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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.08.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050803016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905080301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905080301
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-08
- Tag 1905-08-03
-
Monat
1905-08
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.08.1905
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verugsgebM: «Mel,«»Ni« ««» de, »«N» »««aluier Zuttoaun, durch unler» NM» ,,»«»»» und »»»««»« a» Lou». und Moiclase» nur einmal) » Ml »vV1. durch audwiiriiae lkom - «»Monäre » Ml de. , «tt «0 LI Bei »inmaliaer Zulceiluii» durch di« «o«,wk. «obneveliellaeld', ,m«ui». Kind mit eniivrechendem Zuichlaar. N »«druck aller «rlikl u. Onamal- MMtUunoen nur mit deullicher vnellenaniabei-Dredd.Nochr.'') »nILiNa Nachtrüalich« Lonorar- »nivrüche dleideu unberültlichli,»: «owerianLle Manulkrivt« werde» nicht auldewadtt. r»learamm-»dr«ll«: »»chrtchtr» Lr»«di» SesrSidel 1856. Qröaato, L,»Sor! Vor«llrliok»l« »u I>»brilcpr«i,,n i» »ekvo»r» o«1«r ro^k Qunirni, , VV>«<üeeu«eTau/ee- «nck Oüernee- keaZatt. »Svklsuvks kreinksrcjt I^eupolt, Oresciern-^./ i-, >V«rrin«r»tr. »b Uftren und SolMsren ansrlrsnnl kost« LorugsqusII» Sv8lsv 8wy, «orttrstr. 1V. vaupl«tlchLst»ftrllr: M«rteuftr. 28/40. /snrelgen-c»ck. >nnadme von «nlündliunaen kt» nackmitiaa» s Ulir Sonn- und veiertag« nur Alarienltrabe « von U Kid >/>l Udr Dt« l ivaliiseGrnud- «etle «ca. « Silden) iv Vla.. An- Üiudiauiiaei« aut der Puvalleite Zeit« » Pta . d«e rtualtiae Leite aut Lert- leite bo L>c>, als Linaetandl Zeile « Pt, An Diuuiiucrn nach Sonn- und idetertagen > walliae <ttrund»e«le so Pt,. aut Pnvalieile «o Pt, . rtvaliiae Zeile aut Tertien« und als Einaetandl so Pt,. AuSwärliae Aut- traae nur aeaen Porausbe»ablui«,. Beteadiitttei werde» mn ro Pta- berechne». Aernivrechantchlnt: «XU 1 Nr. u und Nr. rosa. LlV8«It L00ILV8 l6I88Ntzr in«.»»., ^ Kokon tVolti-uk! ----- ^ - ^ I»«wpt-^Itselerlskl« dvi dl»rt, »utr»»»« I». DSU' Ileparitlure» aller szstom« w »ixoaor ü'eilcstett. I)io „irre«iln«r jVneI»rteI»t«i» iu ^iWsLoMWelirml? INO» unä »Usuell» E «iurrd k. Villen L üvßn sä. Vie4eiit!i>, l'ii na, ^öni^plLlr 8. ^ 8ormell8edirms >° «UIIdUvIlIt v. L. ?vl80dkv, WilSliMkl' 8112888 17. "-M ül-M-«, KMLl«SN8tl'L888 8. HA»* Zur Lage in Ungarn. Die sächs. Staatseisenbahnen i. I. 190t, Hofnachrichtc», Reuordiiuug l Mutmaßl. Witteniiin: ! Ltelek vT T » <> I »D» . ßes »es, ärztl. Dienstes im städt, Verw.-Bereich. Die Frau im Musikleben der Renaissance.! Ausklärcnd. wäruier. ! ^ v»»»kk »D. I»» N i1»»s» Zur Lage in Ungarn. Dir Lage in Ungarn lädt mehr und mehr Anzeichen dafür hervortreten, dasi den Führern des maayarischen nationalen Radikalismus vor ihrer eigenen Gottähnlichkeit bange zu werden beginnt, nachdem sich ihnen mit zwingender Gewalt die Er kenntnis aufgedrängt hat, wie schwer es ist, die Geister, die sie riefen, wieder zu bannen uild zu einem praktisch gangbaren AuSweg auS der bereits allzu lange betriebenen Nevolutions- spielerei zn gelangen, die nicht nur die politische Existenz Ungarns auf das Spiel setzt, sondern auch wirtschaftlich das Land an den Rand des Abgrunds zu bringen droht. Handel und Wandel in Ungarn stehen Ichon seit vielen Monaten still, die Staats kassen zeigen eine gähnende Leere und die Auswanderung hat einen derartigen Umfang angenommen, dah viele Ortschaften so gut wie gänzlich entvölkert sind. Unter dem Eindrücke dieser allgemeinen Notlage ist in den Reihen der Obstruktion zuerst der Nus nach einem selbständigen ungarischen Zollgebiet ver stummt und kleinbauten Betrachtungen über die Schädigungen gewichen, die im Falle der wirtschaftlichen Loslösung von Oester reich infolge -der dann zu gewärtigenden Entwertung des Bodens, des Rückganges des Pachtzinses und der Getreidevreise über die ungarische Landwirtschaft Hereinbrechen würden. Erwägungen solcher Art sind namentlich die feudalen- Grohgrnndbesiher, die in dem häßlichen Kampfe gegen die Regierung und die Krone obenan stehen, besonders zugänglich, und deshalb ist es denn auch nicht zu verwundern, daß gerade von dieser Seite aus neuer dings Versuche gemacht werden, die heillos verfahrene Lage nach Möglichkeit wieder einzurenken. Zu dem Zwecke hat man dos Schlagwort von dem Zusammenschlüsse aller auf der Grundlage des 1967er ungarisch-oster» reichisch en Ausgleichs stehenden Parteien er funden. Wenn man die Aussichten dieses neuen Planes in der prak tischen Politik und seine mögliche Wirksamkeit in der Richtung einer über den nächsten Augenblick hinansreichenden Beilegung der jetzigen Wirren prüfen will, so ist vorerst ein orientieren der Blick auf die verwickelten ungarischen Parteiverhältnisse er forderlich. Ueber die meisten Sitze im Abgeordnetenbause, nahezu die Hälfte, verfügt di« an 180 Mann starke Unabhängigkeits- Partei, deren Hauptmatador der Abgeordnete Kossnth ist und der sich neuerdings auch der politisch völlig skrupellose, aus schließlich auf die Befriedigung seines maßlosen persönlichen Ehrgeizes bedachte Graf Apponyi angeschlossen hat. Ein« von der UnabhängigkeitS - Partei abgesplitterte Gruppe bilden die Dissidenten unter der Führerschaft des Grafen Andrassy. Außer dem gebt es noch die an parlamentarischen Mitgliedern und An hängern im Lande ziemlich zahlreiche klerikale Volkspartei, die numerisch nur schwache, aber durch die Persönlichkeit ihres ver schlagenen und in allen Sätteln gerechten Chefs beachtliche Banffy^GruPpe und — zuletzt, nicht am wenigsten — die große liberal« Partei, die ehemalige Beherrscherin Ungarns. Die grundsätzliche Verschiedenheit der genannten Parteien beruht auf ihrer Stellungnahme gegenüber dem 1867er Ausgleich, der seinerzeit als die größte nationale Errungenschaft in Ungarn gefeiert wurde und den Ruhm seines Begründers, Franz von Deaks, ausmachte. Auf den damaligen Abmachun gen fußt der heutige staatsrechtliche Dualismus des österreichisch-ungarischen Gemeinwesens und in ihnen ist noch jetzt in den wesentlichen Punkten auch das wirtschaftliche Ver- hältnis der beiden Reichshälften begründet. Unbedingt ab lehnend steht dem 1867er Ausgleich nur die Unabhängigkeits pariei gegenüber, die von irgendwelcher Gemeinsamkeit mit Oesterreich überhaupt nichts wissen, sondern sich aus eine reine Personalunion beschränken will, d. h. also, daß der jeweilige Kaiser von Oesterreich zwar zugleich König von Ungarn sein, aber im übrigen gemeinsame österreichisch-ungarische Interessen nicht vertreten, sondern in beiden Staaten genau so getrennt und einseitig regieren soll, als wenn er aus zwei verschiedenen Persönlichkeiten bestände. Auf der anderen Seite ist unbedingte Anhängerin des 1867er Ausgleichs lediglich die liberale Partei, während die sonstigen Fraktionen zwar auch den Ausgleich an erkennen, sich aber sämtlich in mehr oder weniger scharfer und bestimmter Form auf die nationalen Armeeforderungen fest- gelegt haben, die den Hauptstreitgegenstand zwischen der Obstruk tion und der Krone bilden und in dem Verlangen nach der unga rischen Kommandosprache gipfeln. Hiernach sind also für einen Zusammenschluß auf der Grundlage des 1967er Ausgleichs vor läufig noch nicht einmal die parteipolitischen Voraussetzungen erfüllt, weil die liberale Partei in der Armcesrage abseits steht und den Standpunkt der Krone vertritt. Ob die Bemühungen der übrigen Gruppen, die Liberalen zu einer Aenderung ihrer Haltung zu bewegen und sie ebenfalls mit in den Strudel des militärisch-nationalen Radikalismus fortznreißen, von Erfolg ge krönt sein werden, erscheint höchst fraglich; müßten doch die Liberalen mit ihrer ganzen geschichtlichen Vergangenheit brechen und sich selbst ins Gesicht schlagen, wenn sie sich aus Rücksicht auf Mandatsfurcht und Popularitätshascherei zu der Preisgabe stneS ihrer obersten politischen Leitsätze entschließen wollten. DaS käme einem moralischen Bankbruchc der Partei gleich. Vollends unmöglich aber wird der gekennzeichnete Zusammen fluß und die Bildung eines ihm entsprechenden Ministeriums dadurch, daß der Krone schlechterdings jede Handhabe fehlt, mittels deren sie einer solchen Mehrheit ihr Entgegenkommen beweisen könnte. Die Erhebung der Forderung nach der unga rischen Kommandosprache ist nämlich gleichbedeutend mit einem direkten Kampfe gegen Kaiser Franz Joseph selbst, weil dieser wiederholt in der nachdrücklichsten Weise zu verstehen gegeben hat, daß er in diesem einen Punkte, mit dem die Einheit der vster- reichisch-ungarischcn Armee steht und füllt, unter keinen Um ständen nachgeben werde, da Pflicht und Gewissen, Herrschcr- chre und Verfassungstreue ihn unweigerlich bänden, an der deutschen Kommandosprache unerschütterlich fest zuhalten. Bis zur alleräußersten Grenze des Mög lichen ist der Monarch auch hier bereits gegangen, in dem er sich schweren Herzens, um dem Ministerium Jejervary wie er hoffte, ein lebensfähiges Dasein zu geben, das Zugeständnis abringen ließ, daß in den rein ungarischen Regi mentern der praktische und theoretische Unterricht in der magpari- schen Sprache erteilt werden dürfe. Um so fester ist aber auch die Entschlossenheit des Kaisers, die deutsche Kommando- spräche als letztes Bollwerk der Einheit des Heeres gegen alle tveiteren Angriffe bis zum bitteren Ende zu verteidigen. Ließe Jejervary den Monarchen in dieser Frage im Stiche, dann bliebe, wie der Unterrichtsminister Lukacs selbst in einer vielbemerkten Aeußerung öffentlich erklärt hat, dem Kaiser nichts weiter übrig, als entweder abzudanken oder aber zum Absolutismus seine Zu flucht zu nehmen. Dazu treibt der geradezu schamlos wütende magyarische Nationalfanatismns denselben Monarchen, der an auf opfernder Sorge für seine Völker und an gewissenhaftester Ver fassungstreue ein leuchtendes Vorbild durstcllt und der selbst bei den schmählichsten Taten des transleithanischen Radikalismus niemals dem in ihm cmflodcrnden Zorne nachgegeben hat, sondern in jedem Augenblicke derselbe unveränderlich gedul dige. gerechte und nach allen Seiten hin ausgleichende Herrscher geblieben ist! Mitten in diesem grimdstürzenden, scheinbar unlöslichen Wirr war ist nun der Minister des Innern von Kristossy mit einer hochbcdeutsamen Kundgebung hervorgctretcn, die vielleicht den notwendigen heilsamen Umschlag herbeiführcn kann. Der Minister hat sich nämlich gegenüber einer Arbeiterdcputation in einer, man möchte sagen, ostentativen Form für das allgemeine, gleiche und geheime Wahlrecht ausgesprochen. WaS das heißt, begreift man, wenn man bedenkt, daß das geltende ungarische Wahlrecht ein wahres Monstrum in seiner Art ist. aus schließlich darauf zugeschnitten, die 11 Millionen fremden Nationa litäten des Landes. Deutsche, Kroaten, Serben, Slowaken usw., mundtot zu machen und den 9 Millionen Vollblutmagyaren eine patriarchalische Alleinherrschaft zu sichern. Es wird deshalb nicht nach Gemeinden gewählt, sondern in bestimmten Wahlorten, die so ausgesucht sind, daß die unbeauemen Wähler möglichst schwer dorthin gelangen können; und erscheinen sie trotzdem in bedroh licher Anzahl, so werden sie einfach durch allerlei Wahlpraktiken, eventuell auch durch Gewalt mit Hilfe von Militär und Polizei an der Ausübung ihrec Wahlrechts verhindert. So waren die ungarischen Wahlen bisher stets eine greuliche Farce, wurden ledig lich von der herrschenden nationalen Kaste unter Anwendung der verwerflichsten Mittel in ihrem Sinne gemacht und verurteilten die fremden Nationalitäten zu völliger politischer Ohnmacht und Rechtlosigkeit. Unter dem Ministerium Szell war die Empörung über die schauderhaften Mißbräuche bei den Wahlen derartig c»r- gcschwollen, daß sich die Regierung zum Erlaß eines besonderen Gesetzes dagegen gezwungen sah. das aber bisher nur aus dem Papiere stehen geblieben ist. Wird künftig jenes Gesetz angcwendet unter der Herrschaft eines allgemeinen und gleichen Wahlrechtes, so läßt sich erwarten, daß eine stattliche Minderheit von 160 nicht- magyarischen Abgeordneten aus der Urne hervorgeht. Dann wäre die Lage für die Regierung gerettet und eine neue Belebung deS dualistischen Gedankens zu erhoffen. Wie der großzügige Plan des Herrn von Kristossy, das Wahlrecht gegen den Wille» der von dem feudalen Magnatentum beyerrschten Parteien zu verbessern, sich weiter entwickelt, wird auch im AuSlandc mit Spannung ver folgt werden. Neueste Drahtmeldungeu vom 2. August. Die Iriedensrnission. N « wyork. lPriv.-Tel.j Der japanische Friedenskommissar Satow erklärte zu den hierher ««meldeten Unterredungen des Ministers Witte an Boro des „Kaiser Wilhelm des Großen", aus Wittes Acußerungen gewinne man den Eindruck, daß er keine Vollmacht besitze. Die japanischen Bevollmächtigten würden deshalb Wittes Beglaubigungs-Urkunde genau prüfen und, falls sich Herausstellen sollt«, daß er keine Vollmacht besitzt, würde» überhaupt keine Jriedensverhandlungen stattfinden. Russtsch.javanUcher Krieg. Petersburg. iPriv.-Tel.) Die ganze Küsten- Provinz am Ochotzkylchcn Meere, Rußlands Ausweg in de» Stillen Ozean, ist von den Militärbehörden den Japanern preiSaegeoen worden, da eS sich als unmöglich heraus- gestellt hat. die Küste und die Usum-Mündung zu verteidigen. Die Japaner richten in der Castries-Bucht eine Operationsbasis für 30 liOO Mann mit 72 Geschützen ein, um das untere Amur- gebiet zu besetzen. — Ter militärische Korrespondent der „Rußkj Wjedomosti" meldet, die Japaner rüsteten eine achte Armee aus zu Operationen auf Sachalin und längs des Amurs. Zur Lage in Rustland. Petersburg. (Priv.-Tel.) Während der Beerdigung des von Kosaken erschlagenen Fuhrmannes Predenka ver anstaltete die revolutionäre Partei aus dem Friedhöfe in Libau eine regiernngsseindliche Demonstration. Auf dem Kirchhofe batten sich etwa 3000 Arbeiter versammelt. Agitatoren hielten revolu tionäre Rede» und forderten die Ainveseiiden »ns, die Sozialdemo kratie in ihrem Kampfe gegen den Absolutismus zu unterstütze». Plötzlich erschien auf dem Kirchhofe der Geudarmerieleutuant Gersch, von einigen Gendarmen begleitet, um die Dkwonstrnntcn cnlscinanderzutrciben. Da siel unvermutet aus der Menge ei» Schuß und tötete den Leutnant auf der Stelle. Ter Gcn- darmclieiinteroffjzier Elbe, der den Attentäter bemerkt hatte, stürzte mit blankem Säbel aus ihn los und wollte ihn verhaften. Doch i» dem Augenblicke, wo er den stiebenden Attentäter erreicht hatte, fiel ein zweiter Schuß, der auch Elbe tödlich venvundete. Nun entstand eine Panik. Viele Arbeiter wurden von den Gendarme» verwundet. Als diese nahe daran waren, der Uebermacht zu er liegen, erschien Militär auf dein Friedbofe und stellte schließlich die Ruhe wieder her, — Die Arbeiter der große» Waggonfabrik „Phönix", der Fabrik „Aetna" und noch anderer Betriebe in Riga streike» seit drei Tatzen. 3000 Streikende zogen, revolutionäre Lieder singend und „Nieder mit dem Kriege! Es lebe die Revolu tion !" rufend, durch die Straßen, Vor der Fabrik „Aetna" wurde» rote und schwarze Fahnen mit revolutionären Aufschriften entfaltet. Die Menge wuchs mit der Schnelligkeit einer Lawine. Der Strnßeubahuberkehr mußte eingestellt werden. Bei der Peruaner Straße kam es zu einem blutigen Zusammen stoß zwischen den Deilwnstraiitcn und Kosaken, wobei zahlreiche Personen schwere Verletzungen erlitten. Petersburg. sPrio.-Tel.j Dem Präsidenten des Moskauer Landschastsamtes Golomcn wurde hier vom Präsiden ten des Ministerkoiizils, Grafen Solsky, bedeutet, daß Reformen erst nach Beendigung des Krieges vorgenommen würden. Auf Goloivins Klagen beim Generalgouverneur Trepow darüber, daß die Moskauer Polizei sich während des Semstivo-Kongrcsses Ucber- arisfe erlaubt habe, antwortete General Trepow, der Kongreß sei ungclehmäßig zusaminengetreten, ebenso wie, ver schiedene Anträge des Kongresses das bestehende Slaatssystem gefährdeten. Golowin habe die Ucbcrzeugung, das; gegen die Teilnehmer des Kongresses ein Verfahren erngeleitet werden wird. Sosnowice. lPriv.-Tel.s 'Das Zentralkomitee der sozialistischen Arbeiterpartei wird den allgemeinen A u 8 - stand proklamieren, damit die achtstündige Arbeitszeit von den Verwaltungen anerkannt wird. Auf der Rudolfs-Grube stellten nachts -die Arbeiter die Arbeit ein und verlangten, daß ihre verhafteten Vertreter wieder freigelasscn werden. Kopenhagen. Kaiser Wilhelm und König Ehri- stian fuhren heute mittag 12'f> Uhr von Schloß Bernstorsf nach dem Kopenhagener Zollamle, wo sie vom Kronprinzen und der Kronprinzessin, dem Prinzen Karl mit Gemahlin und den Prinzen Harald und Gustav emosaugcn wurden. Der Kaiser und die gesamte königliche Familie begaben sich dann cm Bord der „Hohenzollern", wo das Frühstück eingenommen wurde, zu dem auch der deutsche Gesandte geladen war. Berlin. lPriv.-Tel.j Tie von amtlicher Stelle aus Berlin öfters informierte „Süddeutsche Reichskorr." stellt heute scsi, daß man von der O sts e esa h r t e i n e r e n gl i s ch e n F l o t l c in leitenden deutschen Kreisen nicht erst durch die in ihrer Trag weite stark überschätzte-. Meldung des Bureaus Reuter erfahren habe. Dann heißt cs: „Es war schon bekannt, daß mindestens seit Mai dieses Jahres in der englischen Marine von geplanten baltischen Geschwaderübungen gesprochen wurde. Als diese Pläne die Gestalt bestimmter Anordnungen der britischen Sccbehörden angenommen batten, erfolgte auch in korrekter Form die übliche Anzeige an Deutschland aus diplomatischem Wege. In hoch politische Zusammenhänge wird diese Floltcnsnhrt von keiner der beiden Regierungen eingeschoben. Soweit die englischen Ge schwader deutsche Küstenpunkte berühren sollten, können sic ans die Gastfreundschaft rechnen, die der wiederholt deutschen Kriegsschiffen in britischen Häfen gewährten bereitwilligen Aus nahme entspricht," — Gleichzeitig wird dem Londoner „Daily Graphic" aus Berlin telegraphiert, schon im Mai habe man in Berlin gewußt, daß ein Besum des englischen Geschwaders in der Ostsee in Aussicht sei. Der sreundschaftlichc Zweck des Be suches sei namentlich durch eine sreundsclf-aftliche Mitteilung König Eduards an den Fürsten Bülow, die Graf Seckendvro überbrachle, hervorgerufen worden. König Eduard erklärte hierin, es fei sei» dringender Wunsch, daß zwischen D-eutschlanb und England gute und freun-dichaslüche Beziehungen herrschten. Fürst Bulow sei über diese Mitteilung lebhaft befriedig, gewesen. Berlin. lPriv.-Tel.j Hinter Französiich-Bnchbviz bei Schwancbeck wurde nachts ein Arbeiter von einem »ach Berlin fahrenden Antomvbil überfahren und aus der Stelle getötet, Ten Führer des Kraftfahrzeuges soll keine Schuld treffen. Ein Selbstmord scheint ousgclchlossen. — In Lichten- berg wurde ein zehnjähriger Knabe von einem von Hoppcgartcii heimkehrendcn Automobil überfahren. Er erlitt elncu Obersmenielbruch und Verletzungen am Kopfe. Der Automobil- sührer hielt sofort an und brachte -den verunglückten Knaben, nach dem ihm die erste ärztliche Hilfe zu teil geworden war, nach dem Rummelsburger Krankenhausc. Berlin. lPriv.-Tel.j Ein Plan zur würdigen Her stellung von Kleists Grab ist in Ausarbeitung, und die erforderlichen Mittel werden im Etat des Reichsschatzamtes des Innern für 1906 erbeten werden. Inzwischen wird der Reichs kanzler aus seinem Dispositionsfonds einen Betrag zur Ver fügung stellen, um schon jetzt wenigstens die eigentliche Grab- steile des Dichters m angemessener Weise vorläufig Herrichten zu lassen. <D c« ^ S'e» cr> Z L " 8 ?- S- L x o; S. « Z H Z.LL- -I
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