Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 17.10.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188510171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-10
- Tag 1885-10-17
-
Monat
1885-10
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.10.1885
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
dlr. -«>»<»»» S»it» » — ><nu»»dvv< 6«, IV. vckodsrM» lÄdruA" AUiteressen bat niigedeiben lassen. soustigeii Ehren wird r» dem Jublla Die jüngste» Schreiben de« Herzog- von Eumberland an dir deutsche» Fürsten und freien Städte sowie an das braunschweigische Staat-Ministerium sind, wie jetzt bekannt wich, dadurch veranlaßt worden, daß da» letzter« den, Herzog von Eumberland sowohl de» inten Beschluß des BundchratheS vom L Juli, als auch den der Landesversammlung am St». Juni gefaßten Beschluß über thlonlolg« in Braunschweia übermittelt bat. Do- Ministerium der Landeöversammliing beide Schriftstücke vor, weiches eö ,eus. wie dem Landtage ausdrücklich mitgetheilt Dird. de». etwa- weiter interprrtirt »erden k! r dünc. die d befugt anjcde» Spell oben bezcichnetr 8 8 dock lind so zwar, daß der Rat! und Bvrntthsräume auch . können, die noch keine Freiheitsstrafe verbüßten: der in der i schußsitzung mit anwesende RathSkommiffar habe dieser Anscha aber widcnprochen. Zuletzt rügt der Referent die Bemerkung Herrn Bicnett in seinem an das Kollegium gerichtete» Briefe, da!, sich der Antragsteller. H«r Ulbricht, mit einer Dache besaßt habe. M». . . ... er Perionen jederzeit revidiren^ ,in guten Glauben Ackennarin. schließt rebandrlt." Der Vorsitzende, Herr Geh. Holrach sich dem Letztgcsagtru an: er halte sich tür ver pflichtet. auch seines §rtS zu erklären, daß er die Kritik in dem de-- regten Bienert'fchen schreiben für „ungehörig" und „ungerrchtser- tigl" balle. L'öenii, der Stadtverordnete nur über Das berathen und abstimnikii bücke. »>,- er „fachmännisch" »»erstehe, dann gäbe«- keine Beschliißsassung mehr, denn der einzelne Stadtverordnete könne unmöglich Alles sachniännisch verstehen (lebhaste BravoS.) DaS Kollegmin erklärt sich, dann also niit den erwähnten Miltheilungen des Rathe-s über die Sachen, die in Obigem sizirt sind, beruhigt und will die Ulbrichr iihei! Anträge diS auf Weiteres auf sich beruhen lassen, aber nur in der Erwammg. daß der Stadtrath auch über den hiesige» Getteidehandel slrenge Anilicht führe» lassen und darauf bedacht iem >ve»de> wirklich verdorbene und qesundheltsichäd- Iiche Waaren von folchein Vertebre auszuichließen und deren Ver- Wendung zu menschlicher Nahrung thunlichfl zu verhindern. Be merkt un zu der vorstehenden Angelegenheit noch, daß nnS gestern .»den St. B. Ulbricht schreibt: ..»lediglich durch ein Bersede» mei nerseits biii ich in gestriger Stadwervidiiclensitziing nicht zu Worte gekommen. Ich halte bei der Frage des Herrn Borsitzenden: „Wünichi Jemand das Wort?" angenommen, daß >ür den Richt- >aü an mich, als Antragsteller, eine zweite solche Frage gerichtet werden wurde. Dies war jedoch nicht der Fall und ehe ich es er- ivanete, war die Debatte geschlossen". Er habe seinen Miibürgcrn in dieser „hochscPalionklien Angelegenheit" noch Miltheiinngen machen wollen. -- Im Uebrigen werden folgende Bewilligungen ausgcst'rocheii: 97'<0 Mark znr Erweitern»« der öffentlichen Beleuch tung in der Schillerst,aße, 438 Mark Mehraufwand hei Beschaffung eines neuen Dampfkessels >ür die ArbeilSanslalk. 300,» Mark zur Jn- liandhaltting der Dampsinaschinen und des Kessels des Wasserwerkes, ioivie cnvas über 15,,' Rc'arl zur Aölviiing des au» dem jetzt mit ZIIIII Abbruch lonnnendcii GnindstlickeS s)tr. 2 der Badergasse für den Stadlkrantenhansionds hastende» eisernen kapitales von 300 Dhaleru. Ferner wird k ezjiglich des Lcilihansbeamtenpmonals eine Aenderung genelimigt, ein Anirag ans Beleuchtung cmes noch nicht belenchteken Stückes der Großenbainersttave dem Berwaltungsaus- ichnß übcliviejeii nud einci» dienslunsähig gewordenen Feuerwehr mann eine fortlaufende Umerslütznng zuerkannl. Ter öffentlichen Sitzung folgte noch eine geheime. — Im Anschluß an den gestrigen Reimberickt schreibt man uns über die Wickitigkest. Dresden zu einem der belebtesten Rennplätze zu machen. Folgendes: Nimmt mau an, daß aut einem Rennplatz im Frühjahr und Herbst, ja während einiger Tage dir Rennen staitstnsen. also große Einnahmen durch Zuschauer erzielt werden, daß d>e »tosten für Arealpachl, Tribunen, Preise rc. keine bedeuleiibrn für ein gemeinschastlichcs Unternehmen, daß die Stadt und hohe Per»oi:en dasselbe unterstützen würden, st» ist zu schließen, daß es ein rentables sein müßte. Haupkenordcmiß ist, daß die Unternehmer geachlew Persönlichkeiien sind, denn solchen werden die Behörden möglichst ciilgegenlomine». da das Unternckmcn der Residenz zu großen Borlkeileii gereichen würde. Tie Wettsrage (Totalisator) möchte nicht schwieriger hier zu lösen sein als in den übrigen Stadien des deutschen Reiches. Wie beliebt die Rennen hwr i!» Allgemeinen, beweist der Tag der PscrdeaussieÜung. an welchem Wettrennen am dem Proziaimne stehen, die, io einfach sie sind, bei halbwegs günstigem Wetter die beste Tageseinnahme erzielen. Wer sich der Rennen um den Großen Garteiiteich er innert. weiß, w>e sehr dieselben besucht waren. Run denke man sich aber em Wettrennen oommo il taut an einein Platz, wie im Ostia Gehege oder schöner noch, wegen seiner Zugänge und der Gelegenheit nach dem Rennen Eorsmahren zu können, am Großen Garten, so kann inan der stärksten Theilnahine d-s Publikums von hier und auswärts versichert sein. Dresden, das io viele Sachkenner dieses Spvnes amzuweisen hat und Persönlickteiteii, denen in der Hauptsache das Emporblühcn der Stadl am Herzen liegt, würde die Eröffnung eines Rennplatzes mir Freuden begrüßen. — Herr Pros. Dr. Schill, ng wohnte dem vorgestrigen Pferde rennen des Reilvereins in der ausgeiprochenen Absicht bei. dabei an Ort und Stelle Fachstudien ,ür die R'citerslatue des Kvnig-Jvbann- Deukmals zu machen. Die eigens zu dem Reimen ttainirleii Pferde scheinen dem Meister aber weniger Anbattevniikle sür seine Studien geboten zu haben, als der >ui gestrigen Berichte erwähme gold farbene Araber, den ein hiesiger Privatmann ritt, Bon dem Renn platz ist noch einer ipaßllatten Episode z» gedenken, Ott kommt eS bei Wettrennen vor, saß sich „cm Retter vom Dhierc trennt", wie der Fachausdnick laulei. Das; sich ader ans dem Pferde das Haar von dem Skopie lremtt, ist wohl noch nicht erlebt worden. Das vaisirte aber im Ostragebege Als eine der Amazonen, die in der Rahe des Sattelplatzes dielten, einmal davon galoppme, verlor sie in der heuigen Bewegung Huk und — ihre ganze Lockemülle. Ein schneidiger Hwareiwffizier überreichte der errolhenden Schönen Filz wickel und Lockcnvrachk, den Dank aber begehrte er nicht, — Bor süns; ig Iahreii. Aus den Erinnerungen eines alten Dresdners. Gerade vor 5i) Jahren, im Oktober 1835. ver anstaltete der hiesige pädagogische Bercin zu Gunsten seiner kurz vorher gegründeten Wittwen- und Waüci'unterstützungs-Kasse eine große M u i i ka u i sü h run g »i der Frauenkirche, welche Musikdirektor Julius Olio leitete und wozu derselbe das Oratorium „Hiob" kompomn batte cGed. von I. Hohlieldt, Dresdner Rechts anwalt). In diesem imk großem Bestall ausgenommenen Oratorium war der Chor der himmliicheu Hecstchaare», welcher von der Kuppel der Kirche ans zur Ausführung gelangte, von außerordentlicher Wirkung, Otto war darum gekommen, den schon envähnten Stand ort sür den betr. Ehor zu mäblcu, weil einige Jahre früher bei Gelegenheit des I>»0!alirigcn Jubiläums der Frauenkirche der Chor der Engel in der Iubelcantaie von I, Otto geradezu einen sasci- nirciidcü Eindruck gemocht hatte, io daß diese Kirchenmusik am An ordnung der Kuchen lnspektion am nächsten Sonntag wiederholt wurde. Bei dem heniigen geistliche» Konzerte in der Frauenkirche nmd der Kreuzchor unter Pros. Wcrmann's Leitung von der Kuppel der Kirche aus zwei Piecen z»m Bortrag bringen, — Heute Abend wird ferner ein Ebor von ll'o Kinderslimnien «Zöglinge der ersten Klaffen aus den hiesige» evangelischen und katbolnche» Bürger- uv.d Bezirksschiilenh belheiligt sein. Es war im März I85l, am Fastenmarkt'onntage, als znni ersten Riale ein vielhundertstimmiger Kmderchor m einer geistlichen Musik (ebenfalls m der Frauenkirche) zur Verwendung kam. D e Anreaung dazu gab der vor 9 Jahren verstorbene Direktor Prctz'ch, welcher 1850 in der Paulskirche zu London einem geistlichen Konzerte von mehr als 1000 Waisenkindern beigcwohiit hatte. Die Sache fand hier wie in London großen Bestall, insbesondere wäre» die Ellern der milsingenden Kinder außcrordenilich zahlreich in der Zuhörerschaft vertreten. Von da an haben >m Lause der Jahre wiederhol! dergleichen Musikaufführunacn stattgesiinde», zumeist in der Frauenkirche, einmal aber am 11. Dez. 1800 ,n der Krenzlirche, am Vorabende des Gcbultsst'stes des ver storbenen Königs Iobann. Es galt der Freude der Lehrer und Kinder über die glückliche Wiederkehr Ihrer Majestäten nach Dresden nach zwanzigwvchentlicher Abwesenheit von der Residenz einen fest lichen Ausdruck zu geben. Der König und die Königin, der Kron- vrm; und Prinz Georg nebst Gemahlinnen wohnten dieser musika lischen Geburtstagsgratulation bei. Insbesondere wirkte das Lied: „Des Pilgers Wad, ihr Brüder, ist Dunkelheit und Lickt, geht eine Sonne nieder, auk ewig geht sie nicht!" — Es ist letzt über 13 Jahre, da, zum Benähende deö Geburtstestes unseres jetzigen König?, war zum letzten Male eine derglkicheii Musikant- sührung in der Frauenkirche, vom Vorstände des sächs. Pestalozzi- Vereins veranstaltet, welche von der hoben Protcktorin des Vereins I, Kgl. Hoh. der Kronve»,reisin und Ihrem hohen Gemahl besticht war. — Ter glückliche Eriolg der Verwendung von größeren Kinder chören gab vor 5 Iahien bei Gelegenheit der Einweihung unseres GcrmamadenkmalS ans dem Aliincirkte dem Festkomitee den Muth, bei der am Tage daraus stattfindcnden Sednnseier von einem Chor von mehr als 8t»o Schulkindern vier patriotische Lieder erklingen zu lassen. Diese festliche Veranlassung ist noch in frischer Erinne rung, machte aber auch auswärts Aussehen. So kam an den damaligen Festordner ein Brief aus Köln a. Rh (wo man bald daraus größere Festlichkeiten zur Einweihung des Toms veranstalten wollte) mit der Anfrage: ob wirklich hier in Dresden 800 Kinder gleich zeitig gesungen hätten und wie das bewerkstelligt worden »e, ? denn