Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 21.12.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189912216
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18991221
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18991221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-12
- Tag 1899-12-21
-
Monat
1899-12
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.12.1899
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dresdner Nachrichten. Str. Sö». Seile 8. >M Donnerstag, 8L. Tezbr. L8VV Deroulsde lebte leine Belerdiguugeu gegen de» Staatsgerichtshof > Landtagen die Eratsvorlage einer vorläusiaen allgemeinen Besprech- fort und rief, er mache sich nichts aus einer Strafe, welche der- s una umerzvaen und sei dabei zu dem Entschlüsse gekommen, ihre wlbe über ihn verhänge. Schließlich wurde unter großem Lärm die j Haltung in der bevorstehende» Berathung zu ändern. Während eS öffentliche Sitzung unterbrochen und der Gerichtshof schritt zur Be-, früher den einzelnen Mitgliedern Vorbehalte» geblieben sei, ihre rathung. Die Angeklagte» riesen Tvroulode Beifall zu. > Ansichten. Wünsche und Beschwerde» zum Etat im Allgemeinen Brüssel. 2» Holge einer von dem Justizminister angeord- und zu einzelnen Punkten vvrzubringen. habe sich die Deputation riete» Untersuchung erschienen heute Bvrinittag bei einem in der jetzt entschlossen, als solche an die Kammer mit einer Erklärung Nähe des Südbahnhvses wohnenden Manne, welcher Rekruten herauziitrcten und diese Bcratkung damit einzuleiten. Diese Er kür die englische Armee in Südafrika anwirbt, mehrere Polizisten, klärung habe lediglich de» Zweck, die Gesichtspunkte darzulegen. welche etwa 50 in dem Bureau des Werbeagenten anwelcnde "— " ' — -- - rrbeltslvse Personen vorläufig verhafteten. Der Werber wurde »ach einem Verhör in Freiheit gelassen. London. Aus dem Kriegsamt ist von General Gntacre eine neue Nachricht erngelausen. General Frcnch beschoß am i8. Dezember JnSsonteiir-Farm. drei Meilen östlich von der Stellung des Feindes. Das Kontingent aus Nemeeland besetzte die Farm und den benachbarten Hügel, ohne Widerstand zu finden. Die Buren erössneten das Feuer auf eine Eritsernung von 500 Aards und rückten zum Angriffe vor. General Frcnch gab Befehl zum Rückzug, nachdem er leine Rekogiioszirung ansgeübt hatte. — Aus Loureneo Marques wird vom 16 Dezember gemeldet: W verlautet hier, daß die Buren bei Eolenso 13 Wagen mit Munition erobert haben. London. General Mchener geht von Kairo nach Malta ruid von dort nach Madeira. — Aus dem Lager in Modder River vom 16. Dezember wird gemeldet: Die Buren bleiben in ihrer früheren Stellung bei Maacrsfontein und haben jetzt noch be deutende Verlchanznngen in der Ebene zwischen der Brücke, die . . . , ge von denen sich die Deputation bei Prüfung des Etats leite» lasse» werde. Sie habe geglaubt, diesmal zu dem Etat dies thun zu müssen, weil dieser, nach ihrer Ansicht wenigstens, zu einigen Be denken Anlaß gebe und sic sich sogleich im Voraus eine feste Basis habe sichern wollen, ehe sie in die Beglltachtiliig des Etats eintretc. Die Deputation glaube sich mit ihre» Anträge» im allgemeinen Einklänge mit den Ansichten de» Kammer zu befinden und rechne aus deren Unterstützung. Die Erklärung hat folgenden Wortlaut: ,,Tie Zweite Deputation hat ans Anlaß der Berathung des ersten ihr zu, Berichterstattung überwiesenen Titels des Staatshaushalts- etatS Veranlassung genommen, diesen Etat einer allgemeinen Be sprechung zu unterziehen. Sie ist hierbei zu der Ueberzcugung ge kommen. daß das Anwachsen der geforderten Bewilllgiuigen in einem ungünstigen