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Dresdner Nachrichten : 21.12.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189912216
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18991221
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18991221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-12
- Tag 1899-12-21
-
Monat
1899-12
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.12.1899
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Sächsische und preußische StaatSbahnen. Zuschüsse. Landtagsvechanb- reihnachtsschan. Eisenbahnverkehr. :Ärrtdmaßl Witterung: 'rost. lliö Mkillsn ro8tadoiill0lltoll vsräsv «irintrsnü «rsucdt. cfts krnvllvrunK «Ie8 Abonnement« bsj üev betrellsoäeo Lostüwtvrv nmzrsbsvä rorrunvkmsn, äawit, LM 1- cksorrar io äor i4u»k6>Iuox riss Olattes kein« OllterbrocklwA viokntt. Os Nie Pust nur äis von ä«v siorelnoo postLmtsrv rbr sukxe^edsooo kxomplsrv nur Oedonriittelunz; so ckis ^dannevtev von uns svoimwt. so «ins vir nickt io äsr Os^v, ciio ckurcd ror- spSteto krueusruox üss Lbcmnomeot» sinxetrotvos EllterdreckuoZ rn vortnociero. Reu« KristS iu Oesterreich. Die banale Weisheit, daß man den Tag nicht vor dem Abend loben toll, wird von den Ereignissen gepredigt, die sich augen blicklich in unvcrmulhekem Scenenwechlel in Oesterreich abipielen. Las Ministe»ium Vary, das einen io günstigen Eindruck hervor- gcrusen and keine Laufbahn io verheißungsvoll begonnen hatte, muß in's Philistertum zurücktreten, ehe noch die ihm „geschästs- oidnungsmcißig" bewilligten drei Monate abgelausen sind. Man muß gestehen, dieser plötzliche Sturz kommt überraschend und laßt auf den ersten Blick überzeugende Lrllärungsgründr vermissen, um so mehr, a>S noch 48 Stunden zuvor dos führende Element der Rechten, der Polenttub, einstimmig folgende Resolution an genommen hatte: »Der Polenklub betrachtet nach seinem politischen Programme die Durchführung der Ausglcichsvorlage» und des Budgetprovisorinms als dringende StaatSnolhweiidigkeiten und wird mit allen Kräften dahin wirken, deren parlamentarische Er ledigung zu ermöglichen. Von dieser Absicht geleitet, muß sich der Klub der durch dos Vorgehen der jetzigen Regierung ver- uffachtri, Aktion des Jungczechenklubs. weiche die Durchführung dieser Vorlagen verzögert, entgegensetzen." Hiernach mußte äußer lich die Lage eigentlich als einigermaßen korrekt erscheinen, zumal wenn man hinzurechnet, daß die Neigung zu einer Verständigung mit den Deutschen unter dem einsichtigeren Thcile der Jungczechen offensichtlich sortlieileht, da gleichzeitig mit der Erklärung des Polenklubs die Botschaft ausgegeben wurde, es solle gleich »ach Neujahr eine neue große Verständigungsaklion zwischen Deutschen und Czcchen, und zwar dieses Mal im böhmischen Landtag, in die Wege geleitet werden. Ein tieferer Blick in den politischen Haushalt der Rechten- mehrheit macht es jedoch zur Gewißheit, daß diese Im krassen Widerspruch mit ihrenWorten gerade an dem czechiichen Odstruktions- brande fortgesetzt ihre Suppe gekocht hat. Schritt sür Schritt ist die Mehrheit der iungczechiichen Obstruktion, die von dem radi kalen Flügel der Partei, im Bunde mit dem feudalen Großgrund besitz, betrieben wurde, aus der schlüpfrigen Bah» der Verhinderung der Slaatsnothweudigkciten gefolgt und io kam es. daß zunächst die rechtzeitige Erledigung des gemeinsamen Budgets durch die Delegationen unmöglich gemacht wurde und man sich mit einem viermonaligeu gemeiinanie» Bndgelprovisonum behelsen mußte. Dann folgte die Lahmlegung des Ausgleichs mil Ungarn zuerst in der Quotcrisrnge. indem die Krone geuvthig! wurde, mangels einer gegense.tige» Vereiiiharnng die Bestimmung der Quote aus eigener Entschließung vorzuiiehmen Endlich kam es zu dem Hauptichlage in der Frage des UcberwcijiingsgeictzeS. das die Vertheilung der Abgaben von Wein. Bier, Branntwein. Zucker und Petroleum aus die beiden Neichshälflen regeln soll. Auch dieser Theil derAusgleichsvorlagen scheiterte an dem Wider stande der Rechten, und da der Ausgleich nur im Ganzen oder gar nicht in Kraft gesetzt werden tan», so blieb dem Ministerium Elarh nur übrig, das Ueberweiiiiiigsgesetz mit Hilfe des viel- berilsenen Nolhvaragiaphen l l eiuzusühreu. Aus uiigniiicher Seite hatte man sich mit diesem Verfahren einverstanden erltärl. aber — Grai Elan» selbst Halle die Regierung mit der feierlichen Versicher ung übernommen, daß er seine Hände von jeder Berührung mit dem ominösen 8 14 unbedingt rein erhalten werde. Sv fft Grai Clarv von der Rcchtriimehrheit mit List und Tücke — ikder andere Ausdruck wäre eine unverzeihliche Schönrederei — in eine Zwangs lage gedrängt worden, in der er wohl oder übel sich genöthigt sieht, das Feld einem Auderen zu überlassen. Das doppelzüngige Verhalten der Rechtenmchrkieit. das diele neue Regierungs- und möglicher Welle Stantskriie über Oesterreich heraus beschworen hat. zu dem einzige» Zwecke, um wieder ei» ausgesprochenes Parteikabinet an's Ruder zu billigen, euegt all gemeine Empörung. Die Wiener ..Neue Fr. Pr." ist vollkommen tin Rechte, wenn sie die mitgethciltc Resolution des Polenklubs „die verwcgenile Heraussoroerung aller österreichischen.Völker" nennt, weil sic ihnen läge, daß die Pole», um den ihre Herrschaft sichernden Parteiverband zu erhalten, auch davor nicht zurück schrecken. Das preiszugeben, was sie selbst als dringende Staats- nolhwenbiakeit bezeichnen. Die Mehrheit müßte sich auflöien, wenn ehrliche verfassungsmäßige Zustände wieder hergeiiellt werden sollen. Die Mehrheit will sich aber um irden Preis erhalten und deshalb wild das Reich neuerdings dem sicheren Absolutismus und einem unaewiiien Schicksal überliefert. und das in einem Augen blick. wo dir auswärtige Lage mehr als >e eine geschloffene innere Widerstandskraft des GelammtiiaateS erfordert l Es ist nur zu begreiflich, daß ein so von Grund aus uiwatrlotisches Verhalten auch die schier endlvie Geduld und Langmuth de» Kaller» leidst zu erschöpfe» droht Kaiser Franz Joies hat sich, wie in brr letzten die der parlamentarischen Erledigung der Staatsnothwendigkeiten be reitet würden. Nichts kann widerwärtiger lein als das Gemisch von heuchlerischer Devotion und hinterhältiger Aufsässigkeit. als die Mehrbeil dem Monarchen gegenüber zur Schau zu tragen wagt.! Die Polen und die feudalen czecbiichen Großgrundbesitzer triefen > förmlich von Loyalität, soweit Worte in Frage kommen, und namentlich die czechiichen Feudalen werden nicht müde, bet icder noch so unpassenden Gelegenheit sich als die berufenen Hüter und die allergetreueslen Anhäiiger der Dvnaiiie anzuprelleu Wenn es aber gilt, die bochtöneiiden Worte in Tbaten »mrwetzen, dann versagt die dimastiiche Treue dieser Herren augenblicklich und sie scheuen sich durchaus nicht, um ihrer parteipolitischen Herrschsucht j willen das StaatSinteresse rücksichtslos zu opfern und dadurch! neuen schweren Kummer aus das Hauvt des gütigen Herrschers zu häufen, der in echt landesväterlicher Fürsorge unablässig bemüht ist. das Wohl seiner Völker zu fördern und ihnen ein einträchtiges Bcisammenivohiien zu ermöglichen. Wenn die Mehrheit nur einen geringen Brnchtlieil von dem guten Willen zur Herbeiführung eines ,m>äu8 rivoricl, hätte, der sich in dem Träger der Kaiserkrone ver-! körpert, so wäre ein ersprießlicher Ausgleich der nationalen Streitigkeiten gesichert. ! Auf deutscher Seite besteht einstweilen die Zuversicht fort, daß der neue Vorstoß der Rechten nicht zu dem gewünschten Erfolge, der abermaligen Einsetzung einer Partei-Negierung, sülnen werde. Man hält es. gestützt auf die jüngste Aeußcrung des Kaisers über die Unthunlickkeil eines reinen KabinelS der Rechren. für sicher, daß die neue Regierung kein varlainen- tariiches Ministerium »ein werde, das leine Legitimation aus schließlich von der slaviichen Mehrheit empfängt, sondern wieder ein bloßes Geschäfts- oder Beamtenministerium. dem nur die Er- süllung bestimmter Ausgaben obliegt, deren unmittelbare Erledig ung von der Staatsiiothwendigkeit gefordert wird. Die zahlreichen Persönlichkeiten, die als Nachfolger des Grasen Clarv genannt werde», haben alle das Charokte>istikum. daß dem Anknüpfen intimerer Beziehungen zu dem tz 14 von ihrer Seite nichts im Wege steht. Inzwischen verlautet. dnS Abgeordnetenhaus solle vertagt werden, bis eine Beruhigung der Gemürher eingetreten sei: bei der erneuten Elliberusimg werde ein neues endgiltiges Ministerium sich dem Hause vvrstellen. An die Spitze der vor läufigen Regieuing tritt neuestem Bernebme» mich Etienbahn- minister Dr v Wittek. welchem von Mitgliedern des bisherigen Kabinets Graf Weliershe mb (Landesvertheidigungl. Dr. Stibral iHandel) und EHIendvwski lMinister sür Galizieiy folgen. Die i PvrteseiiiÜes sür Justiz. Finanzen und Ackerbau sind noch zu be-! setzen. Gras Elarh. Koerber, Kuiaziolucki und Dr. v. Härtel ziehen sich zurück. Die neue Regierung werde ein Provisorium bilden mit' längstens 4- bis «wöchentlicher Dnuer. Man versichert an kompetenten Stelle», der KabinetSwechsel bedeute einen Snstem- wechiel: eü werde nicht mehr daran gedacht, ohne oder gar gegen die Deutschen zu regieren Diese ZukunitSmalerei ist zweifelsohne sehr einladend und ihre VerwirklichmiZ wäre im acsainiiitstaatlichen Interesse lebhaft zu wünschen. Schade nur. daß die Deutschen nachgerade zur Genüge wissen, daß Oesterreich das klassische Land der Ueberraschungen und Nnwahricheliilichkeiken ist. Deshalb giebt es für die Teuttchen Oesterreichs zur Zeit auch keinerlei Verlaß aus Hossnungen und Möglichkeiten, wildern aus schließlich aus die reale Macht. n»d diese liegt allein in der seiten Organisation, dir bisher dem Denlichthnm den Sieg verliebe» Hatz Insofern kommt die Quintessenz der Lage richtig in dein Beschlüsse zum Ausdruck, den die Klnbobmännerlviffercnz der Linken dieser Tage gefaßt hat. daß die kritische Gestaltung der Lage ein einiges und geschloffenes Vorgehen der deutichen Parteien in allen taktischen Fragen mehr als je nothwendig erscheinen lasse. gegeben» Aernschretb- and Arruivrech-VeriLtr oom 20. Dezember. ''Wie n. Die Abgeordneten vertagten sich, nachdem der Dringlichkeitsantrag Funke, über den Bericht des Ausschusses zur Prüfung des Paragraphen >4 sofort als dringlich zu verhandeln, mangels der erividerlichen Zwcidriktel-Majorität abgelebitl worden war. Der Termin der nächsten Sitzung wird schriftlich angezeigt werden. * Paris. Die Marine-Kommission der Kammer »ahm ein stimmig im Prinzip den Antrag Lockroh ans Bewilligung von 500 Millionen Francs sür Küstenvertheidiguiig, Flottenstützpunkte und SchiffSbante» an — Dir Kammer lehnte mit 329 gegen 195 Stimmen den Antrag Castelin auf vorläufige Freilassung Marcel Habert'L, der gestern im Palais Luxembourg verhaftet wurde, ab. - Paris. StnatSgerichtshos. Nach Wiederbeginn der öffent lichen Sitzung theilt FalliörcS mit, Dürouwde weigere sich, bei der Sitzung zu erscheinen, und verliest das Urtheil. Dsronlede wird wegen Beleidigung zu 2 Jahre» Gesäugniß und zu Ausschluß von den weiteren Sitzungen vis zu den PlaiooyerS verurlheill. Er verliest seiner eine Verfügung, welche adlehut, die Angelegenheit Hadert »ist dem gegenwärtigen Prozeß zu verbinden. Hieraus wird die Sitzung aufgehoben. " Londo n. I» einer unter Vorsitz des Lordmavors ab gehaltenen Sitzung der City Korporation wurde milgetheilt. daß sür Ansrüstiiug eines FrelwilligenkozpS der City von >000 Mann tür Südafrika durch Subskription 25.000 Pfund Steil, aufgebracht worden leien, daß Rothschild 5000 Pstind Sle»l. gezeichnet und General Wolscley das Anerbieten der Korporation angenommen habe. * Washington. Der Ausschuß des Senats für die aus wärtigen Angelegenheiten sprach sich zustimmend zu dem Samoa- Ablomme» au». Berlin. Die „Nordd. Mg. Zig." bringt unter der Uebcr- schrist „Fürst zu Hohenlohe und die konservative Partei" einen längeren, schon äußerlich als offiziös charakterisirten Artikel, in welchem die im Reichstage vom Grase» Limbura-Stirum gegen den Reichskanzler erhobenen Vorwürfe widerlegt werden, daß Während der AmiMhrung des Fürsten Hohenlohe die Interessen der Landwirthichait nicht genügend gewahrt und Machtbefugnisse, deren Erbaltung zu den Muhte,, der Negierende» in Staat und Reich gehöre, brockenweise preisgegebe» leien. Gegenüber dem ersten Vorwürfe wird u. A. auSgesührt. daß Fürst Hohenlohe die Bedeutung der La»dwir>h>chast sür umer Vaterland und die Nold- wendigkeit, sie zu schütze», voll anerkenne. Dos Sinken des Preites der landwirthschastlichen Produkte erkläre sich auch seiner Ueberzeugung nach in erster Linie durch die Inangriffnahme jung fräulichen Bodens in überseeischen Ländern und müsse daher als, wenn auch voraussichtlich lange andauernd, sv doch vorüber- Dolliierstali. 