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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.01.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020104023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902010402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902010402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-01
- Tag 1902-01-04
-
Monat
1902-01
-
Jahr
1902
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DksM Blatt »Kd d« Lestm von Dreßtz«, «d U«gebung am Lage vorher bereit« als öerugsgedüdr: Vttell»»»«-«« ««,.- km» »t« vÄ»«*8 Dn»d«i m>» der „»»Im, Umaebun,. «« dt« 8u«r»««l, »»nt ck,«n» ««in, od,r »omMiMo«»« eA»I«i. ervaU«, »a» VI«t a» Wochtiiaa«. die „i»i aM «„»- »»«i Ik,«,. i, tw6 rbtUa»«»»»«» ««-»»« u»d tusedellt. Abend-Aurgab- zugestellt, während Morgen in einer es die Post-Abonnenten am Gesammtausgnbe erhalten. Anreizen-cant. V«in,»»>r»»a>,«al»»: »Ml «L U und «r. »O««. D»I»»ra»«->»r«lI«: ««chvicht»» Hr»«v » KegvünSst 18S« Verlag von Kirpsrh L N»ie1,ardt. Di» *m,Li»n» von A,ira»i>i,u»«n, »rlvlai in »ei L>a»Vi«»><t,ati»t>»sIk nnd »rn NrvrnainialimrlirUk» >» Iikdüru dis NaLinilln»» üliin. Soun und ftkinioaü nur Mannimaf,» ^ vo» N lnül',1 IU>r Die Nvoliiae wrund ,»>le «ca. « Tilbni» üo P«a. Au Ilmdinunaen am der Pnvaiielle,-,»>1» üb «wo. die i-ivalliae Zeile al» ..Cinociandi' oder a»i Lerlienc bv tzs«. I» Nilmmcr» na<ii -ann. und Hei», laaen l- de», ülvaltiae Giruidzeilen A>, 40 de» so und «a Psg. noch delouderem Latt«. Rutwärtiae ilulträge nur »c-e> Bvrausd«LbInn,. Brle»blutier »verden mit r» «L«». dcieLnel. Lodert VLdmo juo. kmpNadlt LlolÄerototte ix »r«Mter lumslii. boorMlLtr 18. Lr»1« ir»lml»ael>«r > »»«>->«-n i »»i.o v.r, m » l i»r««0en. LüU»»->t»p«»r1tz>«»vi»,«r«t, tznl»y»ol» I. v»7«r». I <»tt»ed»«r Lrt). D ^„rvi-r». I I-»urtu»»U »»i»v tzlo. I. DeIei»I»oi» I V7. » M«n «I«, t»j»« I»le»«j «ttt»z ne» 4e» ssmetrüch» sowedrikk« t» «Seizrelch lstfer, ribruit riet ul» llu«f >ent«vuz ,auckiN««I>cIi IN»t», Ilopsoo, Uel« ul HVsuvep ier»e«lek iu- gA» Z Neueste Dmbtdertchte. .Hoinachuchle». Rangliste der lüchsilchen 2t,mee. Sächsische Tunierichast. Cinsührung schul s L NUN Ni» /ß ^anlllir 1Ed«d»!d ADlkßkt. pflichtiger Kinder. Alldeuticher Verband, Obewerwaitungsgritchi. Charpcnlier'S „Louiie". Berliner Leben Vv 'ltat Neneste Lrahtmeldungen vom 3 Januar. Potsdam. rriien deute ab. Letzterer zw Berlin. In Lache v. Arositzk in Guinbimik, ^ die Konferenz nur bestätigen könne». Ter Kronprinz und Prinz Heinrich zunächst nach Paretz zur Jagd, den der Ermordung deS Rittmeisters v. Kroittzl m Gumbinnen findet Sonnabend, den 11. Januar, vor dem ersten Senat des RetchSmUttärgerichtS die Rcvisions- verhandtung statt. München. Der kürzlich verstorbene Komponist Rhein berger bar der Münchner Stadtgememde 100000 Mt. zu wohl- rhältaen Zwecken vermacht. (Grenoble. Ter hier verhaftete Anarchi st ist angeblich der Mitschuldige deS KönigSmörders Bresci. Rocando befaß in Grenoble drei Wohnungen Er wird im hiesigen Gefängnis, bis zur Erledigung der Ausliejerungsmodoliiäten uttcrnin bleiben. Madrid. Der Mtnisierrath belchästigte sich mit dem Freu »dich