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Dresdner Nachrichten : 06.10.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188610062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861006
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861006
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-10
- Tag 1886-10-06
-
Monat
1886-10
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.10.1886
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richtung eines Neubaues für da? Neuslädter Realgynmasium, aus den Mitteln der neuen städtiichen Anleihe käuflich zu erwerbe». Inzwischen stellte sich heraus, das; bei den Verarbeite» iür das Kal. Finanzministerium zur Feststellung des Verkaufspreises irrthümlicher Weise nur der kleinere, etwa .MIO a>». unisassende Theil der Bau- fläcbe alS Verkaussgegenstand angcseben worden war. Das Kgl. Finanzministerium hielt sich daher nicht an den obenbezeichneten Preis gebunden, erklärte sich aber bereit, das ganze Vanviereck, da- sern dessen Erwerbung jetzt ersvlae. der Stavtgeineindc für de» Preis von .Mi,000 Ptk.. ausschließlich dcrAnIiegerbeittäge, zu über lassen. Ter Rath hat beschlossen, dieses 'Anerbieten anzniiehmeu. — Ter vom Ratbe unter Zustimmung der Stadtverordneten anläs;lick der Steuerreform ausgestellte Entwurf eines Nachtrags zu dem Regulative vom >5. April 1870 über die Erhebung einer EingangSab g a b e von V erz ehr » n gsg cg e n st ändc n in diesiger Stadt ist dem Kgl. Ministerium des Innern zur Ge nehmigung vorgelegt worden. Tas letztere hat diesbezüglich eine Verordnung erlagen, in welcher mehrere Punkte deS Regulativs beauslandrt werde» und Abänderung alS rmerläsilich vorgeichlagen wird. Ter stadlrälhliche AuSschui, iür die Reform des Stener- weieiiS tanu nun zwar nicht allenthalben den ministeriellen An- ichaiiungeu beilreten, schlägt jedoch auf Grund seiner Erwägungen in der Hanpiiac»e vor, in den RegnlatiwRachirag eine Bestimmung dalün eiiiziougen, das; für daS auf den Eeutralfchlachtviehhvf einzn- brmgei'.de S ch l a ch tvie I, ;ur Vereiiiiaclmiig deS RückVergütungS- vei'nlireiis gegen Bezahlniig der tarnmasnaeu Abgabe Marken verab zubringev vermag. Er aber war ohne Sorge, streute er sich der Langeweile der Ruhe? Vielleicht I Wir stiegen bald wieder hinab. denn die Sonne begann sich zu neigen. Noch einmal genossen wir daS Schauspiel deS Wasserfalles dessen Schüße deute noch nicht oft gezogen war, und kehrten dann, begleitet »on der mrtergetzeud» Soirne, zu dem still gewordenen schasidau zurück. — Einen ganz außerordentlichen Erfolg hatte vorgestern Atzend imBiktoria Salon das erstmalige Austreten der au« k Personen be- stehriiden DäumliugS-Gruppc. Das fast liberzahlreich er chicnene Publikum vermochte fich über die ungksucbte Drolerie und Gran dezza der durchweg in ihrer Art hübschen Leutchrn gar nicht wieder zu beruhigen und immer auf's Neue muhten der Vorhang empor« gehe» und die fidcle» Kleinen wieder erscheinen. Demi — fidel ,md sie; sie singen englische und deutsche KoupletS mit so heiterer, ichalkhastcr Betonung wie dreimal größere Komiker und Soubretten und traten mit derselben Leichtigkeit und Freiheit wie diese ausi Weil Alles nun so überaus zierlich und nett ist. Ge stalten, Bewegungen und Stimmen, so ist die 'Totalwirkung frap- pirend amüsant und wird noch umso anziehender, weil man sich sagen »mH. eine solche Gruppe ist wirklich etwas Einziges und dürste schwerlich leicht wieder so zusammenpassend gefunden werden. Selbst die Stimmen der kleinen Säuger