21. Dezember 18L)9. gehend angelehen werden. und für die Dauer dieser ungünstigen Verhältnisse bedürfe die deutsche Landwrrthkchast auch nach Ansicht des Fürsten Hobenlohe allerdings eines ausreichende» Schutzes, damit sic nick! in solchen Theilen Deutschlands in ihrem berechtigten Umfang geschmälert werde, in denen sie zu dauernde: Geltung berufen ist Gegenüber den, zweiten Vorwürfe wird auS- geiührt. daß Konzeisionen a» die Parteien gar nicht zu vermeiden feien: auch Fürst Bismarck habe solche, und zwar in fundamentale» politischen Fragen, wie z. B beim ReichstagSwahIrecht gemacht Der Reichskanzler würde in dem Streben nach Bethätigung einer rücksichtslosen Krastvolitik nur daS zu tdun versäumen, was in den versassunysgeinäßen Kämpfen der Gegenwart dringend erforderlich sei. nämlich die Ergreifung des richtigen Augenblicks zur Förderung der von ihr verfolgten Ziele. Der Artikel schließt: Bei Allem was Fürst Hohenlohe khut und unterläßt, ist er der Thattache ein gedenk. daß sich nach menschlichem Ermessen seine Laufbahn ihrem Ende nähert. Er glaube, die ihm verliehenen Fähigkeiten nach bestem Wissen und Gewissen zum Wolffe des deutsche» Bateriande-- und Preußens angewandt z» baden: er fürchte nicht, daß sei» im Lause eines langen und arbeitsreichen Lebens erworbener staaksmä,mische Ruf durch die Gegnerschaft einzelner politischer Gruppen geschädigc werden könnte. — Dem Bundesrath ist der Entwurf einer See- maimsordnnng zugeoanaen: ferner Gesetzentwürfe über die Ver pflichtung der Kanffarkheijchiffe zur Mitnahme heimzinchaisender Seeleute und betreffend die Stellenvermittelung für Schiffsleute, sowie betreffend Abänderungen scerechtlicher Vorschriften des Hondelsaeietzbuches: endlich ist dem Bundesrath ein Entwurs von Vorschriften über Einrichtuno und Betrieb der Zinkhütten unter breitet worden. — Der Bundesrath hat beschlossen, daß den An gehörigen und den Erzeugnissen der britische» Kolonie Barbados diejenigen Bortheile nicht ferner clnzuräume» sind, die seitens des Reiches den Angehörigen und den Erzeugnisse» des meistbegünstigten Landes gewährt werde». — Die Deutichen in Hongkong haben nach stehendes Telegramm an den Reichskanzler gerichtet: Wir sind durchdrungen von ausrichtigster Dankvarkelt sür die Unterstützung, welche den überseeischen Handelsinteiessen Deutschlands durch die Regierung erlheilt wird, und erblicken in einer machtvollen maritimen Vertretung des Deutschen Reiches die Mittel und die Nothwendigkeit zur Erhaltung und Förderung des deutschen Hnndcls in stemden Ländern. Unsere eigene Ovferwilligkeit be tonend. hoffen wir. daß die auf eine Stärkung der Wehrkraft zur Sec gelichteten Bestrebungen der hohen Regierung die Unter stützung Ser pailnim»tanschen Körperschaften finden mögen. — Der Militär-Attache bei de« hiesigen scanzösischen Botschaft. Oberst leutnant Gras v Fviiccmlt soll iu nächster Zeit zum Oberst be fördert werden, was allgemein als ein Vorzeichen seiner im Prinzip bereits beschlossenen Abberufung von Berlin angeiehen wird — lieber die Frage der Besteuerung ausländische, Geichästsreiiender in Rußland ertährt die Eentralilelle für Vorbereitung von Handels verträgen. daß zwar offiziell noch nichts über eine Reform des gegenwärtige» Modus bekannt sei. die russische Regierung sei ledoch prinzipiell zu einer Abänderung geneigt und es stehe eine Reduk tion des SteuergeickeS um die Halste von 500 aus 250 Rubel zu erwarte». — Amtlich wird bekannt gegeben. Hxhmck,. Prinz von Preußen. Viceadmiral. ist von der Stellung des CheiS des Kreuzcr- gsichwaders mit dein ZcitMintt der Ausschiffung rn Sinaaporc enthoben: Beirdeinann. Biceadmirai. Cbes des Ädmiralstavs der Marine, ist znm El>e> des Kreuzergeschwaders. v. Diedeiichs. Vice admiral, konimaudirt zum Generulstab der Armee, zum Chef de Adnnralstabs der Marine ernannt. Königsberg »Preußens. DaS Eis des k rr rische» Haffs ist an den meiste» Stellen bereits einen Fuß stark Leichte Schlitten suhrwerke verkehren von einem User zum anderen. Köln a Rh. I» der ultranwntairen .Köln. Bolksztg." wird es als bevorstehend bezeichnet, daß dem Abgeordnetenhaus bei seinem Zusammentritt die Genieindewahlretormvoilage nicht zugehcn und wahrscheinlich auch mährend der Session nicht komme» werde. Das Blatt findet hierin, namentlich durch daS Vortchieben der Jlotkenvorlage. eine Rücksichtslosigkeit gegen das Centrum. welcher resolut hieraus die Koiiiegucnzen ziehen tollte. Nach derselben Quelle wäre die Einbringung der erweiterten Kanalvorlage erst Ende Februar zu erwarten, da die nvtkweiidige Ausarbeitung der Etweilerung nicht früher beendigt sein könne Meiningen. Das Amtsgericht in Kamburg erlaßt eine» Steckbriei gegen einen Engländer Aorl. welcher deutsche Bauern für den ausländischen Heeresdienst angeworben hat. Darmstadt. Die Erste Kammer wählte zum ersten Präsi denken den Fürsten Meuhurg-Büdiugen. zum zweite» Präsidenten den Grafen Solms-Laubach. Tie Zweite Kammer wählte den bis herigen Präsidenten Geh Rath Haas zum ersten und den Abg Schmidt zum zweiten Präsidenten Bickern Ans der Zeche „Unser Fritz" ist ein Flötzbrand ausgebroche». Von der Belegschaft wurden drei Mann getödtet und zahlreiche Personen verletzt. W i e u. Die zweite Plenarsitzung der österreichischen Dele gation findet am 28. dS. M statt. Aus der Tagesordnung steht das Budgewrovitorinm zur Bestreitung der gemeiiliciiiiett Ausgaben für die ersten vier Monate des Jahrr's 1900. - Die Abgg Kaiier, Hrffmann u. Gen. haben im Abgeordnetenhause folgenden Antrag eingebracht: Das Haus erklärt, daß die Bewilligung des Budget Provisoriums, des Retrukenkontingeirts und die Erlassung der aus die Durchsührung des Ausgleichs mit Ungarn bezüglichen Gesetze, insbesondere des UebeiweisuiigSvertahrenS nur niit Zustimmung beider Häuser des Reichsrathes erfolgen darf und hierfür die An Wendung des 8 > t unbedingt anSgcschlossen erscheint. — Das Ab geordnetenhauS beschloß aut Antrag des Mißbilligungsausichusscs. Parts. Staatügerichtshof. Dsrouläde wohnte -trotz seines »och iiiimer leidende» Zustandes der heutigen Sitzung bei und wars mit heftigen Ansviücke» den Senatoren und dem Staats anwalt vor, daß sie lediglich aus Besebl der Regierung handelte». (Lärm.) Deroulsde tilgte yinzrr: Ich werde verurtheilt werden, und ich tage, was icü von den Elenden denke. Diese Versamm lung besteht aus Nichtsivürdigen. sie entehrt Frankreich und die Republik. «Lebhafter Widerspruch) Lsroulvde erklärt weiter, er meine mit leinen Anödrücken auch den Senat und den Präsidenten der Republik. Hieraus erhob sich ein unbeschreiblicher Lärm. Der Generalstaatsanwait verlangte, daß Dsroulsdc von den Ver handlungen bis zum Plaidovei ausgeschlossen und daß gegen thu inzwischen das Gesetz über Beleidigungen zur Anwendung gelange. Pftms'S «SK iUuSermNq. rrttVvtt NiNleret 8tbr. Vinnd. A>ntzntr»r. 78.
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