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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 16.05.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020516029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902051602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902051602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-05
- Tag 1902-05-16
-
Monat
1902-05
-
Jahr
1902
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Beriammell waren tue drei LandSmannschasten Saronra. Aleuiannia und Atbinata. die beiden Durnerschastrn Saxo- Borussia und Rhenania, die Bereinigung der Mtlltaiftudirendeu. der Finlandische Smdentenklub und die Finkenschaft. An der vor deu> Podium stehenden Ehrentafel hatten die Professoren Play neuomme», uiller ihnen ivaren anwesend die Herren Geb Rath Professor l>, ine»! k c-. ot pbil. CUenberger, Obermediziu >l< ratd Professor l>, luvck. t> o. vt pliil. Johne, Professor Dr. phü. Pusch. Professor kr phil Kuiiz-Kraufe. Professor kr. phil. Baum Prosessor kr phil. Röder. Professor kr. phil. Edelmann. Professor kr phil. Biedermann, kr. phil Lungwitz. kr. phil. Schmidt, kr phil. Klimmer, sowie die Mehrzahl der Assistenten Außerdem zeichneten Herr Betennarralh und Landesihterarzt Peters und Herr Geh. RegierungSrath kr. >ur. Kunze den Eommers durch ihren Besuch aus. zu den» sonst noch zahlreiche Ehrengäste erschienen waren. DaS Präsidium führten die Herren > uiul rue-ch cvi Rudert, Vertreter der Finkenschast, Schwedler, Vertreter der Vereiniguna der Militärstudirenden und Pommrich. Vertreter de Landsmannschaft Sa;on>a In den Pansen con- eerlirie die Kapelle deS Leibregimeiits 1.-9 fjhr erofsnete der Vorsitzende den EommerS. In seiner Festrede entwickelte Herr > anck mack vor. Rudert ein Bild der kulturelle» Entwickelung Sachiens unter der segensreichen Regierung König Alberts Darauf feierte Herr c-rnnl n»-ck. vt. schwedler die Herren Professoren und wieS aus daS freundschaftliche Einvernehmen zwischen Professoren und der Stude»teiischast hin seitens der Herren Professoren hielt Herr Geh. Rath Professor kr. Ellen- berger eine ErwiderungSansprache. die mit allgemeinein Beifall aus- aenomuien wurde schließlich gedachte Herr >-,»>») »ivck v>i. Poniinrich noch der erschienenen kamen und rieb in allhergebracki» ier Weise aui die kamenwelt einen doiinernde» Salamander. fflach Schluß des ossiziellen TheileS waren die zahlreichen kheilnehmer noch lange in fröhlicher Stimmung beisammen. — kie König! A r sc n a l - Sa m m I u ng hat im Lause dieser Woche abermals eine äußerst werthoolle Bereicherung er halten durch Einverleibung einer Anzahl großer chinesischer rahnen, loelchegeleaenllich de, ostasiatischenEsvedilio» theilS regulä ren chinesische» Truppen, theilS Borerirupps u» Kampfe abgenom men worden lind kie in grellen Farben, in Leinwand oder ulseide hergestellten, mit Schriftzeichen versehenen, zum kheil auch be- masien Fahnentücher verleihen der. iii der Geichützhalle der Sammlung »nleraebrachten Chinagrnvve ein lebhaftes Gepräge und macken dieselbe dem BeNicher schon von Weitem kenntlich Ganz besonders fällt eine bei Einnahme der Testung ksang am < Dezember l9M erbeutete weihe Fahne aus, di« mit einem großen. schlangenarng gewnudenen Drachen und brennenden Grgnciieii in chinesischer Manier bemalt ist. Die Sammlung ist sonn- und