Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 22.01.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189601227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960122
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-01
- Tag 1896-01-22
-
Monat
1896-01
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.01.1896
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
von nntvndiaiMMkp- "n« x-' >»m «i» >6 I),. »u/oa»» , ' «Ü» «» F»»«l»»c»>>lM»tt» N». tt. 41. Jahrgang. 11vNt«,t»r«»nt«n 8olosr «1« Lüuix» voa C?kav«I»«Iv„, 41»«»«»,, I>««»vr1>». bllnrslvorllnuk Lltmo^Iet 2. Dresden. 18SÜ. «»MIN«,»,- -8tuijvu^ I*«rt1ItU8 ». ä. >l«-ktli»!lv H»x: Itnn»tli, 8. ^nt«u HKUIer, SieddiillemWler >»re»«^, n- 4.» Vlittlt-Iimii't»'. Ist. E KpiittSsL kustsLse «müsn sclinsl! spislügt. Z 1tk<tt*au«ff prouipt. — I'rol«« KIM», j» SM^ 1« vro«pr««kar: III. X>. :I7>7. "WG 7I»elern«t« Aor'ss/s 4ew t^riitimlea lie^r-itteli«-e.l'itjefm»' i° lsieii Sewrivd L klsul, Z 3oN:stsr»vt.Z VM.2S. ^ S»8SL?rSÄ^Ä.««VL' kvxvlliodjn in LI'^8«tvr v. L. kotseliks, L7Ä"» >lO«Iruir^r«t» IS i8tstttkLU8-. ^ 21» ' Pkrsonenbesörderimg der StaatSbabneii ^ Hostinchrichte», Laiidtagsverhandluiigcih Ständchaus, Balinhossbautcn. iffeiammtralhssitzüng. Oierichtsvechandlniigen. Tageöaeschichtc. Mntbmaßliche Witternilg: Heiter, trocken. Frost. Mittwoch, 22. Haimar. Die P*rso«e«besörden,ng «nf den süchsischen Ltaatsbahnen. Bon sehr geschätzter Seite wird uns Folgendes geschrieben. In letzter Zeit war häufig die ungenügende Gelchwlndig- kett sächsischer Schnellzuge der Gegenstand ösicntlicher Kritik; man betonte, daß der internationale Verkehr mehr nnd mehr Sachsen entzogen würde und verlangte Schnellzüge nach dem Muster des Auslandes, wo man allerdings — wie z. B. In Amerika — sehr schwere Züge auch aus unebenem Terrain niit Durchschnitts-Geschwindigkeiten von über 80 Kilometer stündlich fährt. ES besteht kein Zweifel, daß man im Auslande in diesen, Punkte mit weit größerer Energie vorwärts strebt oder infolge der Konkurrenz vorwärts zu streben gezwungen ist. als bei uns. und wir holten rascheren Fortschritt aus dieiem Gebiete auch in Sachsen für unerläßlich, möchten uns aber heute vor Allein eines Stief kindes unserer Bahnen — der gewöhnlichen Pcrsonenzüge — dringend annehmen. Die Personenzüge bilden daS Beförderungsmittel für die große Masse des Publikums, für die meisten Geschäftsleute, für die Be wohner der mittleren und kleinen Provinzlalstädte, für den Arbeiter, für die Touristen nach den herrlichen Punkten unseres Erzgebirges n. s. w., und auch Bewohner glößewr Städte werden, wenn sie viel reisen, gezwungen sein, sich in ausgiebiger Weise der Personen- züge zu bedienen. Nur ein geringer Bruchthcil der 40 Millionen jährlicher Reisenden der sächsischen StaatSbahnen entfällt auf die Schnellzüge. Die Frag«: „Steht die Schnelligkeit unseres Pec- sonenzugSverkehrs auf der Höhe der Zeit, oder kann durch Ver besserung desselben gerade dem geschäftigsten Theiie unserer Be völkerung. durch Ersparung großer Verluste an Zeit und somit an Arbeit und Vermögen, wesentlicher Nutzen gebracht werden" ist also von der einschneidendsten Wichtigkeit für das Wohl unseres Landes. Hierbei sei besonders betont, daß man bei Beantwortung dieser Frage durchaus nicht nöthig hat. sich lediglich aus Vergleiche mit Nachbarstaaten, z. B. Preußen u. s. w.. zu stützen, sondern daß hier die höchsten Leistungen, welche die Jetztzeit kennt und welche in Amerika und England zu suchen sind, unbedingt als Maßstab zu Grunde gelegt werden müssen. Eine Berechnung der durch schnittlichen