astSvert rag zwilchen Spaiiieu und den Union staaten. Der Vertrag wird dem Slaatsralh ilnlerbreitet Barcelona. Ter AuSstand Hai sich weiter ouSgcbreitet. lästern Abend betrug die Zahl der Ausständigen 20000. Inner bald der Stadt <owie rings um sic wurden Truppen zusammen Brüssel. Das ^.Journal de Bni^elles" thcilt mit, die ^»ckcrkonserenz tollte ihre Arbeiten am 6. Januar wieder mlsnthmerr. aber der Zeitpunkt der Wiederaufnahme ist aus den I.I. oder 20. Januar verlegt worden. Das „Journal" lügt hinzu, aus den Roten, die in den letzten Tagen in den französischen Blättern erschienen, scheine hervorzugevcn, das, die französischen TelcgiNen solche Instruktionen empfingen, datz die pessimistischen Borhersaguugen werde Hoffentlich werde dies nicht der Hall sei». Brüssel. Anläßlich der Reuiahrsscstlichkeiten fand eine >Lchläge,rc i zwischen Polizisten und einer Gruppe Civilisten statt, wobei drei Polizisten schwer verwundet wurden. Erst nach Eintreffen von VerstärkungSmannschasten gelang es. die An- greiser, von denen einer einen tödtlichcir ^obclyicb erhielt, zu i- r hasten. London. Die deftigen Rcgcngüise der letzten Tage haben mehrfach Ueberschwemm ungen verursacht; besonders in den Distrikten Derby,Nottingham, Lciccstcr und Matkock ist der Schaden sehr bedeutend. Der Verkehr in dielen Distrikten kann nur durch Boote aufrecht erhalten werden. London. AuS Aalvaraiso wird den „Times" telegraphirt, es verlaute aus guter Quelle, daß das von dem Gesandten Portels persönlich noch Buenos Ayres überbrachte Prowkoll von der argentinischen Regierung angenommen und die Ein berufung der chilenischen Reserven vertagt worden ist. London. „Daily Mail" berichtet aus Hongkong: Der dort gestern eingetroffcne Dampfer „ThaleS" berichtet, daß in dem in Hmbau eingetroffenen Boote der „Clara" sich auch der Ka> pitän Mderup und sämmtliche Passagiere befanden. ' London. „Tally Mail" erfahrt: Sir Ernest Cassel, dessen Vater ein .Kölner Bankier war. spendete 200 000 Lstr. zur Er- Achtung eines Sanatoriums für ch w i n d s ü ch t i ge. London. Ein „TtmeS"-Teleg,amm aus Wellington (Neu seeland) berichtet: Von einem sran;osnchen HandelSichisse deier-> tirte an der Küste der neuen Hebriden ei» eingeborener SchifsS- mnge. DaS Schiff kreuzte deshalb, um Vergeltung zu üben, ans die Eingeborenen feuernd, an der Küste und landete Mannschalten, die di« Besitzung deS Missionars und die dort befindlichen werth- vollen gottesdienstlichen Gerätbc zerstörten, das HauS, die Kirche, das Schulbau- und andere Gebäude niedklbrannte». Die Sache kam vor das französische Gericht in Vila i?). Ter dortige lran- zösiiche Admiral vrrurtheilte den Kapitän zum Verlust seines Paten»«-. Eine Entschädigung wurde verweigert. Der Missionar hatte sich nicht auf der MnsionSsiation befunden. New »Kork. Aus Santiago wird gemeldet, daß Chile beabfichtiae, eine innere Anleihe von I Mill. Pf. Lt. gegen 7 Proz. Bonds aufzunehmen. Washington. Präsident Rooscvclt empfing anläßlich deS Jahreswechsels das diplomatische CorpS, an dessen Spitze an Stelle de» wegen Krankheit abwesenden englischen Botschafters dessen Gemahlin erschien. Die