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Dresdner Nachrichten : 01.10.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187310017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18731001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18731001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-10
- Tag 1873-10-01
-
Monat
1873-10
-
Jahr
1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.10.1873
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»«««». »».LE«. MlltTw—A» «»» ». 0««»»«» L«I» IVHVL». - Seit «m-ifghr drei Wochen wird hier ein 14 Jahre alter Ana»« »««ißt, dm bis dahin bei einem hiesigen Drechsler in der Leht« ßepandm hat, um die angegebene Zeit aber von hier verreist ist und seitdem nicht« wieder über sich hat hören lasten. »vöhrlgen. 29. September. Der Bau nuferer Hai- N'Rostwriner Eisenbahn schreitet immer rüstig vorwärts, die brücknngen, deren die Bah» sehr viele auizuweise» bat, sind ast alle fertig, und wird man bald mit dem Dampfroß das herrliche StriegiSkh.il diirchbrause» können. Die Bahnstrecke inacht zwar einen großen Umweg, ehe man nach Roßweinaelangt, dort, wird gewiß das reisende Publikum den Tag der Eröffnung der 1e Halolchen-Roßwein mit Sehnsucht berbelwünschen, d i»ed«r setne Mutter, welche, wie schon chakt n' ' die Postverdlndung nach Roßwetn ist eine sehr mangelhafte. Dazu kommt noch der llcdelstand, daß überhaupt Postvrränder- , ungen uiemaiö öffentlich angezelgt werden, sondern eS bleibt Jeder seinem Schicksal überlassen. So kam eS vom 18. d. sehr oft bi» jetzt vor, baß Passagiere sitzen blieben. Gestern war nun Böhrigeu, der Mltteipunct der Eisenbahn zwischen Hainichen und Roßwel», der «cbauplatz einer Festlichkeit, die ein neue« Beispiel eines guten Einvernehmens zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmern aolegte. Der in vöhrtgcn jetzt wohnhafte Generali baumiternehmer Herr Breutmann gab seinen fämmtllche» Be amten und Arbeitern der unteren Streike brr Bahn «Böbrigen- Moßwrins in Anerkennung der treu bewährten Dienste derselben bei Ausführung der lest »um größten Tbell vollendeten Bahn- strecke ein prächtiges Fest. Die in den umllegenven Ortschaften wobnhaiten Arbeiter rc. kamen schon Mittag mit ihren Frauen heran, um sich alobald zu einem imposanten Festtng zu ordnen, wel cher stä' rann unter Leitung eines berittenen Comitöö und unter den Klängen der von zwei CHIren auogesührten Musik nach der Wohnung des Herrn Breutmann begab, um demselben die treuen Gesinnungen und die Dankbarkeit für die bisherige überaus humane »Vchantstmg und Fürsorge auSzuipreche», was kenn auch durch einen der Beamte» in schwungvoller Rete zum Ausdruck kam und mit einem dreifachen Hoch aut die Familie Breutmann schloß, in welches die wohl and 790 Personen bestehende Ver sammlung begeistert cinsiimmic, Böllerschüsse von den umliegen den Bergen Hove» dabei die feierliche Ovation. Geordnet wieder zu einem Zug. in welchem besonders die oit malerischen Costüme der einzelnen Gewerke rc. auificlen, zogen dann die Festtheilneh- mer in die dccorirten Sale rer zwei Gasthäuser Böhrigcns, wo selbst unter Thcilnahme deö FcstgcbcrS nebst Verwandten und Freunden ein frohes Mahl, gewürzt mit Reden und Trink- sprüchen, u. a. aus den Festgcver, die Bahndireclion rpode u. Co. tc. re* bis zum Anbruch des Avendo eingenommen wurde, woraus dann ein acinüthlichcr Ball bis zum folgenden rasch grauen die frohen Thellnelmer noch beisammenbieit. Am näch sten Sonntag wird den Beamte» und »Arbeitern der oberen Strecke ein eben solches Fest zu Tbeil werden und zwar i» Hai nichen. Wünschen wir denn auch, daß dem Herrn Breutmann die Vollendung unserer Bahn ebenso bald und glücklich gelingen möge, wie die mit vielen Schwierigkeiten oft verknüpften An- sangsarbeiten. — Gestern Dienstag hat in Leipzig vor dem Plenum des Reichs-Oberhandelsgerichts die Beeidigung des Vorsitzenden und der Mitglieder der Verwaltung des Reichs-Invalidenfonds stattgefundcn. — König st ein, 26. Sept. Am vorgestrigen Tage traf der Herr Ritt neister von Schwanewede, der Held des diesjährigen Lausigker Vogelschießens, auf hiesigxr Festung ein, um seine sieben- monatliche Strafhaft zu verbüßen. So angenehm eS sich in den Sommermonaten auf dem Plateau unserer Festung promenirt, um so unwirthlicher ist die Luft der Herbst- und Wintermonate, welche Erfahrung der Herr Rittmeister in der Zeit seines unfreiwilligen Aufenthaltes, vom September bis April, wohl machen dürfte. »Wenn man daher von vielen Seiten die Strafe noch als eine zu milde an sieht, so wird sie durch die Jahreszeit, in welcher sie abzubüßen ist, jedenfalls etwas geschärft. — Leider scheint das gute Einvernehmen, welches seit mehreren Jahren — seit dem Abzüge der posenschen Garnison — zwischen Militär und Civil hier herrschte, wieder ein mal abhanden gekommen zu sein. Ob die neue Garnison oder das Civil die Schuld trifft, ist wohl schwer zu sagen, T,hatsache ist jedoch, daß die gereizte Stimmung auf den Tanzsälen sich erst wieder be merklich machte, seitdem die gegenwärtige Garnison ihren Einzug ge halten hat. Auch spricht das Wetzen mit Stöcken an den Häusern und Stacksten entlang, wie cs des Abends jetzt zuweilen gehandhabt wird, keineswegs zu Gunsten der Valcrlandsvertheidiger bekannt lich trägt jeder hier garnisonirende Soldat einen Stock . Jedenfalls wird es rathsam sein, daß bei Auswahl der zu Tanzmusiken jour- Habenden Unteroffiziere auf recht zuverlässige und ruhige Leute Be dacht genommen wird, wie auch die Stadt-Polizei alle Veranlassung Haben dürfte, ihre Ruhe und Zuverlässigkeit zu bewahren. Der Dtadtrath hat bei Abhaltung von Tanzmusiken insofern eine Be schränkung eintreten kaffen, als dieselben nur bis Nachts 12 Uhr Dauern dürfen. — Der Ausbau des alten Zeughauses ist nunmehr -beendet und sieht man der Ucbersührung der zur Festungshaft ver- Zrrtheilten Socialdemokraten von HubertuSburg nach hier in nächster Weit entgegen. (P. A.) — Königs brück, 29. September. Im Kreise glücklicher Ainder und Enkel feierte heute Herr Seilermeister Schneider mit seiner Ehefrau das fünfzigjährige Ehejubiläum. Die Feier dieses seltenen Festes wurde dadurch noch besonders erhöht, daß dem wür digen, hochbetagten Jubilar von dem hiesigen Stadtrathe das Ehren- dürgerrecht in dankbarer Anerkennung seiner langjährigen Wirksam keit als Stadtverordneter verliehen wurde. Möge dem glücklichen Jubelpaare ein recht heiterer Lebensabend beschieden sein! — In Dögnitz bei Wurzen ist am 25. September ein Knecht, Namens Richter, l5l, Jahre alt, beim Getreideherabwerfen von der Emporscheune heravgestürzt und bald darauf in Folge der davon erlittenen Gehirnerschütterung gestorben. — Subhastationen am 2. October ln dem GertchtSamte: Chemnitz: Wilhelm Busse's Haus und Garten In Gablenz, 5799 Thlr. taxlrt. — Oelfentllche Gerichtssitzung cm, IS. Septbr. Georg Brunner aus München, ein noch junger Mann, hatte zu erst in seiner Heimathsslatt als Seidenwaarenhändler-Gehilfe conbitlonirt, wurde, nachdem ihm dort durch ein ziemlich lüder- liches Leben der fernere Besuch deS elterlichen Hauses unmöglich OnUkissvliliulDuiLIltk Dkk fknL'IlstDkii -vkydkt llnv , r die Anstellung eines Registrators und eine« Expedienten der Arnie»vcrsorgu»gsbcdördc: über die Versicherung der saiistalksdeamtc» und Slrbcitcr bei der allgemeinen Unfallver- sich um lbn mehr, als Brunner lieb war, bekümmerte, ging er von Frankfurt nach Dresden, um hier mit ungeschwächten Krus ten nicht blos die Agentur der Teutonia, sondern auch andere mehr zu seinem Nutzen auöschlcigende Geschäfte auszunebmcn. Auch hier trat Brunner die Staatsanwaltschaft entgegen und cs gelang ihr auch, ihren Angeklagten zu 2>/, Jahren Zuchthaus verurthellt zu sehen. Die Fälle» aus welche sich die Slnklage tützte, waren folgende: Er war, wie schon bemerkt, Unteragent er Leipziger Teutonia, deren Hauptagcntur in den Händen der irma Sommer und Seupke hier liegt, welche natürlich Ober- ussicht über Brunner und deffen College» zu führen hat; als «ntergaent bekam er nun allerdings nicht viel — eine Provision von 1 Procent. Herr Sominer meint zwar, daß Brunner sich «ul diese Welse wohl circa «90 bis Ü59 Thlr. gestanden habe; Brunner stellt bteS jedoch entschieden tn Abrede. Da er nun sei nen Finanzen gemäß nicht lebte und auch seine Geschäfte durch aus nicht io sühne, wie eS sein solltt, so stellte sich bald ein De ficit eln, was Brunner veranlaß», Schwindel zu entrinn. Zuerst machte er zwischen einer Frau Händel und der OberschaffnerS- Gattin Adam ein Geschäft, da» sich um die Session resp. Darauf, krthuna einer Teutonia-Versicherung drehte. Dabei »at er nun «0 Thlr. lucrirt. Die Comparenten würben jedenfalls gar nicht mit ihm In Verbindung getreten sein, wenn er nicht stets von «inen glänzenden Famllienverblnkungen, von der Aussicht, bald Mecretär der Gesellschaft zu werden u. s. w. gesprochen hätte. Auch von der Dachauer Bank brr letzt im Zuchtbaus unterge- erwähnt. I« großer Feindschaft mit ihm lebte, sollte nach Leipzig gekommen setn, u» dort ihm von der Dpitzeder auSgehändlgteS Geld zu übergeben. Etwa« Arhnltcheö spiel« sich m Scv. eine» Kohlenhändler« in Potschappel und eine« Gctreidchänvlers in Tharandt a». Auch hier spiegelte er vor, wegen seiner emt« nenken Fähigkeiten bald Seerctär zu werden und beriet sich außerdem noch auf seine Base Wächter in München, welche gleich vereit sein würde, ihm so und so viel vorzuschteßen. Der dritte Fall betraf einen Betrug. Ein Herr Mittig, früher in Drr«den, bann in Bremen, batte sich in der Teutonia versichert, er brauchte nun zur Caution 209 Thlr. und wandte sich a» Brunner, welcher ihm dir Police verschafft hatte. Dieser, welcher den LebenSver- lichcrungSschcin erhielt, um daraus Geld zu erbeben, zögerte von Tag zu Tag. dem Mittig die verlangte Summe zu senden und schickte auf deffen Briefe entschuldigende Antworten, Mittig ver lor endlich die Geduld und brachte ble Sach« zur Anzeige. Brunner, welcher unterdessen burchgcbrannt war, sich dann aber wieder stellte, traf beute das schon oben angegebene Strafmaß. — Oesfentliche Sitzung der Stadtverordne, ten Mittwoch, den 1. October, AbendS k Uhr. Antrag deS St.-B. Ltiiiieinann. die Erhöhung de« Zinsfüße« für die Einlagen dei der städtischen Sparkasse brtr. Bericht de« Verwaltungsau« schusieS über die Honorarzahlungen an Herr« Ingenieur Salbach; de» RechtöauöschusieS über dir Petition, die Vorlegung elnrö Gr« setze» wegen der fließende» Wässer betr.; de» FinanzauSschustes über die Gewährung von Gehaltszulagen an mehrere Lehrer der Annenrealschule; über die Anstellung zweier neuer Lehrkräfte und »Anschaffung von Inventar für die Annenrealschule; über die Wohnungsäauivalente der städttschen Lehrer und Directoren; über die bei Gasanstaltsbeamte» sicherungsbank in Leipzig; über den Gehalt de« Erpedtenten beim RaihSarci'Ive; über die »Veränderung der Gaörobr-undBe- leuchtungöanlage auf der Falkenstraße aus Anlaß der Ueber- brückung des BahnglciscS; über die Verwehrung der städtischen Feuerwehr. Geheime Sitzung. — Anaekünbigte Gerichtsverhandlungen. Schwiirgerichtssitzimgcn: Heute, den I. October, Vorm. S Uhr, wider Carl Friedrich Puttrich. wegen Raubes. — Morgen, den 2. October, »Vorm. 0 Ubr, wider »August »Anton Schütze, wegen Meineids. — Freitag, den October, »Vorm, st Uhr, wider Al bert Carl August Kleier, wegen Nbibzucht. — Einsprüche ic.: Den 2. October, Vorm. 9 Ubr, wider Oswald Relnhoid Ettelt in Deuben, wegen Widerstandes. — 9»/» Ubr, in Privatklaasachen Gottlicb Donath Köhler s wider Friedrich Moritz Oclschlagel in »Potschappel und Genossen. — >9',i Ubr, in Privatklaasachen Carl Friedrich Kosevökv's in Frcibcrg wider Gustav Duteld in »iadcderg. - 19'/« Uhr. in Privatklagsachen Friedrich Ernst Bernhardt s tn KönigSdrück wider Amalie Bernhardt in Tauscha. IN« Uhr, in Privatklagiachcn Carl August Wagner'S InClauß- nitz wider Carl Friedrich Ebert in Potschappel und Genossen. — >2 Ubr. in Privatklagsachen Adolph LIchtenstein'S wider Carl »August Gärn hier. Elbböhe in Dresden, llO.Septbr. Mittags: 2°8"oder l Met. 92 Cent, unter 0. — BnkwelS: I' 1" unter 9. — Prag unter 9. - Kolli»: - ' 5" unter 9. - Leitmerttz: 1' 2" unter 9. — Melnick: N l" unter 9. — Witterungs-Beobachtung am 39. September Mittags, Barometerstand: W Paris, Zoll — Linie (seit gestern unverän dertst Das Steigen deS Barometers läßt hritere u. trockene, das Falle» trübe und nasse Witterung erwarten. — Thermo meter nach Rcaumur: I3'/s Grad über »Null. — Die Schloß- thuriniahnc zeigte Nordwcst-Wind. — Himmel heiter, leicht bcw. Tagksgeschtchte. Deutsche« Reich. Gegenwärtig ist Im RelcbSkanzleramte ein Gesetzentwurf zur Vorlgge an den Bundcsrath bearbeitet worden, nach dem icke Wittwe eines RelcbSbeamtcn ein Fünftel des Gebaltes alö Pension erhalten soll, ohne daß der Beamte zur Zahlung eines »Beitrags bei Lebzeiten verpflichtet sei» soll. Sonnabend »Abend um li> Uhr ist aus dem Bahnhöfe zu Eydtkul'ne» der fällige Personenzug mit einem Rangirzuge zu- sgmmcngestbßcn. Der Zugführer des PersonenzugcS, ein Loko motivführer und ein Schaffner sind dabei umS Leben gekommen und mehrere Passagiere verwundet worden. Die „Ostpreußlsche Zeitung" in Königsberg i.Pr. bringt eln ausführliches Referat über die stattgehabtc Beerdigung dev kürz lich gestorbenen Alikatholiken, dem von dem Propste Dinder das Bcgräbniß in geweihter Erbe versagt worden war. Hiernach ist zum Zweck der Herstellung des Grabes die Thür zum Kirchhofe, die verschlossen gehalten wurde, unter Assistenz der Polizei ge öffnet worden. Propst Dinder hat bei dem Polizeipräsidium schristlich dagegen »Protest eingelegt. Die BeerdlgungSceremonIe ielbst, bel der der altkatholische Pfarrer Grunert functtontrte, verlief ohne jede Störung. Oesterreich. In der Weltausstellung hat ein Pretlolen- und JuweleuLicbstahl in der dänischen Abtheilung deS Jndustrle- palastcs stattgcbabt. Der Juwelier Klausner aus Kopenhagen hatte unter seinen ausgestellten Objekten auch einen mit Schmuck gegenständen gefüllten Glaskasten mit einem Flächenraum von l.'» Kubikzoll, dessen Kanten mit Bleck' beschlagen waren. Es befanden sich darin: sechs goldne Brosche», theus mit Amethyst und Perlen besetzt, theils einfache nach älterem Styl, ein Paar goldene Ohrgehänge, eine Busenakel, zwei Medaillons und fünf theils glatte, theils emaillirtr, goldne Armbänder im Geiammt- werthe von 1530 Fl. Der T Hüter versuchte mit einem scharfen Instrumente den »Verschluß des Glaskastens, den man in einem türkischen Zelte in der Rotunde »Abends austanb, zu öffnen, doch gelang ihm dies nicht; aber eS sprang durch den auSgeübten Druck die obere Scheibe und nun entwendete der Dieb durch die Oeffuung des Glases die »Pretiosen. Samstag Morgens 8 Ube bemerkte eine Frauensperson, der daS APstauben terOblecte unk bas Reinigen der dänischen Abtbeilung obliegt, den Abgang deS wertl'vollcn Glaskastens und verständigte sofort den betreffenden Aufscber hiervon, der jedoch der Sache nicht die geringste Beach tung schenkte. Erst »ach 4 Uhr Nachmittags wurde der Dieb stahl bekannt und nun verständigte man die Polizei. ES sind Umstände Vorbauten, die schließen lassen, daß der Thäter eine in rer Ausstellung bedtenstete Person sein müsse, denn diese tragen den ganzen Tag hindurch Objecte aller Formen und Arten unge hindert von einer Abtheilung in die andere. Frankreich. Marichall Bazaine wurde nach Trlanon über, geführt; er war vom Obersten Vilerte, seinem Adjutanten, und dem Obersten Luccioni begleitet. In Trlanon ist eine Garnison von 50 Mann, die von einem Hauptmann commanbirt werden. Der Wachtposten, der aus der entgegengesetzten Sette liegt, ist on 39 Mann besetzt und hauptsächlich mit der Polizei im gro ßen Trlanon betraut. Der Gcricbtösaal bat ungefähr sür 990 Personen Platz. Nach Abzug der Plätze iür die Richter, die Zeu gen, die Wachen und Journalisten werken sür da» große Publi kum kaum 3tU> übrig bleiben. Italien. Die Jesuiten haben daö GeneralatSbanS In Rom vertanen, und sind in dem letzteren nur 4 oder 5 PatreS zurück geblieben. Amerika. Der Präsident Grant hat in einer an die Kauf mannschaft von New-Bork gerichteten Zuschrift erklärt, die Re gierung werde innerhalb der ihr durch die Gesetze gesteckten Gren. zen alle ihr möglichen Schritte thun, »m daS »Vertrauen wieder berzusicllen. Dieselbe erwarte icdoch, daß man auch selten der Banken und großen Häuser durch Coulanz lm DIScontiren Unter stützung gewähre. Aus den Greenbackreserven kdnnie» dann für etwaige Bedürfnisse der Regierung die Mittel bereit gehalten werden. Uebrigens sei in Gemäßheit der von der Regierung adoptirten Haltung schon letzt die »Vorausbezahlung des November coupons der »/E Bonds angeordnet worden. — Vom 29. dieses wird gemeldet: Daö Vertrauen hat sich etwas beteiligt, und da» neuerliche Verhalten der Regierung wird allgemein gebilligt. Drei Banken In Chicago haben ihre Zahlungen wieder aufge. nommen. Die Handelskammer tn Charietzton hat die Regierung gebeten, 599,090 Dollars zur Unterstütznng der Erntetransporte zur Verfügung zu stellen. Gerüchtweise verlautet, es sei neuer dings von amerikanischen Truppenthellen ein Einfall fn daS merl- kanische Gebiet gemacht worben. - Hingegen lautet eln Tele. aramm vom 30. Sept. Obschon dir finanzielle Lage sich gebessert -bat, dauert doch die Stockung im Handel fort. Die Zeitungen -len de el und > Ankauf krportge Mn, durch die Banken, um dem Königliche« Hoftheatir. ». v. Mn rühmenitzwrrth« Eifer befeuert Herrn Dessoir, die Vielseitigkeit seine« Talente« darzuthun. Es genügt ihm nicht mehr, feine komische Rolle« in vorzüglicher Charakteristik zu spielen — auch große tragische Partie«,, die Charaktcrchargen, die Böscwichter reizen seine Strebkraft unwider stehlich. Wohlan! Vielseitigkeit ist auch ein Merkmal echter Genia lität. Immer aber wird eine Kunstrichtung die sein, in der ein Darsteller vorzugsweise Lorbeeren pflückt. Mit Spannung, wenn auch nicht mit zu starkem Vertrauen, sahen wir daber dem Abende entgegen, an dem Herr Dessoir durch „Ehylock" in die Bahnen der tragischen Eharakterchargen einlenkte. Sagen wir e« gleich von vom herein: Diese Rolle gelang ihm ausnehmend gut. Verschmähte Herr D. nicht, wie dies die wahrhaften Künstler unserer Bühne alle thun, die gütige Unterstützung der Claque, so würde sich der Beifall, den seine Darstellung fand, noch viel wärmer ausgesprochen haben. So mußte ihn di« mehr latent bleibend« Befriedigung der Zuhörer genügen. Ob dieser Abend Herrn D. antreiben wird, auf der neu- betretenen Bahn fortzuschreite»? Wir wissen eS nicht. Ermuntern el«S, eher hervor» irkung sich« ist. eine wackere Kraft besitzen^ so lenkt das Studium derartiger Rollen ab von solchen, in denen Herr D. unbestritten Vorzügliche» leistet. Die Klippen, die ihm ber tragischen Charakter-Rollen stet« gefährlich find, heißen seine verhältnißmäßige Jugend und die Weichheit seine« wohlthuenden Organs. Die elftere vergessen zu lassen, gelang ihm als „Shylock" nicht immer und dem zweiten Ucbelstande kam er nur dadurch bei, daß er seine Stimme verschleierte. Hingegen bringt er für solche Partieen etwas mit, worin er an der hiesigen Bühne wohl unüber troffen dasteht: eine großartige Mimik. Die Maske, die er gewählt, war geradezu meisterhaft. Im 4. Akte gewann sie eine so charak teristische Schärfe und hochgeistiae Bedeutung, daß wir uns ihrer kaum bei dem Dawison'schen Shylock entsinnen. Herrn Deffoir'S Auffassung des venetianischen Juden ist nicht die einer Lustspiel- Figur, auch weniger die des ChristenhafferS, sondern des habgierigen, hartherzigen Wucherers. Wenn Shakespeare seinen Juden von Antonio sagen läßt: ,Äch Haff' Ihn, well er von dm Christen ist, Dock, mehr noch, well er aus gemeiner Einfalt Umsonst Geld auSlelbt und hier In Venedig Den Preis der Zinsen uns herunterbringt" Äich so nahm dies Herr D.wört Zinsen uns . und legte den Ton vor »klüglich auf da« „Und mehr noch." Den Grundgedanken seiner Auffassung sprach er auS in den Worten zu Tubal: ,Lch wollte meine Tochter läge todt zu meinen Füßen und hätte die Juwelen tn dm Ohrm. Wollte, sie läge einaesargt zu meinen Füßen und die Dukaten im Sarge." Diese schamlose Geldgier verkörpert D. auf's Anschaulichste; hinge gen liest er dm Christenhaß ein wenig zurücktreten, die Stelle: „Hat nicht ein Jude Hände, Gliedmaßen u. s. w., wie ein Christ", etwas fallen. Vortrefflich gelang ihm die Steigerung der Rolle; die wechselnden Gefühle ber den günstigen und ungünstigen Nachrich ten Tubals führte er vor; die Scene vor dem Dogen gestaltete sich durch ihn zu einem im grohm tragischen Wurfe, wie im Detail wohl ausgearbeiteten Srelenkampfe von erschütternder Treue. In den Schreckensruf: „Christ" preßt er auf das Schneidendste das Uebermaß der ihn folternden Gefühle. Somit können wir nur, vorbehaltlich verschiedener Wünsche bezüglich der Einzelheiten, ge. stehen, daß D.'s Shylock eine Leistung von vielversprechender Be deutung war. Die Gesammtdarstellung war im Uebrigen eine unserer Bühne würdige, fleißig vorbereitete. Bekannt von früher her ist die hoheitsvolle, sympathische Porzzia der Fräul. Ulrich, die im Glücke, wie im Dulden gleichmüthig edle Gestalt des wahrhaft könig lichen Kaufmann'« (Herr Porth), der Bassanio des Herm Haustein die Nerifsa und Jessica der Fräuleins Guinand und Theisen. An gemessen führten sich die Freier aus dem Mohrenlande und Spanien, Herren Koberstcin und Marcks, ein; auch spielten die Herren Wilhelmi und Hagen die beidm Gobbo's in characteristischer Wiedergabe. Mit Achtung müssen wir von dem Lorenzo des Herrn Bassermcmn sprechen. Er verlieh diesem venetianischen Cavalier so viel natür liche Ritterlichkeit und handhabte die Sprache so wirkungsvoll, daß seine Beschäftigung in größeren Partieen, als ein im Interesse des Künstlers, wie der Gcsammtheit billiger Wunsch erscheint. Er unter schied sich sehr günstig von dem Graziano des Herrn Richelsen, der, im Sonversationsstück so gut verwendbar, die schnelle Sprache des selben auf daö Drama nicht glücklich übertrug, seine Rolle so ziem lich obenhin nahm und dm Worten 4 ,Hörst Du's Jude? o weiser Daniel!" u. s. w., durchaus nicht ven gehörigen Hohn verlieh. — Die widerwärtige Scene, in der der junge Gobbo seinen Vater foppt, ist immer noch nicht gestrichen und doch könnte man ihrer recht leicht entbehren. -i- Die beliebten Concerte im Gewerbebause werden Anfang October wiererum beginnen; Herrn CapeUmeisier Manns- ftlvt, welcher sich durch seine künstlerischen Bestrebungen ten ungetbeilten Beifall zu erwerben »rußte, ist eS gelungen, beinahe sämmttiche 52 Mitglieder, die sich >m vorigen Jahre durch Ihr vorzügliche» Ensemble auSzcichncten, wirrer zu gewinnen; auch ist iür diese Saison ein Violoncellist engagtrt, welchem die Em pfehlungen unserer ersten hiesigen Kunstgrößen zur Seite stehen, während die Harle wie bisher durch Herrn Virtuos Schubert vertreten bleibt. Die Conccrte finden an folgenden vier Abenden statt: Dienstags, Donnerstags, Sonnabends und Sonntags, und sind Abonnementbillets zu «ämmtlichen Concerten an den Con- certtagen an der Casse zu erbalten. ck Eine der ersten Neuigkeiten am Restdenz-Theater wird das spiel „Die öffentliche M Lustspiel „Die öffentliche Meinung", deutsch nach dem Französi schen de« Augier, sein. Dieses äußerst spannende Zeitgemälde zählt zu den Kassenstücken de« Laube-Tbeaters in Wien. Mit nicht geringer Besorgniß blicke» die Mitglieder des ikünsiler - Vereins der Wlntersalson entgegen. Be- cinntltch gehört diesem der Pflege guter Musik mit seltener Hln- " - Verein so ziemlich hiesigen kgnntlict gebung dienenden Verein so ziemlich die ganze königliche Kapelle an. Diese aber dürste bet ihrem jetzt so gehäuften Ficnst tn zwei Theatern kaum mehr im Stanke sein, ihre Mitwirkung an den Arbeiten de» Tonkünstler-VeretnS nur annähernd in dem Umfange wie bisher zu gewähren. ck IV Fttrdrlc die komische Oper einen durchschlagenden Erfolg e Alfr. Thomson gedichtet. Die Mus -I- Mit Posaunenstößen hatte HI, ngm. Da , isik soll große Reize bieten. . - „ Ae balrnche Presst verkündet, daß eln neuer wunderbarer Tenorist ln ber Person elneSAllgäuer Schullehrers Ed. Schwab entdeckt worden sei. Unser Niescnte Rtele kam in Gelabr, cin selnrr Tenorhöhe klnzubüßen, wie ^ ,!lrt tenor ^ . . . wie ein Bergrtese der Schweizer Alpen durch Entdeckung einer noch h Hern Spitze. Jetzt hat der Wunderfindllng in München bebuti und zwar als „Joseph" tn Mehul's Oper. Die Stimme zeigte zwar einen sympatlischen Klang und war in der Mfttellage an- erkennenSwertb, ober reichte nicht hoch hinauf. Somit wap« wie der nicht». vermischte«. * Die innige Thellnabme. welche aller Orten der Roderlch Venedtr bervsrgerufen bat, gelangte beim Begrävillff ß -7 de« verewig der Sam. lies der ZV, ertönen unt de» Liede« > lm Name« mattfchcr A Lorbeerkran nervund. b» eln Kranz l ernsten Gr „Stumm Ic zahlreiche 4 - Aut all aufgetübrt, nebst Grab Vertreter g * «lr Michael L« von Goeth, Sohn. T schen Spra UnteirtchtS die Blätter aller phtlos sie nümktch gar die En seiner Urth tal herauf stall fehlte, ist ganz nn rr das Ver bar und ln unendlicher stände, die stellen, tn wirkliche « Anderer, d er erperim er ahnte st den „Fan Friederike Straßburg Sesenheim und rrln. , alS daS Li, und macht ter gethan das Genie zu zerstöre raubte Eh «M. Ist ommt e« Me viele Männern, Ruhme Je Brentano schiedene is ber güusitc Vieser selbs len erfind« ihre Zeuge die verschi« die Bäum, schehen, ve psindsame« Schwärme be li« enle liel Ichter ru sie, er veoi er verwüst beit und s< baden. Gl, seines Leb wa« niemc ein größer Beamce e mehrere g, ist bekann err Dun ienle an heil deö Schiller l ren Zeit i geschmackb aber in d, wie Goeft zu stellen Art unser „Faust ist also nicht auch alle i auch Sie jenügt, m te größer Zeobachtr, sich bis zu dulden, de rr uns gl Racr, die den, daß ihre Spra heit." B Alrrander * E kanntllch getauft. Bilder au nun war sichtlgte d der. Ein dar, Ihn s Graf Mol sein ; ich * Bel Brvölkeru d. b. Sch lle hör: mst et spazlren i „WaS! b die Antw «e, Kai zu seiner' und dürft direct von Kaiser bei hin direct Pa» Dekrete w tonalbezir . das 19. L räle Tkinc! ! Herzog v «'Artique, «lurelleri
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