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Dresdner Nachrichten : 09.06.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189306096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18930609
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18930609
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-06
- Tag 1893-06-09
-
Monat
1893-06
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.06.1893
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L«»ed»att s*r Voltttk, Wterdalti»,,. «k'EtKvneedr, Bolstndrrxdt, ürrmdoilit«. «c«jUS««tzuIirc>iclteNätilIichVc o»o durch »,» v-lt. M » 7b »n Au«lant «>t nivtirechriidkm PolituIMa» Anualimk von 8i>bi»!>i<ui»ari> «r,e«Iir a»v vorm «-ZNtirNachm. >a«bv vorm »t-iUklMinaa«. «titzadt l Mr jilotina. b nur uu niaaei, d>« » litu NaMmina,» Dir l ival»»r (»nindrril» r>al,r»L,Idrn> >»P>a . „irUou- « «der n-ck >>rl»aarn i> Pia .ÄiltboPja ia»< otnr yr_ lnlrrm Strim Siiigrl.) O.rn luküiidiaunorn ans brr V 8c,te ?» Pta »u»wu,„ae Än'liuur nur acae» Boraiiabczavluiia, !«» »rinn«» 'ommilichr cmittclunaatlcllc» a» - eiugklftnoicr Lchrn«. ne t8rrbiiidl,Lkeu. F»»»rlPr»«tist»U» HI». U« kviss- iiii l Vvurlstvll-Lrlilisl: IrUirqanq. «ufl 56,00« Stück. Uvldv^oir«», LU k, II. u< »>, pluiU», It, itzvmLut, l Lvz»t»«u, It« . K«>I»et»eunr ii, toutitzteatui.'üi'tt, l»in^/t»»^ti«'ii '» r 7 «mplvkl» lob mol» r-t,«c »Urr I«l»-uI»n»UI>-u ua>l n»»rr„, »I» „bl« 8 tr k»»r»l»rbolk«r »d»«l^»,,po lm ll»aplbbrprr,llr>i>ls»bolrrr, »ua>kll«I>«rl>», Uunb- A l ^ °L^LL!oI»i>i'l kuuLv,äU>muÄt l ,'^^^7^- (itObje «<)!/, Il»,rlo,b». », n,»»»»»tiv», Itol^Imrbr«, Np»l»«b»rt>«, 7our>»t««»o»>-ll,,illl<>« ,«r. AorttL LtllNLsNvl', 8itttlvriuvi»tvr, <1. as cd) §s»c/ck/7. «5//-FL Dresden, I. di. V»NbsiIbn,tt>"-0' Ib/Ug^- ,,u»Il» tür 'kreidneinva aller Lrt un,t tvekmrcll« vaouat- u. ch,dvut»L<lre». »^t<! Vimuoi-Vailviuetzlsvvtzs. >pt-, inlittit: vsrvla « Lueors-Livwea. ^»«in-Vvlicuut tür <1u.> Käuißr. Lachsen. MtuvrLlvLssor, xarrmlirt !893sr d'üllung ru <1rigir>al-I'ielt,ea, r r 0 ai p t » Liill«,o«Ii»u»,' In'll IIuun ouü uucll «lllulrurtb. LLünIpkl. Uivxiion, VE? <r t»« p tL «7 n 11,«»I. "7JW «-»«««sc»»»-:»-« kdoloKrapdiv.» »alm 8 UM Nr. IVO. Zpiegel: >8s»>mal,tata-u: t<t««I»-r- uuü t-iinpz»«»- chuI i»ul»»»ei», Vikiticarton - I'llowzcra pllwu 12 8tiir:l! V Lliirll, Vr-Ntri-üs-ir, oucli jsäom liilä ui lrüllbtl. ^unfüliruiil;. friedliche Erklärniine» Nalnnky's und tzeereSverstiirknn^n. tzüsncichrichkcn. Wihlrcde Weklich's. Ferienkolonieen, S^ialdemofralische Walilelvelsiiliimliiiin. Pvlizcibericht. »Don Cnrlos", »?llda", Slkcmn-Concert, „Der Kii,>iasleutnant". Gerichtsverbandlnngen. Wort .Al tLt: ^VAI8VNd»U88tl'. I-», xv^onlikor üvnl «kl;m!llix<m Vieloliri-Iiowl. ^reitast. 0. Anni. Poltkischr». Die Reden, welche der weiter der aiiswörtlsten Politik Oesler- rcich-UngnrnS in den Deleantionrn nrballen hat. bilden noch immer das ergiedilliie Thema der öffentlichen Diskussion Während aut der einen Seite die beruht,iniden Versicherungen des Grasen Kalnokv über die allgemeine Lage hervorgrhoben werde», um die Rolhwendigkeit unserer Militärvorlage anzuzwriseln, entnehmen die Anderen denselben Darlegungen Argumente, um der Beschleu nigung unserer HeereSresorm das Wort zu reden. Sic weilen hierbei vor Allem aus die thatsiichlich betonte Annäherung zwischen den Höfen von Wien und Petersburg hin und schlichen hieraus auf einen langsam emporsteigenden Wunsch der österreichische» Diplomatie, dem Dreibünde Palet zu sagen und sich in die Arme der Russen zu werfen. Dieser Auffassung hat sich im Allgemeinen auch die Börse angeschlosscn, welche die AuSsiihrungen Kalnokh'o mit weichender Tendenz begrüßte. In Wirklichkeit aber dürste die Wahrheit, wie gewöhnlich, tn der Mitte liegen: Es ist weder ein Grund vorhanden, sich übemiahig in Sicherheit zu wiegen, noch darf man den Horizont als io getrübt anseben. das; man die Kosakenpscrde in allernächster Zukunft sich in der Weichsel baden sieht An der Spitze derjenigen Blätter, welche aus der Rede des österreichisch-ungarischen Ministers erneuten Anlaß zu einem tief gehenden politischen Pessimismus entnehmen, marschirt die „Ratio- «alzta.", in gewissem Sinne sekundirt von den »Hamb. Nachr.- und den „Münch. Reueste» Rachr." Diese Blätter greisen zurück aus die Thatsache. daß in de» Zeiten des Fürsten Bismarck Deutsch land zwei Eisen im Feuer hatte, daß es in der Lage war, inner halb des Dreibundes dadurch eine beherrschende Stellung einzu- nchmcn, daß es den Jaden mit Rußland nicht durchgeschnitten harte und daher jeden Augenblick tn der Lage war, durch die An deutung einer beabsichtigten Schwenkung in Wien einen Druck auszuttbc». Jetzt sei Oesterreich in dieser angenehmen Lage. Zwar sei dieses Land an das Bündniß mit Deukschiand noch mehrere Jahre hindurch gebunden, aber cS scheine Wahrheit werden zu sollen, daß cs keine Freude mehr am Dreibunde habe und ihn sür seinen eigenen Theil auf andere Weise wettzuuiachen suche. Oesterreich Welle sich langsam mit Rußland vertragen, um dann, wenn der Tag der Katastrophe komme, ruhig zuschrn z» löimen. wie Deulsch- land mit Frankreich und mit dem ihm engvrrbnndcnen Rußland fertig werde. Das sind iinziveiselhast recht pessimistische Anschau ungen. deren Berechtigung man aber durchaus leugnen muß. Dcu» bisher hat uns noch nicht das geringste Moment das Recht gegeben, an der Bündnihtiene unserer österreichischen Nachbarn zu zweifeln, es sei denn, daß die SlavisirungEisleithanienS weitere Fort schritte macht und schließlich den jetzige» Staatsmännern das Ruder aus der Hand schlägt. Erst wenn der Einfluß der Grcgr und Pasalh über die Grenzen Böhmens hinaus die Geschicke der habs- burgischen Monarchie bestimmt, wrnn ihre Begeisterung für Ruß land zum Leitstern der Grsammtpolitik wird, daun wäre eine wirk liche und direkte Gefahr für das bisher desiehende redliche Einver nehmen vorhanden. Tie österreichische Presse tritt denn auch mit oller Entschiedenheit den Zweifeln an dem Fortbestände der drei- biindfrciindlichen Tendenzen entgegen; sic betont, daß cs ungehörig sei, im Interesse der Militärvorlage Ausfälle gegen den Fliedens bund zu wagen : es heiße dem Grasen Eaprivi einen schlechten Dienst erweisen, wenn in dem deutschen Bolle Zweifel an dem