Behauptungen einiger Blätter, der deutsche Bvlkhoster v. Hollrben der in Abwesenheit des cnglilchen Botschafters Doyen des diplomatischen KorvS geworden ist, habe dadurch eine Zurücksetzung «sahren, sind unbegründet Hollebe» lednle in höfischer Weise ab. aus der Krankheit seines Kollegen Nutzen zu ziehe», und bestand daraus, daß Lady Pnuncefote mit dem Personal der englischen Botichast die Hnhriing übernehme. Bombay. Die Kreuzer .Jor" und „Perseus" sind auf der Jahrt nach Noweit begriffen. ,Hoz" hat <> tleme Geschütze sin Mnbaruk an Bord. Die anderen englischen Kriegsschiffe tm per sischen Golf sind; der Kreuzer „Pomone", die Kanonenboote -Lavwing" und „Readbrest" und das Svezialichtff .Tphini,". Man glaubt hier nicht, daß die Lage sich kritisch gestalten wird. eS sei denn, daß Mabaruk durch Jb» Raschid bedroht wird. QerllicheS nnd LächsischeS. Dresden, Januar. rn und —* Ihre Majestät die Königin wohnte heute Nachmittag 3 Uhr in Begleitung der Frau Dberhosmeislerin v. Pslngt und des HoisränleuiS v. Lppell einer Christbejchcrung im Krüppelheim in Trachenberge bei. Zur Königs. Mittagstafel ist der sächsische Gesandte Berlin. Wirst. Geh. Rath Dr. Gras v. Hohenth Bergen mit Einladung ausgezeichnet worden. —* Bon heute ab bat Hossräulein v. OPPell den Dienst bei Ihrer Majestät der Königin übernommen. —* Der Kaiser von Rußland hat dem NcilagSbnchhändler Albert BrockhauS in Leipzig den StaniSlauSorden 2. Klasse verliehen. —* Die Rangliste der Tächiischen Armee für das Jahr 1002 weist einen Geiammtbestand von 1181 Oisizieren gegen 1384 Offiziere deS AktivstandeS im vergangenen Jahie aus. Die durch die rn weiterer Ausführung der letzten Novelle znm Retchö- milttärgeietz dutthgesilbrirn Neuenlchtunorn nahe gelegte Beiorg- niß eines möglicher Weile eintrelenden Mangels an Ossizierer'atz hat sich mithin im Allgemeinen nicht als gerechtfertigt erwiesen. Nur bei der Kavallerie scheint der Ersatz aus gewisse Schwierig keiten zu stoßen, da die«'« Waffe nach der neuen Rangliste 8 Ritt meister und Subalienioffiziere weniger zählt, wie nach der Rang« liste deS BoriahrcS. Tie mit 1. Januar 1001 abge chlvssene Rang liste führt aus an Generalen"): 1 l2) Feldmalschälle. 8 (8) Ge nerale. 5 >8) Generalleutnants. 14 115) Genernlmaiorr, zuiammen 28 Generale gegen 31 tm Voriahre: an Stabsoffizieren: 41 (21) Oberste. 21 >3») Oberstleutnants. 115 >88- Maiore, mithin 177 Stabsoffiziere gegen 103 im Voriahre; an Hauvtleuten und Rittmeistern 228 >230) bei der Infanterie und den Jägern; 44 >41) bei der Kavallerie; 65 (51) bei der Feld-, 12 (12) bei der Fnßartillerie: 12 (12) bei den Pionieren: 3 (3) bei den Verkehrs- und Eiienvahntruppen: 5 <5- beim Train: 9 >7) beim Zeug- und 6 (6) beim Feuerwerlsoifizielkorps; an Ober leutnants: 203 (310) bei der Infanterie und den Jägern, 39 (47) bei der Kavallerie. 50 (49) bet der Feld-, 14 (13- bei der Fuß- artillerie, II <I1> bei den Pionieren. 2(2- bei den Vertebrskruppen. 