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arkt. rS. »ei» 7 Uhr rc-, astem. hr. e deS , sich lch la- ceSden ur be- - und beim 9 II., 8 II., msche- istraße erras- iand. nmmt uru- Bii- und d von früh Ver- ch als und hr ihr Jahr- er ge lier es n ein- schau stischer >enhei- achten »erficht t, daS ewerk- uartal Buch- mfeste, vow tm. M. ,c der iuf der »utigm . daß hre im Gäste iste.— sch der Ihrem liebe ,hl mit ,öge. en Kschemt: »»,«» früh 7 Uhr Snserste «erden angenommen: htrLbendhv,»»««. »,g» dt« Mittag» 1» vbr: «artenftral« Id. «-zeig in dies. Matt, Wcke» rin« »rfolgretch, Vndrettnng ! »nfiag«: ! ü3,000 »r«98«« f Dienstag. SS. Juni 1S«7. Tageblatt für Unterhaltung und Geschüpsverlehr MUre-acteur: Theodor -rodisch. Ftonne«e«1' «ertelMrNchro«^. dei nnentgeldlichrrki« serung in « Han» Durch die K»uigl Paß i>«erreljährllch 22 «§r. Viuzeln, Nummer« t Rgr Anse»at«npr«se: stör den Raum etuM gelpalreneu Zeile: ! Ngr. UM«r„Ui«H,t laudt" dt» Z«R« 2 «gr. Wnes »nd UtWNchum der Herau»gedrr: Kikpsch Sk Neichardt. — »erautwariltcher Redaetem: IllllUt N eicharitt Sinn ttü. Abonnementö-Einlkdung. Mit »cm st. Jnli beginnt ein »enes Quartals- Abonnement ans die „Dresdner Nachrichten" ;um Preise von 2S Ngr. bei allen sächsischen Postämtern nnd von SV Ngr. siir Dresden bei nnentgeldlichcr Ltefernng ins Hans. Unsere anSwärtigen Abonnenten machen wir ergebenst daranf aufmerksam, das; die Post- behörden beim QnartalSwechscl Leitungen nnr dann jortbezieheu, wenn sie bei ihnen vor dem Beginn des neuen Quartals ausdrücklich wiederbestelll werden. Wir ersucht« deshalb um gefällige rechtzeitige Bestel lung, damit tu der Vollständigkeit und Pünktlichkeit der vtefernng keine Unterbrechung eintritt. tzexpedition in Dresden, Marienstras;e I». Lrestde«, dm 25. Juni. — Dem Bernehmen nach steht dem königlichen Hofe in dm ersten Tagen des Juli der Besuch I. M, der Königin Wittwe von Preußen, Zwillingsschwester I. M, unserer regie renden Königin, bevor, und dürste zur nämlichen Zeit in Schloß Pillnitz die Ankunft I. K. H, der verwittwetcn Herzogin Elisa beth von Genua mit ihren Kindern, dem Prinzen Thomas und der Prinzessin Margaretha, erfolgen. — I. K. Hoheit die Prinzessin Ainalie ist am 22. Juni Nachmittags von Teplitz im Hoslagcr zu Pillnitz eingetroffcn. — Se. Hoheit der Herzog Bernhard von Sachsen-Mei nrngen ist vorgestern Abend halb 7 Uhr nach Altenburg ab- gereist. — In den nächsten Tagen wird von der hiesigen Garnison Musterexercieren vor Sr. ^Ercell. dem Kricgsminister v. Fabrice fiattfinden. — Der Anschluß an den norddeutschen Bund, besonders der erhöhte Militäraufwand und der Verlust mehrerer in blü- htirder Entwickelung begriffener Einnahmequellen verlangt von Sachten einen ansehnlichen Mehraufwand, einen gleich großm Aufwand, wie ihn Preußen schon seit Jahren getragen hat. Wir werden in Sachsen voraussichtlich jährlich vier Millionen Thaler mehr, als bisher auszubringcn haben. Es dürfte daher unabweiölich erscheinen, die Ausgaben siir so manche productive Zwecke im Innern, wozu in den vergangenen Jahren die Ein- nahme-Ncberschüsse verwendet werden konnten, künftig zu ver meiden, sowie wohl auch die Unterstützungen an ärmere Ge meinden nicht mehr mit der bisherigen Liberalität zu gewähren lein werden. Ueberdem wird eS nicht zu umgehen sein, die bestehenden Steuern zu erhöhen und »reue Steuerquellen auf- zuiuchea, wobei es gerathen erscheinen möchte, daß sich Sachsen den preußischen Einrichtungen und Verhältnissen möglichst an bequeme.' Ueber unsere bestehende sächsische Steuergesetzgebung wird häufig sehr absprechend und ohne alle Kenntniß der that- sächlichen Verhältnisse geurtheilt, nicht selten auch zu Zwecken politischer Wühlerei und Verdächtigung bei bewußt falscher Darstellung. Wir hoffen für Manchen zur Begründung eines Urtheils einen gewünschten Beitrag durch nachstehende Anfüh rung zu liefern. Zum Sollbetrag der Gewerb- und Personal steuer haben beizutragen: 1. Sämmtl. Beamte, Pensionäre u.Prädikatisten 109,122 Thlr. 2. Die ungefähr 600,000 Gcwerbsgehilfen, Ge sellen, Arbeiter, Dienenden in Stadt u. Land ! 59,002 - 3. Kapitalisten und Rentiers 126,357 - 4. Herrengesellschaften 83,887 - 5. Privatkohlenwerke 20,869 - 6. Die Kaufleute 70,667 - 7. Dir Fabrikanten 8KM7 - 8. Landwirthschaftliche Gewerbe 11,980 - 9 Branntweinbrennereien, Bierbrauereien, Flei scher, Bäck« -c 40,501 - I, 0. Kleinhändler, Ziegeleien, Kalk- und Stein- trüche x 60,120 - II. Gast- und Speisewirthe 30,262 - 12. Müller 24,362 - 13. Transportgewerbe 9,517 - 14. Handwerker 102,668 - 15. Gelehrte und Künstler 2",966 - In Bezug auf das Verhältniß der dirccten Steuern zu einander sei noch bemerkt, daß in Sachsen die Grund- und Gedäudestruer 67,v 7 Procent, die Gewerb- und Perssnalsteuer 32,aa Procent beträgt, in dem nur zum kleineren Thcilc gc- »verbthätigen Preußen dagegen beträgt die Grund- und Gebäude steuer 43,'. a Procent, die Geiverb und Einkommensteuer 56,«« Proccnt. ^V. A.) — Alles strömte vorgestern nach dein Bord der Dampf schiffe, um den lieblichen Sonntag m dein prächtigen Losch,vitz oder Blasewitz zuzubringcn; und wer wollte es Jemand ver argen. da man für de,« billigen Preis von 32 Pf. hin- und zurück''ahren kann. Vier )ungc Herren fuhren allerdings nicht per Dampfschiff, sondern mictheten sich einen Kahn. 'Nachdem sic auf dem Waldschlößcheu einige Töpfchen des edlen Gersten saftes vertilgt hatten, ging die Fahrt weiter nach Blasewitz, freilich schon etwas mit erhitzten Köpfen, und auch hier wurde noch eine Quantität Gambrinus der ersten bcigegeben und die Rückreise nach der lieben Residenz wieder angetreten. Aber lei der waren nun die Kräfte gebrochen, es war lcinem der Her ren mehr möglich, das Ruder zu führen, so daß beide Ruder- brachen und unsere jungen Schiffer dem unbarmherzigen Strom preisgegeben waren. Das Schifflcin schwebte bis gegen 11 Uhr aus den unsicheren Wellen. Unglücklicherweise kan« auch noch um diese Zeit ein Gcsel.schaftsschisf an und nur mit Hilfe eines Schiffers gelang die Rettung. Am Ufer in Dresden angelangt, versuchten die Tageshelden auch noch ohne Bezahlung zu ver schwinden, ooch die kräftige Hand des Nachtwächters gebot drei der Herren halt; Einer war verschwunden. Herr Klemm als Eigenlhümcr des Kahnes tarirte seinen Schaden auf 2 Thlr., welcher auch mit vieler Muhe erlegt wurde. — Schon wieder eine nme Klage zur alten über die Augustusbrücke. Leider hatte vorgestern wegen des glatten Pfla sters ein Pferd von der Droschke Nr. 39 das Unglück auLzu- gleiten, so daß die Deichsel in zwei Stücke brach und die bei den Fahrgäste gcnöthigt waren, stolz zu Fuß über die Brücke zu gehen. Wenn wird diesem Ucbel abgeholfen werden? — Die bezüglich einer hiesigen bekannten Persönlichkeit im gestrigen Blatte gemachte Mittheilung über deren Verhaf tung und eine große Anzahl schwebender Wechselproteste stellt sich, nach eingezogener genauer Erörterung, als bedeutend über trieben dar, was zur Steuer der Wahrheit hier ausdrücklich bemerkt sein mag. — Der gestrige Jahrmarkt war sehr lebendig besucht und bis aus ein vorübergehendes Gewitter vom besten Wetter be günstigt. Viele Neustädter beklagten nicht mit Unrecht die Zer- theilung des Marktes durch die Versetzung der Leinwandhändler auf den Antonsplatz in Altstadt: gerechter Weise müßte bei Altstädter Jahrmärkten dann auch ein Theil der Verläufer der Neustadt zufallen. Viel Leben war auf dem Palaisplatze durch die Schaubuden mit dem Kriegsschauplätze von 1866 und die Ausstellung des Montblanc, durch die Kasperletheater, wo lebende Kaninchen als Acteurö fungirten, durch die rothbemützten Schnell verkäufer von Kurzwaaren mit Declamation und Gesticulation: „Nur Eourag', nur Eourag'! Fünf Groschen! -- niz? — Vier Groschen! — die dicke Frau hat Eourag ! hier haben Sie Hosenträger mit Gummi für vier Groschen! Kommt nicht wieder vor!" w. — Man sollte meinen, dem Nothbemützten müßte die Lunge platzen, so schreit er Das Jahrmarktslcben hat auch seinen Reiz und schienen namentlich die zahlreich hereingekom menen Dörfler kauflustig und guter Laune zu sein. — In den Abendstunden des vorgestrigen Tages konnte aus der Albersbahn in der Nähe der Restauration zum Thürm- chcn leicht ein Kind, das aus der betreffenden Restauration ohne Aussicht herausgegangcn und sich auf das Schiencngleis gesetzt, durch eine Locomotive, die einen Eiscnbahnzug hinausgeschoben und von auöivärto zurückkchrtc, überfahren werden, wenn nicht der Führer das Kind noch rechtzeitig aus dem Gleise entdeckt und die Locomvtwc zum Stehen gebracht hätte. — — Aus Leipzig, 23. Juni meldet daü „L. Tgbl.» Unsere Universität hat einen großen Verlust erlitten. Heute früh starb, ohne vorgängige Krankheit, vom Schlage getroffen, der geh. Mcdicinalrath Prof. II». Christian Georg Rucle. Er war am 2. Mai 1610 geboren und wurde 1852 als Dircctor der Augenheilanstalt nach Leipzig berufen. - Der Gürtler Karl Hille in Sebnitz wurde am Sonn abend vom Bezirksgericht Pirna ivegen Falschmünzerei zu 1 Jahr 9 Monaten Arbeitshaus verurtheilt. Man hatte bei ihm messingene Stanzen zur Anfertigung von Eindrittcl Tha lern, einen unechten preußischen Thaler und ein falsches Ein- drittel-Thalerstück gefunden. — Am Sonnabend Nachmittag verlor ein Hofwagen aus der Waisenhausstraße plötzlich ein Rad. Herbeieilende Dienst- Männer halfen den Wagen wieder statt machen. — Am vergangenen Sonnabend Abends hat in einem Hause der kleinen Plauenschengasse ein Essenbrand stattgesundcn, ohne daß ein etwaiger weiterer Schaden hierdurch verursacht worden ist. — Der Knecht oder Arbeiter emes Lohnfuhrwerksbesitzerö auf der Ammonstraße wurde gestern Morgen durch das Aus schlagen eines Pferdes bedeutend am Kopfe verletzt. — In einem Nachbarorte Freibergs ist kürzlich der Ver such eines originellen Betrugs gemacht worden Ein dortiger Einwohner hatte in der letzteil Lotterie einen anständigen Treffer erlangt, aber zu seinem Schaden die letzte Klaffe nicht bezahlt, weshalb ihm von der betreffenden Collection auch die Auszah lung vorenthalten wurde. Er kam nun auf die Idee, seine Frau, die in einer Cterbekasse etngelaust war, beim OrtSgeist lichen kür todt auszugcben und erlangte auch wirklich aus feine Aussagen hin den Todtenschein. Als nun der Pastor di Leichenfrau trifft, iveiß diese kein Wort vom Tode der Fra», und hat die Ueberraschung, die Todtgesaglc munter und rüsti am Waschfaß anzutreffen. Das aus den Todtenschein erlangt Geld hatte, nach vergeblichem Bemühen, das Loos 5. Classe z» erhalten, der zärtliche Ehemann vcrkümmelt. Ihn schlugen di Häscher in Bande. — Aus dem mittleren Erzgebirge. Wenn in vorigen Jahre die Herzen in banger Furcht erzitterten, wem voll dem umdüstertcn Auge eine gewaltige, unheilvolle Zutuns lag, wenn man dcßhalb und nun besonders in Folge der Ar beits und Verdienstlosigkeit, sowie der theueren Lebensmitt« zahlreichen abgehärmten und bekümmerten Gestalten fast über all begegnete und wenn der Mund, selbst auch der besser ge stellten Bevölkerung, sich nur erschloß zu bitterer Klage un zum Allsdrucke der inneren, nagenden Sorge, so bietet sich der Beobachter gegenwärtig, freilich erst seit Kurzem, ein andere und zwar erfreulicheres Bild dar. Die ganze Ealamität i! freilich noch lange nicht beseitiget, weil die Fruchtpreise imme noch ihre stolze, den Arbeitern last erdrückende Höhe behaupten und die Sorge ist noch nicht geschwunden, weit die kalte, an haltend regnerische Witterung der Entwickelung der Saate bei uns, wciterhinaus natürlich noch in höherem Grade, seh hinderlich gewesen ist, insonderheit die letzten Fröste dem Pflan zenwuchse nicht unerheblichen Schaden gebracht haben. Jndesse nimmt die Allssicht am eine spärliche Ernte dem Erzgebirge weder Muth noch Freudigkeit, weil derselbe daran gcwöhltt il und es nur zu gut iveiß, daß die Gaben des Gartens und de Feldes ihn nun einmal nicht vollständig zu ernähren vermöge» Trotz der Intelligenz unserer »vandwirthe und der Vervoll iommung und weit höheren Ertragssähigleit deS Ackerboden! wird das Gebirge auch künftig immer noch sein Brod, sein Früchte und sein Gemüse auf fremden Märkten lausen müssev Dieser Landcstheil, als der von der Natur nur wenig bk günstl'gterc, ist vorzugsweise aus den Fleiß und die Geschicklich kc>it seiner Hände, aus die Umsicht, den Unternehmungsgeist un die Ausdauer seiner Bewohner angewiesen. Summt der Web und Strumpfstuhl, kreischen die Hvlzdrehwerlc und Schneide mühken, heult uird saust der Wollteufel in den zahlreichen Spin nereicn, qualmen die hohen Essen über den Maschineilhäuserv schnitzen, maleil, nähen, klöppeln, flechten, sticken Tausende vv fleißigen, geschickten alten und jungen Menschen, weiblichen rvi männlichen Geschlechtes, begegnet mail mit Balleil und Kiste schwer uird hochbeladcnen Fuhrwerken, dann herrscht auf unse ren Bergen und in unseren Thälern Sommer und 'Winter ep reges, lustiges und zufriedenes Leben, dann tönen in den zwa kleinen, doch reichlichen Stuben die fröhlichen Weisen heuere Lieder, dann fördern die oft brivundernswerth kunstvolle Arb« harmlose Gespräche und Scherze selbst im Beisein des Arbeit gebers, der zum Flcißc mahnend ermuntert, denn er bedarf j eher, je lieber drr fertigen Arbeit. Dein Einsender gereicht e zum Vergnügen, daß er eben von einem neuerwachtcn geschifft liehen Leben und Wesen auf unseren Bergen berichten kann das; Tausende von Händen, die die schwere, jüngste Vergangen heit zum Müßiggänge verdammt hatte, sich wiederum rühr« und den Lebensunterhalt zu erwerben vermögen. Hiermit kehr ten natürlich Math, Vertrauen und Lebenslust in die ver düsterten, von Sorgen und Aengsten schwer gedrückten Gcmüthe zurück, und giebt es Gott, werden auch bei un-S die vom vorige» Jahre geschlagenen schmerzlichen Wunden heilen und vernarber» — Bautzen, 22. Juni. Zur Abwehr nach aul wärts. In einem hiesigen Correspondenzartikcl der „Sachs Eonstit. Ztg." wird vom betreffenden Verfasser in seinem, rvi er selbst bemerkt, beschränkten Unterthanenverstande unserem»« ehrten Stadtrathe eS verargt oder gewissermaßen zum Vornnu gemacht, znr Abhaltung der hiesigen diesjährigen sogenannt« Schießbkcichwoche unter jetzigen Verhältnissen überhaupt Gr nchmigung crtheilt zu haben, indem bei der zwischen MilttL uird Civil angeblich hier herrschenden Spannung dadurch rech eigentlich erst Gelegenheit zu neuen Conslictcn und dergleichv mehr gegeben werde, während im weiteren Verlause des Artikel von einer unliebsamen Stellung, in welcher das hiesige Offizier corpS der Einwohnerschaft gegenüber sich befinden soll, gesprochen wird. — Wir wollen die Frage nicht erörtern, ob der Verfasse jenes Artikels ivegen der darin enthaltenen Verdächtigungen Unwahrheiten, die geeignet find, erst Mißstimmung und Un-u sriedenheit zu erregen und falsche Meinungen zu verbreiten, nich zur Verantwortung gezogen »verden könne, wir mögen auch di Vindicirung des beschränkten Unterthanenvcrstandeö nicht etw anzweikcln, Unterlasten können wir aber nicht, unser aufrichtige Bedauern auszudrücken, daß cs überhaupt eben immer noc Leute giebt. die, anstatt bestrebt zu sein, durch ihre Gaben un Talente der menschlichen Gesellschaft zu nützen, genug gethm zu haben glauben, wenn sie ihre erhitzte Phantasie in ZeitungS anikeln Lblühlen, die wohl m loco nach Gebühr gewürdix werden, aber nach außen hin, w» -»wohl Persönlichkeiten al