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«7» - »7t — Gehorsam setzte sich Hans Bvlkmar aus eins der zierlichen Goldstiihlchen. so dah es bedenklich trachte und knackte. Leibs« dem Regierungsrat ivnrde eö u«n den zarten Stuhl bange, und sich zu einen« lächeln zwingend, male er: „Wollen Sie nicht bitte einen Sessel ne Innen /" Auch das besolgle Hans Bvllmar. llud als er sich dort niedergelassen, suhlte er instinktt«', dah »nn a» ihn« die Reibe war. zu sprechen. Er halte sich am liebsten tausend Meilen davon gewünscht. Er schalt sich im stillen, das, er nicht doch neulich seine Entlassung genommen. TtzS war ja ge rade so, als ob er sich ohne jede» Schuh aus eine glühende Eiienplattc gesetzt Hane und da langsam zu braten ansing. La die Panse immer langer wurde, wurde der Regiernngsrat ungeduldig und sagte: „Darf ich wissen, Herr Bvlkmar, was Sie zu so ungewohnter Stunde zu mir fuhrt?" „jawohl — Herr Regiernngsrat. — .Ich wollte Ihrem Fräulein Tochter meine Aufwartung machen und ihr meinen persönlichen Dank sür die grobe Hilfe entrichten, die sie mir bei dem Tunnelbau geleistet hat." „Das Bouguet ist sehr schon, das Lie mitgebracht haben. Herr Bölkum-" „Finden Sie, Herr Regiernngsrat. das sreut mich ungemein." «ganz mechanisch hatte Hans Bvlkmar die Worte gesprochen. Da holte der Regiernngsrat zu einem Hieb aus. „Hoffentlich habe» Lie sich nicht wieder einen Extrazug dafür stellen lassen?" Hans Bolkmar bekam es fertig, nicht ans der Rolle zu fallen. Jetzt hieb eS, sich in Berieidiaungsstc-lluug zu setzen und den Gegner zu nnterlausen. „Einen Ertrazug. Herr Regierungsrat?" fragte er mit gutgespieltem Erstaunen. „Jawohl, mein lieber - einen Ertrazug. — Sv einen netten, schönen Ertrazug. in dem man sich ei» P.ttet Labak schicken lägt. So ein ganz auherhalv des gewöhnlichen Fahrplans bestellter Eisenbahnzug." „Ich weist. Herr Regierungsrat." erwiderte Hans Bolkmar mit sanfter Ergebenheit. „Ein Ertrazug ist ein Eisenbahnzug, den man sich auberhalb des gewöhnlichen Fahrplanes extra bestellt." „Merkwürdig, das, Sie das wissen, Herr Ingenieur. Dann werden Sie sich wohl auch schon sagen können, das, solch ein Extrazng den ganzen Fahrplan über den Hausen wirst, lind deshalb wollte ich weiter wissen, damit ich nämlich den Fahrplan schleunigst wieder regulieren kann, ob Sie sür den Transport dieses Riesenstraustes wieder wie damals einen Extrazng bestellt haben." Jetzt erhob sich Rottmar zum Angriff. Herausbekommcn durfte der alte Herr die Sache nicht. Daun war womöglich alles in Frage gestellt. „Ich weist wirtlich nicht, Herr Regiernngsrat. von welcher Angelegenheit Sie sprechen." Jetzt wurde der Regiernugörat wild. Auch er erhob sich. Und mit einer Stimme, die so laut war. dah man sie drei Iimmer weil Horen tonnte, rief er: „Junger Mann — junger Mann — ich nehme an, das; Lie hierher gekommen sind, um bei mir einen feierlichen Gang wegen meiuer Tochter zu tun." Er schwieg, um Lusi zu holen, lind diese Pause benutzte Sans Bolkmar. um mit behaglichem Lächeln zu sagen: .Mauz recht. Herr Regierungsrat. lieber die Sache wären wir ja nun weg. Was hatten Lie von meinem Borschlag?" Während Saus Rottmar nach diesen Worten ein Stein vom Herzen siel, glaubte der Regiernngsrat, ein Stein sei plötzlich aus ihn gefallen. Das war ja die merkwürdigste Art der Rraukwerbung, die er jemals gehört. „Lassen Sie mich erst ausreden." „Ich bitte st'l - darum." „Was! 2,? bitten darum? — Ja. wie stehen wir eigentlich zueinander? Sie wollen dock von mir etwas. Also daun fallen Sic mir nicht in die Rede, sondern lassen Sie mich erst aussprechen." Er rannte ein paarmal, die Arme über den Rücken verschränkt, durch das Zimmer hin und her und blieb daun dicht vor Sans R^olkmar stehen. Ilm zwei Köpfe überragte der seinen zukünftigen Schwiegervater. „Also, was ich sagen wollte. Herr Rottmar — nur wenn Sie mir die Sache mit dem Extrazug abbitten. und mir aus Ihr Ehrenwort versichern, sich niemals wieder einen derartigen Streich gegen die Betriebsverwaltung zu erlauben will ich meinethalben Ihr Schwiegervater werden." Da legte HanS Bolkmar das Niesenbougnet auf den Tisch, streckte dem Regierungsrat seine breite, mächtige Hand hin und sagte: «Ich verspreche hiermit aus mein Ehrenwort, das, ich mir niemals wieder erlauben werde, gegen meinen Schwiegervater irgend etwas zu unternehmen, was er als eine den Betrieb störende und beeinträchtigende Tat ansfassen könnte." Zögernd legte der RegieriiflgSrat seine Hand in diejenige BolkmarS und sagte: «ES ist gut. Herr Bolkmar. nehmen Sic jetzt Ihren Riesenstraust und gehen Sie damit zu meiner Frau und Tochter. Die haben mehr darüber zu reden als ich. Wenn Sie nnch danach wünschen, bin ich bereit, zu erscheinen." HanS Bvlkmar gab keine Antwort, aber sein ganzes Gesicht strahlte voix eitel Glück und Sonnenschein. ». Kapitel. Seit vielen Monaten ging die Arbeit im Tunnel nun schon ihren ein tönigen Gang. Mathematisch genau folgten die einzelnen Perioden der Arbeit auseinander. Hämmernd und knatternd frästen die Bohrmaschinen sich in den harten Fels ein und verübten dabei ein Getöse, das, niemand sein eigenes Mort verstand. Und dann trat sür kurze Zeit absolute Stille ein. Die Dunamitladung wurde dann in die gebohrten Löcher gesteckt. Eine Biertelltunde verging darüber. Dann flog der elektrische Funke durch einen Draht. Die schlummernden Kräfte des Dnnamits wurden geweckt. Brüllend zerrist es den Felsen und schleuderte die Trümmer seines steinernen Gefängnisses weit von sich, lind dann begann die Arbeit der Bohrmaschinen, die Periode des nervenerschütternden Lärmes von neuem. Dieser Wechsel zwischen dem Dröhnen der Bohrmaschinen, der fast absoluten Stille während der Ladung und dem kurzen Donner während der Explosion war Monate hindurch typisch sür die Arbeiten im Tunnel gewesen. lind über solch rastlosem Arbeiten war aus dem Spätsommer Herbst ge worden. Und dann waren die Tage des Winters gekommen, da die Schneekappcn der Alpcngipfel sich von Woche zu Woche zu immer längeren Kapuzen und Um. hängen auswnchsen und die schwere Schneedecke endlich bis lies in die Täler hinunterhing. Doch das Bild im Tunnel hatte sich darüber nicht geändert. Wohl schritten die Mannschaften jetzt durch Schnee und Eis über den Bauplatz. Doch sobald der Tunnelmund die Belegschaft ausgenommen batte, war es mit jedem Wechsel der Jahreszeiten vorbei. Dann begann das Reich des Berges, ein gletchmästig finsteres und kühles Revier, in welchem die Maschinen der Menschen mit unver minderter und unermüdlicher Wucht gegen das Felsnestein hämmerten und in welchem bas Dynamit immer neue Wunden in den Ilrstvck des Gebirges rih. Und dann mich drausten der Winter. Der Schnee schien wieder den Berg hinaufzukriechen und im Tale des KanderbacheS sprostten die ersten Bcilchen und Anemonen. Doch das kümmerte die Arbeiter im Tunnel kaum, und noch weniger rührte es das Herz Hans BolkmarS, der in diesen Märztagen mehr denn je in seiner Stube blieb und unendliche Zahlenreihen zusammeusügte. Wieder waren die Bohrmaschinen vom Felsen zurückgezogen und emsig füllten die Arbeiter den gefährlichen Dynamitteig in die Bohrlöcher. Hinter den arbeitenden Mannschaften standen Bolkmar und Schöning beisammen. Man hörte jetzt nur die Schritte der Arbeiter, hörte das Rauschen des tropfenden Gassers und hier und dort jenes eigenartige Knistern und Dröhnen, welches stets im Bergmassiv zu vernehme» ist. Jetzt war die Sprengladung eingebracht und die Mannschaften wollten sich zurückziehen. Doch Bolkmar gab ihnen ein Zeichen mit der Hand und wandte sich selbst mit einigen Worten an den Werkmeister. Wie ein Lauffeuer ging seine Mitteilung von Mund zu Munde und bei nahe regungslos verharrten die Leute auf ihren Plätzen. So still wurde es im Tunnel, das, man jeden fallenden Tropfen einzeln vernehmen konnte, das, jeder Atemzug des Nachbars dem Nachbar hörbar wurde. Und jetzt begannen die Leute sich gegenseitig fragend anzusehen. Hier drückte einer das Ohr gegen das Felsmassiv, um besser hören zu können und dort warf sich ein anderer lang auf die Erde, um den Schall besser aufzufangen. Und nun glaubte auch Schöning etwas zu vernehmen. Ein leichtes, gleichmästiges» dumpfes Brausen und Dröhnen schien aus der Tiefe des Berges zu kommen. Qr-olZs Rosien 6olisnns, la babrikat, 110 cm Kreit, Fleier statt Fl. 0,00 ftzlrl Fl. 4,25 Koslüm-Lloffs, 130—150 cm breit, Fleter statt Fl. 3,00 bis 10,00 jslrl Fl. 2,25 bis 6,5O Woll-VIussslins, bell- uncl üunkelßFunäiA Is elsässiscbe Fabrikate, jslrl Fl. 0,75, 1,00, 1,25 l/Vascli-Ltotts in 7epbir, Lbemise, keinen, boularäine, Or^ancl^, Voile, jslrl Fl. 0,35, 0,50, 0,75 Lliclcsröi-Volarils, vveiss u. in bul^ar. Qescbmack, früker Fl. 11,00 bis 85,00, jslil Fl. 6,00 bis 60,00 L1ickersi-6obsn. bslb-u.clreiviertelt., in Voile, katist, Tüll u.kast, kr. 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