daß es gelungen sei. habe man io in den Zeitungen gelesen. Da» ocnue Gedrlmniß lag in dem Wort«: .viribus must,'' Mit der« rucr venieo. — <so mog der Frauenkirche Alt uni die Pestalozzidestredungen g fuhr gestern Abend gegei «einten Hauvldir Stellen ! Von M Tage . „ . denn die heutige Musikauffübrung n» der Jung erfreuen und ein Degen sein für die — Bei schon bedeutender Dämmerung fuhr geltem Abend gegen 6 Uhr ein Radschleppdampterder vereinigte» Elbichifser mit einem Anhänge von v großen Kühnen stromaufwärts durch das wilde Wasser des Fadrbvgeus der August »»brücke. Die Räder wühlten mit voller Macht >m Strome und suchten die anhängende Last zu bcrvaltigen. allein der erste Versuch mißglückte vollständig, da sich der erste Schleppkahn lest au den Brückenpfeiler gelegt hatte und winit der ganze Zug »eststand. Ein durch den anderen Bogen stromadkommender Köhlen lohn drehte sich bei der Durchfahrt so vollständig, daß er nur ganz knapp an dem Schlcppzug vvcbeikani und dadurch der Havarie entging. Abends gegen '/ek Uhr war immer noch keine Aussicht, daß der Schleppzug durchkommen würde. — Während die Kgl. Pvrzellansamnüung vom 17. bis mit 3l. d. M. der vorzunehmende» Hauptreinigung wegen geschlossen bleibt, ist das Kgl, Historische M u s r u ni nach nunmehr beendeter Reinigung vom 19. d.M, ab dem allgemeinen Besuche Wochentag- gcgrn Eintrittskarten zu 50 Pt. von 10—2 Uhr, Sonntags gegen solche zu 25 Pf. von N—2 Uhr wieder geöffnet. Im Kgl. Grünen vert-jhen. Auch an lusbruck zu verlyyen. « ar nicht fehlen. . . . »erzvgS von Eumberland Zutritt gegen 1 Mk. nur »och bis zum Schluffe diries Monats möglich, während welcher Zeit die Sammlung auch Gewölbe ist der Zutritt gegen 1 Alk. onats möglich, während wel . , noch an de» Sonntagen geöffnet ist. wogegen sie Winters über Sonntags geschlossen bleibt, wochentags aber nur bei Führungen von 6 Perwnen zu 9 Mk. besichtigt werden kann. — lieber die Veranlassung zu dem Selbstmorde des Berliner Bankiers von Zimm ermann verlautet mit Bestimmtheit, baß die Tl>at unzweifelhaft in einem Anfälle von Geistesstörung ausgeführl wnrde. Der erst 38 Jahre alle und in glücklicher Ehe lebende v. Z. litt seit mehreren Wochen an hochgradiger Mctanchvlre lind war. trotz des liebevollsten Zuspruchs der Angehörigen, von seinen trüben Gedanken nicht abzubringen. Diese GeinütbSslirnnrung ist in den letzten Tagen offenbar in eine völlige Geistesstörung ausgeartet. wovon rin kurzes Schreiben Kunde giebt, welches der unglückirche Mann kurz vor der AiiS'ülirnng der entsetzlichen Thal an seinen GeichästS-Svrius. Herrn Gierlb, gerichtet hat. Die An nahme. daß irgend rvelche finanzielle Berlegenheiten im Spiele ge wesen wären, ist durchaus ausge chlvsseii. — I» a»regender Wcne stierte am Mittwoch das Taub st» mm en in st r tu t sein 57jähriges StntungSstst. Vormittag 11 Uhr fand in der sinnig dekorrrten Anstaitskavelle strerlicher Aklus statt, zu rvelchem sich außer dem Lehrkörper und de» Zöglingen eine große Anzahl erwnchiener Glieder der Taubslummengenieinde einacsunden hatte. Ter väterliche Freund und Berather der vater ländischen Taubstumme», Hostath Icncke. hielt zunächst mit seinen Pflegebefohlenen einen erbauiicken liturgischen Goktesdicnsl und , entrolllc ivdann ein lebendiges Bild von dein regensreichen Ans- s blülien seiner von ihm im Jahre 1828 gegründeten Anstalt, in welcher bisher 888 gehörloien Milincnschen Erziehung und Unter richt geboten worden ist. Beiondere Frende erregte dieVerlbeilung von 350 Mk. Zinsen aus der Iencke-Iubiläums-Stiitung an 7 ältere Taubstunimc. Mittag 1 Ubr fand ein Festmahl statt. — Freud' und Leid stoßen im Lebe» oft grausam dicht aus einander. Dies erfuhr dieser Tage auch die Familie des Herrn Horrath Damm. Ter Sohn dieses allgemein geschätzten Sachwalters, beging in Zerbst seine Hochzeit. Seine Eikern wohnte» dort der Feierlichkeit bei. nur die bvcbbctagte GrcPinutter des jugendlichen Bräutigams, die veno. Floßkommissar Steeger. halte die Reise »ach Zerbst nicht »litgeinacht. Frohen Muthes saßen die beiderseitigen Familien am HochzeOsmahle »nd die glück liche Stimmung wurde noch erhöht, als um 4 Uhr eine Dcvejche der Großmutter aus Dresden eintraß die ihrem geliebten Enkel telegraphisch Glück wünschte. Um 5 Uhr kam eine zweite Depesche, diesmal vom Hvirath Martini, ivelche eine plötzliche Erkrankung der grellen Dame meldete, eine halbe Stunde später eine dritte Depesche, die einen lödliichen Ausgang ahnen ließ. Sv war es denn auch. Die Greisin, bis dahin ganz rüstig, war nach Abstn- dung ihrer Glückwunsch-Depesche von einem tödtlichen Schlagslrrß getroffen worden. — Dies Jahr wird das große Galadiner der Schcibeli sch n tz c n g i 1 d c demjenigen der Bogenschünengeiellichasl vvran- gelien. Das entere ist ans Freitag, den 23. Oktober, das andere aus Mittwoch, de» 4. Nov,. ststgeietzt. Beste finden, wie niuncr, in Mcinhold's Etablissement statt, mit dessen Verpflegung beide Ge- ! sellichasten von ichcr rehr zufrieden waren. — Die Mitglieder des Gcvßenhainer Parforcejagdklubs veranstalten am 1. November ein großes Wettrennen. Dieser Rcnnklub setzt sich zumeist auS den Offizieren des Grvßenhainer Husarenregiments zusammen. — Um von den Hauptbranchen der Tcxtii-Jndristrie Persönlich Kenntnitz zu ncdmen. war Geh. Rath v. Einsiedel Dienstag und Mittwoch in Glauchau, Crimmitschau und Meerane und be ehrte verschiedene große Etablissements mit längerem Bcinche. — Ter gestrige Gallus tag hat statt der rauben Witterung mit Schnee rc. sörmliche Hnndstagsschwüle gebracht und verschie dene alle Bauernregeln sind diesmal gründlich zu Schanden geworden. — Die von verschiedenen Blättern gebrachte Notiz, daß der Landesverrathevrozek gegen den düiinchen Haupliiiann Sarauw demnächst vor dem Reichsgerichte in Leipzig verhandelt werden würde, erscheint verfrüht, da dre Akren an den Leipziger Gerichts hof noch gar nicht eingeliefert sind. — Das Jagdschloß S > bhllenort das herzoglich braun schweigische Erb,rück unseres Königs in Schlesien, hat jetzt in seiner Vorder- und Hintenavcrde und in zweien seiner Jagdzimmer Abbildung ge'unden in der Wintermarquise des Adam'ichen (Höber schen) Gastboss in Moritzburg. Wer Jagdsreund oder Besucher Moritz- burgs ist, hat nach Beucht,gung des großen königl. Jagdichlosscs in «ochsen auch Gelegenheit das noch wenig bekannte lgl. Jagd schloß in Schlesien ivenigflens in nalurgeneuem Bilde in Augen schein zu nehmen. — Während des Jahrmarktes ist am Pirnaischen Platz vom Neiiaurateur Reißig auS Wachwitz eine Mostpresse ausgestellt, von welcher der Traubensaft verabreicht wird. — Unter zahlreicher Betheiligung seiner Freunde und Familien- gliedcr beging gestern der Chef der hiesigen bekannten Firma Fr. Hefe im an» u. Co. mit seiner Gattin das Fest der Silber hochzeit. Von nah und fern sind dem Jubelpaare Grüße und Glückwünsche zngrgangen, ist doch die Finna in den weitesten Theilen Deutschlands durch ihre ausgezeichneten Tricotage-Artikel bekannt. Tie Fabrik beschäftigt ge^zcnwärlig über 100 Arbeiter. Ein solennes Diner wurde im Hotel zum Kronprinz abgehnltcn. Fortsetzung de- lokalen rveile« Seite ». TageS-tschichtc. Deutsche- Reich. Nach den nenesten Ernennungen weist die amtliche Liste der Offiziere in der kaiserlichen Marine bei den höheren Chargen solaenoe Zahlen aus: 2 Brce-Admirale: Gral v. MontS und von Wickede: 7 Konlre-Avmrrale: Frhr. v. Schleinitz, von Blanc. Frhr. von Reibnitz, Frhr. v. d. Goltz, Knorr. Pinrer und Pärchen (Kommandeur des Geschwaders vor Zansibar); A Kapitäns zur See und 53 Korvetten-Kapitäne. Der Staatssekretär Dr. v. Stephan hat soeben in dem Regu lativ, betreffend die Unfallversicherung sür den Belneb der Neil ' Post- und Telcgraphen-Verwaiiung, eür neues Wort eingeiü nämlich „VerhandlungSschrist" für »Protokoll". (Was wird auS „Regulativ"?) Generalleutnant a. D. Reitzenstein. Führer der württembergi- schen Truppen in der Schlacht bei Champigny. ist in Stuttgart gestorben. Aus Rom wird telcgraphirt, daß der Papst dem ReichStagSab- geordneten Dr August Reicheniperger in Anerkennung »einer außerordentlichen Verdienste um die deil. Kirche ein Handschreiden mit einer besonderen Auszeichnung Übersandt habe. Worin diese Auszeichnung besteht, ist nicht gesagt. Die philosophische Fakultät der Universität München hat dem Chefredakteur der „Allgemeinen Zeitung", Herrn Otto Braun, welcher sein Diährige« Jubiläum alS Redakteur dieses Blatte» be geht. den philoiovHuche» Doktorgrad donort, »u« verliehen, um der dankenden Anerkennung für di» eitrige Unterstützung und För derung. welche der Jubilar dm wissenschaftlichen und akademischen entsprechendes Schreibe», wie da» an die übrigen deutschen Fürsten und freien Städte gerichtete, auch an Se. M den deutschen Kancr und König von Preußen zu richten." Die braunschivrianLc LandrSversammluna wird einen einsamen Beschluß lassen als Be- antwortuna der beiden Schreiben de- Herzogs von Eumberland. Am 13. Oktober Nachts ries «in Wachtposten im Fort Voigts- Rhetz (Mviclsort) bei Metz eine am Fzstungsivall entlang schlei chende Person dreimal vorschriftsmäßig an. Als der «nger>»ei,e nicht hörte, sondern Miene machte, sich zu mfferne», gab der achtposten Feuer und tödtete denfelben aut der Stelle. I» dcr !eiche erkannte man einen Untcroiffzier deS Ü. Dragoner-RegimeniS. Seit einiger Zeit befehdeten sich, aus geichäsliichcm Neid, die zivei Straßburger katholischen Zeitungen, da- »Echo" und dcr .Mäßrr". wobei sich namentlich letztere« Blatt durch unfeine Sprache liervvrthat. Schließlich spitzte sich die ganze Polemik»» dcr Frage zu, welches von den beiden Blättern von der bischöl licben Kurie bez. vom Koadjutor Dr. Stumps protrgirt und ein vivhleu werde. Jedes l>eha»plrte allein das Auserkorene zu sein. In de» Streit mischte sich die „Straßburger Post", mit der wiedcr- l,ölten Bemerkung, cs gehöre, angesichts der sich widersprechenden Behauptungen der beide» Blätter, da» Wort dem Koadjutor Dr Stumps, dem sic übrigens zu diciein Zweck ihre Spalte» zur Bei iügung stelle, und da der hochwürdige Herr von diesem Anerbieien keinen Gebrauch machte, ließ sie sich von einem „höheren", aber ungenannt gebliebene» ..Geistlichen'' einen Brief schreiben, in welchem dein Koadjutor die schlimmsten Borwürse in Bezug aus Elmraktertüchtigkeit und über sein ganzeö Verhalten gemacht winden. Aus dicien Briei nun hat dcr Koadjutor durch eine förmliche Ei> koinmnmtativn geantwortet. Den Geistlichen der Diözeie Sttaß- bulg wird, unter Androhung der Suspension, kraft bischöflicher Autorität, aus das Strengste verboten, aus die „Post" z»abo»n»eii, dieielbe zu lesen und nnr ihr, sei eö persönlich, sei es durch Bei Mittelung dritter Personen in irgend welchen Verkehr sich einzulassen. Ter „Post" ist dcr bischöfliche Racheakt die beste Reklame. Juimerhiii aber kann man es nur bedauern, wem, m der zweiten Hälfte des nennzelniten Jahrhunderts im aufgeklärte» Deutschland gegen einfache Zeitungsartikel mit den geistlichen Waffen der Suspension und der Exkommunikation vorgegangen wird. Dem lovialcn Tr. Stnmps batten wir ein solch exkreines Vorgehen nicht zugettant. Wahrscheinlich hätten seitens Tr. Slunivss einige auskiärciwe Worte genügt, um dem ganzen Gerede in der „Polt" ein Ende zu machen. Der bischöfliche Erlaß ist in lateinischer Sprache geschrieben und der das Verbot aussprechende Pastus lautet in der Uebersetzung: „Indem wir daher von der uns durch die geheiligten kanonischen Gesetze überlieferten Gewalt Gebrauch mache», verbieten wir allen und jeden einzelnen Priestern und anderen Klerikern des bischöflichen Sprengel» von Straßbnrg das Halten und Lesen, unter welchem Voewande es auch sein möge, der „Straßburger Post" genannten Zeitung bei Strafe der uns vorbe- baltenen durch die verboiene 'Tbatjache selbst eintretenden Suspension vvm Amte. Unter derselben Strafe soll es den Geistlichen dieser Diözeie verboten sein, schriftlich, sei cs persönlich, sei es durch Zwischen- persvnen mit dcr genannten Zeitung in Verkehr zu stehen." (Frks. Ztg.) lieber den Häusereinsturz in Hamburg liegen folgende nähere Mittheilungen vor: Die Kunde von einem schrecklichen Unglücksselle durcheilte m den ersten Abendstunden unsere Stadt. An der Ecke der Cafiamacherreche und des Spccksplatzes wurde ein großer vier stöckiger Neubau anigeiührt, der schon bis zum Dache gediehen und am letzten Sviintagc gerichtet war. Dieier stürzte Abends gegen 5 Uhr, kurz vor Feierabend, mit donnerühnlichem Getöse zusammen und begrub mebrere Menschen unter seinen Trümmern. Wie viele Arbeiter verunglückt sind, ist noch nicht leskzustellen. Hcrcnisgeichafst wurde» bis jetzt 2 Todlc und 2 Schwerverletzte, unter den Trümmern sollen sich aber noch 6 Handwerker befinden, die wohl sämmtlicd mit diesem Leben abgeschlossen haben werden. Wie so oit in ähnliche» Fällen ist auch hier wieder von einigen wunderbaren Rettungen zu berichten. Zwei Klcinpiiergehilsen. die oben am Dache an dem vor- spriiigeiidcii Tlnirm beschäitigt waren, gelangten, voni Brettergerüst getragen, abgesehen von einigen leichten Wunden, von ichivindclii- oer Höbe glücklich zur Erde. Ein Kind, welches aut dem vor dem Baue liegende her von der -Kuller in die ge Als die Mutier gleich daraus esti donncröhnlicheS Geräusch vernahm, eilte sie bestiirzr wieder aus die Straße und erblickte zu ihrem Schrecken das große Hauö nicht mehr. Die Feuerwehr eilte Kumt aus die Ungliicksslätle und ist mit den Abräumungsarbciten beschäf tigt, die aber sehr gefährlich sind, da auch ein Nedenhaus Ge fahr droht. Tic „Reue Ztg." bringt die Nachricht von einer Müssciiöer- hastiing von Buchmachern und Spielern, die in Sportskreiien zum Thei! lehr bekannte Namen tragen. Im Ganzen sind 15 Personen verhaftet worden, die nicht nnr in Berlin, ivndem auch m Hom burg, Baden-BaLcn und andere» Stützpunkten des Rennsports be kannt sind. Ob sich diese Verhaftungen auf das Treiben dcr Fest en Sandhaufen spielte, wurde knapp eine Minute vor- Pcultcr in die gegenüber befindliche Wohnung geholt. 'ichs-, führt, aber genommenen im Allgemeinen beziehen, erscheint zweifelhaft. Es scheint vielmehr ei» konkreter Anlaß dazu Vorgelege» zu habeir. Äls Mittelpunkt der Gesellschaft soll ein Auslernlvkai in der Fcicdnch- stadt gedient haben. Vermutlilich hängt die Sache mit oer schon gemeldeten Verhaftung Reuter'- in Leipzig zusammen. „Die neue Kettenichifffahrt aus der «aale, herausaegcbcn von , der.Handelskammer in Halle . unter diesem harmlosen Titel hatten die Sozialdemokraten eine ihre Agitationsschriften in Vertrieb ge bracht. Die Polizei halte sich vieles Schristchen genauer angesehen und entdeckt, daß von allem Anderen, als von Ketteiilchissahrt dann die Rede war. denn die Seiten 1 bis 13 enthielt einen Abdruck der vom Polizeipräsidium Berlin verbotenen Druckschrift: „Das Ziel der Arbeiter-Bewegung" und Seite 14 einen Abdruck der durch die Polizeibehörde Hambuia und durch das Polizeipräsidium Berlin 1878 verbotenen Druckschrift: „Programm der sozialistische» Arbeiter partei Deutschlands". Ter Regicrungspräsident zu Breslau hat nun diese Schritt aus Grund des Sozialistengesetzes verboten. Ans Grund des Sozialistengesetzes sind niedrere Ausioeiiungcn auS den Berlin benachbarte» Dörfern erfolgt, von den Aus weisungen ist u. A. der Arbeiter Staniszewski in Lichtcnbcrg und der Steinträgcr Karl Böttcher in Reinickendorf betroffen worden. Ein letztes Zeugniß davon, daß in Berlin einst crechüch ge sprochen wurde, findet sich an einem Hanse in dcr südlichen Ail- helmsstraße, wo König Friedrich Wilhelm I. die vertriebene» Böhmen einst ansiedelte. An einem Schilde liest man: Jrasck Obuivnik sSchuhmnchcr). Der letzte böhmische Prediger, welcher in Beilin in ezrchiicher Sprache predigte, war Johann Jänickc, der 1827 starb. In Gotha wird demnächst dcr Injnrienrichter darüber zu be finde» haben, ob eS einen Mann beleidigt, wen» ein Mädchen ihn ohne seinen Willen küßt. Ein dortiger Rentner ist beim Skat neu lich in die Lage gerathen, daß eine Kellnerin im Ucbermuth ihm einen Kuß au« die Wang " ein harmloser Scherz dock in Anbetracht machte, als sie von gegen die kußlustige Hebe ong ^ . Oesterrciist. Ter von Dr. Sturm verfaßte Adrcßntwms, dir „deurschc Antwort auf die Thronrede", gewährt ein klares un scharf gezeichnetes Bild der Lage und lernest, schart gezeichnetes Bild dcr'Laae uiio der Ziele der Deut le» in Oesterreich, und gestaltet sich gleichzeitiazu einer fulminan ten Anklage gegen die Negierung. Der erste Tlicil des Adrcßent- wurteS bildet die eigentliche Erwiderung aus die Thronrede, der zweite wendet sich aggressiv gegen die Regierung. Aus dem ersten Theile sei nur Einzelnes hervorgehoben. Mit Bezug aus den Zoll tarif wünscht die deutsche Minderheit solche Abänderungen, welche den Abschluß von Handelsverträgen und „gemeinsame Regelung wichtiger Aollpositioiicn mit dem deutschen Reiche" ermöglichen. Rach einigen positiven Forderungen in Betreff der Nciorm dcr direkten und indirekten Steuern berührt der Adreßentwur, die aus- wärtige Lage und verlangt die sorgsamste Pflege dcS Bündnisses mit Deutschland. Den zweiten Theil muß man in seinen Haupt- ftellrn ganz wicdergrbcn. E» heißt in demselben: „nach unserer be reit» wiederhol! ausgeiprochene» Ueberzeugung bauen wir eine fer nere Erivcilerung der verfassungsmäßige» Londrs-Autonomi« und vollend- die Anerkennung dr- von manch« Sette bi« aus d,c
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)