Feiertags oo» II bis 2, werktäglich von 10 bis 2 Uhr, geöffnet. Eintritt 25 Pi: für Militärperlonen, vom Feld- webelrang einschließlich abwärts und untere Militärbeamte in Uniform frei. —* Kurz vor den Pnngslieiertagen hat Fortuna noch einen üe'en GriE ,,i ihr goldenes -»»Ilhorn gctyan, und die ewig geld- dedür'lige Menichheil, wenigstens eine» gcheil derselben, mit reichen Gaben nberi'chiillel. Heute Vormillag iil in Leipzig das „Grone Loos" un Betrage von 600 OM Mark gezogen worden, kie Glncksnnmmer 66 498 befindet sich m der Kollektion von Earl Iaeobscn in Leipzig. Es icheiin säst, als habe die Glucks- ^öllni einen Akt ausgleichender Gerechtigkeit üben wollen, wenn sie den durch den Leipziger Bankkrach um jo viele Hunderttausend« gekommenen Leipzigern einen kheil des Verlustes wieder ersetzt. —* Vom 21 Ins 2t. Mai wird der Verein deutscher Ehemiker m Düsseldorf seine dieSiädnge Hauptversammlung abhalten Zivei Tage davon sind fachmännischen Vorträgen und technischen Venchiiguiigsansslügen in di« benachbarten Arbeits stätten gewidmet; die Festsitzung mit anschließendem Festmahl findet am konnersiag den 22. Mai statt und ein von der Stadt küiseldors am Sonnabend den 24. Mai in der „Tonhalle" ge gebenes Feit bildet den Beschluß —* kie Gruppe kresden des Deutschen Lehrer ve re lnS^snr -Ratur künde kielt am Mittwoch in Helkig's Blauem Saale Vereinsversanimlung ab. Nstich Erledigung ge- schästlicher Angelegenheiten sprach Herr Lehrer Fickenwirch sd. Burgerichnlej nkek „Ac'eine Ettliahrt in den Vertrauensschacht bei Lngau" seine nilereisanien und zugleich belehrende» Aus- silbninaen fanden de» Beifall der Verlammlnna. —* Der „Internationale Pbi!alel i sten - Vere>n " in Dresden, der gegen 1700 Mitglieder in allen Theilen der Welt desttzi. begebt am 24.. 25. and 26. Mai sein 25jähriges Bestehen, zu welchem die Vertreter der Orksverdände, zahlreiche Einzel- Mitglieder, sowie viele Gönner und Freunde des Vereins von fern und nah einlresten werben. DaS reichhaltige Festprogramm weist folgende Hauvronnkie aus: Am 24 Mai Abends 8 Uhr 500, Vereinsnynng und Festkommers iin Elnblokale, dem Saale des „Hohenzollernhoies" Am 25. Mai Nachmittags 6 Uhr Diner auf dein Königlichen Belvedere soberer Saals mit anschließendem Feudal!. Am 26 Nkai Fest'ahrk mittelst Sonderdainpsers nach Rathen, von da Ansti;eg nach der Bastei, und Diner daselbst. Abends Rückfahrt bei Höhenbeleuchtnng und schlußschoppen im „Hotel HohenzoUernhos". ker Preis des knnstlersich ansge- fkatlelen Feslbuches, das zur Theilnahine an alle» Veranstalt ungen berechtigt, stellt sich auf 12 Mk. —* Llus den anitlachen Bekanntmachungen. Vom 20. Rlai ab werden Li« straszen A m see" , zwischen der kleinen Plauen'chen Gan« und dem kiovoldiswaldaer Platz, „An der B u r g e r w i e! e " , zwischen der Earus- und Zinzendorsstratze, die Weinegasse, in ganzer Länge, der Untere Kreuzweg, zwischen der Glacis- und Hosoualüratze, die I > ch t e n st r a h e, zwischen der Hechtürake und dem Königsbrücker Platz, wegen vauvtschlensenbaues u'w., die L ö f, n i tz stra h e, zwischen dem Turncrweg und der Köliigsbnickerfiratze. wegen Pflatternng, ferner den dürfe«, wenn der Verkäufer da» Bruttogewicht deutlich u«d augenfällig aus de» Schachteln angegeben hat- —* >!s«u» ättzädtig^ Ge,«a,,»,uvltäu« feiert heut» He» Missetichmie» Julius Prschel. Anneniuahe 