Bündniß Wachgerusen würde». Einer anderen Auffassung, die abrr die gleick e Tendenz ver folgt. aus den Reden Kalnokh's Kapital sür die Militärvorlage zu schlage», gicbt ein Londoner Blatt Raum. Nach der Ansicht des „Standard" sei die notorische Schwenkung Rußlands zu Gimslcn Oesterreichs nicht auf concrcte Ereignisse, nicht aus eine durch die Pariser Vorgänge hervorgerusene Abkühlung dcS Czarrn zurück- zusührcn. sie sei vielmehr nur ein Manöver, ui» durch geheuchelte Kälte gegen Frankreich und durch eine scheinbare Annäherung an einen der Drcibundslaatcn das Zustandekommen der deulschen Mili- taivorlagr zu verhindern. Das wäre allerdings eine recht maechia- vettistische Handlungsweise, das wäre ein diplomatisches Ganner- stiickchrn. aber die Politik verdirbt bclnnnllich drn Eharaltcr, und selbst der ehrlichste Staatsmann spielt nicht immer mit offenen Karten. Auch aus diesem Gldankengange heraus würden sich Argumente dafür ergeben, daß Drntichland allen Grund besitzt, aus der Wacht zu stehen und sich in Zeiten, wo wir politisch von der Hand in den Mund leben, militärisch stark zu halten. Eine dritte Auffassung wiederum findet sich in den Spalten derjenigen Blätter, die sich grgcn die Militärvorlage erklären. Freisinnige »nd Klerikale hören aus dem Exvoss des Grafen Kalnokh nichts Anderes als de» Ton der JriedensschalmcI. Bor Allem die Aenßernngen, die der österreichische Staatsmann über eine etwaige Abrüstung gethan bat. liefen) Wasser ans ihre Mühlen. Mit vollem Recht stellt aber die „K. Z." diesen Machenschaften gegenüber fest, daß Graf Kalnvkh noch viel schärfer die Forderungen betont hat. welche die militärische Lage an jede» Staat erbebt, der nicht ge willt ist, seine Stellung unter den Mächten auszugeben und ans sein Selbstbeslimmungsrecht zu verzichten. „Unter den Verhält nissen, die sich allmählich entwickelt haben, wäre cS der reine Selbst, mord, die Stärkung der Wehrkraft zu unterlassen, denn sobald sich nur die Absicht dazu zeigte, würden unsere Gegner die Ueberzeug- ung gewinnen, daß Deutschland am Ende inner Kraft und scsti Volk nicht gewillt sei. Alles an die Erhaltung des Reiches zu setzen." So ist es in der Thal: Es ist thöricht, selbst jetzt. wodie Miliiär- vonage die nächste Zukunft beherrscht, den Wählern mit ollen nrög- lichen Grttseleien »u kommen und die Anastmrierei In Deutschland Im Gegensatz zu dem bekannten Bismarck'schen Wort zu einer dauernden Einrichtung zu machen: noch thörichtcr aber und geradezu frivol ist es, ans der Thatsache, daß nach der Ansicht des öster reichischen Staatsmannes im Augenblick der politische Horizont stet von Gewitterwolken ist, den Schluß zu ziehen, daß wir jetzt ruhig die Hände in den Scbooß lege» und Zusehen könnten, wie Frankreich »nd Rußland ziclbewnßt ihre Wehrmacht verstärken. Nein, cs hat schon manchen sonnenklaren, goldigen Morgen gegeben, an dem der Himmel ungetrübt über dem Lande lag, und doch strömten am Abend Regenschauer aus de» Wolken und vernichteten das gebanste Getreide, und Blitze zuckten herab und zündeten das Gebäude. Der gute Landmann trifft zu rechter Zeit Vorkehrung gegen das