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»r>18r HIV. Jahrgang. Dresden. Sonnabend, 18. Jannar 187S. r-q?L'.VtH!«r ^^ i»' «,» 1 »«»«»NI»» iS-N ,.Nammex»N>t>I,e. «nft.» SSOOo »nr. »»,»««»ack«»»- «tn,d. I»«dt»r Manulcr仫» ««At N» dt» »,d,cU»» Aal »trbirUUch. 8«s«r,te».>nmihi»e,u». »»r»» «»»» m t>»,ndur,. Nr»! —«*». W»N« k, »D ' I->^;r«i dein»»»,,« . , . Verl», eSt«n, Himdur«, Yi.alsu« , «.. «ü». P - «»»d« » ««. Zr«»Nur» «. «. — vMÜNIk d. >»UI«. a o». In pari». Tagevkatt für Politik. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörscnbericht, FremdeulW. Mltredacteur: vr Lnrll »tvi-v^. Druck und Für da» Feuill.: LuckMlU »»rtm»»». vk ,enthum der Herausgeber: «1el»»v«ie I» Dre-ben. verantwortl. Redakteur: Uloluriol» »»«»tilkttte in Dresden. 0«0>«0W»N S,i»«r<ue wkrden ü/ierien- «,r,dr >L d>» «d.d Uhr «»»rnomml», E.nnla»» dl» bi llig, »»Ubr. In »lulladl NU» -n «lochk«. »agkN: groß» Nr. c> d>» Nachm. Lubr. — Drr Raum etlier et» N»alll,„, Pklli,kl>, ko,irr td P!gk. Ulngkiaudl die .gktir :>u Psae. OIn» l-larailttc Illr da» »dchlllahige Srlchrlne« »rr Jllicrat« wird nicht a-aeden. Uutwarilge »nnonkkn- Nuilraae van un» undr- kanniln i>>rmkn und Per» lolien lilienien wir nur »'»ll !vra»„mera»»«- »laiilliiig durch Artet« marken oder Posiei»»ad< lunn. Acht Silbe» lolien Ui Pitze. Anteraie Illr die Monio,» > üiummer okxe »och einem Je,nage die Acliijelie UN Pige. Die WitterungSliussichten nach dem Meteorol. Bureau zu Leipzig für heute den !8 Januar lauten. Vorerst nach ruhig, trübe, zeitweise neblig, leichte Niederschläge, Temperatur um Gefrierpunkt herum. ^Ui^n^linnkeir SrEiittiickt Oir^Indviwi^ü^^^^eiuä,^ ü^vpp<ll^k a- rwä Verkant aller Drtou 8r»»1»p« llo«»8tr»«8s^4^oxei>über^äer SmemrUaW«" Sil- twä Verkant aller Srtoa 8t»»t»pLpIen>, psanitdelsk«, Sotten, ^prlorltüten, kanknoten et». Suaralllito^ aller Oorl^on». — voent^eltliode Vonteolo äer Voeioosung aller ^ertlipa^iero. , . SOIVI 8bIQI_I8Qtt8l'l Q K F D ^ bl ^Valsenlioosatr. 14 u. dtaximIIIans-SIIsv, n.it. llürev. I^iilnt/- v>„'/.i^Ii,-l,.-:i.e Speien» u.tHei Poltttschr«. Einen recht kläglichen Ausgang hat im preußischen Abgeord netenhause die Berathung über Aufhebung der Wuchergesetze gefun dm. ES gehört allerdings ein« genauere Kenntnis; der Mysterien der Abstimmungen und des ganzen parlamentarischen Apparates dazu, als dem Publikum für gewöhnlich innewohnt, um zu begreifen, wie ein so sachlich berechtigter und heilsamer Antrag nicht vor dem Schicksale zu bewahren war, völlig ins Wasser zu fallen. Abgeord neter v. Schorlemer beantragt: „Man solle die preußische Regierung aiilfordern. sofort eine eingehende und umfassende Ermittelung eiutretcn zu lasse», betreff» deö Bedürfnisses und der Möglichkeit wirksamen legislativen Bor geben- argen den übcrbandnchmenoen Wucher und die damit zu sammenbängenbe» schlimmen Folgen der allgemeinen Wechsel- fLbigkeit." Der Antragsteller verlangte mit Recht, daß die Regierung, um über die Gememgesährlichkeit und Weitcrverbreitung des Wuchers reinen Wein eingeschenkt zu erhalten, nicht bloS die Handelskammern, sondern auch die Gerichte