37. —* Gestern Abend in der 11. Stunde entstand in einer Räucherkammer im Keller de» Hauie» Dü reistrabe 36 ein Glanzrutzbrand, der von der Feuerwehr in kurzer Zeit unter- drückt werden konnte. Ein Schoden war, da man tagsüber dt« Waaren vollständig entnommen hatte, durch den Brand nicht verursacht morden. -* Di« Bewohner d«S 3. Stockes eine» Hause» am Hol» beinplatz rrbieltrn gestern Nachmittag den unverhofft« Besuch einer Birkhenne, welche, wahrscheinlich von einem Stöber verfolgt, durch das äubere Doppel- und das Innenfensler in'» Zimmer Log. —* Polizelbericdt. 15. Mal. Auf der Virnaischen Strobe in Altamua scheu'k gestrin ssiackmittag ein Droichkenvsrrd vor einer Sliatzen-Dampfwalze und rannte mit der Droschke deror» an einen Mast der Strabnidahn an, dnb das Ariädrt umschlug und der daiin befindliche Fahrgast lammt dem Kutscher auf die Strake geschleudert und Letzterer auch eine Strecke weit gncblrist wmde Ter Fahrgast trug eine starke Quetschung de- linken Obei'chenkklS und eine Verrenkung de- linken Fnbgrlenkrs. der Kuncher eine e>bebliche Verletzung der rechten Hand davon —' Obrrlandr » grricdl An dir Genrraldlreklwn der staatSeisenv,ihnen richtete am 8. November v I. derBabnardeiter Heitel >» Wieienburg eine Postkarte des JndaltS. der Bahnmeister Falk in Wie'eiihurg habe ibn zu verschiedenen Malen während des Dienstes und über densrtben hinaus zu P,tva»a»gr>rgk»hkilrn kvnimandirt, aber nicht dasür be,aklt. Falk stellte Sliasantrag wegen Beleidigung, und da der Abiendrr der Postkarte seine An schuldigungen nicht beweisen konnte, vernrtdeilte ihn daS Schöffen gericht Zwickau zu 30 Mk Geldsirnie oder 6 Tage» Gesängittb. Das Gericht iad für erivie'rn an. dah der Zweck der Postkarte nur war. dem Privaikläger bei seiner Vorgesetzten Behörde Unnnnrdm- lichtesten zu bereite» Bo» Wahrnehmung berechtigter Interesse» könne keine Rede »ein. Vom Landgericht Zwickau wurde das Unheil bestätigt, und „uiimel» wird auch die vom A'iaeklagte» eingelegte Revision kostenpflichtig adgewtrien. — Der Gastwnld Fischer in Meiken luchte durch ei» ZellunaSinserat Geld. Durch Vermitteluna mnrde ihm ein Berliner „Bankhaus" genannt, das seit seinem Bestehen i» Witklichkeit noch nie ein Geldgeschäft ab geschlossen hatte Dieses Bankgeschäit halte rin gewisser Scholl gegründet, der es nun auf den Namen seiner Tochter eingetragen hatte An die'eS Bankgeichäsi sandte Fischer mehrere Papiere ein. Nachher ldat idm dieser Sct»ikt leid, und er verlangte deshalb die emaeiandten Papiere zurück Anstatt dessen erhielt Facher ein Zch,e>den des Inhalts, das; er 40 Mk. Prüsungsbonorar zu be zahlen habe Ent »ach längeren Verhandlungen kume» dir Papiere zmnck gleichzeitig aber auch ein von Beleidigungen strotzender Brief. Während Scholl vor dem Schöffengericht, das idn mit e>ner dohen Geldstrafe belegte, zugad. den Brest dtktirt zu haben, bestritt er dies vor dem Landgericht, aber «riolglos Seine Revision wild gleichfalls veiwoifen. — Dem Arbeiter Fischer in konnelwitz bei Lommatzsch war vom Stadlratd in Lommatzsch eine Vcc'üauna über 15 Mk Geldstra'e oder 3 Tage Hast zugrstellt worbe», weil er 'einer Tochter verboten balle, zum Lehrer zu geben Das Mädchen wa, eines Tages aus der Schule gekommen und hakte erzählt, dir Kinder winden über LaS ihnen zum Aus wendiglernen Aistgeaedkne von einem Mädchen adgehml