Wetter, der Vaterlaodsfreund sorgt in den Tagen des Friedens für die Wehrhaftigkeit im Kriege. Darum setzt auch Orsterrcich-llngarn den Ausbau seiner Hceresorganisation, wenn auch in mäßigem Tempo, fort trotz der Hoffnung, daß die holde Illusion der allgemeinen Abrüstung noch einmal sich in Wirklich keit übertragen könne, und darum betonten Graf Kaliroky sowohl wie der Kriegsminister Bauer, daß der jetzige Stand der polittsch- »lilitälischen Beziehungen ein Nachlassen in den Rüstungen gar nicht erlaube, daß das Endziel aller geforderten Maßnahmen die nach Möglichkeit gesteigerte Entwickelung sür den Ernstfall und die Verwendung jedes waffeirsähigen Mannes für den Krieg sein müsse. Nur der bewaffnete Friede habe heute die Macht, den Frieden zu verbürgen. Zur rechten Stunde wird daher an das Wort erinnert, das Fürst Bismarck schon am 22. Mai 1869 im norddeutschen Reichstag aussprach. Er warnte davor, die Meinung zu verbreiten, als ob die Ausgaben sür das Heer unproduktive Ausgaben wären. »Unproduktiv in demselben Maße wie die Armee sind etwa Dämme, die eine Niederung vor Ucberschwemmung schützen. Die Kosten daran zu sparen, kann sehr thcuer werden. Gerade wie ei» Dach vor dem Wetter, wie ein Damni vor der ttcbecschwemmung schützt, so schützt auch unsere Armee unsere Produktivität i» ihrem ganzen Umfange. Jeder Staat, dem seine Ehre und seine Unabhängigkeit lieb ist, muß sich bewußt sein, daß sein Friede »nd seine Sicherheit auf seinem eigenen Degen beucht." Die Rede, die neulick EonstanS in Toulouse gehalten hat und in der ec betonte, daß Frankreich de» Friede» wolle, ober „mit Vorbehalt der Rechte Frankreichs" — um nämlich zu passender Stunde die Rcichslandc wegzunchmen —, bildet zu diesen Aus führungen eine ganz passende Illustration. Aber auch in einen« ganz anderen Lager entsteht unerwartet ein Eideshclfcr. Wie haben die freisinnigen Blätter sür ihren Rickcrt »nd ihren Bamderger geschwärmt, als die Abrüstungskonferenz in's Leben trat! Und jetzt erklärt Hr. Rickcrt in böchsteigencr Person in seiner Rede zu Dan zig, er sei in der Abrüstungksrage aus den Kongressen zu Rum und Bern sebr abgekühli worden. Selbst die französischen Theilnehmer an diesem Kongresse hätten den Frankfurter Frieden nicht aner kannt u»d die Meinung geäußrrl, daß die clsaß-lolhringische Frage »och einmal anSgrolichen werden müsse. Als die Köchin dem Aal die Haut nbzeg, bat sie ihn. hübsch still zn halten, es thue nicht weh und werde bald vorüber lein. Für unS Deutsche hat die Nolle des Aals nichts Verlockendes. Ui—. Frrnschrktb- «uv Fernst» ech-Perichte vom 8 Juni. Berlin. Prinz Viktor von Italien verläßt am Sonntag Abend oder im Lause des Montags Berlin wieder. - Die Kron- prinzcssiu-Wiltwe von Oesterreich. Stephanie, ist Nachmittag in kognito liier riiigelrosien und wurde ani Anhalter Bahnhof vom vslcrieichiichen Bvlichastcr empfangen. Da die Ankunst in den Zeitungen »»gekündigt war. hatte sich viel Publikum eingefunden, welches die Kronprmzessin-Witlwe sympathiich begrüßte. — Der »NcichSanzei'jtcr tritt de» falschen Angaben freisinniger Wadlflng- blüttcr, wie folgt, entgegen: Die Angabe, daß der Reichstag wegen eiiics NnterichirdcS von ll.VOO Rclrntcn ansgelöst wurde, ist un wahr. ES handelte sichhinr einen Unterschied von 28,OOoMann. Die Angabe, das; i» Dcnlschlaiid schon bisher (1891) 211,403, in Frank reich 211.412 Man» zur mittlärischen Ausbildung lährlich eiM- slcllt worden seien, trifft gleichfalls nicht zu; in Deutschland lind 1891 für daS Landbcer mir rund IZäMl Mann ansgehoben wor den, i» Fraiilreich dagegen bereits 1890 ca. 14.000 mehr als in Dcui'chland. Nach den freisinnigen Wahlftugblätterii betrug die prcuhi'chc KrieaSarince 1870/71 1,350,787 Man», thatsiichlich be trug sie l.452.000 Mann; »ach den Flugblättern werde künftig <in 21 Jahre»! die deutsche KnegSarmec ohne die Vorlage 3,700,000 biStt.OttO.'DOMai'» stärkten,, tbatsüchlich aber mit den ciiiziiziedcudkn Ersatzrcicr isteii 3,500,OM; »ach der Forderung der Regierung werde die deutsche Kriegearmee kiinstig fast 4,300,000 Mann stark werden, »ach dem Angebote der freisinnigen Partei »nr etwa 3.750.000 Mann, während diese Ziffer nr der „Freis. Ztg." mit 4.150,000 bis 4,350,000 anaegeben wird. Tie deutsche KrtegSpräsenzstärke betrug 1872 nickt 350.OO0 Mann, wie in freisinnigen, an das Volk ver- tlieilien Flilgblätteni. behauptet wird, sonder» 401.659. Der „Reich»- anzeiger" schließt: Das Angebot der freisinnigen Volkspartei bat — abgesehen davon, daß die Einstellung des Plus der 25,iXX> Re kruten ohne Erhöhung der Friedenspräsenzstärke eine wahre Un möglichkeit ist — eine Verstärkung der Armee nicht oder doch nur in gonz minimalem Umfange zur Folge. Eine Verjüngung brr Armee, bez Schonung der älteren Jahrgänge, wird dadurch über- bnnpt nicht er,eicht, während nach der Regierungsvorlage anstatt der frühere» 7 Jahrgänge künftig »nr rund 6. anstatt der früheren li> nur rund 13, anstatt der früheren 20 künftig nur nrnd 16. an statt der früheren 24 künftig nur rund 20 erforderlich werden. — Gegenüber der Behauptung der »Freist Ztg.". Geh Finanzrath Köhler weile zwecks Studien im Interesse der Einführung des Spiritusmonopols in schlesischen RectisikattonSanstalten, theilt die „Krcuzztg." nitt, daß Herr Köhler zwei höhere belgffche Finanz- ministerialbkamir nach Schlesicn begleitet habe, die In dieser Pro vinz Siudikn >m Interesse ihrer Regierung über unsere Art »nd Weise der Erhebung der Brnnntweinverbranchsodgaben machen wollen Berlin. Nach den Ergänzmigsnachrichten der Partei der Deutschsozialen sind in, ganzen Reiche bis letzt 96 Candtdature» bekannt, welche einen ausgesprochen antisemitischen Charakter tra gen. Davon toerden 00 als deulschsozial bezeichnet, wahrend 30 der antisemitischen Volkspartei zuziirechnen sind. Zn den 00 deutschiozialen Eandidaturcn werden »och !2 wettere gerechnet, die »Is konseeoativ-aiitit'emitisch bezeichnet werden, sodann sind 4 christ lich-soziale zu nennen und endlich l katholisch-antisemitische Eau- vidatur. — Die Zeitung „Germania", das hiesige Organ der Een- tlum-partei. bat im verflossenen Geschäftsjahre einen Fehlbetrag von 36,500 Mk. ergeben. Berli n. Rektor Ahlwardt stand heute vor der 2 Straf kammer des hiesigen Landgerichts, nm sich