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Dresdner Nachrichten : 23.11.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188511230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-11
- Tag 1885-11-23
-
Monat
1885-11
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.11.1885
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Nacht-Telegramme. iS « »l»», L». «»». »er»IsH« Nvchrtch«»« ,»s«l,«»,»»» »le G»»r» t»r« »>«>„»««„ »etter,e,e»»I«»t«« »vrn.s»»»«». «»r«aeisch»n ««»richte» setz»«» »I» Gerte« lire« «»«»», «,s re» »,r». Kn»«,»» «»»In« soiltcher r,art»ro» »I« i«,»Nche Greife er reicht und mehrere Taufe»» Gerte» ,,fange» ,e«amme« l»dr». Tageblatt für Politik. AitnIMig. tzefMMkiie-r. SSrseiißMl. IrcMtlllijle. Zi«i6s1vek Alonopolv 1 kl.«,«« Llurlc. Dsut2Lk6lü6rms.im 6rg.vs.ts 1 kl. a,«1» Llarlc, LIvLgl-, Lkstn-, AM-, LxLMsoks mtä ?ortU8isissds Vlslva offorlrsu KV«e!U»!ii>, kjiiiüornisua 20. dv»t« von Mv^vr, OI»rI«ei»aI» ^ LömKl. üofapotkvlie vresävU) »I» SSv«pU«ntI»or. Lötsrt 4ü«ir Ilel«, Nr. 327. 30. )ahr,a»s. Aull-ze: 41,500 Lr»l. kolgtter Luwatra mit daebselaer Vovlr» S,r»»»-L>nla^,, pr«I»ie>erü»t, ad«rr»»ed»»a kam» 0>x»rr» run ,«>>»» r»t«r <Zu.,Ittät. O»s Keile, vae bielme m klrarreo glviekoe I-r«i»iuxs kukrmttt «orövll ist. uäsrirt in Dbisn ü lvO LUislc 7 ilarii La?5x., LNIeü 8 ?kx. ! S..L. Gtinon, rttlnltrerstr.. LckoOlri-usstr.^L I.L ?L1LLSWWU M jMtlickll xaur« Siedt«!,«-, I'Iviude-» «stn. ^ t-'orrocto ^ubtührungou. Lolicko kreise. ? Llin. 8öeup, VVettiuvrstrLSüo 26, err-to Ltn^o r««TWGsr«Är«<« äio üinstsa OI»ei I»eni«Ivu, lirasen iwä A>aii8«I»etteii L«It« VILinui Iit, 8el»rvil»vr8»88v 1. Neueste Tele,ramme der „Dresdner Nachrichten". London, 19. Novbr. Gestern früh strandete der Dampfer „Arcabia". Kapitän Dobson. der von Liverpool nach Algier. Malta und Alexandrien gehen sollte. 7» Meilen südwestlich von den Scilln-Jnleln im Wassergebiet von QncenStown infolge des dichten "NcdelS. Fast alle Passagiere, darunter der reiche Bankier Maion, rer wegen eines Herzleidens den Winter über in Algier zubringen iollte. sind ertrunken, ebenso die Mannschaft, so daß man den Tod i on 42 Personen zu beklagen liat. ihr.»«für«. 22. November. (Sonntage. Berkelir.l Credit 223' «. Slaalsbalm :i7'.s-. Lombarden ros'/,. DiSconto tS7'.-«. Clbeltial 122.82 Spauier 27. N««»«r». 21. Novbr. Mclil 3.SL. Notbcr Wniterivcue» SLV». ve> Novbr. nominell, ver Lecember ss-(«. per Sannar os',,. MaiS rRewi s«',5. Srackt 2... Dresden, den 24. November. — An der von Herrn Kanunerherm v. "Arnu» in Peres ab- grhailcnen Jasancnjagd nahmen anher Sr. König!. Hoheit Prinz 5 r 1 cd r> ch 2t u g u st noch Sc. Durrbt. Prinz Biron v. Einland. ','aimncrm.rr v. Arnim-Kriebstei». Oberst v. Minckwitz und Kammer- I r>r v. Tümpling Tticil. Geschossen wurde» 173 Fasane», 70.Hasen und I Raubvogel, wovon Prinz friedlich "Augiist 33 Fasaiien und de» Raubvogel erlegte. — Die Herrin des Hauses, welche auch zum Geivclir gegriffen hatte, lieferte Fasanen zur Strecke. Rnr die stifte Tageszeit verhinderte, daß die Strecke nicht größer wurde. — Der evnservative Verein wird die Liste der von ihm vorzn- ' l,sagende» Stadtverordneten kurz vor den Wahlen selbst veröffentlichen. Er