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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.06.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040615010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904061501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904061501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-06
- Tag 1904-06-15
-
Monat
1904-06
-
Jahr
1904
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.06.1904
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Dresdner Nachrichten * s z s Z s NX L >»m LN» Barmen tertchtet wird, «sitz« Grupp« «atlonalgefinnter Mäuner auf der Grenz« -wisch«» Elberseld und Barmen errichte», und »war auf der Hardt, einem fast daL ganze Wuppertal behecr- schenden waldiaen Hohen,ug. Sin demnächst ,u erlafseoder Auf- ruf an dir gesamte Bürgerschaft von Elberfeld-Barmen fall »« allseitig«, Unterstützung anregen Bon dem RathouSemZanae de» Internationalen Srauenkonaresfe» in Berlin wird noch berichtet: Für da» Berliner Lokalarrangement trat hierauf Frau Hedwig Heyl «in. mit de» Hinwei». baß e» de» Berliner Frauen ein« Ehre ge wesen fei. ihren hausfraulichen Pflichten al» Wir- tinneu nachzukoum,«,,. Wenn die» al» gelungen bezeichnet werd«» könne, fo sei e» der willig gebotenen Hilf« der Männer zu »er- danken. .Bon den Häuptern de» Staate» und der Stadl sind wir ebenso wirksam unterstützt worden, wie von de» Bürgern Berlin». Nur fo vermochten wir. unsere» Gästen deutsche und Berliner Kultur nahe-ubnugen, in der so viel allgemein Inter essante» verkörpert ist. Diese» Hau» »st al» Bulm« für Ihr große» Werk geschaffen worden, wie al» Heim zur Rast nach beiher Tagung. Beim fröhlichen Mahl aber mögen nachher di» anwelend«» Nachbarinnen in dem gleichen Pul»>chlag dieser glücklichen Stund« sich finden, da die Arbeit de» Kongresse» noch eine vertieften Bedeutung geben möge." Bald nachher flutete die Gesellschaft, unter der «ich der Oberbürgermeister Kirschncr mit Gemahlin, Bürgermeister Reicke nebst Gattin, Stadtrat Münsterberg und ein« ziemlich grobe Anzahl anderer Gönner und Förderer der Frauenbewegung befanden, in di« unteren Säle zu« leckeren Mahl. Hier entspann sich in kürzester Heit eine lebhafte Unterhaltung, di« erst dann ihr Ende erreicht«, al». von lebhaftem Jubel begrübt. Ladv Aberdeen die Tribüne betrat und in deutscher Red« ihren Gostfreunden dankt«. Der selben Pflicht kam MrS. Wright-Sewall »n humoristischen Worten nach, in denen sie da» Berliner Lokalkomitee ai» Muster einer deutschen Hausfrau feierte. Rach einem kurzen Weilchen zer streuten sich dann die verschwistertrn deutschen und fremden Arbeitsgenoksinnen in die verschiedenen, zu äußerst eleganten und wohnlichen Räumen umgestalteten Säle, um erst nach Mitter nacht mit einem frohen, freudigen „Auf Wiedersehen in den kom menden Arbeitstagen" zu scheiden. Montag abend wurde noch im groben Saale der Philharmonie eine öffentlich« Bersammlung abgehalten über den gegenwärtigen Stand der Frauenbewegung in den Kulturländern. Der interessanteste Punkt dieser Ver sammlung war die Ansprache der Negerin Mrs. Church