tragen zu der überaus komischen Wirkung ihres Auftretens bei, obschon dieselben auch nicht den leiseste» Anspruch ans „schönen Timbre" machen käimen, sondern einen Diskant bilde», dessen Klang rin musikalisch schwer zu klassificirendcs Quieken ist. Doch beim Zusammcnsingen folgt werde»." gegen deren Rückgabe bei n.s,gemäßer Ausführung, bk"'1>rt. dies durchaus nicht «dftoßend, sonder» nur komisch ; des mit der Abgabe vernommenen Vic-l.stücke de, «legte Abgaben (sne originelle. Art .dieses Gelange- gleicht Alles wieder aus. - - , - r a» IDie beiden kleinen Herren, Oberft Short und PräsidentMldgesind belrag an der Ausgangsbebcsielle zurückgewäl-il wird. Ebenso! empfiehlt der Stencnresoriiiansscbilß. dem llkaltie das Recht vorzu- behallen, iür Gegenstände, welche zur Verzehrung im Stadtbezirke zwar beslimmi uiid beider Ei»>ührliug ohne Eulnahmc eines Psand- 'cbeineS veranlagt nerden sind, wenn dieselben fristgemäß und auS beionderen. nicht vorher bekanuieu 'ärüiideir und »uveiänderl wieder zur Ausfiiliruug gelangen, oder wegen emgelretener Verderbniß unter amtlicher Aussicht vernichtet worden sind. auS BilligkeilS- griliiden llluclverguluug zu geivähreu. — Bezüglich der Forderung des Kgl.Ministeriums, die Biersiener für eingesiihrteS einfaches Vier nicht liolier zu bemesieii, al-S >i>r hierorts gebrautes, und die Rückve'-gülitiig auch be»u Ailstühren des hier gebrauten einfachen Vieres zu gewähren, empsieblt der AuSichus; eine eiitiprechende Ab- cindeiiing des RegulasiviiachlrageS unter Festsetzung der Eiugangs- aogabe -ur einfaches Vier ans M Pfennige für das Hektoliter. Ter Rail, tritt allenthalben den Vorschlägen des Sleuerre>orm-AuS- .hlisics l i und beut lies:! außerdem noch, daß die NachtragS- besiiinniungen am Lage nach Veröffentlichung derselben in Kraft lrelcii sollen. — Montag Abend beuanimelten sich in Kncist's R'eslanrant die Iiuerepeiiicn der Oeitnring der großen Brüdergasse »ach dem Poslvlatz bin durch Abbruch des ehemaligenHoiwasch Haines. Tie .Hausbesitzer und Geschäsistciite der großen Brüdcr- gane t .nirchien eine Vermindernng ihrer Grniidsliicksivcrthe und von Kovt viü zu Fuß Genllcmens, die ihre» Frack und ihre Lackstieseln mit vollendeter Eleganz tragen und gegen ihre Damen die Auf merksamkeit selbst sind, welche ihrerseits dies ebenso liebenswürdig wie gewandt erwiedern; besonders ist Prinzcßchen Loltie von reizend neckiicber Anninth. Für die nächste Zeit wird die Däumlingsgruppe ein starker Magnet des Viktoria-Salons sein und Tausende dorthin ziehen. Aber auch sonst bietet der Salon viel Unterhaltendes. Der hier schon bekannle Schnellzeichner Richards führt jetzt auch — es klingt allerdings koinuch und unglaublich -- dressirle Gänse vor. Tiefe siiiis dummen Gänse leisten das denkbar Möglichste an Ge horsam. Auch diese Nummer des Programms ist Hoch ergötzlich und erntete stürmischen Beifall, besonders wird sie erheiternd durch einen „August" unter den Günsen, der sich schlau stets von der 'Arbeit zu drücken weiß und statt durch Renen und dergleichen zu springen und zu stiegen, daneben oder darunter wegkrieckt- Neu sind noch die akrobatischen ElvwnS Gebrüder Gememböck, welche das derb komische Gebiet bearbeiten und eine bildhübsche Lnit-Vol- tigense, Rille. Karma. Dazu gesellt sich »sch die verdienter Maßen sehr beliebte famose Sängerin Frl. Valida und der gleich falls immer mit Beifall ausgcnvminenc Mimiker Herr A. Gödicke. So fehlt es in der Thal an Abwechselung und Amüsement nicht. — Auch in diesem Jahre, und zwar