Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 21.05.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188605219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860521
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860521
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-05
- Tag 1886-05-21
-
Monat
1886-05
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.05.1886
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
,«e»«»ke ««»» «U »,«zm,l». »i« «er»«,. »r» 1°»» t» »An». ,n>»'» »«"MN »tk»n». ».« »« «1 .»"> «»». mit *»chle» »ich« «. kl' «esierun, »e» «elchln» »» Geneealr,,»« »er »et«, »e„ Sleeikendeu I, Lee,»».1 »,uc eine S»en»e «°» 5000 Frone« ! «, z« ralstre«. ^ a «I« nIa. «ns r m «ren» «o» kl, ar»«,r oeöstnel. »arnnter »rrt „n erschretender Grüfte, »i« L»v« / ,r«ie>t ft» SO» Meter »reit. «n eint-i ,rii Puntten i«ei»auer«d «rd»e»e». - Tageblatt für Uokttik. Aitntlll»«. gesMritrlle-i. MtiileMl. NmittMt». ÜOalins'8, ^egligevjäeireksn, HatsrröeLö. nur eissono IWi'ntellun^, on>i>tielilt V. INstrloi-, ^Itiunrkt 15. t'Ür äis vr«»«to«n aovio für all« , Llüttsr äsrVVelt niountrn tnrikmüssigso kreise» lossratv an äis erst« aock Lltost« ^vnooevn-Lxpoältlon ÜMMteiii L Voller, vre^e». Virlcsawe^dfsssuvg äsr Annonce, ckiskrsts knt^xsa- mdws unä Vsjtsrdvkvräsrnozs ckvr Olksri-Lrisko gratis. xrvsstos I-aavr vrssöoos, «mpklodlt ru kadrilcvreison im Linrslnsn, Rester r» 1—1 Rsuster passonä, ru Oarnprsissn ckiv V»nIIae«-k»t»rtk van Lei. ^ au, /tuerdaol, I. Volgtl. ^ Varüanl: vraaela«, Walsankausatr. 2», i. ltause ö. Vlotorla^alon«. L§§i§LM ein- ks1s3Li§s, Lwsor kasMell <teILKl.IDrnnn«i»IrnrverTV»Itun»x, unter 8t»»t«- vontrutv «Inrßxesltvllt. I»vl Hn«ten u. NelGvrlielt «vl»r LHiVvvkiIIenIivt», 8el»»et»tvt 75 I*t»s »o>vi6 Mk«GtrieI». » beste, etivmiset» reine unci xesanüe l'adrikate, liefert ea L gro« billigst «je tabrilc von A sarl 6. »6>7Mlmn, Aresden. MMsöleiM. 3. K gS«Lnünel«t I8U». 'WM Ä Hoka-xotkeks, DrssLsn, nn» 6e«rftentl»ur. Nr. 141. 31. Lust«,e: 42,000 Lrpl. SMer»»o»a»«fta>te» »kr den 21. Mai: Südwind non miillerrr Srirkc. Heiler an» «rocke». BerhLIlnißmItiq warm. - Bemerkung: Steigung z» anoge«»rltr- «eren iSew»i«rer,qet»«»gen. Dresden. 1886. Freitag, 21. Mai. Ur -en Monat Znni werden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" dition. Marienftratzr Nr. L», zu 90 Ps«nn!gen. bei den Kaiseri. Postanstalten im deutschen NeichSgediete zu 92 ^sennigen, in der Oestrrr-Ungar. Monarchie zu 77 Nr. excl. Agio ,»schlag angenommen. des,der. und der ihre Söhne stndiren oder als lonsvielige Freiwillige diene» lassende» Bauern diese Nothlage verschuldet Hütte». Oö- _ gleich dies vielfach zutrifft, io ändert dies nichts an der Thatsache, in der Erve- d<ch die weitverbreitete Bersckuldung des Oirimdbeützes auch den für auswärts! niahig oder gar nicht verschuldeten Grundbesih m die härteste Mit- LklaiuwortliLer Redakteur für Politisches vr. Emil Biere» In Dresden. Zweierlei Zwecke verfolgt die Branntweinsteuervorlage: einmal den Ncichskassen erhöhte Einnahmen zuzuiühren. sodann der bedräng ten Landwirlhichast auszuhelfen. Das Reich hat eine Anzahl Be dürfnisse, siir welche auf andere Weise als durch Höherbestcuerung des Branntweins schwerlich Geld zu beschaffen ist; denn