und »ach dessen Bericht vom Lehrer bestrait, ohne dag dieser sich selbst über zeuge. ker Baker des Kindes beschweite sich, weshalb das Mäd cden zur per'önlichen Vernehmung bestellt wurde. Der Vater lieh es aber nicht geben Schöffengericht und Lcindgritcht bestätigten die Ilrcriversügnng. Die vom Angeklagten eingelegte Revision siiitzi sich daraus, dak das Straimandal »nr von einem, statt von '.ilinnttichen Mitgliedern der Ichnlinivektion unterschrieben sei. k'es wild für nicht stichhaltig angesehen und die Revision deshalb veiworien. «»nrrvrriiv» »«r »a«d»r,ir «rewarr» vom Id. Mai. Maxima d«S Lristvrucks üb«r 7«S Mn», bifindrn ficd üb« d« Tee von «rs- caoa und Papplanv. Mtninia unier 7»ü Mm. wektlicd vonSchonlanv. üb« rer nervlichen Nordsee und dem 5Nr»emr» Deutschland bat lübteS, >m Nordweilen regnemches. im Tuen lbeiliveiie beitereS Wetter. — Lsahr- xheinlicü ift wärmeres Wetter mu Rerrensätlen. Hauvtgetvtnnr der 141. Kgl. Laedf. LandeSlotterlr. Funst« Klaffe. Iiebung am IS. Mai iE. lObne Bnväbr.s ««»,«»«»« M. aus Nr. 83108 in die Kollektion von Carl Jacobien- Lerona I5.z»t>0 M aus Nr. >0708. .',<»«»«> M. aus Nr 3".'>co 2<»«><> M. aui Nr. 3lS 332 N23« 12388 13732 2168« 22041 2ZM3 S1729 28221 3!27l 32781 33607 336Sö 1018« 13b7Z 478S1 bkV88 S8VK2 sv«v« 62365 «9873 76136 77867 8107a 81111 8S29I 8863Ü 88910 91>5g 9608" 97" 2 98726 11X10 M am Nr. 3962 5>""8 K9M 7352 7613 873« IN317 ,2073 12286 533» >8818 I8LW ,9823 2VM2 2I3K5 21697 26127 39261 32069 32289 32513 3336« 33531 31238 31623 37713 39218 13721 11732 15899 1666S 19971 51249 52975 54>32 56IV5 59>99 69399 6I89S 62384 68752 «Sil» 9965 70387 70529 70885 72767 73,82 76895 79512 8331« 83132 87981 88559 89763 95131 9712« 98183 98222 99528 vom 2-' Mai ab vre Johann Mcyerslratze, zwilchen der Buchenüras;« und der atten Vieblreibe, wegen Verbretterung uiw., sowie vom 26 Mar ab die T h e r e s r e u str a e, zwischen der Hainitrasic und dem Albertplatze, wegen Ernelierung oer Schotter decke auf die Dauer der Arbeiten rür den Fahr- und Reitverkehr gesperrt — Der Rath ordnete an, das, Erdbeeren un Klein- handel nur dann in schachteln an das Publikum abgegeben wer- racicsaeichillite. X Deutsches Reich. Die Konferenz im Pavillon des Bahn hofes in Homburg v. d. H., der auch Minister Freiherr von Hammerstein beiwohnte, dauerte über eine Stunde. Der Kaiser lieh sich eruaehend vom Minrsier v. Thielen. Bürgermeister Tr. Mar; und Landrath v. Meister Vortrag halten, wobei auch ein neuer Entwurf des Bauratys Iacobi nach Vorschlägen des Bürgermeisters Tr. Marx in Erwägung gezogen wurde. Eine Bestimmung wurde nicht getroffen Das Ministerium soll viel- mehr noch einmal diesen letzten Plan ausarbeiten. Kurz nach 3>s> Uhr subr der Kaiser durch die Luisenstratze, von der Volks menge mit lebhaften Hochrufen begrüht. nach der Saal bürg. Nach eingehender Besichtigung des Fortschrittes der Wiederber stellungsarbeiten unter Führung des Bauraths Iacobi verließ der Kaiier gegen 4^ Uhr die Saalburg und fuhr nach dem Bahnhof Homburg zurück, wo um 5>4 Uhr die Abreise erfolgte. X Gutem Vernehmen nach wird die Vorlage wegen Auf hebung des sogenannten Diktaturparagraphen dem Reichs tage bereits nach der Pfingstpause zugehen. Man nimmt an, daß sie sowohl im Vukdetrgth al» auch t« RrichSta,« lehr schnell er- ledtgt und i« beide« »orprrschafte» eiosttmmig. ,« »teichtwge