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^1!^) Loravend-BM ««. Jahrgang. sk 194 »M»«ch, «. April 1S22. Gegründet 1838 Drahlauichrlfl! >«chrtchtr» Drr»»«». E»rnlpr«-er-S<imm»Inmnm»r 2S 2<1, Nur sii- NachlselprSche: 20011. Bezugs-Gebühr L?L«mS'L.r^ D!» «inIv-UtL« 12 ,nm dr«!I- Z»!l«»,— W. Aui 8-mili»nani«>g«n. Anz-iaen Ameiaen'Breue. «»«««-u. Wvdn»n«»mmi»>. i i»M,» Ln.u.N«ri>»ui, Dor,u,»»ii«i»> -0 1^ ' Loris. «Uuswiin. AunrLg« ««t>. chvrauidiLabl. Sin»«Ipr»i» d.Dorabrnvklakte»! uatir ,e lo»l Üü-Ps. 6»rM>»itim« und ^auptn»i<IM»9»ll^ M»rt»»flr»b« Sv/<0. »mäl«. «eck«, von Marsch » «Sch«»« in 1kr,»«> V«Mch»ch-Kmck> 100» »rr«»««. NoSidru» nur mir drulllchrr vurvrnangad» <,Dre»dn»r Nochr.'i ,ul»tftq. — Unvrrianot» EchriNsiUcke w«rb»n nichl ausbennchrl PI/kblOS Wsitmarlcs. ^Volttramm Verksuf nur V«»(7OKlüNäUL. Klngstrsks I^Ir. 18. Weitmsrke. Neue Schwierigkeiten in -er russischen Frage. Die Derhairvlungeri mit Auhlan- auf üem iolen Punkt. Genua. L.V -lprll. In der Sachoerständigen-Kommit- iion, die sich mii der cusjiichen Denkschrift bcschäsligt. kam es zu eine» lebhaften Sluseinandcrsestung. Die Russen ver langten ein ölljähriqes Moratorium. Kreditge währung und rechtmässige Anerkennung der Sowietrrgic- rung, lehnten dagegen die Kriegsschulden sei« Angust G14 ad. Zur Frage der E ntschädigung des beschlagnahmten Eigentums wurde rvssischerseitö erklärt, eine Rückerstattung oder Ersatz des Eigentums könne nicht erfolge«, da in Russland alles nationalisiert sei. Dagegen verlange Rutzland die A u s l t e s e r n » g d e r G e l d e r der vormaligen Negierungen, d,x s,ch noch in engliscki«» und franzö sischen Banken befanden. Aus den englische» Einwurs. wie man eine Rückerstattung fordern könne, wenn man selbst keinen Ersatz leisten wolle, erwiderten die Russen, das sei darin begründet, daß es in Rutzland kein Prinatcisentnm mehr gebe, wogt aber in England und Frankreich. Die Nüssen schlugen vor. las, sich di« Alliierten an staatliche» Akticugeselllchaüen mit ihrem Kapital beteiligen sollten, die binnen kurze», gebildet werben würden. Der französische Vorsitzende erklärte darauf, die Aussprache sei von «rotzem Nutzen gewesen. Man verstehe setzt den russischen Gtaud- pnnkt. Für den Augenblick halte er eine Hort» setznng der Erörterungen für zwecklos. Die Sitzung wurde daraus vertagt mit -er Begründung. datz die Frage ohne die Russen erörtert werden müsse. Keine Koifnung mehr auf ein Kompromttz. Genua, 2s. April In «scnua glaubt man nicht, bah es noch möglich sein werde, zu irgendeine», Komvromttz zwischen Sei, Alliierte» und den Russen zu gelangen. Die russische Delegation erklärt ausdrücklich, bah die von Tschttschcrtn in der Lachverständigenkommislion form»« liertco Forderungen ein Min de st mal, dar be lleu, von denen »uter keinen Umständen abgeganarn werden könne. Sie wokc« auch tür dir Zukunft «eine Zu sage machen, Sah weitere Rationalisierungen von Privat eigentum nicht erfolgen würden Eine weitere Schwiei ig let« bildet die Frage der Kreditgewährung an Rntz- land. Die Russe» e, klären, das,, wen» ihnen eine derartige Anleihe nicht bewilligt weide, für sic ein Uebereinkommen mit den Wesimächten lein Interesse Halle, und da cd sehr unmohricheinlim >st. das, die Weltmächte, besonders Frank, reich, sim dazu e»l,chliehen. glanbi man anncpmen zn