an eine stärkere Heranziehung der Börse zu den Reichslasten wagt sich Nie mand, obwohl die Einführung einer Emissionssteuer einen breiten nnd liefen Goldstroin in die Reichskassen leiten würde. Was das Reich zu seiner Sicherheit und zur Erfüllung seiner großen Kultur- aiiigaben »ölhig hat, daS wird vorerst von dem Mehrertrage der Branntweinsteuer abzuziehen sein. Der verbleibende Reit soll an die Cinzelslaaten nach dem Maßstabe der Matrikularbeitrüge ver- lhcilt, d. h. von letzteren soll um so viel weniger erhoben und an die Rcichskasse abgeführt werden, als die neue Branntweinsteuer mehr gegen wtzt abwirst. Die Einzelstaaten können dann die direkten Lieuern ,in Sachsen die Einkommensteuer) um ebenso viel ermäßi gen. wenn sie cs nicht vorzichcn, allerhand nützliche Belwendungen dann! vonimelimen. Was aber die der Land wirthschaft zu gewährende vnlie anlangt, so erschallen die Klagen über die Nvthlage lauter denn je. Industrie, Gewerbe und Handel sind zwar auch nicht ans Rmen gebettet, aber der Landwirthschaft bemächtigt sich nachgerade das, was man eine gelinde Verzweiflung nennt. Dian hat allerdings Untevchiede zu machen zwischen den Landwirthen in den verschiede nen Gegenden Deutschlands, zwilchen Groß-, Mittel- und Klein betrieb nnd zwischen den vielfach abgestuften Arten der Verschul dung dcS Grundbesitzes, aber oarüber ist kein Zweifel, ,daß ei» er heblicher Theil des Grundbesitzes und der Landwirthe einer schweren .grins cntgcgengeht. Das A und O aller Klagen der Landwirth- schafr ist in ihrer Berfcbulbung zu suchen. Die Belastung des Grundbesitzes mit HWothekenschulden (um blvs von diesen zu sprechen) mar bisher zu ertragen, so lange die landwirthschastlichen Erzeug- ilinc zu gewinnbringenden Prellen zu verkaufen waren. Seit dem sie aber oft kaum die Herstellungskosten decken, lastet aus den Arndwirthen daS Aufbringen ihrer Schuldzinsen gleichsam als etwas I'mellchwingliches. Ohne das nach vieler Richtung hin so schädlich malende Sinken des Hypothckeiizinssllßcs würden heutigen Tags ' lwn zahlreiche Grundbesitzer den Konkurs anmelden müssen. Wo her fallen sie die Forderungen ihrer Gläubiger bestreiten, wenn Bu'd'rnchre, Fleifchprelle. Wolle und Spiritus immer weniger Ge winn abirwrien? Der Bauer plagt sich jetzt oft nur für seine Gläu bigen er ist dem mobilen Kapital tributpflichtig geworden. Die rü de,ne Weisheit laust daraus hinaus, das Grundeigenthum selbst Mi Handelsobjektc zu machen: cs wurde deshalb zunächst seines gesellschmilichen Charakters entkleidet und privatisirt, dann der Vcr- schnldiingssreilieit überliefert, um ans dem Wege des unbeschränkten >)M'1helarkredits zur sicheren Beute des mobilen Kapitals zu werden. Wenn sich die Stimmen dafür erheben, diesen Vcr- und Uebcrscdul-- dimgs- nnd Cribhastationsprozeß dadurch zu unterbrechen, daß man bcn jlaatswegen eine Bcleihungsgrenze des Grundeigenthums fest setzt, nnd wenn diese Grenze erreicht ist, das Grund- und Hypo- llickenbiich schließt, so ist das gar nicht agrarisch-toll, sondern nur ciiie Lclbswerlheidigiurgsmabregel des sonst dem Untergange ent- gegcnwankmden Grundeigenthums. Ein zweiter Schritt wäre die Mä'iing der' Hppothckenschnlden durch Vermittelung staatlicher .'ircbilinslitnte. Wir wollen jedoch