Verhältnisse steht zu der Erhöhung der Staats einnahmen. und daß, du dicstö ungünstige Verhältniß bereits seit mehreren Etatsperioden in steigendem Maße zu beobachten ist, bei Beschlußfassung über die Ausgaben, insbesondere über das außer ordentliche Budget, besondere Vorsicht geboten erscheint. Die Deputation wird daher diele Ausgabe-Positionen mit besonderer über den Fluß führt, und ihrer festen Stellung an der Furth er- Sorgfalt daraufhin prüfen, ob und inwieweit eine gänzliche oder richtet. Während einer gestrige» RekvgnoSzirnng sahen britische Spione eine große Zahl Buren auf einem entfernten Hügel nicken in der Richtung von Jakobsthal. Die Pure» führten eine Kanone mit sich Es ist wahrscheinlich, daß die Buren Jakobsthal jetzt in beträchtlicher Stärke besetzt halten. A pia. In dem Dorfe Luatnanuu ist cs zu einer unbedeutenden Ruhestörung unter dem Eingeborenen gekommen. Einige dort angesessene Häuptlinge der Tanu-Partei hatten sich geweigert, die von den drei Konsul» aemeiinam ausgeschriebene Kopfsteuer zu zahlen und Ware» deshalb «ns dem Orte auSgewieien worden Nachts wurde von einigen jungen Burschen Uniug a» der zinück- gelassencn Habe der Ausgewiesenen verübt Die drei Konsuln haben die Einlieserung der Tbäler nach Apia zur Bestrafung gcsor- dert und Zusage erhalten. — Dem „Rentcr ichen Bureau" wird aus Apia vom 13 ds. M. gemeldet: Der deutsche Konsul Kat an Bord des ..Kormoran" die bevorstehende Eiuvcrleibung mit Deutschland theilweffe Vertagung , „ . ohne Schädigung veS Gemeinwohls und des Staatsinteresses tlmnlich scheint. Sie erhofft von der hohen Kammer, daß sie der Deputation in dem Bestreben folgen werde, welches darauf ge richtet ist. die Bedürfnisse der Staatsverwaltung nicht in steigen dem Maße aus die Anleihen zu verweise» und >o die Verzinsung nnd Tilgung der »vthweiidigen Summen nicht der Znknust zu über lassen. sondern, soweit eine Deckung der StaatSbcdürfnisse bei sparsamer und vorsichtiger Finanzvcrwallung durch die gegenwärtig zur Verfügung stehenden Einnahmen nickst möglich sein sollte, durch entsprechende, vielleicht nur zeitweilig nvthig werdende Lteuercrhvhunge» auSzugleicheri und so die Finanzen des sächsische» Staate» gemnd zu erhallen." Oberbürgermeister Beutler äußert verschiedene Bedenken wegen der Aufstellung des Etats. Die Optimisten scheinen ja Recht zu . - „ habe», wenn sie behaupten, daß der ordentliche Etat balnncirt und in aller Form verlnndct. Auf die Bemerkung einiger Häuptlinge der außerordentliche Etat nur eine Steigerung von 6 bis 8 Pro; der Mataafa-Partci sagte der Kvnstil. die Samoaner könnte» ihren gegen früher answeist. Dieser Optimismus ist nicht berechtigt, eigenen König haben, ivoranf sie mitlhcillcii, Matausa würde ge-! denn der Geiamniletat weist ein Defizit von 31'/» Millionen auf wählt werden. Später am gleichen Tage wurde die deutsche Flagge'Man könne ohne Weiteres im Hinblick aus den Rechenschaftsbericht aus dem Gerichlsgebäude gehißt und hierdurch die Einverleibung die lächHicbeu Staaissiuauzcn als geiuude bezeichnen. Wenn auch offiziell aiigezeigt. Die Mata»fa-A«Hänger haken erklärt, ihre i der Ertrag der verschiedene» staatlichen Betriebe innerhalb der sei eingesetzt, und vertreibe» dieMalietvaleute a»s ilireu letzten Fiiiauzpcriodeii stetig gewachsen ici, so sei daS doch nicht gleichmäßig der Fall. Die Eiieubahurente betrug 188!»: 5.58 Proz., im Jahre l8!