Volltext Seite (XML)
* Da« Trauerspiel de« SchulmlldLenS. ägen suchte i» Wien ein Ikhähriges Schulmädc flepha nie Mascha seinem Lebe» ri»Ei>de zu mache», iafch Stockwerk in de» Hvs ußtivs, dach obne äiißeiiicl Hauie illfe sich. vom dritten Mädchen bei wurde auf die im selben gebracht, wo ihm die erste sogenannten Tadelbcics bei . Vor einigen Schulmädchen NamenS , Indem es sich Ata» fand das che Verletzungen. Da» Kind befindliche Sicherheit-Wachstube geleistet wurde. Cs hatte einen . geschrieben von der Lehrerin. welche die Eltern des Kindes wegen eines geringfügigen Vergehens in der Schule zur häuslichen Züchtigung ermahnt. Ein »weiter Bries war ein AbichiedSbriei an die Eltern und Geschwister. Darin bittet die Aermste die Eltern um Verzeihung für den Schritt, den sie untcruahm. Aus Furcht vor der strengen Stief mutter traute sie sich mit dem „Tadelbrief" nicht nach Hanse. Der Fall erregte in Wien großes Aussehen, zumal man noch folgende Details erfuhr: Der Vater des Mädchens, der Eisen- drcher Mascha, ein älterer Man», ging vor 8 Jahren die zweite Ehe ein, um seinen Kindern die nöthlge Pflege zu geben. Anfäng lich war die Ehe glücklich: die Entbehrung und die Sorgen eines knappen Hanohaltes »erbitterten aber die zweite Fmu, und der Vater muhte die Kinder oft vor der Härte der Stiefmutter schuhe», was schliehlich zu Zank zwischen den Ehegatten führte. Tie Strenge der Mutter schüchterte die Kleinen ein, und als der älteste Sohn Heuer — er ging zu einem Friseur in die Lehre — srei- h er das elterliche Haus, wo so häufig te. Die kleine Stephanie gehörte in der nlerinnen; als sie aber nun zur Haus konnte sic ihre Schulausgaben e war de^Tadelbrief, den zu Hause Vv Verl gesprochen wurde. Streit und Zwist Schule zu den besten Sc. wirthschaft herangczogeu wurde, nicht mehr bewältigen, die Folge ... „ vorzuleaen sie nicht de» Mutti fand. Die Klagen und Vorwürfe ihres Vaters, wie sie die schreckliche Thai habe aussiihren können, beantwortete sie schluchzend mit den Worten: „Ich wollte erlöst sein". Der Körper der Kleinen zeigte bei der ärztlichen Untersuch ung keinerlei Spuren von Misshandlungen. Es ist auch Aussicht vorhanden, daß sie gerettet werden wird. Das Kind, das ruhig und still darnieder liegt und nicht klagt, hat bei dem Sturze keine Knochenbrnche davongc. tragen: eine genaue Nutcrsuchnng ergab, daß es nur eine leichtere Verletzung der Wirbelsäule erlitten hat- 'Ob „Vierblatt" ein Glücksspiel sei, hatte die zweite Straslainmer vom Berliner Landgericht it. zu entscheiden. Ter Bäckermeister Gustav G in Spandau hat mit seiner Bäckerei eine Konditorei mit Schankwirthschasl verbunden Dort wurde von den Bürgern Spandaus unter den Augen deS Wirthes oftmals „Vier blatt" gespielt, bis der Wirst, angezeigt wurde. Als Sachverstän diger bekundete der ini „Harinlosen-Prcizeh" viel genannte Kriminal kommissar v. Mantenfsel, dah „Vierblall", wenn es-, ivie im vor liegenden Falle, ohne Ahzwang gespielt werde, kein Glücksspiel sei, denn es werde durch kcharisinnige Berechnung und nicht durch den Zufall entschieden. Werde „Bierbiatt" aber mit Ahzwang gespielt, was man „Mäuschclii" nenne, dann lei es ein Glücksspiel, denn der Zufall entscheide. Ans Grund dicies GutachlenS erknnnle die Strafkammer, das; „Vierhlatt" »bnc Asszwang lein Glücksspiel sei und sprach den Angeklagten frei. * Die kolossalen U n t e rs ch la g » n gen des durch Selbst mord geendece» Berliner Bankiers Rudolf Nieie bilderen den Aus gangspunkt einer vor der 7 Slraflainmer des Berliner Lc»w- gcrichis l verhandelten umfangreichen Anllage gegen die unver ehelichte Margarethe Niese (Schwester des Verstorbenen). das Ehe paar Alfred und Eloalreih Meister lSchwager und Schwester des Verstorbene») und Wittwe Lniie Rie>e lMntterl. Die erste An geklagte war der schweren llrlnndcusälicluing in mindestens IW Fällen und der gewohnhcitSmägigen Hehlerei, die 0 andecen An geklagten der Beihilfe beschuldigt. Die Werthc. die Nieie zu seinem Richen verwendete, belaufen sich auf 4«i0.<>00 vis ülXi stM Mk. Margarethe Nieie. welche erst 20 Jahre alt ist. stand völlig unter deni Einflüsse ihres Bruders, der ihr Vormund war und sie bei sich ausgeiwinmen haste. Sie erhielt von diesem täglich im Kontor „die Zeitungen" sür die Müller zugereicht. In den Zeitungen beianden sich aber die Esselten, die Niese fort und fort durch leine Schwester bet anderen Vankhäniem verkaufen lies!. Häufiger schickte Niese auch Zeitungsrollen voer Packete »nd Bneie mit Werthnapceren durch Angestellte der Bank in ein denachdartcs Eigarrengeschäst und hier wnrden sic von der Schwester adgehvlt Ten Angestellten der Bank siel dies nicht ans. da Riete Agent für verschiedene VersicheinngSgesellschasten war and man den regen Verkehr zwilchen den Geschwister» ans derartige Gelchäste schob. Den Werthpnpieren, weiche Niese seiner Schwester Margarethe übergab, war stets ein Zettet mit genauen VerhaltnnHsmußregeln beigegeben, Ihre Kants- und Verkanssgeschäste erledigte sie ge wöhnlich bei der Filiale der Ncstionalban! sür Denlichiand in der Potsdanierstraße, wo sie ein besonderes Kontokorrent hatte. Sie bediente sich bei dielen Geschälten des Namens ihrer mitangestagien Schwester Iran Meister, sie trug dabei stets ans der rechten Hand einen Trauring und ließ sich oll von einem kleine» chnlnigen Mäd chen begleiten, welches sie „Mama" nnnulc. Thatiuchlich war dies aber ein Kind des N ieie aus seiner geschiedenen Ehe. Machten die Geschäfte eine Korrespondenz nöthig, so wurde ihr unter der Adresse „Frau Eliiadeth Meister" geschrieben und die Meister'ichen Eheleute händigten dann diele Bueie dem Riese selbst ans. Als einmal in einer dringlichen Angelegenheit von der Nativnalbanl unter der Adresse Meisler's an sie geschrieben war »nd sie erst nach mehreren Tagen erschien, erzählte sie, daß sie von einem Knaben entbunden worden iei. Sie hat in der letzten Zeit säst täglich solche Verkäufe von Werthpapieren in ganz beträchtlichen Posten für ihren Bruder besorgt. Auch das Meisler'sche Ehepaar hat sich dadurch verdächtig gemacht, daß Meister zweimal Effekten für feinen Schwager verkauft und außerdem die an die Adicssc der Fra» Meister einlausendcn Briese an Niese ausbändigtc Die Mutter Nieie hat in einem Falle Werthpapicre sür ilnen Sohn verlaust. Der Gerichtshof sprach die drei letzten Angettagten frei und vernrthcilte Margarethe Riese zu 2 Jahren Zuchthaus unter Anrechnung von 4 Monaten Untcrstlchungslicift. * Ans Cettinjc liegen Aussehen erregende Nachrichten über die finanziellen Verlegenheiten des Fürsten Nikilci von Monte negro vor. Ter Fürst, der über den Staatshaushalt seines Landes keinem Parlamente Reche,ischnft abznlegcn braucht, pflegte früher als Eivilliste 250.000 Francs jährlich zu verwenden. Mehr blieben nach Bestreitung der unumgänglichen Staatsansgaben für das fürstliche Haus nicht übrig, »nd da die Mvnlenegrincr ge schworene Feinde des Stenerzahleiiü sind, io war eS auch nicht möglich, die Eivilliste zu erhöhen. Seitdem der »lonlenegrinische Hos sich mit dem russischen, dein italienstchcn und dem inecklcn- hurgiichen Regentenhanie verschwägert hat, stellte es sich aber als unmöglich heraus, die Ausgaben des Hofes mit 250,OM Francs im Jahre zu bestreiten, wenn anders die Hofhaltung i» Eeltinjc nicht gar zu sehr von der Hoshallnng in St. Petersburg. Nom und den mecklenburgische» Residenzen abstcchen wllle. Um die Verwandten ln Eettmie empfangen zu könne», mußte der Fürst mehrere Paläste erbauen, Die Feste aus Anlaß der Hochzeit