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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 11.01.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030111020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903011102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903011102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-01
- Tag 1903-01-11
-
Monat
1903-01
-
Jahr
1903
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Dresdner Nachrichten i 7- 2 L Oertliche« und ULchsische«. Dresden. lO. Januar. —* Dos Besuiden Sr Majestät des Kaiitgü macht von Tagzu Sog loeltere Forlichntte zur Besserung — * Der osierreillniche Gesimvte F u r N Elory besuchte das »»uigetchosr der Firma Hermann Hau gl Nach». iJnh. »Paulinus »Autorij und niachle don Emkäuse. " ^ Die O e k o u o >» > i ä> e Gesellschaft un König- reich Sachsen hielt am Freitag »Abend in den „Drei Naben" r ue tKeieUichaslsoerianiullung ab. der u a die Herren Ministerial direktor a S Gebeimral »Podel, Miniiierialdirektor Gehelmrat Sr Naicher. Geh RegierungSrat Sr Münzner, KreiShuupluian» Schmiedel, General'etretar Sr Naubald von« Landeskultur rat una Prose'sor Sr Sleglich beiii'ohiueu Nach Erlediauug mekre- rer geschattlicher »Augelegenheiieu vielt Herr Guterdircktor rr »Aerebve aus Marien in der Lausitz einen iiiteressanlen Vortrag über ..Empsehleii sich gegenüber der Krisis aus dem Spiritus- und N ü bezuckerinarkte Berrlebsanderungen und welche»'" Der Nedner charakterisierte zur Einleitung seines Vortrags den Charakter der Aendernngeu >n der Betriebs- organüalion und in der BelriedSsührung und führte dann au», dag Seulichland »nier den Mucker produzierenden Siaalen a» enter Stelle siebe und zwei Sritteile seines Muckers elvoctiereii mnki. iveShalb daS Bestreben nach Erhaltung des »Auslands- inarkteS. besonders des englnchen. von grötzler L'äickiligteit sei. In 'Bezug aus die Bruiseler .'.nckertonvenlion habe die Erfahrung aelehn. dag Deulschlund aus eine viel jchärsere »Präzision einzel ner »Beilinununge» derielben batte dringen sollen Sicher sei. Satz das Zullergnäya'l nni Englaiiö allmählich Nachlassen und vielleicht e iiinal ganz unihöhreit iverde. Mit der »Beschasiung neuer »Ab- sai.aebiele sei eS iehr «chlecht besielli. S euliiach käme» i» der ZnlunN der öeuticheu Zncker'abrtkalion »ur Sie Frage einer we'enl- lichen Einschränkung der Produktion oder die Frage der Steiger- ag der einheiuiu.be» Kontnuillon m cruiilichen Betracht Sa die aul dem Buckerrübc»bau der Landwirtschat't erwachsenen Vorteile ;nz eniiiienie nie», so mutzte» andererieUS bei Ausgabe dieies »»i ulturzweiges sehr grvtze Verluste in die Erscheinung treten. Tie Zuckervrei'e durilen nur bei einem ganz erheblichen Rückgänge . ne» innigen Grund zur Ausgabe des Zuckerrübenbaues biete», um w mehr als dann aui keinen Ball mehr dieselbe Rentabilität der Landwirüchatl vorhanden sein wurde, wie sie vor Emsübrung des Rübenbaues sich vonand, denn er habe auch uidireki viele Vorteile nni sich gebracht Als Enawrucht sür die eventuell -»u-Zugebende lnckerruöe komme nur die Kartoffel in Frage! vollen Grsay könne ne 'reilich nicht bieten. Weit besser als der lieber- .na zur Kanone! wurde im Balle des Ausgebens des Zucker- ruvcnbaue« eure Um Wandlung deS ganzen Betriebes in der Richt ung iein. das; an Stelle des Ackerbaues die GraS- und Viehw'N- 'ä'aft trui. em »Akt. mit dem er. der Vortragende, einen grotzcn e noch erzielt bade SaS letzte Ersatzmittel sür den Zuckerrübe», au sei der Bau von Butterruben Eine Steigening der Zucker- ensumlion un Jnlande sei möglich durch die Steigerung deS . lnckerverbrauchs bei der menicklicheir und tierische» Ernährung, ^azu gehöre aber vor allen Singen die Abschattung der Bei- tn.inchsabgabe vom Zucker, den er nicht sür daa richtige Oble!t r Einbringung von 11«', ».