>8 ist sic ans 1.08 Proz. geiunkeu. Der Geiamml- erkrng der StnalSciieiibalnien ist um 7 >5- Proz. gegen die Vor- pcriooe gestiegen, aber auch die Ausgaben verschiedener Gebiete des Eiieiibabiibetriebes sind erhebliche gewesen. So gerechtfertigt die Steigerung der Ausgaben durch Erhöhung der Matkrinlpreüc nnd Arbeitelölnre anch sei, so sei doch i» Verbindung damit zu sülchten, daß die Eiicubahnreute weiter fallen werde Es lei ano Vorsicht in allen Ausgaben geboten. Redner wendet sich gegen duS vorgrichlageue Be'oldnogSwstei» und befürwortet, daS im Eisenbahnbetriebe cingeleblc DiciislniterSstnsenshstem anch allmählich ans andere Beamlei.laiegorie» anszndchiicn. Er bedauert, daß Sachsen kein KomvtabilitälSgen'tz habe. Allein, es seien in der Finanzperiode 1876/77 gewisse Grnnd'ätzc bczügl. der Einstellungen der Answendmig einzelner größerer Summe» Hafer still, eher schwach. Nach Ermittelung der Eeutlalnoti-iings- slelle der preiißiichen Landwirthichnitskainmerii wurde» bezahlt in Berlin: Weizen 150. Roggen ll7. Hrster kll Mk.: Slettin-Stndt: Weizen 115. Roggen 138. Hafer 127 Mk. — 'Wetter: Stärkerer Frost. Ost-Südostwind. IZranIfirrt a. M rLLlutz.r vttdll Sül.l>0. r-i«co»l» I!>l>!N Dresdner Ba»! IM.bS. Slornsdad» »»-,!>». eombarden :>0M. eourahNtte Uücyiv. Ungar «old — Pornigrelen —, schwacher. Regier»»» sei eingesetzt, und vertreibe» dieMalietoalente ans ihren Dörfer». Unruhen scheinen bevvrznslehen rDn die Ratifikation des Samoa-AbkommenS durch den amerikanischen Senat noch nicht erfolgt ist. erscheint diese Renleriiieldnng. welche überdies mit allen bisherigen ainilichen Meldungen aus Apia im Widerspruch fleht, unglaubwürdig.) Die Berliner Börse war heute befestigt im Anschluß an die Londoner und New?)oike> Tendcnzberickste. Die hiesige Platz spekulation beobachtete indcß große Reserve nnd das Geschäft blieb irr Jvlge dessen still: an Einzelheiten ist wenig heivorznheben Banken konnten sich bei stillem Verkehr behaupten, theilweite auch erholen. 'Amerikanische Balmcn nach gestrigem starkem Rückgang befestigt Bergwerke verkehrten in steigender Richtung. Anch deutsche Anleihe,, waren anziehend. Die Börie schloß wieder ab- geschwächt Privatdiskont 6V« Pr»z. Ultiinogeld wurde heute etwas billiger, nämlich 0 -—Proz.Am S p i r i t u s-Markt! i» den ordentlichen rcip. den nnßcwrdcntliche» Etat ausgestellt wurden nur wenige kleinere Posten, und zwar 50e> Loco, mit > worden, ivonach werbende Anlagen, Bewitigung von StaatSlasten. 66,80 Mk., 70er mit 17.30Mk gehandelt Ai» Getreide-Markt! Ausgabe» im allgemeinen Landcsmlercsse:e. »n> den außcrordent- wareii die Umsätze belanglos, die Tendenz trotz strengerer Källe j licben Etat zu übernehme» leien. Redner vergleicht die bisherige» schwächer aus den Rückgang in Amerika nnd bedeutende rufföche, BndqrlS im Hinblick arrk dierc Grund'ätze und kommt zu dem nvggcnosferteii. Weizen nnd R5>ggcr> 75 Psg. billiger angebolcn. Schluß, daß mehr oder weniger dagegen abgewichen worden »ei. Im "" " ° ' oviijegendeii Etat gehörten damrch vlmc Weiteres 31'/- Millionen Marl nicht in den aiißerordcntlichc» Etat und müßten als Defizit behandelt weiden. Hatte die Regierung geglaubt, diesen Betrag nickst ohne Weiteres aus den ordentlichen Etat zu setzen, weil keine Deckung vorhanden, so hätte sie zu Strrierziischlägeii greise» solle», die nngesichts der blühende» Entwickelung aller Erwerliszweige, l die Larrdwirthschas! ausgenommen, kaum schwerer empfunden wor den wären. Redner wendet sich sodann zu de» einzelnen Titeln des anyecordenil'chc» Etats, bei Venen er nachweist, daß sich zn- michst bei ersten Bamaleii doch wohl ni't erheblich geringere» Summen auskonimc» lasse. Wenn man diele Ersparnisse gcgcn- rechiie, so verblrebe noch ei» Defizit. welches durch einen Stener- znicblag von ivenig über 25 Proz zu decken gewesen wäre Er bennliage einen