für heute nicht ausführlicher bei diesen unter Ln Aindwirtben vielbesprochenen Plänen verwestem sondern nur an einem Beispiele zeigen, wie tief bereits der ländliche Grundbesitz und die Landwirlbschast in der Knechtschaft des mobilen Kapitals stelle». Dieses Beispiel liefert der Spiritus, eines der tverthvvllstcn nnd bedeutendsten der landwirthschastlichen Erzeugnisse. Der Bor- nerlüii' des erst noch zu brciiiicndcn Spiritus an die Spiritus- liäiidlcr ans der Produktenbörse ist leider weit verbreitet. Unsere, Bm'nlncn hatten den Vorverkauf des Getreides ans dem Halme berbnleu. Bei lcideillchast zieht. Da nämlich der Vorankaus des noch nicht existi rcnden Spiritus größtenlheils den Bedarf der Händler und Fävri kanten deckt, so kan» auch derjenige Landwirth. der nicht in Roth war, den kerne brückenden Zinszahlungen zum Vorverkauf seines erst zu vrciincndkn Spiritus nöthigten, seiner Zeit das fertige Produkt gar nicht oder nur zu sehr gedrückten Preisen an den Man» bringen. Die gedrückte» Preise wirken aber rückwärts wieder a»ch ans die Lage des verschuldeten Landwirths ein, sic steigern ausnahmslos die Kreditbedürsnisse der Landwirthichcllt und bringen sie in immer tie fere Abhängigkeit vorn mobilen Leihkapital. An» spricht man viel von der Selbsthilfe der Landniirthe. Herr v. Tiest-Daber hat einen sehr ansprechenden Plan ausgestellt, wonach die bremiereibetreideiwen Landwirthe ihren Spiritus nr gemeinsame Lagerräume limern sollen. Wer soll aber das dazu nöthige Kapital zusammcubriiigcn? Wie weit die vorgeschlagcne Spiritusstencr dem Landwirthe einige Hisse bringt, sei hier nicht weiter nntersncht. Möglicherweise tritt eine vorübergehende Erleichterung ein. Dauernd aber kann der Landwirthschaft nur durch eine Agrarreform in großem Stile ge holfen werden. Es gicbt außer den obencrwühntcn Maßregeln (Schließung der Hppothckenbücher, sobald die Schulden eine gewisse Grenze erreicht haben und Ablösung der Hppothcken durch den Staat) »och andere Schritte der Gesetzgebung, um den Ginndbesitz vor dein Schicksal zu bewahren, der Spielball des mobile» Leihkapi tals zu werben. Man hat an die Schaffung großer agrarischer Genossen- sck,astcn gedacht, die in fester Verbindung mit den Bedürfnisse» der Staatsverwaltung stehen und dem Landmann die Unabbänglgkcit vom Gelbe und den Männer» des Geldes verschaffen. Tie deutsche Landivirthscbast muß erhalten werden. Wie ganz anders leistungs fähiger steht ein Grundbesitz da, der nicht gezwungen ist, vor Allem für die promvte Absübrimg von Schuldzinsen zu prodnzircn: wie ganz anders stünde ein Reich da mit einem freien, jederzeit auch zur Ucbcrnahme von ungewöhnlichen Staatslasten befähigten und bereite» Grniid und Boden, mit einem wahrhaft freien Grund- dcsitzerstande! Wie viel leichter könnten Krisen überwunden werden, wie die jetzige, durch die niedrigen Preise aller landwirthschastlichen Erzeugnisse hervorgerufene! Peneste Telegramme der..Dresdner «achr." vom 20. Mai. Berlin. De-, Reict, stag trat henttz in die zweite Bcra- , . ite thung der Zuckersteuervorlage ein. Abg. Witte (fff.) beantragte Festsetzung der Steuer ans 1 Mk. 60 Pr. (bisheriger Satz, gegen über 1 Mk. 70 P>. der Regierungsvorlage) iür den Toppclceiitiicr der verarbeiteten Rüben. Trümborn verwendet sich für die Re gierungsvorlage. da die Znckerindustrie ohne Exportprämien nicht bestehen könne. Oechelliäuier (nat.