>N'illioneir Mark Stenern halte ras ",m- Mittel zur Erbattana deS dentiche» Zuckerrübenbaues iei "e Beieilianng >edec Steuerbelastung aus d>e Babrikatton und Kon'unit.on h.umt'chen Zuckers — Was die Krisis gilt dem Zvini.iSmarki anlanae. io inen in die'er Hiniielik Besserungen .oraandeii und der Brennkartvaelbau nicht »o gron. ai-z man ge- ivohnlig, annnnnit Von den >m Königreiche Sachten gebaute» Kartm'eln onrdeil an, 1.7', Vrvzenl verbrann' lim aber trotz- dein een Sv riiusinarkl >u ucrlatten und aus ihm bessere Preise ,u ei.'el .uio'eiile e> nc». nievr Karivt'eln zur Schtvciiiefiitter- 'Ng i i o>.rivend^. . um >o mevr. als >m Senttchen Reiche em llebcr- 'liiu an Schlvelner nicht vorhanden und die EiN'uhr solcher keine arasie nnö eine abnehmende sei Sie Aussührungen des Vortragen den ' indeu nckgeiiieineii Vei'aU. * Zm engeren K.ren,' veran'iaitete am Sonnerslag in den Säten des ..E.doradv die 'Bereiiuguna „nNilglieder des R e i > d e n , - S i> e a l e r s ' be: sehr reger Beteiligung „ach längerer Z--.I wiederum emen «'s e > e l l' r!> a s ls a b e n v. Einer von Herrn ENorleiter 'Bahn at'vrochenen 'B rriitziing. ui der ei Herrn Sirektoc Witt siir iem Erteheuien un Namen her Besneilnehmer dankte, 'olgten zwei Lieder eines S.rleilS, zwei Lieder für Tenor IHerr Werkt, einige Violuüoii. .ZLegeiide" und „Kuiaiviak" sHerr Konzerlinelsier Lildecket. ionne L Arien sur Sovran i.Kouzerttängerin Ble-.nile'.denen ein. Zugabr aus der Svee ..Troubadour" sHerr und Brau Pleitznori tvlaie. Mänilercköre und der Schwank..Brei- getprocheii" von Berd Nesmüller beschlossen d«e sehr beirällig aus- i.-nviiiiueoen Sarbielungen. Ser Abend endete mit einem Ball V o l i', e i b e r i cb l. l«> Zannar. Z» Vorstadt Stnetckn brachie täch am B-citag ein ll Ialne alter.Kaufmann in selbst mörderischer 'Absicht mehrere Verletzungen mit tcincin Taschenmesser bei Er wurde inS StadlkrankenkauS gebracht. - Zn der Briedrichstadt o> bängte sich vergangene Nacht ein deiahrter trühercr Gewerbtieibender tvegen Krankheit. — Au» der Samvtschis'Landnngsbrncke der Vorstadt Cvkta wurden gestern Vvrniittm Kleidungsstücke einer BranenSpcrson gesünden. Sie geboien. ivic nachträglich »e'lgeslellt ivnrde. einem U> Bahre alten Matchen, bas sich am 8 Januar heimlich aus seinem S ientle hier ontternt und sich wahiüheinlich das Leben genommen l at — Zn den erllcn Sagen de? Monat? Sezember lk>E it't in einem .Hoigrulidskück der inneren Aliitodt ein Sack mit Blei rohr gu'ge'unde!! woiden. letztere? bestehend au? einein elwa 4 Meier langen und l Zentimeter narken rot angeittichenen Ad'allrohie. wie einen, s Meter langen. L' .