gedenkt die Kandidatenliste mit einem kurzen Aioriis zu begleiten. Wie wir Horen, hat der conservative Verein im, Absehen nicht blos aus durchaus chrenwerthe. cinsichligc und 1 ichkundigc Bürger gerichtet, sondern auch au» solche, die Eharacter- -c'ttgkeil genug besitzen, um sich nicht den Geboten eines geräusch voll auftrctenoen Wortführers unlerzuordiien. Ter conservative Beiem verschmäht es, lockende Bersprechunaen bctrefss der Steuern -n gebe»: solche Verwrechrnigcil vor der Wahl auszustreuen, ist ja gar te», Kunststück. Eine zu wert gehende Slrerchlust im städtischen e?a»öhalte hat ia auch ihre Schattenseiten, wie dies die Steuerzah ler :» ihrem Schaden in dieser» Fahre erfahren habe». Was wurde nicht erst davon für ein Aufhebens gemacht, als infolge der Be ul,lime eines früheren Ltadtverordneteiicoltegium» eine Steuerer- inähiguiig sur den Augenblick eingetreten war! Der huckende Bote lau: aber nach. Infolge Anordnung der Vorgesetzten Regierungsbe hörde musste der für den 84er Stadt-Haushalt durch die Streich ungen cingetrelcnc Zchlbedars von über t00,000 Mark nachträglich l e> der Erhebung des 2. Stcuerternrnies mit Hs Pia. für 1 Mark Auethiins und l'/s Psg. für 100 Mark Gruiidwerch »irterlwben inerden. Das Streben aus einseitige Entlastung des Grundbesitzes irud bei de» Wahlvorschlägen der conservative» Partei teilte Für- delilng sinden. — Der Landeöverein der Conservative» hält nächjlen Sonnabend Hier eine Sitzung ab. in welcher hauptsächlich die ungebührlich aufgebauschle Wahlflugblatt-Angeiegenhcit bchair« dclt wclven soll. — Tie Ringstraße und die vierte Elbbrücke sind Aciwlrllichung etwas näher gerückt. da der Rath mehrere Häuser am Elbbcrg angckau't hat, um sich die breite Brückenstraße, welche an, Moritzmonumente sich an die Ringstraße anschließen wird, zu sichern. — Eme Einrichtung, welche vor einigen Wochen in Leipzig gcttonen worden ist, wäre auch für Dresden sehr wüm'chenSwcrth: der Transv 0 rt der Gefangenen von dem Polizeigefäng- nch'e aus »ach der Criminalhaft per Wagen und nicht zu Aus. ivie hislicr Ter an jedem Tage vom hiesigen Kgi. Poiizeigcbäude aus l'ncker der Frauenkirche) nach dem Fustizgebäude mehrmals statt- niwcilde Transport von Gefangenen (mit ober ohne Schließung) ni nickt blos für die Bewohner, sondern auch iür die zahlreichen Passanten dieser äußerst belebten Strave lehr störend, am meisten an Sonn- und Festtagen während des Gottesdienstes. .. überging, „ , mußte. Tie Operation selbst ist auch glücklich vor sich gegangen. In seiner Gattin, der Tochter des Pens. Generals v. Hause», steht dem beklagensiverthen Offizier eme Irene Pflegerin zur Seite. Major v. Rabenhorst ist ein Sohn des stühcre» Kriegsministers. — Der Bezirksausschuß der Kgl. Amtshauvtmannschaft Trcsdcn-Altstadr erthciltc in seiner gestern abgehaltenen öffentlichen Sitzung die von Marie verw. Aust in Plauen, vom Produkten- handler Henna»» Goldbach daselbst, von dem Restaurateur Moritz Hennig 1» Mockritz, von dem Restaurateur Karl Jricdr. Becker in Kaitz, von dem Gutsbesitzer Rvb. Nöthig in Leubnitz, von dem Grundstücksbesitzer Kart Gottheit Hosmann in Löbtau und der Grundstücksbcsitzerin Marie verehl. Kegel in Kaitz nachgesuchte