Freitag und Sonnabend, wurde von den Zinse» der Angnsle de Wllde-Stisliing emeHcrbst- varlie der Zöglinge des unter dem Schutze Ihrer Majestät der :cn eine Vertretung in den Herren Kneift, Verger nnd weiden bei dem Raibe und den Stadtverordneten vorstellig werden, dieses Areal sreiziigcbe» und ihrer- i'lrnigiing von Mitteln den Ankauf erleichtern. Sie icagen ucn mit der Hosianng, »aß, da das in Frage kommende Aceal ursinungtich fi,r Veriehöneriiiigszwecke beslimmt war, der R'aiä die Hand zur Verwirklichung des Projektes vielen werde. 0 »»»'leitete Veckanisverliaiidiiiiigeii mit dem 'Besitzer des Rachbar- d .S Vanmanns Gasibaus am Zwinger' sind mit Bekannt st den des ? incbblnchsvrviektcS sofort vom Besitzer, der sein Bc- > .! ^ n! ^ 2 > V.'ach'llilöi.ch.'nvaebrzeit. Tas siir k>»».<>,»» Mk. erkaufte Grundstück veizmsl z. Z. allerdings die Ankanssinnnne reichlich. — Tie Gründung eines neuen Vereins zur Besthafsniig klci- n e rer W o l> n u n g e n konnte in lenie vassendere Zeit fallen a!S ui die gegenwärtige. Sie kommt in der Thal emeni dringenden Bc- dliriuiß entgegen. Turch 'NieLerreißen der B aber g assc ist der Mangel an lleineii Wohnungen siihlbarer denn je gcwordcn. Wenngleich dw von der Badergasse Ansgczogenen znmcisl Unter kommen gesnnden haben «in den Vorstädten und nniliegciiden Tonern', w haben sie dort wieder die Inhaber billiger Logis ver drängt und gar mancher brave Familienvater bat am Umzugstagc i illit geoo ßr, wo er Abends uut den Semen sein Haupt nieder- legen ivüte. To wurden zu den bisherigen Obdachlose» am I. Oktober beim Arw.euamle Nicht weniger denn 20 Familien Mit ,,, si > Ap'eu >n .zemeldek. die kein Unterkommen fanden. Herr orte.dt sgtzeriier B>erkuig mit starkem massiven Henkel, auf demselben ein uueuiaellliche Beiichkigung der Festung gestattet wurde. Nach mittags Liiig's durch das Biclathal. Im Gaslhvse zu 'Roseutbat 'audeu Schüler wie Lehrer^ freundliche Ausnahme. Am nächsten Menge» bestieg man den Schneeberg. Ein Uhr Mittags wurde der Rückweg angetccten. indem man zu Schisse von Telscheu bis Tresden fuhr. Turch das Wohlwollen der Direktion der Tampf- schisssaliltsgeiellschask war den Zöglingen auch in diesem Jahre freie Fahrt gestattet worden. — In einer ganz allein liegenden Villa ans dem Zcllschen Wege ist vorvergangene 'Nacht versucht worden, e i u z u b r e ch e n. er Tiebstahl ivurde dadurch verhindert, daß der Besitzer dieser spsvrt wird, gcl- eu das uuiimehrige Oessueu der Tbüre wurden die elcl irischen Lärmapva- ^ rate im Parterre und 1. Etage in Bewegung gesetzt, svdaß die Be- ! ivohucr säiumklich geweckt worden sind. Es dürste nicht allein für ! isolirt stehende Gebäude, sondern auu> siir alle Wohnungen auch ! in geschlossencu Häuseereihcu die Einlegung derartiger elektrischer i Leiluugcn zu eiupichleu sein. Die Tube babcn da»» in cmcr Villa der Strehlcuer Straße mit bessere»^Eriolg gearbeitet. Sic brachen dort ein, wuchteten verschiedene Schränke mit Ste»»»e>>cn aus und raubten folgende Silbcrsacheu: 1 Tafelaufsatz ohne Teller, I Thcekanne, innen vergoldet, oben cisclirt, mit 4 Füßchen i» Form von Kleeblättern. A. v. Z. aravirt. 7 Slück Sveiielöfsel, I. v. Z. aravirt, »i Kasseclöfscl in gleicher Weise grnvirl, 4 Zuckcrslre»Iöffel, 1 Piinsch- kelle, I Suppenkelle, groß und »ark I. v. Z. 1812 oder 1848 gra- rurk, 2 Leuchter, gewunden und 4 ueusilbeme glatte Leuchker. 