wenigste«» nahezu einstimmig angenommen werde» wird. X Die Kaiserin beauftragte da« Eeatral^Iomitt der deutschen Verein« vom Rochen Kreuz, den Erlaß «ine» Aufrufs zu Samutlungen in Erwägung zu ziehen, deren Lrgedniß den Zwecken der VilsSthätigkeit für Martinique dienen soll X Zu den Meldungen über den neuen Kur» in Reuß ». L wird berichtet: Der bisherige der Welsenpartei anaehorige Ver- treter von Reuß ä. L. im BandeSrath wird am 1. Oktober zurück- berufen Dir Vertretung von Reuß ä L. wird wieder dem Deleairten der übrigen chürinaischen Staaten übertrage». Die Einführung der bisher ausgelassenen Fürbitte für den Kaiser m den reußischen Landeskirche» ist von der Konsistorialbehörd« de»»- tragt. x Frankreich. An der Festtafel iu Ehren de» Präsidenten Loubrt kn Brett nahmen ISO" Gäste Dbell Der Bürgermeister von Biest brachte auf den Präsidenten einen Diinksbrnch au», tu den, er ldm eine glücklich« Rette noch Petersburg «knickt In seiner Erwiderung dankte der Präsident für den begeistertr» Empfang, den man idm bereitet bade. Er gedachte ferner in tobenden Worten de» Wirken» des Ministerpräsidenten Wolbeck Rousseau, des Ministers des Aeußerrn Delcasss und des Marine- minister» Lanessan. Der Schluß der Red« lautete: Die soeben s»a»taebabten Wahlen haben bewiesen. lM da» Departement Firmiere nicht da» einzige Devartrment ist. öS« sich der Republik zngewandt Hut Frankreich ist einmüthig gewesen und unter den ausgeieichneten Männern, die sich um die Stimmen der Wähle, beworben haben, war nicht ein einziger, der sich für dir Monarchie oder das Kaiserreich erklärt hätte. Ick will gern glauben, daß Dir. welche sich Republikaner nennen, es auch aufrichtig sind und sich weder m» ihren Wahlaufrufen, noch mit ihren Reden in Widerspruch setzen werden. Sie haben recht gethan. sich der Republik aiiziischlirßen. die Frankreich 30 Jahre de» Frieden» ge geben hat. Heute, wo der Kampf vorüber ist. ist die Zeit der Beruhigung gekommen sAndaiiender Beifall)' da» will aber nichr heißen, daß man unbewaffnet sein soll denen gegenüber, welche die Waffen nicht niederlraen wollen. Man muß sich ver- ldeidigrn mir all' den Mitteln, welche das Gesetz guten Bürgern gewährt Ich glaube, daß eine Pflicht sich Allen auserlrgt, nämlich gemeinsam zu arderie» an der moralischen und materiellen Ent- Wickelung des Vaterlandes. Hierfür ist Einigkeit rrötdig und ich wäre der glücklichste de, Präsidenten, wenn ich die Wiederherstell ung der geistigen Einigkeit de» Lande» erleben würde. Ich werde mich dieiem Werke mit einer Leidenschaft und einer Beharrlichkeit widmen, die. wrr ich doste, von Erfolg gekrönt sein werden. tLang- anvauernder. wiederholter Beifall.) X Der Kreuzer „Montcalm" mit dem Präsidenten Loubet an Bord ist gestern Nachmittag 5'/^ Uhr in Brest, gefolgt von den dort anwesenden Geschwadern, nach Rußland in See ge gangen. X Italien. In Polianano sApulienj kam r« in Folg« von Lohnstreitigkelten zu Ausschreitungen. Mehrer« Hundert Menschen durchzogen die Straßen, steckten einige Octroihäus- chen in Brand und rotteten sich dann vor dem Stadthause zu- ammen Als di« Menge in das Stadthaus rindringen wollt«, versuchte die Gendarmerie, sie zurückzulreiben. Es kam zu einem Zusammenstöße, bei dem dt« Gendarmerie von der Waffe Gebrauch machen mußte. 