unterster Instanz, Einzelrichter, Vorstände von Sparkassen, Geistliche, Lehrer, Exekutoren u. dergl. befragen solle. Da erhebt sich der Justizminister Leonhardt, um den formellen Ein wand vorzubringen, daß sich doch die Untersuchung nicht auf Preußen allein zu erstrecken habe, sondern auf das ganze Reich auszudehnen sei. Zwei nationalliberale Abgeordnete erweitern diesen Gedanken und beantragen die Beseitigung des Schorlemer'schcn Antrages, da daS Reich allein zur Negulirung dieser Frage befugt sei. Das Ab geordnetenhaus ist zwar dieser Meinung nicht und spricht damit dem Einzellandtag sein gutes Recht zu, in wichtigen Fragen die Reichs gesetzgebung zu beeinflussen; aber so recht Ernst ist es ihm damit nicht, denn als der eigentliche Wucherantrag zur Abstimmung kommt, findet sich für ihn keine Mehrheit. Die Gesundheit des Gedankens, dem Wucher gesetzliche Schranken zu ziehen, ist aber so unzweifelhaft, daß trotz des augenblicklichen Mißerfolge» derselbe ivieder aufleben und schließlich sich im Reichstage siegreich durchkämpfen wird. Natürlich eiferte Eduard Lasker mit dem Aufgebote aller seiner Sophistik gegen den Wucherantrag. Ebenso natürlich, daß dieser Posensche Sophist sorglich zu verhüllen suchte, wessen Geschäfte er dabei besorgte. Seine Leute werden ihn schon verstehen und be wundern, aber so weit ist doch schon das Publikum aufgeklärt, daß es sich nicht länger im Unklaren befindet, für wen der tugendsame Herr Lasker arbeitet. An EntrüstungSausörüchen ließ er eS nicht fehlen, daß man ihn und seine Partei verdächtige, weil sie gegen die Aufhebung der Wucherfreiheit seien. Diese Jammerruse gekränk ter Ehren inanner rühren und führen Niemanden mehr irre. Kein Wort sprach Lasker über die grauenvolle Gestaltung des CravattenfabrikantenwesenS in dm Städten; er machte seine schnoddrigen Witze darüber, daß man den Landwirthen, die er „Ochsenfabrikanten" benamste, doch nicht die Wechselfähigkcit be schränken dürfe. Wer will denn das, lieber Eduard? Auch die Wechselfähigkeit der Genossenschaften wird Niemand wie einen Dukaten beschneiden; aber die allgemeine Wechselfähigkeit, die sehr häufig nur den Hebel für die schmutzigste Art der Gurgelabschneiderei bei kleinen Leuten abgiebt, wird man wohl ohne Schaden für die auf den Wechselverkehr angewiesenen Finanz- und Geschäftsleute ein schränken könnm. Selbst wenn, so lautete die schlagende Ent gegnung Reichensperger'S, einigen Leuten die Kreditfähigkeit be schränkt würde, so sei ein solcher Zustand dem völligen Ruine durch dm Wucher noch vorzuziehen. Dagegen kann sich nur wehren, wer die Sache jener Menschenfreunde, „die e» nur von dm Lebendigm nehmen" zu führen sich gedrungen fühlt Hattenß die Klerikalen schon mit jmem wucherfeindlichen An träge in einem Abgeordnetenhause kein Glück, in welchem die „lange Zunge Lasker»" immer noch eine gewisse Verehrung genießt, so ist unschwer vorau-zusehen, daß auch ihrem zweiten Anträge: da» Un- gebührengesetz in der Geburt zu ersticken, kein freundlichere» Schicksal beschiedm ist. Man wird e» aus formellen Gründen ablehnm. auf dm Kern der Sache