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Dresdner Nachrichten : 12.12.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190512124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19051212
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19051212
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-12
- Tag 1905-12-12
-
Monat
1905-12
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.12.1905
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s i !! ßl» I «v «nglaitL Fottschntte awcht. sie ffl Deutschland Widerhall „nden, KampkSwets« drr «rdelter, di, Hrrkxifühmn, Iletae«, AuffstSndr und zur Lösung einec El'annung lwltragen wltt». dir b«t weiterer ,um Zweck, drr Erzwingung vonLuSlperrungen. lükt ein« i»q« Folge,vlrtungen hätte »ritiV» können. > ^schlossen, Solidarität der Arbeitgeber mehr alS ir geboten er- In diesem Sinn« äußerten sich mehrere Mitglied«, der wobei besonder« der Standpunkt vertreten wurde, den Vorbeugung-, und Adwehrmahnahmen nicht und zur Lötung einer Spannung beitragen wi». dir bet weiterer zum Zwecke der Fortdauer nur nachteilige Folgewlrtungen hätte zeitige» können. > geschlossen« So Biel gewonnen war« schon, wenn dir vom „Dailn relearavh', scheinen. In d vertretene und in, Grund« keine» Beweises der Richtigkeit bedurft, Brrsamnil,,»,. tig« Auffassung in England Gemeingut luürde. das, dir aus- > daß man mn stredendc denttch« Flotte keine Drohung für die rngliirhe dedrute: an ihrem Wachstum zu »orgeln, habe weder Ein«, »och sei es tchickilch, Diese« Wam-tum sei eine durchaus nakürllche Tntwick» luna. denn ohne Seemacht könne kein moderner Staat mit Sicherheit Welthandel treiben. Fügt man mit dem .«Standard" vinzu. da« es nirgend« in der Welt deutsch,engiiiwe Interessen konnikte gibt, die nicht friedlich ausgeglichen werden konnten, und hält man sich dir Absurdität eines kriegerischen Auslrogs deS rein wirtschaitlichen Wettbewerbs vor Augen, jo erkennt man deutlich, wie künstlich die Reizungen gewesen sind, durch die der „An'aU von Deut'chenhatz". wre die „Daily RewS' es nennen^ in England heworgenisen worden isl. lim so inkhr ist zu Holsen, dah mit der besseren Einsicht aiick eine beiiere S ' greife» wird." sei. ^ , . .Mt auch eine bessere Stimmung Platz Deutsches Reick. Am Sonntag feierte in St, Aootd das 2. hannoversche 11 l a u e n. R eg i m e n t Nr. 14 das Fest «eines hundertjährigen Bestehens. Vom ttaiser war ein «szlüekwunichlelegramm eingeiaufen. worin er dem Regiment seinen Gruß und ttilückwuusch ienoct. Ter ttaiier ici gewiß, daß das Regiment seiner ruhmreichen Vergangenheit sretS eingedenk bleiben und danach streben werde, sich dwftr Ehre würdig zu cnoeisen. Der kn Paris erscheinende „Menage, d'Aisace Lorraine" erzählt, vor etwa acht Jahren fei Herr Ernst Lavtsse von Kaiser Wilhelm mit einer vertraulichen Mission bei der franzö sischen Regierung betraut worden. Diese Nabe sich erstreckt auf: 1. Rückgabe Lothringens an Frankreich gegen Erstattung der für die Metzer Befestigungen gezahlten Summen; 2. Entschädigung Deutschlands auf dem Koloinalgebiete: Ü. neue Anerkennung des Jranksticter Friedens. Herr Hanotaux. damals Minister der aus wärtigen Angelegenheiten, habe erklärt, kein französischer Minister tonne eine solche Verantwortung aus sich nehmen. — Diese Mit teilung ist, soweit der Kaiser und die deutsche Regierung dabei in Betracht kommen, von A bis st erfunden, .