> Zentimeter starken Znsühruiigs- »obre ES rührte jedenfalls von einer »Ladeeinrichtung her und dur'tc gesiohZ'n «cii« Bviercssenten werden ersucht, sich zu Bund- Register äMgOL zn melden. — Anfang Sezember IE ünd in Bner hiesigen Bremdenpennon von einem unbekannten, etwa » > Iobre alten Manne l alte, anscheinend wertvolle Geigen ans >den Namen einer dort wvhndast acwrsenen Musikschülerin ob- > gegeben Word«» Tie Geigen, welche von dieser nicht bestellt geweten sind, gelangten, da jene, Mann blshn dort nicht wiedei erichien. an di« Polueldirettion. »v sie in Zimmer 20 »ur «nsicht ausliegen. »Aktenzeichen 6 Unbekannt L Ol/08 — Am N. Dezem ber lllttck ist hier aus der Bumenstratze von einem Rollwagen ein »Ballon grauer aezwiinter Herren-Kleiderltosse von etwa t^i »Meter und 70 Zentimeter doppelter Breite, in graue Leinwand verpackt, grz. lt 7018. gettohle» worden. »Vom Siede fehlt >ede Spur Bei etwaigem Anbikien zum Verkaufe oder sonstigen gerig- neien »Wahrnehmungen diltet man solo« dir Kriminaladleilung zu 6 Unbekannt ^ vt> 03 in Kenntnis zu ietzen — In letzter Zeit Ist hier wiederholt ein Unbekannter ausgetreten, welcher bei.Herrsciiasie», deren Zortgede» er jedensallS beobachtet hat. klingelt, den Dienst- boten gegenüber dann angibt. bestellt zu sein. umNepara- ture» und dergleichen in der Wohnung vorzunehlnen. Seine Angaben haben sich als erlogen herauSgestellt. auch ist ihm bisher n'cht gelungen. Zutritt zu erlangen, seine Ab»cht dürste aus Stehlen gettchtet sei» Er wird beschrieben als 30 bis 35 Jahre alt. übermitkrlgrotz. mit dunklem Haar und lurzgeschiiiltenem »Vollbart Im Falle erneuten AustreleiiS bittet nian. unverziiglich die Kriminalabteilnng zu 0. v. .4. 73/03 behufs Feststellung der »Versönlichkeit deS Schwindler« zu be»achr!chttge». —* »An der Kreuzung der InsitlutSgasse undSchäserslratze kam es heute morgen gegen 8 Uhr zwischen einem Brot-Auibulance- »Wnge» und eiitein Mvlorivagen der gelben Stratzenbnhn zu einem best, gen Z nt a ,n m e» st o tz. Der voiibeladene, mit zwei »Bierden bespannte »Breitwagen war beim Verlassen der Stratzen- bahngletse von dem Slratzenbahnivage» von hinten ersatzt. und eine Strecke geschleust worden Sem m Lvblau an sässigen »Besitzer erwuchs dadurch beträchtlicher Schaden, da der Wagen nutzer elnem Binch der Seichsel auch sonst a» verschiedenen Stellen stark beschädigt wurde und das eine Viert» erhebliche Berletzunaen erlitte» hatte. Ser piaeiidliche Bührer mutzte des- Kalb die Bahn entstelle» »An dem Motorwagen zeigten sich nur geringsügige Beschädigungen durch Emdrückeii des Vorder- Perrons utw. —* »Aus einem Garten an der Kiisthäuserstratze sind in der »Nacht uim Brcitage eine ganze »Menge Bluuientvpse mll Hl>a- ztnll> e n z wiebeln gestohle n worden. - * (Kesler» Nachmittag wurde einer Same wahrend ihres AinenthaltS in einem Waarenhause am »Altmarkt ans der Kleid- laiche eni »B o r t e n> v u n a i e mit einem recht amchnltchen Geld beträge gesiohle n. —* Zu dem bereits erwähnten blutigen Ehedrama in Klotzt che >st »och nachzulmgen. datz d e Brau de« Hause sich de» Verkällnissen enlivrechend besser bcnndet. Säuitliche fünf aus tie abgeseuerlen Kugeln, die ln der .Haupltache nur Blegch- ivundeii veruriachlen. sind aus dem Körper eulsernt worden Sie Veranlannng zu Lieter blutigen Tat dürste >n ehelichen Zwlstlg. keile» zu suche» seuu Anlatz dazu >vll hauplsächltch der nun ver- siorbene Ehemann Hause gegeben haben. Sie Tat selbst hat sich gestern nachmittag zwitchen 4 und 5 Ubr in dem GeschäftSlvkale der Hanie'chen Eheleute, ui welchen! sie seit kurzer Zeit einen Seli- knieisenhandel betrieben, zugetragen Brau Haute ist während die'er Zeit durch den Laden gegangen und dabei bat ihr »Mann die