einzugehen, wird den Einzellandtag als unge eignet zur Abgabe eines UrlheilS bezeichnen. Trotzdem ist durch den Vorgang der Klerikalen soviel erzielt worden, daß die Gefahren de» UngrbührmgesetzeS für die Allgemeinheit offen dargelegt werden. Di« Klerikalen benützen, wie man sieht, die Fehler der Regierung vortrefflich. Uebrigm» sollten sich die Nationalliberalen hütm, über unstatthafte Beeinfülßung der Reichsgewalten durch Partikularland- tagr >u deklamiren. Denn soeben bereiten beim preußischen Land tage die nationalliberalen Abgeordneten Rickert und Benda Anträge vor, die darauf zugeschnittm find, die künftige Steuerpolitik de« Reichs so zu beeinflussen, daß für Preußen ein recht gutes Finanz geschäft erzielt wird. Um die eigene Steuerlast zu ermäßigen, wollen sie alle übrigen deutschen Staatm mit 300 Millionen neuer Steuern beglücken und nicht zufrieden damit, die Reichsbedürfniffe durch Reichssteuern zu decken, wollen sie diese so hoch hinaufschraubm, daß die preußischen Gemeinden ihre Kommunalabgaben ermäßigen könnm. Fein auSgesponnen! Welchem Reichstage gehm wir entgegen I Er beschattet mit seinen finsteren Wolken bereit« lange, ehe er zusammen- tritt, di« ganze Nation. Im österreichischen Abgeordnetenhaus« berSth man in langen Sitzungen dm Berliner Vertrag. E« springt hierbei nicht soviel heraus, um einen Hund vom Ofen zu locken. Denn weder besitzt das Wiener Hau« dm Muth, den Grafen Andraffy wegen seiner Mitwirkung an diesem für Oesterreich so vcrhängnißvollm Vertrag zu tadeln, noch viel weniger wird man ihn billigen — man läßt ihn einfach geschehen sein Vor Kurzem war'« anders. Da hatte da» Hau» dm Muth, seine Anficht über die bedenkliche Politik Andraffy« b» einer Adresse « dm Kaiser an dm Stufen de« Thron« nieder- zulegm. Jetzt aber,»» man die gleich« Ansicht einem mächtigen Minister gegenüber verlautbarm soll, da fehlt der Muth. Dem Kaiser gegenüber fand man ein freimüthigcs Wort, dem Minister > Februar o. I. In O s ch a tz abMaltciibe Blebmarkt blo aut gegenüber nicht. Das ist eine sehr bedenkliche Erscheinung. Die ^ Bieittrcö aus. Minister werden durch die Parlamente selbst höher gestellt als die ,h„m -radttE zugcsüwiiit . - Souveraine. Hiermit graben sich die Parlamente nur ihr eigenes Grab. Die Minister dringen seit Jahrzehntm immer weiter vor, die Volksvertreter weichen immer mehr zurück, sie sinken zu Geschäftö- bureaux allmächtiger Regierungen herab. Mit tiefem Schweigen hat die Deputirtenkammer Frankreichs das Programm angehört, das der Kabinetschef Dufaure vorgestern vortrug. Der konservativere Senat nahm es freundlicher auf. Die Negierung beabsichtigt auf allen Staatsgebieten Reformen einzu- führen, sie genügen aber den vorgeschrittenen Elementen nicht. Das die Stadtvcroltnclcn von Lcipftg haben, in i'ic fakultative mikros kopische Fleischbeschau in Vcipiig civgcli'chrt. - Im kgl. Neiidenzschlosse wirb nächücn Donnerstag ein Hofball siattffiiden. — Der Stniana September v.J. hier verstorbene Konsistorial- rath Peter Vorwerk hat dcn Armen i.',o Ml. leg irr. — Ei» Fcsitbeilricbmer an bei» ncullchen S cd l i t