Terrl, in der sie die Lage der farbigen Frauen schilderte. Sie sprach in ausgezeichnetem Deutsch und sagte, dab e» nur de« Krieg von 1861 zu verdanken sei. dab sie heute al» freie Frau vor dem Berliner Kongreß reden dürfe und nicht in SKavenfefleln liege. ES sei noch nicht lang« her, dab die farbigen Frauen von allem Verkehr mit den Weihen auSgesperrt gewesen seien, ja sogar daS Unterrichterteilen der farbigen Frauen sei unter Strafe ge stellt gewesen. Heute seien 80 v. H. der weiblichen Lehrerschaft in den Bereinigten Staaten farbige Frauen. In der Büd- hauerkunst, in der Malerei und in der Musik haben sie sich au», gezeichnet. Als Rechtsanwälte, Aerttinnen und Zahnärztinnen haben sie sich einen Ruf erworben. Im Gewerbrb«triebe hätten sie noch Hervorragenderes geleistet. Trotzdem schützt das Gesetz sie nicht. — Sehr interessant ist die Schilderung, die der Bericht erstatter der „Post" von dem äußeren Eindrücke der Versammlung am Begrüßungsabend entwirft: „Schon lange vor der festgesetzten Zeit war der vornehme hauptstädtische Ävnzrrtsaal bi» auf den letzten Platz besetzt, selbstverständlich zum überwiegenden Teil« von Damen: wenige Auserwählte des anderen Geschlecht», denen der Einlah mit Korten erlaubt war, verschwanden in ihrer Zahl fast vollkommen. Das Bild, das di« Versammlung der Ersten unter den sreiheiterkämpfenoen Führerinnen und Damen bot, war ungemein interessant. Ein unglaublicher Prunk von Toi- letten, von blitzenden Diamanten und anderen Edelsteinen. Lange, sehr lange rauschende Schleppen fegten über das Parkett, tief dekolletierte graziös« Gestalten kuschten durch die Reihen, und über allem eine betäubende Wolke von Parfüm, die keiner der kostbaren Fächer wegzufächeln vermochte. Alle Sprachen klangen in lauter Unterhaltung durcheinander, ein wahre» babylonisches Sprachgemisch. Di« eintretenden, in letzter Zeit viel genannten ausländischen Führerinnen der Frauenbewegung wurden mit Beifallsklatschen begrüßt, in da« sich sogar hier und da — studentisches BeisallSgLtramvek mischte! Aus dem Programm stand nur Prolog, Begrüßung und Konzert. Endlich, um 8>ch Uhr, als im Saale eine fürchterliche Hitze herrschte, trat der weibliche Kapellmeister Margarete Toeppe auf den Dirigenten- platz vor ihr« Schar weiblicher Musiker. Alle waren in Weih gekleidet, viel, trugen Blumen im Haar. Zu ihren Füßen, am Laume deS Podiums, blühten grellrote Pelargonien und grob« üppige Hortensien. Die Dirigentin trug im Gegensatz zu ihren Damen ein ganz schwarzes, weitauHeschnittenes Kttid. Mit sehr eleganter Bewegung, aber dennoch sehr energisch, stopfte sie sich Ruhe." — In der gestiigen Sitzung ve» Kongresses wurde ge sprochen über die Bildung der Mädchen durch die BollSichule. ar- metntame Erziehung der Geichlechter. Einheitsschule, über die Lag« der Heimarbeiterinnen. Fürsorge für Kinder und Jugendlich«, elterlich« Gewalt und Vormundschaft und über die Stellung der unehelichen Mutter und ihres Kinde». Darauf folgten Diskus sionen. Nachmittag» fanden Empfänge statt im Berliner Fraurn- klub, inr Verein für VolkSrrziebuna. in den Pestalozzi- und Möbel