Geschwindigkeiten der Personen,üge aller unserer iäch- v scheu Vollbahnliiiicn ergiebt folgendes Resultat (ausgcichlvsjeu sind olle die Linie nicht gänzlich durchlaufende Thcllziige und die Sckundärzüge): Am schnellsten fahren sonderbarer Weise die Per- «onenziiqe der Linie Trcsden-Röderau bei 40.6 Klm. stündlicher DnrchschniUsgeschwindigkelt. dann folgt eine Gruppe von 0 Linien mit Geschwindigkeiten zwischen 38,5 Klm. und 30 Klm., größten- theils wenig über 30 Klm. liegend, und hierauf die Hauptgruppe von 20 Linien zwi'chen 20 und 30 Klm. Am Mittel fahren die Achsischen Personeiiznge mit 27,76 Klm. stündlicher Durchschnitts geichwindigkcil. Nu» darf man aber nicht glauben, daß dies auch die wirkliche Berörderniigsgeschwindigkrit für die Reisende» ist, letztere liegt infolge Hinzukommens der häufigen und oft stunden langen Wartezeiten beim Uedergang aus andere Linien noch wesent lich ticler und wird wenig über 20Klm. stündlich betragen Würde j ma» weiter auch die Sckundärzüge mit berücksichtigen, so käme j inan aut ganz erschreckend niedrige Ziffern. Die Langsamkeit der «ächsischen „Bummelzüge" ist zwar allbekannt, daß man aber bei näherer Ilnterluchnng aus Resultate wie oben kommen würde, durste doch die meisten noch überraschen. Ma» steht hier vor Ge schwiiidigkriten. mit denen das Fahrrad und der Motarwagen die Konkurrenz aufnimmt. Wenn auch keineswegs die Schwierigkeiten zu verkennen sind, die das sächsische Terrain und dir Häufigkeit der Stationen theil- iveisc dem Zugverkehr bereiten, so muß doch gesagt sei», daß der heutige Stand der Eiienbahntechnik ein iolcher ist, das; die geschil derten Zustände, welche vor mehreren Jahrzehnte» vielleicht befrie digten, vewnders in unierem engeren bar sind. Sachien Ist der gcwrro regiomste Staat Deutschlands und . intensiveren Verkehr answeisen, wenn bessere Gelegenlieitci, dazu vorhanden wären. Bi» zu welcher enormen Entwickelung der Eisenbahnverkehr steigen kann, dafür ist rin beredtes Beispiel die nordamerikaniicye Union, welche pro Kops der Bevölkerung sechs Mal iobiel Eiienbahnzüge besitzt als das Königreich Sachse», nnd deren Zng-verlclir de» nnsrlge» — gleichsiluirte Gegenden voraus geletzt - an Schnelligkeit und besonders Häufigkeit weit nbertrisst. Druden aber wirbt die Konkurrenz um die Gkmst des Publikums und brinnt dieicm tlnmllchst alle Erleichterungen im Voraus ent gegen in der Hoffnung ans fleißigere BenuNung der Bahnen, wäh rend es bei uns gewöhnlich erst längerer Bemühungen und Peti tionen bedarf, um auch nur einen einzigen neuen Zugslauf zu er ringen. Im heutigen rastlosen Ko»knrre»zkainpfe. der durch aller hand staatliche und nichtstaatliche Lasten inimer mehr erschwert wird, ist Jedem und vor Allem auch unseren kleinen Geschäfts leuten der Spruch „Zeit ist Geld" Immer mehr zum Gesetz gewor den. das beweist u. A. auch das fortwährende Drängen zur Ver besserung des Verkehrs in den Städten und die rapide Entwickel ung des Fahrrodvcrkehr»; und dieser allgemeinen Zritströmnng muß das große staatliche Verkehr-Institut In ausgiebigster Weise ---- nicht nur Rechnung tragen — sondern ^»Vorkommen. Das auffällige, mehr und mehr zunehmende Zunickbleiben der Reisen am größere Entfernungen gegenüber den Fahrten auf kürzere Streaen. welches die sächsische Eiiendohnslatistlk lehrt, ist sicher zum großen Tdrile mit darauf zurückzuführrn. daß man sparsamer «ist der Zeit rechnen gelernt hat und wegen schlechter Anschlüsse und verhältnißmäßlg zu langer Reisedauer zäusig größere Fahrten im Lande ganz iinterlassen muß. Stillstand ist Rückschritt, dos gilt vor Allen, für da- Verkehrswesen. Ebenso wie daö Reich mit unvergleichlicher Energie a» die Eiiisühnmg und weitgehendste Nutzbarmachung der großartige» Errungen- ichasten ves Fernsprechwesen« ging, hätte Sachte» — und kein anderer Staat Deutschland- war geeigneter dazu — sich den Lorbeer in Bezug ans Einführung elektrischen Eisenbahn verkehrs «nsnaen können. Dazu sind aber vor der Hand aus ver- i schiede»«;» Grunde» leine Aussichten da. und so kann man nur hosien. daß es de» weitblickende» und lhntkräsiigen Privaten und Gemeinde», welche größere elektrische Bahne» innerhalb Sachsens plane», gelingen möge, »iiter Ucberwinduna aller Schwierigkeiten dieiem neuesten »nd anssichtsvollsteii Verkehrsmittel zum Siege zu verheilen. Da aber naturgemäß auch der elektrische Betrieb erst einen allmählichen EntwickelungSgang durchzumachen haben wird, ent steht die Forderung, nnsere vorhandene» VerkebrSetniichtungen so zu verbessern nnd nmzngestallen, daß dem fortschreitenden Bedürf nis; der Zeit nach Vellehrsbeschieniiiglliig thunlichst mich Rechnung getragen wird. Und i» der Thai dürste es ohne nnverhältnißmäßig Hobe Unkosten möglich iei». mit den vorhandenen Mitte!» wesent lich vcimelirtc und beschleunigte Ziigsverbindunge» zu schassen. Es bedarf aber hierzu einer gründlichen Revision nnd Umarbeitung des sächsische» Fahrplanes unter wcitgehendstel Berücksichtigung aller Wünsche des Publikums, denn ohne wcsentlichc Eingriifc in die alte Falnorbiinng sind alle festgewurzelte, kheilweis aus de» Ansängen be-S Eisenbahnwesens stammende Uebelstände. wie z. B. dcrienigc. das; man in Neichenback bei sämmrlicheii Peisoiienzngs- anschlüssen von Hoi Planen nach Ehemnitz-Dresden und umgekehrt etwa eine Stunde Zeit im Wartcjaal unnütz absitzen mutz, daß man vom oberen Erzgebirge säst keine Zuganschlüsse »ach dem unteren Mnldenthal bat w . nicht zu beseitigen. Es ist irnerläßlich, nm häufigeren und schnelleren Zngsvcrkehr z» ermöglichen, von den lchivtriälligen. langen, meist noch mit mehreren Güterwagen belasteten Perstmenzügen abziigehcii nnd dimir kürzere, leichtbcweg- lichc. ausschließlich mit Lustdruckbrrmicn ausgerüstete Züae in rauherer Ansciiiaiidcrsvlge verkehren zn lasse». Hieraus ergiebt sich eineslhciis Gelegenheit zn besseren Anschlußlombiiiationen. andercn- IheüS die Möglichkeit schnellerer Bewegung auch au! unebenem Terrain, rascheren Anfahrens und Haltens. Letzteres ist ganz be sonders auch >ür die Betriebssicherbeit von hohem Werthe, wie uns das Ocderaiicr Unglück recht tiiibnnglich zeigt. Das Wagen material und Zugsbrgieitiingspersonal reicht für die vermehrte», aber kürzeren Zuge aus, letzteres umsomehr, als infolge der ge planten Badnslclglverre die Züge in Zutz.nff üverhaniff mit ge ringster Begleitung gefahren werde» können. Lokomotiven sind in Uevrrzahl vorhanden, man braucht »nr daS im Auslande geübte Svstem eiiizilsührcn, die Lokomotiven, anstatt mit dem Führer ruhen zn lassen, möglichst nniinterl'iochen bei wechselndem Personal in Arbeit zn erhalten. Es genügt dann eine relativ viel geringere Zahl Maschine» zur Anficchterhalkung des Betriebes, die tägliche Wiedcrnnheiznng der Maschinen wurde geipart. und man könnte infolge rascherer Amortisation der Maschine» zeitiger an Ersatz durch neuere, bessere Svsteme denken. Der Umstand, daß heute aus linieren Bahnen noch Lokomotiven gefahren werden, welche schon ein Drilleijahrhundert Dienst thun, begünstigt gewiß nicht den Fortschritt im Eiienbahnwescn. Wenn auch die empfohlenen Reformen zunächst in mancher Hinsicht gewisse Mehrausgaben mir sich bringen, jo kommen diese jedoch gegenüber dem Ziele, dir Wohlfahrt des ganzen Landes zu heben, nicht in Betracht, bald aber wird auch das unzweiscihaste Anwachsen der VeikehrSzisiern de» Ausfall reichlich decken. In daiikenSloeitbcslcr Weise sind schon zu wiederholten Malen hervor ragende Mitglieder beide« Kämmen, unseres Landmgs für den Fortschritt unseres Eisenbahnwesens eingctrcten, hoffen wir, daß das allgemein hcrvortretcndc Verlangen nach zeitgemäßer Ver besserung des Personenverkehrs ans Grund der oben entwickelten mehr halt fleißigste, relativ bevölkertste nnd würbe mit Sicherheit einen weit Gesichtspunkte auch an dieser bcrusenen Stelle eine kräftige, wohl wollende und erfolgreiche Fürsprache finden möge. Ei» ganzes Land mit Millionen fleißiger Bewohner würde es zu schätzen nnd zu danken wissen. Vor 25 Jahren. Versailles, 22- Jan. Vor Paris erzielte die Beschießung gegen St. Denis „nie Resultate. Am 22. verstummte dort das seindliche Feuer fast ganz. In St. Denis wie auch in Paris be merkte inan mehrere Fenersbrünste Eine fliegende Kolonne unter Oberstleutnant Dobschütz ver sprengte in der Gegend von Bvurnwnt. an der oberen Maas, Mobilgarden; feindlicher Verlust über 180 Man», diesseits 4 Mann verwundet. Äonrogne. 22. Jan. In der Nacht vom 21. zum 22. die Laufgräben gegen die Perches in der Linie Danioutin vis Perouse ohne Verlust eröffnet. Am 21. besetzte» Abtheilungen der deutschen Süd-Arme« nach leichtem Gefechte Düle und nahmen 230 mit Lebensmitteln. Jou- rage und Bekleidung betodene Eisenbahnwaaen. Am 22. wurde die Eisrnbahn-Moiclbrückc zwischen Nanch und Toni durch eine Franctirenrbande gesprengt. Im Norde» hat die I. Armee das Derrain bis zu den Fest ungen vom Feinde gesäubert. Fcntsckn'kib- «nv FkNifprech-Vtrichle vom Ll. Januar. * W i c n. Die henke von Professor Moletig an zwei zn overi- rendcn Kranken mit den Röntgen'scheu X-Strahlen gemachten Ver suche hatte» eine;« vollständigen Effolg. Tic photographirchr» Bi! der zeige» bei größter Schärfe nnd Präzision die Defekte in der durch eine» Rr»o»'er>ch»s; verletzte» linke» Hand eines Mannes deut lich und den Sitz des kleinen Projektils, sowie bei einem z» overi renden Mädchen deutlich den Sitz und das Wesen einer Mißbil dung im linken Fuße. Tie Aufnahmen liescrn sonach die Hand habe für eine genaue Bestimmung oer OpcrationSpunkte. * Paris. Die Kummer berieth die Tvnkinanleihc von 80 Millionen Francs. Aba. Demontsort verlangt eine Unter suchung über die frühere Verpflichtung betreffend Tonkin. die der vom Berichterstatter getadelte frühere Sekretär der Kolonien. Etlenne. unterstützt. Die Beratlmna findet am Donnerstag statt. Heule wurde das Grlbbuch der Mekongfrage verthcili, wonach England und Frankreich eine Kommission zur Festsetzung der Grenze des Gebietes westlich des unteren Niger ernennen werden, welche auch die Zollfnme betreffend Pnncsien regeln wird. * Parts. DaS Abkommen zwischen Frankreich und Eng land, welches beute im Gelbbnche veröffentlicht Ist, setzt die Mekong-Grenze der englischen nnd französischen Besitzungen fest und enthält nichts über die in der Presse gemeldeten Zugeständ nisse Frankreichs an England betreffs Malakka * JrkaterinvSlaw Die Zahl der l>«i bem Theaterbrande verbrannten Personen wivde aus 21 seslgcsteNt. Das Feuer brach s» einer Garderobe aus nnd tceivreitetc sich mit rasender Schnellig keit DaS Publikum, welches sich »»läßlich einer Zwischenpawe thrilwrisr ans den Korridoren vekand. rettete sich größtentheils ein kleiner Theil, vornehmlich Kinder, blieb flüchtend im Ankleide zimmer einer Schauspielerin stecken und tam dortselbst um Berlin. Reichstag. Ter Präsident theilt mit. das; dem Hause von der hiesigen Firma Mar Schulze ein monumentales Tintenfaß als Geschenk überreicht worden iei. Ec Hain: dasselbe dankend aiigenoiirmcn und dem Wunsche der Spenderin gemäß dem Reichskanzler zur Benutzung im Reichstage iiberwwie» Das T«nlcnfaß ist auf den, Tuch des Haines zur Ansicht ausgcstell!. Tie Berat!)»,ig des PostctnlS wird fortgesetzt. — Adg. Lcnsiiiann lfrelj. Volksp.!: In der Postverwaltnug herrscht eine gewisse Stagnation Tie Vernachlässigung der llnterbcanttcn hat zur Folge, daß diese Leute sozialdemokratisch wüh cn. Für das geringe Brieiträgergehatt sind ältere Leute nicht zu gewinnen und so tomntt es, das; Hinge Leute von 15 Jahren Heine schon als Bciestrnge- beschäftigt werden. Mit ihren Ueberschüssen kann uns die Post nicht imponiren, io lange sie dieselben dadurch erzielt, daß sic sich ihre Sendungen »»entgeltlich von de» Eisenbahnen befördern läßt Sporen könnte die Post an ihren Monumentalbauten. Redner betürwortet die Ermäßigung des Stadtbrielportos und des Zeit- nngslarits. Ter letztere ist so lheuer, daß einzelne Zeitungen ihre Verbreining durch Reisende besorge«! lassen, weil sie dadurch billi ger ivegkomnien Auch die Teiephongcbühren sind zn hoch. In Schweden, Täneniark und in der Schweiz sind sie niedriger und das Fcrnsprechwesen ist deshalb dort stärker entwickelt als bei uns. — Staatssekretär. Dr. v- Stephan: An, die Transportsreiheit aus den Bahnen tonnte die Po» verzichte««, wenn Sie die Postfreibeil ansheben wollten. Die Erhöhung der Sclretärgchälrer war dringend »öthig. aber wir konnten sie nicht durchführen, weit der Reichstag nicht die »vlhigen Mittel bewilligte; überall lagen Minder einnahmen und Mehrausgaben vor. Im nächsten Etat werden wir große Forderungen für Teievbonanlagen ausstellen müssen, da werden Sic sich wundern! (Heiterkeit). Bei uns sind die Tele- phongebührcii geringer als in anderen Staaten, wo die Verhält- nisie cbenio liegen als bei uns: deswegen ist ein Vergleich nicht möglich, denn dort sind die Tarife zwar niedriger, aber mit den unsrige» nicht vergleichbar, denn dort müssen die Leute die Apparate nnd die Leitungen bejahten, die wir unentgeltlich liefern. Ter ungarische Zonentarif, aus den sich Vorredner berief, hat ganz erheblich erhöht werden müssen. Bei der Revision des Zeitungs- tarifs wird von einer Herabsetzung nicht die Rede fein können, denn er ist heute schon auf ein Minimum reduzirt. Alle Reform- Vorschläge. die uns gemacht worden sind, namentlich von der Presse, gehen immer von dem Jntereffenstandpuntl des betreffenden Ber legers aus Auf die Privaikonkurrenz im ZcirnngSverkrieb sind wir nicht eifersüchtig, wir gönnen den Leuten ihren Ecweib. Wenn das vielleicht auch nicht saufiiiünniich ist. w ist es doch human. — Abg. Tr. Förster lReformv.): Tie Postverwaltung hat nicht in erster Linie die Aufgabe, rür die Reichssinanza, zu sorgen. Sind neue Posteinrichtungeii nörhig oder neue PoslauSgabe». so müssen sie gemacht werde». lieber die Mittel des Beschaffens. das ist cura pasteriar. Der Erholungsurlaub der Beamte» tollte ihr gutes Recht sein und nicht eine desvndeoe Vergünstigung. Von derDrangialirung desPostasnstentenvereins sollte man doch endlich Massen, dadurch gewinne nur die Sozialdemokratie. Redner kritisir! schließlich das Telephonprivileg der Post und Depcsche»bu«ec»ls ES ist ein Mißstand, wenn dielen Bureaus gegenüber andere Depeschen ziirückstchen müssen. — Abg. D. Hannn«icher lnai.-l.