müssen, das, die Verhandlungen zwischen den Alliierte» nnd Nutzland znm Lcheitern verurteil« sind. Nack dem jüngsten Programm würde dann nur noch übrig bleiben die Annahme einer Resolution durch die Kon ferenz, in der die enropäischeu Mächte 'ich verpflichten, während der nächsten zehn Fahre keinen seindiichcn Angriss gegeneinander zu unternehmen. An dem Entwurf zu dieser Resolution arbeitet Lloyd George, lieber ihren Wortlaut wird er sich mit den Alliierten verständigen. In dieser Resolution über den -ehniahrige» europäischen Frieden wird kein Wort von der Abrüstung oder der Einschränkung der Rüstungen stehen, da Frankreich aus das allerbestste da- Englan- zur Poinearö-Ae-e. London. 25. April. Die Rede PoineareS in Var-le Due nndet in der Presse große Beachtung. Während die »Times" meint, die Erklärungen PoineareS seien frei von Rhetorik und Drohungen, nennt „Wcstnftnster Gazette" die Rede «ine an Deutschland gerichtete Drohung. — »Daily Herald" schreibt in seinem Leitartikel über die Rebe .Zlatser PoineareS" und gibt den europäischen Staats männern den Rat, Poincars zu ignorieren und ihren Weg weiter zu verfolgen. Wenn PoinearS seinen Stellvertreter aus Genua zurückzleheu werde, sollten sic um himmclSwillen gehen. Poincar« sei eine Gefahr, weil er ernst genommen werde. Sobald sein Bluff enthüllt sei. werbe er aufhüren. Europa »u verpesten. " ^ ^ »Daily Lhronicle', dessen nahe Beziehungen zu Lloyd George bekannt sind, schreibt in einem Poincare» Red« über- sch rieb« ne n Leitartikel: Die seltsame Aktion der französischen Delegation in Genua am letzten Sonnabend, die versuchte, eine neue Krisis aus dem alten Material zu erzeugen, von dem jedermann hasste, das, eS erledigt sei. wurde von den in Genua anwesenden Personen aus -aS Treiben Polncares zrrrLckgesührr. Dieser Eindruck wird jetzt durch die unglück lich« Rede bestätigt, die Poincarö gestern in Bar le Duc ge halten hat. Ein« Rede wie die gestrige, die von einem Nicht teilnehmer autzerhalb der Genueser Konferenz gehalten nrnröe. wirk« wie ein Eisenftück. das von ausie« in «in« seine Maschinerie geworseu »ird. Sic be» beutet, das, bei der Person, die es geworfen hat. nicht der Wunsch z« Helsen besteht, sondern n»r <« zerstöre». Dir Drohung mit Zwangsmassnahmen enthält enthält die letzte Drohung, datz Frankreich sein« Alliierten unberück sichtigt nnd den Säbel allein stlmüngcn werde, wie cs das iy Frankfurt getan hat. Dir Alliierten Frankreichs können nur antworten, was sie damals gesagt imben, nämlich das, wenn Frankreich bei seinem Verfahren gegenüber Deutschland i«ine eigenen Wege gehe, s die weitere Unterstützung Eng lands nicht erwarten könne. Bereits seit zwei Anlässen ist Frankreich alles» vorgegange». Das erste Aial. als es in etndrona und dann, als «ch hinter dem Rücken gegen opponiert. In den Kreisen der Delegierten erwartet man, Sah die Genueser Konferenz spätestens in acht bis zehn Tagen zu Ende sein wird. Dr. Wlrlhs Auko »on llalienischer Polizei angehalle«. Verhaftung des Ehaofscnrs. — Entschuldignng der Polizei. Genua. LS. April. Mo der Reichskanzler Dr. Wirth gestern lin Automobil durch Nervs snhr, wurde der Wagen von Karabinicris a n g e h a l t e n, der E h a u s s c n r wegen zu röschen Fahreno verhaftet »nt zur Polizei gebracht. Den führerlosen Mage» mit dem Reichskanzler