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S3. Jichrgang. 1«S. Ve,»«»«e»ÜHr w» »r-. »«» d»t B«Itch ,»«. «,«>< „»» »««-»ei, «ur Uiu»«I> »^0 ÄI , »«ch «»m. »illw»»« ».« VN eu>«aU>»r Zu- I»a»n» »ur-d »i, Di» d«n Lei»» »o>, Dr^d«, u U«,»du», ,m Du«, ix>'1-r ,u- ,,si»Ui«u »d«nd.»u». ,,»«> erhalt»« dt« uu». wiiNid'a »,,t«»«r mit der A»r,«».»utz,b« ,ufa«in»n ,u,eft«u>. ßachdru« nur mit dort- t,ch«r Quelenan,«, ,.Dr««d. »achr.-> ,u< lafst,. — Uno«ta,«,k Manultrtpi« wrrdrn »ich« «Utd«»»»N. Telegramm-Adresse: Rachrichten Dre«»e«. Fen,sprechet: 11 . LOK« . ZAVI. Montag. 14. Juni ISA». Ksgvürrdol 18L8 Druck und Verlag von tiepsch äc Reichardt in Dresden IlüllLL^ Hü E»0. I! Vsrolr-cdooolsLe. lloklivtvrLlitoll 8r. Llaz. «l. Ldaigs v. 8ackssu. II Liarslrerltaul: vro«!»», Ilttoarlt I. Anzeigen-Darts Annahme von Ankün digungen bi» nachm. 2 Uhr. iLonntags nur Manenstraße 5!8 von II bk ',1 Uhr T'« »inspaUifte Grundzeile «ra. « Tilden, 2b Pj . ^amilirn .lachrjchten on» Dresden .'tt P, lhejchajlc, Än'eigcn aui der Prtvatleile .^el'e ItO Pf.; die /uvcis.L-ltiae .^eilea.reltlclledVP, -- In Nummetn nach Eonn n Feiertagen, die emlpalligc Grund. ^eUe IOPs .ans Plioar« leite 4NPj . Familien« Nachrichten a. Dresden die GrundzeUe 25, Pf. — Auswärtige Auftrege nur gegen Vorar Sbe. jahlrrng. — ^zedrs Ne. Irgblatt kostet U) Pi. Hauptgeschäfts st rlle: Maricnstraßr :18> 40. llMwvrLULvll, lloradsul bvüsiUxt xriinäUeli OüsllpHSrtSl' 6er siönigl. ilolapoweke I» n I» Wt X - 4», <ü I k« n « «»l. Xur eekt mit 8cliutrm»ike .,Uuttvr ^nnn". i> Oouvert Istennixa. l'mniptvr Ver^nixI naok auKrvän^. Ivrv ortic;o Losev. Mutmaßliche Witterung: Kühl, zeitweise Regen. Die sächsische Regierung beabsichtigt, in ihren Berg betrieben Sichcrheitsmänner einzusühren. Die gestern in Dresden abgehaliene Hauptversammlung des Deutjchen Bankbcamtenvercins nah»' scharf Stellung gegen die Beschlüsse der Finanzkominission des Reichs tags zur R e i ch s f i n a n z re f o r in. In Weinböhla fand gestern das 10. Buirdessest des Sängerbundes des Meißner Landes statt. Das Erdbeben in S ü d f r a n k r c i ch hat in mehreren Orten arge Verwüstungen angcrichtel und auch eine Anzahl Menschenleben gefordert. Neueste Drahtmel-ungen vom 13. Juni. Zu dem Erdbeben in Lüdsrankreich. Marseille. Rei de», Erdbeben sollen 6«I P e r - i o >, e n g c t ö t e t und viele ändert vermiindcl wurden sei». Einem amtlichen Bericht der Präfektur zufolge soll die ^ahl der Toten in Lambesc 1t, in St. Eaunat 8, in P»y-Stc- Näparadc 2, in Polissannc I und in Rvgncs l2 betragen. Madrid. Ter s r a n z ö s i s ch c BoIschaster Rcvvil wird sich heute nach Paris zu »»mittelbarem Meinungs austausch mit der französischen Negierung begeben: man bükt diesen Sckritt infolge des wenig günstigen Crgib- nisscK der Mission Mcrr» de Bald in Fes für nötig. Madrid. Ter Staatsrat genehmigte außerordentliche Kredite zur Berstürkung der s va » i s ch e n P o s i t i v n c n in Nordasrika. T a l l os (Texas). Durch einen Tornado sind elf Personen getötet und viele verletzt worden. I» «Zarten und Heldern ist bedeutender Schaden angrrichtct worden. Tokio. Vicomte AraxnkeS -> » c ist zum Gencral- rcstdenten von K o r e a anscrioheii. Tic Ernennung ivird beute veröffentlicht werden. Zugleich wird Hüllt Jto zum Präsidenten des Geheimen Ngts ernannt und durch ein Reskript geehrt werde», das icine Verdienste »m .Korea würdigt und ihm die Vormuiidichast über den koreanischen .Kronprinzen Vorbehalt. Oertliches miv Sächsisches. — Se. Majestät der K ö n i g besuchte gestern vormittag den Gottesdienst in der Kapelle zu Wachwitz und nahm um 1 Uhr mit seinen Kindern an der Familientasel bei Ihrer Königlichen Hoheit Prinzessin Mathilde in Hostcrwitz teil. — TlHrrheitdmättner in de» sächsischen Bergbrtriebru? Die sächsische Regierung trägt sich jetzt mit dem Plan. Sicher deitsmänner nach preußischem Vorbild einzusühren. und bat zu diesem Zweck, wie der.Vorwärts" offenbar auS Bergarbeiterkreffe» erfahren bat, an die Vorstandsmitglieder der Allgemeinen Knap'p- ichastspcnsionskgsse. Arbeiter wle Arbeitgeber, einen Gesetzentwurf über die Anstellung von ..Stcherhcitsmänncrn" in den sächsischen Erz- und Koblenbergwerkcn gesandt. Es soll am 5. Juli eine Besprechung im Ministerium über die Frage abgc- kalten werden. In der Einladung dazu bemerkt, nach der oben genannten Quelle, die sächsische Negierung, daß sich die Hoffnung, daß die Griibcnbesitzcr freiwillig eine Kontrolle durch Albciter- vertreter einführen würden, nicht erfüllt habe. Nach dem Vor- entwurf sollen auf Bergwerke», auf denen in der Regel mehr als A) Arbeiter nnter Tage arbeiten, Grubenarbeiter zur Kontrolle planmäßig zugeMen werden. Wahlberechtigt sind nur volljährige Arbeiter, die mmdestens ein Jabr imunteibiochkn aus der Grube gearbeitet habe». Der zu Wählende muß !-> Jahre alt sein und darf seit 5 Jahren nicht wegen Ucbertretung bcrgpvlizcillcher Be stimmungen bestraft sein, ebenso muß er."> Jahre als Bergmann unter Tage gearbeitet baden. Die Wahl erfolgt auf 2 Jahre, Wiederwahl ist für die nächsten zwei Wahlperiode» nicht zulässig. — 9. Hauptversammlung des Deutschen Bantbeamtrn-Vrr- eins. Am Sonnabend abend 8 Uhr fand ein Begrüßungs- nbcnd statt. Der große Vereinshaussaal war reich mit den deut schen Bundesfarbcn geschmückt. Unter spontanem Beisawdes voll ständig besetzten Saales leitete die Kapelle der 177cr die Feier durch einen „Einpfangsmarsch" rin. Dann ergriff der erste stellvertretende Vorstand. Herr Nicmann. das Wort zu einer Begrüßung der auswärtigen und einheimischen Kollegen. An- knüosend an das Dichterwort: „Freude sei die Königin", er mahnt« Redner die Anwesenden, heute die Sorgen des Kampfes ums Dasein abzuschütteln und nur der Freude zu leben. Für den Bankbeamten überwiege gewöhnlich der Ernst des Lebens den Frohsinn. Redner gab einen kurzen Ucberblick über die Bankbeamten-Bewcgung und erklärte, daß heute der Bank- beamten-Berein zu einer imposanten Macht von über 18 MO Mit gliedern angewachsen sei. Fast das gesamte Ausland habe sein: Krüße gesandt. Im weiteren Verlaufe des Abends wechselten mustkaltsche Vorträge mit dem Absingen dem Banksache gewid meter Lirder unter großer Fidelitas ab. Gestern vormittag K,1N Uhr begann, ebenfalls im großen Vereinshaussaale, die