Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 19.04.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188204190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820419
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820419
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-04
- Tag 1882-04-19
-
Monat
1882-04
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.04.1882
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
die Fülsrt "» 14. Dec. 1k vrr- ndern dessen > GesSnaniß verebclrchte «G.-L. drei Ilwln Beck auS ^örmund für einen außerehelich «Nd empsiug im November v. I. ' in zusammen 58 Pt. niit der trr abzultefrrn. Allein er ver- dst und eignete sich ferner auch ich auS Anlass eines von tbm für » an den Recht-anwalt Wmdisch mcr belegte diescrhalb den Änge- >ch^d«„lrask-mmkr IV. VLanlN»-nb«ndl«ni,i,e!>t» -> in PitilSapPkl wcgc» Mckk-rUotedMl, „ »e«en Hein »etter hier. !„-->„ »>/, «egt» NzNNione rSilMmt,-« »er- Stiaer In V°UL »chen Urkundrniiklchlllw, ro e-n» dsN »ich« in, «arbik wegen DicigwhlS. uz,« gen-nM-rilN »d von s >80 de« lü.-Ll.-«, B., 12 gegen dkiiBso ««Akt Julstn ech^ie nue LvdMei! ?°cgei! SUrnig» Meteorblosittüie Vrodaüttungen , Seewar« in Hamdurg a« >7. Aprtt u« o Udr Morgen». s-m«, . an, d» er eigen! ..... _lündei «führten Pro»,! atzNführen hatte. Tie,Etea — Landaertch«. d Uari« LeuiieK'vel. tzcklxn eich Lad«« U«l«. tzanvar»- edel. re«d->« vrN». »e«. « br.N.-e, sqler der denllche« ' . «»». SSSM 7i« SM I K SP .t-' t 7ü Äün j 7S7 gü KL« l 7.3 k I! »rrbe Lee. L) RegneriiH. »«»erlicht der Witterung gelier» iil>er den dettiiKcn Lnieln lag «tn» ««big lei« leiler Au« leicht Wch lchwcch leicht leiler Nug leiier klug schwach wollig wollt» ded«N bedeckt wollig') bkdvtt deoeckt dcdcckl') bedeckt bedeck! bedeckt -t- k »i ruf» man in'S Obr, .m entgegen. Er raunt /einemMachbar daß Geheimnitz und Beide iverdc» nun in den Hof eines Hauses in der ratze geschleppt, eine tobende Menge drängt hinterdrein. ,.e !" schreien die Leute wie rasend. — „Die Creditölfflätt hat ne erstanden!" nist man fick zu, und nun beginnt ein Sohlen, ein Drängen, wüst klingen dir Ruse durch einander: «Ich geh' mit ^ — »ich nehm mit 2" — mit 2'/«" — „wer giebt?" — ,,wer nimmt ?" er Lärm wird obre» zerreißend. Wie auf einen Befehl wendet man h plötzlich dem Ausgange zu. Keiner kann rasch genug hinaus; jdic ordemen werden die Stufen hinabgeworfen, über sie hinweg 'rmt die Menge; dort steigt Einer seinem Vordermanne auf die . chultcr und springt über ihn hinweg. Endlich gelangen Alle lfinauo und Viele athmen im Freien erleichtert aus im Bewusstsein, sich durch die Spiclwuth in eine geradezu unwürdige Situation begeben zu haben. Durch solche Sccnen wird das Börsengeschäft disereditirt. (BloS dadurch?) Frankreich. In Paris machte ein Knabe von zwölf Jahren einen M ordversuch auf einen Polizeidicner. Er versuchte ihm ein Messer in die Brust zu ftotzcn; sein Arm war aber zu schwach und er zerriss nur dessen uniform. Vor den« Polizcicommissar ge führt, erklärte er, datz er den Mordversuch machte, uin verhaftet zu werden, da sein Bruder, derSchuster ist und bei den« er Lehrling war, ihn mißhandelte. In Tonion gelangte dieser Tage das Drama „Maria Tudor" zur Aufführung. In der großen Scene des zweiten Aktes zwischen Maria Tudor und ihrem italienischen Geliebten Ja bi am hat Erstere dir Worte zu svrcct-en: „Italienisch ist gleichbedeutend mit Falschheit. So oft mem Vater sich eines Italieners bediente, hatte er es zu be reuen." Dieser Ausfall wurde vom Publikum mit frenetischem und iangaNdaucrndem Beifall bcgrützt, dm? die Rübe und Ordnung nur niit Mühe wieder hergestcllt werden konnte. Kaum war die Nach richt von dieser Demonstratio n nach Marseille gelangt, so wurde auch in, dortigen Theater „Maria Tudor" auf das Repertoire gesetzt, und man kann sich den Spectakel denken. lieber die französische Wirthscha ft in Tunis laufen täglich Nachrichten ein, welche ans das Benehmen nnd die Diseiplin der französischen Occupations-Tnippen ein grelles Streiflicht werfen. Bor einigen Tagen drang eine Rotte betrunkener französischer Sol daten in das spanische Consnlatsgebäude in Tunis ein. Ans die Frage des anwesenden Dragomans nach ihrem Begehren brüllte die Rotte „Mugercs" (Weiber). Da ihnen begreiflich gemuckt wurde, datz sie fick im spanischen Consnlate nnd nicht in einem Toleranz hause befänden, zog einer der Soldaten den Säbel lind drang auf den Dragoman ein. der aber, ein starker' Mann, den Franzosen zu rückschleudctte und ihm seinen Säbel entwand. Da indessen Succurs herbeikai», entfernten sich die Franzosen. Der spanische Eonsul aber reclamirtc sofort und verlangte strenge Satisfaction. Ueber den Dicbstab l im Centralpostamt zu Paris wird ge meldet? Die Diebe erbrachen einen gepanzerten Schrank, worin sich Säcke mit Wertbsendnngen befanden, und nahmen 189 chargirte, »Heils aus der Provinz, tlieils aus dem Auslände gekommene Briese mit fort, welche Morgens vertheilt werden sollten. Der Werth der gestohlenen Postsnchen beträgt etwa eine Million Franks. Die Nach forschungen nach den Dieben dauern fori. Belgien. Der kleriko-finanziclle krack in Turnhout hat schon jetzt seine Opfer gefordert. Ln- Abböc Visschops, ein pcnsio- nirter Pfarrer, der durch die Fe.illite de Haeruc sein ganzes Vcr mögen verloren batte, bat sich den Hals abgcsclmitten ; der Hand werter LcinmenS, dem dasselbe bei dem frommen Van Gladel wider fahren war, hat sich erhängt, nnd eine arme Frau, die sich in dem selben Falle befand, ist wahnsinnig geworden. Prinz Camille de Looz-Corswaren, der Abkömmling eines alt- adcligen (Geschlechtes hat tüngst nach einen, Wortines,sei anlählich der Gerichtswesen, welche er für eine ringekiagte Wcchsclscknw zu entrichten hatte, auf den GencbtSbotrn mit einen? Revolver ge schossen und denselben schwer verwundet. Der ssirstliche Atten täter wurde verhaftet. Nnhland. Am tO. und ll.d. M. sind IudcnlrawaIle in den Orten Bercsnegowatoie und Wiffumsk des Cherson'ichrn Kreises ausgebrochcn, welche sich aus Fcnstcreinwerfen beschränkten-, Plün derungen sind nicht vorgekommen. Am 18. sind auS dem erslereu Orte wieder beunruhigende Nachrichten cingelangt. Es wurden Matzregeln zur Entsendung von Truppen getroffen. Auch in Du bassu haben Iudcnexcessc stattgefnnden, infolge deren Truppen dorthin entsandt wurden Ein mißhandelter Jude ist gestorben. In Nowaja-Praga kam eZ gestern gleichfalls zu einem Tumult-, eine zahlreiche Volksmenge demolirte Schenken, Buden und Häuser. Es wurden Truppen anS Elisabetgrad dorthin beordert. AuS dem Städtchen Nieörawa, drei Meilen jenseits der russischen Grenze gelegen, geht die Milthcilung von einem empörenden Ver brechen sein: Zwei deutsche Gouvernanten fuhren vom Bcinch bei ihren Eltern mit der Warschan-Brombergcr Bahn zurück. Diese jungen Mädchen erregten die Aufmerksamkeit irgend eines Beamten. Unter dem Vorgehen einer Patzunregelmätzigkcit hictz man sic in Nieszawa ausstetgen, Inelt sie auf den, Bahnhosc zurück und begann mit Zudringlichkeiten. Dies endete damit, daß die Mädchen vor den Angreifern die Thür verschlossen, letztere aber dieselbe auShoben und gegen ihre Opfer Gewalt ansübten. Die Angelegenheit wurde be kannt und das hatte bis jetzt den Erfolg, dass man die Untcriuchung begann, die Beamten suspendirle und angeblich schon einige verhaftete, — Ob aber die Gemitzhandelten die Hilfe der deutschen Regierung angcrufen haben, ist noch nicht bekannt. Jedenfalls stellt zu erwarten, daß der Vorfall miss Strengste verfolgt werden wird. Ueber eine auf der Station Spirowo entdeckte Mine erfährt man Folgendes: Der Stakioiischcs in Spirowo heißt Kiisorlin, bei dem sein Stiefsohn Iwanow lebte. Hundert Schrille vom Bahn hof durchschneidet ein kleiner Flutz die Balm, lieber diesen führt eine steinerne Brücke; rechts n.id links von der Brücke bilden fick in Folge vorgcnommener Erdarbeiter, Tümpel. Iwanow war häufig beschäftigt mit angeblicher Beseitigung dieser Tümpel. Er versenkte unter der Brücke, wie jetzt erwiesen ist, eine mächtige Tnnamitladung. Iwanow ist verhaftet. Die Vorbereitungen zur Krönung dauern fort, trotz des wahrscheinlichen Aufschubes. Das Benmtcnpcrsonal ans der Bahnstrecke nach Moskau wird sorgsältigst cmsgewählt, ob wohl die Reise dorthin vermutblich in Eguipagen siattsindet. Be sondere Besorgnis? benscht bezüglich des Emp nngcL der Bauern deputation, was nickt zu vermeiden iss. Man fürchtet das Eindringen von Verschwörern oder die Benutzung der in einigen Gouvernements gebräuchlichen hohen Hüte i-ii verbrecherischen Zwecken. England. Am Sonnabend Abends brannte das Trmple- Opem-Honsc in Bolton «Grafschaft Laneasser) nach beendigter Vor stellung nieder. Ein Verlust von Menschenleben ist nicht ?n beklagen. Im Unterhansc beantragte Gorst die Freilassung des Znüi- königs Cetewano aus ungerechter Gesittigenschost. Der Premier Gladstone erstatte, es sei verfrüht, setzt eine Entscheidung über das Schicktal Ectewavo'S zu treffen, da der Zustand des Zulnlandcs kem befriedigender sei. Die Regierung müsse, bevor sie eine Ent schließung fasse, erst prüfen, ob eine Freilassung Cetewapo's oder selbst eine eventuelle Wiedereinsetzung desselben in sein Königreich das Zrittiland pacificiren werde oder nicht. Gorst zieht nach dieser Erklärung Gladssonc'o seinen Antrag zurück. Egypten. Der Korrespondent der „Times" in Alexandrien giebt einen „authentischen Bericht" über die Verschwörung gegen Arabi Pascha. Tscherkessische Offiziere hatten gclxime Versammlungen abgehärtet, in denen sie ihren Unwillen über die ausschließliche Be förderung cgnptischer Offiziere znm Ausdruck brachten, sowie darüber, dass den Tscherkesien allem der beschwerliche Dienst im Süden ans- erlegt werde. Der Unwille richtete sich vornchmlich gegen Arabi Pascha: dieser speiste vor einigen Tässcst zu Enbra, wo man ihn warnte, dass vier tscherkessische Offiziere ihm Mit Revolvern auf der Strotze nach Kairo auflauertrn. um ilm emweder zu tödten over ihm das Verspreche» abzunehmen, datz er sie und ihre Kameraden beför dern werde. Arabi blieb in Eubra, während die Polizei die Offi ziere und fünfzehn ihrer Kameraden fesmahm. Man erwartet nun die Beförderung der Tscherkefscn, umsomehr, als schon 800 ägnptische Ostlzlere in Widerjvruch mit den Mlitärvorschriftc» in höhere El,argen aufgerückt sind. Die Insubordination in der Armee nimmt täglich größere Dimensionen an, so staben die Soldaten in Damiettc einen L sfizier gewaliam ans dem Amst befreit. 'Auch die Cwübevölkernug zeigt sieb täglich miznfriedener. Alan darf in nächster -jeit eine aber malige Umwälzung erwarten. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird An S!:kke dc« Üufidnick-Me.xlmum«. welitjk» - , i,t cmc Dcl-cssp'!! acuctetl, .welche über kireiilrelch und Europa t-oi ivolti^cin und MU,om SZ-Ucr Ninkchr-.m» der »lirdltche» Liglilromcwq tn die flidliche vri»r!o>zt dat. Die Nbrülillin». welche gestern ttil Wetze» »»ltuit, Hai sich qtlwLrl', Uber die dciltiche» Grenzen hinan» sortgepftanzt, loührens im Westen wieder oslwUtt.' sortschreilcnde Ennhrmung eintzelreien ist: Brc»- la» meldet in-onelilche Stißnoe. — ^lbyby» tn 'trissdk«. 17. April, Mittags: Kü Ccnt. unter«). rasskSsskschichte. Deutsche- Reich. Von Zeit zu Zeit begegnet man Meldungen, datz dies oder stneS Land dem Weltpostverein neuerdings bei- gctttten sei; den, gegenüber ist öS nicht uninteressant, sich ztl v^r- lÄsien: . . n, nebst Kambodscha und Tonkin und Siam; in Afrika: Ascension, Eapland und Eolonie Viktoria, Natal, St. Helena, Tripolis, ausschließlich der Hauptstadt, und Tvnis, auSschlietzlick, der Hailptstadt nnd eini ger Hafenorte: in Amerika: Bolivien, Costa Rica und Nicaragua mit Moüguitia; in Australien: Weftamlralien, Südanst, alieti, Vik toria, Ncu-SüdwaleS, Queensland, Neuseeland, VandicmenSland «TaSmania), Samoa» (Schiffer-) Inseln und die übrigen Inseln OceanicnS. ausschließlich der französischen und der unter dein Schutze »Frankreichs stehenden. Frau Landesgcrichtspräsident Zaucke hat wider das sie zu vier Mönaten Gefängniß verurll,eilende Erlenntniß Revision eingelegt. Die Kosten des Prozesses, welche der Vermtbeilten zur Last fallen, betragen ca. 25,000 Muk. «füglich der dem Reichstage vorliegenden Arbeiten ver lautet Folgendes: Es wird angenommen, daß die erste Lesung der wichtigen Vorlagen, deS Tabaksmonopols, der Unfall-, der Kranken versicherung, der Novelle zur Gewerbeordnung, der Zolltarisnovclle und anderer Vorlagen zwei volle Wochen die Tliätigkeit des HauscS irr Anspruch nehmen wird, so daß erst Mitte Mai die kommissa rischen Äeratbunarn aller dieser Vorlagen beginnen würde«. Wäh rend dieser kommrssarijchen Berathungen, an denen ein großer Thcil der Mitglieder des Hause« sich wird bethetliaen müssen und die mindestens einen Zeitraum von vier Wochen m Anspruch nehmen werden, wird in den Plenarverhandlungcn eine entsprechende Pause rimutreten haben. Vor Mitte Juni wird also das Plenum sich mit diesen Vorlagen nicht wieder beschäftigen können und deshalb ist die Annahme durchaus eine gerechtfertigte, daß der Schlich der Session, abgescben von außerordentlichen Ereignissen, vor Anfang resp. Mitte Juli nicht wird erfolgen kSnnen. Wieder ist einer Stettiner Rdedcrei ein stattlicher Dam p f e r verloren gegangen, ohne daß auch nur eine Spur von dem Ver bleib desselben zu ermitteln wäre. Der der „Neuen Dampfer-Kom pagnie" gehörige neuerbaute Dampfer „Hertha" mit einer Ladefähig keit von 800 TonS (16,000 Ctr.) und euren Bnnwertb von 240,M M. repräsentirend, hat vor ca. acht Wochen, voll mit Gerste beladen, Stettin verlassen, um nach Leith zu dampfen. Leider hat das Schiff seinen Bestimmungsort bis heute noch nicht erreicht, so daßRhederei und Assekmadeure der, Verlust von Schiff, Ladung und Besatzung als unumstößlich gewiß annehmen. lieber den Tbeaterbrand in Schwerin giebt der „B. B. E." eine, das bereits Bekannte in etlichen Stücken ergänzende Darstellung. Bei der Aufführung von „Robert und Bertram" zu Ende des dritten Aktes erscholl aus den oberen Räumen des dicht besetzten HauseS der SchreckenSrnf Feuer! Namenloser Schrecken bemächtigte sich deS Publikums und rmter Entsetzensrufen drängte man zu den Ausgängen. Der Großhcr'zog, welcher ebenfalls anweiend war, gebot Ruhe, die Musik intonirte einen Walzer, die an dem Abend vcickäfligtcn Dar steller erschienen vor der Ranrpe und beruhigten die Theaterbesucher, von denen einzelne auf ihre Plätze zurückkehrten. Es machte sich nur etwas Rauch im Hause bemerkbar; die Drabtconrtinc fiel als bald. DaS Publikum beruhigte sich, und so konnte sich das -Haus binnen sieben Minuten entleeren. Es herrschte hierbei musterhafte Ordnung, alle Ausgänge waren wert geöffnet und von draußen erst bemertte man lrekle-, Feuer, welches am Dachfirst oberhalb der Bülmc deransschlug. Die Flammen griffen schnell um sich und verbreiteten sich über den Dachstuhl: es dauerte fast anderthalh Stunden, che der Zuschauerraum ergriffen wurde. Gegen elf Uhr brannte das Haus in seiner ganzen Ausdehnurrg; eS war ein großartiger Arrdlick; die Feuerwehr konnte sich nur darauf beschränken, das neue Museum, das Palais der Groscherzogin Mutter und die uniliegcnden Häuser zrr sckMcn. waS hei der herrschenden Windstille denn auch gelang. Werterer Verlust an Menschenleben, bis auf das eines Feucrwehr- mastnes, sind nicht zu beklagen. Heute bietet das Haus nur noch den Anblick der ausgebrannten leeren Mauern. Die Magdeburger Fcrlewerslcherungs-Gcselischaft ist bei dem Schade» mit Ä.090 M. be'tbcillgt. Da« Publikum, die Behörden, sowie das herbcicitirte Militär hielten sich in musterhafter Ordnung und gebührt nament lich dem Großherzog für seine unerschrockene, urnsichtrge und ermuthi- gendc Haltung hohes Lob. Oestorttich. Aufsehen erregt in Galizien ein Artikel des ersten " h gegen die Vernachlässigung den Mittelschulen aussprickt. . V» l>u» Guknnaslum äbsolvirt haben, hl rin Stande sind, auch nur einen Satz in rorrcctem Deutsch wiedcrzugcbcn, in Folge dessen viele pölntsche (Altern um die Zukunft ihrer smdircnden Söhne besorgt sind und befürchten müssen, daß Letztere mit der bloßen Kcnnttntz der polnischen Sprache später als praktische Männer il-r Fortkommen nicht werden finden können. Der Verfasser des Artikels verlangt dringend, daß deutschc L ehrcr in das Land berufen werden. Dieser Tage iss det ehemalige Kümmerdiencr der Kaiserin Char lotte von Mexiko. Namens SimonIaritzin KlagcNfurt gestorben nnd »war in der Landes-Jrrenanssalt. Er bat also mit seiner Ge- dieterm dasselbe traurige Endschickial gctheilt. Die Gemeinde Jmbach bei Krems hat am Charsreitag einen derben Verlust erlitten, indem der Pfarrer JobannWicnrngcr um 8 Uhr früh, auf der Kanzel in der Ort-firche predigend, nach den Schlußworten; „Wir alle müssen streben", plötzlich leblos zn- sammenorach und, vom Herzschläge arlroffen, eine Lerche war. Wüste BörI en sec neu. Aus Wien, 1!!. April meldet die „Neue Freie Presse": Der private Börsenverkehr erlangie beute"" "" ' ' " - ' - - - ßcre . , östexreichische Anleihe, bei der natürlich die glückliche Erstcherin gc> waltia verdient) fragte man in Finnuzkreisen allgemein. Da ver breitere sich plötzlich die Kunde, die Dvdcncreoit-Anstalt sei Siegerin geblieben, und Creditaktirn fielen sofort um 9 fl. — „Es ist nicht wahr, man weiß noch gar nichts!" riefen Andere, und man ward sofort wieder ruhiger. La rollten im rasenden Trab zwei Fiaker abwärts gehl, um sodanfi ln 8 Hauptftrüirgen In die betr. Sv ^ verihellt zu werden. Zwei dieser Stränge haben die Weite von 280 Mm. .zwei andere ein, solche von 310 Mm., während daS fünft» Röhr 629 Min. will ist. Den anaeschlossenen Häusern wird sowohl Dampf als hrißcS Wasser zuaefülirt und der Dampf nicht yut z« Heizung, sondern auch zum Betriebe von Maichinen abgegeben. Das Repräsentantenhaus hat mit 201 gegen 37 Stimmen die Bill, welche die Einwanderung der Chinesen für 10 Jahre suSpen- dirt, angenommen. Feullleiou. -ß tzeute tritt Frl. Hildegard Werner in „Uricl Aeofta" im Kgl. Hostheatcr aus, Freitag Fit. Heese in „Kabale und Liebe" und Sonnabend dieselbe rn „Bürgerlich nnd Romantisch". ch Fräulein Haverlandt, welche sich noch Meiningen be geben hatte, um dort am Geburtstage des Herzogs ein Mal aus- zntreten, ist ernstlich erkrankt und dürste wochenlang ihrem Berufe ganz entzogen bleiben. ch Die ProduktionSabende deSTonkünstlervereink Haber, durch ibre Uebersicdelung in den Gewerbeliaussaal an Ktangreiz etwas ctngebüßt, denn diese weiten Räume paffen schlecht >ür Kanimennnsik. Andererseits ist cs aber erfreulich, daß ein so ge diegen strebender, aller Zerstreuung, allem Flitter abgcwandtcr Ver ein so festgewurzelt ist in der Gunst der Dresdner, die nun auch den schönen Gewerbehaussaal füllen. Aufgeführt wurde (diriglrt von Herm Schuch, anstatt des augenblicklich nicht dicnstthnenbcn Herrn Wüllner) das ungarische Violinconccrt von I. Joachim, das Herr Rappoldi technisch und geistig ganz vorzüglich zu Gehör brachte, und eine Sonate für Cello und Klavier Lp. 25 von I. Nicobö. Letzteres Merk ist wohl ganz neu und es ist angenehm, den Kom ponisten darum uneingeschränkt loben zu können. Für den Kredit der neueren Musikrichtung ist Nichts dienlicher, als wenn ihre An hänger vollkommen die Formen beherrschen lernen, wie dies Neuer dings in größerem Style Felix Drösele gezeigt hat, dessen tiefes Tanempfindcn von einem nni strick asten großen Ban teurer Musik — man denke nur c?n daS Reguiem — umschlossen wird. Nieodö schreibt vorzüglich fornwoll, mit Distinktion nnd Klarheit, und da bei sind seine Gedanken völlig neuzeitlich, interessant, ohne Zwang und durch manche Feinheit der -Earmonisiruug gehoben. Alle Theitc der Sonate sind werthvoll; am ansprechendsten daö ganz originelle 8«kor?.» ä In 8av0v>-u-(I<> und die Romanze. Herr Nieodv selbst trug den Klavierpart, Herr Grützmachcr ausgezeichnet schön die CeUopcirtie vor. Zwischen den Instrumentalwcrken sang Hcrr Degelc mir eckst dramatischem Ausdruck Schumann's Ballade „Tic eöwenbraui". II. '! Zum Tännhäuser des Herrn K ri deck u S in Wien sang Frau Wckerlin von München die Elisabeth. Kollege K. von dee W. Allg. Ztg. schildert Vas etwa so: Von den beiden Gästen ist der eine zu spül, der onderc zu früh nach Wien gekommen. Wer die Elisabeth der Frau Wckerlin von ihrer Münchner Glanzzeit her in der Erinnerung hat, wird sich gewundert haben, wie diese über- zarte Wagner-Jungfrau binnen wenigen Jahren m einer so statt- gut genährt, so satt und müde, als w''-" sie eben vom Tiscke aus- gestanden und wollte lieber schlafen als singen. Im Gegensatz zu dieser Elisabeth erschien der Taunhäuser des Herrn Gndehns aus Dresden als lugcndlicher Heißsporn und Springinsfeld. Er schmet terte seinen Tenor mit aller ihm zu Gebote stehenden LnNgcnkraft heraus, als wollte er einmal und nie wieder singen, singe» und sterben. Das Organ des Künstlers erfreut durch seine Frische und Energie, aber man vernimmt es nicht ohne Besorgniß vor seiner Zukunft." 'h In Wiesbaden hatte die erstmalige Ausführung von G. v. Moscr's „Reis - Reiflingen" ei» ungewöhnlich stark betuchtes Haus zur Folge, sogar der Orchesterraum fand sür Zuschauerplätze Verwendung. Wenn sich auch gegen die Handlung da§ lebhafteste Bcderrlen kund gegeben und der Verfasser der Gewähr, langweilig zu werden, oft nur mit knapper Not!> entgangen ist, so fehlt es doch wieder nicht an wirkungsvollen Momenten. Ter fünfatligc Schwank hatte einen guten Lacherfolg. 'h Die Leipziger Bühne giebt in dieser Woche von Sonn tag bis Sonnabend die vier Wagner-Opern „Holländer", „Loben- grin", „Meistersinger" und „Tnnnhnilser". -p In Stuttgart bewirkte das 25jährige Jubiläum des Herrn Mbrccht Hcrzseld die dort leider mntlnsch gewordene Er scheinung eines ausvcrkoustcn Hauies. Der Jubilar batte den Marin,-? in Oktave Fcuillets „Ein verarmter Edelmann" gewählt. An Huldigungen für ihn war dieser Abend überreich. ES regnete von Kränzen nnd Bougncts, und zwar bctheiligten sich an diesen Spenden ebenso die Kollegen und Kolleginnen wie das Publikum. v Bekanntlich bat die „Deutsche Ztg." in Wien einen Preis von 100 Ducaten für eine schöne und zugleich einfache nnd voilstbüm- liche Melodie ausgefckncben, welche zu der Joseph Winter'icben „Himme sür das deutsche Voll in Oesterreich geschaffen werden sollte. In Folge dieser Preisausschrcibung waren 1320 (!) Eon- currenzarbeiten eingelaufen, von denen jedoch, wie die diesbezügliche einstimmig beschlossene Erklärung der Preisrichter sagt, »eine den Bedingungen der Preisalisichrcibung gemäß die Eignung besitzt, mit diesem Preise gekrönt zn werd-n. (?) ck Mit einer soeben erschienenen Fcfinummcr feiert die in Frankfurt a. M. erscheinende deutsche Badczritrmg „Union" dcn ! vollendeten 25. Jahrgang ihres Bestehens. Die „Union" ist das älteste deutsche Fachblatt der Bäder- und Kur-Industrie und das einzige, welches das ganze Jahr hindurch erscheint und deren In- t'-re-wmteu Seiten Inn vertritt. Abend durch die.Offertverüandlrmg über die Rente eine grö- malige Umwälzung erwarten. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird Bedeutung. „Wer wird die Rente erstehen?" (die neue dieselbe nicht nur Arabi, sondern auch Lewfik Pascha, den Khedive, eichischc Anleihe, bei der natürlich die glückliche Erstcherin ge- ^ stürzen. Die Frage wegen der Neubesetzung des vicclöniglicben TbrondS scheint noch eine offene zn sein. Hassan Pascha, der dnrtc > Solm Ismail Paschas, dürste voraussichtlich die meisten Chancen ! haben, der Nachfolger seines Bruders >n rverden. ^ Amerika. In New Äork soll die Lösung des Problems der ! S t ad t b c h c i zu n g in großem Maßstabc in Angriff genommen rrrrmiilsttes. * Recept um reich zn werde n. Durch Attest, Mül,' und Schwitzen, — Nicht snrileS Müssigfii en, -- Durch sparen Und r cht Immen, - - Nicki prassen, saufen, schmausen, — Durch Mühe und Strapazen, — Nicht muffiges Spazieren, — Durch fasten, beten, wachen, — Nickt schlafen, fluchen, lachen, — Durch hoffen, dulden, warten, — Nicht Würfel, Spiel und Konen, - Durch Hobels Axt und Hammer, — "Nicht seufzen, llagcn, Jammer, — Durch -Hacke, Sens' und Pflug, — Nicht neben Schnaps im Krug, — Durch pflüge??, graben, schanze'.?, -- Nicht sagen, jubeln, tanzen, — Durch einsach stilles Wesen, — Nickt Kartenspiel und Chaisen, - Durch ichanen um die Wette, — Nicht Lottcricbilletc, - Durch Klugheit, Uleii: und Muth — Kommt man zu Geld und Gut! Die „Iud'mendaiiec Bclge" meldet einen a?l> sonderliches UngI ü ck ssalI, welcher sich am 17. Mä?-; in der Umgebung von Marseille, Thal de VaufroM. zngetragtn und sechs Menschenleben -gerostet Hai. Es befindet sich don eine Reihe von Kaltöfcn, welche ein Eigenthum, Herrn Ionves in Marseille, sind. Am gedachten Tage stieg ein 19 jähriger Arbeiter, Louis Ehcnlan, in einen dieser Oefen hinab, um nachzusehen, ob der Kalkstein schon erhitz, sei. Von den Gasen ergriffen, begehrte er eine Plante, um eilig wieder heraus- zusteigen, aber er konnte nicht mehr heraus und stürzte bewußtlos zu'nmmcn. Ein anderer Arbeiter, Imbert, welcher dem jungen Eheh- lan, der ein Sohn des Werksührers war, retten wollte, stintte eben falls todt zu Böden. Thomas Ollivc eilte seinn zwei Kameraden zu Hilfe und unterlag wie sic. Ais Vater Ehcvlan erfuhr, daß sein Sobn im Ofen sei, wollte er hinabsteigen, uni ilm ;u reffen, fiel aber aspktxirt todt zu Boden. Nun kamen zwei italicui-cke Arbeiter, Mann und Maeari, die, als sic dnS Stöhnen vernahmen, cbensallS an den llnglücksort eilten und gleichfalls todt blieben. Es lagen nun schon sechs Leichen da. Die herbei gerufene Polizei ließ die selben endlich rvegschasjen und aus den .xirchbot von Saint Purer bringen. Drei der Opfer sind Familienväter und lasse?? minderjäh rige Kindcr zurück. I n e > r? e m S u mpfcer st i ck i. Ein schrecklicher lluglücks- f«U, der einer jungen, blühend schönen Frau das Leben gekostet, er regt in Ungarn das lebhafteste Mitleid. Fra» HaaS, die erst seit wenig Moneten veruewackele Gattin VeS Gutspäckitcrs i» Avalsalu, fuhr vor Wenigen Tagen -Min in einem leichten Einspänner, den sie selbst lenkte, ihrem auf dem Felde beschäftigten Galten entgegen, als plötzlich das Pferd ichcn wurde und das Gefährte in einen Sumpf geriet!?. Der Wagen stürzte hier um, und die bedauerns- wertbe Frau fiel so Unglücklich, daß sie ihren Ted in dem Sumpfe fand, aus dem man ucch langer Arbeit ihren LeichnamchcrcniSlwltc. Abends cinget rossen«? Börsen. Park« «ProdnltkN?. io. «?->-. ISNilu!!.? "Nst-en nzri? »o.c-o, tz.-l-«uzutz Ls,'», rnlä??. k'.'Utt'n« 50/ Ceslr. . Dc-rr. 7 ?.s-, nß. Umkterdam (Vri-ti-Nc-?, io, Uxrj!. !ü»ao»n Mai >:». Ocn'l',, ?7>>. Leei.-Trc. r-..LS, s,l>. RübS! Äpril SN.LL, Ncizrn Mal VIS, N»sbr. LR,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)