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AVer unser« wirtschaftlich« Not tst dauut nicht erschöpft- Fast all« städtische» Gas- und Elrktrizttät-werk« leben nach wie vor von der Han- tn den Mund, da- hetßt in diele« Fe. sie »ehren beinahe löslich die ihnen zur Verfügung Merle, alle wirtschaftlichen Betriebe, die auf elektrischen Stroin angewiesen sind, überhaupt alle Räder de- deutschen Wirtschaftslebens stillstehe»! Dann gäbe es kein Licht nretzr. keine Arbeit und kein Brot, und über unser arme- Vater land schlösse sich der Abgrund. Schon heute liege» in Deutschland n. «». 136 Kaliwerk« st i ll. und e- ist damit zu rechnen, Laß diese Zahl noch ein« Steigerung er fährt. denn eine auch nur annähernd genügende Beliefe rn»« mit Kohle kann nicht in Aussicht gestellt werden. Hu allem Ueberfluß hat nun auch schon -er Winter mit Schnee und Ei- seinen Einzug gehalten. Die Hau-- Haltungen sind früher als sonst genötigt, ihre schwachen Heizvorräte anzugreifen, und die Kohleuverso-gungsstelle Grob--Berlin gibt bereits bekannt, daß e- »oabrscheinlich über kurz oder lang dort zu einem völligen Stillstand dce .Zentralheizung kommen werde, da auch sie nicht imstande fei. ihren Sage-Verbrauch ivieder aufzufüllen. Acht Tage Verkohrsiperre haben also nicht air-gereicht, auch nur dao allerdringendste Kohleiielend zu modern. Im »Gegenteil: Da- Chaos ist »nr noch wilder geworden, der Ausblick tu die Zukunst nur dunkler und hoffnungsloser. Wenn die Regierung schon zu der Maßnahme der -Verkehr-- etnstellung schreitet, dann kann da- Volk doch wenlgsten- erwarten. das; sich ei» Erfolg zeigt, eine Hoffnung auf Besserung, wenn sie auch noch so klein und winzig ist. Aber nicht- von alledem: nur Klcrg-en und neue Röte, wohin man sieht und dörr. Und der wahre Grund dieses ewige» Elends? Die Regierung weis; sich selbst nicht zu helfen,- sie steht den Dingen ohnmächtig gegenüber, und fügt zu all ihren schlim» men «Hehlern noch den. daß üc nicht den Mut hat. sich selbst pn-d dem leidenden Volke ihre Unfähigkeit einzugestehe»! Sertliche» mü ööchfisches Dr««d»n IS Slovemi» » vor inrotge werwunoni beiten gestorben: 1« S1V. aerichtltch für t> Dresdner Kranken! övemder. L»074 vri»g«opfer. Stach de» Vorarbette« »u» Kriegs-rvteu-Gedenkbuch der Stabt Dresden, da- der Rat im Ratsarchiv Herstellen läßt, detrügt die Gesamtzahl tti» znt Verlustliste Sir. 627 vom 30. September Islsj 1ÜV74. davon sind gefallen: 7888^ infolge Verwundungen gestorben: SSS2. an Krank- ' ' ' 1AV. tn Gefangenschaft gestnr-en: »t erklärt: 88, au-erö-ew lind schweftern tot gemeldet. Diese Zahl ist noch nicht die endgültig«, vielmehr and der grobe» Anzahl der vermtßt-en noch -eine Erhöhung zu erwarten. Sie ist wegen der verzögerten Rückkehr der Gefangenen noch nicht feftznstelle». — Gach'nnS Perfsnenznftverkatzr ab 17 N»»e«b«r. Ale wir erfahren, wird der Personenzugverkehr in Sachsen vom 17. November ab wieder im wesentlichen in dem Umsange ausgenommen werde», wie er bis zum 4. November gehandhabt wurde. ALerdings werden noch einige Abände rungen und auch geringe Einschränkungen ans einzelnen Limen gegenüber dem Winterfahrplane vvrgenvmmen werden. An Schnellzügen werden auf den vier sächsischen Strecken, auf denen bisher Schnellzüge vervehrten, wieder je «in Schnellzugspaar abgelassen, und zwar: auf der Strecke Dresden —Leipzig: ab Dresden früh 7 Uhr. ab Leip zig früh 6,üZ Uhr: auf der Strecke Dresden — Berlin: ab Dresden vorm. 8 Uhr, ab Berlin vorm. 7 Uhr; aus der Strecke Dresden — Reichend ach: ad Dresden abends lO,5ll Uhr. ab Reichenbach früh 3,48 Uhr: auf der Strecke Drc - dc u— Görlih : ab Dresden früh 8,50 Uhr. ab Gör litz abends 8,63 Uhr. Der nächste Bußtag wird als Feiertag betrachtet und der Personenverkehr wird an diesem Tage, wie an Feier tagen, v o l l stä n d ig ruhen. UV >»>» L« Nelchrresreruug uud SoldatearSte. »DeahtmeldniignujrerBerliuerLchristleitun-zZ Berlin. 12. Nov. Der Abg. Waruntth hat in der Nationalversammlung folgende Anfrage eingebracht: Sin« groste Reihe zivilrechtlicher Ansprüche gegen die SolLaten- rät« lassen eine Feststellung wünschenswert erscheinen, ob da- Reich für dis gesetzwidrigen Handlungen der Soldatenrüte hafte. Ist Lieb der Fall, sind snsbeiondere die SvlLatenräte als Reichsbehördeu an- zuseben? Wie dem ..Berk. Sok.-Anz." berichtet wird, wurden die Bvkks-. Arbeiter- und Bauernräte Oberschlesiens auf An- vrdnung -es Ltaats-kommisfar- Hörstng aufgefordrrt. ihre Tätigkeit nach Beendigung der Gemeindewahlen einzu- tzrllcn. lW. T. B.j ^ür di« Pressefreiheit. verli», 12. -Nov. Fm Verein Berliner Presse wurde folgende Enttchiicßirng angenommen: Die Pressefreiheit ist in den letzten Tagen und Nochen wiederholt durch Ver bote Berliner Zeitungen verletzt worden. Der Verein Ber liner Presse legt gegen die,« Vergewaltigung der freien Meinungsäußerung die schärfste Verwahrung ein und erklärt, daß. solange auf dieses Kampfmittel nicht ver zichtet werde, von einem vertrauensvollen Zusammen arbeiten zwilchen Regierung und Presse nicht die Rede sein dann. «A. T. B.j Der Nachfolger H^aseS. DaL „Berl. Ta-gebl." meldet: Zum Nachfolger Hugo Hasses im Vorsitz der Fraktion -der Unabhä'gjgen Sozialdemokraten in der Nationalversammlung ist der Abgeordnete Oskar Cohn ausersehen. 8 rr 8 A»ch gegen dle Ratifikation. lTigner Drahtbericht der „Dre»l>u. Nachrichten".) Zürich, 13. Nov. Der „Secolo" meldet aus Paris, daß Frankreich abermals gegen die Veröffentlichung der Ratifikation des Friedens den Einspruch Kochs geltend gemacht hat. Die Ablieferung der Milchkühe. Berlin, 13. Non. Aus eine Anfrage der demokratischen Abgeordneten sBrodauf und Schneidert über die Zahl der an die Entente a-ozuliefcrnden Milchkühe hat der Ncichs- wirtühaftsmintster u. a. geantwortet, daß statt der im F-ri:- denKvertrag verlangten 140 000 Milchkühe 9 0 0 00 teils in Milch, teils in tragendem Zustande und der Rest in Fersen geliefert würden. Ein englischer Verwalter DanzkgZ. London, 13. Nov. Durch Beschluß der alliierten und assoziierten Mächte ist Sir Robert Omer zum Ver walter Danzigs bis zur Ernennung eines Obcr- kommiffars durch den Völkerbund ernannt worden. ssauss uw Geuchmchung zur Abhaltung vou öffentliche« Tanz «» jede« Fretto, ab,«lehnt. — Gene-migt wurde ba,e-e» da, Gesuch der «emetnüen LuunerSdorf bei Ottendorf, Nochwttz uud Lchüuseld uw Wegebaunnterftützun, au- de» »reisbauplmaunjchaftlichen Fons». dt« Aufnahme «tue- DatzlM»- v»n t>4«üö M. zu Schleusenbauzioecke« durch dt« Gemeind« Näh» »itz und di« Lrtsgeseye der Gemeinden Nochwttz und Uetche«. berg detr. da» Verjähren bet glctchzetüger Wahl mehrerer nicht» berus-mählger G-meinbeältesten, der Ttadtgemctnbe lked«. bertz detr. die Bereinigung mit der Landgemeinde Lotzdorf» der Gemeinde Söbrigen betr. die Oessentltchkrtt der Veomtude» ratlfltzuogcn und der Gemeinde Weiher Hirsch, betr. die An- sicLuug«., Gehalt»- und RechtSverhältutfi« der Veruf-ulähtg«» Gemetiiüebeawtc». Da- Gesuch der Vemeinde LStzscheu- brada uw Ueüertragung der Lchaukerlaubnis aus der Veranda des Grundstücke» „Deutsches Hau-- uud da» Gesuch Paul Leiden- stiller« tu LunucrSdors bet vttrndorf uw llebrrtragung der Erlautut» zum Betriebe der Gaftwtrtschast etuschltrßlich de» B.anutweinschanks wurden gleichfaü, genehmigt «ud dt« Katzuu, de» Arbettgeberoerbandc» Sächsischer Geuieinde» befürwortet. Zum Schlüsse wurde die Aetchuung aus Deutsch« Spar- Präwien-An leihe vou 1RS aus vezirkSmttteln abge» lehnt. —* Staatlicher Krastwageuvcrkehr Berltn^-Leiwfta und Berlin—Dresden. Die S«hncevcri>äl1»iffc haben sich so ge bessert, Saß die Omnibusse der Sächsischen Sta-atseisevbah» täglich um 7 Uhr morgens vom Anhalter Bahnhof. Berlin, nach Dresden und nach Leipzig fahren. —» Die religiösen Besprechuugsabcude, die die Evcur» gelisch-rcformierte Kirche veranstaltet und zu denen- jeder mann Zutritt hat, binnen gestern unter lebhafter Teil nahme. Den Stoff sib, den ersten Abend bot ein Brief eine- Pfarrers aus Dortmund, der viel mit Bergarbeitern in Berührung kommt und wegen der religi-onSfetndltche» Stellung an Pastor Tr. Maure nbrccher die Frage» richtete, was er von dem Buche GvhreS „Der unbekannte Gott" halte, und weiter tragt, ob er an eine Zukunft der Kirche überhaupt und insbesondere unter den Arbeiter- fr eisen glaube, und ob er glaube, daß die Kirche, um unter dem gegenwärtigen und dem zukünftigen Geschlecht etwas auszurichien, auch weiter, ja nichts weiter nötig habe crlS dt« schlichte Predigt des Evangeliums, oder ob er eine Reform der kirchlichen Formen für nötig halte. Dr. Mauren» brecher ging aus Göhres Buch, das die Gesinnung der DiesseitiKett bei der großen Masse begründet, mangels Zeit nicht näher ein. Tie anderen Fragen des Brieses beant wortete er dahin, daß «S keine Arbeiterreligtou 24 gäbe, wie eS auch keine Arbeiter-Dichtung und -Kunst gäbe. Solange der Arbeiter als oberstes Ziel seiner ganzen Knttnrbestrebung. seines ganzen Wollen-, Denkens und Ltrebcns die Erreichung wirtschaftlicher und politischer Ziele verfolge, so lange könne von einer Religion in dieser Klasse überhaupt keine Rede sein. Man könne höchstens von einem Religionserfatz bei ihnen reden, das sei der Sozialismus. Diese politisch-sozialer» Ziele brächen im jetzigen Zeitalter rettungslos zusammen. Die zunehmende Entkirchlichuug der Arbeiterklasse werde in den nächsten Fahrzehnten, viel-- leicht auf dem Umwege über den Kommunismus, in einer ungeheuren Resignation enden. Bei dieser Stimmung werde in den Hellen, ehrlichen, innerlich gerichteten Köpfen der Ar beiterschaft die Stimmung entstehen, die wir im Buddhismus kennen, um dann zur Erkenntnis der einig sittlichen Werte der christlichen Religion zu gelangen, die allerdings nicht in den bisherigen kirchlichen Formen gelehrt zu werden brauche. Die ganze Vorstellung vom modernen Menscheu. Laß er diesseitig sei, die er lRedner» selbst vielleicht 10 Jahre lang vertreten habe, sei fasch. — An diese bemerkenswerte» Ausführungen knüpfte sich eine rege Aus so rache. Rechts anwalt Tr. Schmidt meinte, daß die vorgenannten Kragen von Gebildeten nicht beantwortet werden kennten. La sie sich gar nicht in das Gefühlsleben und die Denkweise der Ar beiter verletzen könnten. Ihm trat Frau K öniq au- Vor stadt Striesen entgegen. Pfarrer Kautzsch tRes. Kirche) wies auf die ungeheuren Schwierigkeiten hin. in Arbeiter- kreisen die rein religiösen Fragen zu erörtern. Dr. Scheven fand es erklärlich, daß beim Arbeiter die Magen- trage in vorderitcr Linie stehe. Schuld daran trügen Re breiten bürgerlichen Kreile einschließlich Wissenschaft. Kunst und auch der protestantischen Kirche, die im Gegensatz zur katholischen Kirche für das leibliche Wohl der Arbeiter fv gut wie nichts getan habe. Vor allem seien der Bodenwncher, itrs Alkohol- und jetzt Las Kinokapital Scl-uld an der Ab« ! lehr des Volkes von der Religion. Er hoffte aber auch auf leine sittlich-religiöse Erneuerung aller Volksschichten. Dr. ! M a u r c n b r e ch e r trat entschieden der vom Vorredner § vertretenen sogenannten Milieu-Theorie, daß der Mensch Las Erzeugnis seiner Umgebung sei. entgegen. Religiöse mit den äußeren —* Di« Stelle de« Inspektors bei» Stadtkrankenbaus« Friedrichftadt wurde vom I. Pärz 10AI ab dem Sekretär Hahne übertragen. —* Weitere Ergebnisse der Vezirksversammlnogs- wähl«,. Amtshauptmannschast Leipzig: iS Bürgerliche, 37 Unabhängige,' A-mtshauptMannschaft Oelönitz: 33 nicht- sozialistische und 17 sozialdemokratische Vertreter und Ar hauptmannfchafi Auerbach: 16 nich fozialistische und sozialdemokratische Vertreter. —* Neuer Sohlenarbeiterftreik. Tie Arbeiterschaft der Leipzig-Dülitzer Brannkohlenwerke ist insolge von Lohnstreitigkeiten in den Aus st and getreten. Die Eint- gungsverhandlungen sind bereits im Gange. Man hofft auf baldige Wiederaufnahme der Arbeit. —* Die Kassenzrit bei sämtliche» SparkassenftoLr» ist auf l4S bis 1 Uhr festgesetzt. — Sin« BrzirkSansschnhfthnng der Avtt-Hanptmavaschest Lresde«r-Nevfta»t fa::d gestern, Mittwoch, nachmittag statt. Vor Eintritt in die Tagesordnung dankte der Vorsitzende Amt-Hanoi- »rann Gras C a ft « l l - C a st c I l den Mitgliedern des Ausschusses für ihre langjährige ersprießliche Tätigkeit und wies aus die am > 17. Novcmber stattfintende Beztrksoersammlung hin. in der ein ncuer Bezirksausschuß gewählt werden soll. Nach einigen DankeS- worten des stellvertretenden Vorsitzenden Grasen Brühl an di« Leitung und die Beamten der Amtshauotmaiinschast trat die Ver sammlung in die Tagesordnung ein, die ungefähr bü Punkte um- faßte. Genehmigung fanden die Gesuche Arthur UhlemannS in Dippelsdorf um Ucdertragung der Erlaubnis zum Bier- und Branntwci.nscha.nk, Friedrich Fischer- im gleichen Ort «Kur- Haus ,Friedewald"s um Uebertragung der Erlaubnis der Gast wirtschaft. Ernst Günther- in Dippelsdorf um Uebertragung der Erlaubnis zum Betriebe der Giss,Wirtschaft Schankwirt- schuft einschließlich des Branntwetnichankes usw., Bäckermeister- Max Holland in Weißig um Uebertragung der Genehmigung zum Kafseeschank. Paul Gückclö in demselben Orte um Uebcr- tragung der Erlaubnis zum Bier-, Wein- und Branntweinschanke usw.. Albert Schüttlers in Klasewitz lGasthoss um Uebrr. tragung der Erlaubnis zum Betriebe der Gastwirtschaft. Arthur Schindler- in Klotzsche um Ucüertragung der Erlaub» - zum Betriebe der Tchankmirtschast usw. und des Fleischers Richard Tamm in Wilschdorf n« Uebertragung der Erlaubnis znm Betriebe der Schankwirtschasl einschließlich des Branntwetn'chankes. Wetter wurden u. a. genehmigt da- Ortsaesetz über die Vereini gung der Gemeinde EunnerSdors mit der Gemeinde Otten do r s - M o r i tz d o r s. Ferner wurde die Verlegung der Sonn- tagSvcrkaufszcttcn für Bäckereien und Konditoreien von l-7 bis. - - - . - >rv Uhr aus ll bis l Uhr mittags beschlösse» und der .V Nachtrag j GBMnuiig sei oync lüden Zufammonhang ücr Gemcindesteucrordnung für die Gemeinde Kötzschenbroda betr. i Vslhältnincn. nntcr doncn der elnzcina zu leben gezwungen die Erhöhung dcr Hundesteuer genehm',itt Uebci die künftige! tt*. — nächste Abend findet am Mittwoch den 10. De- Kartosselversorgung de- Bezirks cniwickcltc sich «we Z^ml-er itcrtt. längere Anssvrachc, in der mitgctctlt wurde, daß inlo'ge dcr durcl^ —» Weinrestaurant Kaffee König. Herr Mühlbach, den Schneesall eingetretcncn Transportschwierigkcitcn dic - der Besitzer des Kaffee König, hat tn der am gestrigen Mitt- Wochenkartosfel menge auf 8 bzw. S Pfund herab- gesetzt werden muß. Der Verkaufspreis wurde aus 18 Pfg. für daö Pfund Kartoffeln fcstacsetzt. Ter Einsvruch gegen die Gemeindcäktestenwahl in Weißer Hirsch und die Gesuche des Gastwirts Franz Pauser in Wahnsdorf lWilhelmShöhes zum regelmäßigen Lanzhalren, sowie Willy Rorcks in KIntzichr <Kur- woch eroffncien Wetn-abteilung seiner altbekannten und beliebten Gaststätte einen neuen Anziehungspunkt geschaffen. Die Räume des ersten Stockwerks, in denen bis her die Spieliüle lagen, srnd durch mehrmonatigen Umbau in vier S-alons umgcwandelt worden, die in dcr Tat eine Sehenswürdigkeit bilden. Die ganze Innenarchitektur hält Kunst Md Wissenschaft. f* Mitteilungen -er Sächsische« Sandestheater. Oper n- haus. Am 16. November, 7 Uhr: ^Iphigenie auf Tauris". Besetzung: Fphigeni«: Eva Plaschke-v. d. Osten: Diana: Maria Kevjchalgr ThvaS: Plaschk«; Orcst: Staegcmann: PyladeS: Tauber. Bei der am 1v. November ttattfindenden Aufführung deS Requiems von Verdi wirten mit: Elisabeth Rethbcrg, Ottilie Mchgrr-Lattermann, Richard Tauber, Friedrich Plaschkc, die Landcskapelle und dcr Opernchor. Schauspielhaus. SchönherrS „W e i b s t e u f e l* wird am 16. November, -48 Uhr, zum erstenmal in dieser Spielzeit mit Pont», Fuchs, Kleinoschegg aufgeführt. Spiel leitung: Wierth. -f* «efide»z.rhea«ee. „Ehe Urlaub", Schwank mit Musik von Gilbert kann nur noch bis mit 18. November gegeben werden. Nb 1k». November allabendlich: „Dat DreimäberlhauS" mit vnllftändtg neuer Ausstattung. -f* Opernhans. Bertalda und Hugo in der „Undine" find lehr undankbare Rollen. Aber Charlotte Viereck- Ktmvel wußte die steif« Thcaterprinzefsin ganz erstaunlich zu beleben. Mit ihrer schönen warmen Stimm« vor allem, die die recht unbequemen Höhenlagen der Partie wohltuend leicht und glänzend meisterte, aber auch mit der natürlichen jugenblichen Anmut ihrer stolzen, hohen Erscheinung, die hr Spiel trotz der noch mangelnden Bühnenreif« immer ssinrpathisch macht. ZohselS Ritter Hugo bestätigte aukS nrn« den Eindruck, baß man es hier mit einer wirklich chöne» und verhLltnis-urätzig großen Tenorsttmme zu tun Hab«, -er eben nur noch -der letzte technische Schliff fohlt. Sv gelingen manche Phrasen ganz erstaunlich schön, ander« »beiden nnovllkommen. Man sollt« sich's «in bißchen Geld koste« lassen vnd diesen Tenor nochmal in dl« Schule schicken, zum Meister Jffert z. B.; das würde sich lohnen k Und ihn dann gut beschäftigen. Hamit sein« zweifellose Bühnen- be-abun« sich entfalten und Sicherheit gewinnen kann. Denn auch im Spiel stand Lei diesem Ritter Hu-go erfreulich Leben- diWtß »nd Steife- noch unmittelbar nebeneinander. HohlelS Erscheinung wirkt im szenischen Bild etwas sehr schlank, läßt sich aber durch entsprechende Wahl von Kostü-m und MaSke sicherlich auch durchaus vorteilhaft machen. Aber wie ge sagt: -- etwas abgeden mutz man sich noch mit dem Ad»«». I. 8. h* v»tt-»Li»f,»ie.So«zert. Di« sechste Veranstaltung »ch t» «efchbchtlicher Folg« «ine Auswahl, dl« »o» Gluck über Haydn und Schubert zu Berlioz führte und die als Ver treter dcr Moderne Gustav Mraczek beschloß, der übrigens trotz seines fremdländischen Namens ein guter Deuttch-rr ist. Sein Opernzwttch-ensviel „Nnstans Traum" ist glänzend instrumentiert. In üüerwälttg-ender Wirkung finden sich die Dong-edanken gegen den Schluß hin g-csteig-ert. Die vom KVMpvntsten geleitete Wiedergabe durch das Dresdener Philharmonische Orchester trug feuergeistigeS Gepräge. Voran ging, durch sinnen fällige Farben bestrickend, der ..Sylphentanz" aus „FaustS Ver dammung" von Berlioz. Was er mit schmeichelndem Munde sagt, erschien an Inhalt recht gering im Lichte der dritten Sinfonie (Es-Turj von Haydn, die im Mittelpunkte der Abends stand. Köstliche Musik, urkrciftig und kerndeutsch, voll Tßefe und Humor. Die reizvollen Klangmlschun-gen im langsamen Satze -entzückten im hohen Grade. Die Holzbläser verdiencn ein Sondcrlob. An Geschlossenheit in der Aus- i führung stand -das Finale etwas zurück. Manches fiel aus einander. Mraczek ging hierbei im Gewahrenlassen tauch i als Begleiters zu weit. In stilreiner Größe -erwuchs Glucks lIphigeuien-Ouvertüre in Wagners Bearbeitung. An dem begeisterten Beifall des Abends gewann als Solist Ka-mm-ev- iänger Robert Büfsel beträchtlichen Anteil. Mit über zeugender Kraft gelangen ihm Sie Tonmalereien in der Raphael-Arie auS Haydns „Schöpfung". Als beispielgebend kann die Aict der Wortbehandlung gelten, die bei Büffel den gedruckten Text entbehrlich macht. In bezug auf völlig ein wandfreie Tonreinhcit wurden mm ihm nicht all« Wünsthe erfüllt. Die den Schubert-Liedern angetane Orchesterbralet- tung auS Mracz-eks Feder vermochte den Beweis ihrer Not wendigkeit nicht z« erbringen. Die Bolks-Sinsonie-Aonzerte erweisen im Übrigen mit jedem neuen Abend ihr« hervor ragende Bedeutung im Dienst« der Volksbildung. L. k. Liederabend Adels L«ß«a,«. Bühnenlänger sollte», wenn sie nun einmal ihre Sehnsucht nach der Wirkung vom «onzertpodin« nicht unterdrücken könne« dann wenigstens nur ans ihre» Rollenkreis oder Sehnliche- .singen. TS wäre dies immer noch besser, als wenn sie sich a/s dramatische Säuger mit zarter Lyrik sü,ukinüen be- müben. Adolf Lutzmann, als deutscher Heldenteuor aui der Bühne in bestimmten Rollen bZvnders geschätzt, s«»t kürzlich im Sonzertjaal auS feinem Wagucrschen Rollenkreis mit Erfolg. Der Lyrik eines Schubert und Schumann l„Monbriacht"s aber, die er ae> ein >m Balmen- aartr-. bot. mußte er den Dust schuldig bleiben. Zwar hatte er sich t» de» aeistigen Gehalt «ingefühlt, ader rein sein etmod derb ' stimmlich mußt« er etwo-s derbe», bauchige» Kops. realster mehr verwenden, als der Wirkung gut war. Zwei Lieder von Kurt Over Hofs hingegen scheinen Lutzmann „auf den Leib" geschrieben, da er in- ihnen durchweg in bester Stimmlage glänzen konnte. Tie Lieder an sich waren musikalisch nicht unbedeutend. Drei A<en aus Opern von Gounod, Massenet und Verdi lagen ihm ebenfalls günsttg und gewannen ihm besonders starken -Beifall. Lr- -f* Eine» Theaterskaudal gab es im Berliner St aa t S t h e a t e r bei der Erstaufführung eines Stückes .Brandt" von Richard M. Cahen. worin der E-barakter eines „Schiebers" in einer Hintcrtrcppenge- grschichtc mit unverständlicher, sinnloser Durcheinander- mcngung des Stils von Eulenberg. Sternheim. Kaiser dilettantisch und geschmacklos vorgeführt wird. D!« Hörer unterbrachen Lurch Zurufe, Gelächter und ironischen Bei fall das Stiel. Für die Leitung des neuen Intendanten Icßner bedeutet Liese auch in der Presse geteilte Ab lehnung -eines unsinnigen Stückes ei-nc schwere Niederlage. Bon den Städtischen Theatern in Frankfurt a. M. wird gemeldet: Der Hauptansschuß der Sta di verordne ten- versammlung genehmigte die Erhöhung der Thcatersubven- tion auf 800 000 Mk. Ein erneuter Antrag der Unabhängi gen Sozialdemokratie auf Kommunalisierung der ^tadttheater wurde vom Ausschuß abgelehnt, da auf Grund eines früheren Bcschlusses der Magistrat ln eine Prüfung der Frage eingetreten ist. 's* Professor Eduard Claus Meyer. Lehrer an her Düsseldorfer Kunstakademie, ist zweiundscch-igjährig ge. storben. LlauS Meyer hatte sich durch sein« sauberen Genrebilder im Stil der Düsseldorfer Schule ei« großes Publikum geschaffen. ^ s* Die erst« Berliner Uutversitätsdozeutiu. An der Berliner UnlversitÄ habilitierte sich für bas Jach der Zoologie mit einer Antrittsvorlesung über Symbiose die erste Pitvatdazentin Krl. Dr. Paula Hertwtg, «tne Tochter d«S Zoologen Prof. Oskar Hcriwig Merlins. ISIS erwarb sie an der Berliner Universität die p-hllvsophtstb« Doktorwürde mit Zoolog!« als Hauptfach. 's* Küustlerverciulgung „Das junge Frauken". Dieser Taa-e haben sich inNürnberg die jungen frcttilisch«n und in Franken urid den darangrenzenden Gebieten wohnenden Künstler zu einer Bereinigung „DaS jung« Franken" zu sammengcschlossen, die durch Borlcsungen. Ausstellungen. Borträge ,bt« Förderung und Verbreitung seelengebo «ner und ethischer Steuer Kunst" sich zum Programm gesetzt Hab