ordentliche Hauptversamm lung unter starker Beteiligung. Nach dar Eröffnung und Be grüßung durch den Vorsitzenden des Aufsichtsrates, Herrn Becker-Bremen, und den Vorsitzenden des Dresdner Verbandes, Herrn Funfack, wünschten die anwesenden Ehrengäste. Heu Handelsrichter Wahl von der Dresdner Handelskammer, Herr Bankier Heller vom Vorstände der Dresdner Börse und Herr Stein voin Neirbsvcrein der Bank- und Sparkaffenbeamten Oesterreichs, der Versammlung besten Erfolg. Herr Stein ver breitete sich bei dieser Gelegenheit ausführlich über Entstehung und gegenwärtigen Stand der Bankbeamtcn-Bewegung im be nachbarten Österreich. Daraus gelangte der Geschäftsbericht zur Erledigung: als erster Referent verbreitete sich Herr M. Fürstenberg-Berlin ausführlich über die Arbeiten und die Ent Wicklung des Vereins während der letzten Geschäftsperiode 1M7 k>8. Trotz der wirtschaftlichen Depression der letzten Jahre sei das deutsche Bankgewcrbc gut sortgekommen und bewege sich in gesunden Verhältnissen. Der Zug zum Großbetrieb er halte sich andauernd und vernichte damit die Aussicht auf Selbst ständigkeit für die große Masse der Kollegcnschast. Neunzig Prozent aller Bankbeamten seien gezwungen, endgültig aus eine Selbständigkeit zu verzichten. Deshalb müsse cs für die organi sicrte Bcamtenschast allererste Ausgabe sein. Verhältnisse zu schassen, die ein dauerndes Verweilen in abhängiger Stellung in sozialer Beziehung ermöglichten. Der Pcnsionsjrage müsse das Hauptaugenmerk zugewcndet werden. In großen Zuge» gab Referent einen Ucberblick über die jahrelange Arbeit in dieser Beziehung. Man habe fast die gesamte Privatbeamtenschast in der Pensionsfrag« gegen sich gehabt. Den unausgesetzten Be mühungcn sei es zu verdanken, daß die Bankbeamten von der staatlichen Privatbeamtenversicherung verschont bleiben werden »»d die Gründung einer eigenen Pensionskaffe als Ersatzinstitut am 1,1. Juli d. I. statlfinden werde. (Großer Beifall.! Des ferneren habe man speziell der Lehrlingssrage und der Arbeits zeit besondere Aufmerksamkeit gewidmet. In über l.'>(! Bank- plätzcn herrsche bereits Sonntagsruhe und in 122 Plätzen der Sonnabend-Frühschluß. Man halie serner zur Frage der eng lischen Tischzeit Stellung genommen und stehe einer Begren zung der Arbeitszeit sympathisch gegenüber. Die Stellenvermitt lung sei einer der wichtigsten Faktoren und habe große Er folge zu verzeichnen. Der Spekulation seitens der Bankange stellten widmete der Referent seine besondere Aufmerksamkeit und bezeichnet? die in dieser Beziehung für einige Verfehlun gen getroffenen Maßnahmen für übertrieben. Man inöge lieber darauf fchcn, daß die Gehaltsoerhältniffc den verantwortlichen Stellen entsprechend seien und eine Versuchung zur Börsen spekulation nicht oufkommen ließen. An den Reichstag hab inan verschiedene Eingaben gerichtet und eine Herabsetzung der Psnndungsgrcnzc sowie die Gewährung von Krankengeld und Gehalt bei Krankheitsfällen befürwortet. — Herr Müller vom Zmcigvcrcin Dresden gab eine eingehende Schilderung des Ent wicklungsganges des Dresdner Vereins. Die Vertreter einer großen Anzahl auswärtiger Zweigvereine