Rn' Revolver'chnise aui tie abgegeben, dann hat der Mann schnell d e vaden-Jalousien kenintergelassen. sich vor den Spiegel gestellt und nch selbst eine Kugel durch den Kops getagt, die auch den als baldigen Sod iur Balge batte. »Wegen eines SvhneS der Stlerii kvn'irnnert lvirö. tolle» zwochen den »Anfang der vierziger Jahre 'lebenden Ehegatten oer'chicdenliiche Sisserenzcii vorgekoinmen jem. ' S b e r v e rw a l t u n yS g e r > ch t. Der sruherc Handels mann und »Auktionator »Bernsdorf reiste »ni V>. Seotember lOtKl. nachdem rr bis dabin Inkie lang in Dresden seinen Wolmsitz gehabt hatte nach Nordamerika, wo mehrere seiner Kinder wotmcii. Am N Jaiiuar I!»B ivnrde er aus der hiesigen Buigerrolle ge strichen »Als B daraus tm »Atignu IR>2 znliickkchrie. beantragte e>. das; die Streichung ans der Bürgerliite rückgängig gemacht werde da er auch letzt noch Dresdner Buiger sei E> behauptet nämlich, dag tkm an zuständiger Stelle erklärt worden >ei. datz. falls er innerhalb zweier Jahre zulückkebre. er 'eines »Bürgerrechts nicht verlnKia gebe Ser Skadkrat stellte daraufhin Erörterungen an über die Bewcggrnnde und die Absicht''einer Rei'c. insbelondere würbe se'tgeskrllt. datz dem Genannte!! wobl ein »Vatz ausgestellt worden war. der aber nur für den Kontinent Gültigkeit batte. »Ani Grund der Bestimmungen der »Revidierten Släotrokdiiung totes deshalb der Stadtrat B mit 'einem Anträge ad. B wandte sich nunmehr an dirKreiöhauptinanmchast und machte geltend, datz ec in San Bla»cisco nur seine Kinder habe be'ucheii wollen. »Während «eines »Amentbaltes in Amerika habe er auch an ieine bier lebende Schweiler den »An'irag gerichtet, iur lbn die »Bürger- neuer weiter zn bemklen »Ans dem Stadtsteuerumkc habe inan aber die Avnabine des Geldes verweigert mit der »Begründung, die »Lache sei nicht eilig. »Wenn B nicht innerhalb zweier Jahre znrilckkehre. erlö'che das »Bürgerrecht, anderriseits beuche es still schweigend weiter. Sie Kreishaiwtmanmchast sand den Rekurs auch nir beachtlich, da der Stadtrat sür seine abweichende Haltung nicht bestimmte Sat'nchen als Grunde ansühren könne. Hiergegen erhob der Stadtrat die »AnicchknitgSklagc. die>e damit begründend, datz die Enticheidung der »Vvlinsianz aui einer rechtSirrtümlichen »Aunanuiig des eiweblägigen Geietzes beruhe. Nack den »Be stimmungen deS Büigerlichc» Gesetzbuchs gehe der »Betreuende lemes »Wohnsitze? verlustig, wenn er ihn mi' dem Voriatze autgab. nicht w-eder ;ürück:ukchicn. Dieter sei aber zweifelsohne vorhanden gewesen, denn B habe «eine WohnungSvethailiiis'e gelon. seine ».'Nobel verlaust, sich bei der König!. Vollzeidirettivn abaemcldet und keine neue »Wohnung gemietet. Der Stadtrat iei der Meinung, dak er seine »Niederlassung auigegebcn. auch wenn er möglicher weise mit der Rückkehr rechnete »B. müsse deshalb daS »Bürgerrecht von neuem eiwcrben Semgeaenüber führte letzterer aus. datz er seine Möbel schon vor etwa acht Jadrcn verkauft und seitdem stets I zur Untermiete gewohnt habe Tein Wille sei wohl gewelrn ! drüben zu bleiben, aber wenn es nicht ginge, wollte er wieder zurückkommnr. Der l. Senat de« Oderverwaltungsgericht« ein. . scheidet nach Anhörung mehrerer Zeugen, datz dt« Klag« adzuweitki, sei und der üstadtrot sämtliche gerichtliche und autzrrgrrichlliihe »osten zu tragen habe. I» der UrtetlSbeqiündicna wird autgesühn datz nach h 7 de« Bürgerlichen Gesetzbuches der Wohnsitz al» au, geaeben gilt, wenn der Wille vorhanden war. nicht vrehr zurück l znkedren. »Nach Ansicht des Gerichts Hab« der Will« auch be standen. doch komme der Vorbehalt hinzu, nach dem. wenn es nicht ainge. B wieder nach Deutichland »urückkehrrn wolle. Deshalb Hab« die »läge abgrwtesen werden müssen —' ««t—rNeecchl »«, »«»«,»» vom 10 Januar Dos Marimum d«o Lusivcucks mll Uder 7«l «m lieg« noch immer ütkr SUVott-Suropa, da« Mniimmn mit 7Z0 Mm. dreUcl licv Uder der Nor»'k> au«. Deuirchlond Hai an »er Kuil» frisch», im «mnenland ichmach«, me,«, 'üvliche tvnwc. dadei >ll e« warm und »leiti Mid« — «»atzeichetnlich it, milde«, meid irUde« Wetter mu Stegeniallen. ragesgefchtchte. X Deutsches Reich. Der Kailer besuchte in Hannover nach dem Diner beim Grasen Waldersee daS Hostheater. in dem „Renaissance" zur Ausführung gelangte. Hieraus besuchte der Kaiser das Künstlerhaus und vesichtigte unter Führung des Pros. Schaper die neuen Räume de« Verein« Hannoverscher Kunsllei X Nachdem der BundeSrat die Beratung des Etats ab- geschlossen hat. gehl der »Reichsetat, den ..»Verl. Pol. Nachr." zuiolge, heute dem Reichstage zu. X Ser zum »Vertreter de« „beuriaubten" deutschen »Bot- schaslcr« v. Holleben in »Wnshiiigtoit ernamite Freiherr Speck voil Ster» dura besindel iich jetzt zehn Jahre im Dienste des »Auswärtigen »Amtes, nachdem er vorher in der sächi>sck>eii »Armee bis zum »Major gedient hatte. »Am 2. »August >8.',.» qe- boren, trat er 1870 in die »Armee, wurde 1872 Leutnant. 1878 Sberleutnani und 1883 Rittmeister im Husarrn-Regunenl Nr 10 Im Jahre 1884 wurde er unter Stellung ü I» »uio des Regiments aus ein Jahr beurlaubt und dann u, das 17 Ulaneii-Regimeitt versetzt, in dem er verblieb, bi« er 1880 als Hauvtmaiin ü lu „uiic, des Gencralstabes zur Gejandtscha't noch »Washinalon kommandiert wurde. Im Jakre 1801 erhielt er de» Ekarakler als Major und wurde zur Gesandtschast »i »Pekina verletzt wo er auch nach seinem >803 ett'vlgtcn Eebertnu in den diplomatischen Dienst als LcgalionSiekretär blieb. 180t> kam er als Leaalwnsiekrclär nach »Bueno«-»Anres und im Herbsi deS- seiben Jahres nach »Belgrad, Ivo er im Dezember 1897 znm LegattonSrat befördert wurde Im Februar I8W erfolgte leine Ernennung zuui ersten Sekretär bei der »Botschaft in Washmaton. Als solcher vertrat er Deutschland aus der Samoa-KommiMon Im »April 1001 imirde er zum Generalkonsul sür »Britisch-Jndnii und die Kolonie Ceylon mit dem »Amtssitze in .Kalkutta ernannt Diese Ernennuna erfolgte m »Anerkennung der großen Verdiensic. die er sich durch sein erfolgreiches »Wirten sür die freundschaft- liche Gestaltung der deutsch-amerikanischen »Beziehungen erworben hatte. Er Hai eine »Amerikanerin zur Gattin, eine geborene Mch Langham aus Kentucky. x Die D v p v e l - M a n d a t a r e für Reichstag und preu tzilches »Abgeordnetenhaus verteilen sich ans die einzelnen Porlcicn wie jolat t Kvnietvakivc 22. Zentinn, 47. »Nattonalltberale II. Freikoniervattve 10. freisinnige Volkspartei 12. freisinnige Pn clnigung 4. »Vvlen 5, BiakltonSlo'e 2 x Desterretch. Unter Voisitz des Kaiser« fand in der Hoi bürg eine militärische Beratung statt, an der u a Fr; dcizog Franz Berdtnand. der Ebes des GeneralstabeS Breideit v »Beck und der ReichskriegSminlsler »Ritter von Pitretch teil- nahnien x In der Staatsdrnckeret gelangte der neue Hol- nnd Sraals- kalcnder zur Ausgabe De». »Name de? ehemaligen Erzhcizog) Leopold Ferdinand findet sich bereits weder unter bei« Söknen des Givtzberzogs von Toskana, noch auch in der Liste d« Ritter des Goldenen »Vlietzes verzeichnet. x Ser »Reichs rat ist mittelst lästerlichen Handschreibens an Herr» von Korrber aui den !ä. Januar einderusen worden X Spanien. Ser »Milnsterrot setzte die Leichenfeier Sagaslas aiii nächste» Sienslag fest X »Bulgarien. »Wie verlautet, gilt die »llkeile des Fina,«;- mmisters nach »Paris »Verhandluiigen bclr. das Konversiv»-- projeki der Staalsschuio x »Blättermelduiigeii aus Monaslir zufolge mutzte der bul garische Bischof von Dibra wegen der drohenden Haltung des »Albaneseithäuptlings Schakir»Be» tcine Residenz verlassen und nach Kitichewo slüchien. X »Amerika. Ser amerikanische Gejandle »Bowen bat als Vertreter »Venezuelas die Ermächtigung erhalten, alle »Anspruch; endgültg zu regeln, um säe vor das Haager Schiedsgericht zu bringe». Sollte sich dies als undurchführbar Herausstellen, »t »Bvwcn ermächtigt, alle Streitpunkte sv weit als möglich zu ord- nen und die Bedingungen ausznsetzeti. unter denen die cndgütim schiedsgerichtliche Eittscheidung durch das Haager Schiedsgericht erfolgen soll. X Afrika. Der »Prätendent »Bu Hamaro erlitt ein« »Niederlage und zog sich aus 2 a.zza zurück. Zahlreiche »Ln- Hänger sielen ab. Der Kabhlcnjlamw der Bern »Nassen unter wart sich. x Ein Berichterstatter, der aus Fez in Tanger ctntras. er klärt. das ganze Land befinde sich in vollkommen ruhigem Zustande, alle gegenteiligen »Nachrichten seien übertrieben. ba§ Amelie» des Sultans iei unbestritten Der Berichterstatter bet sich au« seiner »Reite, die er mit einer Bcalcitmaniisckalt zurück- legte, bei allen Stämmen autgehalten und nichts wahrgenommen. was die Gerüchte rechtfertigen konnte, von denen er bet seiim Ankunft in Langer erst Kenntnis erhielt. X "Nach einem Telegramm des „Heraldo" aus Tanger ach! Hose daselbst der Einflutz der Engländer zurück, der brr am Franzosen wächst dagegen Geburtstages Menien ivarmiten Glückwunsch aus. »Möge rr Gottes G„,ii»,.' Ihnen noch ein langer und glücklicher Lebciis- G 'i'.o ve'ck' »den '-'in verschönt durch das Bewntzvein. daN die '-»olge Ihres arbeitsreichen Lebens der leidenden Menschheit ni bleibenden Seaen gere chen Wilhelm I ll." Sberskabs- n Sr S «ms lL "vzm> nberreichte im ».Kamen des Deutschen SaniarilerbnnoeS eine Esimirch-Medaille. »Prosessor Sr »Barden- i'r «Köln! ein tKc-denkblatt der Rettunqsgeiellkchast vom Roten »treu. die 'bio'e'iore» o »Bergmann i'BerliiO. Trendelenburg . lv'iiai 'Bl r I'Kr i'Swaldi. Sr »iümmel sHamburgs 'vi'sen- i.i" e!.- BeGschristen. »Prosenor Sr Küiäer iMarbiirgj sprach in Namen des »tvmikees gir Errichtung eines Edmarciz-Dcnk- .ales >n de.- lRIehrten Geburlsslad: Tönning. Ser Jubilar cacii seine srenvigste «Kenugkuuna über die Ehrungen aus uns euni'e ovlier Bia'clie l-'dei Sevutalivn un besonderen. Den Ab- ' nius; der .-eier bildete ei» Festessen in den Räumen der Kruvv- chen Seebadeaitiiall. an dem 12" hervorragende Gelehrte, Mi- ar- iiiiS VerwaltiliiaSbeamle teilnahmen Sie bedeutendsten »älirurgen SeutschlauSs ivaren anweiend. Sen Kai'ertva'I brachte i »:nz Heinrich ans. Professor Kutter sMarbnrg! feierte E-smarch als Lehrer und Menschen. Die Alte. Von »Pierre Lote Mühsam schieovte sich die »Alte "n Glanz der »Abendsonne liiiev der Laiä dürren .Holzes oor mir her Sehr einsam war die Sk'lle. an der ich »nt ihr zu'ammentra'. Etnjam und schön ivtc eas Paradies unserer Träuuie. I» Guivuzcoa war's, inmitten »vannchen »Pnrenaen. »Von allen Seiten strebten Ne cinoor. d e maci't'ge» Bergrie'en. in ihrer jungfräulichen Reinheit, um- -icben von dein geheimnisovUen Schweigen der Wälder. Tal- martS ichlangeli »ch sei Blup. ans dcs'cii leyungsloser Fläche Eoheugewinde. Barrenkräuter und Blättergerank m unlösbarer Uniarmung ihr ia'ligcs Grün wiegelten »Blumen nr den leuch- ud'äen Farbentönen grützeit das »Auge in iencni Reiche kübler schatten uns ewig murnielnder Snellen Sie ganze Natur scheint gleichsam wm zu einem Gvltcrsesäe geschmnck« Sic arme »Alte -ms ihrem »Pfade merkte nichts von der Herrlichkeit uin säe her. Sie trug ihre Last und das Auge schien erloschen. »Welcher elenden »Hütte mochte Ne zuslrebenä »Welch armseligem Obdach ohne Lächeln, ohne Freude'? Sie beschleunigte ihre Schritte, soweit cs Re erschöpften Kräfte zultctzcn, das Gesicht zur Erde gekehrt. Ihre durchfurchten Züge mit dcni demütig-ergebenen »Ausdruck -«uattn von schwerer Vergangenheit »Als ne meiner ansichtig .rrrro«. trat sie, zum Zeichen höchster Ehrfurcht vor dem Fremden. hart a» den Rand des Grabens, mir die volle »Breite des »Weges überlassend. »Mein Gott, womit konnte ich wohl der »Alte» Helten? Ihr leidender Blick hatte mein tiefstes Mitleid wackigerufen. aber was konnlc ich ihr bieten um sie nicht noch tiefer zu beugen! Es wäre ein Kleines gewesen, zu sagen! „Gute Brau, werft Euer Bündel ad. und nehmt dafür die Silbermünzcit," aber ich wollte sie nicht kränken, nachdem sie erst mit wer weis; w'-e viel »Mühe jedes Reislein ztisammengelesen batte In mehr ich sie am'ah, »m so schwerer wurde es mir, ihr ein Alnw'en anzubieten. Die ärm liche Kleidung war nicht zerlumpt, gewch, sie war keine Gewöhn- Heits-Bekllcrin — eine alie »Ahne iedensalls — aus irgend einem Bauernhöfe oder eine in »Mül/ und »Not ergraute Feldarbeitcrin, eine jener Gestalten, deren Ende gleich einer Befreiung im Hanse heimlich hcrbeigesehnt wird. Und doch war die Umgebung, in der sie ihr ödes Dasein sührte. io wmiderbar, so zauberhaft schön, geichafscn z»m Glück, einladend zn wonnevoll-trunkenem schwelgen nach der Tageshitze. »Nab und fern türmte sich der Buchenwald terrassenförmig weiter auf. Z» unicreu Butzen der klare Flntz mit winzigen Jnselchen: hingeslreut gleich vollgesüllien »Blumenkörben. Der Wcgesrand glich dem schönsten Teppich mit jeinci» weichen Moose, das in wichet Ueppigkeit nur m lange vereinsamten Gegenden gedeiht. »Alt schien der »Pfad zu sein, so alt. Mie die Erde, er vertor sich ms Unendliche. »Nur Hirten mit ihren Herden konnten darüber Innwcggewandelt lein. Seutltch würte man noch den Geist der Vergangenheit über dem allen. »Wunderbar! Die in solchem Eden lebende Bevölkerung sieht und versteht dessen Schönheit nicht und die gebückte »Alte zog durch dies Zaubcrland. so elend, als durch schritte sie ein dunkles Stadtviertel zwischen düsteren Mauern. Steiler wurde der »Weg, mübiamer der Gang der Frau, und ich vernahm einen Seufzer, welcher sich der eingesunkenen »Brust entrang. Wohin ging sie? Fiel mir denn gar nichts ei», um ihr zu Hüte zu eilen? Gottlob, da. bei der »Biegung des Weges, erichien das Dorf, ihr Dorf jedcntalls, dos Ziel sür die erschöpften Kräfte. -Hoch oben lag cs aus der Bergplatte, die sich sichtlich er