Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.07.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270704026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927070402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927070402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-07
- Tag 1927-07-04
-
Monat
1927-07
-
Jahr
1927
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Montag. «. Juli isrr — ..Dresdner Nachrichten" — Nr. 309 Seite 3 «etmalfesr tn Vet»ntg. Da» aus lieblicher Vera,-höhe gelegene, gern al» »Verl« der Sreiberaer Muldenlanbschasi" brzetchnete L«i»ntg hat sein schönste» Feitgewand angrzogen. Die schon am Sonnabend mit de« Kitgen scharenweise eintrrssenben Hetmatgäst«. unter ihnen dt« vandbmannschasten von Dresden. Leipzig und Chemnitz, wurden unter flotter Marschmusik nach dem Marktplatz geleitet. Jubelnde Zurufe erklangen Leim Nahen alter bekannter Ge- flchter. Die fünf alten Lore — «aber-, Schloß., Köttel», Ober, und Nirdertor — sind tn trefflichen Nachbildungen wieder aus. gerichtet. Gemeindefahnrn und Kränze sind säst an allen Häusern angebracht. Der herrliche Marktplatz prangt tn sinni gem Schmuck. Nachmittag» fand Marktkon-ert statt, abend» 7 Uhr begann die Begrüß ungSversammlung tn -er Festballe» dem Reitbause der neuen Kaserne. Die Halle saht dt« herbeigestrvmten Gäste nicht. Hunderte lausche» draußen den musikalischen Genüssen. Leiber trat am Abend et» Umschwung der Witterung ei». In der Frühe deö Sonntag» wurden Friedhof», feiern und et» Konzert de» Posaunenchores abgehalten. ><10 Uhr war FestgotteSbienft. LeiVnigS Kantorsubilar und neuester Ehrenbürger Fran ziskus Nagler leitete Vachsche und eigen« Kompositionen! frisch erklang der Gemeindegesang tn der bis aus den letzten Platz gefüllten Kirche. Superintendent Werner predigte Uber Psalm 100,4 u. ö: Zum Heimatfest daheim am Baterherzcn Gotte»! Hier strahlt uns reichste» Glück: hier quillt unö heiligste Kraft. Niel Freude ries die Mitteilung des Prediger» hervor, das, die Leipziger LanbSmannschast LeiSniger fünf hundert Mark sür die kirchliche Wohlfahrtspflege gestistet habe. Am Vormittag sanden noch Konzerte ans mehreren Plätzen statt. Um 3 Uhr bewegte sich ein großer Festzug mit bistori- scheu Gruppen, Fcstwagen, Innungen, Vereinen, Körper- schäften, Spitzen der Behörden. Hetmatfahrern. Bürgern und Schulen durch die Stadt. )4ö Uhr folgte die Ausführung de» Raglerschcu Festspiel» „Kletnstadtzaubcr". Da» Spiel zeigt, wie die Kleinstadt ihren Zauber hat. Wer sie mit richtigen Augen anschaut, wird in ihr viel Schönes finden. Der Versasser zeigt in den verschiedensten, mit trefflichem Humor zusammengesetzten Bildern den Reiz des Kleinstadtleben»: da» Leben aus dem Wochrnmarkt, da» Volks fest der Kleinstadt: da» Schützenfest, das Kasfeekränzchen der Frauen, den Stammtisch der Männer, das Idyll des Klcin- stadtfcierabciidS und die Stimmung der Kletnstadtnacht. Es war ein besonders seiner Griff der Festleitung, diese» Stück de» Heimatdichters und -komponisten am Sonntagnachmtttag zur Aufführung zu bringen. Heute Montag werden turnerische und sportliche Darbietungen, Wiederholung des Festspiels und de» MarktsesteS sowie ein Lamptonzug der Kinder stattfinden. Die Skenographiermaschiire. Der Deutsche Maschinen st enographen-Bund „Urania-Steno" (System Nutenrieths hatte sür Freitag abend nach der Aaufmannschast zu einer öffentliche» Vorführung der Stenographiermaschine cingeladen, nachdem die Tage vorher bereit» Probeschreiben abgehalten worben waren. Die „Urania^Steno" ist «in Erzeugnis der hiesigen Aktiengesellschaft Clemens Müller. Erfinder der Maschine und des Systems der Maschinenstenographic ist der staatlich geprüfte Lehrer der Stenographie Autcnrteth, der unter Zuhilfenahme von Lichtbildern zunächst einen Vortrag hielt und dann die anschließenden praktischen Hebungen leitete. Die Stenographiermaschine unterscheidet sich kaum von einer gewöhnlichen Schreibmaschine. Sic besitzt nur noch einige Tasten für Sonderzcichen, die im Alphabet nicht vorhanden sind. Das System der Maschtncnstenographte von Autcnrteth hat eine vereinfachte Rechtschreibung, bestimmte Regeln sür die Wortbildung, sinnbildliche Bezeichnung einiger Mitlaute, eine Anzahl feststehender Kürzungen und noch andere Kürznngsmöglichkcitcn, ähnelt also in seinem Ausbau einem modernen Stcnographiesystcm. Die Selbstlaute werden nur geschrieben, wenn es nötig ist. Bei den Hebungen ergab sich, daß schon Leistungen über 200 Silben in der Minute erzielt werden, während c» eine geübte Maschincnschreibcrin bekannt lich auf etwa 120 Silbe» in -er Minute bringt. Wenn man bedenkt, daß cS sich hierbei »m Anfänger handelte, die erst wenige Monate üben, weiter die Befangenheit gegenüber einem größeren Zuschanerkreise und die Benutzung einer fremden Maschine berücksichtigt, so muß man daS Ergebnis immerhin als sehr bemerkenswert bezeichnen. Man hatte den Etnbrnck, daß einige der Schüler bestimmt noch viel wciter- kommen werden. Es wurde ausschließlich nach der Zehn- ftngermcthode geschrieben. Die Maschinen waren übrigens in einen großen Kasten gesetzt, der nur die Tastatur sreiläßt. Dadurch wird das lästige Geräusch beim Maschinenschreiben erheblich abgekämpft. Ob die Stenographiermaschine in der Praxis in großer Zahl wird verwendet werden können, wirb natürlich erst die Zukunft lehren. Unseren GeschästSsteno- graphen und -stenographtnnen kann sedenfaNS nur angeraten werden, ihre Leistungsfähigkeit -irrch fleißige Uebnng, am besten in einem Knrzschriftuerein, möglichst zu steigern, da ihnen durch die Stenographiermaschine unter Umständen eine gefährliche Konkurrenz erwachsen kann. — S»««erfeier der Christengemelnschaft. Vom «. bi» 10. Full wird tm großen Saale der Kansmannschaft die Shristeiigemetnschaft Ihr« Sommerfeter: »Neue« Men. Ichentum in Feier und Alltag" abhalten. Diese snnge religiöse Bewegung wurde vor ungesähr füns Jahren von einem krei» von über 40 Personen, darunter der frühere Berliner Pfarrer Dr. Friedrich Rittelmeyer und der Orten, taltst Professor Dr. Hermann Beckh, tu, Zusammenhänge mit der vielumstrtttenen Anthroposophie Dr. Rudolf Steiners begründet und arbeitet seither in allen größeren Städten Deutschlands mit dem Ziele, gerade tm modernen Bewußtsein Fähigkeiten sür ein Christus-Erlebnis zu erreichen, da» das ganze Leben durchdringt. Sie möchte nicht neben oder gegen bestehende Kirchen eine neue stellen, sondern einer Vertiefung und Neubelebung des Christentums sür alle dienen. In dem reichhaltigen Programm werden führende Persönlichkeiten der neuen Bewegung zu Worte kommen. Kartenverkauf E. Weises Buchhandlung, Kreuzstraße «. — DaS Fenerwerk in Reick. Das ursprünglich für Frei tag angesetzte Grvßseuerwerk der Gebr. Pfeiffer, Halle a. d. G., war infolge der ungünstigen Witterung aus den Sonnabend verschoben worden. Die Schaulustigen, die es nun gewagt hatten, aus die Radrennbahn in Reick htnauszupilgern, mußten erfahren, daß abermals das Wetter ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. Kur» vor Dunkelwerde» regnete es wieder und ein großer Teil der bereits ausgebauten Feuerwerkskürper wurde abmontiert und vom Platze ge tragen. Doch sollte man nicht umsonst de» Rückweg antrete»: Ein Teil der aufgestellten Geräte hätte das längere Aufheben nicht vertragen, und so wurde ei» freilich nur verschwindender Teil deö vorgesehenen, aus 1>4 Stunde berechneten Pro gramms abgewtckelt. Die vielfarbige» Feuergarben und Räder, die blendende Lichtflut des fallenden Niagara, von dröh nenden Kanvnenschlägen und den Klängen der Reichswehr- kapellc wirkungsvoll begleitet, fanden allgemeinen Beifall. — Das vollständige Programm soll nach Bccn-igiliig der Vogelwiese, bei hoffentlich günstigerem Wetter, vvr- gcsührt werden. ES ist auf den Besuch vieler Tausende zu rechnen. Bereits gelöste Karten behalten ihre Gültigkeit. Der genaue Termin wird noch bekanntgegeben —* V»gelwiesenbrl«stlg«ngen. Einer der ältesten Vogetwtescn- bcsncher ist unstreitig die Firma Hugo Haas«, Hannover, früher Leipzig, die gegen «O Fahre die Dresdner Vogelwiese mit ihren Ge schäften beschickt und die steis die größte Zierde der Vogelwiese bildeten. Stets brachte sie Neuheiten. Erinnert sei an daS LchtssS» karnsicll. dann die erste eieltriiche Berg- und Talbahn. die Tunnel- bah». die große Etnscnbabn, den Toboggan, Fuwelenpalast. FvhnS- towns Untergang, die eiserne See. die Wasserrntschbahn, die Mause falle, da« Elektrodrom, die Ach«bahn und Te Aviv. Letztere beiden Geschäfte haben auch in diesem Fahre wieder Ausstellung gefunden, und zwar auf ihrem »orjälirigen Stande: außerdem noch zwei hervor ragende Neuheiten, der Skooter ans dem Künigsplatz und -er Wilde Esel am Karnsscllplatz. Der Skooter und der Wilde Esel sind zum ersten Mal« aus der Ges"lei in Düsseldorf von der Firma Hugo Haas« aut den Markt gebracht und wurden als der Elou der Ausstellung bezeichnet. Diese beiden Geschäfte werden auch den Elo» der diesjährigen Vogelwiese bilden. — SchichtlS Mario netten- und VarlctS-Thcater ist ebenfalls wieder aus der Festwiese eingezogen iStraße 8> Das Programm dieses alt bekannten Theaters ist auch dies-mal sehr abwechslungsreich, nament lich Schicht!« Marionettenlchau und Schichils Zauberbrille werden den Besuchern viel Vergnügen bereiten. Ein Drahtlcilakt, musika lische Spaßmacher, gut« HunLedrejsnken u. a. vervollständigen den Spiclplan. —* Taschendiebe ans der Vogelwiese. Nach den bisher angezetg- ien Taschendiebstählcn scheint die Znnit für Taschendiebe aus der diesjährigen Vogelwiese außergewöhnlich zahlreich ver trete» zu sein. Einer von ihnen war aber gestern an den Unrechten gekommen. Dieser, der 18 Fahre alte Arbeiter Erich Lehmann aus Fretberg, war beim Versuch, einem Besucher der Vogelwiese im Gedränge die Bricstasche zu ziehen, von diesem ertappt worden. Der betressende übte sogleich schnelle Fustiz und ohrfeigte den Dieb derart, daß er nach der Sanitälswache gebracht werden mußte. Er wurde, da er vermutlich auch noch zu weiteren Taschendiebstählen als Täter tn Frage kommt, von der Knninalpolizei sestgenommen. Zwecks vollständiger Klärung des Sachverhaltes wird der bctressende Herr, der de» Dieb ertappt hat und dessen Name unbekannt ge blieben Ist, ersucht, sich u,»gehend schriftlich oder mündlich bet -er Kriminalpolizei zu melden. —* Schadenfeuer In Nickern. Die Dresdner Berussfeucrwehr wurde am Sonntan 8,88 Uhr abends zur Löichhilse nach Nickern Nr. 8 gerufen, wo ln einem Baiicrngutc ein Schadenfeuer ausgcbrochen war. ES brannte eine große Scheune mit Heuboden, sowie der gesamte Inhalt an Heu und Flachs. Der Brand wnrde auf seinen Herd beschränkt und im Verein mit de» freiwilligen Feuerwehren Leuben, Niedersedlitz »nd Lockwitz gelöscht. Von der Dresdner Motorspritze waren zwei Schlauchleitungen vorgenommen worden. Die Ursache des Brandes Ist auf Selbstentzündung zurückzusührcn. —* Leipzig. lR a u b tt b e r f a l l.s Am Donnerstagabend wurde tn -er Harth bet Zwenkau ein dreister Naubübcrfall auSgeführt. Ein Ingenieur aus Leipzig, Ser in Begleitung einer Dame in seinem Kraftwagen in die Harth gefahren war und sich mit der Dame am Rande des Weges auf den weichen Waldboden gesetzt lzatte, um sich ein wenig anszurnhen, wurde plötzlich von zwei Burschen überfallen und um seine Brieftasche mit sili Mark Inhalt beraubt. Aus die -Hilferufe verfolgte ein zufällig in -der Nähe vorübergehender Leipziger Kriminalbeamter die beide» Räuber und konnie einen davon stellen. ES ist der in Zwenkau wohnende Maurer Paul L., der in Haft genommen wurde. WeNernachrtchten au» Deirtfchlond vom 4. Juli ISS? Station t bis a von t llbr morgen«, übrige Stationen von 8 Uhc morgens Temperaturen Wind Weiler > » Station V moro. döckist, d. «esir, Tao«» ttelft, d. -Ricktuna aus Stärke tl-I2> 7 drw, - Uin mora. L § 'Zk* Dresden -i-i« 4-21 -i-lü 3 4 4 — Riesa z-I» 4-23 4-14 8LV 2 4 2 -» Zittau-Kirschs, -s-14 4-20 4- 9 still — 4 4 — Chemnitz -i-13 4-19 4-12 siül — 5 .5 — Annaberg -s-12 -s-18 4-H VV8VV 3 4 I — Kichtelberg Brocken -f- v 7 4^12 4-10 4- 7 4- 7 Ul 4 6 8 « :i 04 Borkum -s-15 — — VVHVV 2 — — Kamburg 4-14 ? *12 vv 3 3 ? — Aachen Z-1« ? 4-12 4 0 - — Stellin 4-13 ? *I> VV 2 5 ? —M Danzig Berlin 4-10 V *N 8VV 3 5 ? — 4-1« ? *14 Ul di Ul 2 3 ? — Breslau -i-17 -i-IS *12 IV/Li* 2 ? — Fronksurl -i-I4 *13 8 Ul 1 4 ? München -s-15 ? *13 880 I 3 ? — Erläuteruna bete. Wetter- o wolkenlos, r beiter. 2 halbbedecki, s wolkig. 4 bedeckt, s Ncgen, 6 Schnee, 1 Graupel oder Hagel. « Dunst oder Nebel (Sichtweite weniger al» r Klloinetcri, s Äewiiler. Temveraliiren: -i- Wärme grade. — Kältegrade. " In de» letzten 2< Stunde» Liier aui da» Quadraiineier. Lnftdruckvertcilung. Hoher Druck über 7(M Millimeter vom südlichen Europa über Deutschland bis Hamhnrg reichend: Neststöruna »nier 755 Millimeter bei Stockholm: Depression 785 Millimeter westlich der britischen Inseln. Wetterlage. Die gestern über Eüdskandinavien nelegene Depression ist zufolge Auftretens eine» kräftigen Lleiggcbieics ses Luftdruckes auf ihrer Rückseite unter Verflachung bis in die Gegend von Stockholm ab- gedrängt worden. Wie schon gestern, unterliegt Sachsen auch heute noch der Einwirkung von Nandstörungen dieicr Depression: es wechseln hier Stunden mit sehr schlechter Witterung, wie Sonntag früh, wo krästige Regenschauer bet tiefliegender, starker Bewölkung cindringen, mit Zeiten heiterer Witterung, hervorgeruscn durch söbn- artiges Ausktaren, ab. Heute morgen hat daü Elbe - Oder - Gebiet wieder trübes, zum Teil auch regnerisches Wetter, während tm west lichen Deutschland der Himmel nur leicht bewölkt ist. Die gestern westlich der britischen Inseln scstgestelllc neue Depression hat ihren Einfluß nach Oste» erweitern könne»: die Regenfront dieser Vorder seite überlagert heute morgen England und hat bereits aus die Niederlande ttbergegriften. Da die Depression von steigendem Lust druck ctngeholt wird, so wird die Einwirkung aus die Witterung unseres Gebietes abgcschwächt werden. WittcrungSanSsichten. Wechselnd, zeitweise nur schwach bewölkt: im späteren Vcrlanse wieder auskommend« Neigung zur Unbeständigkeit: warm bis sehr warm: schwache bis mäßige, höhere Lage» ziemlich lebhafte Winde au« südlichen Richtungen. Anmerkung: Die Wettervoraussage gilt ständig vom Spät nachmittag des Ausgabetages bis zum Abend dcS folgenden Tages. Nachdruck und anderweitige Verbreitung dieser Wctiernachrichtcn nur mit Genehmigung der Sächsischen Landeswettermarte statthaft. Wassersland der Elb» und ihrer Zuflüsse. 2. Juli e. Juli Ka- Mo« maik dran Laun durg Nim- Brand eis 4L — b« - 7 - «7 -c io -s-lv 4 2 -I- 2 -tz Ist V Mel> »ik Zullt s meritz meritz Anika Dresden -i- «2 > »4 4- «4 ! -s- SV >» —IM 8 ! —140 In- und Anslande tätig. Bei Kriegsausbruch wurde er Ober- spielletter tn Kiel, war ferner als Oberspiell-etter auch in Zürich tätig. Seit 1925 leitete er die Oper in Nürnberg. s* Kammersänger Strathman» Ehrenmitglied der Weimar«, Staatsoper. Kammersänger Friedrich Strath- mann wurde anläßlich seines 30jährigen Dienstsubiläunis von der Thüringischen Regierung auf Vorschlag der General intendanz des Deutschen NationalthcaterS zum Ehrenmitglied -er GtaatSoper ernannt. s* Albert und Else Nafferman« werden anläßlich Ihres HerbstgastspteleS am Deutschen BolkStheater in Wien in dem am Crtterton-Thcater in London mit großem Erfolg auf geführten englischen Lustspiel: „Dir Marquise" von Noel Coward gemeinsam auftretcn- Dann gastieren die beiden Künstler tn dem genannten Lustspiel in Berlin, München. Leipzig. Dresden und Nürnberg. -s* Die Oper in Görlitz gerettet. Die Stadtverwaltung von Görlitz hatte für das Görlitzer Stadttheater neben -em Wegfall der Svmmerspielzett den Abbau des Orchesters und damit den Wegfall der Oper und Operette beschlossen. Man war sich dabet bewußt, daß dieser unter dem Druck der Finanz, läge der Stadt gefaßte Beschluß für das ganze Musikleben von Görlitz sowie für die künstlerischen WtrkungSmöglichkeiten «nd damit für die Anziehungskraft des Theaters von unbe rechenbaren Folgen sein würde. Es sollte aber hem Staate einmal bi« finanzielle Schwierigkeit der Stadt vor Augen ge führt werden, um ihn zu veranlassen, daS Görlitzer Theater in seiner wichtigen gemeinnützigen Arbeit mehr al- bisher zu unterstützen.. ES ist dadurch auch gelungen, die Preußi sche LandrSbühne zu einer einmaligen Zuwendung von2N000 Mk. für daSGörlitzerDtadttheaterzn veranlassen, die unter der Bedingung gezahlt wird, daß die Oper erhalten bleibt. Dadurch soll der gefaßte -Beschluß ab- geändert werden und auch Oper und Operette tm nächstiähri- gen Spielplan wieder erscheinen. SS entsteht nunmehr nur eine geringe Mehrbelastung von etwa 4000 Mark, und der Magistrat von Görlitz ist der Ansicht, daß dieser angesichts der großen Bedeutung eines guten Orchesters für bas ganze Musikleben der Stadt und bei der großen Anziehungskraft der Oper für weite Kreise der Bevölkerung getragen werben kann, zumal noch Bemühungen unter nommcn werden sollen, auch a»S Mitteln der Provinzialverwalinng eine Zuwendung noch zn erhalten. 4* Süddeutsche Uraussiihrnng. In Stuttgart wurde an MusiorgsktiS „Jahrmarkt „ oi, GorotschintziL bedeutende künstlerische Sorgfalt gewendet, Temperament, voll dirigierte Professor Leon har dt: der fein ausgewogene Gesamtklang und die innere Bewegtheit brachten die volks- mäßige Musik zu sympathischer Wirkung. Nach jeder Richtung hin belebte die szenische Darstellung Dr. Er Hardt, der uns leider nun verläßt, um dem Rufe nach Dresden zu folgen. Das Haus war trotz vorgerückter Spielzeit sehr gut besucht und spendete reichlichen Beifall. Fräulein Ranczak war eine hervorragende Parasit». Eindruck machten sowohl üte köstlichen Tänze als die derben Lüge kleinrussischcn Volks lebcns!. L. O- Leipzigs neuer Profcssor für Nölkerknndc. Als Nach, sokgcr des verstorbenen Professors für Völkerkunde an der Universität Leipzig Professor Karl Weule wurde der oröcnt. liche Profcssor für Anthropologie und Ethnographie an der Universität Wien Dr. Otto Reche nach Leipzig berufen Professor Dr. Reche wird dem Rufe Folge leisten. Er ist 187g tn Glav geboren. Nach mehrjähriger Tätigkeit als wisse», schaftltcher Hilfsarbeiter an Museen wurde er 1906 zum Ab tciluiigSvvrstchcr am -Hamburger Mnsenm für Völkerkunde ernannt. 1908 nahm er an einer Südscc-Expedition der Ham burger wissenschaftlichen Stiftung teil und habilitiert« sich 1919 alS Privatdozent an der Universität Hamburg. 1924 folgte er einem Rufe alS Ordinarius für Anthropologie und Ethnographie an der Universität Wien. 1"» Kottbuser Reklameknnst. Die Stadt KottVnS will den Namen, den sie sich alS Landungsplatz der Ozeanflieger Ehamberlin und Levine gemacht hat. durch eigene Initiative festigen. Die Stadtverwaltung von Kottbus verwendet letzt Umschläge tm amtlichen Schriftverkehr, die auf die Landung der Flieger und den neuen Ruhm der Stadt Hinweisen. Ans der Vorderseite sieht man die Bilder der Ozeanflieger. und darunter ihre Aussprüche über die Stadt. Die Lasche der Umschläge zeigt ein Flugzeug, daS von den Hochhäusern Ncu- norks über Kottbus nach Berlin fliegt. Berlin ist durch die Abbildung des Brandenburger Tors kenntlich gemacht. f-* Leibniztag der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Dir Festsitzung, die, von der Preußischen Akademie der Wissen schaften alljährlich ihrem geistigen Schöpfer und Organisator gewidmet, die AntrittSwortc der neuen und die Gedächtnis reden ans die verstorbenen Mitglieder zu enthalten pflegt, war diesmal von einer selbst tn diesem Kreise außergewöhn lichen Weihe und Würde getragen. Starker persönlicher Gehalt erfüllte die Mitteilungen, mit denen der Meteorologe v, Ficker, der Zoologe Hesse und der Kirchenhistoriker Lictzmann von ihrem Werden »nd Schaffen ZengniS ab- lcgtcn: ihnen erwiderten die ständigen Sekretäre der Akademie n ck. Rubncr und LttderS. Warm und lebendig zeichnete sodann Liebmann das Bild feines Vorgängers Karl -Holl: den -Höhepunkt aber bildete die Rede, mii der Ulrich! v. W i l a m o w i tz - M ö l l c n d v r s, ergriffen und ergreifend,' das Andenken an die starke Persönlichkeit Gustav NoethcS beschwor. Zum erstenmal seit dem Kriege konnte in dieser Sitzung die L e ib n i z - M e d a i l l e auch wieder in Gold vergeben werden: diese Ehrung des Kapitäns z. S. Spieß, des Kommandanten des üentschen Forschungsschiffes „Meteor", der nach dem Tode des viclbetranerten Alfred Merz mit dem größten Erfolg die Expedition auch wissenschaftlich leitete, galt allen, die an diesem einzigartigen Unternehmen tcilgcnommcn haben. Die Medaille in Silber wnrde verliehen: dem Honorarprofessor an der Uniuersiiät Hamburg, Henrich Kleb ahn. für seine wertvollen bytanischen Arbeiten, be sonders über Pilze, Algen und Moose: Dr. Cuno Hoff meister in Svnncbcrg tThiir.s, einem astronomischen Autodidakten, für seine Erforschungen über Meteore und vcr- Luderlicher Sterne, die er auf seinem privaten Observatorium unter großen Opfern bis heute durchgeführt Hai: schließlich dem Privatdozcnten an der Universität -Halle und Leiter dcS Deutschen Instituts in Madrid. Dr. G. Mvldenhauer, für seine erfolgreiche Tätigkeit als Mittler zwischen deutscher und spanischer Wissenschaft. Der Vorsitzende Sekretär, der Jurist Heymann, der einleitend Leibniz in seiner weit reichenden Bedeutung für Sie NechtSwisienfchast gefeiert hatte, wies znm Schluß nochmals auf daS hohe Verdienst der Not- gemeinschast für die deutsche Wisscnschast um die Mcteor- epedition hin und warnte eindringlich davor, durch Kürzung des Etats dieser segensreichen Jnstiintion Deutsch lands Wissenschaft zu schädigen. s* Errichtung eines Wilhelm-Naabc-DcnkmalS. Schon kurz nach dem Tode des Dichters tauchte der Plan ans. ein Wilhelm-Naabc-Denkmal zu errichten, und cS waren auch schon 8000 Mark vorhanden, mit denen der Plan vor dem Kriege hätte ausgeführt werden können. Krieg und In flation verhinderte» die Ausführung «nd dezimierten die Summe ans einen unwesentlichen Betrag. Die „Gesellschaft der Freunde Wilhelm Raabcs" hat nunmehr die Absicht, dem Dichter anläßlich seines 100- Geburtstages am 8, September 1931 in Brau »schweig ein würdiges Denkmal zn er richten. ES hat sich ein DenkmalSanSschiiß gegründet, dem es obliegt, durch Sammlungen die nötige Summe — man be nötigt zur Errichtung eine Bronzcdcnkmals etwa 2S- bis 80 000 Mark — ansznbringen. s* Entdeckung zweier Freskogemälde in einer Kärntner Kirche. Ans Klagenfurt erfahren wir: In Grübern im Levantale fand Pfarrer Lcnvrecht in seiner Kirche zwei FreSkvgcmälde. die eine Krenzignngsgrupvc und IesnS am Oclbcra tm Kreise der schlafenden Jünger darstellen. Die bis her sreigelegien Fresken sind gut erhalten nnd dürften etwa ein halbes Jahrtausend alt sei».
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)