Sieirrrzusthlag nicht, glaube aber, zu größerer Spattnmkeit ralhcn und vor einer zu hohen Steigerung der staat lichen Anleihe» warnen zu sollen, mit denen seiner Meinung nach zu schriest vorgegangen werde. Redner bemängelt seiner das Mehreiforderniß sür Beamtcnwr'bmingcn und hofft, daß sich das Finanzministerium zu einer Abminderirricz verstehen werde. Bei Ei'e,lb»h»irc»ba»ten. von denen der größere Tlieil wahrscheinlich einen -Zuschuß erfordere, solle man doch iehr vorsichtig sein, rrrnial in ür'ücksrclst auf de» Stand der sächsischen Rente, die hohen Mnterial- preile nnd die hoi.cn Arbeitslöhne. Er glaube, daß sich hier 5 bis 6 Millionen zunächst zurnclstellen und sparen ließen. Geh Kom- mcrzierirakh T h i e m e-Leipzigsleht an> dem Standpunkte der Erklär ung der Deputation nnd Kal anch keinen Grinst», den'Ansführnngen ! des Vorredners zu wrderipiechen Ter Etat mache den Eindruck eines ! lehr knapp erreichten Gleichgewichts Er komme ihm vor, wie ein ! Meirich, dcc zu statt und Vesten Kleider zu eri r geworden »eien. ! Tie Kammer werde hieraus bei ihren Bcichlnsscn Rücksicht zu ! »el iiien r aben Der Herr Redner bedauert weiter die Abnahme ! der Rente der Staalsenenbalmen. die litt l8M sogar nur aus 13.7 Proz geschätzt werde. Bereits vor Jahren habe er darauf liiiraewieien. daß. wenn neue Estcirbahnen gedarrt werden tollten, .Anschüsse von den Steuerzahlern gefordert werden müßte». Es >ci bedauerlich, daß die w gute sächsische Finanzgebahrnng in den letzie» Jahre« iniiner mehr von dem 11cbestchnsse der StaalSeisenbahncn zehre. Die außergewöhnlich hohen Forder ungen für oerr autzervrdcistichen Etat erichrcckten auch ihn. D as rollende Material der Eilenbahne» betrachte er als zmn ordcnt- lichen Etat gehörig ES wi das das HandwettSzeiig der Bahne». Wenn ein Mangel an technischen Kniffen im Eneirbahnd.iri be stehe, io habe die Bewilligung der i» Aussicht genommene» Bahne» eigentlich gar leinen Zweck. Wir machen den Jnkeiesscntcn mit Parle <8 Uhr Nachmittags.) Portuaie'.ii Türken 22 15 bahn 691 <)0 Lombarden —besser. Paris 'irroduktenmarkt. Weuen ver Dezember 18 55 ver Mr . Jim, rnlrig. Svirttu» rer Lerember 87.l'.U. ver ÄanAuauil 88 09. ruln.,. ^rlbet per Dezember 55.25. ver Mai'August 57,25, inatt. Amsterdam. Produtlen'2'er>cht L9et,en rer Mürz gcschüstüioS, per Mai fest, vehauptei. u.oggen re, Mar» 186.60, ver Mai 184.60. London 'stroduklcn Beucht, ^etreideinarkt »ubiq. 2i'eiren ic>t. übrige Ärtike» stetig, von schwimmenden, Getreide weißer Weizen matt, raplata Uelig. - Wetter: Ncdcl. OertlickikS uuv Läckttiickics. — Ihre Majestät die Königin und Ihre K. Königl. Hoheit Prinzeß Friedrich August beehrten die Svieiwäareir- Ausstellnng von B A. Müller, Prageistraße, mit ilneni Bejrichc und bewickle» Einkänte. Die besuchte „nch das ErnstallglaS W. Welirle, Pragerilraßc. > ! Frau Prinzessin Friedrich Anglist -Lager des Kgl. Hosliescrauten von — Se. Königl. Hobelt Prinz Friedrich Anglist be suchte vorgestern den Waldpark aus dem Weißen Hirsch und nahm das Frühstück im Parkhotel ein. — Ihre Kvirial. Hoheit die Prinzessin M a t h i l d e wohnte gestern Abend in Begleitung der Hofdame Frcii» v. Gacrtner der Ekristbeschernng bei. die der Elisabeth-Verein aus der Küusser- ttraße veranstaltete. — Ihre K. Königl. Hoheit Prinzeß Friedrich Augnst wohnte gestern 'Nachmittag der EhrisibescherungSfeier in der Kinderbewahranstalt aus dem Weißen Histch bei. — Gestern Nachmittag 3 Uhr wohnte Ihre Königl. Hoheit Prinzeß Johann G eorg der Bescherung bei den Borro- rnäerinncn. Lvßnitzsliaße. und um 6 Mir 'Abends in Begleitung der Palrisldame Freifrau p. Finck der