ten kors o taxict die Zahl der bcrrschailllchen Privat- und Mictbschllttcn aus »ilndestcnö Ax» und dlclcnlge der Droschtcn- und anderer unscheinbarer Kusengrsährke «ui etwa llkx». Zugleich iüvrt inan Beschwerde darüber, tah daS eigentliche Fahren durch die Bethel« Ilgung der Draschkcnschlittcn nur siclicnu eile mogUm war. Dies Gerücht, daß Dufaure, der auf "keine Mehrheit in der Dcputirten-! >>t'nicht unbegründet. Denn worin heuert die L chlttteninst so- kammer »äblerr kann leine Entkalluna verlanate ist einstweilen narb wvhl sür Fahler alo Zuichaner k In eer raUI eil Bewegung, tammerzaytm lann lelneMttahungvcnangke. >,t elnstweuennocy ^ durch gutes Gespann crmögilcht Wenn aber verfrüht. Gambetta macht nesige Anstrengungen, eme Knslü zu zwischen ej„e,n Paar Notier Werde einige altettiehwachc Drvsch- verhüten. Man sollte meinen, ein Ministerium, das (um die beiden kenhappel ,veltcräch?,cn. geht !nr Lilie der Genus! verloren. hauptsächlichsten Differenzen zu nennen) 2252 Kommuneflüchtlinge ^ Packungen, Sich///.>,'ch'n,^V-n!scnvou mU u u! e ch)a lh^iw o ^ge rv au ge Uioschrcitungen - , upt ein anslän- antirepublikanischcn Beamten zusagt, sollte vor dem Vorwurf der Pigcö und bildendes Vergnügen eicicr Art haben , Uc Bctvclli- Unentschiedenheit gesichert sein. Aber die Rothen verlangen unbe-! gung vrii Drosihlc» aub. 6b ist dicö kein EU griff in die per- Haupt achUch ten 2)rtterenzen zu nennen) 2202 rtommuneflüchttmge «Innungen, ^wuuugii,, ^au,ei> uon mnuiucr i uu rurü-kberutt,,ni, mick die in aontuw-teiLw nerurtkeilt-n llammu- t"tcn cm und III,eil inNrekt einen .Urieg zwischen zuruaverufiunv auch v,ein oomum-.ci8w vemrtyerlwn Zwinmu- Publik»», hervor, ocr schliesüich in Auas narden größtenteils begnadigen will, das die Niederhaltung der ^uSartet. Man schließe daher, will mau überhaupt dingte Begnadigung aller Kommunarden und Ausfcgung des ganzen Staatsdienstes. Ein Bruch erscheint demnach nahe bevorstehend. Neueste Telegramme der „Dresdner Rachrickiten." Berlin, 17. Jan. Der „Post"zufolge hätte sich der Reichs kanzler Fürst Bismarck privatim dahin geäußert: es sei ihm vollstän dig gleichgiltig, ob die Vorlage über die Strafgewalt des Reichstages ganz oder theilweise oder gar nicht angenommen werde. Er glaube dem Reichstag und sonst Niemandem mit Anregung der Sache einen Dienst erwiesen zu haben und könne ruhig abwartcn, ob der Reichs tag durch gesetzliche Begründung des Jurisdiktionsrechts über Reichs- tagsmitgliedcr die ihm bereitete mächtige Stellung annehmbar finde oder nicht. Daß der Reichstag auf dem GeschäftäordnungS- wege und ohne einen Gesetzgebungsakt über die Schwierig keiten sich hinweghelfen könne, welche der Mangel eines Juris diktionsrechts mit sich bringe, sei nicht wahrscheinlich. Der Versuch dazu sei im Falle der Ablehnung der legislativen Vorlage abzuwarten. Für jetzt sei es dringlich, die Verbreitung von Brand reden sozialistischer Abgeordneter zu hindern, wenn nicht die bisherigen günstigen Wirkungen des Sozialistengesetzes gelähmt,verden sollten. Mit der Vorsorge gegen diesen augenblicklichen Uebelstand habe der Reichstag aber noch keine hinreichende Ausrüstung zu Wahrung seiner Würde gegen die Ausschreitungen Einzelner. Empfinde die Mehrheit dieses Bedürfniß jetzt noch nich», so habe der Reichskanzler wenigstens mit der Vortage seine Pflicht gethan, seine und die Bun desregierungen ihre Verantwortlichkeit gewahrt. Er selbst habe zur Majorität der Volksvertretung ein besseres Vertrauen als die Stim men der liberalen Presse bisher an den Tag legten. Breslau, 17. Januar. Die „Breslauer Ztg." meldet: Das Polizeipräsidium verbot eine Sammlung von Geldbeträgen, zu wel cher der Sozialistenführer Kräcker einlud. Kräcker ist verhaftet. worbe». sönlickw Freibeit. Zu jcvcm Feste »mß man in einer gewissen Toilette kommen. Bei einem Fabriene isci co Sct'iittcn-, sei eS Früblabiökvlsvs biltct ein billige» Sc'.wnbciti'ansprnckw» gcnü- gcnreö Gesäbrt und Gespann tlc »ncrläülict'c Toilette. Die Be hörde, welcbc das RcGt bat, bet Minislcrfesten die Fabrorenung zu regeln, oder de» Wagcnverkehr auf gewissen Slrasicn zu be stimmten Stunde» ganz zu verbieten, Ist auch belügt, bier anzu- ordnen. Beim Albertsiest wird der Große Garten völlig gesperrt, warum nicht sür Fcsle. die einen bildenden HInlergrund haben, >ür gewisse Fuhrwerke ? Im HVdcpark zu London dari überhaupt kein anderes alü el» Pilvatgeictilri verkehren. Herr Mever oder Frau Schulzen, die auch einmal bei einem .äono tatz Bedürfnis! verspüren, ans einer bestimmten Stelle, die sie sonst ntemalö zu Wagen besuchen, in einem Fuhrwerk zu erscheinen, können ja bis zum Garteneingang iahren. — Ein ähnliches Phänomen, wie cs am Sonntag Abend zwischen Bautzen und Schlnckenau am Himmel beobachtet wurde, hat sich fast um die nämilchc Zeit zwischen .ülingenberg und Aunncrsdors gezeigt. Der Gaslwirrh Rvicnkraoz aus Kllngcnbcrg bciand sich eben aui dem Nachhausewege, als er sich urplötzlich inmitten eines blntrothen Scheines befand. Die Er scheinung wäbrtc etwa 2-3 Minuten. Natürlich war der Mann zum Tode erschrocken; er wollte beten, aber er war nicht im Stande, auch nur einen Gedanken zu fasse». Nachdem es wieder dunkel um ihn geworden, erholte er sich iedoch bald genug von seinem Schreck, um seinen Weg fortsetzen zu können — Wie auch oft bei Lust und Freude der Trauernden ge dacht wird, beweist, daß eine fröhlich beisammen wellende Stamm- tlschgeselischait an einem Famllienabcnd bei Helbig'öla» dcrElbcs des armen vom bösen Schicksal schwer heimgeliichten HiliöbremserS Gruß insofern gedacht wurde, daß der Ertrag einer Auctio» übrig gebliebener Kotlllongegenstäride 33 M. ergab, welche der Redaktion d. Bl. zur weiteren Besorgung überliefert wurden. — Der Herr Hofschauspieler Her bald erbleit bei seinem 25Iäbrigcn Dienst-Iubilaum sciicns seiner Kollegen einen pracht vollen goldenen Ehronomerer und eine» reizenden Eigarrcntisch- — Dein Grundsatz: „auciiatur vt altera pars" folgend, geben wir bezüglich der Eisenbahn-Frachten einer uns von fachmännischer Seite zngchcnbcn Darstellung betreffs der mit dem Sanimelwagcn-Pcrtchi'c angeblich verbundenen Mißstände gern Raum. Unser Gewährhsmann behauptet, daß sür tic Baime» durch die erwähnte neue Verkehrs-Einrichtung ein ebenso großer Portbeil entstehe, wie sür das bcthclllgtc Publikum selbst. Die Bahnen sind der Mühe übcrhobcn, das Gut selbst zu lade», die einzelnen Frachtbriefe zu kontrelircn und spccificlrt zu be rechnen. Der Spediteur dagegen begnügt sich, wenigstens nach den in Dresden bestehenden Einrichtungen, mit einem verschwin dend kleinen Nutzen »nd vergütet die bedeutende Differenz zwischen dem Stückgut und der Wagcnladi»igSklasse dem Sln- lieiercr der Güter zurück. Da auch der Abiandt derartiger Wag gons täglich oder mtiitcsienS an ganz lest benimmte» Tagen Reichskanzler! der Woche geschieht, so ist die Angabe im vorgestrigen Blatte, - ^ ^ Erpeditlon des Wagens erst nach dessen beendeter Boll- laduna in ungewisser Zeit stattfinde, wenigstens für Drccidncr Verhältnisse durchaus unzutreffend; im Gegcnibcil, die Beförde rung der Güter geschieht, besonders wenn eS sich ui» den Pcr- snnvt nach Hauptstatloncn, z. B. Berlin und Hamburg hantelt, mit eilgutähnlichkr Geschwindigkeit, indem die Wagen ohne Ans- entbalt dem nächsten Güter-, wohl auch Personenzugc angcrciht, sofort nach Beladung Dresden verlassen, so daß z B. die nach Berlin Nacht» l2Uhr bier adgcsandtcn Güter bereits früh lO Nhr anderen Tage» in Berlin den Adressaten zugefcrtlgt werken. Aehnltch verhält eö sich mit Hamburg re. Wenn an kleinen» Stationen andere Verhältnisse vorlicgen, welche eine schleppende, da» Publikum benachthtlltgende Erpeditlon zur Folge haben, so ist die» eine Ausnahme, welche, um eS zu wiederholen, sür Dres den durchaus nicht Platz finden kann. — Selten hat der große Saal der hiesigen Harmonie« Gesellschaft eine gelehrtere Versammlung beherbergt, alSam Donnerstag Abend. Da dcgannen sene Vorträge, die eine Reihe der anSgezclchnetsien StaatStlcner aus dem Inülzdepartc- mrnt nunmehr allwöchentlich halten, um die Iuristenwclt Sach sens mit den neuen RetchSi » stizgeietzcn veriraut zu machen. . Es Ist das ein allseitig empfundenes Bedüriniß. denn ohnedies die würde die Handhabung de» neuen am I. Oktober in Kratt trc« chwierigkeiten Locale» and Gächfisches. Die für diese Woche beabsichtigt gewesene Hierherkunft Sr. k. königl. Hoheit des Kronprinzen Rudolph non Oesterreich ist bis nächste Woche verschoben worden. Der hohe Gast unseres könig lichen Hauses wird kaum länger al« einen Tag hier verbleibe». - Der sächsische LandcSkulturrath halte seine Be schlüsse über den Ersatz der Matrikulardeiträge durch indirekte Steuern und insbesondere durch Zollabgaben auf lantwirthschait- liche Massenprodukte (Korn- und Vichzölle) dem Reichskanzler Fürst BISmarck nach Friedrichöruhe mitgcN'kilt, woraus Letzterer ein Schreiben an de» LandcSkulturratb richtete, ln dem eS nach dem „Dr. Journ." beißt: „Für die Mitthetluyg der Beschlüsse und Erklärungen de» LandcSkulturratbS bin ich um so dank barer, aiö meine Bestrebungen mit der Richtung derselben ganz, unb in den Einzelheiten der Hauptsache nach sich In uebcreinstlmmung befinden. Meine Bemühungen sind dahin gerichtet, b«e landwirtbschattllchen Produkte de« Auslandes zum Vorthelk der Reichsfinanzen analog zu besteuern, wie die Probutte der deutschen Lanvwirthschast durch Grundsteuer und Besteuerung dev Einkommens au- Grundstücken unb iandwlrth- schaitlichen Gebäuden thatsächlich besteuert sind, nachdem selbst da» früher aut der fremden Einfuhr ruhende Aeaulvalcnt irlt lML im Zollverein in Fortfall gekommen Ist. Ich erstrebe zunächst die Gleichheit in ver steuerlichen Behandlung ausländischer und deut scher landwirthschatttichrr Produkte und bin sehr dankbar sür die Unterstützung, die ich dabei von einer so hervorragenden Autorität finde, wie die des LanbeSkulturratheS. v. BISmarck." — Dem VlceVIrcktor Carl Gottlteb Schützet» Freibera ist daS Verdienstkreuz und dem Beztrköteidwebel Bekei deö 2. Bat. (Zittau), 3. Landwehr-Regiment Nr. 102 das allgemeine Ebren- leichen verliehen worden. Vom Herzog zu Sachscn-Altendurg st dem Fabrlktirettor Prot. Alex. Schmidt In »Reißen die goldene Verdienstmedaille für Kunst und Wissenschaft verlieben j tenden großen GcsktzaebungSwelkS aus manchcrici ^ ! stoßen. Ein genaue» Folgen dieser Vorträge erspart dem Juristen Frau Christiane Friederike vcrchcl. Jacob geb. Mahn, ein mebrmonatllcheS Studium der Gesetze. So batten sich denn welche seit dem Jahre 1«»0 bet dem Förster Richter In Oberau über 500 dieser Herren cingeiunce»: Iuifizbeamtc »nd Advokaten, und seitdem bei dessen Schwiegersohn, dem Gütcragcnten Adal- Männer der Verwaltung »nd der Rechtssprechung, ans Dresden dert Hauffe hier mltvu-zeichnung gebient hat. empfing vom kgl. wie aus der Provinz. Besonders bemerkte man auch die Thcii- Ministerium dev Innern die silberne Medaille „für lang- nähme einer Anzahl hoher Beamter aus der Verwaltung: so den jährige treue Dienste". j Minister de» Innern, Herrn v. Nostitz. Rätbe a„s dein Mlniste- — Bon der KreiShauptmannschakt zu Zwickau «st der„Crim-! rlum, der Kreishauptmannichait und dcr Polizei. Die Provinz mitschauer Bürger- unb Bauerntreunb" verboten worden, batte ein großes Kontingent Hörer gelendet: Gerichtöbeamte und Die Nr. 5 vom 8. b. gab dazu Veranlassung. Der auSgewlescne Advokaten. A„ü PiilSnitz waren allein 8 Juristen da; Pirna Buchbinder Molt fordert darin von London aus zum Abonne- war ansehnlich vertreten. Den erste» Vortrag hielt der hiesige ment aut sein Centraloraan auf. BczlrksgerlchtStlrektor Geb. Iustiziatb W ehingcr und zwar — Zu dem neu begründeten, dem Parochtal-Verbande Pester- über die künftige Ger«ebtö 0 rgan 1 sgfi 0 n Der Vortragende wttz zugehörigen Diakonate tn Pottwappel ist von Herrn bezeichnte selbst daS Thema gIS ei» ziemlich trockenes und ver- Baron v. Burgk Herr vr. pdii. O. Märker, seither Dlakonuö t» tröstete, aut de» Vortragsort. den Lvetsciaal der Harmonie, an- Planitz bc« Zwtckau, berufen worden. ' spielend, daß die schmackhafteren Gerichte später scrvirt würden. — Laut amtlicher Bekanntmachung fällt wegen der Im Trotzdem leigte das Auditorium dem biö In das kleinste Detail wrg- Königreich Preußen auSgcbrochenen Rinderpest der sonst am 6. lieb auSgearbcstrten zweistündigen Vortrag gespannt und emvftng : e !i Z ^ « W - isst N