Ge nehmigung zur Errichtung eines Schlachthauses unter den von den Sachverständige» gestellten Bedingungen. Ein Gesuch der Gemeinde Kleinpestitz um Dispensation von den Bestimmungen in 8 57 ver bunden mit § 37 Abs. 1 der revid. Londaeuieinde-Lrdmmg soll be- süiworlct werden. Weiter fand ein Gesuch des Restaurateurs Fricdr. Aug. Kubitz in Niedersedlitz um Konzejsion zum Braimlweimchank wegen mangelnden BedülinisscS Abweisung. Der Bcrathung bcz. der vorliegenden Gesuche um Unterstützungen aus Staatsmitteln tür Volksbibliocheken wohnte der Bczirksschulmspektor, Herr Schul- rath Grüllich, bei: cS sollen die VolkSbibliothekcn zu Löbtau, Pot- schapvel. Siiederhäßlich. Teubc». Döhlen, Tharandt, Saalhausen und Plauen zur Gewährung einer Unterstützung in Vorschlag ge brockt werden. Die hierauf abgehaltenc öffentliche mündliche Ver- spinch erhoben worden war. nahm mehrere Stunden in Anspruch. Nach längerer Berathung crtheille der Bezirksausschuß die von dem Hosmühlenbcsitzer Traugott Bienert in Plauen erbetene Genehmi gung zur Veränderung der Stauanlage an dem Rcstaurations- grundftiicke zum Forsthauie durch Eihöhung dieser Anlage um 20 übrigen Gegenstände der Tagesordnung vertagt werden. — Der gestern gemeldete Umall eines Zusammenstöße s des Pierdebahnmagens mit einer Lokomotive am hiesigen Schlesi schen Bahiihote wird Veranlassung zu einer Untersuchung geben, wen wohl die Schuld bcizu,»essen sein könnte. Der Pseroevahn- wagen hat aus dem Bahnhotsplatze nahe dem Schlesischen Bahn- Hofe wie üblich vor der Ankunftshalle gehalten, um die Passagiere des nach ein halb 6 Uhr ankommeüden ZngcS auszunehmcn. Eine aus dein Bahnhofe herauSkommende Lokomotive hat kurz vor dem MerdebaLnwage» still aestanden. als der Pferdebahnkulscker Anstalt >»tfi««e» für de» 22. Novcmdcr: Südwind mittler» Giürle »ei durchschnitt lich starker Sewülkung, mit zeit- un» stellenweise» Niederschliigcn. Würmer. machte, mit seinem Wagen dicht vor der Lokomotive das Staats bahngcleiS zu vassireu. In demselben Augenblicke bat sich die Lo komotive vorwärts bewegt und ist m den hmlcren Thcil desPscrdc- bahnwagens hineitiaesahren. so daß die Seitenwand desselben zer barst und die Fensterscheiben in Stücke gingen. Beichädiat ist Niemand worden, nur haben Kutscher. Kondukteur und die Passa giere einen gewaltigen Schreck bekomme».--Benn Bahnübergänge ui Strehlen, nabe der Kgl. Villa, kam es am Bußtag früh bei nahe zu einem ähnlichen Zusammenstoß. Ter Strehlener Pierde- bahnwageu wollte eben das Eiienbahiiaeleis passiren als ein Eiie»> bahnzng ganz nahe in Sicht kam. Der Bahnwärter winkte dem Pserdebahnwaaen ab, doch konnte der Kutscher desselben, angeblich wegen des abschüssigen Terrains und der glatt gefrorenen Bahn trotz Anziehens der Bremse den Wagen nicht sofort zum Stehen bringen. Ter Bahnwärter gab. dies sehend, dem Lokomotivführer das Nothsignal und dessen Zug stand, so schnell es ging, still, während oer Pserdcbahnwagc» auch »och eine Wagenlängc vordem Staatsbahngeleis teste Stellung genommen hatte. Tic Pferde wurde» zur Abwendung dcS Scheuwcrdens schnell nach hinten ge nommen und der aus dem Uebergange sichende Eisenbahnzug konnte seinen Laut fortsetze», ohne daß irgend