1 ueusilberucs Brodkörbchcn im Werlhc von ca. 20 Mk., 1 antiker '.!l> Kuntzc tiai dreulbe» vottausig in den eiusiweileu treigeivordc- inu ..nd geraniureu Hauioru der Vadergassc uutergcbracht. Auge- s>cbl>.' iol.hor trüber Erwininuwzei! uiuß unin recht sehr wünschen, daß d,e Erbauung kleiner Logis raub ins Werk gesetzt werde. — Eine H e rbstparti e. S ie möchten uns gern über die Nähe des Heroins hnnvrglansche». ou sonnigen Tage, die uns der Oktober noch brmgk. aber ob die Kastanien und sie Obslbaume noch einmal ob die Roiei' noch du'leu wu zur Wappen und der Raine Johann von Zuckerbäcker cingravirt, ca. ILO Mk. wcrlh. — Am Sonntag Vormittag »and ein großes Nad-Wctt- fahren von Leipzig nach G r > m m a und zurück stakt. A» dem Tieicadiveltiahic'ii nahmen 0 Herren und am Zweiradwetl- sahreu 28 Herren Theil. Ter Start erfolgte von Vormittags 9 Uhr an und zwar einzeln, d. h. die Tüeilnehmcr solgten einander in der Zwischenzeit von einer Minute. Als ccner Sieger n» Trciradsahren zu vtlihen beginnen. Früliivimners-eit: es meiiren sich sie Zeichen, daß die Lcbenskcasl ging he> vor Nenkcr-Leipzig ^Leipziger Bicvkleklüb). der die Strecke in der Natur ci'chlaisi >si und saß die ganze Herrlichkeit über Nacht derRAoidsisil vrm 4Stand>n Ö7M>». 3L ^ek. durchmaß ; den zweiten verweilt lein wird. Und nichts zeigt uns mehr, daß cs zum Ende Preis Norberte Voigt Goolis cLewziger Bicvkleklüb) in der Fahrzeit geln, als ein O'ang durch den Wons und zu jenen Särtten, d e im Zion ", Stunden 42 Minuten öö>2e!lmden und den dritten Vorvitz- Sommer von Tauiende» belebt, müde,» ersten Frosie veröden. — siiendnitz ttiliib-Germania"» in der Fahrzeit von ü Stunden 47 si'nr wenige Passagiere waren es, welche am ersten Sonntage des i Minuten Io Sekunde». Als erster Sieger im Zweiradwettiahrcn Oktobew- das Scho.ndangr Tampsbook niit mir veiließen uns noch >vc- ging hervor Zalm-Lausigk l.tUnb „Karola si in der Rekordzeit von Niger, ii elrb ' den eindringlichen Lockungen der Hoteldiencr cnlcan-! 4 Stunden 89 Minuten 19 Sekunden; ihm folgte als zwetter Eulc- iien. Mich iiaimi ein KNnnher in Beschlag, mir die Aniielnnlichteit! Leipzig (Leipziger Bicykleklnb) in 4 Tlundeii^tlA>in. 5-t Sekunde» e er Fahrt nach dem W ner-al! zu vrenen, und eS war der Herbjt,! und aks dritter Müller (Einzelsahrer) in 4 Stunden N Minuten der ans sinnen sausten ReS.n ipraeh und auch der Herbst, der mV40 Sekunden, de Hob.ltsinre, an leses Fensrer einen mnssigcii Vediensieleii pv- > — P v l i z c i b c r i ch t. Au' dem Trottoir in der Hauptstraße glitt gcsiern 'Nachmittag eine Fcan aus einem Stück zu Boden . geworfener ! Llcine, daß ! erlitt; avcrmals einer der lediglich infolge des uiiachtiamen Wcg- wersens von Obsl, Kernen :c. hccbeigefnhrten Unglücksfälle. stortfktzung beö lokale»» Lsieilrö Lette i». TaFkSsttschichke. Deutsche« Reich, lieber das bereits signalisirte Verlobungs- vrojetk des Kronprinzen von Italien wird in den, in Neapel er- jcheincndcn Blakte „Eaffaro" die Behauptung wiederholt, daß der Besuch des deutschen .Kronprinzen in Italien, abgesehen von iciner wirkuiigsvollen politischen Bedeutung, dem Projekt einer Vermäh lung der zweiten Tochter des Kronprinzen mit dem Kronprinzen von Italien nicht fern steht. Es heißt, daß der Mmistcrlath den Vorschlag envogcn und einer solchen Verbindung seine volle Zn wrie. damit or den lettenen G,sit aiisiauiie uns mi! Komplimenten nd.n chütto. Mein sanfter Kutscher zeigte sein Gefährt und unterbot die sommerliche Fahrtaze obne Zögern. Und wieder war cs der Hrclni, der flugs zwei and-rc Kitticber hcrbciführle, den seltenen 'ingast icir sicl, zn geiviniieii. Tie liatten beide sehr