Beichcriliig in der Mädcheii- beschästrgnngsanstalt des Pestalozzi-Stiftes, Palmslraße, bei. — Herr Oberpvstekrelar Hersrirtb. Borste er des Post amts 3. vermag heute ans eine -lOjähiige Dienstzeit zuiückznblrcken. Dem trenverdierrlcn Beamten sind mehrrre Ehrungen zngedacht. — Vom Landgericht Drrseen ist der derzeitige cLekretär des . ^ schivediich iiorivegnchcn Generalkoinnlais und Piolririsl der Kredit-»der Beivistigniig nur eine platonirche Freude, anstatt sür Industrie und Handel i» Dresden Herr A P. Bel- srage als vcrcidcler Dolmetscher für die schwedircke. nottvegrsche nnd dänische Sprache beim Königl Landgericht und den in höherer Instanz zuständigen Gerichten anaenvnriiien worden. — Herr Ober Medizinalrath Dr. K linger in Le'iSnig beging gestern sein 60iäl,iiges Doktorjnbilänin. A»S diciem Arrlaß wurde ihm von der medizinischen Fakultät der Universität Leipzig ein Glückwunschschreiben übersandt. Das Jnbeldiplom erhielt Dr. Klingcr bereits vor 10 Jahren bei Gelegenheit seines 50lähngcn Toktoriilbilämns. — Vorgestern starb im Alter von 85 Jahren in Niederlößnitz bei Kötzschcnbroda der Königl. sächsische Oberstabsarzt a. D. Herr Dr. med. Friedrich Ernst U h l e. Test Entschlafene, der sich im Feldzüge 1870,71 das Ei'enir Kreuz am weißen Bande erwarb nahm 1872 »eine Entlassung ans dem SanilätslorpS. — Die hiesige Technische Hochschule hat durch den gestern ersolgten Tod des Königl. Baurathes Prosessor Pani Schmidt einen schweren Verlust erlitten. Seine ausopiernde Dhätigkeit. die der Enlichlasenc »och vor einigen Tagen im Kreise reiner Schüler ouSüdte, seine Freundlichkeit und Güte haben ihm die dauernde Liebe erworben. Der engere Ausschuß des VerbnndeS der Studentenichast widmete dem Verewigten einen ehrende» Nach ruf. Professor Schmidt las in vielem Semester über Erd-, Tunnel-, Straßen- und Eisenbahnbau. — Landtag. Die Erste Ständekammer hielt gestern in Gegenwart Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Georg, sämmtlicher Herren Staotsminister, sowie mehrerer Reglelunasloinmissace ihre letzte Sitzung vor dem Feste ab. Auf der Tagesordnung stand der Bericht der 2 Deputation über Kapitel 27 und 28 des staals- lraushaltsetals für lSOO Ol. auf den Staatskassen ruhende Jahres- renten. Ablösung der dem Domänen Etat nicht angeböcigen Lasten ondAbsindiingszadlungen bei Rrchtsftreitigkeiten betr.. in Verbindung mit der a 1 lgemeinen Debatte über den StaatShausbaltsetat lSvo.01. Zur Eröffnung der Debatte «griff Se. Königl Hobest Prinz Georg das Wort: Die Zweite Deputation habe bei Beginn des Landtags ebenso wie bei früheren ! großes Vergnüge», wen» wir diele Lummen ans dem außer- c'ldeiillicbe» Eictt streichen (Heiterkeit.) Einmal begonnene Ar beiten müßten nalüilich vollendet werden. Die Einstellung von ersten Raken sei immer eine gewagte Sacke, da man nie wisse, was man eigentlich fordern solle. 'Angesichts der großen Balnrban- fordernngc» wirst Redner die Frage ans, wo dabei schließlich daS. arme, unglückselige Leipzig bleibe, dessen BahnhotSanlageii geradezu »lincrrhast seien nnd als Lkhenswürdigleit Leipzigs gelten könnte». Er glaube nicht, daß die Verbanvlnngen mit der preußischen Re gierung wegen Zusammenlegung zu einem befriedigenden Abschlüsse kämen. An einer Zn'aiinnenlegmig sänimtlicher Bahnhöfe lei Leipzig übrigens gar nicht so »ehr viel gelegen Wenn die preußische Regierung sich entschließe» könnte, die in Frage kommenden vier Bahnhöfe zu einem großen umznbanen. nnd dann die iächsiichc Regierung den Bäuerischen nnd de» Dresdner Bahnhof würdig nnigeslalte, so würde daS nicht zu viel koste». Sich zu den !