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Dresdner Nachrichten : 19.10.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189610198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961019
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961019
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-10
- Tag 1896-10-19
-
Monat
1896-10
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.10.1896
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I-'vrnkpr -Xmt I. -In. 167. v. »oiiiniclr Ikurliiel l'uk/- uncl NoävrvLuivnIiuu» k-nna-r«-»» I, -MW ^LjggllllLUSSir. 30 dernnnrnklirr I, ».Ivo klM« fürlmllidi'»! - lisverl» IW«»«. Issk>-, llskll- uni! Wsseli- 8SL M KIt»8 Z E». Itllii-xnirr, »H^onliuu^^r. 3. ^ j.^«rr-»rr-^r^r»^»»r^sr»-rr^Vrrr«L^E^^iM^WÄ dv8tk ^Sl'ick vlll, »kill!', ütlMSlliS. LZV WL ULL «LLL, MM gkl'l! klNgkNOMMöN. Rr.LVV. via.viro HO k't.. > ll.nli und I Narlc 72 I'I. >I»'I u»8M»l>kvn. — l'roi,n>t>'r Vc>i'8ua<it irueb »U8>rui't8. Neueste Fernichrcib- und Fernjprech-Berichte. Hoinachrichtcir. Todnchlag in Blmewitz. Volks-UnterhaltuiigSabeiid. Gerichts verhandlungen. M,m> Krebs Eoncerl. Ärieskaftc». HK III». »ÄI»„»v luliulivr: < ai^I I^»n>>>i«>«lit ^ Iued1iLnä1vui§, 2LLeM3irL88S C. ^ E Lirünnl»-»« in ««I»t < u U« u«8i li»;n ^ »?, I'nl« «ot-, chii,utr- »u i >>,»!»« § ZÄ^Vrj^jrr^«r^r.«»VrV^rr»r»i^v^^»rrV^irrVL'rrrr.'^ büniKl. II«k»p«lIiekv, Ilio^don. Kernschreib- und Aenisprech-Berichte vom 18. Oktober. Potsdam. Heute früh erschien der Kaiser vor der Abreise nach Minden im Mausoleum Kaiser Friedrichs. legte dort eine» prachtvollen mit weißen Rosen. Tuberosen und Veilchen verzierte» Lorbeerkranz nieder und verweilte einige Zeit in tiefer Andacht daselbst. Wittekindsberg. lPorta Westfalica.) Unter fliege» und Sturm brach der heutige Festtag an Trotzdem brachte scder Eiienbahnzug eine große Anzahl (vaste. Wahrend Hunderte von Jahnen der Pereine aus der zum Denkmal führenden Treppe Ausstellung nahmen, brach die Sonne durch die Wollen und be leuchtete das farbenprächtige Bild. Hinter dem Drnlinal batten 700 Posaunenbläser Ausstellung genommen. Gegen st Uhr ersolgte unter Boranreiten einer Schwadron der -1. Kürassiere die Anlnntt der Majestäten, während vom Fatobsberg Kanonen den Salm donnerten. Ter Kalter, in Hnsaren-Unisvrm mit grauem Mantel verließ den Wagen, schritt die Fron! der Ehrenkompagnie ab, ging alsdann der Kaiserin zum Wogen entgegen und geleitete dieselbe zum Kaiierzelt, wo die Majestäten Begrüßungen entgegennahmen Ungefähr OOO Sänger trogen einen „Sängergruß an Kaiser Wilhelm II." vor. Roch Schluß des Geiangsvortrageö richtete der Vorsitzende des Provinziallandtages v. Oheimb an Ihre Maiestäten eine Begrüßungsansprache. Ter Kaiser reichte Herrn von Oheinib nach der Ansprache dankend die Hand. Der stellvertretende Vorsitzende des PrevinziallandtagS, Flhr. v. Landsberg Steien-Slrinsuit. brachte sodann ein Hoch auf Ihre Majestäten aus. welches begeistert ausgenommen wurde und weiter hallte, während die Majestäten de» Stnsenban des 'Denkmals hinanschritlcn. die Fahnen senkten