7 Gendarmen und eine Frau wurden ver wundet. Ungefähr 40 Personen wurden verbastet. Der Gen darmerie gelang es dann, bie Rübe wieder yerzustellen. X Als Kardinal Bac>l>er>. der Erzbischof von Verona, vom Balkon seiner Billa aus dem Feuerwerke, das ihm zu Ehren ver anstaltet wurde, zusah, wurde ein Flintenschuß aus ihn ab- geseuert. Die Kugel schlug in die Wand ein, ohne den Kardin.il oder die neben ihm stehende Marquise Rudini zu treffen. X Spanien. Der Koni a nahm in Begleitung des Prinzen von Asturien, des Generals Weyler und anderer Generale in» Lager von Earabanchel in der Umgegend von Madrid eine Revue über die Schüler der Militärfchulen ob. X Belgien. Rach einer Meldung des „Etoile Belge" aus Ostend« ist die Königliche Pacht „Alberta", mit dem König an Bord, nach Kiel in see gegangen. X Schweden. Die Gasanstalt in Stockholm erklärt, wegen des allgemeinen Aus stand es in den nächsten Tagen kein Gas liefern zu können. Die Regierung hat wegen des Ausstandes Truppenoerstärkiingen aus den Garnisonen oer Provinz heran gezogen. X Rußland. Ungewöhnliches Aussehen erregt ein Artikel des Fürsten Uchtomsky in dem von ihm herousgegebenen Journal „Petersburskie Wiedomost»", worin dem Minister des Innern sZlewe eine Politik der Toleranz und Milde empfohlen wnd. In dem Artikel heißt es wörtlich: „Wir müssen den neuen Minister des Innern davor warnen, eine Politik der Unterdrück ung zu befolgen. Eine weise und zweckdienliche Wirksamkeit dev Behörden hat nichts gemein mit einer blinden Intoleranz gegen jede Initiative und Selbsttbätigkeit der Gesellschaft und einer völligen Ignorirung und Geringschätzung aller geistigen und ozialen Forderungen unserer Zeit. Die Willkür der unteren Be- örden und die Omnipoienz der Oberbchörden erschüttern die tzrundlagc, auf der das Snstem einer segensreichen Verwaltung ich ausbout. Nur mit Milde und Sorgsolt kann man Gutes eisten und Rußland erwartet von dem neuen Minister des Innern, daß er diesen Weg wandeln wird," Das Aussehen, das diese in Rußland ganz ungewohnte kühne Sprache bervor ist, ist um so größer, als Fürst Uchtomsky «in persönlicher Freund des Zaren ist, x Afrika. Wie das .Reute,'iche Bureau" erfährt, ist Lord Kltchener mit den Burrusükrern sibrreingekommen. daß an der Konferenz in Vereenigtng, weiche heute beginnen soll. Vertreter aller Abtbetlungrn der Buren in Transvaal und Oranse theilnehmen lullen-, die Verhandlungen der Kon ferenz werden nur unler Buren staitstnden. Sobald die Konferenz die Abmachungen, welche Kilchrner unterbreitet werden sollen, skstaestelli baden wird, wird sie, wie man anmmmt. zu bie'em Zwecke Abgeoidnete nach Pretoria entwichen. Ueberall der komme» Abgeiandie der Buren in Pretoria an. um sich zur Kon- eren, noch Vereenigiug z» begeben Heute früh breche» die Ein- getrosfcnen gemeinlam nach Brreeniging auf. Z t g." bricht beionders für Krau Salbacb eine Lanze, sie schreibt: „Tie Ricke fand eine meiskerkaste und prächtige Darstellerin in Frau Klara salbach. die damit, gewiß nicht zu ihrem schaden, von den Höhe» ihres klassischen Repertoires, ihres Gretchen und Klärchen, in die kleinbürgerliche moderne Welt hinabgesliegen itt. 'Time zu übertreiben, sprach sie. ein köstliches Berlinerlich. Mit ihrer hohen, kra'tigen Gestalt, ihren entblößten Armen, ihrem WirthschaitSkieide war ste so rech» ein Bild urwüchsiger Natür lichkeit und arbeiisiroher Laune Immer im Begriff, mit ihrem Mundwerk des Guten zu viel zu tknn, bewegt sich Ricke zwischen dem derb Komische» und dem gemüthvoll Ernsten, und gerade dielen Don traf Frau Talbach ansgezeichiict. sie erschien uns wie eine slilisirte Este Lehmann, ans deren Talent im Deutschen Theater daS stück wartet. ES läßt freilich im dritten Akt be dauerlich nach, wo dem Dichter der Stoff ausgeht. Es füllt überhaupt den Abend nicht ans, und die Pause, die nach dem zweiten Anlzng eingelegt wurde, gereicht ihm nicht zum Vortheil. Richtiger wäre es gewesen, vorher einen Einakter zu bringen und „Pastors Ricke" ohne Unterbrechung zu svielen, damit diese Lücke nun Schluß möglichst verdeckt wird. Herr Paul Wiecke war cm Pfarrer Dahl von großer 'Natürlichkeit, davei von jenem idealen Anstrich, der den Anvrall der Welt erwarten läßt. Der Bruder des Plärrers, ein irmklnsiiger Student der Medizin, wurde von Herrn Gebühr ebenfalls glücklich dargestellt. Eine vor- zugliche Leistung im Eharaklersach war der alte, träge, immer ae- kränkte Krischa» des Herrn Adolf Müller Frau Eharlotte Bastä und Herr Ludwig Stahl gewannen zwei episodenhaften Figuren Leben und Interesse ab. Das Dresdner Hoftheater- Enseinble hat sich bei dielcr Gelegenheit von einer sehr oor- Iheilhaften Seite gezeigt Dem Intendanten Grafen Seebach gebührt ein bewndcres Lob dafür, daß er, im Gegensatz zu anderen Hoshühnen, von kleinlichen Rücksichten unberührt, die naturalistischen Voraussetzungen des Stückes anerkennt und zu der Entwickelung des jungen Autors em gerechtfertigtes Vertrauen gezeigt hat." — Dos größte Lob wendet unsern Dresdnern die Berliner B ör- Atg.". Sie schreibt: „Dos ausoerkauste Haus bereitete dem Stuck, den Darstellern und dem Dichter «inen Ehren abend Alle Achtung vor den D.esdnern, di« den Math basten, dies« Komödie anzunehmen und mit ihr auch nach Berlin zu kommen. Lt« haben un» gezeigt, wa» man unter einem Meislerspiel zu versiehe» hat. Man braucht eben nur jede Rolle gut zu bc'etzen und das Vertrauen zu haben, daß das Publikum innerlich mitgchk, wenn äußerlich ein winzig kleiner Ausschnitt aus Leben und Kämpfen eines Menschen mit wahrhafter Einfachheit und Naturlreue iviedergegeben wird. Gespielt wurde einfach m u st e r g i l t i g. Man tbeille sichtlich Jedem die seiner Eigenart entwrechende Rolle zu uiw ließ nur Denjenigen im Dialekt sprechen, der diesen Dialekt beherrscht Vortrefflich war Paul Wiecke als Pastor: sein und geschmackvoll gab Frau Basto die Schwester-Scilon'chlonge und famos Herr Gebühr den Bruder des Pastors, den jungen Studenten. Die Titelrolle spielt« Frau Elara Salbach. Das war einmal wieder eine Prachtlcistung, an der man seine Helle Freude haben konnte. Diese Berlinerin ist vortrefflich gezeichnet und begegnete bewegtem Verständniß für ihren Kummer und herzhafter Sympathie für ihren Frohsinn, der, mit Gotlvertrane» gepaart, den Pastor veranlaßt zu bleiben, — der Guten wegen, da nun einmal nicht alle Tage Sonntag sein kann. Herr stahl, der frühere Liebling der Berliner, fand sich mit der Rolle des ge'etzten Liebhabers und Intriganten vornehm ab Ausgezeichnet waren auch die absoluten Episodenrollen be seht Die Herren Adolf Müller sAaktotumj, Rensi sEiaarren- arbeiterl, Huff lSchusterj und Olbrich (Fischer) svielten nicht, son dern lebten. Mit den Darstellern wurde Schlaikjer ungezMte Male gerufen