äch- sirchc» Staatspapicren wendend, betont Redner, daß der niedrige Stand unserer Renten in dem zu starken Angebot von Rente», seinen Grund habe. Unser Volk sei ein sparsames Volk, aber es lei nicht im Stande, einen so großen Posten von Anleihen in so kurzer Zeit in feste Hände zu bringen. Wenn man eine 2- bis 3iäh>ige Pause in der Ausgabe cintreten lasse, glaube er. würden die Renten wieder aus einen besseren Stand kommen. Bezüglich der Begebung der 80 Mrllionen-'Anleibe weist Redner nach, daß die Regierung dabei durchaus richtig gehandelt habe; es liege nicht das Nervigste vor. woran man mäkeln könne. Von einer Eimnhrung nmrier Reinen In England möchte er dringend abrathen. Nach einem 1 Ausblick auf das wirthlchastliche und lndustrielle Gebiet giebt Redner i die Anregung, ob die Staatsregieruna und das Haus sich nicht schon heute out dem Gedanken vertraut machen wollen, vorübergehend den ! Tuvns der 3 Prozent-Rente zu verlassen und unS Geld zu verschaffen durch 4 Prozent-Anleihen mit kurzer Tilgungsfrist, und ob eS das Königl. Finanzministerium nicht für opportun «achten würde, leibst die 50 Millionen 3vroz. Rente vom vorigen Landtage eben-. falls im Typus von 4proz. Schutdverfchreibunaen auszngeden.! Bezüglich der von der Zweiten Kammer in Aussicht genommenen > > neuen Steuerreform weist Redner auf die Nachtheile hi», dre den von der beabsichtigten Progression Betroffenen «wachsen würden: dem Staate aber würde aus einer Prvgrelsion kein so großer Nutze» entstehen, weil die Zahl der Steuerzahler zu klein lest Es könne jetzt nur aus einen allgemeinen Steuerzuschlaa hinanö- kommen: eine Steuerreform halte er angesichts der jetzigen Geld- lage sür inopportun. Keine StaatSanlelhe könne unS rette», sondern nur äußerste Sparsamkeit. Kammerherr v. »rege- Weltzien ist dem Vorredner für seine Ausführungen dankbar nnd bestätigt sie. Er wendet sich weiter zur Besprechung der Lage von Industrie und Landwirthlchaft und betont, daß ln Deutschland noch sehr viel Getreide erbaut werden könne, wenn nur die Vor bedingungen und Arbeitskräfte gegeben seien. Auf diesem Gebiete könne die StaatSregterung wohl ihr Entgegenkommen beweisen, indem sie dahtn wirke, daß der Zuzug ver jugendlichen Bevölkerung ! nach den Städten vermindert und die Uebelständr beieitigl würden, ! welche daraus für die Landwirthschast erwachsen. Bedenken habe i er gegen eine Renteukonversion. Der Herr Finanzminister habe sich durch seinen Hinweis aus die Versumpfung der Relchssinanz resvrni ern großes Verdienst erworben. Redner «hofft aus der Regelung de, Finaiizverhältniffe zwischen Reich und Einzelstaaten auch eine Gesundung der sächsischen Finanzen. Stnatsiiiinister v. Äatzdors: Er sei der Deputation ausrichtig dankbar, daß sic ihren Standpunkt i» einer kurze» Erklärung uredergelegt habe. Ec sei in der angenehmen Lage, auszuiprechen. daß die Staatöcegierung damit in der Hauptsache ubereimlimme. Die Erkenntlich von dem Anwachsen der Forderungen bez. Bewilligungen in ihrem ungünstigen 'Verhältniß zur Erhöhung der Einnahme» habe die Regierung im letzten Landtage zur» Vorschläge der Schaffung ein« Vermögenssteuer und einer Steuerreform geführt, die aber beide abgelehnt worden seien. Wenn ivir jetzt die Vermögenssteuer hätte», dann würden wir nicht nur 6 Millionen Mark mehr haben, sonderii wie wären auch gut i» der Lage, die Einkvmmenstcucr noch mit einem Zuschläge zu belegen. Die Regierung habe lange erwogen, ob sie nicht besser thätc. eine» Stcuerzuschtag zu ver langen. oder ob cs ungezeigt ici. doch einen anderen Weg zu be treten. Sie habe aber nicht sofort bei Beginn der Kammersitzungen Stenerkänivsc