sich, und 7(0 Posannrnblcstcr fehlen mit den Klängen des „Seht, er kommt mit Picis gekrönt" ein. Die Majestäten gingen bis zum Fuß der letzten zu dem von Prof. v. Zumbusch-Wien geschaffenen Standbild hinanssiihccnden Treppe und betrachteten dasselbe von dort eingehend. Rach be endetem Vorbeimärsche der Ehrenkonipagnie wurde dem Kaiser im Kaiserzelte der Shrentrunk dargcbolen, welchen derselbe cntgcgen- nahm. indem er etwa Folgendes sagte: kr danke als Meirich snr das seinem Großvater und als Fürst sür daS seinem Vorfahr er richtete Denkmal. Dasselbe müsse eine Mahnnng sein, das»jn schwerer Zeit Errungene zu ichühen und sestznhallen.^ Er selbst werde all seine Kraft an Teutschlonds Wohl sehen. Sei» Hans sei mit der Provinz Westfalen durch feste, innige Bande verknüpft, »nd die Bewohner der Provinz hätten in guten und bösen Tagen treu zu seinem Hanie gestanden. Daß dies auch in der Zukunft io bleibe und die Westfalen freudig seinem Nme folge» möge», wenn in ernster Zeit einmal wieder der Rus an sie ergehe, daraus leere er sein Glas: Er trinke aus das Wohl der Provinz. Das Hoch wurde von der Versammlung begeistert ausgenommen. Kurz vor 4 Uhr fuhren die Maiestäien nach Minden zurück. Darmstadt. Ter Kaiser und dir Kaiserin von Rußland so wie der Großfürst nnd die Großfürstin Sergius sind heute Vor mittag 0 Uhr 20 Minuten nach Wiesbaden abgereist, trafen Vor mittags kO Uhr 45 Minuten daselbst ein und wurden vvn drr Gioß- sürstin Conslantin auf dem Bahnhöfe empfangen. Der Kaiser hatte Eivilkletd cr angelegt. Vom Bahnhofe begaben sich die Aller höchsten Herrschaften ohne Aufenthalt im offenen Wagen durch die Stadt noch der griechstchcn Kapelle ans dem Reroberg. Aus der Fahrt dorthin wurden sie von einer zahllosen Menschenmenge mit freudigen Hochrufen begrüßt. In der Kapelle bot der Probst Protopopow den russstchen Mairstäten unter den feierlichen For men des griechischen Ritus Brot nnd Salz dar. Düsseldorf. Tie Enthüllung des Kaiser Wilhelm-Denk mals fand heute Mittag in feierlicher Weise statt. Als Vertreter deS Kaisers war der frühere Generaladjutant Kaiser Wilhelms 1.. General der Infanterie v. Schweinitz, erschienen. Regierungspräsi dent v. Rheinbaben hielt dir Festrede. Oberbürgermeister Linde mann übernahm für die Stadt das Denkmal und schloß seine Rede mit einem Hoch auf den Kaiser. Das Denkmal zeigt den Kaiser zu Pferde, geleitet von Genien des Krieges »nd des Friedens. Ter Schöpfer des Kunstwerkes Prof. Karl Janßen erhielt den Rothen Adlerorden 4. Klasse. Koblenz Tie Feier der Enthüllung des Denkmals, welches die Stadt Koblenz der Kaiserin Augusta errichte! bot, nahm heute Mittag ihren Anfang. Zur Theilnnhme an der Feier waren an wesend: Prinz und Prinzessin Friedrich Leopold von Preußen als Vertreter des Kaisers und der Kaiserin, die Kaiserin Friedrich, der Großhrrzog und die Großherzogin von Baden, der Großherzog von Sachsen-Weimar und Prinz Hermann von Sachsen-Weimar. Hanau. Heute Nachmittag fand vor dem Rathhaus die Ent hüllung des Nationaldcnkmals der Brüder Grimm statt. Die Feier wurde durch einen