häusern. abend» bei Hedwig Hrvl-Neubabelsbrrg. bei Frau Johanna Arnhoid-Wannie«. Abend» waren unter Vorsitz von Alice Solomon Referate über Frauenlöhne im großen Saale der .Philharmonie'. Der Au-schuß der Berliner ärztlichen Standesvereine bat ein stimmig eine Resolution angenommen, in der da» Ministerium ersucht wird, dem Lichterfelder Krankenhause von Prof. Schwe- ntnger die Berechtigung zur Ausbildung von Arrzten im vor- geichnebenen praktischen Jahre auch fernerhin zu versagen. Im gleichen Sinne sprach sich der Ausschuß sämtlicher preußischer Aerztekammern au». Türkei. Ein interessanter Konflikt zwischen Rußland und den Vereinigten Staaten von Nordamerika, bei dem Rußland gewissermaßen gegen Amerika eine europäische Monroe- Doktrin aufstellt. wich aus Washington gemeldet. Nach einer Lassan-Meldung batte der russische Botschafter in Washington Graf Eaisini. der „World" zufolge, am Sonnabend mit dem Staatssekretär der Auswärtigen Hav eine Unterredung über die Meldung, da» Staatsdepartement wolle rin amerikanische» Ge schwader »och Tanger und nach türkischen Häfen entsenden, um von der Türkei dl« Zahlung der schon lange Zeit ausstehenden Ansprüche amerikanischer Msisionarr im Betrage von rund 260000 Dollar» verlangen. Als Staatslekrelär Hav dir Wahrheit der Meldung stillschweigend zugegeben bade, habe der russische Bot schafter dagegen heftigen Einspruch erhoben und gesagt. Rußland als die vorherrschend« Macht über die Türkei würde die Verrmta- ten Staaten daran bindern, sich auch nur indinekt in die europäische Politik Rußlands zu mischen. Auch der Londoner .Morntng Post" wird auS Washington gemeldet: Rußland bat in nicht formeller Weise Protest dagegen erhoben, daß die Vereinigten Staaten eine starke Flotte nach den türkischen Gewässern ent senden. um die Bezahlung der lang« auSstebrnden Forderungen der amerikanischen Missionen im Betrage von 50000 Pfund Sterling sicher zu stellen. Serbien. Wie da» Amtsblatt meldet, ist der General Atanazkowmch, der ehemalige Krieg-minister im Ministerium Äwaknmowiiich. zur Disposition gestellt worden. — Zur Feier de» JabreStaaeS der KönigSwahl wird di« Stadt ve- staggt, Dankgottesdienste werden stattfinden. und die Stadt- gemrtnd« veranstaltet einen Huldigung»»»» vor dem Palats d«S König», wo der Bürgermeister eine Festrede halten wird. Hierauf sinden aus mehreren Stadtplätzen Volksfeste und abends Illumination statt. Amerika. ES dürste nicht gerade viele Leute geben, die von der Existenz eines neuen Staate» in Südamerika, der Republik Kunani. die jetzt ihre Selbständigkeit anstrebt, Kenntnis haben. DoS Gebiet diese» Staate« grenzt im Norden an Guyana, im Süden an den Amazonenstrom. Er ist etwa um ein Drittel größer al» Frankreich und hat eine Bevölkerung von einigen Millionen, die da» in jenen Gegenden gewöhnlich« Rassen- gemisch ausweist: Neger, Indianer, Mestizen und Weiße aus aller Herren Ländern. Das Gebiet von Kunani war lange Zeit ein Gegenstand des Streite» zwischen Frankreich und Brasilien. Schon 1713, im Utrecht« Frieden, wurden Verfügungen darüber getrosten. Der Konflikt erhob sich aber immer wieder und dau erte ins 1897. In diesem Jahre vereinbarten die beiden Staaten, die Schlichtung einem S schied der ichwetzrrcsch« höre» solle, lluterbesien waren uf gekomme> di« Bewohn« de» «m- sie eigentlich ihr Schick- hiedSgcricht zu übertragen. 