-lib.) ist gleichialls für die Vor lage. in der er mdeß nur einen Lückenbüßer erblickt. Witte (stell.) bestreitet die Nothweudigkeit einer Exportprämie. Eine Erhöhung der Rübensteuer schädige die Landwirthschrllt. Minister v. Scholz bestreitet dies,' wohl aber würde das Aiiicndemcnt Witte die ohne hin i» schwieriger Lage befindliche Ziickeriudusirie schwer treffen. Rohland ffreis.) meint, die Zuckerindustrie müsse möglichst billig produciren, um aus dem Weltmärkte konkurrenzfähig zu bleibe». Barth ist für den Antrag Witte, der den Wünschen der Zucker- indnslriellen entspreche. Schließlich wird der Antrag Barch und Witte abgelehnt und die Vorlage unverändert angenomnie». — Wien, A. Mai. Srcdii 282,50. Staatsbahn—,—. Lombarden—,—. Galizier —. Elbctbal —. Un». Gold 104,37. Siaatsbahn —. Ziemlich fest. Paris. 20. Mai. Schluß. Beute «2,2I>. «»leide 100,05. Italiener 2S,0.->. LtaatSbabn 471-,. Lombarden 235.0», do. Prioritäten —Svanicr 58- . ikgddter 348,00. Ottomane» 532,00.«Nc»e Anlridc —. Trttge. Lo » do «. 20. Mai, Borm. II Ndr >0 Min. Eonsols 10l>-/,» 4873er Russen 100'/,. Italiener 08>/„ Lonidardc» !>>/„. «an». Türken 14"/,«. 4droc. sundirte Amerikaner 128'/,. 4»roc. Nnaar. Goldrcnte 83'/,. Oeftcrr. Golv- renic 02. Preuß. gonlols 104. EiNidicr 00'/,. Neue Kandier 00'/«. Garant. (-gOdter 04'/,. Lttoniandank II'/«. Suez-Rctlen 80. — Weller: Bewölkt. Breslau. 20. Mai, Nachm. tGetreideuiarkti. Si'irituS »>.. 100 Liier 100 Proe. Pr. Mai-Iuni 35.00, vr. Juni-Inlt 35,60. »r. Aimust.Sedtbr. 37.00. Roaaen vr. Mai-Juni 136.00. vr. Juni-Juli 136,00, vr. SePt-'Lctober 110,00. Rildöl loro vr. Mai-Juni 45.50. Zink —, »msanlos. — Heiß. Stettin. 20. Mai. illachmitt. 1 »br. tGetteivemarkt). Weizen klau, loco 146—156, vr. Mai-Iuni 157,00, vr. Seplember-Letdr. 160,00. Roggen flau, loco 127—130, vr. Mai-Juni >32,00. vr. ScVlember-Lctobcr 135,00. Rüböl matt, »r. Mai-Juni 43,50, vr. Skvtenibrr-Oetodcr 44,50. Svirilus niedriger, loco 36,00, vr. Mai-Iuni 36,40, vr. Iuli-Anguft 37,20, vr. Siugust-Scptcinber 38,00. Petroleum loco versteuert Usance 1". Proc. Tara 11,15. AUlster da», «Produkten», 20. Mai. lSchluß.) Weizen ver Juni —, her November 215. Roggen ver Mai 131, vcr Ortobcr 131. Lokales »ins Sächsisches. — Ce. Durchlaucht der regierende Fürst Reuß Hein r i ch XIV. hat gestern Dresden wieder verlassen, nachdem die von Herrn Tr. Warnitz mit bestem Erfolg porgcnominene Massagetu' beendet worden ist. — Se. Hoheit der regierende Herzog von Altcnburg, Ehcs des Frclberger Iägcrbainillons, hat folgenden Offizieren nnd Ordens: dem charaktcrisirlen Prenllerlcntnant v. Sepdewitz, die zu diesem Ord"» gehörige silberne Verdienst-Medaille: dem Feldwebel Rcntzsch nnd dem Sergeant Schierz. — Mittwoch, den 26. d. Ast, Vormittags II Uhr wird in Helbig's Etablissement am Theatcrplatz hier der Gemeindetag für die Bezirke der Kgl. Amtshanptmamllchaftcn Dresden-Alt- und Neustadt abgehaltcn, wobei Herr Regierungsrach Kretzschmar einen Vortrag über das Uniallversicherungsgeictz und das dem nächst zu erwartende Gesetz über die Ausdehnung der Unfallver sicherung aus die land- und sorstwirthschaitlichen Arbeiter halten wird. A» diesem Gcincmdctage sollen außer den Gcmcindevorständen des Bezirks auch die betreffenden Genieindeältestcn mit theilnebmen. " ' ' in den letzten Jahren Vieles zum " '— .