von Kindern gebildeten Zug abgeschlossen, wel cher die bekanntesten Märchengcstalten aus de» Grimm'schen Mär chcu verkörperte. Das von Prof. Ebrrle-München geschaffene, in schlichter Hoheit gehaltene Denkmal stellt Jakob Grimni als stehende. Wilhelm Grimm als filzende Figur dar. Minden. Ter Kaiser und die Kaiserin sind hier Nachmittags 2 Uhr 20 Minuten eingctrosscn nnd ans dem Marktplatz von de» Vertretern der Stadt begrüßt worden. Der Kaiser dankte in huld vollen Worte», während die Kaiserin eine von inngen Mädchen dargebrachte Blumcnspcndc cutgegenuahm. Kulmba ch. In der beule stattgcfuudenen Sitzung desAus fichtsrathes der Ersten Kulmbachcr Akticn-Ezportbierbrauerci wurde neben reichlichen Abschreibungen und Reservestellungen sür daS GeschSftsiohr 1bOki/!X> die Verthcilung einer Dividende von stO Prozent (wie im Voriahr) beschlossen. Madrid. Der Hoszua. dessen Abfahrt von San Sebastian durch die Entdeckung einer Tvnamilpatronc ohne Zünder aus dem Bahnkörper bei Zumarraga verzögert wurde, ist ohne Zwischenfall hier eingetrofscn. Madrid. Nach einer Meldung aus Havana wurden die Ausständischen bei Sau Blas geschlagen und verloren in dem Ge fecht 65 Todte. Von den Spaniern wurden 2 getödtet und meh rere verwundet. VerttichkS nnd Sächsisches. König wohnte gestern Vormittag dein Gottesdienste in der katholischen Hoskirche bei und ertheilte später tm Nesldeiizschlvß mehrere Audienzen. Nachmittags »ahn, der Monaich an der Fnmilienlascl bei Sr. König!. .Hoheit Prinz' Georg in der Villa zu Hostelwitz Thcil. — Ihre Durchlaucht Prinzeß F codorn von Schleswig Holstein in Begleitung der Freiln v. Rödec-Tnisvnra beehrte die Kon'gl. Hosiicseranken Lisbeih Weiganc-t n.Eo. mit ihrem Be suche und machte daselbst Einkänse. -Eine schreckliche That ereignete steh in der Nach! znm Sonntag in der an der Blnicwitz-Tolstwitzerstraße gelegenen Äaslwirlhichast „Znm Mvhrenkops". Daselbst hielte» in der 12. Slnndc mehrere Gäste Einkehr, darnnie, die bei der gelbe» Straßenhnhngcsellschasl angestellien Schlosser Friedrich Jakob Psnst und Richard Valentin Mar Siwak. Dieselben geriethcn mit dem Inhaber des Lvinls, dem Restaurateur M. Wolsenter. in Wortwechsel. Als der Zwist in Thällichkeite» ansartclc, scuerte Wollenter aus drr in dem Porrestaumnt an der Straße gelegenen Bierausgabe aus Psass mehrere Schüsse ans einem Revolver ab Piasf ward tödtlich in Mund nnd Brnst getrosten und verstarb alsbald. Siwak erhielt ebenfalls, noch ehe es möglich war, dem Attentäter die Waste zu entreißen, drei Schüsse in die Brnst, tcblevple sich bis an! einen aus der Straße haltenden Motorwagen und ward scbwcrvcrletzt dem Earolnhansc übergeben. Wolfenkci ward nunmehr von den anderen Gästen überwältigt und. obne Widerstand zu leisten, dem herbcigeholkcn Wachtmeister Schilde übergeben. Er ließ sich a»s das Genieindeamt abfukren. von wo ans er alsbald der König!. Staaisnnwallschnsl übergeben ward. Nevcr den Anlaß zu der grausamen Thai verlautet Verschiedenes. Nach der einen Version waren mehrere Gäste in dem Restaurant erschienen, um den Wirih zu reizen, da er die in Frage stehende» Schlosser wegen Liebeleien mil einer Kellnerin ichou früher aus dem Lokal vciwieicn hatte. So auch in der betagten Nacht. Als Wolsculcr von Pinss in drr Nähe des Buffets bedrängt wurde, griff er »ach der Waffe und schoß Psass, der ein Hüne von Gestalt war, in Mund nnd Brnst. Nach einer anderen Aussage verlangte» Psass und Siwak, aus der „Krone" kommend, in W.'s Lokal einen Schnitt Lagerbier. Als der Wirth äußerte, er stecke kein Faß Bier mehr au. wurden die Genannten laut. Als sie aus dem Lokal verwiesen werden sollten, wcrrsen sie mil Bierseideln rc. Nunmehr ergriff der Wirth die Waffe. Wolsenter stammt aus Ulm, sicht in der Mitte der 40cr Jahre, machte den Feldzug 1870 71 rnil »nd heirathete vor drei Jahren, wie mau zu sagen Pflegt, in das in Frage stehende Restaurant ein. Ec wird als soudcrlictzer. leicht erregbarer Mann getchildert, der indeß zur Zeit deS traurigen Vor ganges vollständig nüchtern gen.eien sein soll. Zahlreiches Publikum betuchte gestern den Tag über das Restaurant. Viel ward zu der trau rige» Thai hmzii gesäbelt. Das oben Gctchildertc ist dcr Tbatbestaud — Ein anderer Berichterstatter meldet: Eine fürchterliche Nach richt durchlief wenige Minuten muh halb 12 Uhr in der Nacht vom Soninbend zuiii Sonntag den Ort Biaicwitz. Die Schrcckens- kundc: „der M'ohrentopswirih har soeben zwei seiner Gäste rr- tchossen" vermochten selbst die Fitlicvc der Nacht nicht zn ver decken ' Zcbn Minuten nach dalb 12 Uhr wurden von einigen Leuten die Bediensteten eines die Tolkcwitzerstraße j» Blafewitz von Dresden her veiahrcndcn Motorwagens an der Mohrenkops- schänkc dort zur Hilfeleistung angeriiien. Dieter Hilferuf war leider vollkommen gerechtfertigt : Hinziigerusenc Aerzte waren in dem Lokale vor der Stehbierhalle der genannten Restauration eben damit brichäiiigt, einen am Boden liegenden menschlichen Körper z» nntenncheir. Es Iva, der des Schlossers Psafs. welcher unter ihren Händen, von drei Kugeln von vorn in den Kopf getroffen, tein Leven ioet en ausgehnnch! halte Ein anderer, ebenfalls durch drei SchüffT schwer vcrwnndcler Menlch, der Mechaniker Siwak, lebte zwar noch, lag aber am Boden, und man vermochte bei ihm zn konstaiiren, daß er vom Rücke» ans. links'eitig, jedcnialls durch einen Schuß in die Lunge mit verwundet, der sorgsamsten Pflege bedurfte, um nicht auch den Samaittern unter den Hände» z» sterben. Was war nun hier vorgegangen? Uni kl Uhr »och waren Wirth und einige Gäste in dem entfernter von dem oben beschriebenen, für Stehgäste bestimmten Schankzimmcr, in dem im Wohnhause der Mohrenkopsschänke leibst befindlichem Restaurcttions- loknle in drr animirlesten Unterhaltung genieien, als vier, fünf Nnchtgästc diesen Rcstaurationsranm betraten, lärmend und heraus fordernd Bier begehrend Ahgewreieii. da Feierabend gemacht werden sollte, zogen sic sich nach der Stehbierhalle zu. Der Wirth, Restaurateur Wolsenter, mag ihnen, um sie meUcicht auch von hier wegzuweffen, gefolgt sein. Hat nun diese Wegweisnng ohne 'Nach druck nicht genützt? — Wolsenter tchrrc bald nach dem Wohnhaus zurück, um sich eure Waffe zu hole». Halb 12 Uhr Nachts aber war das Unglück geschehen! Mit der Waffe in der Hand hat der Wirth den Angreifern vom Buffet aus gedroht, zwei haben sich über das Büffel geschwungen, den Wirth wohl auch hier mit Gläiern oder dergleichen geschlagen, denn einige vedcutcndc Wun de» am Kopfe Wolsenter's zeugen davon, daß er der Angegriffene gewesen ist. Mit sechs Schüssen hat er sich aber der zwei An greifer nun erwehrt, den einen, den Schlosser Psass, hat er dabei sofort crichosien, während der zweite den anderen Tag noch sah, freilich, wie schon gesagt, schwer und wahrscheinlich schon aus der Flucht hcgristen — im glücke» — verwundet. Tie weiteren zwei oder drei der Kumpane haben bei dem so gewaltsamen Anstrag der Affairc das Weite gesucht und durch die erste Verbreitung der Nachricht die Herbeiholung ärztlichen Beistands vcrcmlaßc. Tie Ursache dieses am Ende so traurigen und blutigen Ansltttts soll schon I I Tage voraus liegen und möchte drorelw/. Ia W,:n»c> über- schriebe» werden. Der gctödtcte Psafs hat die Gründe sür die Unnahbarkeit, welche die in Frage kommende Bnffeikcllncrin an den Tag legte, in dem Wirthc gejucht »nd an diesem unter Zu- hilseriiicn von Bekannten sich rächen wollen. Wolsenter ist ein großer, starker Man» ursprünglich Steinmetz »nd Bildhauer: von feiner ersten Iran geschieden, ward er durch Wicdcrverhcirctthiing mit einer Frau vcrw. Wobsa Wirth in der Mohrcnschänie. — Das lebhafte Interesse namentlich der älteren Synoda- Gruppe der verstorbenen Srmndalen. enthält die Bilder beinahe aller 80 Strnodale». welche >eit 1871 ans dem Leben geschieden sind. Männer wie die Minister v. Falkenstei» und v. Gerber, v. Erdmannsdors. Ahlseld, Bauer. Leckster, Meurer, die Dresdner Oberbürgermeister Psvlenljauer und Srübel. Stadtrnth Heubner und Grabowsl». Fürst Schonburg-Waldenburg, Super. Bester. Böh- mel, Merbach, Kunze rrstv. befinden sich daruntetz Eine andere Gruppe enthält die auSgeichiedenen (56) Sstnodcstcn: auch sie ent hält die Bilder der Herren Baron v. Burgk, Staatsmiiiister v. Watz dorf. 1). Luthardt, aus dem Landeskonsistorium Präsident v. Zahn, Oberkonsistorialrcrtb Meusel. Pfarrer Lie. Jmnrisch rc. Ans allge meinen Wunsch wird derselbe noch eineGruppe der 73gegenwärti gen Sstnodcsteir zusammenslellen lassen: hierbei dürste sich kaum einer der Herren austchließen. Dieselbe dürste ein Bild der gegen wärtigen Landessstnode geben und wird gewiß allgemeinstes Unter esse erwecken. Diese Bildergruppen sind in vorzüglicher photogra phischer Nachbildung von dem sehr tüchtigen Photographen Heim A- Strube in Löban hergeslellt worden nnd bei ihm 'owie lei der Kanzlei des Landhauses zu haben. Der Preis einer Gruppe >'l I^Mart, sür zwei sind 7 Mark, für 3 10 Mark z» zahlen. Pfarrer Tckeiisslcr Hai eine Geschichte der bisherig,'» Cstnoden. ihres Ent wickeliliigsgnnges und ihrer Beschlüsse anSgearbeilet, de»elben auch die Lehcnsbeschreihungen der bisherigen 185 Cstnodulmitglieder sowie der Sitzordnung aller zeitherigcn 6 Sstnoden helgeingt Wohl alle gegenwärtigen und früheren Shnodcstmttglicdcr, wie auch alle Freunde der Kirche, die die Sstnodaleniwickclnng verfolgen, dürften diese Drucklegung mit Freude und Interesse begrüße». — Der Dresdner Reitverein veranstaltet am 1. Nov. aiif dem Kavallerie Exerzierplatz drei Rennen. — Zur Rennjagd des Große »Hai »er Parforcejagd- Verein S versammelten sich vorgestern 46 Herren und auch icii Jahren zum ersten Male wieder zwei Damen im Sattel am Stell vichein in O.»ersa. Tie Jagd führte über mehrere Gräben nnd durch die Dobra bei Mühlbach nach Bieberach. Hier ging cs. durch die Röder und dann in einem Bogen »ach Kalkreuth, wo ein Keiler ansgejctzt wurde. Tieier lies nach Bieberach zurück nnd wurde dort an der Röder von den .Hunden gedeckt und von Herrn v. Arnim ansgchoben. I — Gestern Mittag in der 2. Stunde wurde die Feuerwehr zu einem in einer Küche im dritten Stockwerk des Grundstückes Hopfgartenslraße 2 entstandenen Balken brande alarmirt! Außer der durch das Feuer beschädigten Balkenlage drS Fußbodens und EiiffchubeS entstand weiterer Schaden dadurch, daß man. um Ul dem Branvhecrb zu gelangen, den Kochhcerd abtragen mußte. Ter Brand wurde dann in kurzer Zeit untcidrückt. Als Ent- stehungsuriache desselben isl schadhafte Fencrnngsanlnge anzuneh.- men. Nach etwa cinslündigcr Thütigkeit konnte die Feuerwehr wieder Mücken. — Der Verein „Volkswohl" hielt am Freitag im großen Saale des Geweibehcruies seinen 73. V o l ks - U n t e r h a l t u n g s - abend ab, der. wie nian eS bei dielen rasch beliebt gewordenen Neranstaftungen de-5 genannten Vereins schon nicht anders mchr gewöhnt ist, überaus zahlreich betucht war. Ter erste Thcil des reichhaltigen, durch Männcrchöre cröffneten Programms brachte einen interessanten Vortrag des Herrn Landrichter Dr. Kail Böhmcrt über „Tic Dresdner Kinderiahrtcir". T cmach hat der Verein in diesem Jahre bereits zum vierten Male Tausende von Kindern der weniger bemittelten Klaffen hinansgcsührt i» die Heide, nm dieselben des Segens edler Geselligkeit rhcilhaitig werden zu lassen. Tic Frage erörternd, wie der Verein zn diesem Heidcsahrtcn gekommen ici. erklärte der Herr Vortragende, daß . ursprünglich nur die Einrichtung einer Stadlkoioriie mir irnentgeft- * licvcr Milchpstege sür schwächliche Kinder beabsichtigt gewesen sei. Während an der erste» Hcideiahrt 200 Kinder Theil nahmen, stellten sich bei der zweiten 5oO nnd bei der dritten gar 'chon 1200 Theilnehmer ein, io daß sich der Verein gcnöthigt säst, die Thcilnahmc mir ans Kinder von Mitgliedern zu beschränken. Das nützte indeß nichts, da sofort zahlreiche Anmeldungen zur Mitgliedschaft eiiigirrgen. Nun galt es zunächst, sür die Tarnende von Kindern eine Organisation zu schaffen. ES sollte sich bei diesen Heideiahrken nicht um ei» bloßes Vergnügen Handel», wildern der Hauptzweck war, die alltägliche Geselligkeit der Kinder in bildende, edle Formen zu bringen. Es wurden zwölf Spielreviere sirr >c 100 Kinder geschaffen, Spielplätze angelegt, Bänke, Tnche und Waschbecken anfgestellt, Zelte zur Unterkunft bei schlechkcni Weiter