weiterte. Einer Silhouette gleich zeichnete es sich mit seinen altertüm lichen Hänschen und ieinem Kirchturm am Abenhimmel ab. Alt- basknchei Stil. Seil drei Jahrhunderten etwa mochte dort alles Seite an Seite leben, veraltet, ermattet, unter Regen und Sonnenschein; dennoch ansaebaul von Meisterhand zum Ergötzen des Beschauers. Der Reiz dieser Schönheit ist lediglich dem seiner, empfindenden Fremden Vorbehalten. Den darin Lebenden und Llendenden bleibt er vrrbo>oen. Wie viel odaeiagte Existenzen neben feuriger Jugend barg wohl dies Fleckchen Erde > Ich halte den Schritt gehemmt, um in unmittelbarer Nad« der Holziammlerin zu bleiben, und tatt Sette an Sette erreicht«!« wir bas einsame Dorf mit dem schwindenden Tage vor dem Abendläuten Zwei bis drei kleine finstere G-ützchen össnten sich vor uns mit ein paar Kleinkraniläden« Kattun, Geschirre hü Maultiere und dergleichen — »Alles äntzertt primitiv. In der »Mitte erhob sich dir alte Kirckie mit ihrem Friedhöfe, und rinn- um dieses von der Welt abgeschlossene Mcnschenhüuflein KanlabrienS stille, endlose »Wälder. Sollte ich wirklich nicht daß geringste zur Erleichterung dki armen »Alten finden, die bei Zufall mir zur Weggcnotsin gegeben! Dort, in einer icner winzigen Hütten, mutzte tie wohl cinlehren Ihre Last warf sie in einen »Winkel. wie aber mochte der Empiann sür das unbrauchbare, übcrfsinsige Alter sein ? Dann kam die Nacht, und sie streckte die lakmeu Glieder aus ein elendes Lager, den Tag rrwnrteiid. an dem sich ihr Daiein im gleichen Gleiie wcitersoann. bis zu dem letzten grotzen Kampfe. — Arme »Alte! »Noch hörte ich den Stotz'c»szcr von vorhin aus dem steilen Wege. Ta. am äutzcrstcii Ende der Gasse, erschien plötzlich et» »eines Geschöpf, welches die »Alte zu erwarten schien »nd schnell aus dm schwarzen Pflaster daher trippelte: ..»Ainona !" <Grotzm»Iter.s - Es war ei» anmelig kränklich ausschendcS Wesen von ungefähr drei Jalne» Häßlich, aber doch dieselben Züge, dieselben ireucn Angen. der gleiche, cbrliche Ausdruck. Armes Geschöpf, das im »Begriff stand, das Leben voller Entbehrungen zu beginnen, welches die Grvtzmuttcr beendete. „Amona !" Die »Alle öffnete die »Am«, eine wunderbare Wandlung vollzog sich, wie verklärt sah das all« »Antlitz aus' Was lag nun an den Strapazen des Weges, an dem untrenndlichen Empiangr der anderen! Besatz sie doch die Liebe dieses Kleinsten. Sie mutzte wohl daS in mir aufsteigendk »Mtlleid gemerkt haben; jeM wandte sie sich um, als wolle sie sich überzeugen, ob ich auch dgß Kind sähe, und ihr glückstrahlend« »Blick schien zu sagen : .Sichst Du nicht das entzückende GeichöpiT Kann ich nicht stolz sein aus den Enkel? Wogst Du cs noch, mich zu beklagen ? Langsam trat ich bei Seite und raffte mein überflüssiges Erbarmen zusammen. Tn ertönte die Abendalockc Die Alle blieb stehen und bekreuzte sich »Aus ihrem Gesicht sprach Mi »nerichüttrrlich-kindliche. allein wahre Glaube, der weder vor dm »Aller noch vor dem Tode wankt. Und, umgeben von jener Märchenwelt, erfüllt von Abend- fr leben und hoher Einsamkeit, stand Ich, der ewig Flüchtige, den ein Zufall auf einen Tag zu dielen Abgeschiedenen geführt, mit dem demütigen Verlangen: „Ehrwürdige Alte. Hab Mitleid am mir. sprich ein Gebet, »ür die Ruh« meiner Seel«, denn von ans beiden bin ich weitaus der Elendere.' Uebntrag« »on A. E. Ach and-
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