-; Für die Organisation und LcistungSl-chigkeit unserer Post sind wir ; vr cv Herrn v. Stephan großen Dank schuldig. Namentlich danken wir es feiner Voraussicht und Energie, daß unser Fernsprechwescn mit den Einrichtungen En.ilandS und Frankreichs konlunireii kann. Herr v. Stephan wird sicher bemüht sei», die ihm nnlersrebenden Betriebe so billig für das Publikum zu machen wie nur möglich. freilich muß dabei die Finanzlage in Betracht gezogen werden. — Abg. ,rrhr v. Stumm (Neichsp.t wendet sich gegen die Aeußerung Försters, daß die Postbeamten dunst Nichtberücksichtigulig ihn« Wünsche den Sozialdemokraten zngetrieben würden. Wenn das einen, so humanen Ehef wie Herrn v. Stephan passirt, dann sollt« man doch erwägen, ob Strenge nickt bessere Wirkung habe. Ter Antrag LingenS (Eentr.) wegen Freigabe der talholischen Feiertage Allerheiligen und Frohnleichiiam sei «i>ia> »elmwar, denn er sthaf' .' eine bedenkliche Kluft zwiichen evangeliichen und talholischen Beamten und würde zu weiteren Forderungen in andcreir Refforts führen. Die Frage kann nur in den Eiirzcistaaten entichiedcn werben. Nach Ausiunit des preußischen .Handeisministers ist Frohnleictmam in den Rhciiigegenden kein gc>chüillicher Feiertag — Abg. Tr LingenS (Eentr.t wünscht, daß von der Eentralstell': ans gesprochen weide, daß den Beamrrn eine volle und nneingc- fchräiitte Soniitagsriihe gewährt werde, ohne vorherigen Nach; dienst u. s. n. — Abg. Jskrant (Antij ): ES war mir sehe interessant, gestern zu höre», das; «'«irittalische Sozialdemokratm der Teutschen darin vorangingc. Sonntagsruhe zu empfehlen während die deutsche Lozialdcinvlrcnie nur cuie Ruhepause oll. gemein zn fordern pflege — Abg Hitze (Eentr.) bleibt bei dein Verlange», die FciertagSsrage reichsgesetzlich zu regeln. — Abg. Schall (kam.): Meine Freunde billige» das Verlange» nach Gleich steluing von Frohiilcicstnnm und Allerheiligen in;; den Sonntagen, meinen aber, daß zur Regelung dieser Frage nicht der Reichstag, sondern der Landtag zuständig ist Wir würuchcn dringend, das; der RcichsstaatSsekretär seiiieVeinnhnngen sorljetze, um allen Beamte» volle Sonntagsruhe zu sichern. — Tic Position Staatssekretär wird genehmigt nnd die von der Kommission vorgc'chlagenc Rcio lution. den Reichskanzler zu enuchen. daß die "Annahme und Bc stcllung gewöhnlicher Packele an Sonn- und Festtagen, mir Aus nahme der Zeit vom >8. bis 30. Tezembcr. uns Eiiienduiigen de - schränkt werde, angenommen. Tic Abstimmung über die Resolution betreffs der fathvli'chcn Feiertage findet wäter statt. Ebenso ersolg: die Abstimmung über die "Anträge des "Abg. Werner (Antii.) und Tr Schacdier (Eentr.). betreffend Gleichstellung der Post- und Telcgraphen-Assiste»teii ouS den Civil-Anwäriern mit de» gleichen Bcanitcn aus den Militäranwärkern in der Zulassung zur Sekretär Prüfung, wäter statt. Gegen die Anträge hatten sich Unteffioats lekreli'l Fischer und Staatssekretär Dr. v. Stephan entschieden ausgesprochen. — Morgen: Anträge aus dem Hause, betreffend Vorrechte der Bciiihandnierker, Sicherung der Wahl- und Koalitions freiheit. Berlin. Das preußische Abgcordrictclibain begann henke die erste Lesniig des Etat-5. Abg. Richter rfrrii VolkSp. Polen,: sirtr gegen ben sog. Finanz Antonia!, der bekanntlich graßere Reiches im Interesse der einzel- und sprach sich gegen das vom . . „ „ SchuldentilgungSgeset; ichuii nm des willen ans, weil er angesichts der stantsjoziaiistischcii Projekte Miguel s dem Staate keine weiteren Mittel zur Kavstaliffnma »rrr gegen oen sog. ^mauz z'niwi finanzielle Selbstständigkeit des Re staatlichen Finanzen berwccki und Finanzrniiiister nngrkniidigte Schuld«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite