Volltext Seite (XML)
^Inserate vtrdrn angenommen: viS «Lendü 6, Vottntag-r bis Mittags 12 Uhr Marienstr.L»; 1« Neustadt: bis Abends 5 Uhr^ Buchdrnckerri von I oh. Päßlrr, gr.Klostergasses. Auflager Exempl. I-i ^ - Tageblatt für Uutcrhaltmig W .Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch ör Neicha-kdt iSMrS^8^^: Julius Reichardt. rrtelj. eieienm-DsH«» «Durch ^tedoü><» «etteljtchrl.!»^» Äjorrl« «MW«» Ngr, . Zn^erateDWr Für den Raum ei«ük' Mattem« Zeil«^» IV» Unter „SinaesaM^ die.LA o ÄVitsk^i öi«a» von UNS unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarken oder PosteinzahIunS auf. 10 Silben rosten I V-Ngr. Auswärtige können die Zahlung ancy auf eine Dresdner Firma anweisen. Exp. d.Dre-d. Mache. Nr. 36 Lievenzehnter Jahrgang. Mi°°d°imr The-s-r snGfch. ^Dresden'Freitag, Stz. Jamar 187SS« Dresden, den 26. Januar. t .— Der Assistent an der Sternwarte in Leipzig vr. tztzik.^ Karl Nicolaus Jensen Bürgen, hat den preuß. rothen Adlerörd'en, IV Elaste und der Postdirector Johann August Rabitsch in« über'die einzelnen Vorschläge erst klar zu-worde.n. Er beantragt Altenburg das Ritterkreuz II. Classe des Wzoglich-Sachsen- .dMx, den Gegenstand von der Tagesordnung abzusctzen und Ernestlnischen HauSordens erhalten. ' '' ^ »darDdr aus, daß dem Collegium heute schon eine Vorlage zur iBoMüsifassung präsentirt werde. Jedenfalls» sei es besser, die Beschlußfassung in einer so wichtigen Angelegenheit nicht zu IicheMcn, vielmehr den Viitgliedern Gelegenheit zu geben, sich ^Uttvvlvr»» r(yu»r». ^ »t.der nächste,! Sitzung in Berathuqg-zu nehmen. 'Der Re- — Ocffentliche Sitzung der StadtverordnetemMent'drwidert, daß der vom'Stadtv. Frohner'in voriger Sitzung am 24. Januar. Die Registrande enthält außer mehreren Com- municaten des Stadtraths, welche die Aufhebung der Müller- schen Stiftung, die Verwaltung der Angelegenheiten derjenigen llttter dem Patronat des hiesigen Stadtraths stehenden Kirchen und Kapellen, für welche ein besonderer Kirchenvorstand nicht besteht, und die neue Wasserleitung betreffen, ein Urlaubsgesuch des Kammerpräsidenten Vicevorstehers vr. Schaffrath auf die Monate Februar und März, weil die jetzt häufigeren Kammer sitzungen seine ganze Zeit in Anspruch nehmen. Der Urlaub Mrd bewilligt. — Wasserbauinspector Schmidt zeigt in einem an den Vorsteher gerichteten Schreiben an, daß seine Vorgesetzte Dienstbehörde die Einwilligung zur Annahme seiner Wahl als Stadtverordneten-Ersatzmann verweigert habe. Das Collegium nimmt hiervon zwar Kenntniß, beschließt aber, vorerst noch die offizielle Anzeige des Stadtraths abzuwarten. — EinCommuni- eat des Stadtraths präsentirt sich als Begleitschreiben einer Uebkrsicht der Geschäftsthätigkeit der gemischten Deputationen im Jdhre 1871; da jedoch die Uebersicht selbst nicht beiliegt, so wird beschlossen, zunächst diese vom Stadtrath zu erbitten. — Der hierauf vom Vorsteher vorgeschlagene Voranschlag über die Verwendung der dem Collegium zur Bestreitung seines Canzlei- tuchvandeS überwiesenen Summen wird genehmigt; ebenso erklärt man sich mit den Vorschlägen des Stadtraths und des Direktoriums wegen Errichtung eines dritten Deputationszim mers für das Collegium einverstanden. — Erster Gegenstand der Tagesordnung ist der Bericht desNechtsausschusses über den dem Landtag vorgelegten Entwurf einer revidirten Städteord nung, in Abwesenheit des unwohl gewordenen Referenten Stadtv. Siegel vom Stadtv. Lehmann erstattet. Der Ausschuß s gt sieben Resolutionen vor. Die erste spricht sich gegen die Eintheilung der Bürger in „einthälerigc Freiwillige" und „drei- thilerige Zwangsbürger" aus, will vielmehr, daß zum Erwerbe des Bürgerrechts berechtigt und verpflichtet seien alle männlichen Gemeindemitglieder, die 25 Jahre alt sind, die bürgerlichen Ehrenrechte genießen, das sächsische Staatsbürgerrccht besitzen, zwei Jahre lang im Orte sich aufgchalten haben und einen local statutarisch festzusetzenden Mindestbetrag an Communalsteuern, oder, wo solche nicht bestehen, mindestens einen Thaler jährlich an directen Staatssteuern entrichten, wogegen die Erlangung des Bürgerrechts mit Kosten an Gebühren und mit Stempel steuer nicht verbunden sein soll. Die nächsten Resolutionen be kämpfen die den Fiscus und den zu Kirchen-, Schul und Huma- nitätSzwecken dienenden Gebäuden zuzugestehende Befreiung von dm städtischen Anlagen und den Unterschied, den der Gesetzent wurf zwischen ansässigen und ünansässigen Bürgern inacht, lieber Beibehaltung oder Beseitigung des Dualismus soll ortsstatuta risch Bestimmung getroffen werden, und zwar so, daß die Besei tigung auch nur versuchsweise, auf bestimmte Zeit, oder mit Beschränkung auf bestimmte Fälle erfolgen kann. Die Anstel lung der besoldeten Rathsmitglicder soll zuerst auf 6 Jahre, nach, deren Ablauf wiederum auf Ü Jahre und dann erst auf Lebenszeit erfolgen; wird das Rathsmitglicd bei der ersten Wie derwahl nicht wiedergewählt, soll es ein Viertel, wird es bei der zweiten Wiederwahl nicht abermals gewählt, die Hälfte seines GehaltS als Pension erhalten. Das Bestätigungsrecht der Regierung sei abzulehnen, während hinsichtlich der Ver waltung der OrtSpolizei auf einen in geheimer Sitzung ge faßten Beschluß Bezug genommen wird. Außer diesen Reso lutionen macht der Referent noch auf einige andere Punkte aufmerksam, über welche der Ausschuß zwar nicht Beschluß gefaßt hat, die aber doch zu erwägen sein dürften, nämlich, ob es sich nicht empfehlen dürfte, 1) über die Maximalzahl der Stadtverordneten, als welche der Entwurf 60 vorschlägt, gar keine gesetzliche Bestimmung zu treffen, da diese Zayl z. B. für Dresden zu klein sei; 2) die durch 8 11 des Rcichsstrafgesctz- buch« den Mitgliedern des Reichstags und der Landtage gewährte Redefreiheit auch den Gemeindcvcrtretern einzuräumcn; 3) die 'Nichtannahme einer Wahl zu einem städtischen Ehrcnamte nicht mit Strafe zu belegen, vielmehr die Annahme oder Nichtan- mahme einer Wahl in das freie Ermessen des Betreffenden zu stellen; 4'/ daS Recht des Ministeriums des Innern, ein Stadt- verordneten-Collegium beliebig auszulosen, zu beschränken, min destens aber eine Frist festzusctzen, binnen welcher die Neuwahlen erfolgen müssen; 5) die Fälle, in welchen die Zustimmung der Aufsichtsbehörde zu Beschlüssen der städtischen Kollegien gefor dert wird, einzuschränkcn; 6) den für Mitglieder des Stadtraths vargeschriebenen Eid durch eine Verpflichtung zu ersetzen. Stadtv. FröKner dankt dem Ausschüsse für die rasche Inangriffnahme der Angelegenheit, spricht aber kWzeitig seine Ueberraschung gestellte Antrag schleunige Berichterstattung gefordert habe; sei sie ihm jetzt zu schleunig, so bescheidener sich natürlich. Der An trag des Stadv. Fröhncr wird hierauf einstimmig angenommen. Schriftführer Hendel berichtet sodann über 'den Durchbruch der Struvestraße nach der Pragcrstraße. Das Collegium hatte am 20. September v. I. beschlossen, den Stadtrath zu ersuchen, für die Beseitigung des polizeiwidrigen Zustandes der Einfrie digung der zwischen der Struvestraße undOberseergasse gelegenen Gartengrundstücke Sorge zu tragen und ferner mit den Besitzern der Grundstücke Verhandlungen wegen eines Durchbruchs der Struvestraße einzuleiten. Der Stadtrath hat nun geantwortet, daß er den ersten Theil des Antrags nicht stattgeben könne, weil die betreffenden Gartengrundstücke ohne Zuthun der Besitzer an die Straße zu liegen gekommen seien und somit eine Verpflich tung derselben, eine angemessene Einfriedigung herzustellen, nicht vorliege, diese vielmehr erst bei einem Neu- oder wesentlichenRe- paraturbau entstehe; auch sei es nicht zweckmäßig, die Besitzer zu Herstellung der vermißten Einfriedigung anzuhalten, weil der Preis der Grundstücke bei dem Ankauf von Seiten der Stadt, den man doch immer im Auge behalten müsse, dadurch erhöht werden würde. Gütliche Verhandlungen wegen des Durchbruchs habe er cingeleitet, dieselben seien aber gescheitert. Cr beantragt daher, den Durchbruch als ein dringendes OrtsbMrfniß anzu erkennen woraus sich dann die Anwendbarkeitdes Cxpropriations gesctzes ergeben würde. Aus dem sehr gründlichen und ausführ lichen Berichte des Referenten geht hervor, daß das leitende Mo tiv der Besitzer der in Frage, kommenden Grundstücke Nr. 18, 19 und 20 der großen Obcrseergasse bei dem Wicderstande, den sie dem Durchbruche entgegensetzen, durchaus nicht Anhänglich keit und Liebe zu ihren Grundstücken, sondern vielmehr der Wunsch ist, einen möglichst hohen Preis herauszuschlagcn. Der eine Besitzer fordert 10, der andere 6 Tylr. für die Quadratelle, wäh rend der dritte überhaupt nicht verkaufen will?» Der Nechtsaus- schuß ist zu der Ilebcrzeugung gekommen, daß der Durchbruch ein dringendes Ortsbcdürfniß sei, und'schlägt daher vor, dem Stadt rath zuzustimmen und die Anwendung des Erpropriationsgesetzes zu genehmigen. Die hierdurch entstehenden Kosten sollen übrigens nur ein Verlag der Stadtkasse sein, der ihr söiner Zeit von den sich dort Anbauenden zurückerstattct werden soll. Stadtv. Zeidler und Vicevorsteher Or.Wigard empfehlen daS AuSschußgutachtcn, der Letztere um deswillen, weil cs sich, wie sich aus den Verhand lungen ergebe, nicht um eine gewaltsame Vertreibung aus licb- gewordcnem Eigenthume, sondern um ein Feilschen um denPreis handle, mithin die Voraussetzung nicht vorliege, von welcher das vorjährige Collegium ausgcgangcn sei, als cs die Anwendung der Expropriation ablchnte. Stadtv. Fröhncr hingegen besitzt nicht die Elastizität, um nach Ablauf von nicht ganz 7 Monaten eine Schwenkung im ganz entgegengesetzten Sinne zu machen, um so weniger, als sich in der Sache nicht das Geringste seitdem geän dert habe. Durch den Durchbruch werde das traurige Bild der dortigen Gegend nicht wesentlich gebessert; übrigens gäbe cs in der Stadt noch andere unschöne Stellen, wo man dann ebenfalls expropriirend einschrciten müßte. Die Beseitigung des Uebel- standeS sei Sache der Adjaccnten, und er könne es unmöglich billigen, daß man der Stadt zumuthe, die im Interesse der Ad jacentcn liegende Verschönerung der Straße aufKostcn der Stadt vorzunehmcn. Referent rcplicirt, das; ja auch die Absicht dahin gehe, die Adjaccnten, sobald sie sich dort anbauen, die Kosten tra gen zu lassen; übrigens handle cs sich nicht um eine Umstoßung, sondern um eine Steigerung des früheren Beschlusses, wonach ja der Durchbruch für wünschcnswerth erklärt worden sei. Stadtv. Hcnkler macht darauf aufmerksam, daß die dortigen Grundstück- besitzer, anstatt so horrcntc Preise für das Areal zu verlangen, froh sein sollten, daß anstatt eines Gäßchens von nur 3 Meter Breite eine schöne breite Straße dorthin gelegt worden sei, wo durch sich der Werth ihrer sonstigen Grundstücke außerordentlich gehoben habe. 'Nachdem noch die Stadtvv. Schöne, Lehmann und Anger gesprochen haben, wird die Debatte geschlossen und der Ausschußantrag gegen 6 Stimmen angenommen. — Tie Vor anschläge für die Anncnparochie auf das lausende Jahr und die daraus sich ergebende Parochialanlagc werden genehmigt, dcr Bc richt des VcrmaltungsauSschusseS über die projectirte Erweite rung des Versorghauses dagegen auf denWunsch des Stadtraths, dem der Ausschuß zustimmt, von der Tagesordnung abgesctzt. um in geheimer Sitzung bcrathcn zu werden. — Nachdem hier auf die Vorschläge des Wahlausschusses wegen Besetzung der ge mischten Deputationen für das Einquartierungswcscn, das Schul wesen, die Straßenbeleuchtung, das Bau- und WasscrleitnngS- wesen, das Baupvlizeiwesen, die MohlthgtzgkeitSanstaltcn, Spar- kasse»und Leihhaus,"das Marktwesen, die milden Sttftungn^.did' Ergänzungswahlen der Stadtverordneten, die ArmenversorginO das Stadtkrankenhaus, das Düngerexportwesen-und die Reorga nisation des Feuerlöschwesens, sowie-zur Beiwohnung d« öffent lichen Prüfungen >an den städtischen Schulen die Billigung»«» Collegiums gefunden haben, wird die öffentliche Sitzung nachK Uhr geschlossen, worauf noch eine geheime Sitzung stattfindethL^ — Vorgestern Abend fand bei den kronprinzlichen HMp > schafteg-im Mittelpalais der erste diesjährige Ball statt, weichst» II. KK. HH. Prinz und Frau Prinzessin Georg beiwohnten. Auch Se. H. der Erbprinz von Sachsen-Meiningen und Sb. Durchl. Prinz Günther von Schwarzburg-Rubolstadt nahmen an den; glänzenden Ballfest, zu welchem an 300 EinladuygAi er gangen waren, Theil. s.-. - - - — Der für Dresden ernannte k. k. östr.-ungar. MinistK- resident, Legationsrath von Frankenstein ist aus Petersburg brk reits in -Wien eingetroffen, und wird sich dem Vernehmen nach demnächst auf seinen neuen Posten in Dresden beheben. /.SV' - —Die Finanzdeputation der ll. Kammer hat üb« Mir. Forderung der Staatsregierung, für den Neubau ein« poltr, technischen Schule in Dresden 300,000 Thlr. zu bewillig gen, durch den Abg. Gräser Bericht erstattet. Da die Depu- j tation gleichfalls der Meinung ist, daß dieser Neubau nichkklänger aufzuschieben ist, da sie ferner die Wahl des Bauplatzes und die Baupläne sach- und zeitgemäßen Anforderungen entsprechend, findet, so empfiehlt sie die Bewilligung der geforderten Summe? knüpft aber hieran den Antrag, die Regierung zu ersuchen, in. dem später frei werdenden bisherigen Polytechnikum -deü An' mit Begründung eines Kunstgewerbemuseums zu mache — Abg. Stauß hat beantragt, die Staatsregierung zu «suche daß hochdieselbe baldigst eine doppelgleisige Eisenbahostrecke zuh Beseitigung der Nothwendigkeit des BLgenfahrens bei UWWA erbaue. ^ — Münzsammlern dürfte die Notiz nicht umvMommenc sein, daß von der kgl. Hauptmünze in München am 23. Januar- die ersten bairischen Friedensthalcr ausgegeben worden sind. Sie enthalten auf der Aversseite das Bild des Königs von Baien^ auf der Neversseite eine den Frieden darstellende alkgottschb Figur mit der Umschrift: „Durch Kampf und Sieg zum Kriedm" und der Unterschrift: „Frie.dcnsschsuß zu FrarKürt lO.Mgi 1871". — Wie uns aus sicherer Quelle zugeU, hat bis RWnM k die Concession zu den Vorarbeiten für eine Eisenbahn von DveH, den nach Nossen über Wilsdruff, nebst Zweigbahn nach ZauckeroHl an ein hiesiges Bankhaus ertheilt und soll nun rüstig gearbeitet werden, um cs dem jetzigen Landtage noch zur Genehmigung vorlcgen zu können. Es dürste sich diese Bahn, welche ein dringend nothwendigcs Ergänzungsglied des sächsischen Bahn-.' nctzcs verstellt, einer sehr günstigen Beachtung des Kapital marktes zu erfreuen haben, da hier der Hauptfactor für die Ren tabilität durch die bedeutende Kohlenfracht aus dem Plauenschrn . Grunde sich von selbst ergiebt. , ^ — Wie wir aus Wiener Blättern ersehen, soll in nächst« - - Zeit eine nicht unbedeutende Anzahl Wiener Damen, die wäh rend des deutsch-französischen Krieges sich durch Sammlungen von Spenden für das deutsche Heer ausgezeichnet haben, durch den König von Sachsen mit Ordenskreuzen decorirt werden. — Eure in ihrer Art originelle Fahrt machte kürzlich ein auS ^ Böhmen hier ankommcnder Fremder. Derselbe traf mit einem der ^ ersten Nachtzüge hier ein und wollte mit dem etwa eine Stunde ! später von hier nach Freibcrg abgchenden Zuge dahin fahren. 'Nicht wissend, daß der Böhmische Bahnhof, in welchem er sich befand, zugleich der Bahnhof für die Freiberger Linie ist, wendet, er sich an einen Droschkenkutscher und verlangt, er solle ihn nach dcvl Freibcrger Bahnhof fahren. — Der Kutscher, ein Mann, der. Hamlet'S Theorie: „so macht Gewissen Feige aus uns Allen", cko tuoto widerlegt, läßt den Herrn einsteigen und fort geht's — natürlich nach dem Freibcrger Bahnhof, den er auch nach etwa halbstündiger Fahrt wohlbehalten erreicht. In der Nacht und der Eile bemerkt der Herr nicht, daß er wieder da ist, wo er schon-erst war, und fährt nach Freibcrg. Von dort am nächsten Tage zurück- kommend, sieht er im Böhmischen Bahnhof nach seiner Ansicht den Freibcrger und will nun wieder nach dem elfteren, der seiner Erinnerung nach .,iemlich weit von hier sein muß, denn er war gestern lange gefahren. Er steigt in eine Droschke und befiehlt: „Böhmischer Bahnhof!" Dieser Kutscher, weniger kühn als sein College, meint: „Na, hier ist er ja!" Ter Herr staunt, er fängt an zu ahnen, daß er geprellt ist. „Wo ist denn der Freiberger I Bahnhof, von welchem man absahrt ?" fragt er. — „Nu eben hier!" — „Heiliges Pech! da hat mich der Kerl gestern rein als Narr herumgcfahrcn! Na wart'!" Ja, aber waS thun? Wo ist der intelligente Kutscher, der so sicher durch die Nacht auf weitem Wege zur nächsten Hausthüre gefahren? Ja wo? — Wiederholt ist vor Dieben gewarnt worden, welche die Abendstunden dazu benutzen, Gegenstände, welche vor Vrrkaufs- gcschästen zur Schau ousgchängt sind, zu stehlen; trotzdem finden derartige Langsinger iiymcr noch Gelcgenhch, ihre