^err Ernst Lavisse ist, wie der „Stuitzb, Post" auS Berlin geschrieben wird, niemals mit ernem Aufträge dieser oder ähnlicher Art betraut worden. Wie der .Kaiser in Wirtlichkeit darüber denkt, hat er in seiner berühmten Rede ausgesprochen, in der er erklärte, das; erst stimliiche deutsche Armeekorps ans der Strecke liegen mühten, bevnr wir Elsaß- Lotdringen. den Schlüssel unseres Hauics, wieder herausgäben. Zur Rede deS Fürsten Bülow über die Beziehungen Deutschlands zum Anslande schreibt die offiziöse „Nords. Mg, Zig," in ihrer letzten Wochen-Nun'cschau: „Wie vor- einigen Lagen schon hsrvorgehobeu wurde, ist die Rebe des Fürsten v. Biilow über die auswärtige Politik im Reichs tage wie in der Presse fast mit einhelligem Beifall ausgenommen worden, von dem nur üie Sozialdemokraten sich ausschlossen. Auch in Oestcrreich-Nugarn und in Italien sind Stimmen laut r-lo . ,, aeivorde», die die skundgebung sowohl ihrem Ziele wie ihrer Bedeutung nach zu würdigen wußten. Wenn man die gleiche Äarhnegmung an der englischen und der französischen Presse zu machen keine Gelegenheit fand, so bewein dies lediglich, daß man dort noch immer nicht geneigt ist, den Standort zu wählen, von dem aus allein eine richtige Perspektive aus die Richtung und die Absichten der deutschen Siaatskunst zu gewinnen wäre. Wir Haien cs da fortgesetzt mit der Mneigung zu tun, die deutsche Politik w zu nehmen, wie sie ist, und mit dem Bestreben, überall Nebenabsichten zu suchen, die sich bald gegen die eine, bald gegen die andere Macht kehren sollen. Jever Hörer und Leser der Kanzlerrede halte den Eindruck, düst sie auf einen ernsten Ton gestimmt war,- aber jeder Unbefangene muhte ihr gleichzeitig entnehmen, dah der Reichskanzler weder zu düstere Farben aiuvandte, noch auch irgend eine Wendung brauchte, die berechtigte Empfindlichkeiten hätte verletzen können. In der Tat gab Kürst v. Bülow gerade in dem Marokko betreffenden Teile seiner Rede lediglich eine objektive Darstellung des Ber kachs der marokkanischen Schwierigkeiten, bie durch die Ver stand Mag mit Frankreich beseitigt worden sind. Allerdings bleibt der Konferenz in Alaeciras noch die endgültige Regelung dieser Angelegenheit unter Berücksichtigung der daran beteiligten lulernattonalen Interessen Vorbehalten. Werden, wie zu hoffen ist. die Verhandlungen der Konferenz von deni Geiste der Ver- V söhnüchkeit und Billigkeit beseelt sein, so ist nicht abzusehen, weshalb sie das von Deutschland ins Auge gefaßte Ziel nicht in einer alle interessierten Mächte dchriedigendcn Weise erreichen sollten. Voraussetzung dafür ist. dah alle Negierungen mit dem gleichen guten Willen an die Aufgabe herantreren wie die deutiche, eine Voraussetzung, an deren Erfüllung zu zweifeln uns trotz der jüngsten unfreundlichen Aeußerungen französischer und englischer Blätter widerstrebt. Die Stellungnahme der bürgerlichen Parteien Deutschlands zu den Ausführungen des Reichskanzlers hat eine erfreuliche Einmütigkeit der weit über wiegenden Mehrheit des deutschen Volkes in der Billigung der deutschen Politik erkennen lasten: die Tatsache, dah Herrn Bebel rm AnSlande für leine Bekämpfung der deutschen Politik Bei tall geklatscht wird, kann jene Einmütigkeit nur noch bedeut samer machen." In Berlin ist Sonntag abend der General der Artillerie o. Hossbauer im 70. Lebensjahre aestorben. Ein rechtes Wort zur rechten Zeit hat auf einem studen tischen Kommerse in Breslau der Rektor der dortigen Uni- nersiiät Professor Dr. Kaufmann gesprochen: w»r geben aus der prächtigen Rede nach einem Bericht der „Schief. Ztg." einige Hauptsätze wieder: ,Mir können sicher sein, daß nach awßen bin unserem Volke viele und schwere Ausgaben gestellt sind. Aare dos aber auch nicht der Fall! Wer den Blick nur einigermaßen offen hält. wer da sicht, wie gewisse Seiten unseres Volkslebens verkümmert «erden, die zu den ollerkrästigsten ge hören, wie wir entwöhnt werden von dem Gedanken, daß wir deren sein müssen, für das öffentliche Leben etwas zu leisten, der wird mit großer Sorge in die Zukunft scher, und fragen: Kann unser Volk in seiner Entwicklung überwinden, waS cs überwinden muß. wenn die großen Kreise der Gebildeten sich ternhaiten, sich kümmern nur um die eigenen Interessen'? — Kommilitonen! Ihre humanistische Wissenschaft soll vor allem oen Gedanken rege machen, daß der ein schiechter Mann ist. der vergißt, dah er Partei zu ergreifen Hot, wenn Parteien sich bilden! Daß er hat eingedenk zu sein, daß auch dem Kleinsten eine Pflicht dem Vaterlande gegenüber «obliegt, — uichl nur, wenn er unter flatternder Fahne und unter Trommestchlag gegen den Feind geführt wird! Unsere akademische Arbeit lehrt uns, daß wir Glieder einer großen Gemeinschos! sind. Kommilitonen! Unser Land ist schön, unser Volk ist jung uiiü stolz! Es hat die Kraft, vieles zu über winden. wenn chm auch Vieles und Schweres auserlegt wird. Nötig aber ist dazu, daß wir uns bewußt sind: Du mußt stehen an Deiner Stelle! Du mußt Deinem Lande dienen! In diesem Sinne rufe ich: Es lebe unser deutsches Volk!" Zwischen dem Direktorium des Zentralverbandes Rutscher Jndu st rieller und dem geschästssührenden Aus schuß der Zentralstelle für Vorbereitung von .Handelsverträgen ist eine Interessengemein schaft abqeschlossen worden. Untc" voller Wahrung der Selbständigkeit der beiden Vereinigungen soll cs Aufgabe des «Abkommens sein, in allen denjenigen Köllen, in denen ölige- in-eine Interessen der deutschen Industrie und des deutschen Wirtschaftslebens in Betracht kommen, in eine gemeinsame Be ratung euizulrcren und, insoweit hierbei eine Verständigung er- !olqt, die gemeinsame Vertretung der betreffenden Beschlüsse gegenüber den Behörden und der ^effentlichkeit anzustreben. Der Zusammenschluß der beiden Körperschaften, der die Anglicderung weiterer großer Verbände in Aussicht nimmt, verfolgt den Zweck, durch sein Schwergewicht den Einfluß der gemmten in- dustriellen Jnteresseiwertretuna zu stärken und dadurch der deut- scheu Industrie in erhöhtem Maß« nützlich zu werden. Die Haupt st eile deutscher Arbeitgeberver» bände zu Berlin hielt ihre VerbandSversammlung ab. Nach dem Geschäftsbericht umfaßt die Hauptstclle gegenwärtig 3442 Betriebe mrt rund 631 EX) Arbeiter», an die jährlich fast 500 Mill. Mk. Löhne gezahlt werden. Die Einrichtung von Ar» beitSnachweiien bat sich bewährt und entwickelt sich günstig. Um die angeschloffenen Vereine über die Arbeiten der Hanptslelle und dir Vorgänge