1900 ent- jundeSrat. daß Kunan« Brasilien ge strittenen Lande» darauf gekommen, ^dah ^ gewöhn« »«» !a1 leibst m die Hand nehmen könnten, «in« Verfassung und wählten einen Pro. ^ . testierten Frankreich und Brasilien gegen die Errichtung der sou veräneu Republik. Al» brasiliam che Truppen d « Anerkennung de» Berner Schiedsspruch» durchjLn sollten, setzten sich die Kunaniner mit solchem Erfolg, zur Nebr. daß fi, 800 Gew" erbeutete». Di« innere» politischen Verhältnisse de» ««um Eta zeigen «ine in Mittel- n«tz Südamerika nicht gewöhnst stänbigkeit. Seit 1892 bat da» Land einen nnb denselben ^ _ sidente». Er heißt Adolf Brnek, ist ein geborener Pariser und in Brasilien erzogen. Da» Pariser „Journal", dem wir diese Angaben entnehmen, rühmt ihm politische» Geschick und Energie nach. Sr ist jetzt »ach Europa gekommen, um h>«, di« Inter- essen feine» Lande» zu vertret««. Kunani ist außerordentlich reich an Bodenschätzen aller Art und hat aut« Häken Rack der Eröffnung de» Panamalanal» und dem Ausbau und Eisenbahnnetzes de» westlichen Grenzstaate» l da» Land zweifellos einen großen wirtschaftlichen «ussivwung er leben. S» ist darum begreiflich, daß di« brasilianische Presse die Reaierung auffordert de« nominellen Besitz von Kunani zu «i> effektiven zu machen — ein Plan, dem entgeaenzuarbrtten der Präsident de» neuen Staate» fern« Fahrt nach Europa unter nommen hat. Akrtk». Da» vorläufige Eraebnd» de, Volkszählung in stiko. die am 17. April ftattfaud, ward« vor einigen Ta de» Straßen- rneiutla wird stzss^WUM *nem der Süd-, soweit jiffert die am 17. April staktfaud. warb« vor ioweit es die Kapkulotzle betttsft, bekannt gemacht ^ie"nach"be^ sich die Gesanitbevölkerun- der Kaplolonte aus 2101000. wovon »75000 Weihe und 1829000 Farbig«. Kapstadt hat mit den Vororten 150000. Port E izabeth 85000 und East London 25000 Einwohner. Bon dem Resultat tn Transvaal and Oraage- Freistaat ist bi» jetzt nm die Einwohnerzahl Johannesburg« au- gegeben, und zwar mtt 162OOS wovon 80000 Weiße. Seit der setzten Volkszählung im Jahre 1891 ist die Zahl der Einwohner Kapstadt- tohne Vororte) von 51000 ans 77000 arwachsen, während die Zahl derjenigen der Vororte von 18000 aus 72000 sprang. §ll«uft Mtd Wissenschaft. s Köuigl. Hoftheater. ,Jm Opernhaus« wird heute „Marie, dr« Tochter de» Regiment«" gegeben; im Schau- spielhauft Hebbel» „Herode» und Marramne". Anfang der Borstellungen V,8 uhr. ^eute die, vieraktige s Im Residenztheater Komödie „Kater Lampe" zum ersten Male zur Ausführung. Da» Werk wirb in folgender Besetzung in Szene gehen: Erouscher: Hr. Braunstein; Frau Ermischer: Fr. Kronchal- Maari: Fr. Sander: Neubert: Hr. Bayer; Fra« Reubert: Sri. Bohlman«; Lchönherr: Dr. Opel: Frau Schoiiherr: Frl. Münchheim; Gertrud: Frl. Match,a»: Neumerkel': Hr. Schrotky, Weigel; Hr. Witt^ Seifert: Hr. Friese; Frau Seifert: Fr. Hänsel: lllbrich: s Central-Theater. Der übermütige Schwank „Direktor Buch Holz" von Moser und Lehnhard bleibt bis aus weitere» auf dem Spielplan« und wird heute zum fünften Male gegeben. f Herr Herzoglicher Kammersänger Glömme ist al« Soch- oerftändiger der Königjl. Polizeidirektion für musikalische, speziell gesangliche Darbietungen von Sängergefellschaften angeftrllt worden. f Eine Gchwind-AuSstellung wird gegenwärtig von der Nationalgalerie in Berlin vorbereitet. Die Ausstel lung. die in den Räumen der RaczonSki-Sammlung stattfinden wir» und schon in der kommenden Woche eröffnet werden soll, wird da» Lebenswerk Moritz o. Schwind» in einer Weise zur Anschauung bringen, wie man e» blSher kaum je gesehen hat. Zahlreiche Werke aü« Privatsammlungen und öffentlichen Museen sind der Nationalaalerie zugesichert und zum Teil schon ein- aetroffen. Eine besondere Bedeutung wird die Ausstellung durch Vorführung der Bilder zum Märchen von den sieben Naben er kalten, die noch nie außerhalb Weimar» gezeigt worden sind Karlsruhe und München haben ihre Schwind» ebenso zur Ver- fügung gestellt wie die Wiener Moderne Galerie. Nur die Schätze der Schackgalerie konnten leider nicht fortgeliehen werden. s- Dem König!. Kuvferstichkabinett in München wurden kürzlich 30 auSgewählte Radierungen Otto Fi sch er», de» trefflichen Dresdner Graphiker», al» Geschenk eine« Münchner Kunstfreunde». überwiHen. Diese Schenkung düHte wohl in ursächlichem Zusammenyange mit dem bedeutenden Erfolge stehen, den kürzlich Fischers SonderauSstellung von Zeichnungen, Radierungen und Lithographien in der letzten FrühjahrSauSstel- luna der Münchner Sezession fand. Auch von den farbigen Zeichnungen de» Künstler», die jetzt zum Teil in München und vergangenen Herbst in Dresden nn Kunstsalon Ernst Arnold lGutbierf ausgestellt waren, sind inzwischen eine Anzahl in den Besitz verschiedener deutscher und außerdeutscher öffentlicher Sammlungen übergegangen. k LuiseDumont «ich ihre „Musterbkhne", mit der sie in Weimar nickt zu stand« gekommen ist. nunmehr in Düssel dorf aufschlagrri. Alt die dortigen.Neuest. Nackr" wissen wollen, ist die Durchführung d«» Plan«» bereit» gesichech. Die Eröffnung de» Knrrstlnstltut» «ft ftr da«Iahr 1906 vorgesehen: da« Theater wird einen Teil de« ehemaligen Dcenierplahr» ein nehmen und in unmittelbarer Nähe der KoiiigSciuee gelegen ietn. ES soll 77 Meter Front erholten Et« Preisausschreiben zur Er langung von Entwürfen loll demnächst «lassen werden Das Reverwir wlrd Schau- und Lustspiel, sowie die klaisiiche Komödie umfassen. Da» Unternehmen «ich von Privatkavitoltsten finan ziert. die eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung bilden. E- ist ein« rebnmonatiae Spielzeit vorgesehen. — Ein ähnliche» Projekt bestand ln Düsseldorf ichon vor Jahren, al» dem Goethe- veretn nabeaelegt wurde, ein eigene» Schaulpielhau» zu errichten. Man lab später davon ab, well man an maßgebender Stelle - und mtt Recht — da» Unternehme« für völlig überflüssig hielt Wa« damals galt, gilt noch beute, wofern sich Frl. Dumont eine ernst zu nehmende künstlerische Kraft für