des Kronprinzen verschlangen bedeute,ide Sniiinien. »nd der Versuch, i» Eettiiiie ein Hofthcater einznrichtc», eiwies sich ebenfalls als sehr kostspielig. ,znrst Nikita dchals sich dadurch, daß er alle greif baren SlacitSgelder mit Beschlag belegte »nd durch Schuldscheine des Staatsschatzes erseht«'. Ta aber diese Schuldscheine im Aus lände keinen KnrS haben, so war z. B die invntc»egrini,che Post- vcrwaltimg außer Stande, ihren Verpflichtungen gegen die nuS- ländiichen Postverwaltniineii nachziikoumien. Infolgedessen hat die österreichische Post den Postanweistingsverkehr mit Montenegro eingestellt. Das österreichische Gnthadcii soll 250,000 Guide» be tragen. Fürst Nikita hat ferner durch Vermittelung des Sultans von der Dtlomnniichen Bank ein Hohrs Darlehen erhallen, init dem die Kosten der Hochzeit des Kronprinzen bestritten wurden. Ter Fürst hatte erwartet, daß er zur Deckung dieser Schuld die Mitgift der Kronprinzessin werde verwenden können. Ader in Meckleiibilra soll man. nach Erkenntiiiß der finanziellen Lage des Hofes von Montenegro, nicht gelvinien sein, das Kapital der Mit gift nach Ecttiiije zu schicken. Die Kronprinzcisin erhält nur die Zinsen ihrer Mitgift. Vom italienische» Hofe ist dem Fürsten Nikita eine ansehnliche Hilfe zu Theil geworden, man spricht von 300,000 Lire, die Admiral Ennevaro im Namen der Prinzessin Elene von Neapel, bekanntlich eine Tochter des Fürsten Nikita, nach Cettinie gebracht habe. Alles Das reicht aber bei Weitem nicht. Auch die Summen, die der Fürst durch Hypotheken ans seine Griiiidslückc bei vcnrtianischcn Vankcn anfnehmen konnte, sind ungenügend zur Deckung der dringendsten Staalsverpflicht- ungen. und wenn nicht der Cznr Hilst, muß man sich auf den montenegrinischen Skaatsbaiikeroti gefaßt mache». * Statistik des Eheglücks. In der Wiener Abendpost veröffentlicht ein Statistiker einen Artikel, der allerlei Taten über Eheschließung und Ehetrennung in interessanter Weise zusummen- stellt. Der Verfasser wirft vor Allein die Frage aus: .Werden ^ LK1!sn-LLp!1aI: Mark S,OVV,OSV, «rovoo Mkork »,2»0,«V0 eloxeVoNN. Wir vergüten bis auf Weiteres für Bankeinlagen auf Dcpositenbuch bei täglicher Verfügung - - . . SV. Vo Zinsen p. ». bei einmonatlicher Kündigung : . 4 Zinsen p. s bei dreimonatlicher Kündigung 4'/^ o/^ Zinsen p » Wir empfehlen uns ferner zum An- und Verkauf von Staats- und Werthpapieren, zur Annahme offener und geschlossener Depots, zur Gewährung von Darlehen auf Werthpapiere, zur Einlösung von Eonponö «nd Dividendenscheinen» zur Diskontirurrg von Wechseln und Eröffnung von laufenden Rechnungen. «MN» M ttNtkl iNvk Ilelei not . 1802 Delcplr. 1. vl« beehrt Zeh ckio Perti^stollunx Ser neuen Lo'<k«Iiititen iw 8?.usv orxybvust anrureiFvn. Vas reiebdaitige Duffer ist w.it äen nenesten an«! apartesten Lrrou^nisson «Iss in überraschen«!<-r Fusrvalil ausxestattet, mul vircl aneb fernerhin cler seit 37 ckabrco Lepüesten SpeeiaiiM l'olno uittl soliüv iwreu ckio L'röLLtv ^nfwerlcsamheit L"cvickmet. USMMM in 8 ernvficlllt i» reichstultigster Sluswuhl ^«811»I» ZI1 z 13. P>I sr (ck MS N) I^'s Pianli-GroW 8VS«L Dresden — 18 Moritzstraße 18 iielsnl «li« ksslvn 1*ir»iLino8 »Nd glllac, ats gitneralvkrrriter «on vivv 5, Solin, «stlngraebrr «k. G»l«>riih«li»iu>e m>d g«diaua<e Viano« »oa geo Mk. an sind „nwühreiid vorhanden. -» Höchster Sallaeabatt. sowie Va»e»t«hlung. Längst« Garantie. Fortsetzung siehe nächste Seite. li. MllkMlM.ÄMNMM S. und höher — 14 Meter I Porto« und zollfrei znaesandt I Muster umgchend: ebenso von schwarzer, weißer und farbiger „Henncbcrg- " " " ' Ps. bis 18.65 per Meter. Seide" von 75 bis 18.65 per S. llsmishsre. üsi^n-tsdflicM st.«. lc. W.> LNrlal». 13 »Tresdttcr.»i.,chv>ck„cn" 13 Mittiooch, ÄL. November 180N M» 32 4