Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 26.01.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188501261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-01
- Tag 1885-01-26
-
Monat
1885-01
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.01.1885
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
. mit mai- W°l,- irlen, seifte- t wer- nncit, hmen. »uts- sikln »aldr Fern, >««»- ad, Bakn- ke eil mit iiuften tss'^itz >- de» ckR-?- u ver- ^ beim :oman- nbauS, »ailend äilner, kaust. Fr.i- ,«e>tit Wirth !>8 tinffcn. >^2 an en. »r Lande u§ mit auicben IgkNl«, »-tau« abiu»b, in bis s d an der m und os mit großem inslitten i. »u, rohe 12. Sll- nögliLst nchligcn > Der- te nach- einen :o»bitio> p. l. L Bog- isW >ke 8. u'd de» ldtm cnz« vorliieii» rrkaust Paricue >str. 27. 6L- !Nd tbeo« issäbiger kweielich oder zu Angaben inen er- 17« im rrSden. sbemnitz, bäitsloge 'S sich zu d sich aut igSbalacr Kort zu ncbmen girr in I eiftgeg. sfall 10 Licker > Gcbäu« ittien zu wird in !>dr. ltl. U >t«st^D«»drn. »»«nnuneni »iertel^idriich «. -.SO. ... .. ..... MWWtzU «arlenfti. I» dt» «»«mitt. » Utzr. l2 «iii. ^ dura dt, Vosi M l»r> k-nn,»«« »i» li M>„. In Neustadt: »r. »loltera L uur anWaa,k»ia,e»tt» » »dt. NaSn». die tlvallta, »teilt» uilcir,. S Viibein td «sg. Unter tttn» ,etan»i Z,»e Sv Pia. in«, «arantt, für da» ndchsti««t,r»rlldetnen der In serat« wird nicht -«««den. «udwdr» It«« I»lertlo»»»AunrS»k tiraen Prä» vamirandojadlmia durch vrlelinarken adrr PostrtNjaMung » SItdtN li Pt». Imerair Illr Montag «der nach gesi» ,°aen Priti.eU« 20 P'n- In «rat« nedmrn an: «nnanren-Burraiii »on Laatentietn u. Vogler, Rud Moste, tau»' u. «»., Jnvaltdendank, «. vllMir-GSrlid, St. »lelt-Magdebura. -t Varck-Halle. B. Slrudl-Brrlwtv., h §>l lner Sambiirg, Plolini-Levtl». Kur R»i«aaor elnart. Manulcrtvi« *<-'Ne bri'tdl^kdkftt G' Tageölatt für Politik, ^ ^ -llteriiLllM. KcMlmnMr. McnSmilU. IremdeMe. beste Aarbv, vou , Obriitt-iulllü, M.Kostpotftkti. IdrereUeu, j A UM veertzentbur. ob,» t Tvirt. n Lande idcr obne e zn kau« „Invn. >«o UN« t. Wer M MMeii NMsk UUUL« Vvdlsse, I^tomvor, oto. Vorrvvts LusMdninssor». Lollcko kreise. Lkl'. Lönup, WvttivorstrÄSSv 26, orsts LtuZo. swpüotllt äis äurol» ikn »Ilvin «»npututtr».«/Q, »lurvu tdro vvrrU§U(rkv wUäo tzuoUtLt ritt»w1iod«r dokrurnton 1»84. Idlai «,,,«> t seliv Iiiilie-i o Vüolltsrsvkul« mit keusiouLt kstr i»alet.-I<Ie»l, lilcklrrerr el>u»g vom N dt» 18. äalir m»I Kinllekgäetnveinnvn-8bminse mit ssrüdl. l<Inl!eegui-tvo für N- di» 6jrtdrii,'0 Knoden imü Müodvn xvdilüodor LtLiulo. vir. HVNl». Unldorlauel, Vrvs6vn, I,ill«I<'uxu«sv 10 t'rvkdpevt a. Uro»»«'d>!rt- über VrvntlvSIre anü Xlele xrLti». wt« u. Mt« »nslrm. L IIu^uvr«uHd»'»«M« Montag, 26. Ja». LI«,»«»«» in vorriitriialior ^»nnnlil Mr Herren uiui Damen 2 «nie» 2, psrt. und erst« vtnxe. ^.nttrLxo unctr irustvLrts noräcn prompt eSoetuirt. Nk. 26. 30. lahrgang. Auslage: 40,000 Srpl. Aussichten für den 26 Januar: Schwacher Südostwind. Tdeils heiteres, thcils ncbetigcö, trockenes Wetter mit Frost. Dresden, 1885. Rr«este Telegramme der „Dresdner Rachrichten". Paris. Wegen dcS Londoner Attentates ist hier große Panik, alles Interesse richtet sich »ach dort. London. Die Explosion im Parlamentsgebäude hat bedeu tenden Schaden in dem Raume des Hauses der Gemeinen und in de» Vorzimmern nächst dem Stuhle des Sprechers angerichtct. Dm Lentralhalle, in welcher die Couloirs der beiden Kammern aus lausen, ist sehr beschädigt. Hinsichtlich der Verwundungen der bei de» Polttciagcntcn i» Wellminsler-Hall wird berichtet, daß dieselben schwere sind und daß der Zustand dcS einen derselben ein sehr be denklicher sei. Auch ein Besucher von Westmimler-Hall ist schwer verletzt. Außerdem fand eine Explosion im Tower um 2 Uhr und zwar in dem Tbcile des weißen TlmrmcS statt. wo Gewclire-Vor- lätlie a»sl>ewahrt werden. Es waren genabe viele Besucher anwe send. Alle Fenster wurden gebrochen: es brach Feuer aus, dasselbe wurde aber bald gelöscht. Das (Yebäude ist in seinem Aeußercn nicht beschädigt. Fünf Personen sind verwundet worden, daiunter zwei Frauen schwer. Verhaltungen haben bis setzt noch nicht slatt- aesundc». Wie die Untersuchung herauggestellt bat. muß ein Packet Dnuauiit in der zweiten Etage des weiten Tlmrincs des Tower, ini sogenannten Bankettaal. hinter eines der vielen Gewehrgeilelle gelegt worden sein. Es sind mehrere hundert Gewehre beschädigt und saust vielfacher Schaden durch die Erplosion angerichtct wor- dcn. Sonnabends ist der Eintritt in den Tower frei und derselbe iuiolge dessen viel mehr besucht als an anderen Tagen. Zur Zeit der Explosion befanden sich etwa 70 Menschen im weiße» Thurm, van denen, wie cs jetzt heißt, nur vier Personen verlegt wurden. Auch im Parlamkntsgehändc wird das Publikum nur Sonnabends eingelassen. Verniutblich haben sich die Ucbeltbäter unter daS Pu blikum gcmischl und sind nach Niedcrlegung des Dnnamits eiligst eulsc'mmen. In Beirrst der Ervlosion in Weslminster wird ange nommen. daß die beiden Polizisten ein auf der Kcwellentrcppe lte- aenbeä Packet soeben aufgehoben Hallen, als dastelbe explodirte. Der Zuuand Beider ist fast hostmingolos. Auch mehrere andere in der Nabe befindliche Personen sind verletzt worben. Jniolge dieser Ervlosion sind viele Leute, welche sich in diesem Augenblicke in den Aaumen deS Hauses der Gemeinen besanden, nach Wcstminster-HaU geeilt, um die Ursache der Detonation kennen zu lernen, sonst hätte die gleich daraus folgende Explosion im Hanse der Gemeinen ohne Zwcncl Vielen das Lehen gekostet. Zwei wegen Verdachts der Bc- theiiigung an dcni Verbrechen verhaftete Personen sind wieder frei« * gelassen worden. Washington. Im Senate brachte EdmnndS einen Gesetz entwurf ein bctresseiid die Verhinderung und Bestrafung solcher Verbrechen, die mittelst Explosivstoffen in den Vereinigten Staaten und in anderen Landern begcnMii sind. Ehieago. Unter den Estectcn eines gewissen Otto Funk ist hier ein Gciaß mit Thnamit, grobem Pulver und einer Höllen maschine aingeiimden worden. Derselbe ist nach de» Ermittelungen der Polizei Sveialist und der Brandstistug verdächtig. Bei seiner Vernchmnng erklärte Funk, die Maschine constnürt zu haben, um sich wegen einer Liebesaffairc in New-Dork leibst zn entleiben. Frankiurt, 2t. Iamrir. tCoiinlaaS-Derkelir.t Licdtt 2L7>/,. Etaaikdahn2ä2. eowHibrn l-V>,. Ti» omo 205-1». üwnhai ILv-1». W > e n , 21. Januar. IsonnlaaS-tNcikrvr.l Eiedtt 102.00. Slaalidah» 804,00. Lcmlnircn l-a.A. («weil«» >78 0>all»trr re,7.ao. Glintita. Nrwnork. 2». Januar. Mcht .1.10, Vlvltirr Wtnlrrwci-cn »IN, t>r Januar no- mincll, pr. ücbrnar vlg,, xr. Mär» V3, Mat» (New) bl>1,. Fracht 4'/^ Dresden. 26. Januar. — Auf der Kgl. Gcneraldirektion der Slaatsbabnen traf eine Depesche ein, wornach aus der österreichischen Süvbahn von Laibach bis Triest jeglicher Eiscnbahnverlehr infolge heftigster Bora (Aoidslurm) eingestellt ist. — Unter den Mitgliedern des Dresdner StadtratheS ist es tniolgc der beantragten Erhöbuna der Gctrcidezölle zu leb hafte» Erörterungen gekommen. Die Frage ist für die Finanzen der Stadt Dresden von direkter Bedeutung» da unter Umständen die Verzehrungssteuer beeinflußt wird. — Von de» Kgl. Ministerien des Innern und der Justiz wurde sielchlosien, daß von der weitere» Benutzung der zu Oelönitz er scheinenden „Voigtländischen Zeitung" alü Amtsblatt für die Kgl- AmlSIiauptmaiinschaft Oelsnitz, wie für die Kgl. Amtsgerichte ^ eile d Lclsnitz und Adorf abzuschcn sei und an Stelle dieler Zeitichnst der i» Plauen erscheinende,,Vaigtl. Anzeiger" zum Amtsblatt für die genannten Behörden bestimm» werde. - Abermals hat der Tod eine Lücke in die Reihen der Land- tagSabgeordneten gerissen Vorgestern starb in Kamenz der Guts» iwv Fabiikbesitzer Fr. Wilhelm Becg, Vertreter des Kamcnzer Landkreises. Der Verstorbene hatte erst im vorigen Jahre sein '-'silbriges Jubiläum als LandtagSabgeordneter geleiert; er trat selten als Redner bcrvor, dock genoß er bei seinen Berufsgenossen großen Emstliß. Er gehörte dem „Centrum" an, was im sächsischen Landtage etwas Anderes ist, ats im Reichstag, nämlich die Ver einigung gemäßigt conservativcr Abgeordneter, die sich ausschließlich aus bäuerlichen Gutsbesitzern rekrutiren. Mit dein jetzigen KrciS- lianptmciiin v. Salza in Bautzen hatte er in VerwaitungSsachen manchen Straub ausgekochten. Der Abg. Beeg war auch cm Ver treter der Wenden der sächsischen Lausitz. AIS nach dem Kriege von IM Le. Rias, der König Johann nach Dresden «irückkehrse, de- grüßte ihn auch der Alia. Becg an der Spitze einer Deputation wendischer Bauern zu Pferde. Die Pscrde waren nach slavifcher Sille mit bunten Bändern reich geziert. - Endlich kommt Licht in den Frankfurter Meuchel mord. Aus Frankfurt a. M. schreibt man dem „B. T.": Die Wahrscheinlichkeit, daß der in Hockenbcim Verhaftete mit dem Mör der des PolizeiratdS Rümpft identisch ist. gilt jetzt so ziemlich als zur Gewißheit geworden. Cs hat sich dieser Tage der Polizei behörde ein Vagabund gestellt, der zwei Tage vor der Mordtbat hier wegen DagabondircnS eingesteckt und acht Tage in Halt ge halten wurde. Nach seiner Freilassung wurde er sofort nach seinem Hciniatlisorle abgcschoben, wo er nun zum ersten Male von der Er mordung des PolizeirathS Rümpft erfuhr. Dieter Stromer bat nun der Polizei mitgctheilt. daß er lurz vor seiner Verhaftung in einer hiesigen berüchtigten Wirthschaft mit einem Fremden in ein Gespräch gekommen sei. der ihn zuerst zu anarchistnchcn Ansichten bekcbrcn wolllc und sich dann sehr eingehend nach den Lebensgewohnheiten dcS PolizeirathS Rümpft erkundigte. Dieser Vagabund ist nun wieder hierher gebracht worden, um mit dem in Hockcnlieim Ver hafteten kansrontirt zu werden. Diese Konfrontation hat stattge« s»nden und der Vagabund hat mit Bestimmtheit behauptet, in dem Verhafteten jenen Fremden wicocrzucrkenncn. Dieses neue bc- la'iende Moment wird für die UcberMrung dcS Verbrechers jeden falls von hervorragender Wichtigkeit sein. Ucbrigenö steht cö jetzt schon fest, daß an der That mindestens drei Personen bethciligt waren. Von den Resultaten der Untersuchung, die jetzt sehr geheim gcsührt wird, verlautet noch, daß außer dem vicibesplochenen Ver hafteten schon jetzt eine zweite Person hinter Schloß und Riegel sitzt, die der Thcilnalmie an dem Verbreche» diingend verdächtig in. — Das Fangen der armen herrenlosen Tauben ans den öffentlichen Plätzen Dresdens, Seitens dazu vom Rath mit Brief und Siegel versehenen Häichern giedt doch größere Resultate, alü man so bei kurzer Beobachtung der Jagd annelnncn muß. Während Donnerstag und Ficitag wurden ca. 00 Stück gefangen. Rach ausgestellter Wahrscheinlichkeusrechnnng sollen sich i» Dresden etwa 5000 herrenlose Tauben besinden; — widersprechen kann solcher Behauptung Niemand. cs ist möglich, daß es so viele sind — uns erschienen sie nie als eine so zahlreiche Schaar, auch nie io eigent lich störend. Im Gegentheii, sie sind uns und gewiß Vielen alü eine freundliche Belebung der nüchternen Straßcnscenerie erschienen und das viele Unheil. was sie an den Gebäuden nngerlchtct haben sollen, dürfte sich am Ende auch mehr aus Regen und Wind zurück- sübrcn lassen. Jedensnlls darf man wohl haften, daß nicht allen dm geflügelten Heimathsberechtigten Dresdens der Garaus ge macht wird. — In die Reichstagskommisston betreffs Inangriffnahme einer Arbeiterschutzgcsetzgebung (Bestimmung der Länge der Arbeitszeit, Sonntagsruhe, Verbot der Kinderarbeit. Verminderung der Frauenarbeit u. s. w.) sind von sächsischen Abg. die Henen Ackermann, vr. Hartmann und Hartwig (sämmtlich deutsch-konser vativ) und der Abg. Auer, Sozialdemokrat, gemüblt worden. Der jenigen RcichstagSkommiision, an welche daS Postsparkassen- Gesetz verwiesen worden ist, gehören sächsischerscilü die Abg. vr. Fiegc <kom.), Güntlier (Reichvpartei), Enioldt (deutick,freisinnig), Stolle (Sozialdemokrat) und Vr. Braun (dculschfreisinnig) an, wenn man nämlich letzteren als einen sächsischen Abgeordneten zu betrachten sich entschließen kann. — Der B ö r s e n st eu e r - Kom mission des Reichstags gekört von sächsischen Abg. nur der Ver treter von Reustadt-DrcSde». Präsident Klemm, an, — Aus den Kreisen der Bürgerschaft geht uns eine Anregung zu, die nicht ohne Weiteres von der Hand z» weisen ist. Weder den Bewohnern Dresdens noch den zahlreichen Fremde», sch:eilst der Einsender, bietet sich ein erfreuliches Bild, wenn sie das Centrum der Stadt angelüllt seben mit echt kleinstädtischem Markt- gcwimmcl, die großartige Germania umgeben von Butter-, Käie- und Grünwaarcn-KIcinhandel. ES verlautet nun. der Tages markt softe vom Altmorkt nach dem Ncuinarkt verlegt werden. um den Grund hierfür zu erkennen. Gleichwohl muß der Marlt möglichst im Centrum der Stadt liege». Dies ist jedoch leichter zu erreichen, als man vernnstbcn wird, indem man nämlich den Markt in den Stadtpark und in den daran anstoßenden Garten verlegt, die daran grenzenden, jetzt von den Möbelbändlern innegehalsten Hallen zu Marktzwecken verwendet und Las Gewandhaus als Halle benui-t. Zunächst würde dadurch erreicht, daß der Markt vollständig in der Mitte der Studt liegen würde. Ferner fände so das jetzt zum Tkeil leer siebende und sich zu Marktzwecken ganz bcsondclS analifizircnde Gewandhaus eine höchst praktische 'Verwendung. Am Richtigsten würde die Eintbeilling dann jedenfalls dermaßen zu treffen sein, daß im Gewandbauie etwaige Geruch verbreitende Waaren ihren VcrkausSplatz fänden, während Grünwaarcn ic. aus dem offenen Platze, d. i. Stadtpark fcilgehalten werden müßten. Nicht unerwähnt darf bleiben, dotz die nnlörmlichen. plumpen steinernen Säulen, welche die Passage zwischen den Möbeiballe» nach der Maximilian-Alice begrenzen, einen geradezu schändenden Eindruck machen. Mit »mverhültnibmäßig wenig Kosten ließe sich durch Verbreiterung des Ausgangs von der Maximilian-Allee nach dieser Passage und durch Verbreitciung des Fußiraktes zwischen den Möbelhaften, wodurch eine geradlinige Einmündung in die Kreuz- slraßc hcrgcslcllt werden könnte, ließe sich eine wesentliche Ver schönerung dieses ganzen T heiles erreichen. Wenn ferner auch daS zum Stablparke gehörige, am Gewandbausvlatz gelegene kleine Gebäude, in welchem unter anderem die Stndtpart-Restauration sich befindet, niecergeriften werden würde, so würde dadurch eine ziemlich direkte Perspektive vom Ncuinarkt durch die Moutzstraße »ach der Maximilian-Allee gewonnen. Ter etwaige Einwand einer Unzulänglichkeit des Stadtvarkplatzcs würde dadurch zn entkräften sein, daß man zum Zwecke einer Vergrößerung dcS TagemaiktcS höchst bequem den durch die Passage engveibundcncn Jobannesplatz mit cinbcziehen könnte. — Ohne Zweifel ist die hier anacreglc Frage recht wohl der Beachtung werft,. Wie sich dieses Projekt freilich zu dem in Aussicht genommenen großartigen Durchbruch vom Allmarkt nach dem P' " besondere Frage. — Einen herrlichen Anblick gewähren fetzt die mehr und mehr zu Eis erstarrenden Elbslutlirn. Die anhaltende strenge Külte — zeigte doch gestern Morgen noch in der zehnten Stunde daS Thermometer an der Augustusbrücke 10V» Grad Kälte — läßt daS Wasser immer langsamer fließen. An genannter Brücke schlucken nur noch 4 Bögen die Hellen Wafscrmengcn. Von Bobinen meldet man eine gleiche Kälte. Bald werden wir das in den letzten Jabrcn selten gewordene Schauspiel erleben, daß Mann und Wagen aus dem zugesrorrnen Elbslrom nach Neustadt pilgern. Hoffentlich bleibt sü> dieses Jahr - die Vorbedingungen sind freilich dazu da — der gefürchtete Fcmd, das große Wasser, anS, daö wohl Neugierigen -und Fernwohnenden einen imposanten Anblick gewährt, von den von ihm Betroffenen aber wie Feuer gefürchtet wird. — In Folge eines Gesuches des GebirgsvereinS „Cosse b a u d e - Lsterberg und U." an das Eisenbahn - BctriebSamt in Berlin, hat sich dasselbe jetzt bereit erklärt, versuchsweise vom Februar an allwöchentlich einen Omnibuszug Ab. 11 U. 0 M. von Dresden nach Cossebaude «blassen zu wollen, die Wahl des Wochen tages den Petenten überlastend. Da diele sich für Mittwoch ent schieden haben, so wird voranSsichttich der Zug zum ersten Male Mittwoch den 4. Febniar abgclasten werden. — Einen famolen Gauner st reich erzählt man sich auS einer bekannten Großstadt. In ein dortiges Restaurant trat dieser Tage ein gutgekleideter .Herr, ongcthan mit langem Havelock und großen Stulpenstiefeln. Gleich den anderen Gästen ließ sich der Fremde Sveisc und Trank trefflich munden. AIS cö an'S Zahlen ging, liberkam den Fremden eine eigcnthümliche Angst inio Vcr- Icgenbcit — sein Portemonnaie war weg. Was thun ? Der Wirft, mustert ihn finster, kennt keinen Pardon und verlangt ein Pfand für die uncrlegtc Zeche. Ter Fremde kommt in noch größere Ver legenheit, der Wirth läßt nicht locker und nimmt in Ermangelung anderer Psandobjecte a» einem entlegenen Plätzchen dcS Restaurants, da .Havelock und Stulpstiefeln den ZaliluiiaSunfähigen vollständig decken, dessen Beinkleider als Psaiid in Empsang. Eine hastige „Gute Nacht" seitens dcS Simskülottcii schloß den erste» Tlieil des TableauS. Der Fremde eilt in ein benachbartes.Hotel und weckt — cs war gegen 1 Uhr Morgens — den schlafimiisenen Haus knecht, ein autcs Zimmer in der ersten Etage verlangend. In der 8. Morgenstunde erhebt sich der Fremde und spricht, als ihm vom Hausknecht Havelock nebst Stulpsliefeln gebracht werden, sein En!- setzen ans. daß die Unaussprechlichen, die er zu den übrigen Sachen gelegt habe, fehlen. Er verlangt den Hotelier und »ordert von diesem in gereizlei» Tone seine Pcmtalons, die er »in so schmerz licher vermisse, da sie sein Portemonnaie mit 20 Mark und sein Schlüsselbund enthalten hatten. Ter Hotelier bittet tausend Mal uni Entschuldigung, und giebt dem Fremden, da der Vorfall dein Ruse seines Hotels nur Schaden bringen könne, ein paar ziemlich neue Beinkleider von sich und außerdem 25 Mark mit der Bitte, die Sache ja nicht an die große Glocke hängen zu wollen. Schluß des zweiten Theils des TableauS. Ta der betrcffende Hotelier semem Freunde, dem benachbarten Restaurateur mitunter auch etwas zu verdiene» giebt, trinkt er bei ihm im Lause des Nachmittags cm Glas Enlinhachcr. Man spricht bei dem Schoppen über dies und jenes, bis der Restaurateur gähnend sagt, daß es doch heutzutage recht schwer halte, mitunter von den Gälten Geld zu erhalten. So .habe er gestern Abend ic. und erzählt dem nichts ahnenden Hoielier den Vorfall mit dem Fremden, der bei chm als Pfand für die Zeche seine Beinkleider dagelasscn habe. Ter Hotelier rückt bei dieser Er zählung mit seinem'Stuhle bald hierhin bald dorthin, bis er (Schluß des Tableaus) zur Erkenntniß kommt, daß dies ia sein Hotelgast von voriger Nacht sein müßte, der min in seinen Beinkleidern herum- läust und dem er auch die Geldentschäoignng gegeben. Natürlich wurde min ans den schlauen Knmpan polizeilich gefahndet und soll eS nachher auch bald gelungen sein, den sauberen Patron in einem berüchtigten Hanse sestziinchnicii. — Am Sonnabend Nachmittag trat in der Gestalt eines stark Betrunkenen ein neuer „Rattensänger von .Hameln" aus. Auf der WaisenliauSstraßc zog der Betreffende weit über hundert Köpfe der lustigen Schuljugend nach sich, stürzte bald einmal gegen die Pferdebahn oder einen Kohlenwagen. bis er am Victoriabotet in die Arme des dort stationnten Schutzmanns siel und erkannte, daß ihm in seinem Leben wohl noch nie ein so unverhoffter Empfang und ein so zahlreiches Gciolge zu Tbcii geworden war. — Noch immer tauche» in der Umgegend von^S a nd a falsche Fünfzigmackscheine ans. Es wurde beieits dieser Tage wegen Ver ausgabung solcher der Soielwaarensabrikant C. Richter jun. aus Hallbach b. Eanda verhaltet. ^ . — Eine interessante Wette ist am Donnerstage in Ncuacrsdors gewonnen worden. Ein junger Mann von dort behauptete, hundert Mai um den Hohlselbmühltcick auf den Schlittschuhen herunizn- lauicn, ohne ausruhen zu müssen. Er brauchte dazu eine knappe Stunde, und der Weg, den er aus diese Weise zurückgelcgt hat, würde zwei Meilen betragen. — In den letzten Tagen sind in der Gegend von Löbau zwei Personen infolge Erfriercns umS Leben gekommen. Am 17. vs. Mt", früh fand man unweit des Dorfes Rodcwitz oen Topf binder 'Andreas Knbaschka und TagS daraus aus dem Ficbigwege zwischen NiedercunnerSdors und Ottenhain den 75 Jahre alten Auszügler Christian Göttlich Heinze aus Somrebera bei Ottenhain tott auf. In beiden Fällen wurde als Uiiachc des Todes Erfrieren konstatirt und vermuttict man, daß beide Personen sich vorher in trunkenem Zustande befunden haben. Kubaschka war ledig, 34 Jahre alt und aus Visocka in Ungarn; Heinze wni LLittwcr. — InBa » newitz bei Dresden fand am Sonnabend die Vorfeier mr Gikckenwcihe statt. Die in der renomnftrten Glocken gießerei von Äicrling'Tresden gegossenen drei Glocken wurden an der Ortsgrenzc von Doncitern, dcir Schulkindern und den Vei- trctern deü Kirchen-, Schul- und GcmeinderaihS ui Empsang ge nommen. Herr Diaconus Frenbcrg hielt eine feierliche 'Ansprache und die Gemeinde sang mehrere Licecr. „Allein Gott in der -Höh' sei EI,r'" ist die Inschrift der großen, „Eine scste Burg ist unser Mott" die der mittleren, und „Christus, der ist mein Leben und Sterben mein Gewinn" die der kleinen Glocke. Gestern fand die eigentliche Weibe der Glocken und des neuen KirchthurmcS durch Herrn Konsistorialratl, vr. DibcliuS statt. tvttlor»»«» »ou> 'L.Janiiar. Vnrvmrrcr im») vtta» vülol«, Waliftriifc 10 Mittans 12 Ulir: 7V1 Mm., 1 gestiegen, riicrwomcieograt»! nach Ncanmue. kempernturz höchste: 8 wra» Kälte, niedrigste t tt törad tiäilr. — Ncdcl. Nord-Wind. Eldhöhe in Dresden. 25. Januar, Mittags: 140 Cent, unter 0. 2« Feuilleton. s Heute geht die erste Wiederbolung von Rud. Genöc'S Klausnerr» in Szene. Der Vcriasser hat, in Beherzigung der in unserem Blatte gemachten Ausstellung, die letzte große Szene zwilchen Udalrick und Wcvdelgard gänzlich umaearbeitet. Der Darstellerin der Titelrolle, Frl. Ulrich, hat Rud. Geuse sein Werl „Klassische Frauenbilder" mit dankbarein Motto überreicht. h Die vorgestrige erste Anfführuna dcS neuen Original - Lust spiels : „Wo ist die Frau ?" vou Rudolph Kiiciiel im Ner, städtc r Hos 1 hcater versetzte das sehr zahlreiche Publikum in recht bciterc Stimmung, brachte cs aber nur zum HeiterkeilS - Erfolg. Weder aus die Originalität des Lustspiels, noch ans die Handlung und den Dialog darf sich der Autor viel gulschreibcn, aber seine thea tralische Mache und seine gute Laune sichern dem Stücke günstige Ausnahme, die wohl auch noch bei Wiederholungen vor halte» dürste. Am meisten wurde diesmal Frl. Tullinger, die glückliche Besitzerin der dankbarsten und heitersten Nolle, der lustig mtriauireiiden und Paare znsammcnkopvelndcn Gerda Hochstedt, mit Applaus aus gezeichnet. Sehr viel gelacht und applaudirt wurde bei den Schluß szenen des 2. und 3. LutcS. sowie zu Ende des kurzweiligen Stückes, allein der erste Akt schleppte sich recht interesselos hin. Mit dem glatten Ensemble durste man durchweg zufrieden sein. (Bericht folgt morgen.) v. 8. -j-Im Residenz theater singt heute (Montag) Marie Geistingcr auf vielfaches Verlangen nochmals die „Großheezogin von Gerolstein" und am Dienstag wird die Posse „Drei Paar Schube", zu deren Auffübruna am Sonntag der Zudrang ein außerordentlicher war, wiederholt. Am Mittwoch folgt eine be sonders interessante Vorstellung. F. Zell, der Librettist vieler bc- ttebter Operette,,^. B. Bcttclstudcnt, Lustiger Krieg. Nacht in Venedig re.) hat für Marie Geistingcr eine originelle Posse „Die KtndSsrau geschrieben, welche die Künstlerin zuerst in Ncivnork erfolgreich zur Aufführung brachte. Dieselbe sollte nun zunächst in Wien gegeben werden. Durch Unterbandlungen dcS Herrn Direktor terncr nut dem ihm befreundeten Autor ist es aber erreicht wor- ven, daß die Posse in Dresden zuerst aufgcsübrt wird. Marie Geftltngcr läßt in der Hauptrolle ihren Humor und alle Glanz- cUen lhrcS Talents leuchten und wird jedenfalls auch bei dieser Vorstellung die Bewunderung eines sehr zahlreichen Publikums finden. Am Sonnabend beschließt sie ihr erfolgreiches Gastspiel. H Ans Magdeburg schreibt man: War das ein Unglückstag ' Die Chronik des Magdcvnrgcr StadtftieatcrS hat wohl kauin je einen ähnlichen zu verzeichne» gehabt. Frl. Tescher, eben von ihren
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite