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Oll,fi-tvi» nunmt nnt- tt<n IN« Ui-v.^dun->,'<'u^»ilt, viK-ü-viK ,-„» -Xllwrttlumtvr. FIr»ii »»«««eilt um Iiequemst« i»«I hilliNteii. »iw.oi^on xur VonuitstZunz- tlhorgiolit :,u cii« nonn num or.it" »n«I iltvit» ^n««»»< «Utzt«»n ,, llriL80U8l<;iiL L Vv^Ivt' IN 1)ro8d«n, IVilickriithnifraiav 3!), I, st-ogmiühor Ilost'I ilo IRimio. gj 27. dulirxuux. stnkiale werde» Marienftrahe II di» Nachm. » Uhr äuge,io»,men, Lounlag» dis Mittag» lLUHr. I» Nrulladl nur a»Wochentage»! nr. ti iolieega slc Nr. b dis Nachm. AU hr. — Die einspaltige Penireile lohet lll Pigc. Sirrgclorrdl M Psge. tiiuc Aarautie für da» nächst- tagigc Erlchcrnen der Jrnerate wird nicht gegeben. Auswärtige Annoncen- Autlräge Vonuiibelauntkn-rjerivueurnieiire» wir »ur gegen Pränumerando, Zahlung durch Sirieimarle» oder Poneinzahlung. «ich, ?,ldcn lohe» Id Pig. Jnierale tllr die Mvniaga- tzitliumer oder nach einem FclUage die Pcltljcrlc llu Pl, ^atürlielie MuerLlv7L58er t» f, »NI« lienntv, » UIIni«^ «atvtt» vvrrittlitfr Kol L ^ 8okloK8-81r. 11. ^ IIuii>>t-.Xi«nI(>g>.>!li- „,ul Voi'iumlt-lst'.-nchül't untürlichor A HiiuriiiluU^r und <jiud1vn-1^«duktv. ^ frvis rusvnltunfl nsct» sllvnNietilungen ller 81sltt. r'<--S^7Äb.r«^» «r. 74. Witterung dein i«. Mär»: Barometer nach Odkar Bitzeld, Wallsir. lö <Al>dS. VU.> i 77SMill.. teil gellem > Mlll. gelalli». Thermouieirogr. n.Slrauii, ! Icmpcr. 7 o zg., »lcdr. Tkinv. !>° W.. iwitihe Temu. 12 " W. Norln-r-n » Wj„d. Veiler. Aussichten für den 15. Mär»: Boiiviegend heiter, trocken, Temperatur dieselbe. ! Mittwoch, IS. Mörz. iücrautworllicher Rcdactcur für Plülsttlchkö Nr. linr il Biere» in Drei-ten Was hat die katholische Kirche mit dem Tabak zu thun? Weder Frivolität noch Necklust hat diese seltsame Frage eingegcben. Sie ist oiclinehr ganz ernstlich gestellt. Man saht neuerdings die verschieden artigsten, sich im gcivöhnlichcnLeben garNichts angehcndcnDingc unter einen Generalnenner zusammen, als seien es ungleichnamige Brüche, liniere Zeit erlebt allerdings wunderbare Zusammenstellungen. Man siebt Äüse als Blei, Corned Bccf als Eisenwaareu, (5hocolade als seine Spitzen verzollen. Darum schlage man nicht die Hände über dem Hopf zusammen, wenn man Papst und Tabaksmonopol in einem Athcm nennen hört. Also noch einmal: Was geht der Tabak die katholische tünche an? Ilm Arzneikräuter haben sich die Milche vielfach bekümmert, niemals aber um das Tabakskraut. Man kennt die Verdienste der Hlöstcr um Gartenbau und Lbslzucht-, löstliche Biere und berühmte Schnäpse verdanken ihnen Entstehung and Namen. Aber dah die Tabnkspflanze in der Geschichte der katholischen Kirche eine Rolle spielen sollte, das wäre doch zu! seltsam. Und doch munkelt man davon. Fürst Bismarck kann in! oem jetzigen Reichstag nun und nimmermehr eine Mehrheit für das j Tabaksmonopol erzielen, wenn nicht die Mitglieder des Ecntrums oasür sind. Vielleicht auch dann noch nicht, sicherlich aber nicht obne sic. Das ist männiglich bekannt. Ebenso bekannt aber ist cs auch, dah das Eentrum auf das Sehnlichste die wirtliche Beilegung des KirchenkonfliktcS verlangt. Der Gedanke liegt gar nicht so lern, beide Thatsachen zu verbinden, d. h. dem Eentrum in kirchlichen Dingen bedeutende Lpser an Stnatshohcitsrechtcn zu bringen, vorausgesetzt, dah das Eentrum wiederum seinen Widerspruch gegen das Monopol aufgiebt. Diese Eombinntion aber hat zur weiteren Voraussetzung, dah das Eentrum auch in dieser rein weltlichen Frage den Befehlen des Papstes gehorcht. Hieran aber haben wir unsere grossen Zweifel und so lange wir nicht durch die brutale Tbalsachc des Gegentheiles belehrt sind, nehmen wir wohlgemulh zur Ehre der von I>r. Windthorst geführten, grohcn und mächtigen Partei an, dah sie, getreu ihren früheren feierlichen Versprechungen und Erklärungen, gegen das Tabaksmonopol stimmen wird. Tie gelreuen Söhne der katholischen Kirche ordnen sich willenlos in tirchlichcn Fragen dem Ansspruche ihres geistigen Oberhauptes unteri in weltlichen bewahren sic sich die Selbstständigkeit ihres Ilrthcilcs. To schmerzhaft sie eS empfinden, dah »och immer nicht der kirchliche Frieden hcrgestcllt ist, ja, daß sogar die rein religiösen Pflichten, wie Messclcscn und Cakramentspendcn, unter Umständen mit Kerkerhaft bestraft werden, so ist für diese Scclenschmerzen nicht die Tabakspflanze das geeignete Arzneikraut. Ter Unterhändler des Fürsten Bismarck in Rom, Herr v. Schlözcr, mag sich daher ein anderes Auskunstsmittel zur Herstellung des .Kirchenfriedens aue-suchen, als die Bedrängnis: der Gewitzen der deutschen Katholiken durch die Zumuthung eines Ucbcrzeugungswechsels in der Tabaksfrage. Die Verhandlungen des Herrn v. Schlözcr gingen bisher lediglich mit dem päpstlichen Untcrstaatösekretär Kardinal Facobini vor sich. Erst dieser Tage erlangte Herr v. Schlözcr eine Audienz bei deni Papste. Dieser empfing ihn niit vieler Eourtoisic und äuhcrte sich dahin, dah, sofern cs nur von ihm abhängc, das Einvernehmen der Eurie mit der prcuhischen Regierung in allen Punkten hcrgestcllt sei. Ob es noch in diesem Frühjahre zu einer Reichstags-Session kommt, hängt nicht bloü von dem Fortgange der Verhandlungen des Fürsten Bismarck mit dem Papste, sondern auch von der Festigkeit der deutschen Bundesregierungen ab. Prenhen hat es vielleicht in der Hand, die Mittelstaatcn in der Monopolfrage zu majorisiren. Es verfügt mit der Waldcckschcn über 18 Stimmen im Bundesrathe; cs kann auf die 4 Stimmen Würtembergs rechnen nirb bedarf daher zur Mehrheit (M von 58) nur noch 8 Stimmen. Es fragt sich, wie sich die beiden Mecklenburg, Brnunschwcig und die thüringischen Kleinstaaten dazu stellen — denn die anderen Staaten: Bauern, Sachsen, Baden, Hessen, Oldenburg und die Hansestädte sind gegen das Monopol. Die Minister Thüringens haben soeben in Fcna die Köpfe zusammcngcstcckt. Nehmen wir an, dah mittelst des bekannten Druckapparates sich doch M monopol- freundliche Stimmen im Bundesrathe zu einer Hartgummiplattc zusammcnprcsscn lassen, so wird Fürst Bismarck sich wohl mehr als einmal überlegen, ob er die Mittelstaatcn durch Majorisirung mittelst der Kleinstaaten sich so entfremdet. Das Glückwunsch-Telegramm des Kaisers Franz Joseph an seinen siegreichen General Jovanovitsch und dessen bravouröse Truppen war wohlverdient. Der Aufstand in Dalmatien ist that- sächlich zu Ende, der in der Herzegowina wird es wohl bald sein. Mit den nach Montenegro flüchtenden Jnsurgentcnhordcn wird man wohl wenig Federlesens macken. Um aber in jenen, für Räuber- bandcnbildungcn wie geschaffenen unwirthlichcn Gebirgen dauernd friedliche Zustände herzustellen, bedarf es östcrrcichischcrseits noch beträchtlicher Kraftanstrcngungen. Längs der Grenze gegen Mon tenegro hin und auf strategisch wichtigen Punkten sind Befesti gungen auSzusübren, die mit ausgiebigen Garnisonen auszustatten sind. Um die Verpflegung der Truppen in jenen Felscnödcn und begueme Verbindungen herzustellen, sind kostspielige Strahen zu bauen. Starke Garnisonen sollen noch mehrere Monate dort ver bleiben. Alles dies kostet viel Geld; man veranschlagt die dazu erforderliche Summe aus 12. 15 oder gar 20 Millionen Gulden. Zu deren Bewilligung sollen die gemeinsamen Delegationen nach Ostern zusammentrctcn. Die österreichische Rcichühälstc bat auher- drm noch ein Defizit von nicht weniger als 33 Millionen Gulden zu decken. Das Geschäft der Gcldborger blüht immer in Oesterreich. Weit weniger Glück als Oesterreich hat Frankreich mit seinen Fnsurgcnten in Tunis. Die Ermordung von friedlichen Reisenden zwischen Tunis und Kaiman, mitten auf kiner französischen Militär- strahe, durch Arabcrhordcn beweist, wie wenig cs den Franzosen gelungen ist, auch nur in dem von ihnen militärisch besetzten Ge biete Ordnung zu schaffen. Auch an anderen Punkten erhebe» die Muhainedancr die Fahne des Aufruhrs gegen die Franrosenherr- schast. Sie haben sogar an Stelle des von der arabischen Sache abgefallcnen und ganz zum Werkzeug in der Hand der Franzosen gewordenen Ben Mahomed-es-Sadok den Aali-bcn .Khalisa zum Bcy der Regentschaft von Tunis ausgerusen. Tie srnnzösischc Kammer muh sich harte Vorwürfe wegen ihrer Ilntliätigkeit gefallen lassen. Man sagt: was sic denn eigentlich bis jetzt geleistet habe. Antwort: sic hat erst das Ministerium Gambetta auf den Schild gehoben und eS dann gestürzt. Voilü Imit. Reformen, nach dem das Land verlangt, sind auf allen Gebieten in Angriff genommen, aber keine hat bisher Gesetzeskraft erhalten. Dafür hat cs Fnter- pcllationcn über alles Mögliche geregnet, so dah Frencinct die Kammer beschwor, die Regierung nicht durch fortwährende An fragen in ihren Vorbcreitungsarbcitcn zu stören. Fn einem Punkte darf man den französischen Parlaments- Mitgliedern nickt Mangel an praktischem Sinn vorwcrsen; der von den Gambettislen, Rane und Naguct an der Spitze, ausgehende Antrag aus Erhöhung des Deputirten-Gelialts von 0000 auf 12,000 Francs jährlich ist bereits mit zahlreichen Unterschriften versehen, und mehrere der Unterzeichner haben mit dem Premier und dem Finanzminister Rücksprache genommen, welche Beide den 'An trag zu unterstützen versprachen. Natürlich würden die Senatoren die gleiche Zulage erhalten. Tie Mehrkosten des parlamentarischen Apparats würden sich dann aus circa 2'/e Millionen Francs jäln lich belaufen. Andererseits haben es die Gesetzgeber verstanden, ihre Privatausgaben für Reisezwecke durch eine seltsame Art von privilcgirtcm Abonnement bei den Bahnen aus ein Minimum zu reduciren. Feder Deputirte zahlt, nach dem von der Deputirten lammer nngenoinmcncn Beschluh, 10 Francs monatlich air die Ouästur ein, für welche Summe er, Dank einem freundlichen Ent gcgenkommen der Balmverwaltungen, freie Fahrt aus allen fran zösischen Eisenbahnen geniehen wird. Diese Gunst ist wenig ge eignet , die Achtung vor dem Parlament in den Augen des grohen Publikums zu erhöhen. Fcdermann sagt sich, dah dieses Abkommen nur möglich war, weil sich die Balmgeiellschasten einen freiwilligen Verzicht aus eine Einnahme auferlegen, welche, gering geschützt 1200 bis 1500 Francs durchschnittlich für einen Deputirte» oder Senator beträgt, also mindestens eine Million in. Ganzen. Die Bahngesellfchasten sind aber dafür bekannt, nur dann generös zu sein, wenn cs ihnen ihr Vortheil nahe legt. Die Kammern haben sich nun zunächst über das Projekt zn entscheiden, wonach der Staat gegenüber der Lrleans-Äalm aus die 'Ausübung seines Ankaussrcchls bis zum Ende dieses Falnlmnderts verzichtet Nach dieser Gesellschaft würden selbstvcrstünolich auch die fünf anderen grohen Eisenbahnen Frankreichs die gleiche Gunst erhalten. Man ist unter diesen Umständen nur allzu geneigt, in dem Entgegen kommen der Bahnen gegen die persönlichen Wünsche der Gesetz geber eine 'Art von Besiechungsvcrsuch zu erblicken. Mncstc Trlrflraminc der „Dresdner Nach»." vom 14. Marz. Berlin. Prinz Georg von Sachsen trifft zur Feier des Ge burtstages des Kaisers am 21. März hier ein. Fn seiner Beglei taug wird sich Rittmeister v. Borberg befinden. Prinz Georg lehrt bereits am 23 März nach Dresden zurück. Berlin. Das Abgeordnetenhaus setzte die gestern vom Ab geordneten von Ennern euigeiädelle .Kullurkamptdeballe fort, v. Eimern stand völlig vereinsamt; feine lieben Freunde sahen dem zwischen ihm und den Ecntrumsredncrn statt- findendcn Geplänkel ganz schweigend zu. Er tritisirke namentlich die päpstliche Enenklila vom Fuli v. F. l>r. Rcichen- sperger-Köln meinte, die Eimern scheu Angriffe auf den Papst kämen ihm gerade io vor, wie wenn man mit Flintenkngeln nach der lieben Sonne schiehc. Tann trug daü Eentrum auch noch einen Sieg davon. Bis jetzt befand sich die für den katholischen Bischof eingestellte Summe unter den Aus gaben für katholische Geistliche und Kirche, zur grohen Unzufrieden heit deS Ecntrums, welches die Alliatlwlikcn nickt als Katholiken anerkennt. Niit Hilfe der Eonservativen und ohne Widerspruch der Regierung wurde heute dem altkatholischcn Bischof ein besonderes Eonto im Haushaltspläne angewiesen. Beim Kapitel „Universitäten" brachte l>r. Rcichensperger-Köln eine Menge Klagen über die zu langen Ferien, das Mensurenunwcsen u. s. iv. Wenn die jungen Leute wenigstens die Hälfte des Tages auf ihr Stu dium verwendeten, so würden sie noch nicht vcrsauren oder vermodern. Petersburg. Heute Morgen erfolgte die Begnadigung von zehn zum Tode verurtbeilten Nihilisten. Tic Bestätigung der Landschastsbanken für bäuerlichen Eredit und die 'Aushebung verschiedener für Polen seit der letzten Revolution beibehaltener ZwangSmahregeln wird erwartet. Kattarö. Montenegro beruft angeblich behufs Ziehung eines starken Grcnzeordons die Wehrpflichtigen ein. Der Minister- resident Thännuel unterhält seit 2 Tagen telegraphischen Verkehr mit Wien: der Scrdar R mcnal reiste gestern in einer Spezial mission Nikita'ü nach Wien. Berliner Börse. Der Anfang der Börse zeigte abwartende Haltung, neigte aber mehr zu einer festeren Tendenz hin. Später hin zeigte sich das Angebot dringender als die Nachfrage auf Grund verschiedener politischer Zeitungsartikel und von Besorgnissen bctr. der Einberufung der österreichisch - ungarischen Delegationen, so das: die Stimmung in der zweiten Hälfte der Börsen zeit ziemlich schwach war. Eine Ausnahme machten Deutsche Eisenbahnen, die lebhaft umgcsctzt wurden. Ereditacticn verloren 5' 2 Mk. Franzosen und Lombarden waren unverändert. Von deutschen Eisenbalmaclien konnten nur Oberschlesischc G Proe. und Maricnburger 1 Proe. ihres EourSgcminncü behaupten, wäh rend die übrigen Wertbc die Anfangs erzielten Gewinne wieder abgabcn. Banken waren wenig setz, namentlich die leitenden. DiSeonto musitcn IO2 Proe., Deutsche Bank 1 Proe. nachgeben. Deutsche Fonds wenig beachtet, aber behauptet, fremde etwas matter wie gestern. Fndustrien und Bergwerke vernachlässigt bei unver änderten Coursen. W1«n. X. Miir,. A»«nd». «red» UM.-. Stnnl»nhn»m.»0. vomsnrdcn ltt.70. > Anglo-Aignia-Bank . Napolconid'oe—. cnnlizicr—. Pnnicnrnlc-. dein», ! «oiorcnle —. Un». Boldrenle —. «»/, u»g. üioldrcni« —. Ungar, llrcdtt :>08,25. ^nionbank —. Slbclhatbahii —. vankverrln—. Nocdwest L0S,bc>. Marknoicnbs.oo. graiirinri a. M., I I. :»!»>:. Ulnne.:. Srcdil ,, Tnnnselih» ,. vom- l'oidcn II'»' . tstier r.'oosc —. Tilde»rculc . ^l-iipicucinc . l^aUztcr 2üO. Ü7ci'len. <>''Oldrenlc . Unsltir.t^vldrentc . 77er Ninieil —. r-"cr Nüssen—. 2. Llicil1,'.rl!el1,e . Ncucsic Uii,M. Golüriulcelie —. 3. ^iiclllanlcilie . Uil« flailjide Paplciicnlc —. Ti->cvltto —. Ziemlich scsi. Par»-. Ii. Mar.,. lLclilusi.) Nciilc r-st''..!).',. Anleihe N«r..',7. Ilolicncr 87.40. Ctnlitcdiilni Ni.'..«-«,. Loinl'iirdcn 207.-',0. do. Prioritäten? 278.00. EglMcc 228,00. Lestcrr. ^oldrentc —. Träge. Vokales »nid Liichf'ischcs. A usenthalt des sächsischen Königspaares im Süden. Einer der schönsten Punkte der Riviera di Ponente ist Mentone. 'An de- Bucht zwischen dem Eap Martin und dem Eap dclla Mnrtoia baut es sich amphitheatraloch auf. Nach Norden durch die noch in das 'Meer heranlrctenden Alpes Maritimes ge» schützt, von der wärmsten Frühlingsionnc beschienen, tennl es die rauhe Witterung uniercr nördlichen Zone nicht. 