— - . - Die Wahl des (nat.-lib.) im I. Wahlkreis Sachsen- Meiningen wurde von der Wahlvrillunaskommiffion zurückgewiese». — Morgen: Revision in bürgerlichen Rechtsstreitigkelten, 3. Leimig der Zucrersteuer und Interpellation Hasenclever's über den Strcik- erlaß des Ministers v. Puitkamcr. Berlin. Das Abgeordnetenhaus nahm heute in dritter Lesung die Vorlage, mittelst der 6'/» Millionen zu den Zoll- ankchlußkostcn von Altona bewilligt werden, dcbattelos an und trat dann in die dritte Lesung der westfälischen Verwaltungsgesetze ein. Die Kreis- und Provinzialordniing für Westfalen wurde unverändert nach den Beschlüssen der 2. Lesung angenommen. — Sonnadcnd: Kanalvorlagc. Berlin. Der Kaiser hält morgen persönlich die Parade ab. — Fürst Bismarck ist hcnte Nachmittag zu längerem Aufenthalt nach FriedrichSnlhe abaereist. — Der „Natwnalzcitung" zusolge ist dem Bnndcsrath ein Antrag Preußens zilgegangen. wonach über Sprembcrg im Regierungsbezirk Frankfurt a d. O- aus Grund des Sozialistengesetzes vcr kleine Belagerungszustand zu verhängen ist. — Die Budgetkommission des Reichstages hat einstimmig die Ver setzung von Breslau, Köln und Leipzig in die Servisklasse X ab- gclchnt, im klebrigen die Verletzungen mit emiaen Ausnahmen ge nehmigt. — Der „Natioiialzritung" wird ans Warschau gemeldet: Dieser Tage wurden wieder zahlreiche Verhaftungen von Personen aus dem Handwerker- nnd Ärbeiterltande. dem Vernehmen nach wegen nihilistischer Agitationen seitens der Polizeibehörde vorge- lwiinnen. Uebcr die Ursachen der Verhaftung wird strenges Schweigen beobachtet. Wien. Jni Abgeordnctenhause betonte Minister Pnßwakd bei der Beantwortung der Interpellation betreffs Abbruchs der Ver handlungen mit Rumänien das entgegenkommende Verhalten Oester- n oen norveinaiir ocs rvcirriocs am ocm .vnimc«reich-Ungnrns. Rumänien erhob aber die Forderung, Oesterreich uns ist der Vorverkauf aller Produkte leider eine! ,vll aus die Meistbegünstigungsklanscl verzichten und betreffs der siaudlge Einrichtung geworden. Dieics Verfahren ist so ganz im ^ Vieh- nnd Getreideausfuhr nach Oesterreich nicht nur volle Handels- dic mir vorgegeffencs ^ sreiheit gewahren. g geivor Grille iinleie» Böric, die Alles Voreskvmtirt, ^ . Bröl keimt. Der Landwirth ist. da seine Wiiitcreinnabmen insolge kc- Lmwns der Bwtsrllchtpreise ansgezehrt sind, da im Frühjahr die ViRinarkti' ek'emallö »nr Mindercrlrägniffe liefern nnd da ihm der Smnnr keine Einnahmen bringt, genötlngt, mn zu leben und leine Lchiildziille» zu bezahlen, im Voraus von den Erzeugnissen icmcr Wiiihschast Dasienige, waS er später zu ernten oder zu pro- diiznen hofft, im Voraus zn pcrkausen. Ta sindet sich den» der Hiodler iiiit Spiritus »nd der Bramrtweinfahriknnt ein, der seinen Bc- !