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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 14.11.1919
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19191114029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919111402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919111402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-11
- Tag 1919-11-14
-
Monat
1919-11
-
Jahr
1919
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sich frei von aufdringlichem LuxuS und tst lediglich auf Ge- »jogmi-ett. Bequemlichkeit und raumkünstlertsche Wirkung «tngestellt. Die Sibstiiniinui^ der Räuure wirkt, obwohl et«»«ln nach Material und Farbtönung verschieden, in der Gesamtheit einHeitlich. Entzückend tst der Smvtresalo» mit »er vsaublauen Detdenwaudbespannung. das Prunkstück t«- doch bildet der Saal mU seinem Getäfel aus warmleuch tender kanadischer Birke, im Scheine zartgetünter Ampeln und Kronen. Der Umbau und di« Innenausstattung, tst von hiesigen Firmen auSacsührt worden, dte hier wieder eine« Beweis von dem hohen Stande des Dresdner Kunst gewerbes geliesert haben. Der Imienentwurf stammt von dem hiesigen Architekten Horrath. — Der Lund Deutscher Dekorationsmaler hält Ende Februar 1920 seinen Bundestag hier im Künstlerhause ab. Zugleich findet eine Ausstellung von Skizzen und Photographien, Möbeln, Mustern für Wandbcmalungcn, Modellen, Werken der dekorativen Kleinkunst und Werken -er einschlägigen Literatur im Neuen Ausstellnngsaebäude an der LennLstraße statt. Dem Bunde Deutscher Dekora tionsmaler gehören die größten Geschäfte Deutschlands an; «S tst eine rege Beteiligung an der Ausstellung zu erwarten. —* Bert Astrou aus Wien vervollständigte mit seinem vorgestrigen Auftreten im Logenhaussaale die Reihe der jetzt sehr in die Mode gekommenen Experimental- Psychologen. Drei Stunden lang in einem kühlen Saale, eingehüllt in'Pelzen und Mänteln, zuzubringen, ist ein ziemlich zweifelhaftes Bergnügcn. Wem, am Dienstag trotzdem die vielen Besucher bis zum Schlüsse anshielten, so beweist das, daß Bert Astron sie zu fesseln verstand. Er gehört entschieden zu den besten seiner Art. Das Aus fälligste an ihm tst, daß er auf iede mysteriöse Aufmachung verzichtet, inmitten seiner Experimente mir dem Publikum spricht und ihm eine Aufklärung zu geben versucht. Das bekannte Suchen versteckter Gegenstände oder die Ausfüh rung bestimmter Handlungen führt er ohne körperliche Be rührung mit dem Medium in sabelhafler Schnelligkeit aus. In einem der Experimente wirkte auf Wunsch der zahl reich vertretenen Künstler und Aerzte Frau Kammersänge rin Nast als Medium mit. Interessant waren auch dte Versuche mit dem siderischen Pendel, mittelst dessen er ihm vorgelegte G-ebrauchsgegenstände als von einer männlichen oder weiblichen Person herrührcnd bezeichne;?. und diese Person schließlich selbst aufsuchte. Geradezu Unglaubliches leistet« er auf dem Gebiete der Wachiuagcsttonen. Er ver- anlatzte u. a. eine Dame zur Ausführung eines Raub mordes, einen jungen Menschen zur Teilnahme an einer Automobilfahrt mit anschließendem Billardspicl. Schließ lich versetzte er zwei Kaninchen und einen starken Hahn in die Schreckstarre. Am nächsten Sonnabend will Bert Astron im Saale der Kaufmannschaft Experimente indischer Fakire und auS dem Gebiete de« Spiritismus vorsühren. — Dresdner Hochschulverein. Im Hörsaal des physika lischen Instituts iAlte Hochschule, Bismarckplahs findet am Sonnabend. 12 Uhr mittags, die G r ü u l> n n g s Ver sammlung des Dresdner Hoch schulver eins statt. Der Verein will alle Wnhlsahrlsdcstrcüuugcn. die die Studentenschaft der Technischen Hochschule gelstia. körperlich und wirtschaftlich fördern sollen, zilsammenfassen und ihnen dte nötigen Mittel zuführcn. — Gedächtnisfeier. Die Oberreal schule halt ihr« Ge > dächtnisictcr für die tm Kriege geiallenen ehemaligen Schüler der! Anstalt Sonnabend, den 22. November, vormittags >0 Uhr, ab. — Blktoria-Theater. Der originelle Komiker Paul Becker« gibt die fetzige Burleske nur noch bis Sonnabend: am Sonntag: gelangt die neue Posse „Das große Los' ,Heinrichs Haupt ! gewinn) erstmalig zur Ausführung. Da» Gastspiel Beckers' währt nur noch bis Ende dieses Monats. Am 1. Dezember beginnt cin^ reiner Künstler- und Speztalitätcn-Spielplan mit Nummern, die sämtlich zum erstenmal in Dresden austretcn werden. — Hotcl-Uebrruahme. Das altbekannte Hotel zum gol denen Engel, Wilsdruffer Straße 7, ist am 1. November pachtweise in die Hände von Herrn Traiteur Karl I s e n e « , früher Pächter der Dresdner Odd-Fellow-Loge, übergegange». Dte während des Krieges geschlossen gewesenen gemütlichen stlcstau- ratiouS-RLumlichkcitcn sind dem Familienvertehr wieder über- geben. ->» Tödlich veruugliickieü Ehepaar. In der Erdgeschohwohnung de- Grundstückes Kesselsdorfer Straße 46, die heute, DonncrS-, tag, vormittag behördlicherseits geöffnet wurde, faud man den' k>8 Jahre alten Arbeiter Mütter lein und seine 76jährige Ehefrau als Leichen vor. Beide waren, vermutlich schon gestern, Opfer von ausströmendem Kohlcnoxydgas geworden. —* Einbruch. Für 5606 Mark Zigarren und Ziga retten sind in der 'Nacht zum l6. 'November aus einem Zigarren- aeschäst in der Leipziger Straße gestohlen worden. Bon Zigarren kommen die Marken Felix Brasil und Sumatra in 50cr-Pack»ugen. von Zigaretten die Marken Salem Gold Nr. 25 und Eostadno in Frage. Der Geschädigte hat für Wiederherbeischassung der Waren bzw. für Ermittlung der Täter eine Belohnung von IMS M. in Aussicht gestellt. Ter Kriminalpostcn Trachau, Roßmäßlerstrahe II,' bittet um sachdienliche Mitteilungen. AuS de» amtlichen Bekanntmachungea. Bersielgcruugeu. Im Dresdner Amtsgerichts- bezirk soll zwangsweise versteigert werden: das im Grundüuche de» vormaligen «.dinglichen Stadtgerichts Dresden Blatt 2615! noch auf den Namen Friedrich August Adolf Ludwig Brückner! eingetragene Grundstück am 16. Dezember, vormittags 8 Uhr: «»' ist nach dem Flurbuche 1,1 Ar groß und aus 115 666 M. geschätzt, besteht aus Wohngebäude und Hosraum und liegt in Dresden- Altstadt. SltaSstraße 2 5. »Srieu- ü»d -»»deiArll. Et« Mahnruf «« di- deutschen Exporteure. Der „Handeltsiaub t« »»«»aut»', Zittschrtst de« Sansmännt. scheu Verein» vo» lüü». Hamburg verössentttchl eine» vrtes an» Santo» lvrasilien), der aageslcht« de» drohenden »deutsche» Ausverkauf»" tnsolge der stell» sinkende» Valuta besonder» de- beachtcudwert tst. Er enthält u. a. folgende «»«sührungen: Die unglücklich« Wendung, dl« der «rle» für Deutschland genommen hat. und dte geradezu verzweifelt« Lag«, in dte e» durch dte unerhört harten Frledrntbedtngunge» versetzt worden ist, geht selbstredend allen guten Deutschen nah«. Daß diese Be dingungen aus die Dauer ausrecht zu erhalte» sind, will mir nicht in den Sinn, den» die Völker sind doch da» eine aus da» andere angcwirse», und müssen sich aus wirtschaftlichen Grün den angelegen fein lasten, da» früher bestandene Brr- hültnt» baldigst wieder hrrzuftellen. Deswegen lebe ich der Hoffnung ans «in zwar langsame», aber nicht zu ferne» Wieder- Hochrommen unsere» Vaterlandes. Unbegreiflich ist «S mir, das, unsere Exporteure diesem Ziele mit alle» Kräften entgegenarbetten, Indem sie ihr« Waren zn wahrhaftigen Schleuder preisen anbietru und verkaufen. Wenngleich der niedrige Markstand e» ihnen ermöglicht, sollten sie doch bedenken, daß sie bte Ail»ianbSwaren au» eben demselben Grunde mit unerschwing lich hohem Preise zu bezahlen haben und, so sortfahrcnd, nur dte unvermeidlich« Verarmung de» Lande» herbeisühreu. Sie sollten doch ihre Waren so teuer wie nur irgend möglich zu verkausen suche» und nicht umHunderte von Prozenten billiger, als zn er zielen wäre. Durch Umrechnung des Eiustaude» zu den alten Kursen, 26,S» M. für das Pfund und 86 Psg. für den Franken, wäre doch die Grundlage geschossen, aus der gehandelt werden müßte. Ich habe über viele finanzielle Maßnahmen gelesen, die getrosscn werden sollten, um Deutschlands Lage zu verbessern, aber keine, die diesen munden Punkt berührte. Hoffentlich kommen unsere Landsleute bald zur Einsicht, denn wir haben es wirklich nicht nötig, etwa» zu verschenken, um uns auf dem Weltmärkte wieder cinzusuhren. Der deutsche Kaufmann ist beliebt wegen der Billigkeit und der Güte seiner Waren und sodann wegen der Gewährung außerordentlich günstiger Zahlungs bedingungen, wozu sich unsere Wettbewerber, Engländer und Amerikaner, bisher nicht haben verstehe» können. Es besteht da her der begreifliche Wunsch, daß Deutschland recht bald wieder aus dem Markte erscheinen möge. Für Brasilien kommt außer dem noch in Betracht, baß eS, nächst Nordamerika, der best« Kunde in Kaffee, Kakao, Tabak, Häuten, Gummi usw. war, besten Platz so leicht nicht durch audere ausgesüllt werbe» kann. Es ist zu be grüße», daß unsere Kassccimporteure sich zusammentu« und ge meinsam zu importieren beabsichtigen. Ich glaube davon gelesen zu haben. Zur Vermeidung von sonst sicheren Verlusten wäre die ses gemeinsame Handeln nur wünschenswert. Würde doch sonst, unter der Annahme der Wiederbelebung von DeutschlaudS Han del. Gewerbe, Industrie, Schiffahrt usw. und der damit verbunde nen Verbesserung des Marlstanücs, scdes Importgeschäft verlust bringend sein. Aber nicht dieses einen Umstandes wegen allein, sondern auch wegen des hohen Preisstandes de» Kaffee» tnsolge kleiner Ernten, die sich für die Zukunft doch bessern und «ine weichende Tendenz der Preise bedingen dürsten. Unter solchen Umständen ist die Taktik de» „von der Hand in den Mund leben" di« allein «mpsehlenSwerte und da» Zusammengehen unserer Importeure nur nutzbringend. * Bon der Tresduer Börse. Dresden, 13. November. Auch heute »vor die Geschäftslage der hiesigen Börse durch die an haltend rege Kauflust der Dividendrnpapicre gekennzeichnet, wäh rend der Ncntenmaktt erneut unter dem Drucke starker Ver kaufSausträge stand, die aus den Kursstand zahlreicher Werte aber recht ungünstig cinwlrlten. Namentlich gilt dte» wieder von Dresdner Liadtonleihen, die n'eiterc ÄurSeinbußen bi» zu 2s>i erlitten. Der Kursrückgang der Pfandbriefe kam heute erfreulicher weise zum Stillstand, obgleich wiederum groß« Beträge umgesetzt wurden. Auf dem Aktienmärkte erfreuten sich unverändert guter Nachfrage die Werte der Maschinen- und Metallindustrie, und zwar gilt dies besonder» von Hille s-i 3 N, nachbörslich stieg der Kur» um weitere 6 ?«), Friedrich-August-Hütte s-!- 4'/L ?L), Lauchhammer «-)- 1i) ^>, Görlitzcr Maschinen s-s- 4 Kl. Seck l-s- Os A). Phöntcta i-i- 5A). Mcurer l-i- 4)z s'vi. Gcbler l6K H). Sächsische Waggonsabrik < i- ISA), Sondermann L- Stier l-i- SA), Pöge ist 2), /Z>, Expreß-Stammaktien ist- 7A), dergleichen Vorzugs aktien s-s- 8 A>, Deutsche Gußstahlkugel l st 5 A), Schladitz-Stamm aktien ist- ösi A) und von dergleichen Vorzugsaktien i-st 1 A). 'Niedriger wurden Tresduer Schnellpressen (— 3)1 A), Carl Hamcl s— A» und Seidel L Naumann l— 1 A> abgegeben. Bankaktien veränderten sich nur wenig, ebenso bestand bei TranS- portwericn »ur geringes Interesse für Vereinigte Elbeschisser < st 2^ -z), für Süchs.-Bdbm. T ampsschissahrt i-st '1 K) und für Speicheret itticsa zum gestrigen Kurse. Bon den Aktien der Papter- usw- Fabritcn wurden in größeren Beträgen Dr. Kurz i-st 6 7»), Ecuonann und Jca zu den gestrigen Kursen, Mimosa s—3 7») und Ungcr L Hossmann t - A) nmgcsetzt. «Bei Schluß des Blattes dauerte die Börse noch an. Schiußbcricht folgt.) * Leipzig, 13. 'November. Dte Börse ließ heut« Einheitlich keit vermißen. Das Geschäft nahm einen angeregten Verlaus. Di« Sensation des Tages bildete dte große Steigerung der ManS- seldcr Kuxe, dre sich im Etnheitskuric auf 1556 stellten. Steige rungen erfuhren ferner Stöhr, Hartmann, Hugo Schneider und Chemnitzer Zimmermann. Demgegenüber mußten sich Thüringer Gab, Hallesch« Zucker, Ptano-Ztmmermann, Ludwig Hupfeld und Me Umfrage Uber den Kunstgeschmack. DaS Ergebnis einer Umfrage über die Stellung der verschiedenen Stände und Berufe, der Geschlechter und Altersklassen zur Kunst hat Dr. Else Osram in Mann heim in einem Buch „Die Industriestadt als Boden neuer Kinrstentwtcklung" verarbeitet, in dem bte schon vor dem Kriege so reich entfaltete Aunstpflcge und Kunsterziehung Mannheims in ihren geschichtlichen Bedingungen und ihrer soziale» Bedeutung dargestellt wird. Die Kunstführun - g«n, die in der Kunsthalle stattsanden und hauptsächlich von Arbeitern besucht wurden, fielen auf fruchtbaren Boden. Das zeigt sich besonders darin, daß den Arbeitern gerade die Bilder in der Erinnerung blieben, die bei den Führungen Gegenstand der Erörterung waren. Ein Viertel der sämtlichen Antworten der Arbeiter über ihre Eindrücke bei den Führungen beschäftigen sich mit Manet, dessen „Erschießung Kaiser Maximilians" ein Hauptwerk der Mannheimer Kunsthalle ist und auch schon durch baS dargestellte aufregende Thema interessiert. Gerade von intelligenten Arbeitern wird immer wieder zugestanden. daß der Manet kein Bild sei, das sich leicht erschließe. So sagt z. B. einer für viele: „Im Anfang hat es mir gar nicht gefallen, es war mir zu malt, trotzdem ich mußte, daß das Bild sehr wertvoll ist. Aber durch die Erklärungen bin ich demselben um viele» nähergekommen. Trotzdem wäre mir z. B. die „Marktfrau" von Thvma lieber." Auf THoma entfielen ein Zehntel der Antworten und über ein Fünfzehntel auf Egger-Lienz und Buehler. Ueberetn» stimmend wurde von den,Arbeitern betont, daß ihnen durch dte Führungen erst dt« Bedeutung der Kunst anfgegangen fei. Do sagte ». v. ein Tapezier: „Ich habe erst jetzt Inter esse bekommen; früher bin ich durch die Museen durch- aelanfen und wußte nicht, was ich damit anfangen sollte. Jetzt sehe ich mir die Dachen ganz anders an und gehe nicht mehr so stumpfsinnig daran vorüber." Gärtner bekannten, daß „sie seitdem viel mehr Genuß am Leben haben", ja, daß sie infolge der Bilderbetrachtung „nicht mehr achtlos an einem Hause vorübergehcn", also ein Gefühl für Ltil bekommen haben. Typisch tst auch dte Sleußerung: ,Hch habe »Ir früher öfters Gemälde angesehen, aber den rich- ttgen Verstand von einem Bilde habe ich nie gehabt: ich wußte, was da» BUd vorstellt, aber wie e» tm richtigen Sinn sein sollte, konnte ich mir nicht denken. Dieser ist «tr erst durch dt« Erklärungen der Bilder klargestellä worden." In welcher Weise Lesen auf den Kunstgeschmack wirkt, läßt sich a--:S der Benutzung der Bücherei der Mannheimer Kunsthallc erkennen. Am meisten wurden Bücher über die französischen Impressionisten und deutschen Romantiker verlangt, während die noch lebenden Künstler weit ge ringere Beachtung fanden. Die eifrigsten Leser dieser Werke waren Gymnasiasten. Nach dem 19. Jahrhundert er regte die Renaissance das stärkste Interesse, und zwar waren die begehrtesten Künstler Michelangelo und Rem- branbt, Dürer, Tizian und Raffael. Ueber Michelangelo wird am häufigsten von Bildhauern gelesen; Kaufleut«: und Lehrer bevorzugen Dürer, Frauen und Schüler Rembrandr. Bon literarischen Werken der moderne» Maler waren am meisten die Briese von van Gogh hegehrt: unter den deut schen Meistern steht Feuerbachs .Vermächtnis" obenan. Etwa halb so viel wie dies Buch Feuerbachs wurden Bücher über Klinger, ein Drittel so viel Werke über THoma nn- Böcklin verlangt: dann kommt Stuck, und noch geringer war das Interesse an MareeK und Lcibl. Im allgenreinen lesen am meisten über kunstkrrtische Fragen Lehrer und Schüler; Frauen haben das größte Interesse für Künstler- Monographien. gehen also mehr gefühlsmäßig dem Leben der großen Künstler nach. Interessante Feststellungen ergaben sich auch aus der Stellung der verschiedenen Stände zu alter und neuer Kunst. Bet v:amten findet sich eine prin zipielle Ablehnung oder Annahme deö Neuen; bei Hand- werkeln eine Mischung von alten »nd neuen Einflüssen, während die Arbeiter stärker zu neuen Hinneigen. Akade miker wie Beamte halten meistens am anerkannt Guten fest. In der Betrachtung der Mannheimer Bauten »eigten Arbeiter wie Angehörige des Mittelstandes ein starke« Bevorzugen der neuen vor den alten Bauten, während die Schulkinder das Alte unbedingt über da» Neue stellten. Eine sehr große Bedeutung für die moderne Entwick. lung de» Knnstgeschmack» besitzen die Schaufenster. Ltn vorwiegendes Interesse bringen den Auslagen jüngere Kaufleute entgegen. Hauptsächlich zieht sie bas Knnst- Mwerbe an. jedoch auch Gipsabgüsse, während die weib lichen KaufmannSlehrltnge Kleider u,rd Möbel, sowie Slimmungslandschaften und Genrebilder bevorzugen. An- gehörige der Mittel- und Oberschichten interessieren sich bei der Betrachtung beL LchaufenstelS einer Kunsthandlung für bestimmte Künstler: Arbeiter bevorzugen bte Werke der Kunstbarre, die Schüler Kamttienbtlder. Uuter den in Schaufenstern beobachtet«« Künstlern wurde Vvckltn am häu- figsten genannt, dann THoma, -an» Rembrand« und Raffael. Leipziaer Wollkämmerei, sowie «llgemetue Deutsch« Credit-AustaU tztubuhe» gefallen lasse». Unverändert blieben Norddeutsche Wollkämmerei, Harthau, Thüringer Wollgarn und Germauia. Im Handel mit variablen Notierungen zogen Manlseldrr Kuxe bl« 1SV5 a«. Auch Stöhr erzielten im Kreiverkehr wettere Gewinne. Von StnhettSwertc» besserten sich etliche Montanpaplere, wie vochumer und Harpener. Oel»nt-cr Kux« wurden höher ossrrlert. Unter de« Maschinenaktten zeichneten sich durch kleine Höher- bewertnngen Vtttler und Schvnherr auv, während Gondermau» L Stier, sowie Hallesche Zimmermann nachgabcn. Des wetteren erwähnen wir al« höher Deutsche Spitze», Falkensietner Gardine» und Leipziger Baumwollspinnerei, während Tittel L Krüger, so» wie Tränkner L Würker nachgaben. Die übrige» Inbustrtepaptere hattru'rbensallL keine gleichmäßige Tendenz. Bet Bankaktien stan den Ausbesserungen in gleichem Maße Abschwächungen gegenüber. Al» fester sind Bank ^slir Grundbesitz und Leipziger Immobilien zu nennen, «ls schwächer ». a. Leipziger Hypothekenbank. Sächsische Bank und Mitteldeutsche Privat-Bank. Vcrkchrswerte neigte» zur Schwäche. So konnten sich SchisfahrtSaktten und Groß« Leip ziger Straßenbahn nicht behaupten. Ai» Anlagemarkte hatte Kriegsanleihe alten Kur», wogegen Sächsische Rente zurücksiel. Die 3-aigeu und Zeigen Titres des Reiches und Preußen» er fuhren Steigerungen. Zur Schwäche neigten Stadtanletheu, bc sonders Chemnitzer, die 2 bi» 3 verloren. Pfandbriefe konnte» sich ebenfalls verschiedentlich nicht halten. In Eisenbahnprtort- lüten gingen Buschtiehraüer und 'Nordböhmei, höher um. * Rückzahlung deutscher Aalniakredite in der Schweiz. Bon dem Frankenkredit von 56 Millionen, den die Schweiz durch bas Mittel der Schweizerischen Kösccxportgenvffcnschast und ferner aus Rechnung der Konti für Vichcxport im Jahre 1616 Deutschland gewährt hat, bestand noch ein Rest von 6 Millionen Franken, von welchem jetzt nach der „9k. Zürcher Zig." 8 Millionen Franken zuritckgezahlt wurden, während gemäß einer Vereinbarung dir restlichen 8 Millionen Franken Ende Januar 1626 znr Tilgung gelangen. do. m 73, — Kr,«a»ai>leihem7I>.7S SchaNanw. m 78.— 3 Sächl.Rente m 56.62 3 Sächs.Anl.» >>bm — »t do. 1852 68m 8l.- 1 do. v. tSkSm 86.- 3 Preuß. Kons, m LS.2S Sj do m «6,50 t do. m «>.5V Tresduer Kurse vom 13. November. (Ohne Gewähr.) Staat» und Stadtanlelhen. Vsand- und Hypothekenbriefe- Reichsanl. m 61,25 do. m S»,2S zz do. 19NÜM 1 do. k860 m 71.56 76,- 1 Dr.Grdr. Psdbr. 62.75 do. 1 do. Grdrbr. 63,— 31 Nes.-Baub.-Obl. 85.56 i SSchs. Lom.-Obl. iiö,- gjLandw.Psdb.m 81,62 1 do. do. m 166,— 31Landw.Krolbr.m 86,51 4 do. do. in 65,26 3 Lausitz. Psdbr.m—.— 31 do. oo. m 60 — 4 dv.Kreditbr. m 67,56 3lL-toz.Syi>.-Psdb.8!.75 1 do do. 63.56 3I>S.V.-Lp.L.Im88 50 3t do. D. V 84.5« 3^ do.S.Vru.VI8S.- 4 do. S.IIl m 97,- 4 do. S. IV «2,- vank . Baugesellschaft« Allg. D. Ered..A. ,38.25 Bant für Brauind.lOS,— Chemnitzer Banlo. >23.56 Dresdner Lank 156,25 Löbauer Bant IN,— Mllleld.Priv.-Bk. 122.- und Tran»por« Aktien Mitleid. Bodenlr. 75,— S.°Lhm. Dmpssch. 86,5» Sächsische Ban! 136,56 Lächi. Llraßenb. 112,16 Sachs. Bodenlr. 132,— Speich, u. ^>ped. >73,56 Ban! für Bauten — Baud. Res.Dresd. Lresdn. Bauges. 165,— Vcr.EIdkschfs.ckb. 116,56 Jung L Lind, Zimmermanw iw. Dr. Schnellpress. Lisenw. Meurer Lerm.u.A. Esther Germania Görlitz» Masch. Srotzenh. Webst. Carl Hamei Dr. Garm. Hill« Fried.-Aua.-Hüll« Mar Kohl Lauchhammer Maschinen und Metallindustrie Paschen Luckaut ckau L Stessen 119.- 152,25 176,- 171,- 151,75 lAso 288,56 196, - k16.- >72.- 185.- 151,75 197. -, Mühinb Sdc.Seck ,57.- Phvnuia lkv,— Radebeuler Guß ,96.25 Roästroh-Werle l55,— Sach . Kart.-Mich. 233.- Sächj. Gutzstahis. 233,— Hartmann ,96,— Sächj. Waggons. 326,— S. Webstlfdl. 246,- SchudertLSaizcr 318,— Sonderm LSner 158,— Sedr. Unger — Verein. Lchebach >79,75 do. Senichjchemc 536,— Union, Dreht — Aktien. Z.llauer Maschf. rtiergmann Pöge Sachsenwerk Erpreß, St.-Alt. ov. Vorzugsakt. Mehlich Seidel L Raum, do. Genußsch. Corona Dlsch. Gußstahls. Schladitz, St.-All. do. Vizgsalt. Herkuieswerle Wanderer 176.- 182,25 261.56 266.- 131.- ,67.- 148.56 261,- 763,- 152.- 199.- 220.'— 2,2.- Paplerfabrik-Aktieu. Hasseröder Pap. 188,— Mimosa 296, — Niederschi. Pap- — Peniger Patent 212,— Unger L-Hoffm. ,66,— Ber. Bautzner 215,75 Fehlende Kurse solge«. weil «och »icht sestgeftcllt, l« Morgenblatt. Altenb. Chrvmo 1Z5,— Dresdn. Chroms — Erncmann 256,56 Jca 188.56 Or. Kurz phot. Pp. l7S.— do. Genußsch. 115,— Drr.Fdr.pht.Pap. 172,56 do. Genußsch. 336,— Derem.Strohsloff 112,— Weißenborner 263,— ZeUposs-Derein 213,25 Wettertelesramme ans Sachsen, IS. November, früv. EtatiZ» »»de über 14.5. Temp. gestern B«rd»chl»n,kn tzeiUi Irld 7 Udr Min. I Mai. Rdck»,. Temp. Wetter Drieinm . . - NO — r r! o.z 1.0 — r.» irüb, trocken Letzgig ...» I^> — 3.0 s 0.7 0.2 — I.n trüb, irockc» ZiUiö .... 2t» - , 8 4- t.ü - 4.N hoibbedlck!. trocken Ltrnmitz . . , 2» — l., - 8.8 halddedeck«. tiocken PI»««» . . . »«» - r.L, 4-!.« o.I - 8.2 irüd. trockrn «es - 2 5 o r 0 2 - 4.7 balddedeck!. trockr« Tchneeders - . — 2 8- -1- 0.4 0.2 - 4 4 heiler, trocken «.d Eistu . . . .«»VO — Ü.4 0.5 - S.8 hatbdedecki, trocken Nnnarerg - 4 5 — 0 z 0.8 — 5.0 Lolddedeckl, tr»cke» NN'ntera 7,1 - 6 0 — SO r.« - heiter, trocken FichiiVer, . lrw - ».«i - »3 0.3 - «e bedeckt, >ihw,ch«r Nebck SSetter-Anssicht für Freitag den 11 November. Südwind, zeitweise trüb, wärmer, meist trocken. ck , sc>rr,oir» Vesser als - ^VorLe üderreußl der Verßleick. Scklsßenci beveist er cüe Üderiegerikeil von Sckukpulr Lräal »csivarr geld. droun. rotdroun »IleMderNeUen Vernee V bleck», lckstni HP»» LLIbNV IlMt, , Lueng-Mt". n, o, Mundwasser und Zahnpulver zugleich. Energisch, dilllg, ausgiebig i Karton nur 1,60 Mk.. 3 Karton, Mk. 1,28. Ueberall erhältlich. « ^ ' Roch, vltmarkt 6, Dosier L Bochyneck, Manjock Nochf. Resormhau» R u. F. » Stephan, btrejeman« L Zieste, Drogenelnkanf^ Srttd»« «»chüchte« «r.US
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