ein Schaden vorgc- lvnimen war. — Ein „Herrenabend" in studentischem Wichs lst in kurzen Worten die Eharatterislik eines Produklionsabends, wie ihn der Polytechniker-Gesangverein „E r a t 0" alljährlich bei Beginn seines Wintersemesters zu veranstalten pflegt. Was cin nintterwitzbegables Stndentenhirn während des Lonnnersenieslcrs und der „großen" Ferien n» munrcrcn Einfällen gehabt, das wird sorgfältig gciaunnelt, um in möglichst schmackhafter Weise am Produktwusabend einem dankbaren Publikum servirt zu werden Auch das geistige Menu des letzten ProduttionsabendS. der am Sonnabend, wie üblich, in Bach's Sälen statttand, suchte den verschievcnsteii Geschmacksrich tungen gerecht zu werden: Vom seinsteil Saiwnwitz. prima Quali tät, an bis zu den schon etwas abgestandenen Ladcnhüterkalauern herab, die man nicht gut verdauen konnte, ohne daß sich ein Au! den Lippen entrang, ivar Alles aut dem Menu vertreten. Den Mittelpunkt des Abends bildete ein „Overctioid" in 3 Akten: „Durchbruch und Wolle oder Anthrvpin und Liebe", rin tolles Durcheinander von Badergassendurchbruch und Wall- und Tust- thcorie not zwergjellcrichuttemdcr Wirkung. Viel Heiterkeit erregte hierin namentlich die Gestalt des Anthrvpinsabrikantcn «'Professor Jäger), der als Wollapvstel GnstavuS Venator mit seinen Pillen das Herz des Kaisers Nero nach ieinem Belieben zu lenke» verstand und so als Schutzengel der beiden Liebenden Flottejiis Tulcisgallus und der Boa Eonstrielvr sungnle. In de» übrigen Programmnuminern ernteten namentlich Tr. Eisenbart!) mit seinen Wunder- und Pferde kuren, oie Eoitüm-Soiibrette Aurora Boieolinelli und der Maler Schnmmrich Ianos mit seiner Bildermapve reichen Beifall. Zu gleich versäumten es die Herren Eraloncn nicht, auch von ihren tüch tigen Leistungen im Chor- und Sologesang Zcugniß zu geben. Unter der zahlreichen Zuhörerschaft befand sich das gelammte Pro- scssoren-Kollcamm des Pvlhtechnikums. — Die bei den Aufrüh rungen zur Verwendung gekommenen Kostüme waren aus dem hie sigen Maskengarberobcinagazin von Frau Mathilde Klcmich. — Bei der Konkurrenz für die Erbauung einer neuen Buch händlerbörse in Leipzig ist das Projekt der Architekten Kaher und von Großheim in Berlin vom Preisgericht prännirt worden. — Nächsten Sonnabend findet in Meinhold'S Sälen eine A l l- gemc i n.e Bn chdrnckerVersammlung statt. Auf der Tagesordnung steht Beschlußfassung über eine Petition, welche den Sladtralh ersuchen soll, bei Vergebung von Dmckarbeilen nur solche Dresdner Buchdruckereien zu berücksichtigen, in welchen der Tarif voll und gan^enigehallen wird. — Ter Lohn des Herrn Partikulier Renz, dessen Name mit denr Aufschwünge der Dresdner Fleischläden in bestem Andenken steht, hat unter der Firma Her ma » n R c n? nunmehr als wür diger Nachfolger seines Vaters in desscm Harne in der Wilsdrusjer- straßc 18 ein neues Ileischwaarengcschäst eröffnet, dessen Ladcnraum un modernsten Geschmack ausgcstattel ist. Säinmiliche Wandfläckc» sind mit spiegelglatten, blangemusterlen Fließplattcn von Villcro» u. Boch belegt, die Glasdccke mit sthlvoller Dekoration ist auS dem Atelier der Finna Sabre u. Thummler (Friedrich straße 50) und die büffclartige Spiegel-Lamperie aus der Weberschen Werkstatt 'große Piancmchesttagc 29) hervorgcgangen. Tie reich haltigen Fleischwaarcn in allen erdenklichen Sorten locken bei >0 seiner dekorativer Umgebung unsio dringender zum Kauten ein und werden sicher auch den altbegründclen Ruf der Firma Ren; aufs beste bewähren. — Von dem Umsang des in letzter Zeit auf de» Eisenbahnen stattgestuidenen. Kohlenvcrkehrs zeugt dre Thatsache. daß der böh mische BraunI 0 hlenverkehr ab Awsig-Tevlrtzcr und Dux- Bodenbacher Bahn allein einen festen Wagenpark von über.5200 Waggons absvrbirt, zu dem die sächsischen Staatscisenbahncn einen Antheil von über 2500 Wagen zu stellen hatten. — Einige Sachsen, die in der letzte» Woche bon ihren Ge schäften nach Böhmen geführt wurden, schildern uns, welchen tiefen Eindruck in dem uns benachbarten Königreiche der Steuer erlaß hervorgerusen hat, den die sächsische Thronrede angekündigt hatte. Dieser Eindruck ist noch weiter vertieft worden durch das allmäblige Betännlwcrdcn der Einzelheiten der sächsischen Finanz lage. In Böhmen haben diese Thalsachcn fast noch mehr Aussehen erregt als in Sachsen selbst. Man zieht dort allenthalben Vergleiche zwischen der Besteuerung Sachsens und Böhmens. Es bedarf keiner Ausführung wie diese Vergleiche auÄallen. — In der Sandgrube hinter den Friedhöfen iin großen Gehege wurde am Freitag "Nachmittag ein 60 Jahre alter Herr todt autgcsunden, der sich, wie aus hmtcrlasscnen Briefen hervor- ging, aus Lebensüberdruß erschossen hatte. — Als am Sonnabend Bormittag in Leipzig der Dienst- knccht Friedrich Ernst Hosmann ans Königsfcld mit einem beladenen Stemwagen in ein Gehöft cinsahrcn wollte, ritz ihm plötzlich unterm Thorweg ein Zügel. Er sprong sofort vor, »in das abgerissene Stück zu ergreife» und die Pferde in der Gewalt zu behalten. Zum Unglück kam er aber hierbei zum Fallen und unmittelbar vor die Räder dcS schweren Wagens zu liegen, der ihm aucr über die Brust und den Kops sirhr und seinen augenblicklichen Tod hcrbei- sührtc. Der Verunglückte war 24 Jahre alt und unvcrhenathct. — Ein Buchbindergchilse in Leipzig war am Freitag daniit beschäftigt, einen alten Gewchrlaus zu reinigen und hielt denselben, um die Schrauben zu lockern, in'S Feuer, ohne zu wisse», daß der Laus noch geladen war. Plötzlich ging der Lchuß los und riß dem Mann einen Finger we — Als vergangene"" in den s über und Uber aus zahlreichen Wunden blutend vor. Bei näherer Durchsuchung des StallcS zog er aus einem Versteck drei hoffnungs volle Bürschchen im Alter von 7- 9 Jahren hervor, die dein armen Tbiere geständiacimahen diese Wunden mit einem Messer bcsiw- Dresden. 1885. Molltag, 23. NoVitt. bracht hatten. Bei dem sofortigen Schlachten des Thiercs wies dasselbe nicht weniger als 17 Stiche aus, von welchen einer bis in die "Nieren gedrungen war. Wie würde das gemarterte Thier sich noch am Bratspieß freuen, wenn die Uebelthater Hiebe bekamen, daß auch ihnen das Fell rauchte! — In Chemnitz soll übermorgen gelegentlich der dongen Tiuccsanvcrsaminlung ein Vortrag des bekannten Meisters Beck au' Herrn!,itt über Äirchenschmuck, insbesondere Paramente und heilig- Geräthe. stattfinden und damit eme Ausstellung von muslergiftigen Gegenständen dieser "Art, darunter wahrscheinlich auch sehr kostbarer neuerer ans allerlei Kirchen Sachsensund anderer Länder verbunden werden. Dieselbe wird auch weiteren Kreisen zugänglich gemacht werden. -- Bei dem Brückenbau zu Waldhcim wurde vorgestern in einer Tiefe von 6 Metern eine große Anzahl Steinbeile ausgeninden — Die in diesen Tagen ur R iesa in Umlaut gewtzle Pe tition. deil Hascilbau betreffend, hat über 350 Niilerschnften gesunden. — Am 21. verunglückte im Augustusschacht bei Burgk der Häuer Schubert aus Häsli ch. — Zum Nachfolger des Bürgermeister Hesse m Hohen st c i n (Sächs. «Schweiz) wurde der seit einem Jahre dort oiisässigc Herr Eduard Kriebcl gewählt. — A mtsgcri ch t. Das nnbeholsenc Austrctcn des jugeud lirhcn Dorfbewohners Jictze, der am 31. August hierselbst am Schlesischen Bahnhose aiilangle (nachdem er seiner Heimatb bei Hcinan in Schlesien Valet gesagt), erregte die Alismertiamkeit des Schneiders Franz Joses Guiibcrt, der mit den Moniere» der Resi- , . , rch Kartenspielchen entrirt, trotzdem der Tvrsjüuglmg keine 2ai»n»g und Kcnntniß von der Svieikarie hakte. Ter Hamster LcvvoSd laiii „zufällig" hinzu und erbot sich, dem unerfahrenen Fictze Unter weisung in dem edlen 66-Spiel zu geben, bei welchem derselbe di Verse Reichsmärkchen verlor. Nachdem die beiden kundigen Spieler erfahren, daß Fictze nach Tresden gekommen, sich eine andmvünige Dienststelle zu suchen, wurde dcimelben vorgeschkagen, ein anderes Restaurations-Lokal in der "Altstadt mit ihnen zu betreten, deiseir Inhaber sich mit dem "Nachweis von Dienstsuchendeu nebonbei noch beschäftige. Dem Gedanken folgte bald die That und die drei „tivpten" »ach Herzenslust in der best. Wltthschast. bis der biedere Pflugbeflissciie ca. 60 Mark eingebüßt hatte. Um siel, dem Gc- ruvstcn erkenntlich zn zeigen, sichren der „Schlepper" Gnilbert und dessen Associö Leopold mit dem Op>cr nach Planen per Trostble. von da nach der Frvhngasse, woselbst ein anderweitiacs Lokal ne Huentirt wurde. ES stellte sich heraus, daß der „selig" geworden«: Fictze zur Begleichung seiner Zeche w. kein Geld mehr übrig hatlx und w war Leopold gutmüthig genug, demselben den Vorschlag z/n machen, die Taschenuhr einstweilen als Pfand zu hiitterlafle», welcac später einem Pfandleiher gegen Erstattung von 7 Mark über geben wurde. Im Hinblick, daß die beiden rassinstten Spieler Ecu leichten Sinn und die unerfahrene Ingcndlichkeit eines beschränAeir Mensche» vom Lande in ihrem "Nutzen ausbcuteten. werden diese lben wegen gemeinschaftlichen Betruges zu je 3 Monaten Gefängnis; vcr- urtheilt. — Ter Fuhrwerksbesitzer Karl Hcrmaim Pfütze, 1850 ge boren. geriet!) mit dem Kutscher Zimmermann, der bei ihm m Diensten stand, am 1. Sept. in Streit, nachdem er die Erfahrung gemacht, daß seine Pferde in der erheblichsten Weste von Z mißhandelt würden. Voll Zorn eilte Ps. nach dem Stalle »and schlug den Kutscher mit einer Düngergabel auf den Kops, Arm und in das Gesicht, daß mehrere Verletzungen die Folge hiervon n>ne» und ärztliche Pflege nöthig erschien. Dem "Angeklagten, der. zu», Theil geständig ist, stehen durch die vorausgcgangene Gereiztheit mildernde Umstände zur Seite und so trifft denselben nur eine Geld strafe von 15 Mark. — „Ich nehme das nick an", erklärt m v ereinst, torischen Tone der Scharwerksmaurer Karl Hermann Huao Walther, als ihm der Vorsitzende eine Gcldslrose von 20 Mark zu dikiirt. Walther ist beschuldigt, seinen "Nachbar, den Schvchniachr" Karl Theodor Schütze in Gompitz, mit der schweren Beschuldigung, daß derselbe bereits im Zuchthaus«: gesessen, beleidigt z.n haben. Beide lebten früher nn besten Eiiiverständiüj;, bisKinderslvsiligtcilen "Anlaß zur Zwietracht gaben. Tie genannte Geldstrafe wird dem unbesonnenen Sprecher zndiktstt. — Weit emvnndlichc'c wird der Kaufmann Theodor Ludwig Ltccklcnbcrg, 1833 zu Nretleben in Thüringen geboren, bestraft. Derselbe gebrauchte gegen seencii früheren Miethcr, dem Rakhservcdienten Karl Möbius, gleich dem Beklagten in Blasewitz wohnhaft, eine förmliche Fluch von Schmähungen derbster "Art, infolge disfieiler Familienangelegenheiten, welche den Gerichtshof noch mehrmals beichäftigen werden. Zn Hinsicht der Schwere der Beleidigungen wird ans eine Geldstrafe von 240 Mark event. 30 Tage Hast erkannt. r,-» c, -'» «-«» ^ — >L><ttrru»» vom22. No». «Baromcicr „ach CskarLösolt, Sallftratzc Nr. l.'. Lbrnds 8 Uhr: 71» Mm., 7 Mm. acfallcn. Ilicrniomclroqrapli nachNcanmur: Lcm»»attir: höchst«: tz Ära» Warme, ntcdrigstc: 2 Gra» Kälte. — Bcdccki. 2ü»oft-Wi»d. Eldhöhe tu Dresden. 22. Novbr.. Mittags: 116 Cent, unter 0. TatttSgeschichte. Deutsches Reich. Ei» Berichleisialler der ...H. Nach,." meldet als „woblverbürgle Thal'achc", daß der Kronprinz die große Zurückhallung in der Betimdung seiner politischen "Ansichten, welche er sich schon stuhcr auscrlegle, seil etwa cincmJcchre zu einer absoluten Schweigsamkeit darüber gesteigert bat: u. 21. wälirenddei Verhandlungen des StaalsrathcS waren Mitglieder dcffelden, welche sonst zuweilen ein«:» Einblick «n seine Auffassung der Situation hatten, in der Lage, diese vollständige Enthaltung zu konstatiren Ob der Reichskanzler über die Iiilenlioucn des Lbroiffolgers besser aufgeklärt ist. das muß natürlich dahingestellt bleiben. Ein sensationeller Vorfall beichäiligt in .Hildes he im alle Gemnthcr, dadurch bcrvorgkruscn, daß gegen den seit einer Reihe, von Jahren hier ansässigen "Armecliescranteii Wollank eine gerichl- liche Untcrsuchuiig wegen Bestechung von Mililärbeamten anhängig gcinacht worden »i Derielbc war >c>I inchreren Tagen verreist und wurde in Beilin gerade in dem "Augenblicke verhaftet, als crzmuck kehren wollte. Die Angelegenheit, um welche es sich handelt, hängt mit der in Münster und im Poienschc» dieser Tage vorgekommene» Verhaltung von 15 Zahlmeister» zusammen, und es Hecht, daß leider noch mehrere Verballungen in "Aussicht stünden. Wollank hatte die Verpflegung von 24 Bataillonen unserer Armee übernommen gehabt und soll diese zum Nachtheil der Mannschaften ausge'uhrt haben. Schon seit Montag mußten alle für Wollank ankommenden Brie« schäften der Ltaatsanwalffchait seitens der Post ausgehändig« werden, während am Dienstag die Geschäftsbücher desselben beschlag nahmt worden sind. Wollank lebte onsiheinend in sehr guten Bei N'ögc'nsveebölftiisscn und planst noch I» lel'feier Z« >l an'ßc B«'«"' "
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