin oder sonst einem leicht brennbaren biete aber bat es stets darnach gestrebt, uns entweder feinen Stoffe gekränkt hat und dann einer brennende» Cigarre zu i Interessen vlenstbar zu machen, oder uns zu schaden, wie in der nahe gekommen ist. — Auf Erkiindiguiig an hiesiger aintlichcr Saiiioa-Aiigelegeiiheit. oder uns zu übervortheilen, wie im > Anderes die Vorschriften! Sansibarvcrtraäe. und wie es leider auch »och sonst neuerdings geeignet ist Benz!» geschehen zu sem scheint. Rechnet man dazu die englische Uebcr- Hebung. Läiidcrgier und Herrschsucht, so kann es nicht weiter ver wunderlich gesunden werden, wenn In Deutschland keine allzu fteuiidschaittlcheii Empfindungen England gegenüber obwalten. Und schließlich ist doch die Abneigung gegen England und leine Politik auch nicht aus Deutschland beschrankt. Sie herrscht in Frankreich ebenso wie in Rußland und gelangt dort zum Theil noch viel schärfer zum Ausdruck als bei unS- DaS gilt ebenso von drn holländischen vandelsstädten, wie Amsterdam und Rotterdam, wo doch ebenfalls zahlreiche Verbindungen mit England bestehen. Das beweist, daß die gcsammte nichtenglische und von England unabhängige Welt die englische Politik verurtheilt. ihr nicht kaut Vrch ihr die verdienten Niederlagen gönnt. Wepu England uns iyiiivathlsire? Und haben wir jemals von der englischen Diplomatie erlebt, daß sie ein deutsches Interesse gefördert hätte? Nach den Freiheitskriegen hat man dem alten Blücher in England die Hände zeldrückt in Erinnening an den Beistand, der zur Nieder werfung des gefährlichsten Feindes der Engländer gerührt hatte; aber gleichzeitig aus den, Wiener Kongreisc war England der Hauptgeqncr der deutichen nationalen und der preußischen dyna stischen Interessen, und wenn 1815 Napoleon nicht von Elba zurück- aetvmmeil wäre, so hätten wir es wahrscheinlich erlebt, daß das Wiener Büiidniß zwischen England und den srüheren gemeinschaft lichen Gegnern Frankreich und Oesterreich sich in blutige Kämpfe gegen die bisherigen Biindesgenoffc» gegen Preuße» und Rußland iimgesetzl hätte. Ter einzelne Engländer ist sür uns sympathisch, die englische Politik ist niemals wohlwollend sür uns gewesen und die englische Presse hat Deutschland srnher ebenso mit Gerina- ichätzung behandelt, wie sie uns heute feindliche Eifersucht zeigt: elfteres geschah aus Hochmuth. letzteres ans Angst vor den modo in Oennaiiv." Die obigen Ausführungen des Füchten Bismarck allein würden hinreichen, uni Mißtrauen und Ab neigung gegen England auf deutscher Seite zu erklären. Deutschland hat bei seinen Einigungskriegen von 186t bis 1870,71 stets gegen englisches Uebelwollen, gegen englische Versuche, uns Steine rn den Weg z» werfen und »ns nm den Lohn unserer Siege zu bringen, antüiiipfen müssen: die englischen Blätter haben jede Gelegenheit ergriffen, unsere nationalen Bestrebungen erregten Scene» zwischen der Majorität und der sowie zwischen letzterer und dem Vorsitzenden. Die Gemeinderäthe Sonntag und Mittler wurden wegen beleidigender Rufe gegen den Vorsitzenden Strobach von der gegenwärtigen und den drei nächsten Sitzungen ausgeschlossen, weigerten sich aber, den Saat ;» verlassen, worauf der Lärm sich derart steigerte, daß der sitzende die Sitzung schließen mußte. Wie verlautet, soll Fürst Nikolaus von Montenegro demnächst in Wien eintteffen, um die zwischen Oesterreich und Montenegro bestehenden Differenzen beizulegen. Fürst Nikolaus soll bereits die Zusicherung erhalten haben, daß er vom Kaiser werde empfangen werden. Frankreich. Tic „Patrie" meldet: „Wir erfahren aus sicherer Quelle, daß das große Essen, das von dem Präsidenten Loubet zu Elsten der Armee und der M arinc gegeben wurde, als Vorwand dienle. uni in Paris die Höchstkommandirenden unserer Seehäfen und des Nord-Geschwaders zu versammeln. Eine überaus wichtige Koiiseren; fand aus dem Marine-Ministerium statt und die Maßregeln, die getroffen weiden sollen, um den An griffen der Flotten Englands und Italiens Widerstand zu leisten, wurde» geprüft. Die beiden GeneratstabschefS des Kriegs und der Manne traten mit dem Souchefs der Gencralstäbe zusammen und beschlossen eine Reihe von Maßregeln von höchstem Interesse, die besonders die Klistenverrheidignng der Bretagne und unsere: neuen Kolonie Madagaskar betreffend. Der Kapitän zur See Ponty. der in aller Eile Hierherberusen worden war. wellte 48 Stunden inkognito in Paris und kehrte unverzüglich nach Biserta zurück, um das Kommando der Marine zu übernehmen Endlich Stelle wird uns initgethcilt, daß der junge Mann den wohl ungenügend verschlösse " Mwider eine wohl ungenügend verschlossene Flasche mit sich getragen habe; durch einen »»glücklichen Zufall habe sich die leicht brennbare Flüssigkeit entzündet. Weder das Verlagen der Nothbiemse. noch das Herausspringen von 'ten oder auch des Brennende» sei aber Ttzatsache. kahl stuf Drängen der Fahrgäste habe der Zug kurz vor der Einfahrt in den Hauptbahnhcis gehalten, und der Verunglückte sei» »ach einer Certtralweichenftellerei und sodann auf ärztliche Anordnung in'S Krankenhaus gebracht worden. Die Wunden seien schwer. — Weihnachten rückt immer näher heran und Lausende rülsten sich für eine BeluchSrette zu ihren Lieben. Es wird daher auch vei dem bevorstehenden Feste wiederum ein großer Eisenbahn« verkehr zu erwarten sein und zwar Um so mehr, als dieses J-Hr L , Zu da lemals einen Moment erlebt, wo die wurde das Bcibehalten des erst kürzlich beförderten Obersten Laufroy Empfindung gehabt hätte, daß England mit von der Marine-Artillerie auf La Martuiiaue beschlossen, da die gegenwärtige Lage allzu gespannt ist. als daß der Militär-Befehls haber unserer Besitzung in den Antillen gewechselt werden könnte." Italien. Was dem Mailänder Prozesse wegen de, Ermordung des BaronS Notarbcirtolo und seinen verblüffende!: Enthüllungen die außerordentlich schwerwiegende Bedeutung ver leiht. ist dre betrübende Feststellung, daß die Hindernisse, die sich volle 7 Jahre lang einer wirksamen Verfolgung der von Anfang an verdächtigen Personen entaegengestellt haben, nickt nur von den Bedrohten und den verbrecherische» Kreisen, in denen sie sich bewegten, sondern auch von der Polizei und der Justiz, ja in letzter Instanz von der Regierung auSgegangen sind. Der gegen wattige KriegSiilinister Mirri hat es vor den Schranken des Ge richlshofes ausaciprvchen. daß die Justiz in dieser Angelegenheit löblich ihre Pflicht verletzt habe, und die zahlreichen Einzelheiten gr . . . . . _ die durch andere Zeugenaussagen bekannt geworden sind, bestätigen diese schwere Anklage vollkommen. General Mirri war 189t königlicher Kominissar aus Sizilien. Hält man die Schwierig keiten. denen er bei den Bemühungen um Aufhellung der dunklen Thal begegnete, mit den Auslagen des Senators Codronchi. zeit welligen Statthalters von Sizilien, über den schleppenden, immer wieder unterbrochenen Gang der Untersuchung und mit den über raschenden Personenwechseln in den bekheiligten Polizei- und Jifflizkreisen. endlich mit den Enthüllungen über den Einfluß der Massiv und die Furcht vor ihr zusammen. ro kann inan nicht im Ziverscl darüber sein, daß die mit der Aufhellung des Verbrechens betrauten Behörden in schmählicher Weise zu dessen Verdiinkelung bcigetragen habe». Wenn eine Enlichnldlguna für sie in dem Drucke gesucht wird, den poiitiiche Interessen uns Einflüsse auf sie anSgeübt haben, so kann dies nur den trostlosen Eindruck der Vor- verstärken: denn gänge verstärken: denn eS ze'gt die parlamentarischen Kreise und die Negierung, die mit der Maffia paktirten. als mitschuldig an dem schimpflichen Verfalle der Rechtspflege, der mehr als irgend etwas Achtung vor dem heutige» Italien zu beeinträchtigen Vor den Assiseu in Sassari begann der Prozeß wegen Be günstigung gegen 400 Angeklagte. Die Zahl der vorgeladenen Zeugen betrügt 1900. Unter den Angeklagten befinden sich zahl reiche Bürgermeister. Konimunalräthe. Lehrer, Priester und Grund besitzer. Die Prozeßakten umfassen bis jetzt 200 starke Bände. Der Prozeß hängt zusammen mit der im Sommer durchgeführtrn Ver nichttmg der Briganten. DaS „Berl Tgbl." bringt folgende Meldung aus Rom: In der Stadt verbreitet sich plötzlich das Gerücht von einer lebene gefährlichen Erkrankung des Papstes Di. Lapponi dementirt es und erklärt, der Pavst sei wobl und verbringe nur den g Theil des Tages im Bett, um sich zum Eröffnungstage des < lahres zu kräftigen. V*«»dne* Nachrichten. 3S3. Geil« s. W» Donnerstag. 21. Drrbr. 18»»»
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