5 (0) beim Train, 2 (3) beim Zeug-, 4 (3, beim Feuerwerks- Offizierkorps: an Leutnants 310 «W7- bei der Infanterie und den Jäger»; 58 (62) bei der Kavallerie: 81 >60, bei der Feld-, 8 (8) bei der Fußartillerie; 16 (16) bei den Pionieren: 11 <10- bei den VerkehrSirnvpen; 10 <81 beim Train, 10 (7) beim Zeug- nnd 2 (2) beim Feuerwerkspersonal. An in etatmäßigen Slellcn ver wendeten Ossizieren des Jnaklivilätsstandes fuhrt die Rangliste aus: 2 Generale. 9 Oberste. 25 Oberstleutnants, 14 Maiore und 23 Hauplleute und Rittmeister. Zum Ersatz der Lfsizrerkorps sind vorhanden: 29 (31) Fähnriche bei der Jnianlcrie und den Jägern, 8 (5) bei der Kavallerie, 29 >33) bei der Feld-, 2 (2) bei der Fußartillerie. 4 (4) bei den Pionieren nnd 4 (3) beim Train. » I-r suito der Armee werden geführt: I General der Jnsanierie, 2 Generale der Kavallerie, 1 Major. 3 Rittmeister und 1 Leutnant, sämmtlich in Ehrenstellungeil. Dem Sanitätsosfizicrkorps des ') Die in Klammern ftebenden Ziffern geben den Stand nach der Aang- Iiflc vom Jahre tvdl an. AktivstandeS gehören an: 2 (5) Generalärzte. 5 (4) General- vbeiärzke. :>3 (3l> Obersiobs-, 41 (42) Stabs-, 33 >28> Ober und 17 >14) Assistenzärzte. 5 Gc»eralär>lc, darunter 1 im Range eines Griifralmawrs werden .i >a xuit« des Lanitätsossizierkorvs ge führt. Als Nichktomballanten haben Ausnahme in die Rangsisie gesunden: 4 Oberkriegsgerichts-. 18 Knegsgerichtsräthe bei den Korps- und DivisionSherichlen, 1 Geh. Kriegsgerichts- und 2 Kriegsgerichtsräthr. >owie 1 Justitiar im Krtegsministerium, 2 Korpsinteiidanten iaklive Stabsvsfiziere). 10 Jntendonturräthe, 6 Intendantur-Assessoren «zumeist dem Inaktiv- bezw. Beurlaubten- stände angch >rig), 22 Oberzahlmeister. 52 Zahlmeister. 2 KorpL Slabsapoihetcl. 2 Korpsroßärzte. 16 Obcrroßärzte. 21 Roßärzte. 1 Kriegszahlmeister. 2 Milttäroberpsarrer. 6 cvangeliich-luiherilche DivisionSpsarrcr, 2 katholische Mfiitärpsarrer. 2 Administratoiru bei den Remontedepots, 1 Direktor der Knabenerziehungsansialt Kleinstriwvcn. 1 Obcrbauroth. 13 Garniionbaulnlpektoreii. 2 Pn vlaiitamtsdirekloren. 3 Proviantamismeister. 3 Proviantamts- Rcndankcn und 2 Kontroleure; 2 Ga,nisonverwaltungSdirkItoien. 3 Oberinspeltoren und 14 Berwaltungsinspektoien. Den Offizieren und Sanitäisossizieren des Beurlaubtenstandes gehören in der Reserve an: 48 Hauplleute, 160 Oberleutnants »uv 547 Leutnants brr Infanterie nnd Jäger : 2t Rittmeister. 33 Oberleutnants und 104 Leutnants der Kavallerie 7 Hauplleute, 26 Oberlrutnanls und 127 der Feld-, 3 Hauplleute, 7 Oberleutnants nnd 25 Leu! nants der Fußartillcrlc; 2 Hauptleute. 1 Oberleutnant und 27 Leutnants der Pioniere; 2 Leutnants der Verkehrs- nnd Eiie» bahittruvprn: 7 .Hauplleute, 3 Oberleutnants und 20 Leutnants des Trains: ferner 4 ObemabSärzte. 249 Stabsärzte. 225 Ober und 4«) Assistenzärzte. Der Landwehr 1. Aufgebots gehören an: 67 Hauptleute. 130 Oberleutnants und 179 Leutnants der In fanterie nnd Jäger; 5 Rittmeister. 10 Oberleutnants und 20 Leut nants der Kavallerie; 8 Hauptleute. 15 Oberleutnants und 30 Leutnants der Feld-. 3 .Hauptleute, 3 Oberleutnants und 9 Leutnants der Fußartillerie; 4 Hauptleute, 3 Oberleutnants und 9 Leutnants der Pioniere; 1 Oberleutnant und 1 Leutnant der BerlehrS- und Eiiendahntruppen; 3 Hauptleute. 6 Oberleutnants und 7 Leutnants des Trains; 1 Oderitabsarzt. 