ließen sie auf derStra'tze ftehen. De. Wirth mutzte zu First bis zum Sitz der deutschen Lachncrständlgen nach stlenna gehen nnd von dort nach einem zweiten Wage« tele phoniere». Inzwischen ha«,e man aus der Polizei in Ncrni scstgestellt. datz es sich um den dem Reichskanzler zur -ler- sügung gestellte» Ehansfcur handelte. Vier Beamte der Polizei erschiene» eine halbe Stunde später in großer Uni- svrm beim Reichskanzler, um sich zu entschuldigen. Abreise Dr. Kermes' au» Genua. lDraht Meldung unsrer Berliner DHrtstleitung.s Berlirr, 25. Avril. Der ReichSftnanzminister Dr. Hermes reist heute abend von Genua ab. nm an der Finanz, konserenz der deutschen Länder in WUrzburg teilzn- nclimcn. Gehcnilrat Hagen von Ser deutsche» Delcgaftvn ist bereits von Genua abgereist. Der Eindruck -er PoincarS.Re-e in Genua. >2: gner DradiberikSt der »Dre«dn. Ilochrlchie u".> Genua. 2S. Avril. Der Inhalt der Rede Pvincarss ist im Lause deS gestrigen Abends stier bekannt geworden und hat >n allen Kvnscren,kreisen lebhaften Eindruck gemacht. Man wird die Emvlivduvg nicht los, das, das Gespenst, welches seit Beginn der Konferenz hinter ibr gestanden hat, nunmehr eine immer d rollendere G e st a l t aniiimmt und die Entwicklnnaomöglikllieiten der Genuacr Tagung immer wieder iv N icht >> z,'riliesten. Kein Genua-Erfolg ohne Bevtston von Verfatlles Berlin, Avril Der englische IftilsUberale Parla- menlarier Keiimvorthv, der ans der Rückreise von Genua nach London in Berlin wellt, erklärte gestern abend Presse vertretern über seine in Genna gewonnenen Eindrücke, das; er wegen des Ausganges der Kouferenz n> e u 1 g oviiuit - st i sch sei. Wenn der Wiederaufbau Eurovaa ernstlich dnrch- geführt werden solle, so wüste man ohne Zögern a» die Revision des Versailler Vertrages geben, Deutschland die Lcbcnainöglichkeiien veiswafsen, deren es nicht entraten könne, und Rutzlaud vorbcbaltlva in die euro päische Gemeinschaft wieder ausneinneu. Was bisher in Genua erreicht wurde, sei immer das Ergebnis von Prtvat- bcsprechungen mit Llond George gewesen, bei denen die Deut s chen zu kurz gek o m w c n in ä r e n. Uuter diesen Umständen könite man sich nicht wundern, das; die deutsche Negierung es für richtig gehalten habe, ein un mittelbares Abkommen mit Nutzlanü abznschlietzcn. Englands unter Verletzung klarer Versprechungen Len ver räterischen Vertrag von Angora ästschiost. Wenn Frankreich zum dritten Male versuchen sollte, vom gemeinsamen Wege abzuivcichcn, so würde die Bereitschaft Englands „um Mit wirken dies kaum überleben lW. T. B.l Pierpon! Morgan Mitglied -es Ausschusses für die Reparalionsanieche. London, 23. April. Reuter meldet ans Reunvrk, Last Pterpont Morgan die Einladung der Reparations- kominission, Mitglied des Ausschusses zur Erwägung der Möglichkeit der Ausgabe einer internationalen Anleihe für Deutschland zu werden, angenommen habe. lWDB.i Ausweisung -er Deutschen aus Georgien? Berlin. SS. April. Einer hiesigen Korrespondenz zufolge hat die Regierung Georgiens in einer Note an die deuftck^ Regierung erklärt, datz sie sich genötigt sehe, die deutschen Staatsbürger, die in Georgien leben, zum Verlassen Georgiens zu veranlassen. La die deutsche Regierung Lic wieLerhoften Angebot«, ein Handelsabkommen mit Georgien abzuschlietzen. unberücksichtigt nnd sogar ohne Ant wort gelassen habe. Me uns unsere Berliner Sckriftteitung hierzu drahtet, wird die Meldung in Berliner amtlichen Kreisen sür nicht zutresfen gehalten. Ansgewiesen wurde der deutsche General konsnl in Votum. Näheres darüber ist noch nicht zu er afhren. da die Verbindung mit Batum unterbrochen ist. Die deutschen Handeltreibenden in Georgien könne» jedenfalls noch unbehelligt ihren Geschäften nachgehen. 10 Milliarden Defatzungskofre« in Oberfchlefie«. Berlin. 2s. April. Wie die polnisch« Telegraphen- Agentur ans Paris meldet, sollen die BesatzungSkosten für i^derschlcsien >si Milliarden Mark betragen nnd von Denisch- land nnd Polen im Slerhälinis des ihnen zugesprochenen Teiles bezahlt werden. — Das preutzische Dtaatsiirinistcrftim sta! im prentzisklien Landtage einen Esesetzciitwnrs znr lieber leitung d«S Rechte., miau des im obcrschlestscheii Absiimmiinas gebiet vorgclegst Aus unserm Sachsenlan-. Von Oberst a. D. G. Richlc r. Die hohe Reichspolitil darf unseren Blick nicht r-viftg von den Vorgängen im engeren Baterlandc abzichen. Sie sind für unS Sachsen von allergrößter Bedeutung. Wenn sich die beiden Rechtsparteien jetzt zu dem Entschluß durch gerungen habe», die Landtagsauflösung zu verlangen, so be deutet das den letzten aus Fahre hinaus möglichen Versuch der nichtsozialdemokratischen Bolkskretse, das auf Staat und Volk lastende Joch einer verderblichen nnd einseitigen Partciherrschaft abzuschüttcln und geordnete Zustände hcrbcizusühren. Gelingt dieser Versuch nicht, so gehen wir schlimmen Zelte» entgegen. Es mutz endlich einmal klipp und klar ausgesprochen werden, datz die jetzige Negierung sür Lachsen eine unerträgliche Parteityrannci bedeutet. Seit der verhältnismäßig kurzen Zeit ihres Daseins hat die Regierung ihr Schuldkonto schwer belastet. Allein darin, datz sic überhaupt in der jetzigen Zusammensetzung besteht, liegt eine schwere Verfehlung gegen Volk und Staat und eine Versündigung wider den Geist der dcmo^ kratischen Verfassung deS Staates. Demot-Vse heißt Herr schaft deS Volkes, d. t. des ganzen Volkes. Die letzten Land- tagSwahlen erbrachten den Beweis, datz sich das sächsische Volk fast zu gleichen Teilen aus Anhängern der Sozial demokratie und ihrer Gegnerschaft zusamrncnsetzte. Dem demokratischen Grundsätze hätte somit allein eine Negierung entsprochen, die gleichmäßig aus Vertretern der beiden Weltanschauungen bestand. Zu einer solchen Negiernngs bildung waren große bürgerliche Parteien bereit. Aber was geschah? Die beiden Rechtsparteien winden überhaupt nicht zugelassen und nach kurzer Zeit der Mitarbeit wurde sie den Demokraten unmöglich gemacht. Lic mutzten sich zurückziehen. An ihre Stelle traten Vertreter Ser Links- radikalen, bi« bei dcu LandtagSmablen weit in der Minder heit geblieben waren. Selbst dem besonneneren Elemcnc der Mehrhcftssozialdcmokratie wurde jeder Einfluß ge nommen. Die Herren Ltpinskt, Fleitzuer, Fellisch und Zetgner ergriffen die Zügel. Aber auch Ihr Dasein ist dauernd gefährdet. Sie können ihr Leben als Minister nur so lauge friste», als eö ihren Gegnern von noch iveitcr links, den Kommunisten, gefällt. Nur solange diese wollen -- sic bilden nebenbei im Landtage ein Kraktiönchen von neun —, bleibt die Regierung bestehen. Sie »ei guter Laune zu Halten, gebietet somit der SelbsterhakftingstZcb der Minister. Die oft der Sachkenntnis entbehrende, durch Parteiletdeuschaft geleitete RcgicrungswriSlieit erschöpft sich > infolgedessen darin, den Kommunisten keinen Auiatz zum ! Ltirurunzeln zu geben. Denselben Kommunisten, die die Lozialdemokralen mehrfach als die arötzcen Schädlinge am Voile und auch an der Arvrikcrjchast bezeichnet haben. Den selben Kommunisten, denen nach den Veröffentlich»»«,«:!! in der »ichrbeitssozialistischen und unabhängigen Prelle die Geldmittel zu ihrer alles zersetzenden und zerstörenden Arbeit die Moskauer Heilsbringer liefern. Die Kvin munistcn sind sich natürlich ihrer Macht völlig bewusst und gebrauchen sie mit der ihnen eigentümlichen Bescheidenheit rücksichtslos. Sv erleben wir in Sachsen seit langem das Schonspiel, datz in W i, lliä, > eii eine verschwindende Minderheit von M e n smcn regiert, die ossen und zielbe mutzt sv wohl den jetzigen Staat wiedie durch die ist e r sassnng g c m ä h r! c i st e t c Wiitsc» asts und Ge s e l l s ch a f t s o r d n u n g selbst mit mew „ lt Mitteln beseitigen wollen. Nm sich ihre Ge neigtheit zu erhalten, trägt man sich visenbar jetzt mit dein Gedanken, ihnen einen Sitz in der Regierung eni'l!räiimev Ein „g emätzig ! er" Kommunist - welcher Hohn am iedcs gesundc Empfinden, als men» rin Komumnisl gemätzig sein könnte — soll Minister werden. Während in Nutzsavd die Bolschewistenhäuptlinge ihren Irrwahn einznsehcu bc ginnen, der ihr Land in einen Trümmerhaufen, in eine Höhle deS Grauens und Elends verwandelt. Millionen von Russen das Leben gekostet hat. will man den Elemente» bei uns, die noch nicht gelernt haben, die Möglichkeiten zn gleichen Erperimenten eröffnen. D. h. nichts anderes, als datz man unser Vaterland aus verblendeter Herrschsuchi wissend zugrunde richten will. Wie sich die Negterungswcishcit der jetzigen Männer auswirkt, fühlen wir tagtäglich mit vaterländischer Trauer. Unser altes, bewährtes, sachkundiges und pflichteifriges Beamtentum, das dereinst uifter Stolz und der Gegenstand deS Neides aller anderen Länder war, wird beseitigt und systematisch zersetzt, obwohl selbst sozialdemokratische Minister ihre uneingeschränkte Anerkennung gezollt haben, In die Neamtenstellen werden vielfach Partcistrebcr ohne ge nügende Vorbildung sür ihr Amt etngeschobcn. Dauernd wird daran gearbeitet, die Polizei zn einer Schutz garde des Linksradikalismus berabzuivürdigcn. Gegen die Fuudamrntalsähc vernünftiger Wirtschaft wird mit gleicher Kraft gewütet, wie gegen Kirche, Sänfte und die sittlichen Voraussetzungen, die ein Volk erst zu einem Volke machen. Keine Gelegenheit läßt man vorübergeben, um Andersdenkenden einen Hieb zu versetzen. Vaterländisches, christliches Empfinden wird rücksichtslos befehdet. Die Männer, die es nach der Revolution nichl fertig brachten, ihre seitherigen Nebcrzrugungrn zu wechseln, stellt man trotz ihrer Bereitschaft znr vaterländischenMitarbeik als Feinde des Volkes und Staates bin. Anstatt ihrer Pflicht zu genügen, alle Schickten des Volkes zu gemeinsamer Arbeit am Wieder- ansbau zusammenznsübren, säen unsere Minister Misstrauen nnd Hatz und vertreten die unseligen Klassengegensätze, die das Volk zerreißen Anstatt ansklarend über die wahre Geiahr unseres Elends, d. i. das Versailler Schandwerk. zn wirken, täutcht man der blind und töricht gemachte» Ge*