'Nach langer schwerer Krankheit hegab sich F. M. die Königin imch diesem reizenden Gebiete, »m ihre Genesung zu vollenden. Se. Ni. der König folgte >l», er reiste am 2. März von Dresden ab und er reichte über Halle-Eichherg Behro-Franksurt-Bnfcl und Gens am 3. März Abends Lnon. Die Fahrt war vom schönsten Wetter be günstigt, die schncehedecklen Berner Alpen lagen in seltener Klar heit da, nur der Mont Blanc war m seinen höchsten Gipfeln von leichtem Nebel umhüllt. 'Nachdem am 1. März die Sehenswürdig keiten von Lnon besticht worden waren, wurde die Reise Abends nach Mcnlonc fortgesetzt nur einige Stunden in Marseille unter brochen, um den herrlichen Blick von Notre Dame de la Garde zu geniesten und eine Fahrt nach dem belebten Hasen und der Eanne- bst re Iglänzendste Strafe von Marseille» zu unternehmen. Am 5. März Abends empfing F. Ai. die Königin ihren hoben Gemahl am Ziel der Reise und auch die in der Riviera weilenden Sachsen hatten sich hier und schon in Nizza eingcsundcn, um ihren König ehrfurchtsvoll zu begrüben. Das sächsifche Königspaar bat im Hotel des Fles Britannigues Wohnung genommen, einem groben statt lichen Gebäude, ziemlich hoch an der Westbuckt gelegen. Die Aus sicht ist unbeschreiblich schön, die üppige, südliche 'Vegetation des Cnrrci-Thales umgieht das Haus, hinter ibm erheben fich die Fcl- senmassen des Gebirges, vor ihm liegt das dunlelhlaue. unendliche Meer. Seit Ankunft der Majestäten ist das prachtvollste Wetter. Mittags im Schatten zeigt das Thermometer über 20 Grad die Nächte und Abende sind aber killst und flüchtet vor 6 Uhr Alles in die Zimmer, wo selbst noch ein Feuer im Kamin erwünscht ist. Tie Zeit zwischen Frühstück und Tiner wird zu Ausflügen benutzt. So wurde das Eap 2t. Martin besucht, und führt eine Fahrt im Carrei-Tbale auswärts bis in die Höhe von Eastigiione aus der Strafe über den Eoi di Tcnda nach Turin, eine Alpenstrafe niit schroffer Gebirgslandschaft und schönen Blicken nach rückwärts in die kuitivirte Gegend und über das Meer. An der Riviera ist das Blümenparadics, die Entwickelung ist so weit fortgeschritten, wie bei unS im Funi, die Bäume hängen voll von Orangen und Ei- lroncn und blühen zugleich, Eamcllien, Rosen, Heliotrop blühen im Freien, 'Veilchen, Anemonen, Hyazinthen in allen Farben wachsen mild und oft trägt der Wind eine Tuftwcllc daher. Die Besitzer der schönsten Gärten zeigen gern ihre Schätze dem hohen Paare, wohl wissend, welches Verständnif König und Königin für Garten- und Pflanzenkunde besitzen. Hervorzubeben sind die Gärten des Mr. Hanburg in La Murtola, des Ncons. Tonnier in Emmes und des Grasen Ebambrun in 'Nizza: in ihnen vereinigt sich die Vege tation der Tropen und des Nordens. Fn diesem milden Klima wird sich die Gesundheit der genesenden Königin weiter festigen. — Der früher erwähnten Bestimmung gemäss ist Herr Geh. Med.-Rath llr. Fiedler von Herrn Oberstabsarzt Ur. Facobi in Mentone abgclöst worden und am vergangenen Sonntag nach Dresden znrnckgetebrt. — Der Unterricht im Königl. Kadcttenhausc hat am Montag stich wieder begonnen. — Gestern und vorgestern war die hiesige r u s s isckc Kirche, deren Fnnercs an beiden Tagen durch mehrere Hundert Kerzen im hellsten Glanze erstrahlte, so zahlreich gefüllt, wie seit Langem nicht mehr, denn miber den in Staalsunstorm erschienenen Vertretern der Gesandtschaft und vielen reich mit Orden geschmückten höheren ehemaligen russischen Offizieren, batten sich auch einzelne sächsische Offiziere, an erster Stelle Se. Ere. Herr Kriegsminister v. Fabrice, sowie die Damen der hiesigen Fremdeiikolonie liebst vielen Eng länderinnen. letztere durchweg am Todestage Sr. Mas. ^Kaster Alerander II. in Traucrkleidnng. eingestinden. Reich mit Silber- Horde besetzte schwarze Sammetbekleidnngen schmücklen Mar und Belmstte^ mit denen mich die Gewandung der Geistlickteit barmo- istrte. 2!ach Verlaus der gewöhnlichen Fatzenmeffe wurden den An wesenden brennende Wachskerzen überreicht, welche erst am Sckstub der hieraus folgenden Seelenmesse verlöscht wnrdcn. — Am gestrigen Fahrestage der Thronbesteigung Sr. Mas. Kaiser Alexander III. war die Veriamminng glänzend und auch das Fnnere des Gottes hauses deutete nnzweifeibasl ans ein Frendeniest bin. Den vokalen Tlieii der Liturgie bildete an beiden Tagen eine Messe in E-nwII, die unter der Leitung des »in den russischen Kirchcngesang wohl verdienten Herrn Eantor Franke in tadelloser Weise zur Ausfüh rung gelangst'. — Die sog. BcrnfsstaIistik wird im ganzen Deutschen Reiche am 5. Fnni d. F. vorgcnommen. Es finden also allge meine amtliche Erhebungen der Beinssverhältnisse der Bevölkerung, sowie Erhebungen der landwirihschaltlichen und gewerblichen Be triebe statt. Die Erhebung erfolgt gemeindeweisc und unter 'Ver antwortlichkeit der Gemeinde» »nttetst Zäblbogen. — Bon der am den Staat ühergegangene» 4'sproecntigcn P ri o r i l ät s a » l e i b e der vormaligen Leipzig-Dresdner Eiien- hahnkompagnie vom Fahre 1872 sind innerhalb der dazu bestimmten Frist 11,030,400 Mk. durch Abstempelung in lproe-enligc Staats- papiere umgewandelt worden, so daf von der genannten Anleihe nur 818,100 M. unverwandelt geblieben find, welche am 1. Füll laufenden Fahres zur Zurückzahlung gelangen werden. — Daü prcnfische Abgeordnetenhaus bat die Ankäufe der BerIin - GörIitzcr, sowie der Eo tt b u s - G r o f c n I, a i n c r Eisenbahn sür den prcufischen Staat genehmigt. Durch diesen Bcschluf fallen zwei innerhalb Sachsens gelegene Bahnstrecken von zusammen ca. 42'-:- Kilometer Länge dem prenbisckieii Staate zu, nämlich die eine 21,89 Kilometer lange Strecke der Linie 'Nickrisch- Zittau «Zweigbahn der Berlin Görlitzer) und ein 20,05 Kilometer langer Trakt der Linie Eottbus Grobenliain Franksurt a d. O. Aus den Koiiimissions - Verhandlungen über den Anlauf der Berlin- Görlitzcr Balm ist Nachstehendes von Fntcrcssc. Die Regierungs- Kommission führte u. A. ans: Ter an mehreren Punkte» Iicigestellte Anschluß an das sächsische Staatshahimctz sichere der Berlin Gür- kitzcr Bahn einen gewichtigen vcrkelnssördcrlichen Einfluß aus die Vcrkchrübezichuiigen zwischen den preußischen und den sächsischen StaatLbabncn. Eine dauernde beiderseits befriedigende Regelung dieser Beziehungen im gemeinschaftlichen wie im Eoncurrcnz- Vcrkehr. aus welche seitens der preußischen Regierung beson derer Werth gelegt werde, wurde crfahrungsmäßig durch das