74 Stabs , 77 Ober- und 12 Assistenzärzte. Der Landwehr 2. Aufgebots endlich gehören au : 8 HaupUcutc, 110 Oberleutnants und 71 Leutnants der Infanterie und Jäger: 3 Rittmeister. 9 Ober leutnanls und 6 Leutnants der Kavallerie; 2 Hauptleute, 16§bcr leutnantS und 7 Leutnants der Feld-, I Hauptmann, 4 Obe, lentnants und 2 Leutnants der Fußarlillerie; 1 Hauptmann, 2 Oberleutnants und 3 Leutnants der Pioniere: 1 Oberleutmutt der Verkehrstruppen. 4 Oberleutnants und 1 Leutnants des Trains, sowie 23 Stabs- und 11 Oberärzte. —* Beim Beginn deS neuen Schuljahres — 7. April 1902 — sind der Schule alle Kinder zuzusühren, die bis dahin das 6. Lebcnsiahr erfüllt haben. Außerdem dürfen zudem gleichen Zeitpunkte aus Wunsch der Eltern oder Erzieher Kinder aus genommen werden, die bis zum 30. Juni 1902 das 6. Lebensiahr vollenden. Gesuche um Aufnahme von Kindern, die erst »och dem 30. Juni das 6. Lebensjahr erfüllen, finden zufolge ministerieller Verordnung leine Berücksichtigung. In den Bürgerschulen ist die Aufnahme von Schulkindern durch die Zahl der in den Klassen offenen Stellen beschränkt. In den Bezirtsschulen findet icdes rechtzeitig angcmeldcte Kind Ausnahme. Da aber nach der Zahl der Anmeldungen die ersmderlichcn Einrichtungen zu treffen sind, werden die Eltern oder Erzieher veranlaßt, die Anmeldung, soweit sie nicht bereits erfolgt ist. rn der Zeit vom 7. bis 15. Januar bei den Direktoren der Schulen, in denen die Ausnahme statlznsindeii Hai, zu bewirken Tie Kinder sind, soweit dies möglich ist, bei der Anmeldung dem Schuldireklor persönlich vorzustellcn. Die Ettern ivlcher Kinder aber, die zwar nach ihrem Aller schulpflichtig werden, jedoch wegen Kränklichkeit oder sonstiger körperlicher oder geistiger Gebrechen einer Schule nicht oder nicht rechtzeitig zugesührt werden können, werden veranlaßt. Anzeige hierüber unter Beifügung cincs ärztliche» Zeugnisses ebenfalls bis längstens zum 15. Januar rm Schulamte — Birttestraße 7/9, 2. — zu erstatten. —" lieber die tächsischeTurnerschastim Jahre IWi hat der KreiSvcttrcter des 14. deutschen Turnkreises Sachsen, wie alliährlich seit 25 Jahren, im „Turner aus Sachsen" längere Berichte erstattet, aus denen zu eriehen ist, daß die Zahl der Vereine tn den 25 Gauen des Turnkreiies nach den letzten Fest ttuust und Wissenschaft. -f" Cbarpentier'S interessantes Musikdrama „Louise" ist am NeujahrStaae znm «rsteu Mal« in deutscher Sprache im Elberselder Stadttbeater in Scene gegangen. Ter Erfolg war groß und unbestritten. Die Handlung ,vielt im Pariser Mont- mortre-Vtrrtel und schildert den unver'öhnlichcn Gegensatz zwilchen heißblütig-vergnügungssüchtiger Jngend und vorausdlickend nb- wäaendem Alter, zwilchen der Liede Louisens zu ihrem Vater und zu Julien, ihrem Erwählten. Der musikdramakiichc Stil ist mit äußerster künstlersscher Strenge, ol-schon unter reicher Anbringung von schönen lyrischen, sowie charakteristisch-amüsanten gelchlosscnen lyrischen W> > WW Sätzen, durchgesührt. Die symbolische Trägerin der Liebes- und Vergnügungsldec ist die Stadt Paris, welche von den Liebenden säst abgötttich verehrt und ersehnt, vom Vater, welcher ihretwegen die zärtlich geliebte Tochter verliert, am Schluffe verfluch: wud. Inzwischen spielt amüianteS Bohsmrtreiben eine wichtige Milieu- rolle. während die Straßenruse der Pariler eine reizvolle musika lisch« Polyphon» bilden. Die ernsten Scenen wirkten packend; andere, namentlich Re Scene im Räherinnen-Ateller. waren sehr ^ - z zHnf undHamburg «derewSki' s Komponist wurde enthusiastisch geehrt. 