>»» an Spiritus Jenem bereits vor der Fabrikation abkaust. Es Uirlnelit dies natürlich nicht anders, als daß der verkamen müssende Rnidwntl, von dem Händler die Preise vorgeschriebe« bekommt und wen gcr erhält, als er gerechtcriveiie sonst verlangen könnte. Dieses B'rl'.iliniß steigert sich nach insofern scbr zu Ungnnsten des Land- Iv'rlln, als der kamendc Händler de» Kredit der RcichSbaiit zn billi- »eii Bedingungen genießt, während dein Landwirthe incht in gleicher Veoe wie dem Händler und Fabrikanten der billige persönliche Kre dit bei der Rcichsbank dienstbar ist und er auch wohl aus Mangel an GmhäMeinitniß häufig nicht den richtigen Weg dazu cinschlägt. Wären es »nr die in Roth befindliche» Landwirlhe, die im Borans unter Notizvcrlustcn am Tage der Lieferung ihre Erzeug nisse verkamen müssen, so könnte man den Emwand erheben, daß häufig die sonstigen unangemessenen Ausgaben der Rittergttts- gewähren, sondern dies auch durch einen besonderen Kon ventionaltarif anerkennen. Oesterreich wäre dadurch genötlngt ge wesen, nicht nur rumänisches Vieh »nd Getreide, sondern selbst indisches Getreide und misllcbes Vieh über Rinnämcn ganz zollfrei ermührcil zu lassen. Infolgedessen mußte Oesterreich den Abbruch der Verhandlungen konslatireii. Die Negierung hofft, daß die ma terielle» Interessen bcidcrsLänder eine Verständigung in nicht ferner Zeit herbellührcii. Tie Berliner Börse ervsfiictc belebt und aus allen Ge bieten fest. Bevorzugt waren Kredit. Kommandit, Franzosen, deutsche spekulative Bahne» »nd Renten. Franzosen waren im An schluß an Wiener Meldungen IO Mk. steigend. Nach Bekaiint- Ivcrde» des Armcebiffehls des russischen Kaisers an die Flotte er mattete die Haltung auf allen Gebiete» mio cs entwickelte sich für Banken, Renten »nd einzelne österreichische Bahnen vorübergehend ein ziemlich drängendes Angebot. Bergwerke waren Aniaiigs lest, später lehr still. In, Kassavertehr war die Tendenz fest bei guten Umsätze» von österreichischen Prioritäten, namciillich woren 3prvz. lombardische und Staalsbahiiprivrilälcii höher. Privaldiskont 1"/« Prozent. Fe - nks « rt «. M.. A>. Mai. Nredtt 2L7>/^ Staa«s»avn 187'/» Lom barden 85'/,. Galizier 161. (kgvvttr 70,40. 4vr»e. Unaar. Goidrentr — Gotthard».-. rreSdner vank-. Disconio 217,00. Ziemliq fest. - Aus linserenFrredhöfen ist in ^ Bciseren ge'chebVn. was dankbar anzuerkemien rit. Um so eher wird auf Berücksichtigung sagender Wünsche, die sich aus de» Trinitatissriedhof beziehen, gerechnet werden können. Tie Parentativnshalle hat, wenn sie einige Tage nicht im Gebrauche gewesen, und insbesondere beim Witterungswechsel, eine Keller- tcmpcratiir, was nicht blos die Andacht der zur Trauer Versammelten stört, sondern auch kränklichen und älteren Personen schädlich ist. Das ist mir dadurch abzuändeni, daß die betr. Friedhofsbeamten aiiarwiescil werden, auch an Tagen, wo die Halle nicht benutzt wird und >vo warme Temperatur herrscht, dieselbe zu öffnen - cs genügt nicht, wenn man es nur kurz vor einem Begräbnisse thut. — Da in der Regel die Parentationshalle nur bei rauhem oder regnerischem Wetter in Benutzung genommen wird oder wenn der Verstorbene nicht vom Tranerhause ans begraben wird, so ist es offenbar falsch, wenn nach Beendigung der Trauerfcicr in der Halle der Weg zum Grabe in der Kreuz und Ouere und in langer Mis- dchnmia über die einzelnen Abtheilungen des Fliedliiffes genommen wird. Das alterirt schnurstracks den Zweck, zn welchem die Halle da ist. Es sollten die betr. Friedhofsbeamtcii angewiesen werde», bei dem Zuge von der Halle zum