wegen Beleidigung der Gesammtbeit der preußischen Beamten, insbrsondere der Beamten und Behölben der Justizverwaltung, zu verantworten. Die Belei digungen sollen in einer Rede gefallen sein, die Ablwardt am 29. Oktober v. I. in Essen gehalten bat. Strafanträge wegen des Inhalts dieser Rede sind vom König!. Staatsministcrium und vom Justizminister Dr. v. Schelling gestellt worden. Bei der vorigen Verhandlung der Sache war vom Staatsanwalt eine Strafe von 0 Monaten Gefängniß beantragt worden, der Gerichtshof beschloß aber damals eine Ergänzung der Beweisaufnahme Ablwardt be Häupter heute wie damals, daß der der Anklage zu Grunde liegende öcricht über seine Rede nicht zntreffe. Der Gerichtshof beschloß, die Sache abermals zu vertagen, da er eS sür nothwendig hält, den Polizeikommissar Gauch, den Verfasser des Berichts, persönlich hier an Gerichtsstelle zu vernehmen. Köln. Die Flachssptnncr bereiten eine weitere Erhöhung sämmtlichcr Garnpreise vor. Köln. Ein Petersburger Telegramm der „Köln. Ztg." be stätigt die Nachricht von dem bevorstehenden Gegenbesuch des rus sischen Geschwaders Un Brest. Man will diesen plötzlichen Entschluß mit oen vielfachen Reisen Kaiser Wilhelms in Verbindung bringen, welche von jeher ein mißtrauisches Behagen tn Petersburg hervor- riesen; übrigens hcrriche allgemein in den russischen leitenden Krei sen eine rosige Stimmung, wozu die günstigen Nachrichten über die diesjährige Ernte viel beitragen. H a m bürg. Heute wurden abermals 10 wegen Fahrkarten- schwindci verhaftete Viehhändler in das Hamburger U»tersuch- ungsgesänginb eingeliejert. Aus Essen ist die Mitlheilung hierher gelangt, daß dort in derselben Angelegenheit wiederum drei Bahn- schassner verhaftet worden sind. Blankenburg. Durch ein in Hasse! selbe im Harz gestern auSgeblochenes Feuer wurden i» drei vom Markte parallel laufen de» Straßen 65 Gebäude cinaeäschert. Bei der herrschenden Trockenheit verbreitete sich das Feuer mit außerordentlicher G^ schwiudigkeit; auch das Postamt brannte nieder. Viel Vieh ist »mgekommen. Menschenleben sind nicht zu beklagen, cs herrscht aber große Roth. München. Die 7. Wanderausstellung der landwirthichast- ltchcn Gesellschaft ist heule Mocgen eröffnet worden. Sic ist die gGßle aller bisherigen derartigen Veranstaltungen Deutschlands und dauert vom 8. dis 12. Juni. Wien. Infolge Hochwassers ist ans den Stoatsbahiistrccken Berhowetz - Mczcbrody. Hatna- Kimpoiug. Ezernowitz - Novosclica der gelammte Verkehr eingestellt In zahlreichen Orlichaslen des Stauiölaucr Bezirks richtete das Hochwasser große Verheerungen an. Die Saaten sind vernichtet. Brücken und Straßen zerstört Der Regen hat aufgehört. Triest. Infolge des falschen Gerüchtes, daß Matrosen von zwei griechischen Kriegsschiffen ein Mädchen geraubt, entstand in Taranto ein Aufftand. Wüthende Pöbelkausen durchzogen die Straßen und iosultirlen tbätlich mehrere griechische Offiziere und Matroicn, sowie dort lebende Griechen. Erst >pät in der Nacht, nachdem 30 Verhaftungen vorgenommen, gelang cs, die Ruhe tviederherzilstellen. Ports. Das Auftreten der Cholera in Brest wird als ganz bestimmt