elegante V ngon und noch billigere Herbstprene. ivährend Ser säusle Kutscher nur über einen icchr fragwürdige» Emipäuner bersiigte, vor dem er niedergeschlagen die höhnischen Blicke der Konknnenten ertrug. Euier beneren Regung des Herzens folgend, elektrisirte ich ihn mit dem Worte „Amvanncn!" und schon n-rch wenig Mimtten trotte ten wir mit dem ebcisio ianstcn Tch iinnel von dannen, versolzit von dem neidischen Holmgelächlcr der siehe» Kollegen Tie i-traße durch das herrsiche Kirnitzichthal, sonst belebt von zahlreichen Egni- vagen, war anssälsig verödet und leer, und als wir um 1 Uhr Mit tags am „Großen Wasserfall" hielten, da speiste eine einnge Fa milie zu Mittag. Von der guten Witthschait zeugte es aber, saß dennoch das Gebotene sehr schmackhaft und gut war. In leuchten- , . .. ^ den Farben prangten rings die Hänge: von den dunklen Tannen, slcinmcing gegeben Hai. Tie Königin Victoria, der Kaiser Wilhelm Hobe» sich die hellgelben Birkcn und die reihen Blätter der Buchen und Fingt Bismarck sollen die geplante Heirath sehr begünstigen iviitniigsvoll ab und »ur die Farcen hingen die Kvp'c und gaben und ui siir Italien sehr herzlichen und schmeichelhaften Ausdrücke» dem Walde einen traurigen Zug. Hell und warm schien die Sonne! ihre volle Billigung geäußert haben. Ter Prinz von Neapel hatte durch daS Gezweig, als wir znin „Kuhslallc", dem poetischen Orte, während seiner »ungslen Reise Gelegenheit gehabt, die Familie des mct dem iinpoetischcn Namen liinanslicgcn Zwei Reilpserde wvll- j deutschen Kronprinzen zu besuchen, und wurde von derselben sehr ten unS für je eine Mart hinanstratzeii und als wir erklärten, das, herzlich ausgenommen. ES wird auch versichert, daß in Kurzen! Laii'ei' sei uns Zweck und Beding»»;, da drachen die Führer in die j eine Zmsiimmeiikumt zwischen dem deutschen Kronvrinzcirpaar und lwrhsltichc Klage aus. sie wollten doch auch lelien! Freilich wohl! Aber wir auch! Und der Gang in der ergnickcnden Hcrbsltnst und die LOO Fuß Steigung, mit denen uns dw Braven zu schrecken Nichten, waren uns gerade recht. Tiefe Stille miising uns ini Walde, '.'sicht das Jauchzen fröhlicher Menschen, nicht der Gesang eines Böglcins ließ sich vernehmen, nur die im teilen Windzüge herabwehenden Blätter der Birken und Buchen gaben ein ielsi'anics mclancholi'ches Geräusch. Ter Weg war besät von den scharskan tigen Früchten der Buche, und an svimcnbcschienener Stelle glühte noch eine verspätete Erdbeere. Oben unter dem mächtigen Felien- gewolbe laiid sich kein Mensch; rechts und links hoch aufgeschichtct waren zahlreiche Bänke und Stühle bereits zum Winterschlase hin- geiegt und vor dem kleinen einladenden Restaurant saß der Wilth mit vier Gästen und erzählte ihnen, daß er in der nächsten Woche sinne „hohe Stcttnng" aufgeben und >» s Thal hinabstcigen wolle. Ter Gareon, der uns den wohlschmeckenden Kaffee lcrvwte, verriet!) uns. daß er als Wache den ganzen Winter oben bleiben werde. Wir in der Stadl mit dem mächtig rauschenden Strome des Lebens vermögen uns nicht »u denken, wie hier oben ein Einzelner, von zcdem Verkehre abaefchnitten. die Tage. Wochen und Monate zu- inögsichst genau bezeichnet werden. «) 3m stalle die Beantwortung der zweiten Frage vahm aussällt, d»> die Vertbeiierlma eine Über- müßige. so entsteht di« »eitere Frage, ob die Ursache davon ui «nrem außerordentlich hohen Gewinn der betrefsrnden Gewerb- treibcndeii oder in einer Uederketzung des Gewerbes und einer Ver geudung von Arbeitskraft zu suchen »st. Welche Erfahrungen