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- uvr - - uvr» - . urernen alio wirklich, da», Fräulein Gertrud ernstlich gewillt sei, ihn zu helraicn. wan er auf die ^chiukbemerkurrg des Buchlürlrers ein. ..-Mir will da» noch gar lnchl >i> recht aluubltatt criäieineir." „Und warnni nicht'? — Sie wissen, unser »er- Itcrbcner Ehe! kuell «rohe Flüche auf ihn, ja. er schenkte ihm se«n volle«! Vertrauen. I"> bin Lager überzeugt, Ln» unser seliger Herr eine Heirat zwischen Fräulein Gertrud uns Herrn Hagenow nicht unger» gesehen haben würde." „Nun. da» schlicht doch ' u> ui er ^ noch siucbr ein, das-. Fräulein Gertrud ebenso denkt." bebarrte der Kassierer. Herr «reihmaller wiegle etlvas ungeduldig den Kop', „Aber ich bitte Sie wie können >r.le daran zwci'eln! Das Interesse, welches Herr Hagenow für ihre Person liegt, rsi ihr dmh ebensoivenig unbekannt geblieben, wie uns anderen. Wurde sie seine teils vliene», teils verstechten Huldigungen angenommen haben, wenn sie sich nicht ebenfalls zu ihm hingezogen suhlte'? — Denken 2>e an meine Worte: die beiden werden ein Paar ich pflege mich in meinen Voransietzungen selten zu irre»." Lebenicht begnügte fick, statt einer Aittwvrk mit einem Achse! nicken. welches es iiiienlschieden lieh, ob er der mit so großer Sicherheit ansgesprochenen Nieinung seines Kollegen zuslimme oder nicht. Er lvukte: der Buchhalter konibinierte gern und tat sich, wenn seine Kom- Vinal'v!! zn alligerweise einmal da- Rechte traf, nicht wenig aus seinen Scharfblick zu gnie. Auch wurde ihr (Nftpräch jetzt durch das Erscheincii des Mannes »ilterbrochen. der ci 'eliiliü, der Hauptgegenstand desselben gewesen war. „Bitte, lieber Herr Fritz- Müller, iai llen Sie einmal diese Notizen durchlebe», welche ich in bezug gut die heute eingelie'erlin Depots der Firma Wullner u. (5a. sesigestellt bade'? — Cs wäre mir sehr lieb, weun wir die Entscheidung wegen der da'ür aufzukawendeii Aktien bis morgen früh in Händen hätte» - vielleicht fragen Sic desiialb im (sause deS Tages noch einmal bei Wüllner u. Co. an.' den vorgeschlageneü Bodenkreditaklien. Gewiß. Herr Hagenow ich glaube jedoch, eS bleibt bei . „Ich denke auch, und habe daraufhin meine Notizen eingerichtet, indessen halte ich eine definitive A in rage trokdem für geboten — wir tragen daun der Firma gegenüber keine Verantwortung. Meinen sie nicht ebcn'allS?" Herr Fritzinüller beeilte sich seine Zustimmung abzngeben — es schmeichelte ihm cingenich.nnlicii, ooii dem iukünsiigeu Ehe: leine Meinung respektiert zu sehe». Diesem enignig die Wirkung seiner Worte nicht und ein leises (fächeln zuckte einen Moment um seine schmalen, von einem wrafällig gepflegten, dunkle» Schnurrbart über- schatteten Lippen Er nickte dem Buckilialter mit sreundlicher Herablassung zu und nachdem er dem soaenaunlen „jungen Mann", der in dem anstoßenden kleinen Vor- zimmer au einem Stehpult arbeitete, nocki eine Weisung gegeben, verlieh er die rm Erdgeschoß gelegenen Konlorräume. Gern hätte er noch einen Anknüpiungspunkt gefunden, um dein allen Kassierer, welcher unterdessen aus 'einen im Vorzimmer befindlichen Platz zurückgekehrt war, einige wohtwvilende Worte zu jagen. Allein Herr Lebenichl machte sich jo eifrig hinter dem Drahtgitter seines Zahltisches zu schassen, das, der zukünftige Ehes es sür ratsam hiclr. ihn nicht zu stören, um so mehr, als der Kassierer ihm mit unerschütterlicher Kousegucnz de» Rücken zukehrte, freilich änderte Lebenicht sogleich seine Stellung, als jener das Kontor verlassen batte, aber in dem Klick, mit dem der alte Mann ihm nachsah, war deutlich au lesen, das; Herr Otto Hagenow ganz recht daran getan, die beabsichtigte!!, wohlwollenden Worte für sich behalten zu haben. Otto Hagenow stieg unterdessen die breite Treppe mit deni eichenaeschnitzlen Geländer empor. die zu den oberen Stockwerken führte, „Fräulein Gertrud zu Hause?" fragte er oben im ersten Korridor den alten Hermann — ebenfalls ein Inventar des Kempnerschen Hauses, in welchem er die Stelle eines Kassenboten und Dieners zugleich versah. „Das Fräu lein ist im Eckzimmer," gab der Alle zur Antwort, mit dem Lsderlappen. den er in der Ecmd hielt, nach dem Ende des Korridors deutend — er war nämlich gerade dabei. Sie kunstvollen Messingverzicrungen an den Türschlössern zu putzen. Hagenow nickte dem alten Mann für die Auskunft dankend zu und schritt nach dem bezeichnet«:» Zimmer. Als iüm au? sein wiederholtes leises Klooftm keine Antwort wurde, wagte er es. diskret die Tür ein wenig zu öffnen. Durch dieses Geräusch auf merksam gemacht, wandte sich die junge Dame, die an einem in der Mitte des hohe», eckigen Zimmers flehende» kostbaren Flügel lehnte und wahrscheinlich in den vor ihr liegenden Note »hefte» geblättert hatte, langsam um, Ihr schmales, seines Gesicht trug einen deutlichen Ausdruck der Trauer und der Glanz ihrer dunklen Augen schien sogar von einem Tränenschleier verhüllt zu sein — wenigstens glaubte Hagenow im Näherkommen zu bemerken, dak cS feucht von ihren Wimpern schimmerte. „Verzeihen Sie ein Eindringen," sagte er in gedämpftem, entschuldigendem Tone. „Allein ich habe zweimal geklopft ich glaubte. Sie hätten das Zimmer bereits wieder verlassen —" 'Die inuge Dame schüttelte wehmütig lächelnd den Kops. „Die Erinnerung an Papa überkam mich beim Durchblättern dft"'er Noten mit solcher Gewalt, das, ich Ihr Klopsen wohl überbörl haben muß." eurgegnete sie. au> die Blätter deutend, die vor ihr lagen, „Es waren seine LiebliugSstticke — er wird sic nie wieder von mir spielen Horen," Sie wandte sich ab. um die Hand über die Augen zu legen, in denen es abermals heiß auszuquelle.i begann — der Schmerz um den erst vor so kurzer Zeit verlorenen Vater umr noch zu gewaltig in ihr. als daß er sich hätte so leicht beherrschen lassen. Hagenow zögerte em«n Moment - dann trat er etwa» Lichter an die Wemend« heran und nahm leise rhce hrrabhängende Unke Hand zwischen die seinen. «Ich ver» stehe und teile zchre Trauer. Fräulein Gertrud — auch ich habe in dem teuren Ver- ttorbenen unendlich viel verloren, und doch >,var ich chm erst seit kaum einem Jahr« näher getreten, während Sie Ihr bisheriges Leben an semer Lette zubrachten. D«r Verlust eines Menichen. mit dem uuS so enge Bande verknüpfen, ist allerdings schwer, i-hr Ichwer zu verichmerzen und es ist daher säst unmöglich, Trost zu spenden. Hier kauu nur die Zeit mtldern - Worte vermögen nichts, auch wenn sie aus einem Herzen kommen, welches in treuer Ergebenheit mit dem Ihrigen fühlt," Trotzdem Hagenow in diesen Worten keinerlei neue Gedanken aussprach, so wutzle er ihnen doch durch den weichen, eiwas dunkel gefärbten Tonsall. de» er ihnen verlieh, einen der augenblicklichen -Litua- twn angenehm angepabteil Ausdruck zu geben, dessen Wirkung nicht versagte, denn ein dankbarer Blick traf ihn aus Gertruds schönen Augen, ihn mit heimlicher Genugtuung erfüllend. „Sie haben recht — auch mein Schmerz wird ruhiger werden nur letzt, wo mir alles noch so irisch in der Erinnerung ist. empsinde ich jede äupeve Mah nung an den Verlorenen doppelt und kann mich nicht so dagegen wappnen, wie ich wohl sollte.' „Aber warum wollten Sie sich Zwang auicrlegen? Das Gefühl der Trauer ist dom in Ihrem Falle io sehr menschlich und also für jeden begreiflich, dak Sie ein Recht haben, sich ihm hinzugebc». Gewiß haben Sie aber mir gegenüber am aller wenigsten nötig. Ihre Empfindungen zurüüznhalte», denn Sie wissen, wie sehr ich Ihre Trauer teile. Freilich beklage ich es in solchen Momenten immer auss neue. Ihnen so wenn Tros, bieten zu können " Gertrud unterbrach ihn mit rascher Handbewegung. ,.O. sagen Sie nichts der gleichen -- Sie wissen sehr gut. was sie mir in dieser schweren Zeit gewesen sind," wehrte sie im Tone sanften Vovivurss ab. „Nie werde ich Ihre teilnahmsvolle Für jorg- Ihr eisrigcs Bemühen vergessen, mit denen Sie alle lene äußeren Notwendig- reiten von mir fern hielten, die bei einem solch traurige» Geschehnis erledigt werden müssen, aber dazu dienen, dem Schmerz immer neue Nahrung zu geben." Hagenow ihr das Schwere in solch beklagenswerter Situation möglichst zu erleichtern. Leider wird nur zu bald die Zeit kommen, welche mir diese Möglichkeit nimmt." Hagenow lieb diesem letzte» Satze eine» höchst elegische» Seufzer folgen, wie er denn überhaupt für die Gesühlsstimmunge». die er in feinen Worten ausdrücken wollte, stets die passende» Mittel zur Hand zu haben schien. „Was soll das Heiken '? Doch nicht. dak Sie unser Haus verlassen wollen?" Tie Bestürzung in dieser Frage lick Hagenows Augen sekundenlang ausblitzcn — jedenfalls war er mit der vorläufigen Wirkung dessen, was er soeben angedeutek. zufrieden, „Es wird wohl so kommen. Fräulein Gertrud." enlgegnete er dann mit trübem Lächeln „Der jähe Tod Ihres Herrn Vaters hat mich aus dem Wege gedrängt, den ick unter seiner Leitung gehen ivollte, denn er wird eine Aendcrung der bestehenden Verhältnisse nach sich ziehen, die nicht ohne zwingenden Einsluk aus mich sein kann. Ich habe daher bereits schritte getan, mir anderweitig eine Stellung zu sichern und da uirck. der Zufall hierin zu begünstigen scheint, indem er mir den Posten eines Korrespondenten in einem Ihren Herrn Vater befreundeten Bremer Bankhause sozusagen in die Hände schiebt, darr ich nicht zögern, das mir so unerwartet Gebotene anzuuehmen." Hagenow schwieg, abermals mit einem Seufzer endigend, wobei er cs jedoch nicht versäumte, Gertruds Gesicht mit schars beobachtendem Blick verstohlen zu strebe». sie hatte ihm mit wachsendem Erstaunen zugebört. und es war unschwer zu er- kennen, dak seine Worte einen niederschlagenden Eindruck aus sie heroorgeoracht, „Aber — wein Gott — io schnell wird sich doch diese Aenderung der bestehenden Ver hältnisse, wie Sie sagen, nicht vollziehen. Iustizrat Bernhardi meinte erst gestern, als er mit mir Rücksprache wegen einiger, PapaS Testament betreffender Punkte, nahm: so Hals über Kopf liehe sich das Geschäft unmöglich auslösen auch fand er es Volk- ständig richtig, dah Sie bis dabin die Leitung desselben weitersühren, denn er weih, in wie hohen, Grade Sie Papas Vertrauen besahen. Ich sehe also doch eigentlich keinen Grund, der Sie so schnell von uns sorttrciben könnte " „Und doch habe ick Ihnen diese» Grund soeben mitgcteilt. — Sie wissen selbst wobl am besten, wie schwer es mir wird, dieses mir so unendlich lieb gewordene Haus verlassen zu müssen — allein Sie wissen auch, dak es sich uin meine fernere Erislenz handelt, zu welcher Ihr Vater in einer großen Güte mir hals, den Grundstein zu legen. Meine Pflicht gegen . . ael günstige Aussicht, von der ich Ihnen vorhin sprach, sür ick in weite Ferne gerückt, jo, sie ist mir vielleicht unwiderbringlich verloren — eine fatale Möglichkeit, mit der ich jedoch zu rechnen gezwungen bin." Fortsetzung folgt > WItzMMl- Ulli! IMMiliW-lliM Weil Mm ss. Oeorgplatr iß — VkaisenliLUSstrssss 40. Mett unter kreis! Sin s-osisnVeloUI'SbAl'cKSNl kvlriv I. lftüIlG'ei' Ifteis I-is 70 ?l'^., AO ?t'§. 8vri«r IL. kft'UitG'tK' Ift'vis 1)18 90 HA kt§. 1 Hs- UsMsedulleLMkvUv, gegerbt, chemisch gereinigt, weihe wie Eisbär, hell-, mittel- un- dimkelgrane. bis 110 om lang. Prachtvolle Zimmertepviche, Schreib, lnchvorlngen. Wagen-, Schlitten- u, Antomobildecken. Unverwüstlich Bittistes vornehmes WeUinachtSstcschenk! Sicheres Mittel steqen kalte Füße! Per Stück i Mk, bis 7,50 Mk„ je nach Größe und Qualität Vericuid gegen Nachnahme, doch tausche Nichtgcfallcndcs um oder zahle Betrag zurück. Risiko ausgeschlossen. s üeinr. L1LU23, Kerdkrei, HiMzlitzilii. 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