gemeldet. Es sind dort in den ersten Tagen dieses Mo nats bis zum 5. l2 bis 15 Erkrankungen und 5 bis 6 Todesfälle a» asiatischer Cbolera vocgelommen. — Zwischen den Vertretern der französiichen Regierung und den ärztlichen Autoritäten, welche der Geiundhcilskommiffion angeboren, ist wegen des von der Re gierung seit Jahren beliebten Ableugneiis des Bestehens der wirk lichen Cholera in Frankreich ein Streit ausgebrochcn. Die Acrzte von Ruf wollen die Unwahrheiten der Regierung nicht länger mit ihrer mißbrauchten Autorität decken. — Der Pariser Stadlrath er klärte sich gestern für die Berussgenoffenichasten der Arbeikerbörse. die sich weigern, den Vorschriften des GenoffenschastsgesctzcS nach- zukvmmcn. Der Poli'zcipräfekl erscheint nicht mehr in den Stadt- rathssitzunaen, seitdem er mit persönlichen Mißhandlungen bedroht wurde. — Man plant hier für den nächsten Juli eine Ausstellung von Greisen, an der nur über 90 Jahre alte Personen theiliichmen sollen Die Veranstalter bezahlen den Greffen die Kosten der Reise und des Pariser Ausenthaltes und veitheilcn drei Ehrenpreise au die ältesten, kräftigsten und aeistesfttschcslcn Bewerber. Pla ris. Wegen nächtlicher Ruhestörung wurde der sozialisti sche Bürgermeister von Montlrwon durch Praseklurbeichluß icines Amtes enlboben. Brüssel. Der VerwaltungSralh der türkischen Staatsschulden ordnete, einem hiesigen Blatte zufolge, den Rückkauf von kOO.OOO Pfund konsolidirter Anleihe an. R oni. Der wegen Mordversuch verhaftete Exbürgermeistcr von Albano nahm sich gestern in einem Ansalle von Geistesstör ung rm Gefängniß das Leben. London. Das langcrwartcte Buch des Rescrcnd Hawcis über Mackenzie ist erschienen. Es bringi Privatpapicrc und per sönliche Erinnerungen, eine Uniüllc Schilderungen des Privat lebens und der Praxis des verstorbenen ArzlcS. Am interessante sten ist das Kapitel: Mackenzie nm Krankenbette Kaiser Friedrichs. Mackenzie geht aus Wunsch der Königin nach Berlin und kommt dort am 20. Mai an und wird, ehe er noch die Toilette wechseln kann, zn dem hohen Pattenten gerufen. Die deutschen Arrzte, io sagt der Verfasser, die den Kranken pflegen, sind »nsäbig, die Zange zu gebrauche», un, ein Stück des verdächtigen Gewebes zn entfernen. Urber die Operation selbst sogt Mackenzie: ES war wirklich Nichts an dieser Operation, obwohl alle um den Kronprinz stehenden deutschen Arrzte diese scheinbar sür unmöglich hielten Ich könnte ein halb Dutzend deutscher Spezialisten nennen, sagt Mackenzie, die sie eben so gut. wie ich. hätten aiisführen können. ES stand mir nicht an. das zu sagen, da ich die Empfindlichkeit der Aerztc und den Kaiser schonen wallte. Tic Operation, welche ,a eine gewisse technische Geschicklichkeit erfordert, gehört zu bene», welche ich häufig im Hospital für HalSkrankheiten tu London vor genommen habe »nd die keinerlei Eklänteriing mehr crsocdcrt ^ er Patient kommt heiein, setzt sich nieder und in cinci Minute ist Alle- geschehe» Dir hohe Stellung des Patienten, tue Möglich- Pfrmd's NS Kmdermilch. AresLser Molkrrri Gebr. Pfund, rautzuerkr. 7».
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