entfachen wollen, die ans daS Brrhältniß der beiden Kammern zu einander ungünstig eingewirkt habe» würden. Die Regierung sei vollkommen einig mit dec Erklärung der Deputation, daß in der bisherigen Weile rucht jvrtgewirlhschnstet werden könne. Die Negierung werde abznwcitten habe», ob die von der Zweiten Kummer in Aussicht gestellten Steuerproiekte cingebracht würden Sie sei verpflichtet, diese Projekte wenigstens zu prüfe», und erst dann, wenn eine Einigung nicht erzielt werde, werde ei» Steirer Zuschlag gefordert werden können, der seiner Meinung nach sür den nächste» Etat allerdings nicht ganz geringfügig sein dürste. Bezüglich der Kürzung verschiedener Postulate rm außerordentliche» Etat bemerkt der Herr Minister, daß die Regierung schon daran stark mit der Schcere gearbeitet habe. Beiden ausAusdantcir von in Betrieb bcsindlichen Eisenbahnen re. bezüglichen Postulate» lege man die Scheece aber bald wieder aus der Hand, besonders wenn von sachverständiger Seite erklärt weide, daß. wen» die Bauten nicht voigenvmmen würden, sür die Betriebssicherheit nicht mehr einznstehcn sei Im klebrigen aber sei die Regierung bereit, den Wünsche» der Deputation eiitgeacnznkommen. Aus vic Anstübc ringen des Herrn Oberbürgermeister Beutler behalte er sich vor. bei den Spezialbernthniigen zurückznloinmen. Bezüglich der ein- geslc'chtenen Beinerkung desselben über den niedrigen Stand der sächsischen Rente gegenüber vcn preußischen Konsvls weise « daraus hin, daß letztere einen viel ausgedehnteren Markt hätten und viel mehr gehandelt würden. Dem Herrn Kommerzienrnth Thicme erwidert der Herr Finanzmiiiister. daß er wohl glaube, daß die bereits bewilligten Bahnen im Laute der gegenwärtige» Periode in Anguss genommen rcip. zur A»siührung geluncht würden. In einem 'Anleihegcietze werde cs vielleicht zweckmäßig sein, die Ne gierung zu ermächtigen, unter Umständen anch -1-proz. Anleihen auszngcbcn. selbst wenn sie bald wieder vom Markte zurückgezogen weiden müßten. Eine große Erschwerung der Finanzoperationen aber sei es. wenn die Regierung an einen ganz bestimmten Typus gebunden werde. Eventuell würde die Regierung sehr gern enl- gegcnkommen. Gras Rex-Zedlitz giebt seiner Freude über die Erklärung der Deputation Ausdruck, die auch in weilere Kreise übergeben werde. Ein Stenerznschlag wäre allerdings sür die Steuerzahler eine bittere Pille, vielleicht wäre er aber zweckmäßiger nnd »ngezeiglcr. als immer neue Anleihen auszunelimcn Ober bürgermeister Beutler dankt dem Herrn Finanzrniniiter sür das der Erklärung der Deputation gegenübe, arisgesprochciie Wohlwollen nnd bemerkt, daß er von einer Stenerlelvrin ans Guind der Initiative der Kammern ei» befriedigendes Endergebnis; nicht erhoffe. Die StanlSregicrnna würde immer wieder ans die Stemr- reivriii iclbff zukomnien müssen. Hiermit hatte die Debatte ihr Ende erreicht nnd nachdem seitens des Präsidenten die Ueber- einstinnnung des Hauses mit den in der Erklärung nicdcrgclcglen Gcniidsätzen koiniatirt war und das Hans gemäß den 'Anträgen der Zweiten Deputation: Kapitel 27. ani den Staatskassen rnlienke Jalneslente». nach der Vorlage mit 107. t>3Mk. sowie Kapitel 28. Ablviuna der dein Domänen-Etat nicht airgchörigen Lasten und Adfindnngszirhlungen bei RechtSslieitigkeileii. nach dec Vorlage mit 5000 Mk. Ausgabe» bewilligt hatte, wurden die Sitzungen aus Montag den 8. Januar l!»M vertagt. — In vcischiedenen Blättern weiden Mittheilmigeli über die Stellung der einzelnen Pcutcien der Zweiten Kammer zu der Frage der B e l o ld n n gs o cd n u » g bez. Wohiiunasgelder- Zuschüsse gebracht, die jedoch nur dazu geeignet erscheinen, die von uns als wünscheiiswerlh bezcichneic Regelung dieser'Angeleaeu beit m Verbindern bez ani geraume Zeit hinaus zu schieben Die Angaben über die Stellungnahme der einzelnen Fcaktionen ent sprechen den Thalsachen nicht, wohl aber können dieselben in die künftigen Verhandlungen eine gewisse Störung hineinlragen. die im Interesse unserer Staatsbeamte» dringend vermieden werden möchte. Bei derartigen Anslassungen handclt cS sich nur um Pcivatleistnngen gewisser diensteis,iger Korrespondenten, die der wittlichen Stimmung in der Kammern nicht entsprechen. Znveriä'üg gebt die Stimmung der Kammer dahin, daß man die nach dem außerordentliche» Etat letzt vorliegende BesvldungSocdnung mit ihrer Komblnirung des ÄehaltSllassen- und DieiritutterSslnsen-SüstemL ablehnen nnd dagegen de> Ztaatsregiernng dringend zur Erwägung geben wird, die Angelegenheit in der Wene z ^" Einsührung von Ortszulagen ein lchiedenheit für Beamte derselben Gruppe in erreicht werde. — DaS fünfte Verzeichnis; dec bei der Petitions-Deputation der Zweiten Kammer eingegangene» Petitionen reicht bis Nr. 293. Im Einzelnen wecdei, folgende Wünsche geäußert: Errichtung einer Haltestelle in Leipzig Poltiiiarsdocs tÄnichlnßcrklärniig); Erbauung einer Eisenbahn von Jlvlra über Jrankenberg. Mittwciva und Waldbeii» nach Döbeln; Herstellung eine, Verbindung der Eiicn babnlinie Beucha-Seelingstädt mit der Mnldenthalbuhn mit An schluß in 'Ncrchciu-Treb'en ; 10 Anschlnßcrttärurigen an die Petition des 'Allgemeinen HanSbesihewereinS zu Leipzig um Entdinvnng der Hausbesitzer von den mit der Aulstellniig der Hcmslisten zu sammenhängenden Verpflichtungen; Errichtung einer Erziehungs anstalt sür blinde und schwachsinnige Kinder m Eisenberg-Moritzburg bez. Verlegung einer Anstalt nach dort bei Wegnahme der Blinden- Vorschule oder Wiedererrichtung eines Amtsgerichts; Erbauung einer Eisenbab» von Riesa über Zcilhain, Großenhain nach Königs brück; von Meißen über Riesa nach Strehla; von Wilsdruff »ach Dresden; von Weißenberg über Knmenz und Königsbrück »ach Großenhain; Nicht-Abtrennung des Amtsgerichtsdezrrts Wurzen vom LcuidgerichtSbezcrk Leipzig; Herstellung eurer Bahnüberführung i» Kliugeisthal: Erbauung einer Eisenbahn von Ehemnitz über Lichtcnsteur-Callnberg nach Zwickau; Errichtung eines Amts gerichts in Geyer; Erbauung einer Eilenbahn von Wiesenburg durch den Lohcbarhgrund nach Wildenfels: von Dohma über Frlrd- richswalde. Liebstadt nach der Landesgrenze: von Cunewutde nach Lödau; Durchführung der Krankenversicherung der Dienstdolen in der Form der Genreindeversicherung: Errichtung einer Personen- Haltestelle in Kleursteinbera. Gewährung einer Staatsbeihrlfe zur Milderung von Hochwasserschäden. — Prinz Max von Sachsen, schreibt die „Köln. Bolksztg.". ist irkt eine vielbesprochene Persönlichkeit Kaum ein deutscher Bischossstukl wird erledigt, ohne daß iern Name alS der des künftige» Bischofs genannt wird. In Mainz soll er auf der Vorschlagsliste gestanden haben, ab« von der hessischen Regierung gestrichen worden lein. Ist das richtig, so nehmen wk keinen An stand. zu sagen, daß die Regierung dem Prinzen damit einen Dienst geleistet bat. Die „Germanra" bemerkt: Wer sich bei dem Ge danken nicht beruhigen kann, daß ein königlicher Prinz einfacher Priest« bleiben fall, verkennt ganz und gar die ideale Grundlage, auf weich« der Berus d«S Prinzen Max verübt, und zeigt ferner sehr aecmaeS Vcrständniß für die kirchenpolitilchen Verhältnisse. Wie sie in der Gegenwart liegen. Nicht- ist de« «st MÄiÄe» Ausgleich der Ver- verichiedenen Orlen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)