Dresden—Lehrte—Berlin, wird nun der Weg heiße». Allerdings ein Umweg, aber für Belehrung soll man danken, auch wenn sie aus Umwegen kommt." — Nicht minder anerkennend spricht sich der Berliner „ B Arsen-Courier" aus, wenn er lagt: Vom ersten Augenblicke an fühlte man sich wohl und behaglich inmitten der kleinen Künstlerqesellschaft. die sich, nach den bisherigen Erfahrungen der „Meistersviele", auch selbst so außerordentlich wohl fühlte unter sich, in der ver- trauten Umgebung, in einer Aufführung, in der sie an Wirkung und Erfolg schon so gewohnt waren. Das ganze, von Gustav Erdmann's Regie erzielte, behagliche, harmonische Zusammen» spiel wirkte sehr angenehm, und die Zuhörerschaft, dankbar für die interessante Bekanntschaft, rief die Darsteller wie den Verfasser sehr oft. Ein Erfolg ver „Sachsen in Preußen". — Daß es dem Stück, wie der Darstellung auch nicht an mitz- aünstlgen Beurthellungen fehlt, die allerdings zu den Ausnahmen gehören, beweist di« „Voss. Ztg.", das spezifisch« Organ des Berliner Weißbierphilisterthums, das vor Allem da» Stück gründlich mißverstanden zu haben sich rühmen darf. Nach einer gründlichen Ablehnung des Werkes leistet sich das Blatt Folgendes: „In dieser traurigen Komödie, die nur hier und da durch einen leidlichen Einfall oder durch altbewährte Bühnen- mätzchen. wie den Katzenjammer eines Studenten oder resolutes Domestttengezänke aufgcpuht wird, war kein Halt für tief- ergreifende schauspielerische Charakteristik gegeben. Nur die on- muthigc Frau Calbach zeigte in der Titelrolle, die da und dort Andeutungen eines Naturells enthält, eine künstlerische Persönlich keit, Cs gehört ja einiger Muth dazu, von Dresden hierherzu- kommen und dem Publikum zu zeigen, wie das volksthümliche Berlinerthilm aussicht, und man merkte es der Künstlerin wohl auch an, daß sie das Mundartliche aus zweiter Hand (Der Kritiker scheint nicht zu wissen, daß Frau Salbach eine geborene Berlinerin ist! D. Rck empfangen hat: sie mußte öfter zum stärkeren Accent ihre ZMlucht nehmen, wo eine Else Lehmann durch ein hingehauchtes Dort gewirkt hätte. Aber im Ganzen wor's doch ein geglücktes Wagniß. Die leuchtende Frische im Wesen der Frau Salbach, die wohlthuende Milo« ihre» Humors, dir Fülle von Empfindung, die sie in ihre Stimme von sym- vathischer Klangfarbe legt, kamen der Rolle zu Hilfe und gewannen das Publikum. Herr Wiecke, dem eS an Gewandtheit und Tem perament nicht zu fehlen scheint, war um der Pastorrolle willen zu beklagen: er war so weichlich, so zappelig und Widerspruchs- voll, wie der Autor es vorgezeichnet hat Den überflüssige» Bruder des Pastors, die bühnengeläusiae Figur de» leichtfertig«» und rechtschaffenen Burschen, gab Herr Gebühr ohne echte Jugend, aber nicht ohne Züge drastischer Komik. Frau Bast« hatte dir Herzlosiakeit in schönen Toiletten oorzuführe». wa» ihr auch ge lang. Herr Adolf Müller bot als griesgrämige«, verbissen«» Faktotum des Pastorhause» eine trefflich« Charge, di« nur durch einige Absichtlichkeiten veralteter Art beeinträchtigt wurde. Da» Ensemble, mit dem auch der Autor hervorgeruse» wurde, hat di« Vorzüge einer sorglichen Schulung, aber nicht jene Intimität und feine Abtönung zur Natürlichkeit, durch di« di« Pkunes zu lntrrrssiren wußten. E« wurde mehrsqch in'» Pu au» gespielt."
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