ff» Wirtschaftsleben auf dem Laufende» zu erbitten, »ollen von Anfang nächsten IahreS an monatliche Mitteilungen der gedachten Art seitens drr Hanptstelle erfolgen. Di« veränderte >§ *8 k Bezüglich dahin ndun Watten dürfe, dt» die Gctähr übergroß geworde, der Frage der Str-ikoerllcheruna ist rin erzielt, daß zum Zwecke von Streikunterstützungen eine Verbindung drr einzelnen Verbände durch Errichtung «me» Garantiefond» nach Art einer Rückversicherung brrbelgefuhtt wekden soll. Dt« Zusammenstellung einer Streikstattsttk aus Grund vonMtttrikungen der Mitglieder soll i» Zukunft Grundlage und Handhabe bieten für dir Stellung der Arbeitgeberverbande zu den Arbeitrrkllmpsen. Im Lazarett zu Windhuk ist am 7. Dezember, wir «in Telegramm von dort meidet, der Reiter Johann Ritter, geboren am ZV. 2. 82 zu stein, früher im Insanterie-Regiment Rr. NI. am Typhus und Skorbut gestorben. Eine in Bielefeld abgehaltene, von mehr als 1000 Arbeitern der W ä schekonfektion besuchte Versammlung beschloß, das Angebot der Fabrikanten betr. die bedingung»lose Wiederauinabme der Arbeit obzulesinen und den bereit» secho Wochen bestehenden AuS st and sortzusetzcn. Oesterreich. In der letzten Sitzung deS österreichischen Gewerkschaftskongresse» erklärte der Vertreter der Organisa tionen der Eisenvahnangestellten, daß der Wiederauobruch der Widerstandsbewegung bei den Privatbahnen bevor st eh t. Ungarn. Graf Andrassh erklärte in einer Red« vor den Wählern in Stein am Anger, daß er bas Programm drr Regit- rung bezüglich de» allgemeinen Stimmrechts nicht an- nebme. Er wünsch« wohl bie Ausdehnung deS Wahlrecht» auch auf die Arbeiterkreise, doch liege c» nicht im Interesse des Landes, Laß neue unerfahrene Elemente entscheidenden Ein fluß gewinnen und intelligente Klassen von der Führung ver drängt werden. Auch könne durch eine so weitgehende Reform ohne ein Uebergangsstadium der nationale Charakter de» Staate» gefährdet werden. Er wolle mit der Ausdehnung des Wahl rechts keinen Sprung ins Dunkle tun. Frankreich. Zum Gesetz über dl« Trennung von Kirche und Staat ist >m .Kultusministerium eine Kom mission gebildet worden, die den Entwurf von Vorschriften für die Verwaltungen zur Ausführung des Gesetzes a»»zu- arbeiten hat. Spanien. Amtlich wird bestätigt, dah beim Brande in La Earraca zwei in Reparatur besindlicoe Torpedobootezer» stört wurden und ein Matrose iimgekommen ist. Türkei. Der Ehef der Geheimvoiizei Fehmi.Pckfcho ist verhaftet worden, da fesigestellt ist. dag er ein Bomben- attentat gegen fick durch einen seiner eigenen Diener auSführrn iieß. Der a»S der Türkei gestobene Arif-Bey ist in ftinc früheren Armier und Würden wieder eingesetzt worden. Auch die Befreiung des Marschalls Fund - Pajckxi, der vor vier 'Jahren auf Anstiften Fehmi. Paschas zum Tode und zur Degradation verurteitt, später aber zu lebenslänglichem Kerker in Damaskus begnadigt wurde, steht bevor. Amerika. In drr südamenka»ischen Republik Paraguav hat es wieder einmal ein Revolntiönchen gegeben; denn wie de» „Franks. Ztg." ans Buenos Avres gemeldet wird, hat infolge einer KabinettSkrisis der Kongreg den Präsidenten Goa na ab gesetzt und a» seiner Stelle den bisherigen Minister des Aeuhercn Dr. Baez zum Präsidenten gewählt. In Assuncio» herrscht angeblich Ruhe. Knust und Wissenschaft. s König l. Hoftbcater. Im Opemhause gelangt heute fts»8 Uhr) da» Musikdroma „Salome* von Richard Strauß zur Aufführung; im Schauspirlhause (7 Uhr) .AgneS Bernau er". tz Mitteilung auS dem Dureon der Königlichen Hostheater. In der Zeit vom 16. bi» 23. Dezember ftndei im Königlichen Opernhaus« di« zweit« Gesamt-Aufsüyrung von Richard Wagners „Rinad « » Nibelungen" in oiesei Lspielzeit statt. Billetts zu allen vier Vorstellungen können am 14. d. M. an der Kaffe des Königlichen Opernhauses während der üblichen Kassenstunden entnommen werden. An demselben Tage können auch die Stammsitzinhaber ihre Billetts gegen Ab gabe von vier Coupons und Zuzählung "<w Preisunterschiedes erhalten. tz Im Residenztheater gelangt heute die Operette „Da» Wäschern, ädel" mit Frau Ponsi Riese a. G zum 2b. Male zur Aufführung: morgen, Mittwoch, als vor letztes Gastspiel, gibt die Künstlerin nochmal» die Brony in Anzengruber» ,,M e i n e ii> b a u e r": nachmittags Zs/? Uhr ge langt bei ermäßigten Preisen das Weihnachtsmärchen „Prin zess i p Wunderschön" von G. Zimmerinann und C. Witt, Musik von Bruno Brenner, zum zweitenmal zur Aufführung, Donnerstag findet die Abschiedsvorstellung von Frau Hansi Niese statt, und zwar „'Da» Wäschermädel". 7 Heute >7 Uhr) findet doS 3. Philharmonische Konzert unter soiistischer Mitwirkung von Emmy Destlnn, Königl. preußische Hofopernsängerin, und Arthur Schnabel sKlavieri im Gewerochause statt . f Da» Konzert der blinden Konzertsöngerin Marie Krämer aus Leipzig findet heute i8 Uhr) nn Saal« des „Zoologischen Gartens statt unter Mitwirkung von Frau von Gotttxrg-Herzog, Fräulein Ella Winkler unb Herrn Franz tz Inden Konzerten deSGewerbchauS-OrchcsterS. Donnerstag, Sonnabend und Sonntag, tritt eine Biolinvirtnosin Frl. Gertrud Steiner auS Berlin auf. Der jugendlichen Künstlerin geht ein sehr guter Ruf voraus. tz Das 2. Prüfungs-Konzert der C. Königfchen Musikschule findet am 14. d. Mt». (8 Uhr) im Musenhaus« statt. tz Reformierte Kirche. Zum 54. Male im Zeitraum« eines Jahrzehnts etwa versammelte am Sonntag mittag Herr Ore.anist Uso Seifert eine musiksreudige Hörergemeirrde um sich in einer M u si ka u ff ü h ru n g. die wie immer erhebenden Genuß bereitete. Als Einleitung und als Beschluß der Dar- bielungen hörte man von dem Konzertveranstalter im Bunde mit Herrn Kammermusikus Th. Bauer je ein Duo für Orgel und Violine: zuerst ein stimmungsvolles Adagio in 11-moU von A. Corelli, sodann eine entzückend melodicsrische, wie Heller Wcihnachtsjubel anmutende Violinsonate in I-clur von Händel. Ms i'olfftisches Werck für Orgel hatte Herr Uso Seifen dies mal dre BachsHen Variationen smehr als 20 an der Zahl) über den Choral „«sei gcgrüßet, Jesu gütia" gewählt, die in ihrer Vielgestaltigkeit, Anmut und meisterlichen Struktur für ernste Musiker zu einer wahren Ohrenwcide nourdcn. Mit demselben ausgezeichneten Gelingen wie die ebengenannten Vorträge wurde auch eine umfänglich« Vokalnummer von Bach geboten: ein Bruchstück aus dem 1. Teile des WeihnachtS-Oratoriums, dessen Mittewunkt die Aliarie „Bereue dich. Zion" lmit vorausgehen- dem Rezitativs bildete. Die Konzert- und Oratoriensängerin Fräulein S. Stachelin empfahl sich bei dieser Gelegenheit als eine mit angenehmen und ausgiebige» Mitteln gerüstete Sängerin, die offenbar auch eine gute schule hinter sich Hot. Die Kirche war aut besucht, aber leider nicht vollzählig gefüllt, wie es die treffliche Veranstaltung wöhl verdient hätte. -ckt. tz Frl. S o l» l> t, Wols, eine der beanbtrsten Schülerinnen Frl Bros. Drgeni, machte küniich idren erlten Äüknenoersuch am Stadt- tbeater r» Lall« mit »an, autzelgeiuSbniichem kcsolae. Dr. W. Kaiser schreibt darüber in der ,.D.-Alg.": „Mc,,n e« richti« nt. daß Frl. vopbte Wolf überhaupt »um ettten Mal» auf der Bühne stand, bann war »brr Leitluna einfach orwundernswert und rutt für «kr fernere» Gatiipirl in «tn«r Wagnerroll« daS allerböckfte Interesse licrvor. Der Sopran ist von «roher Ergiebigkeit und prachtvollem dunileur Limb«. Ja der große» «rte ocr -salbe und noch üoerzeugenber in der Kavatine kam zur («cttuna. daß die Künstlerin über warme,. rnnerlicheS Empfinden, güte Aussprache und lchLn gttchwungenen Vortrag verfügt uiw.- tz In Leipzig verstarb infolge eines Schlaganfalle» der in weiten Krelsen wohlbekannte Naturforscher und Maler Anton Gor ring im Alter von 68 Jahren. Professor Goering wurde in Schönhaide als Sohn de» Mechanikers und Holzschnitzers Goering geboren. Nachdem er die Dorfschule in Schönhaide und die SonittaaSschule in Crimmitschau besucht hatte, evworb er sich durch schpne Holzschnitzarbeiten die Mittel, seine Bildung zu vervollsländ'gen. Die genialen Arbeiten des ,ungen sirebwmen ManncS erregten die Aufmerksamkeit des Herzogs Ernst von Altenkmrg, der manches schöne Iagdstück von ihm erwarb und den Künstler mich sonst tatkräftig unter- M»»e. Ander« London, ^wo ni HA «M LMS'.TS'iKÄL schoflen studiert. So vorbereitet, unternahm «oeri», da»» mit Professor vurmeister seine langjährige» und »tederholt», Forschungsreisen nach Südamerika, voa »o «e »ielsach «»MH. rungen über die erotisch« Flora and Fauna »nd reich« «am», langen »urückbrachte. Seit langen Jahre« lebt« Proseftm Goering in Leipzig «nd ist bekannt geworden namentlich durch leine bekannten Schulwandbilder, die deutsch« vaaeiwelt dar- stellend. Al» Landschaftsmaler und durch jahrelange Tätigkeit im Leipziger Künstlerverein hatte er sich viele Frennd« «noorde». s Madame RSjage bat vorgestern am Berit »er Theater ihr auf wenige Abende berechnete» Berliner Saft» spiel in der Titelrolle von Verton» „Za za" mit aicherard«»». liebem Erfolge begonnen. — Am Freitag und Sonnadend gastiert die Künstlerin am hiesigen Centrak-Thrater. 4 Im verltnerTonkllnstlerverita brachten a« ». Dq dt» Dr»«dn»c giwslle« Ftt- L » » t « S ch m t d t b « r n »n» dr« chanwr KtL. Sckmidt tMavter) zebn Gesänge von A i c » l a t ». G t r » « « Zur «ustüdnmn, die durch ihren reichen Stimmung«-«halt »ad ihr« ich»»»»' vollen Steigerungen vielen Beifall erwarben. j- lieber d,e Zutrilu » g der Nobelpreise »mrd «m» Stockholm weiter gcmeldrr: Freifrau Berta v. Suttner, die aus Gesuitdhcitsrücksichten drr Einladung de» Nobelkomitee» nicht Folge leisten konnte, hat auf die telegraphisch« Mitteilung des Komitee», daß ihr der Friedenspreis zugeiprochen worden je», mit einem Telegramm geantwortet, in dem ste ihren Dank für die Auszeichnung ausspricht. Die feierliche Zuteilung fand in der musikalischen Akademie in Gegenwart de» König», der künig- liehen Prinzen, von Vertretern der Wissenschaft u. o. statt. Der Vorsitzende de» lllerioaltungsausschuffes der Nobel-Stiftung. UnioersitätSkanzler Boström, hielt die Begrüßungsrede Der Präsident der Akademie der Wissenschaften, Prof. Lendstedt, gab die zuerteiltcn Preise für Physik und Chemie bekannt und hob die ücvvorraaende Bedeutung von L«na*ds Arbeiten über Knlhodensirahlen hervor. Er fuhr fort, von Bayer nehme einen Ehrenplatz unter den Forschern ein. Er schilderte die Bede«, lung der Bayerschen Entdeckung der Herstellung de» künstlichen Indigo. Für die verhinderten v. Bover und Lenard nahm der deutsche Gesandte die Prämien und Diplome ln kknp. fang. Der Nestor de» Karolinen-Institut». Pros. Graf Mörner. teilte die Verleihung des medizinischen Nobelpreise» mit und führte auS, die Schilderung drr Arbeiten Koch» sei gleich- bedeutend mit einer Nebersicht der Entivicklimg der Bakterio logie der letzten Jahrzehnte, und sagte, selten seien so viel Ent deckungen von so großer Bedeutung aus der Wirksamkeit «ines einzieen Mannes hevvorg«gangen. Koch nahm darauf Diplom und Prämie auS der Hand des Wnigs entgegen. Der Sekretär der schwedischen Akademie, Virsen, teilte daraus di« Verleihung de» Lilevaturvreiiks an Stenkiewicz mit, worauf die Feier schloß Die Nobel - Stiftung gab Sonntag nochmittaa zu Eliren der Preisträger ein Fest mahl, an dem Prinz Gustav Vtdolf, der Krau Professor Koch führte, und Prinz Eugen sowie zahlreiche Vertreter der Behörden und Wissenschaft teilnnhmrn. Professor Boström brachte zuerst ein Hoch auf König OSkar ans, dann bat Prinz Gustav Mott, dem Andenken NooelS ein stilles Glas zu weihen. Es folaten eine Reihe von Trinksorücken aus die Preisträqer. Professor Koch und Sienkiewicz dankten Person- lich. Für die Professoren Lenard und v. Bayer dankte der deutsche Gesandte v. Müller. Während des Drucke» eingegangen« Neueste Trahtmelduugcn. Petersburg. Die Polizei löste gestern das Zentral- bureau und das Zentralkomitee des Verbandes der Verbände auf. AIS die Anwesenden di« Aufnahme eines Protokolls forderten, antwortete der Polizcikorniniffar, daß der Potizeipräsekt befohlen habe, die Auflösung ohne Aufnahme eine» Protokolls vorzunchmen. Vermischtes. * Die hübsche wellige Haarfrisur, die zur Zeit modern ist, muß durch eine zierliche Kleinigkeit, durch Blumen oder Federn, ihre letzte Vollendung bekommen, und in der Erfindung solchen Ausputzes ist die Pariserin, die für solche feinen Nuancen der Toilette den feinsten Geschmack hat, unerschöpflich. Tabe' bevorzugt si« kleine, einen Zoll breite Drahtkrnnz^ die mit ge- iältelter Se>de. Samt oder Panncband bezogen sind, statt der Blumen oder Blätter. Di« Farbe des Bandes wird zu der des Kleides passend gewählt, manchmal haben die Kränzchen auf der linken Seite eine Bandrosette und herabhängende Nelken oder andere kleinere Blüten aus abschattiertem Samt, oder sie sind von beiden Seiten mit kecken kleinen Schleifen verziert, wobei die linke Scklette «inen kleinen Zweig Rosenknospen hält, der über das linke Ohr fällt. Als dritte Abwechslung ist das Band in feinen Windungen um den Drahtreifen gelegt, der auf ewer Seite mit einer einzigen großen Rose beseht ist. Eine gedrehte Rotdschnur, die auch wie em Kränzchen hinten zusammengebunden ist und in zwei Goldguasten endet, ist ein hübscher und einfacher Haarschmnck, der oft von jungen Mädchen gewählt wird. Daneben ist eine schlichte Schleife, die mit einem einfachen Blumenzweig verziert oder mit Kristallverlcn besetzt ist, immer noch wirksam und modern. Auch Schmetterlinge, entweder handgematte oder mit Pailletten besetzte, sind als Haarputz wieder sehr beliebt Wetterbericht des Kgl. Sächs. Meteorokog. Instituts ln Dresden vom 11. Dezember 8 Uhr morgens (Temperatur nach EelsiuSI. Wetterlage ln Europa am II. Dezember 8 Ubr früh; vt«N»n» N«n» u. Sterke »«»Winde» «»«er Stornow. 76« 8 V Mri». ldrdrifl VKU, Hrsd k» ft «rü« b.driti 18 SS» klick, v'krr tzarckrond NS Nt lelckil wolktg »drtM«n>d »8 !N S« lrtcku drdeckl kdidrsnck» 7« 8 sickrkdrdr^l Stockholm 7t cvstp l«,ck>lck>»,dl>rd sroprn 77 ,rv>>i'v Ickw. r-unk Norrnhag oa cvpirv mph Nebel Leider Ol 8 leicht Dünn P-riS «0 K'O lelckit woikenl Florenz 72 KO Kort bedeckt Aom V7 :lk Ichwoch wölk» lieber dem Festland ist «tokon»- Ram« -!L blich»,n« ». Sttire sLA de« Winde« S»N hombg, l Lwtnem. Memel » p IdWaaien t z- 7s OlNerltn — I 0,Lr««d«N 7 » «, MM»,« 4 L> d zrnnN.M. — l aino»>«r„h» — l 0 l>',Inchen 8 «- » » SN«a . >0 »t ! das Barometer seit gestern um mebr als »l x »v lei,»« »ek« r> » ft» ftcv lelch! Rede, ,1- r 7 80 rv l.i«, Rodel „ 7« kt w lchn-ach wölk, 4« 0 8« !osc> lchw. moltt« - t p «L s Ella dedmn i r o «re wrv lei«, dedeck, z » n 8, d.'<» ma«l, wolkent - i a id! kto reicht-,ooiNo p' o »2 kt>» lelcht wolienl - lj a «r l>'0 ich mach de»« r a 70! SM '«old« >z ll 2 10 Mtllimeter aestiegen. lieber L>es!-Dcm>wlan!> erreicht beule der Luftdruck die auhergewichnliche Höbe von ',83.8 Dlilluneter. Von diesem Martmum auS nimiui der Druck nach alle» Leiten ab und vertieit sich über Nord- Skandinavien aus umer 760 Millimeter. Uul-lr dein Ltnstuß deS zeniralrn Hoüidnws ist nebeliges Weiler eingktreten, das zunüchft unter weüerem rcinpcralurruckgange auhallen dürste- WitterungSverlaus tt, Sachlen am 10. Dezember. «t»üo» See- Lenu». MN» ft StaNm« So«. »»»« m «d>» t K « II dre«d»n S« a.u I»tV r » 8 Heetd»Tq gst« «» t 7 n » i.« e-uua k. 8 7/7 vv I 08 rck,i«,«de„ »XL <.tt ,4 t» « 4.,» 4 S Ob rv 2 0.4 kl» !l » , o kc r »2 glchadra» »so btt I » tbW U 0,7 Allenberg 7b, d 0 -ttk 80 r 0« »7 SUll . 1«!<,nda!» 772 I b ^.8 KtV » - - — iichsiktkcki'" , »15 ,» k>rv « «a Am 10. Dezember Hel nur ln einzelnen Letten de« SrMbtrge« Samee bez. Rea«"- Lonsi lierrschle in«,st trübes, trockenes Weder, das nur kurze stell ausklatt«. Tie Niederichlagvmtiraen vom v. Dezemder «rrelchlen im Maxinium l,.i Milli,nete»'. Schnceoeae bat nur das oberst« Erzgebirge Da« Barometer stand gestern jrub 3—10 Millimeter zu doch und zeigt« im Laus« de« Lage« m->ter«n Anstieg. Die Lemveratur war zu doch. — Meldung vom Ftchtctderg: Ununterbrochen statt« Nebel, gut« Schlitten- bahn bw Oderitiicttnibal. statte» Reis «rhiilt stch lange, schwacher Rauhfnpst Wetterprognose siir den 12. Dezrmberr Trocken, wenn auch mehr oder wenig« stark b«wLlkt: Te«. perakir: Normal: Liuicliliplung WtiidstUle: r.'uswruck: VottweiOnng eine» Martmulits. ——- Mnsscrstand der Vlbe «nd Moldau. Budn-ei» Vr„a Aardubiv Me»»« Beniner,, »ut«a Dresden 10. Dezdr. fehlt sebll ff- 1« - 1« - K ff- st» — Us 11. D-zdr. ff- 70 ff- Iso ff- 3« iS fehlt ff. «s — 1«
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