liegen vor Über den Einstich, welchen 1) obrigkeitliche Taxe» oder andere obriakeltltche Beeinflussungen der Preise, 2) Konsumvereine auf die Pccnsbilduiia nn Kleiiwekkebr ausiibeu? Der wiederckstandenr Totalisator hat sich gleich am zweiten Tage seiner Wirkiavikeit. am letzten Sonntag, i» Vvppegarten mit einer großartigen Ueberraschuna einaeführt. Der Andrang zu den Rennen, namentlich aber zur Kasse des Totalisators, war em sehr reaer, und der Verkäufer der Zulaßkarte» zur GlitckSmaschine konnte sich kurz vor dem Bcainir der Rennen vor dein Ansturm Derer, die schon vorweg partout k Mark ko« sein wollten, kaum retten. Sobald die Wettlustigen den kostbare» „nicht übertragbaren" Be rechtigungsschein in Händen hatte», ging's in Sturmschritt durch die alleinseligmachende Piorte z» den Wcttschaltern. deren vier, laut Aufschrift. Karten zum Minimaliake von 20 Mk. und deren zwei solche zu SO Mk. vertrieben. Zahlreiche Zaungäste umstanden die umfriedete Glücksstätte, und cm vollbartläer Gendarm wachte mit Argusauaen darüber, daß nicht über den Zaun hinweg em Particil- Verschlriß von WettbilletS statthabe und die wohlwollende Absicht des Totalisator-Reglements, die „kleinen Leute" den Wettverlnsten kernjuhaltrn, vereitele. Die »och sriiche Wettlust kam beim ersten Nennen zu besonders heftigem Durchbruch, und BilletS waren bis Zinn letzten, den Start der Pferde signalisirenden Glockenzeichen, stürmisch gefragt. Wenige Mmitten später kam die große Ueber- raschimg. Alle Welt halte auf 2 („Perlenfischer" aus dem Äraditzer Gestüt' gesetzt, dessen Sieg bei Eingeweihten ganz reinlich und zweifelsohne scststand. und nun ging ein ganz niibekaimles Pferd, ein zweijähriges, hochgewachscnes Tiner („Morgenslern") al« Sieger durch'S Ziel. Ei» Schrei deS Unwillens ging durch die Wetter schaar. und nur Pier Glückliche die ihren Goldfuchs, den lanaen Beinen Morgensterns cnwertrant batten, bekäme» ordentliche Jubel- anfätte ob des unerwarteten Glücks. „Das Zehnfache des Eiumtzes giebt's," hieß es im ersten Moment. ^Wollen wir wette». eS giebt daS Zlvaiizigsache?" — „Für's Fümzehnfache perkanse ich mein Billet," platzt ci» unbedachter Gewinner heraus, imd sofort findet sich ci» findiger Eingeweihter, der das Billet für diesen Preis, also für 300 Mark, erstehtsi Weitere tünf Miiiuteii verrinnen, die Situa tion klärt sich allinälig, und die Inhaber der Gewin»bv»S falle» von einem Frohlocke» in's andere. „Das Bierzizzsiiche giclits" — ,,I wo, das Fünszig-, daS Sechzigtache. das ^iebzigiache," so ichwirrt eS in erregten AnSrnfen diirchciailder, bis. eine Btiimte später, die Bekanntgabe des endlich herausgereclniclen Gewmnsatzcs die Bombe des Entzückens zili» Platzen bringt. DasEin>i»dne»nzig- sache des EiniatzeS erhalten die glücklichen Gewinner, und da ihrer »ur vier sind, haben sie sich m den weit über 7000 Mk. betragen den Gewinn zn theilen. 1828 Mk. werden für je 20 Mk. ausbe- zahlt, und der leichtblütige Verschleuderer seines Aiiiheilschemcs, dein j-siO Mk. vor fünf Minute» begehrenswertster erschienen, als jetzt das Sechsfache, wird gelb und grün vor Aerger. Die Kunde von dieser grandiosen Laune des Totalisators geht wie ein Fliigfener durch die Menge und giebt dem Wetteifer neue 'Nahruny Im zwciicn Nennen freilich werden die hochgespannten Envacsimgcn nicht erfüllt: zwei Erste gehen durch'S Ziel, die Entscheidung ruht vis znm Schluß. Auch des Weiteren stehen große Ueherraschnngen nicht mehr bevor: ein gewinnendes Favoritpserd bringt aus den 20- Mack-Emsatz nur 5 Mark Gewinn: dann regt eine Vicr-Oddpartie (aus 20 Mk. 88 Mk.) wieder einigermaßen an und ans: hieraus legt ein „einläusiges" Nennen —der beiieiveiiswerthe Gaul holt sich, nn aemüthlichc» Galopp über die Bahn gehend, de» nicht bestrittenen Preis — den Tvtaliiator gänzlich lahm, und im Schlnßrennen geht es, wie cs sich für ein „BernhigungSrcimen" ich ckk. auch an den Wcttschaltern nicht mchr allzu au siegend her. Glc hwohl, die 1828- Mark-Erregnng zittert im gesammten Publikum auch a»i der Rück fahrt »och nach, und das Ereignis; des sonntäglichen Renntages bleiben die berühmte» 91 Odds. Vier Unteroffiziere der Garnison Metz haben innerhalb 8 Tagen, wie die „Franks. Zlg." melde!, freiwillig den Tod gesucht. Am 21. erhängte sich ein Sergeant des 181. Inisiinterie-Regimeiiis, am 20. und 27. erichnß sich je ein Unleroisizier des Pioineibatailloiis und am 28 ivurde ein Serjzcant des!>8. Insankeric-'Ncnjimcnts zur Ruhe bestattet, welcher sich Tugs vvrher mit seinem Tienstguvehr den Tod gegeben hatte. In allen Fällen wußte mau über die Motive nichts Bestimmtes. Gegen die Vernrthellniig der ;wöl>iähr>ge» Mörderin Marie Schneider ist Nevisivn angein ldet worden, weil dieselbe die ihrzn- erkannte geistige Znrcchnnngssähigkett nicht besessen habe. Tas Schwurgericht in Straubing verurthe-lte den Redakteur Renner bom „Deggeiidorter Boten" wegen Miiiisterbelcndignng anläßlich des Todes des Königs zn zwei Monaten Gesängmß und Tragung der Kosten. Das Schwurgericht zu Karlsruhe vcrnrthcilte den früheren cvan- aelischen Piarrer Grciner. 'Redakteur des „Bad. Bot." wegen Be leidigung des cvangelischeu Oberkirchcirraths zu einer Getängniß- straie von 5 Monaten. Londoner Blätter wollen wisse», daß drei Vcrkagssirmen dem Prinzen Alexander bon Battenberg für eine Schilderung seiner Er fahrungen in Bulgarien Anerbietungen gemacht haben, von denen eine bewnders verlockend sei und daher auch ivoht angenommen werden dürtte. Es war bereits gemeldet, daß der nähere Ho»»ur- schall des Prinzen. Baron Niedeiel, Denkwürdigkeiten über dre Re- gierungsperiode des gewesenen Bnlgarcnsürstcn zu veröffentlichen gedenkt. In der Wohnung des zn Köln sestgeiionimeneir Einbrechers Adolf Krüger arrs Berlin wurde außer einem geladenen Revolver, cinein starken Tolchniesser, Tiebeslaternen und einer reichen Garde robe ei» Depotschein über N.OOO Mk baar, siiisisi Mt. in Werth- papieren und 5000 bis 0>DO Rck. in Evnvons vorgcsnnden. Ter Begleiter des Krüger bei der Flucht aus dem Rhein war sein Musik- lchrer, welcher ihn dnrch Erlheilung von Kiavicr- und Gesangs unterricht für die Bühne ansbilden sollte. Nachdenr Krüger seine anfängliche Behauptung, daß er ein Schweizer Bürger Namens Gestrig ici, gegenüber der bestimmten Rckognjtion deS Kriminal kommissars Braun hatte fallen lassen, räumte er nicht nur den i» Frankfurt verübten Einbruch ci», sondern bekannte sich auch zur .. - Thätcrschast des n» März d. I. bei den Gebrüdern L- in der c Pflaume auS und stürzte mit solcher Gewalt aus die Franzstraße in Berlin verübten großen Stlberdiebstahls. DerBer- ,s; sic einen doppelten Röhrenlmrch am rcchtcir Vorderarm liner Kriminalvolizei war bereits bekannt, daß Krnacr und der Ar beiter Franz Letzi», welche kurz vorher gemciiischattlich aus der Irrenanstalt zn Dalldorf anSgehrvchen wäre», dicien Diebstahl verübt halten, denn ei» Theil des gestohlenen Gutes war bei dem Handelsmann P. in Wcißeiisec vvraeinndc» und ermittelt worden, daß Krüger und Letzi» bei P. verkehrt hatten. Franz Lctzm wielt. nachdem ec früher wegen Diehslahs und Hehlerei vielfach bestraft worden ist. mit Erfolg den „wilden Mann", und ist bereits drei Rial aus der Irrenanstalt zu Dalldorf entwichen. Er hat aber nicht io viel Glück als Krüger, denn er wird in der Regel schon nach Vcr Übung des ersten neuen Einbruchs ergriffen und befindet sich auch jetzt wieder in Dalldorf. Tie Micthprcise für Läden in der Leipzigerstraße in Berlin und deren nächster Nachbarschaft scheinen nach oben bin keine Grenze mehr zn kennen. In der Frlcdrichstraße. nahe der Lcipzigcr- straße, hat ein Geschäfts»»!»» lange Jahre einen Laden inne, für den er bisher 7200 Mk. Mreche zahlte. Zum Oktober überraschte ich» sein Wirst) nril einer Steigerung ans — 18,000 Mk. Diese Summe konnte er nicht zahlen, er kündigte also. Bald daraus Wäl der Laden für 18,000 Mk. vermicthet. Der bisherige Inhaber ging nun auf die Suche und erlebte dabei sein blaues Wunder. Das billigste, was er in der Leivziaerstiaßc traf, war ein kleiner Laden in euiem alten Dause für 8000 Mk. Oestcrreirtt. Das balbamlliche „Fremdenblatt" sagt: Die bulgarische Regentschaft sei ihrer schwierigen Ausgabe, für Erhal tung der Ruhe zu sorgen, bisher geschickt gerecht gewcnden. Bei dem Streben, den Rücksichten auf die Mächte zu entsprechen, aber dabei doch den gesetzlichen Bode» zu behaupten, könne sie ruhig die aus ihr ruhende Verantwortung tragen. Dagegen sei des Gene rals v. Kaulbars' Auftreten in der Volksversammlung zu Sofia zur Versöhnung ungeeignet gewesen, ebensowenig wie die geplante Reise in das bulgarische Land. Bevollmächtigte seien überall bei den Regierungen, nicht bei den Massen, accreditirt. Jede Regie rung müsse offene Unterhandlungen mit der Menge als Verletzung ihrer Autorität ansehen. Auch nr St. Petersburg werde man das Bedauern über solche Aktionen theilen, welche den berechtigten moralischen Einslnß Rußlands schwächen müßten. Das Anttrcten des Generals entspreche nicht de» Grundtendenzen des Berliner Vertrages. Der Kutscher des Erzherzogs Leopold war von seinem Vorae- setzten wegen eines Vergehens un Dienste entlassen worden. Um seine Entlassung rückgängig zu machen, war derselbe nach Schloß Lörnstein gereist und forderte, beim Erzherzog vorgclasscn zu werden. dem König Huinbcrt stattfinden wird, und daß ersleres im Laufe deS kommenden Winters Rom besuchen werde. Wenn diese Heirath slattsiiidct. würde es das erste Mal sein, daß eine protestantische Prinzessin mit dem Hause Savoyen in verwandtschaftliche Bezieh ungen geireten ist. Die in dem Berichte über die Generalversammlung des Ver eins für Sozialpolitik als von diesem beabsichtigt bereits erwähnte Enaucte über den Zwischen- und Kleinhandel soll sich aus folgende Fragen erstrecken: 1) Wie stellt sich das Verhältniß der Preise im Großhandel oder beim Ankauf von den Producenten zu den Preisen beim Klcinverkaus an die Konsumenten ? 2) Erscheint die Preis differenz nach den Umständen des gegebenen Falls als eine über mäßige oder als eine den Dienste», welche die distributiven Gewerbe leisten, entsprechende Vergütung? 3) In welchem Verhältniß stehe» die Schwankungen der Großhandels- und Kleinhandctsprene? Es würde erwünscht sein, wenn die obigen drei Fragen nicht nur in Bezug aus den Kleinhandel, sondern auch aut das Bäcker- und Schlächtergewerbe Beantwortung fänden. In jedem Falle aber dürste eS unumgänglich sein, daß die Verhältnisse des zur Verglei chung gezogenen Gewerbebetriebe- (Ort, Art. Umfang derselbe»)
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