4* Die Praaer „Bohemia", das führende Blatt der T rutschen in Böhmen, eine trefflich rrdtgirte Zeitung, die über einen Stab tüchtiger Redakteure und namhafter Mitarbeiter ver- sitgt, feiert da« Jubiläum ihres 75jäbrtgen Bestehens. Von der a«tz Haldastadt etngewandetten Buchdruckerfamttte Haas« im Jahre 1V7 zuerst unter dem Namen Untrihaltiing-biätter ge gründet. erschien die Zeitung von 1880 ab unter dem jetzigen Namen. andere, namentlich die Scene im Näherinnen-Atelter. ergötzlich. Nächsten Sonntag geht das Werk in Leipzig i in Scene. — Einen gleich großen Erfolg holte P a d „Manru" in Köln. Der anweiende Kompl Etrrttmtzr Litzen. L. Berlin, 2. Lieder einmal liegt eine Sylvesternacht hinter rm«. ES ist nicht -u nennerrSwcrthen AuSschrettun gar »u blutigen Katastrophen gekommen, wie sie vor allzu wett zurückliegender Zeit hier in dieser Nacht regelmäßig vorgekommyi sind. Der polizeiliche „Streckenrapport" über die in »a jüngsten Silvesternacht verhafteten Excedenten ist verhaft. Januar, glücklich gen oder noch nicht elmäßig mtzmaßig-unerheblich. Die in außerordentlicher Anzahl ausge- bvtencn Lchntzleulc zu Fuß und zu Pferde hatten den gemessenen Befehl, nur dann cinzuschrciien, wenn sich Ihaisächlich grobe Aus schreitungen ereigneten, im klebrigen aber die Menge ruhig ge- wäbren zu lassen. Diese vernünftige Methode hat sich auch dies- mal wieder gut bewährt. Die vielen Tausende Berliner, die den Anbruch des neuen Jahres nicht anders, als wahnsinnig brüllend, wie von der Tarantel gestochen, begrüßen können, fanden so hin reichende Gelegenheit, sich gründlich auszutoben. In den Haupt straßen ging es von der ersten Minute des neuen Wahres an bis in die früheren Morgenstunden hinein wie in einem Tollhause zu. Man konnte in dem allgemeinen Lärmen und Schreien sein eigenes Wort nicht kören. Aber die Geschichte nimmt sich von Weitem doch viel schlimmer und gckährlicher aus, als sic ihaisächlich ist. Auch friedliebende Bürger, wenn sic nur unauffällig gekleidet sind und keinen Evlindcrhut trogen, können sich mit ihren Damen ruhig in die Brandung stürzen, ohne in dem ungeheuren Straßcnge- wühl etwas befürchten zu muffen. Im Allgemeinen herrscht eine allerdings sehr geräuschvolle, aber lin Grunde harmlose Ausge lassenheit vor, wie am Rhein während der Faschingtage. Ter sonst ziemlich zugeknöpfte und jedem ausfallenden Benehmen abge neigte Berliner geht in dieser einen Nacht des Jahres so recht aus sich heraus und betrachtet alle Menschen, nnt denen er zu fällig in Berührung ko, mt, als liebe Bekannte, denen er zum Jahreswechsel glückwüni^-end nahen muß. ES machte wirklich einen unendlich komischen Eindruck, zu beobachten, wie die Leute trupvenweise zu den an den Straßenecken stehenden Schutzleuten marschirten und mit ihnen unter lauten Prosit - Neujahr - Rusen herzhafte Händedrücke austauschten. , Die biederen Hüter der Ord nung, die diese ungewohnte Arbeit als eine amtliche Pflicht zu betrachten schienen, müsse» sich dabei wie die Präsidenten der Berciuiotcn Staaten bei offiziellen Empfängen im Weißen Hause Zu Washington vorgekommen sein. Einige große CassS. wie das Easä Bauer, blieben auf Grund früherer unliebsamer Erfahr ungen in der Sylvcffcrnocht geschloffen. Desto lustiger und lauter arng eL in den offen gebliebenen zu. wo Leierkastenmänner. Straßensänger und andere, musikalische» Geräusch verursachende Leute eine reiche Ernte hielten. Alle Restaurants waren gesteckt voll von einer angeregten, fröhlichen Menge, und in den verschiede- nrn öffentlichen Sälen, in denen rauschende Sylvesterfestc ver anstaltet wurden, aing cs nicht zum Wenigsten hoch her. lll ' ' ' So wurde hier überall das junge Jahr in einem wahren Freuden rausch begrüßt, den man sich kaum zu erklären vermag. War man froh, das alte Jahr mit lernen zahlreichen bösen Enttäusch ungen, den vielen Bankbrüchen, Kursrückgänge» und ausgeblrcbc- neu ober arg geschmälerten Dividenden endlich los geworden zn sein? Was hat man denn dagegen einoetauscht'? Zunächst in den meisten Fällen mit absoluter Sicherheit nur einen kolossale» Brummschädci, mit dem mo» den ersten Tag des neuen Jabres nicht eben angenehm verleben muß. Tann allerdings freilich auch die Hoffnung ans Besserung, die ja den Menschen stets be seelt. Die Meisten freilich denken sich überhaupt nichts dabei, wenn sie das neue Jahr johlend begrüßen. Sie haben nur das Bedürfnis;, sich einmal im Jahr öffentlich nach .Herzenslust aus zutobcn. und die Neujahrsnachi bietet ihnen nach Berliner Sitte hierzu die beste Gelegenheit. Zwölf Stunden nach Mitternacht hat sich das Berliner Straßenbild namentlich Unter den Linden von Grund aus vel- ändert. In dos fürchterliche Chaos der Sylvcsternocht ist da»» wieder jene Ruhe und Ordnung gebracht, die das Berliner Straßcnleben, dank der den Bewohnern der deutschen Rcichs- hauptsiadt angeborenen Manneszucht, nun einmal auszeicknet. Tie Schutzleute, die Nachts leutselig Jedem die -Hand schüttelten, sind wieder unnahbar und halten die Massen der Schaulustigen, die sich hier zusammendrängen, uur die glänzende Neujahrs- auffahrt des Hofes, der Minister, der Bevollmächtigten zum Bundesrath, der Generalität und der Botschafter mit anzusehen. in musterhafter Ordnung. Den Vogel schoß hierbei wieder der österrelchisch-unaarischc Botschafter ab, der in seiner reichen, pclz- verbrämtcn. farbenprächtigen Maanatenpracht ebenso ange staunt und bewundert wurde, wie sein imposanter Leib Heiduck auf dem Kutscherbock, dessen Pelzmütze mit hohem Federstutz seit langer Zeit ein sehr zurückgezogenes Leben geführt und den in dieser Hinsicht früher allerdings stark verwöhnten Berlinern nur selten eine besondere Augenweide geboten hat. Auch die Hoffe st lichkeitcn werden sich wieder in einem sehr engen Rahmen halten, da unser Herrscherhaus nun
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