ansgebaut, Knaben- und Madchenwchreir eingerichtet, in denen besondere Ordnungsknaben und OrdnungSmädchcir bestimmte Armier bekleiden. So giebt es einen Kanenwart. Spielwart. Buchwart. Schristwart, Tnrnwart rc. Für etwa vortommendc Unfälle wurde rine Sanitälswache mit einem Heilgehilfen errichtet, auS der sich tchließlich eine kleine Poliklinik entwickelt hat. Inmitten orr Reviere entstanden zwei Häuser, worin Unter richt in Handfertigkeit und Haushaltung enhcilt wird, nnd beton derc Blockhütten dienen zur. Aufbewahrung der Spiclgeräthc. Die Unterhaltung und Beschäftigung wird nach 4 Houptricht- iiiigcn hin gepflegt: Turnen, Schauspiel. Musik und Reigen. Tie Angeführten Wettspiele sollen keinen wörtlichen Eharakter tragen und es werden nicht Prunkgegenstände, sondern gute Bücher als Preise ausgesetzt. Die von den Ktndcm aufgcsnhrttn Schauspiele haben sich ersichtlich als veredelnd wirkend erwiesen und nicht blos den kleinen Darstellern, sondern auch den klwach- senen Zuschauern Genuß bereitet. Für Musik hat sich eine jchätzcns werlhe Kraft in der Person eines alten Milttärmnsikers gesunden, der musikalisch tnlenlirtcn Knaben Unterricht crtheilt. Der Heir Vortragende betonte hier auf das Nachdrücklichste, daß durchaus nicht beabsichtigt werde, auf Talente zu fahnden, »m sic für Bühne und Eoncerftaal anszubitden. sondern das, was den für Mnsil empfänglichen Knaben bcigcbracht werde, solle dermaleinst dom Volk. d. u. den Klassen, ans denen sie hcrvoraegangcn, zu Gute kommen. Zu Punkt 4 des Programms, den Reigen betreffend, erklärte Redner, daß man dabei lediglich ländliche Volkstänze, an denen Hunderte von Kindern Thcil nehmen können, im Auge habe. Die Frage, ob die Folgen die großen Kosten Werth Wien, welche mit den Bestrebungen nnd Veranstaltungen des Vereins „VvlkSwohl" verknüpft sind, wird von dem Herrn Vortragenden unbedingt besaht unter Hinweis aui die Thatsache, daß in England, Dank der Jürwrge der oberen Klassen für die Kiiidcrgcsclligkcit in den rintcren Klassen, die Zahl der »igendlichen Verbrecher in ftctcm Abnchmcn begriffen sei, während sie in Teulichland von 30,700 im Jahre 1882 aus 46.700 im Jahre 1802 gestiegen sei. „Ter Verein „Volkswohl" hofft," so schloß der Vortragende, „daß die von ihm geleg en und noch zu legenden Keime Früchlc tragen werden und glaubt mit seinen Kindersabrien einen guten Griff gckhan zu haben." Allgemeines Bravo Rusen lohnte den gewandten Redner für seine Ausinbrnngcn Vom 2. Thcile des Programms bcan iprnchten hervorragendes Interesse namentlich die Vorträge des Herrn Heinrichs aus Berlin aus der von ihm verfertigten Barilon- Geige, auch Alt-Schooßvivline genannt. DiejcS Instrument, dessen weicher, zn Herzen gehender Don Achnlickkeit mit demirnigcn des Cello Hai. wird in allen Größen von der Violine bis znm Cello gebaut und dürfte, da es velhältnißiiiäßig leicht zu erlernen ist, sehr bald als Hausinstrument eine allgemeinere Verbreitung finden. Mitwirkende an den mnsikalitchen Darbietungen des Abends r.»as4l»,i l'.v.rson
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