di« Leitung de» neuen Theater» sichert. -f Professor Henry Thod«, der Gchwieaersohn Cosima W«ner», sprach der einem Kolleg in der Heidelberger Uni- versität über Miß Duncan. Er rühmt« die ihm bekannte Tänzerin als eine hochstrcbend« Künstlerin die sich durch ein intuitives dichterische» Schaffen in fast rätselhafter Welse au»- zeichne. Tbode fordere sein« studentischen Hörer auf, dem Auftreten Mrh Duncan» in Hetdelbera auS „kunstSslhetischrn Gründen" beizuwohnen. — Hätte sich Herr Conrird anläßlich der .Parsifal".Äufführungen in Newyork ähnlich geäußert, so würde man da» schlechtweg als amerikanisch« Reklame bezeichnet haben. f Zum Andenken de» Sänger» der. „Wacht am Rhein", de» Komponisten Karl Wilhelm, dessen Nattonallied bekannt lich am 11. Juni fein 50jährige» Jubiläum gHetert hat, wird man in Schmalkalden, der Heimatstadt Wilhelms, zwei Marmortafeln, eine an srinem Geburt»- und ein« am Wohnhause, anbringen. Dir Feier, an der sich di« einheimischen Gelang- und Krtrgerveretrre beteiligen werden und wozu auch seiten» der Stadt eine Spende gegeben wurde, ist für den 11. Juli tn Aussicht ge- nommen. ß f Der Internationale kausthistorische Kongreß dies» Jahres wird in Straßburg stattfinden. Die Vor arbeiten sind in vollem Gange. Al» Zeitpunkt ist die letzte Ge- hischen Akademie -f Di« geretteten Me Seite erfahren, schreibt ein Wie, der Kirchenmusik m Wien in Septemberwoche in Aussicht genommen. f- Dr. Richard Strauß wurd burtstageS lll. d. M i von der Kön! für Musik m Stockholm, vom Akademischen Ge Heidelberg und von der Vereinigung schassender Wie» zum Ehrenmitglied« ernannt. lrsse». Wie wir von vertißiicher iener Blatt, steht ketne ,,R «f 0 rm" , rr der v»« Papste angnirebten de- fürchteten Richtung bevor. Bekanntlich hieß e» nach einer Kundgebung de» Papste», man werde di« modernen Messen mit großem, orchestralem Apparate und überhaupt die Kirchen- werke dramatischen Stile» au« dem liturgischen Dienste entfernen. Dadurch wäre die berühmte Wiener Hoskapelle überflüssig ge- worden. Dem Vernehmen nach wird e« dazu nicht kommen. L» sollen bloß jene Messen verbannt werden, bei welchen Harfe, auch Trommel und Glöckchen Vorkommen. Unter dieser Maß regel würden leide» LrSzt. Äounod u. a. Erhallen bleiben aber die groben deutschen Merster. Auch die Mitwirkung von Opern- und Konzerisängerinnen soll nicht «ebr gestattet sein. »» »»>» ><«» d.» »»»iL schreiben hier wtedergegrbea sei: »Hochgeel Udmung von Ihnen — de« nächst BrahmS gi ondichter der Gegenwart — da» ist eim. höhere » irgend welches Großkreuz seiten» irgend welche» meinen, herzlichsten Danke nehme ich dies« Ehre a«. richtiger Hochachtung ergebener Bewunderer Hau» Hamburg, 25. Nov. 188?!" s Le» Eharmetle», der durch Novsse««» „LonfessionS" berühmt geworbene idyllische Landsitz der Mm«, de Waren», ist von der Kommission der Ztonumovt» ftiitoriqu»» endgültig in dir Liste der historische» Denkmäler Frank reich» ausgenommen worden, um chn hierdurch d« Nochwell unverändert zu erhalten. E» wirb beabsichtigt, bi« Besitzung an- »ukaufen. Der französische UnterÄchtSmimsirr hat bereit» 10000 Franc» und die Stadt Cbambäry 20000 Frc». zu diesem Zwecke bewilligt. Tue noch fehlenden 10000 Frc». hofft man durch privat« Beiträge aufbringen zu können. f Die italienische Regierung hat der neuen de« paritätischen Schule in Rom al» Beitrag zu den der ersten Einrichtung 8000 Mk. und weiter« 8500 Mk laufenden Unterhaltungskosten bewilligt. s GairiSborough» Porträt der Maria Walpole, ckuosio« ok vlouoaator, erzielte Sonnabend auf der Auktion bei Ehristie in London den fabelhaften Prei» von 12100 Mund Sterling oder etwa 248000 Mk. Da» Gemälde ist «tn k Ästen zu den bild von 4L Meter Höh«, also ziemlich belcheidenen Format», al dings vonfeltener Schönheit: daS Angebot setzte mit 100008 l ei« und ging in ungefähr zwei Minuten auf dt« ob«» -eaonntr Summe. f lieber Parsifal.Vandalen in Newtzork schreibt der ehemalige Direktor der Niederländischen Over in Amsterdam, van der Linden, der seinerzeit eine Parsisal-Parttn» aus bi« Reift nach Newvork mitnebmen wollte, daran jedoch durch die Rotter dam« Polizei verdindert wurde, folgend«»: „Nachdem Direktor Eourted einen so rieftnhaften finanziellen Erfolg erzielt halte, war der Schleier der Heiligkeit von .Pnrsisal" weggertssen und begann dt« Schändung Die erste .vollMmlichr" Aufführung fand in Mtnneovolts statt Ein für dftien Zweck aus 30 Mann .a«»- geb,eitet»" Orchester bildere im Verein mit hervorragenden ört lichen Kräften dir Anziehungskraft. Gleich daraus folgt« di« Aufführung ln Brooklyn, wo man die» Wrlhelvtel so »ugestutzt hatte daß » nur 2»/, Stunden dauerte. Ein Teil wurde ge sprochen und >m übrigen wielte da« kleine Orchester so Pit wie möglich „arrangierte Wagnermusik". Eintrittspreis 10 und 25 Cent» I Nun folgte da« Wrsiendtbeater tn Hartem iVocktadt von Newvork) Dort führte man „Parsifal". nach amerikanischem Geschmack umgearbettet. ai» Drama auf. Der Ueberietzer hatte einige Peisonen htiizngedichtet. Natürlich war dem .ZiwM'si tn dirirm Fall KlinaorS Zouderaartrn, die meiste Sorgfalt gewidmet. Da» Boripiel mußte schließlich ganz weggelassen werden, da da» Publikum die Musik zu langweilig fand. Die lOOOOO Dollar», die Eonried tn der Letropolrtan Oparn mit Wagner» LtedlingS- werk verdient bat. haben den Danke» dir Köpfe total verdreht. DaS Neueste in den Musikalien-Etalogen ist augenblicklich «klaver Walr krom ?»raik»I". Jeder Organist kündigt in der Kirche „Porsifal'-Jragmentr an. Und um da« Maß voll »« machen, harre» unser noch „Parsisal-Seancen" durch den Kinematogmphen, angrfüllt mlt .Lebenden Bildern". Während de» Druck» eingegauge«« Drahtmeldungev vom 14. bez. 15. Juni. Petersburg. Bericht Kuropatkirr» vom 18. Juni: Zwei Divisionen Japaner rücken von Pulandian nordwärts vor, «ine marschiert im Tale deS Taschafo. Auch au» Hsiujan rücken die Japaner in der Richtung aus den Datinpah vor.—Telegramm deS Generals Charkewitsch vom 13. Juni: In der Nacht vom 11. zum 12. Juni bemächtigte sich eine russische Abteilung de» Engpasses und der Höhen beim Dorfe Lidiatun, wobei russischerseitS 4 Mann getötet und 18 verwundet wurden. Gegen wärtig rückt ein« 3000 Mann starke japanische Abteilung von Süden nach Chuaijensian vor. vermischte«. * DaS englische Kabinett setzt sich aus einer viel aröße- Zahl von Mitgliedern zusammen, als irgend ein Ministerium dem Kontinent. Gleichwohl besitzen die Engländer, da» Resultate gekommen, daß e» da» Beste wäre, diese» Amt ganz ab- zuschanen und dafür em selbständiges Ministerium zu bilden. »ulchanen und datur em iewitanvlg» MMtsienum zu vuv Freilich werden kein« Vorschläge gewacht, wie die Befugnisse des neuen Minister» abaearenzl und welche organischen Verbesserungen emaesührt werden sollen. Eigentlich beschranken sich die Vor- - "ächst auf ArußerlicÄeiten. Der jetzige Präsident deS is bezieht ein jährliches Gehalt von 40000 Mk. Dem „ M ein jährlich» Gehai , ... ^ Ninistrr sollen 100000 Mk. bewilligt werden, und ähnlich sollen die Bezüge deS UnterstaatSsekretärS erhöht werden. Soviel man weih, hat sich der Handel in England ohne Minister zur größten Blüte entfaltet. DaS Handelsamt hatte zumeist nur statistische Aufgaben zu erfüllen und außerdem die Ueberwachnng de» Patent- wesen», die Reaistrieruna der Aktiengesellschaften und Beauf sichtigung der Hafen. Eilenbahnen und dergleichen. Außerdem durfte jeder Staatsbürger sich mit beliebigen Fragen an da« Handelsamt wenden, ohne inde» sicher zu sem, daß er auch eine Antwort darauf erhielt. Wsllerderiefti d» Kgl. Sächs. Meteorolog. Institut» tn Etzemnttz vom 14. Junt 8 Uhr morgen« lTemvrrcttur nach EelkinS). Wetterlage in Europa am 14. Junt 8 Nbr früh: Mal. Laad davarand »kud^,« Slamal Swlnem.» ela,«, S,It va»»»,. I M»>u«a ». ec«»» da« «Inda, 8V ttc'-ftlter ONO » «d»>, d^ddad 8S0 majila dadaei c> wa Ueal nc> >. IE N«d«I «Nt> leicht «Uli walke», SIUI »olkeni «Nll dede« SO leicht «alknl LtiMon«- vrr i» aartarud» ö z»»»«.«. »«,» « act-ru >» asmanch««» . . *tu» 4 It Olraemn^ ? Die DeprVüon mü über 7S0 Mm. liegt wekltch der britischen Insel» etne schwach« Depresfion erstreckt siid noch üb« Roro-Nuhland und da« bst- liche Mtttelmeer, lvnst ist der LnNdruck hoch und gleichmltßta verteilt. SM Deutschland ,s» » ruhig, meist zinntich «arm, trocken und beiter, kl»»' anos« sür den I». Juni, «etter : Lrockc». wenn auch Mehr oder wentgir oewdlkt. Temperatur: Uebernormal. Wcnduriprung: Südoft. Bnrp' meter; MtNrl. Wtttemng in Sachsen am 18. Juni 1904. — «a» -tz« « r« rl i! »tn» »M- » rnn». »a» Dr«»« «V Zwau' rr; K «o UH IS« >7.» I7N 17.7 lä» >o» s« ri «eu n l o > no l NNO r - >»«,»««» NN ««»dal» ««ieldee, Z 77» lila ,7.» ,0.» >7.«. 7.« ttz.» ».« l< - ^ I.« 1« « ätz 10.»! ».7 s- r ! rr Der I». Juni war «in ruhiger, vielfach heiterer und sonniger Tag mtt wiederum wenig veränderter Teniveraiur Die letzter« schwankt« patsche» »tnem Minimum von ch» Kr. «Reitzenhain) und einem Mortmum «an ».» Nr. tBautzen). ihre Mittelwerte waren nur bt« zu » Nr. üdnnonnat. >m Morgen Tn« und Duntt. Dresden, l». Junt. varometrr von Optiker «duard »tzmin» <»orm. Otzk. VSlold). Wallstraß« ». «bend» « Uhr: 7»7 MtlstiMer. l aesagen. Ihennomelrograph n«h Leltiu«. Temveeatu«: höchst« tztz Grad Wärm«, niedrigste ,» Grad Wärm«. Vielfach heiter,
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