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Dresdner Nachrichten : 16.07.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188507165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850716
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-07
- Tag 1885-07-16
-
Monat
1885-07
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.07.1885
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e»r. »l»7 Die »eil geraumer Zeit die Sozialdemokratie loaklen- dei, Z e r >v it rs»i s > e zivstchen der äemäßigten >i»d der schrvffen s'ttckitling sind nuiimehr auch unter Dresdner Parteigenossen zum 'AnSbrnch «rekoiniiien. Bekanntlich wurde von den ungeduldig ge ivordenen Sozialdemokraten die parlcunentarstcke Bertretung der Barte, im Reichstage wegen ilirer ebenio sachlichen als vernüns- liaeii Haltung einigen wirlbschaftlichen Fragen gegenüber (besonders 'VmwampserKibvenlivn) heilig angeseinvrt und vernnglimpst. Uns 0>i«ße»bain wurde gegen die parlamentarische Sozialdemokratie ei» Bechaniinungsurlheil geschlendert, an welchem wohl der dortige sichrer «»eher e,n ^anritantheil batte. Die io Angegriffenen wehrten um krailcg. Wie die Dresdner Sozialdemokraten sich zudem Streite Nellen, in welchem aus der einen Seite die den Anarchisten Nahe stehenden, auf der andere» die Gemäßigten sich befinden, wie sie sich besonders zu dem persönlichen Streite zwischen Bebel und Frohine stellen, darüber war bisher noch nichts in die Oesjentlichkeit ge- kommen. Den Parteigenossen wurde »n Allgemeinen gesagt: Das sind nntergeoidnele Zankereien ohne Belang und sie sind schon langst beigelegt. Daß dem nicht so ist, ergab die am Montag Abend im liiesgren „<rloraga»ten" abgehattene Versammlung, in welcher der sozialdemokratische Abgeordnete Kacster über den ArbeiterschnW gesepentwnrf reseuue. Ans Lause dc« Debatte trat die Tbastache unstreitbar zu Tage, das; die vielgepriesene Einigkeit m> iczzialdenio- lraioVbeu Lager noch lange nicht wieder z»staiuiue»gesucki ist. Denn ivahrend Hcrc Kaiiser. der im Reichstage innerhalb ieiper Partei n»l der Majorität geht niid überhaupt gemäßigtere Anschauungen bekundet, die inanguririe.'lvlonialpolrtik saiiniit Damoseinibvention und anderes von der Reiche-regierung getroffene Maßregeln aus tvirtbtchasklicheni Gebiete gutliieß, bekämpfte der dazu eigens in > Dresden erschienene sozialdemokratische Eigarrentabrikant Herr Geher! ans Großeilbaiii dieselben und trat zwar in milder aber doch in ent l ichiedener Weise als Gegner Kamer'S ans. Geher ümipatliiürt »iit! denjenigen 'Abgeordnelcn. die einen extremeren Standpunkt ein- ? nehmen al-S Kavier und Genossen. Er hält es namentlich nir per werflich. daß ein Tbeil der Abgeordneten seiner Partei sür die Dainpiersnbvenlion eingetreten «ei und auch die Kolonialpolitit nicht priiiiipiell berworirn liabe. Er iit gegen diele Maßregeln Haupt lachlich deshalb, weil sie einen Theil der Politik der Negierung ans machten und die Sozialdemokraten überhaupt die Pflicht batten, die ganze Politik der jetzigen Negierung von sich zu weiten. Was den jetzigen Streit in der sozialdemokratischen Partei betresse, so werde es zu einer Spaltung nicht kommen, eher würden eventuell gewisse Personen beseitigt werden müssen. Kavier bedauerte in seiner Eiitgeg! äug, daß jener Streit in die Debatte gezogen worden sei. Was muhte die grohe Masse über die Arbeiterabgeordneten denken? ES müsse doch scheinen, als ziehe der eine bvtt, der Andere wichst. Der Streit werde schon an kompetenter Stelle entschieden werden. Er begründete sein Eintreten nir die Dampsersubventivn und sein Verhalten bezüglich der Kolonialpolitik, wobei er jedoch hervvrhob, dag er mit der Art und Weile, wie die Negierung diele Mahregeln aiislühre, nicht einverstanden lei. Er sei für die Dampsersnbvenliou, weil er sie für einen Bortbeil halte und einen sich bietenden Bor tbeil müsse man nehmen, wo man ihn finde. Deutschland müsse ans dem Weltmarkt konkurrenzfähig gemacht werden. Alle sec- 'ahreiiden Nationen hatten übrigens ihre Damvferlinien, die sie nnterniitzteu. In dielen Ansstibrnngen betonte Kassier noch, daß dw Doge der Arbeiter seit !>> Jahren sich faktisch gebessert habe. Zum Schlich plaidirke er eben w einig, wie vorher Gever, sür daS Zn- 'o eine'.,l:aUen der soZiatisti'chen Elemente nizd nickte die vorhandenen r isserriize» als ganz gecing'ngig hmmstzllen. Gleichwohl Hüne man beranS, dah diese Spaltungen doch onl bedeutender sind, als sie ge- 'ckildeu wurden. Sio beruhen eb- i! am Prinzipsragen, die sich nicht vermitteln lassen. Nach Kavier sprach Herr Honi-Löbtau. der sich mebr>ach in sozialstwcheii Pbr-sten bewegte. Er beklagte den Mangel an Bildung unter den Athenern, man wolle eben von oben herab d:e M wen in der Dummheit erhalte». AlS er weiter anSsührle, drs Beilrel >z der heutig,» Machthaber gehe daraus hinaus, die Aale ler zu unieidunken. diele würden von allen Seiten geknechtet, da eraob sirk der iiNlwacbende Pol-zeibeamle, Herr Kommissar >?obiie,ü nzid löge die Bcrsuminlnng au> Grund deS Sozialislen- >-, co.es an'. Die Auweieiieen ent'eniteir sich rntna, nur der Vvr- — Seit« > — Ruder verein: vereinigte Nudergelell'chokt Älbis: Privat Mqtlch in tiricm» Dollengig- : Rnderklnv - Regatta Aussig: Ruderst«!) Carolus. Teilchen: Kriems Ausleger - siiennboot: veremigle R'ndergeiellichasi : ieslanraienr P,ir.< gen die An'loinng Nichte !:och zu Worte zu kommen, proteslirte und die Versammlung atze Alberivlatz: IX, X. XI und Ans no.'nde vwrr indrin rr ge ittiici-eils nir geüblossen crkiäne. — Die geslerii erschienene :t. Nummer der Festzeitung für das Türmest veröffentlicht die genaue Ordnung sür den Fest- z u g. Spätestens k>!2 Ulir iollen alle an demselben Theilnehmen- den a»f ihren Platzen >ei». Die siieikenfotge des Zuges ist svl- :.de: Zugs Abtlieilung -V Magazinslraße, Spitze am Alderkplatz bnn-e der kalb. Pfarrkirche: 1. Berittene Turner, 2. Berittenes Mniitrorvs. st. Netteizug, 1. I Zug Turner vom Dresdner Gau, < Die Stheivenichützen. Zugs Abibeiliurg tt Georgenlirahe, Oberer Krenzwea, Stutze anr ollberiplatzc: 6 MusikkorpS, 7. Tepn- rationen fremder Tnrne-e, 8. Ehrengäste zu Wagen, 9. MusikkorpS. vi BiiiideS''!>ne von Turnern des Dresdner und Frankfurt o. Main-Gan vegletter. II. Ausschuss der deutschen Turnerschgft, 12. Dcc Een, o.l 'Ai-.nchuß und »ämmtliche Unter Ausschüsse, 13. I Kreis. Zugs'Abunckinig >Hoi'nilalstrage, event. mitHiirzunabine der Sirahe an- dem.Hoipikalvlaye, Spitze des Zuges am Albertplatz: II. MunkkorvS, l'> 'kreise II lind III», 16. Mnsikkvrps, >7. .Kreiie IIII» und Ille. Zugs-Abtl>eil»»g v. ^Aus der Kömgstraße, südliche Seite bis ,;»»> KaHer-Wilhelmplatz. Spitze Alberchlätz: 18. BiNsitkorvs, 19. Kiene IV, V, VI, VII, VIII, Zrigs-Adtheilung II. Aul der Königstrahe, liordliche Seile, bis an den Kaiser- Willnüiiivlatz, eoeni. biS znm Birkenwaldchen, Spi 9«i. Nrnsilkinvs, -l. die Niidervereme, 22. Kreise i XII, 2d. BiiinkkorpS, 2l. XIII Kreis. Zugs-Abthellung ?. j der Theresienstrahe. Spitze Albertplatz: 25. MusikkorpS, 26. XV. K.eis. - Dieiec Kries wird noch von 2 MusikkorpS unterbrochen). ZiigS Ablbeiiinig >!. Ans der Thcresienstraßc.^ Promerrademvea von oer Birkene,,rife nach der Kaoerstrahe zu. «pitze an der Ecke der Birkengaste. 2W MusikkorpS, 30. Ter Julius Otto-Bund und der Elbgaii-Sangerbund. Z»gs-Adtheilu»g U. Ans brr Anton- strahe bis an die Maichinenliansslrahe, auf letzlerer Straße und ans der Helterstrasie. am der Quer-Allee, rechts- und linksseitig von Ser Antonsl'ohe und ans der Karolinenslrasze: 31. Musikkorps. 32. XIV. Kr,us iDie'er Kreis ivirb nnterbrochen von noch ö> Nillsik- koross. Demnach werden 18 Musikkorvs den Zug begleiten. Auffällige Abzeichen, als i bunte Gürtel, Trinkhörner und dergl. ini Jage milzmiilneii, ist nicht gestattet, insbesondere ist auch das Naucben ,m Festzuge streiigslens verboten. Schärpe» zu tragen ist nur den Fahnenträgern und deren Begleitern, Gau- und Turn warten erlaubt. — Ans den Straßen, welche der Festzug mit seinen 600 Falmen paisiren wird >anat man nunmehr an, die ersten Vorberei tungen znm Schmucke der Hänscr zu tresten. Fahnenstange» weiden heransgestertt, Eisenhaltei and Mrgel znm Besestigen der " liiilanben tingeichlagcri, Leinen von Stockwerk zu Stockwerk ge zogen und was dergleichen mehr ist. - Da zu der Feslhalle keine 'iAerdchglnilinie s>il>,r. wird jetzt wenigslenS an der letzten Stelle, wo man, vom Fesiplatz komiiiend, die Pferdebahn erreicht, ein Nebe»geleis gelegt, aui dem Wagen halten können. T n r n «e n > nd u it r i e Piinilichkeit ist eine der Hanpt- tngenden unserer Durner. Damit diese Tugend iir irgend welchem Sambo! znm Zllnsdinck komme, haben sich einige Mitglieder des Duriivcreliis Für Iwan gen in uneigennützigirer Weise bereit er statt ans dem Gebiete der lllireirindusttic in einer Tnrneruhr ei» Ol'iekr zu i,barsen, welches es einerseits jedem Genossen er- möal'S- . 'iii o eing Gels eine gute Uhr sich zu uei'chaise», andererseits dem Be-.,in mr ea,, ,n e,bauende Turnhalle eine» kleinen Gewinn irbziiwenen, Dieie gcmllig ansgestattele Schivarzwalder Uhr, deren Perpendikel ein lraniger Turner am Trapez bildet, ist allein zum Piene von 6' - Psk m aer reiioanniilen Uhrenbandluna von Fritz Müller am W-innarll za beziehe». Turner», ivelche sich mit einer kleidsame» stott- nKravaite »ersehen wolle», ist Gelegenheit gegeben,! »u heutigen Imerateittlieile die Be-kaiiisitellcn der beliebten! T n r n e rtt r >. v a t t en ans der Fabrik von Nach. Pnppe,hier, zu > eriehen. Die Fabuk selbst bertaiist mir an Wiederverkauf«.'» — Die S v ielkarteii Fabrik von Will,. Pfuhl, Stistsstr. 14 u. Zöllnerttraße s, hat es sich nicht »ekmen lasten, für die Turner eine Erinnerung an inner ichönes Dresden zu schassen in Form einer lithographirten Karle «Spiel 80 Big.) mit Ansichten von Dresden rntt, Umgegend in Oeloruck. - Am Lnimahend ivar der Meldeschluß zu der am 9. Aug. diese-? Jnlnes siastsindenden I I. NnSer Regatta der Aldis erfolgt. Es waren n lgende 'Meldungen eingegangen: Sksts für Iniiivren : § Rndergeiellichasi Dresden, vereinigte Nndergesellichasl Aldis: -Irwins Ausleger ir : I. Breslauer Ruderklub: vereinigte Nnderge- sellichast Allns: llindergeiellichatt Dresden, Iriems Ausleger ilir Semvre» : Berliner Ruderverern: Triton, Dresden: l. Breslaner Ruderklub: Oriems Dollen - Nennboot: CM> Athlclic - Klub, RnudmLi vereiniLte Rudergeselllchakt Mn»: Lrienls Ausleger« Albis. Elneurncste babe» gestittel: Se KNai König Albert. Se. Kgl. Hol». Prinz Fueduch Augnil. das Elneinniiglied der AlbiS Herr.Hostchlitstpieler v. d. Osten. Herr Kaufmann JnlinS Zimmcr- mann, die Damen der Albis. die Albis. die passiven Milglieder desselben und das Ehrenmitglied der Herr Hns Optiker Fritz Mttig. Die Ehrenpreise werden 8 Tage vor der Regatta össenliich aus gestellt. Ten Vorsitzenden deö Regatta Komitees der Albis wurde ! die hohe Auszeichnung zu Theil, von Sr Mai dem König zur ! Audienz besohlen zu werde», zu gleiche» Zeit hatten dieselbe» dir Freude. ei» Schreiben ihres hohen Protektors, des Prinzen Friedrich Allgnlt r» erhalle», in welchem derselbe sei» Erscheinen nicht »nr zu dem Rennen, sondern auch ;» dem Fest Banket zu sicherte. Tw Regattq selbst verspricht eine sehr gelungene zu werden. Ter Vrnuerkaus der Kartell erfolgt vom 20. d. M- ab i» den naher bekannt zu gebenden Venaii»sswlle,i. — In seiner lange Zeit innegehablen Wohnung, i>» Eclhauje der Alaun- und Bautziierslratze versbich porigen Montag »ach langjährigen schweren Leiden ein ehemaliger tüchtiger höherer Reiteroffizier, Oberst Christoph Horst P. Egidh. Dc'tielbe erwarb sich in langer als Ittiabnger Milttisidienslzcit und im Feld zug in Schleswig Holstein Ruhm »nd Veidiensi. Er erreichte ein Alte» von 78 Jahren. Viele Einwohner oo» Pirna und Borna, wo er Stadtkmnnraudaut war, iverden ihm ein ehrendes Andenken widmen. Die Beerdigung deS Berittnedenen erfolgt heute Rach mittag ' r6 Uhr ans dem alten Reasladter Friedhof. — Mchsten Sonnabend perkelnt wiederum einer der billigen Re g i e - P e r > v n c ii - Ez ! r a z ii g c »acb Berlin über Zaste», der in Berlin Anschluß »acb Hamburg. Kiel und Helaoland bietet. Derselbe verlaßt den böhmischen Babnboi Nachm, l Uhr 35 Mm., den Fricdrichstadtcr Balinlios I Ubr .'>0 Min., Cossebaude 0 Uhr 2 Min., Weinvöhla '> Ubr A> Min. Großenhain 5> Ub» »> Min »nd lristt Abends 8 Uhr ,'»!> Mi», in Berlin ein. Bon Bettin. Lehrter Bahnhoi, geht Abend Ist Uhr Ir» M>». der Erttazng »ach Hambiirg lind Kiel weiter. Für Berlin iverden z» dielcm Ertrazage Extra- billels zu 6 Mt. »i 3 und 9 P,k. in 2. Wagenklasse init 8tligiger Giltigkeit und zur Rückfahrt nni allen iahivlamnüßigeii Personen zügen berechtigend, anSgcgeden. Außerdem fomnien aber auch noch Billeis nach Hamburg mit dem Fahrpreise von 29,30 Mk. in 2, 2»,7ii Pik. in 3. Klasse, nach Kiel m 2 36,20 Mk,, in 3, Klasse 25,30 A«k, und nach Helgoland in 2, 11,30 Mark und in 3, Klasse 32,70 Alk, zur Verausgabung, Die Blllets nach Hamburg, Kiel und Helgoland besitzen lliagige Giltigkeit, Am Sonntag, de» 26. Juli a. c., verkehrt ein gleicher Eptrazag nach Berlin, welcher jedach keinen Amchlnß nach Hauibnrg :c. findet. Dcrsellie sabrt früh 5> Uhr 50 Min. vom böhmischen, 6 Uhr r»Mm. vom Leivzigcr Bainihoie, 6 Uhr 21 Piiii von Kötzscheiibroda, 6 Uhr 33 Prin. von Cosirig »nd 7 Uhr von Priestewitz ab n»d lristt über Röderau 10 Ubr 23 Mm. ans dem Anballcr Balmhoie in Berlin ein, — Wieder hat die Gelnrgsvereinsthätigkcit dem wanderlustige» Publikum ein neues und ichönes Ziel erichlvssen. Die Kaiser krone, deren Plateau ein weites nnd wundciiiebliches Panorama bietet, wurde von dem Lager Schvna-Reinbardtsdors des .Vater ländischen Gcbirgsvereins Laroina" mit einem beguemen Amsliege, mit ^Geländern, Trebbe» n. i, lv. berielien nnd am 5. Juli ge legentlich des Slisstingswstes diews Lagers der Touristcinvelt über geben, Zu dem Zwecke batten sich ans den übrigen Verbanden des Vereins, besonders anS Dresde zablreiche Pritglieder eingestinden. Unter der stbon recht traslig sprossenden „B>si»arckSeiche" wurden bei diewr Gelegenkeit die Herren Direktor L. Lamer aus HainSbera nnd.Kantor einer. Rvdig aus Schöna zu Ehrenmitgliedern des Vereins ernannt, — „ S l. P c t r i - B r ä u", das ist jetzt der Schlachtmi aller Liebhaber von echt bamüchem Bier, Tie erste Kulmbachec Aklien- Epporlbier Brauerei nr Bariern hat mit Brannng dieses 'listige» Gersienjaites euren gulbn Wuri gctha» »nd ist die Einiührung d>eies SlosieS gelegentlich oes O, Allg, deutschen Trnnsestes gls eine höchst günstige zu bezeichnen. 'Nicht genug, daß die besten hiesigen Etablissements vieles Bier bei sich cingesührt habe», iverden auch die Tausende von Tiniicnr und Dresden besuchenden Fremden den Rui dieses herrlichen Bieres i» aller Herren Länder verbreiten nnd demselben immer zahlreichere Liehhaber zmühreii. — B ä d e rs r eg u e nz. Karlsbad ii 1 Juli): 13,560; Teplitz- Schöiran ZI. Juli)! 1184: Schandau (15. Juli): 1191: Bad Eisler «12. Juli): 2516; Gießhübel (ll.Juli): 251: Wieienbad <10.Juli»: 255; Langebrück <12. Juli): llt8; JvbanniSbad (10. Juli»: 1068; Kösen slO. Jultt: 1151: Sulza i9. J»ji): 9:!!: Berka (8. Juli): 501: Ow'eebad Rügenwalde (9. Juli): 237 Personen. — Morgen Vormittag 9 Uhr findet eine Sitzung des Be zirksausschusses der Kgl. Amlshaiiptmaniischasl Trcsdcu- Renstadt statt. — Im Hotel Bellevue weilt gegenwärtig bohcr Besuch ES sind «rm gestrige» Tage daselbst eiirgetrofien. Die Gemahlin des Fürsten Heinrich DXIII. von Reich, Prinz Heinrich VII. von Neuß nebst Gemahlin, Fürstin zu Hohenlohe, Herzogin von Ujesl, Prinzeß Margarethe zu Hohenlohe und Prinzeß von Ratibor. — Vor s ü n s) i a I a I> r e n alten Dresdners. Ern Sonntag im Miliommer bot vor ein ganz anderes Bild als jetzt; damals, wo wir noch keine Eisen bahnen und Tampfschissc batten, wo ein Ausflug »ach dem Riesen- gebirge oder nach Tcplitz schon für eine Reise galt, wo eine Partie »ach der Bastei schon Wochen und Monate vorher i» den Familien besprochen wurde, wo schon im Winterhalbjahre vorher in Gesell schaftskreisen (mit wöchentlicher Steuer) gesammelt wurde, um Zur Johannirzeit per Omnibus nach Weeienslern oder Moritzburg fahren oder rm Juli daS berühmte Meißner Schützense» besuche» zu tonnen und wo eS auch in bemittelten Bürgertreise» viele Frauen gab, die nicht weit über daS Weichbild von Dies en binausgetommen waren. Tenn auch zur Sommerfrische zog man nicht »ach Mulda, Schmiedc- berg, Kipsdorf, Langebrück. Attenberg o^r Eichivald. sondern nach Antonstadt (damals ,.anf den Sand") an die Prießnitz. nach Strehlen und nach Plauen, Vor sünszia Jahren coiiccnlrirtc sich sür die große Mehrzahl der Bewohner Dresdens die SonntagSerholuiig in der schöne» Jahreszeit auf die nächste Umgegend von Dresden, und was die wetteren Orte anlangt. nur rnlowelt man dieselben ohne große Anstrengung wäbreno einer Rachinrttagsparti« erreichen tonnte. Damals war man in Dresden überhaupt srülimorgens zeitiger aus als jetzt, wo das großstädtische Leben in di« Rächt hinein, insbe sondere am Sonnabend, viel länger dauert. Vor 50 Jahren waren in der schönen Jahreszeit si-üb zeitig mehr Menschen im Großen Garten, als jetzt, wo die Stadt dreimal mehr Einwohner hat DaS Morgenconeert begann bereits um 5 Uhr, find hei schönem Wetter waren „zum Elwral" schon Hunderte anwesend. Rach 8 Uhr ging der Mensche,rstrom nach der Stadt zurück; eip Gang über die Brühl'ichc Terraste war >ür Viele schon damals em Sonnlagsgenuß. In der Zivilisten Stunde war die Neuslädter Hauptallee und der Hos der großen Jirsanteriekaserne der Mittelpunkt eines regen Ver kehrs wegen der Wallitparade. Nackiinittagsconcerte fanden regel mäßig an drei Orten statt: aus dem Linckellchen Bade, im Großen Garten nnd aus dem Feldschlößchcn. Am meisten war damals das Linckc'sche Bad srcgnentirt (später kam ein Jahrzehnt lang ein Nieder gang). Manche Fainilrrn des bemittelten BürgerftandeS aßen, um einen guten Platz zun, Raciimittagsconcert zu bekommen, was um 3 Ukr begann, bereits »u Mittag in dem schönen schattigen Garten (damals größer als jetzt), das Eouvert zu 8 Gr. (t Mk ); nach5Uhr war es gewöhnlich io voll, daß Hunderte keinen Sitzplatz bekommen konnte» und sich nur mit dem Pionienirm begnügen mußten. Einen großen Reiz batte „das Bad" dadurch, daß m dem nebenstehenden (allerdings sehr primitiven) Tbcalcrgebäude Sonntags nnd Mitt wochs vom Holtheatcr ge pielt wurde. Da brachte denn die alte große Theaterkutichc in der 5. oder 6. Stunde die Primadonnen an- gclakreit. und die Hnbilues versäumten es nicht, am Eingänge Haie zu bilden. Die Vorstellung begann um 6 Ubr; im Zwischenakt er holten sich die Besucher im Eoncertgarben. In der großen Wirth- schast des Großen Gartens lichtete sich gegen 7 Uhr das Eonrert« Publikum; die meisten Familie», besonders die Minderreichcn, zogen cs vor, da?- Abendbrot, bei der „Frau Rüger" (am Streblener Tlwr, jetzt Restauration dcü Zoologisch«,, GarlrirS) einznnebmen. Diese Wirst»,, 'vor wegen der Güte und Billigkeit ibreü kalten Imbisse« in gutem Renommö. Die große, jetzt weltbekannte Restauration „Helbigs" crislirte vor 50 I»bien noch nicht; eS waren mcbrere einzelne Restaurationen an dieier Stell», unterbrochen »on dem Haus» dcS ProiefforS Boa«l von Bogelstetn. die Eckrrstauration nach der Brück« u» bitß «Rahnefeld"; a» d«r Clbsert« waren nur Uormwwl», 4« I«. 4nli t»Sb " rill? 'Md« «st iW zu bgurii 'g?. Zirllisgebiszj" - - - e», lo«v>« slaislibc,, rlchlläi kleine Vorplätze: di« ^»elfe stattet (kurz vor dem großen die Verbindung der kleinen Mrlh-gebllude durch einen »oillnl,,.. Vorbau war die Intention Helbig'S. der sich gls Jrlkdrichll.'iLtrr Kino unbemittelter Eltern vom Kellner zum lntelslgente» Wst>h empvrgeschwungen l>attr und der großen RrstiMratlon. die seii,k„ Nomen süliri, «iqen Ruf verlchante. d,r eine Zeit lang selbst du» Belvddöie auf der Brttm'schen Terrasse tunt« Gilntber) Eo»ct,ire,iz machte. Da« Helbig'kche Elablisiement cha? ver Mittcspuiikt der Frequenz bei dem schon erwähnte» Sqngttskst voz zwanzig Jahre,,, Vor» Freitag gm >vo bereits die AmeManer fg,„em sesllsch ens- geholt „nd am Rallihaus« begrüßt wurden, bis zum Dienstag (und zum 'Morgen der Mittwoch) war Helbia's nicht blo« den ganzen Tag übenüllt, sondern es gab Viele, die. wenn ste von der Gllnaernfiese käme», bei Helbig'S den Morgenkaffee einnabmen, oder welkste gar kein Quartier hatten oder es vielleicht nicht finden sonnten, ihr Schliff, chen hielten (Das Wetter mar ja außerordentlich günstig während der ganzen Festtage). Als jch »och offiziellem Schluß des Sänger- festes Dienstag 'Nachts gegen l Uhr inlt mehreren Festordnern aus der 'Nachhapielalnt bei Hrlbig's anhielt, versicherte nur der übermüde Wiilh, daß, wenn das Sängerse» noch eine» Tag gedauert Kälte, er lein Lokal zu schließe,, genölhigt gewesen ipäre. denn hie Mehr zahl ieiner Kellner n»o Küche,«bedienstete» tönnjen vor Eischöpsung nicht mehr nebelten. Vor 50 Jahren, mo weder das Waldschlößchen, noch der Fetteittelle«, noch der Plauensche Lagerkeller und andere Attienbraueieien erislirten, waren an den Sonntagen »och folgende in der Nähe der Sladt liegende Wirttuchasten zahlreich besticht: vor dem Ziegeischloge: Hopsgarteiw, S lücknießerü (jetzt „güldene Aue"), Antons; vor dem Raiin'eichcn (jetzt „Billirißer") Schlage: derNeihe- schank und der Gailboi z» Striesen: vor dem Pirnailchen Schlage: die grüne Wiese; M Lciii Dvb»tz)>chi'!l Schlage: der Rcibeiehank zu Ltreiile» (der Gaitl'of daselbst ist erst später erbaut worden), vor deus Dippoldiaivalvaer Schlage (ist jetzt nicht mehr): der Gailhos zu Räcknitz (der Bergkeller ist erst späteren Ursprungs); vordem Falkenschlage: das Feldschlößchen und RcisewitzenS: vor dem Frci- berger Schlage: das, Plobilhanü; vor dem Löbtauer Schlage: Ham burgs, Allona, Spießens »mb das Pnmvbäusch«»; vor dem Bries- «iltzer Schlage: das SchnilerliauS; vor dein weißen (Leipziger) Thore: die „goldene Sonne" ans de» Lchennenliösen; vor dem schwarzen (Aautzner) Tbore« die Tanne »nd die „bretterne Salovpe". — Der Soiniiier von 1835 hatte »ocb die besondere Elgenthümlichleit, Laß infolge des siuchtbaren Weinjahres 1834 a» verschiedenen Orten in der Weinbergsgegend um billigen Preis Wein zu bekomme» war. z. B bei der Mutter Pi»kern in Uebigau, auch aus der „Presic" (jetzt „zur Königin Weinberg") bei Wactuvitz Die Heimkehr in abendlicher Stunde war da für Manchen etivas ichwierig. Wenn aber um 10 Ubr der Nachtwächter sein Horn erschallen ließ, wurde es auf den Straßen leer. Denn da es damals nicht Sitte war, baß Gesellen und Dicnslleute über den Hausschlüssel verfügen konnten, so »insne sich Jeder beeilen, vor dem HerauSgesperrtwerden bewahrt zu bleibe». Fortsetzung betz lokalen Theiles Leite ». rankSstkschichte. DentsclirS ')kcick>. Dem Bernehmen nach wird Kai iser chen. Wilhelm diesmal »iebt. wie in früheren Jahren, über Münch sondern mik Benutzung der Borarlbergbahn über Innsbruck von der Jniel Mainau nach Gaslein reisen: in Innsbruck wird wahr scheinlich'Nachlgnartier genommen werden. Die Ankunft in Gaslein dürste am 23 d. erfolgen. Ucker die Tauer des dortigen Auscnt- heltS ist bisher noch nichts Bestimmtes festgesetzt worden. AiiS EmS ist am Dienstag Se. Majestät der Kaiser mit Ge folge um 4 Uhr 'Nachmittags mittelst Ezlraruges nach Koblenz ab gereist. Tie Kricgervercine und viele Badegäste empfingen Se. Majestät mit begeisterten Hochrusen. Prinz Friedrich K a r l ist »och in seinen letzten Lebens lagen — nicht der Held, wie eS sonst seine Gewohnheit war, viel mehr der leidende Tlieil in einem Borsallc gewesen, der ihn lehr erheitert hat, »nd der dennoch nicht irei von einem gewissen Schauer ist. Es war am Tage der Vermählung seiner Tochter mit, dem Prinzen von Altenburg. Nach Beendigung ihres Dienstes ließ der hohe Brautvater die Leibpagen standesgemäß d. h. königlich be- wirlheu. Es ist ja bekannt, daß die Fürsten diese jungen adeligen Kadetten von 'AllcrS her durch besondere Huld anszeichnen. Ve- ionderS dem Schaumweine nöthigle er sic fleißig zuzniprechen. Die feierlichen Trinksprüche ans den Kaiser, ans daS Brautpaar u. s. w. waren bereits ausgebracht, und immer ermunterte der Prinz sie, neue auszubriugcn. 'Ans Mögliches nnd Unmögliches war schon ge trunken worden: nnd je länger eü dauerte, um so heiterer wurde der Wirlli, denn . . . ihn zu nennen, war noch Keinem in den Sinn gekommen. Endlich ist der Vi'rstcllnngSkreiS der Pagen erlchöpst; Keiner halte einen neuen Bvrichlag zu machen. Da fragt der Prinz: „Nun, wißt Ihr nicht noch Jemanden, aus den Ihr ein Hoch ans- bringcii könntet?" Bedrückenocs Schweige». Ter Adjutant erstatt den Ausbruch des Lachens in einem ehrfurchtsvollen Schluchzen. „En>h fällt Niemand mehr ein", fährt der Prinz fort, „den Ihr vergessen baden könntet ?" „'Nein, königliche Hoheit", erwiedert der Aelteslc »nt der Sicherheit einer dienstlichen Meldung. „Nun. dann ! werdet Ihr den übrigen Sekt still lrinken müssen!" — Nachträglich klingt daS Wort prophetisch. Tie armen Jungen: Was sic ver säumt haben, werden sie nun wirklich nur mit einem „stillen Glase" nachbolen können! Es liegt im Plane, eine Berbestenrug des Berlricbcs der Fahrscheine aus preußische» Ltaatseisenbahncn eintreten zu lassen und dadurch den Andrang bei dem Verransc möglichst zu verhindern. Nach den erslen, allerdings nur als solche anznsehendeu Vorcubeiteii iollen i» den einzelnen Dircktivncbezirke» seile Be stellungen »ach der Kilvineterzatzl ohne Rücksicht aus den Reijeweg eingerichtet und demnächst die amerikanische Weise eiiigesührt werde», daß man eine in kleinen Heften enthaltene beliebige Menge von Eisenbahnzcichen einkaiifen kann, welche nach der Zahl der drnch- sahrencn Kilometer vom Schassner abgetrennt »verdc». Diese Heite würden allgemein verkänilich iem. Es braucht nicht erst biuzugeiugt zu werden, daß eS sich hier nur um Vorschläge und Ansichten hmrdeil. deren Durchführung, namentlich was den Verkauf der Hefte und deren Einführung betrifft, ans Schwierigkeiten stößt, da bei der Be schaffenheit der Wagen die Zahl der Fahrgäste sich nicht nach Be lieben vermehren läßt. Tie „Kreuzzeiluiig" bezeichnet den jetzt von ihr eingenommenen Standpunkt gegenüber den Herzogen von Cumberland und Enmbridge wie folgt: „Wir batten die Verthcidigiing legitimer Ansprüche sv lange sür geboten, als sie sich mit den LcbenSinteresscn im Reich und -Limit nicht in offenbarem Widerspruch befinde». Wie wir deshalb z. B. keinen Ausländer in einem denlichen Lande sür erbberechtigt «„stehen, mag ,ein Recht an sich auch noch so un» bestritten sein, so sind wir auch sür die Ansprüche des Herzogs von Eiuuberlaud von jeher mit dem Vorbehalte eingetreten, daß er seinen vollen Frieden mit dem Reiche, wie mit Preuße» mache, d. h. seinen Ailiprüchcn aus Hannover ohne jede Eststchräiiknna entsage. Nach dem sich nun in der geheimen Sitzung des brannichweigstche» Land tages am 30. Juni d. I. heranSgcslellt hat. daß hierbei nicht mit der erwähnte» Offenheit nnd Lvhalität versahien worden ist, müssen wir de» Herzog von Cninberland praktisch und thatsächlich sich selbst überlassen. Jeder Versuch, Braunichweig zu nehmen und Hannover zu behalten, iviid bei uns aus eben sv entschiedenen Widerstand stoßen als bei sonst Jemand st» Reiche. Ucbcr die K r a n kc» v e rs i ch eru n g nur zeitweise gegen Lohn Beschästigter spricht sich eine anwciscnde amtliche Kund gebung dahin also anS: Der Umstand, daß ein Arbeiter nur einen Tbeil der Woche gegen Loh» beschäftigt ist, ist sowohl für die Bersicheruiigsostickt als auch für die Höhe der Beiträge und Unter stützungen gleichgiltig, die Beiträge und Untrrstlitzuiiacn sind eben so zu zahlen, wie wenn der Arbeiter die ganze Woche gegen Lohn beschäftigt wäre. Alle derartigen Arbeiter nitterlicaen also dem VersicherimgSZwange. Ausgenommen sind nur die. deren Beschäf tigung eiiliveder chrer Natur nach eine bvrübcrgebende oder durch den ArbestSvertrag im Voraus aus den Zeitraum von weniger als einer Woche beschränkt ist. Als eine ihrer Natur nach vorüber gehende Be-schnstignng im Sinne der eben genannten Ausnahme ist nur diejenige anzrische», bei welcher die Arbeitsleistung ihrem Gegenstände nach von vorübemchend kurzer (in dxr Regel nicht eine Woche übersteigender) «nd sich nicht regelmäßig wicdcrhvlcndcr Dauer ist, wie z. B. Schnreschauseln. Abladung von Holz. Kohlen u s. w. Als eine durch den Arbeitsvertraa im Voraus auf den Zeitraum von noch nicht einer Woche beschränkte Beschäftigung ist nur die anzusehcn. bei welcher von vornherein eine spätere Fort setzung über die Dauer einer Woche hinaus nicht in Aussicht ge nommen ist- Ini Ucbriaen kommt daraus, aus welche Dauer der 'Arbeitsvertraa abgeschlossen «st, nichts an, und eS unterliegen daher der BcrsicherunM'flicht auch diejcmgen Personen, welche mit jeder» zeitiger Entlastung angestellt oder beschäftigt nnd.
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