sprachen der Leitung ihren Dank aus. Von dem Londoner Vertreter wurde vor einer lledersiedlung nach der englischen Metropole, ohne im Besitze einer festen Stellung zu sein, gewarnt. Die Versammlung »ahm einstimmig zwei Resolutionen an: 1. Die gesetzgebende» Körper schaften zum Verbot der Sonntagsarbeit im Bankgewerbe zu bewegen, und 2. eine Aenderung des Pfändungsrechls mit Nach druck in die Wege zu leiten. — Nunmehr ergriff Herr Reichs- tagsabgeordncter Vankdirektor Dr. Weber das Wort und verbreitete sich über das Thema: „Die Reichsfinanz- resorm und das Bankgewcrbc". Als das Deutsche Reich im Jahre 1871 in den industriellen Wettbewerb der Völ ker eingetreten sei, habe es großen Gegnern gcgenübergcstandcn. Während Frankreich und England infolge ihres nationalen Reichtums aus dem Vollen hätten schöpfen können, sei Deutsch land aus tausend kleine, aus den Kreisen seiner Bevölkerung flie ßende Kanäle angewiesen gewesen. Den Banken sei das große Verdienst zuzuschreiben, dieses Geld herangczogen und nutzbrin gend angelegt zu haben. Finanzielle Kraft bedeute das größte Kampsimttel auf dem Weltmärkte, und eine kräftige Börse sei notwendig zur Erhaltung der nationalen Wohlfahrt und einer schnellen Kriegsbereitschaft. Redner ging dann auf die „Miß geburt" der Rcichssinanzreform näher ein und de,zeichnete die Kotierungssteucr als groben Mißgriff. Der Vergleich mit Frankreich in dieser Beziehung müsse auss entschiedenste zurück- gewiescn werden. Frankreich stagniere sowohl im Stande seiner Bevölkerung wie in industrieller Beziehung, während Deutsch land in seiner Entwicklung immer weiter fortschrcite. Die Steuer auf Hypotheken-Pfanvbriefe müsse den Verkehr in diesen Papieren außerordentlich erschweren und große wirtschaftliche Schäden zeitigen. Der erst kürzlich befestigte Terminhandel würde mit einem Schlage beseitigt weiden. Man könne es ein such nicht bcgreisen, wie die Regierung in einer Zeit wirtschaft licher Depression einen Angriff ans den Ausgleich der Zahlungs bilanz" auszuführen beabsichtige: das bedeute ein Verbrechen an der Nation. Das ganze Gesetzesprogramm in der Gestalt der Lex Richthofen könne nur als ein großer Irrtum bezeichnet werden. Die Entwicklung Deutschlands zum Industrie- und Handelsstaate schreite unaufhaltsam vorwärts und müsse jedem einzelnen die Augen öffnen Die Börse sei der Lebensnerv von Industrie und Handel: ihre Bedrückung würde eine Beschnei dung des nationalen Wohlstandes bedeuten. (Stürmischer Bei fall, s Die Versammlung nahm einstimmig eine Protest resolution gegen die Handel, Industrie und Bankgcwerbc schwer belastenden Beschlüsse der Finanzkommission des Reichs tages an unter gleichzeitiger Bitte an die gesetzgebenden Körper schäften, den Entwürfen ihre Zustimmung zu versagen. — Der von Herrn Heinze erstattete Kassenbericht bilanziert tn Ein nähme und Ausgabe mit 206139,.',I> Mark; «in Ueberschuß von 27 000 Mark ist wcchrend der verflossenen Geschäftsperiode er zielt worden. An Mitgliedsbeiträgen wurden in derselben Zeit 108 209 Mark vereinnahmt. Nach der Mittagspause wurde in den Beratungen fortge- sahren. Herr Fürstenberg verbreitete sich nach Erledigung einiger interner Verbandsangelegenheiten noch einmal eingehend über das Thema: ..Unsere Pensionskaffe". (Der Vortrag ist von uns Anfang Mai in Nr. 129 eingehend publiziert worden Herr Fürstenberg sprach damals über die Kasse im Zwcigverein Dresden.) Das Hauptgewicht legte Redner diesmal auf die Zvlässung der Pensionskaff« als Ersatzinstitut. In dieser An gelegenheit nahm die Versammlung folgende Resolution an: „Die am 1">. Juni 1009 zu Dresden tagende 0. ordentliche Versammlung des Deutschen Vankbeomlcn Vereins begrüßt die Ankündigung von der für den 1.'!. Juli beabsichtigten Gründung der ollge meine» neutralen Pensionstaffe im Banlgcwerbe 'mit ausrich liger Genugtuung und sogt dem Zentrolverbandc des deutschen Bank und Vankicrgewcrbes seinen wärmsten Dank für die er folgreiche Tätigkeit, die er in dieser für unseren Stand so de deurungsuollci! Frage entfallet hat. Non der Reichsregicrung erwartet die deutsche Bankbeomtcnschait die baldige Vorlegung des Gesetzentwurfes über die staatliche Privalveamten-Ver sicherung und sic gibt der Hoffnung Ausdruck, daß die gesetz gebenden Körperschaften der Versicherungsgemeinschast im Bonk- gcwerbc die Anerkennung als Ersatzinstitut nicht versagen wer den." Als nächster Ort der Zusammenkunst wurde Nürnberg gewählt. Leider beeinträchtigte ein starker Regen die Konzert dampfe rs ah rt am Nachmittag nach Pillnitz. Trotzdem war der Luxusdampfer „Auguste Viktoria" bis aus den letzten Platz besetzt. Nach der Rückkehr fand '-e8 Uhr im Vereins Hause die gioße Festtafel und hieran anschließend Ball statt. — Verein für das Tentschtui» im Auslande (Allgemeiner deutscher Schulveicim. Zu dem am Mittwoch, den 16 Juni im Linckc'ichen Bade slattfindcndcn T v in merfefte der Männer- ortSgruvve haben mieden»» für die Gabcnvcrlosung die Akliengeiellichair i. F. Seidel ä Naumann eine Nähmaschine und die Altiengeiellschost Eichebachs Werke eine Waichtoilette als Hauptgewinne gcipendet. Kgnfmanu Reppche» li./F. Schönrocks 'Nachfolger! hat auch dieses Jahr einen SektauS'chank eingerichtet. Ferner wird ei» Tainreiaen von jungen Damen ausgesührt, und Barrcnivnngc» der Vorturnerfchaft des TurnsvercinS für Neu- nnd Antonstadt die Besucher erfreuen. Außer der reichhaltigen Gabenlvtterie fei noch auf das Kasperletheater, die Rodelbahn. Ningwursspicl und das Konzert der Gardereiterkapellc aufmerksam gemacht. — Die Feier des 200 jährigen VrstchenS des 102. In fanterie-Regiments i„ Zittau »ahm am gestrigen Sonntag ihren Anfang. Schon am Sonnabend hatten sich aus nah und fern Tausende von ehemaligen Angehörigen des Regiments und andere Fcstteilnehmer in der herrlich geschmückten und reich beflaggten Stadt cingesuiiden. Gestern nachmittag fand zunächst in der Weinan große Regimcn tsmusik statt. Um 7 Uhr abends begann das erste offizielle Fest, der Begrüßungskommers ans der Schießwiese, wo eine ausgedehnte Zeltstadt unter Ver wendung der Zelte vom Trnpvennbungsplal; Zeithain errichtet worden ist. Am cigeutliche» Jndiläumstage, am heutigen Montag, erfolgt morgcuS > Uhr großes Wecken. Um 7 Uhr werden am Kriegerdenkmal aus dem Hraucnsriedhos und an den Gedenk tafeln für die Gefallenen im Rathauic und in der Mandaukaserne Kränze »icdcrgclegt werden. Sodann erfolgt ei» großer Feit- z u g, und nach Eintreffen dcS Königs, des Kronvrinzen. de? Prinzen Friedrich Ehriitian iiud des P r > n z e n Lud w i g v o n Babern in Vertretung des Prinzregenten Luitpold, des Chefs des Jubelregiiiicliis. Fcstgottesdienst und Parade. — 19. Bnndesscst des Läugerbundcs des Meißner Landes in Weinböhla. Ter prächtige Villenort Weinböhla beherbergte von Sonnabend bis heute frohe Sangesbrüdcr, die von Lvnniiaizich, Osebalz, Meißen, Großenhain, Tahlen, Mügeln iBcz. Lpzg.l, Wilsdrnfs, Nadeburg, Riesa, Strchla und den umliegenden Ortschaften gekommen waren, um das 10. Blindesscil des 1800 gegründeten Sängerbundes des Meißner Landes zu feiern. Faß 700 Sänger hatten in Vürgcrqiiarticrcn Unterkunft gefunden. Der fesl- gcbendc Mannergesangverein WeinböbIa ver band mit dem Feste zugleich seine «Fahnenweihe. Nach dem am Svnnabcnd nachmittag die von auswärts ein treffenden Vereine an den Rahnhöfen Neusörnewitz, Wein böhla und Niederau empfangen und nach dem Ratskeller geleitet worden waren, fand nachmittags 4 Uhr die -Haupt probe in der Festhalte statt. Tiefe Kesthalle, ein überaus stattlicher Ban, ist eigens kür das BunLcssest erbaut wor den. Sic faßt gegen 0000 Personen und das Podium bietet Raum für 800 Sänger. Herr Wicßner stellte den Platz snr die Festwiese kostenlos zur Verfügnüg und Herr Kundüch führte de» gelungenen Bau der -Halle aus. der weit in die Lande hinansichaiit und von dem man einen entzückenden Rundblick über die landschaftlich reich gcscg ncten Gefilde genießt. In dieser durch Gaslicht erleuchte ten Festhalte fand am Sonnabend abend Kommers »erblinden mit Fahncnivcihc statt. Tas gut eingespielte Orchester stellte die Radebnrger Skadtkapcllc. Nach einem harmonischen Willkomntcnsgrnß des Männcrgeiangvcrcins Weinböhla hielt -er Ehrenvorsitzende des Festausschusses. -Herr Gcmcindcvoritand N » d c I t, die Bcgrüßungsau spräche. Ter Bnndcsvorfftzcndc, -Herr Gcrstcnbcrg Lommatz'ch, dankte allen Beteiligten für die überaus freundliche Ausnahme der Riilidesfüngcr. Nach dem all gemeinen Gesänge des Bundeslicdes ging der eigentliche Weiheakt vor sich, der mit einer Ansprache des Vcrcinsvor- sitzcndcn, -Herrn -Hennersdorf, und einem Prolog Vortrag cingclcitet wurde. Tic Wcihercde hielt -Herr Pfarrer Möbius. Tie von Ehreniungsraucn dem Fahnenträger übergebene Fahne ist von einem Vereins Mitglied?, -Herrn Elsenbeinbildhaiicr Adolph, entworfen und hat nach dickem originellen und prächtigen Entwürfe eine saubere -Herstellung in der bekannten Hann.-Mün- dener Fahneniabrik erfahren. Gegen 40 Fahncnnägel. Bänder »sw. wurde» von den Bündesvercinen dem neuen Vereinskleinodc als Patengabe dargebracht. Mit einem unter Orchestcrbcglcitnng trefflich gesungenen Wcihcliedc des unter Leitung des -Herr» Musrklehrers Prüger-Mcißcn stehenden scstgcbcndc» Vereins schloß die Feier. Im weiteren Verlauf des Abends trugen eine Anzahl Vereine und Ortsgruppen fröhliche Lieder vor und den Schluß bildete der allgemeine Gesang der Weinböhla-Hymne. Am Sonn-