Grabe die kürzeste Tour cinzu- schlagen. Wie es jetzt ist, werden bei rauhem Wetter ort Leidtragende veranlaßt, nach der Feier in der Halle sofort den Friedhof zn ver lassen und nicht dem Verstorbenen am offenen Grabe die letzte Liebesgabe: Blumen oder eine Hand voll Erde zu spenden. — Die Jahresversammlung deS deutschen Vereins gegen den Mißbrauch geistiger Getränke sindet am 16. und 17. Juni in H a m b n r g statt. Die Versammlung am 17. ist eine öffentliche, in welcher wichtige Themata zur Verhandlung kommen (Kaffee- Schänken, Triiikcr-Asbie, Gchej,„mittel, u. s. w.) Bei dem viel fachen Interesse iür die Bekämpfung der Trunksucht im Kreise un serer Leier dürsten gewiß manche derselben de» gedachte» Verhand lungen bcizuwolineii geivmien sein. Ter Geschäftsführer des Ver eins ist bekanntlich Herr A. Lanuncro in Bremen. — Ai» 1. Juni d. I. tritt aus den Strecken der kpl. Eisenbalm- dircktion Berlin der dieser Nummer (Stadtauflage) bewesügte Fahr plan in Krait, welcher bei allen Stationskassen zum Preise von 21 Pf. (für Plakatfahrpläne) und 5 Pf. (für Zertungsbeilagcir) zu haben ist. — Die Amerikaner wenden sich in auffallendem Maße den dentschcn Dainpserlinien zn. Der am 5. Mai von New- york abgegangene Dampfer des Norddeutschen Lloyd in Bremen hatte 2öO Knjüt-Passagicre an Bord. Selbst die amerikanischen Millionäre Makay und Vanderbilt beinitztcn Danipser des Bremer Lloyd. Dieselben iiberlrcffen in jeder Beziehung die englischen Dampfer, sowohl in Bezug ans Schnelligkeit, wie auch Komfort nnd Verpflegung, welche der eines Hotels erster Klasse glcichkommt. Tie Amerikaner wenden sich in Folge dessen auch mehr nach Deutschland nnd Berlin. Die Direktion des Norddeutschen Lloyd hat in Folge dieser Thatsache» an! Berlin ihr Augenmerk gerichtet und die American Exchange, Unter den Linden, mit ihrem Kajüt- Billet-Vcrkam betraut. Trotzdem die Einrichtung ganz neu ist. wurde» daselbst an einem Tage bereits ca. 30 Steamer Tickets nach Nrwyork gelöst. Am hiesigen Platze vermitteln die Besorgung von Kajüt-Tickets spesenfrei die Herren Rob. Thode u. Komp, und Günther u. Nnoolph. — Als vor einer Reihe von Jahren dieBeerdigungsge- sellschast „Heimkehr" sich etablirte und ihr später noch andere private Unternehmungen zu gleichem Zwecke folgten, betonte man, es solle das Begrab» ißwcsen vereinfacht, der bisher zuweilen übliche Luxus rednzirt und der Kostenaufwand überhaupt verringert werden. Ist das auch nur annäherungsweise erreicht worden? Wir tagen: Nein! Tie Konknnenz der Unternehmer hat von Zeit z» Zeit immer neue Modalitäten der Lcichenkondukte dem Publikum zur Benutzung vorgesübrt, und immer wieder folgt dann ein Ucberbictcn im Luxus von anderer Seite. Man hat jetzt z. B. einen Kmder- leichciiivaycn. der von Goldaiisschmückung strotzt! Es wird nicht lange dauern, da iverden die Pferde des Leichenwagens in Flor gehüllt, »nd der Kondnktiührcr crichcint ,n Pierdc mit ellenlanger Tranerschärpe (wie dies in Moskau und Petersburg bei Begrab mssen hoher Personen üblich ist.) Man wende nicht ein, daß >a die Angehörigen der Verstorbenen srcic Wahl haben. Es ist That- lache, daß in den ersten Stunden nach einem Todesfälle die H>n- -- o: ? bR HL
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite