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«»..«tztunaen auf ihre eigenen Ver hältnisse übertragen mögen, um sich dann derselben Vorth,ile, «ie fie Leipzig schon jetzt genießt, erfreuen zu können (L. T.) — Vorgestern Abend gegen 7 Uhr wurden auf dem Leip zig-Dr«Sdner Bahnhof dem Bodenarbeiter Wäntig dadurch, daß er beim Wagenrücken auf der Drehscheibe mit einem Fuße in die Weiche derselben geneth, drei Zehen zerquetscht. E« steht die Ablösung wenigstens einer Zehe zu befürchten. Wäntig, der verheirathet ist, wurde in sein« Wohnung gebracht. — — Der Wunsch von der Alaunpraße ist erfüllt; seit gestern prangt an der Louisen- und Alaunstraßenecke eine ele gante Plakattafel. — Der vielgenannte Vertreter der Stadt Chemnitz auf dem Reichstage, Herr Försterling, ist bereits dem Theater ver fallen, indem Herr Räder als Einlegecouplet im vorgestrigen „Flick und Flock" folgende Verse sang .Bo der letzten Reiwstagswabl Wählte man zum »patz mich such einmal; Aber iü blieb hier uno ging nicht nnt — Denn ich kann nicht jprechen wie der Kupserschinidt!' DaS schallende Gelächter des Publikums kann man sich denken. Bekanntlich ist auf unfern gemalen Komiker seiner Zeit wirk lich eine Stimme gefallen. (C. Z) — Die Hollacksche Restauration in der großen Schießgasse wird durch einen bedeutenden Umbau jetzt vergrößert und ver schönert. Als etwas hier noch nicht Gesehenes wird daselbst dann ein Bierconservator aufgestellt, mittelst welchem das Bier aus dem Fasse im Keller in weißen Glasröhren dis zur Bier- auSgabe unmütelbar in das Glas läuft. — Da das Stadtmusikchor bis I. Oktober im K. Großen Garten seinen Verbindlichkeiten nachzukommen hat, wird heute Abend ausnahmsweise Herr Musikdirektor Trenkler mit seinem Chore in Brauns Hotel ein großes Militär Concert veranstalten. Auch soll daselbst jede Mittwoch vom genannten Chore sich ein Concert wiederholen. — Auch Wilsdruff hat nun sein Schießwiesenfest gehabt, das einen kleinen Abglanz anderer Vogelwiesen bildete. Mit den dumpfen Tönen der großen Trommel kündigte sich der stattliche Schützenzug an, und somit begann die eigentliche Fest lichkett auf dem „Paradeplatz". Die Schießwiese war mit zahl reichen Würfel-, Glücks- und Verkaufsbuden, mit Tischen und sonstige» Waarenständen, Restaurationen, Bratwurstfabriken und anderen Magenwohlthätigkettsinstituten, dazwischen mit Pano ramas, dressirten Hunden, Bolzenbüchsenständen besetzt, und auch das in und um Dresden viel gewanderte Hirschpferd paradirte wieder. Rur inmitten der Schützen schien eine düstere Stim mung zu herrschen, das letzte Herzblättchen des großen Vogels wollte durchaus nicht herunter, obgleich der ganze Abendhimmel fortwährend mit den Geschossen durchlöchert wurde, bis endlich Herr Tischlermeister Renner den Königsschuß that. — Am vergangenen Dienstag, den 24. d. M., feierte unsere alte Elbbrücke auch ein Jubiläum; denn am genannten Tage und zwar im Jahre 1729 wurde auf ihr die Veranstal tung getroffen, daß einerseits Niemand mit Körben oder Lasten auf dem Trottoir gehen dürfte, andrerseits aber auch Jeder nur rechts" die Brücke passiren sollte, was bis jetzt immer noch sehr regelrecht befolgt wird, bis auf die weitschweifigen Crino- linen und langsam dahin schleichenden Pilger, die trotz ihres „Rechtsgehens" stets die Passage beengen. — Im zoologischen Garten sind neu angekommen; eine weibliche Nilgau-Antilope, zwei Dama-Antilopen, eine männ liche Corina-Gazelle, ein weibliches Lama und ein afrikanischer Kranichgeier, sogenannter Secretär seltener Raubvogel. Ge boren wurde em weiblicher Mähnenhirsch. — Wetterprophezeihung. In den ersten Tagen der vergangenen Woche fanden die sogenannten Tag- und Nachtgleichen-Stürme Acquinoctialstürme) statt. Allmälig er folgte die Drehung vom Südwestwind zum Nordostwind durch Westen, Nordwesten und Norden. Die eintretende kalte Tem- pwatur zeigte deutlich das Eindringen des Polarwindes, welcher oie im Norden sich anhaufenden Luftmassen südwärts drängt. Bei diesem Kampfe gegen den Südwestwind wirkten zusammen; der Land Lstwinb, rer Umschwur gkostwind und der Polarwind. Die Strömungen sind jetzt im Rückschreiten, es wird der West wind eintreten und schon in den ersten Tagen dieser Woche in Südwest übergehen. Hieraus entsteht einerseits eine wär mere, gemäßigte Temperatur, andrerseits Trübung desHimmels. Der Westwinv streicht in der jetzigen Jahreszeit nicht durch die wärmeren dunsthaltigen Luftschichten, welche über dem östlichen Arm de- Goksstromeü lagern, indem die Biegung dieses Armes zur Westküste Europas im Winter südlicher erfolgt als im Sommer, und zur jetzigen Jahreszett nur noch die Westküste Spaniens von diesem warmen Meeresstrom erreicht wird. Die über dieser Gegmd befindliche Lust wird unS durch Südwest wind zugeführt. Aber auch i* der zweiten Hälfte der Woche ist eine anhaltende Regenzett noch nicht zu erwarten, ksronmtrius. — Oeffentliche Gerichtssitzung am 28. September. Gelegenheit macht Diebe! Die Wahrheit dieses Sprichwortes findet oft Bestätigung im Gerichtssaale; so auch heute. Das Stück spi.lr in jmen trüben Tagen, wo die sächsischen Truppen Dresden verließen. Carl Christian Schmidt, gebürtig aus Großenhain, lernte nach Entlassnng aus der Schule die Schuh macherprofession und wurde 1852 zum Militär ausgehoben, wo er els Jahre diente Außer einer Strafe von 7 Wochen stren gem Arrest wegen Eigenthumsverbrechen ist nichts NachtheilizeS gegen ihn bekannt. Schmidt ließ sich im Juni vorigen Jahres wieder zum Soldat werben und kam zu diesem Behufs von Leipzig, wo er beim Pferdehändler Rose in Diensten stand, nach Dresden. Er besuchte den ihm von Holstein her bekann ten Osficiersdiener Noack in Dresden. Am 15. Juni, als die Marscho dre gekommen war, wurde eingepackt und Schmidt half dem Noack, ta dieser keine Zeit hatte. Noack gab ihm die einzelnen Gegenstände zum Verpacken, unt.r dmm sich auch ein Sparkassenbub mit .99 Tbl-' 9 Ngr. ? P-. bezeichnter Ein lage b^an''; die Sachen wurden in en' Kste glcgt, dieselbe versblossen und verrag'lt. bniibc- auch ein S-ezel g'legt. Als Pelschrft wurde das von Schmidt benutzt, melcketz mit einem Reiter bezeichnet ist. Diele Kiste sollte nach Frciberg an den auch Schmidt sagte,"daß Noack ihm LlleS, sog« sein Spar- kasseubuch anvertraut Hab«, wurde am nächsten Tage von Schmidt beauftragt, die Kiste nach dem Alberts-Bahnhofe zu tragen. Sie wurde wegen Einstellung de» Betrieb» nicht an genommen und kam rmeder in Besitz Schmidt s, der sie auch einig« Tage später in seine Wohnung auf der Fleischergasse bringen ließ. Al» ein zweiter Versuch, die Kiste nach Freiberg zu schaffen, nochmals fehlschlug, übergab Schmidt (etwa am 2. Juli) dir Kiste einem Botensuhrmann nach Freiberg, wo sie auch am 10. Juli unverletzt an Siegeln anlangte. Am 6. Juli begab sich Schmidt auch zu seiner Truppe nach Liaz, die Kosten will er durch Verkauf von Sachen bestritten haben. Nach der Rückkehr Noack's ergab sich, daß ein Sparkassenbuch in der Kiste nutzt gelegen hatte, und bei Nachfrage in der Sparkassen» Expedition wurde ermittelt, daß am 23. Juni 10 Thlr. und am 2. Juli der Nest erhoben worden war. Der Verdacht lenkte sich auf Schmidt, gegen welchen auch mit Voruvtersuch- ung verfahren wurde. Angeklagter stellt das Verbrechen der Unterschlagung in Abrede und bleibt dabei, obgleich der Vor sitzende, Herr Gerichtsrath Einert, ihm wiederholt die Unmög lichkett vorhält, daß ein Anderer das Verbrechen begangen ha ben könne, denn mit seinem Petschaft sei die Kiste, welche mit unverletzten Siegeln in Freiberg angekommen, verschlossen wor den, er habe die Sachen eingepackt, er sei im Besitz der Kiste gewesen, er habe gewußt, daß ein Sparkassenbuch in die Kiste gelegt werden sollte, wozu noch komme, daß er wenig Geld ge habt habe, denn am Tage vorher habe er sich 10 Ngr. vom Beschädigten geborgt. Staatsanwalt Lufft hält die Anklage, gestützt auf die Vorhalte des Vorsitzenden, dem Angeklagten gegenüber aufrecht. Die Strafe lautete auf 11 Monate Ar beitshaus. — Wochen-Repertoir des König!. HofthcaterS: Sonntag: Lohengrin. Lohengrin: Herr Tichaischcck — Mon tag: Wltzigungen. Tanz. — Dienstag: König Lear. (N e) — Mittwoch: Wilhelm Tell ^Oper,. — Donnerstag: Zum Besten des Unterstützungsfonds für die Wtttwen und Waisen der Mitglieder des k. Hoflheaters: Ein Glas Wasser. Henry von St. John: Herr Emil Deorient. — Freitag: Rienzi. Rienzi: Herr Tichatscheck. Ein Friedensbote: Fräul. Guilleaume, als erster theatralischer Versuch. — Sonnabend: Rubens in Madrid. Peter Paul Rubens: Herr Emil Deorient. — Sonn tag: Czaar und Zimmermann. Tagesgeschichte. Berlin, 27. September. Die Frage wegen Aufhebung der Schuldhast wird, wie verlautet, bald wieder in den Vor dergrund treten, da es in der Absicht liegen soll, noch vor Er laß der Prozeßordnung für bürgerliche NechtSstreitigketten im norddeutschen Bunde die Schuldhaft zu beseitigen. Berlin, 28. September, Nachmittags. In der heutigen Sitzung des Reichstags begann die Specialdebatte über den HauShaltetat des norddeutschen Bunde« für das Jahr 1868. Capttel 1 der fortlaufenden Ausgaben bildet das Bundeskanz leramt. Hierzu gehören die Postoerwaltung, die Telezraphm- verwaltung, die Verwaltung der Bundesconsulate, die Ober aufsicht über Zölle und Steuern, während die eigentliche Zoll- und Steuerverwaltung den einzelnen Ländern verbleibt, ferner die Vermittelung der legislativen Angelegenheiten zwischen d-m Bunde und den einzelnen Staatm, endlich die Handelspolitik. — Bundeskanzler Graf v. Bismarck erklärt: Das Bundes kanzleramt sei nicht zu entbehren; eS habe einen sehr sparsamen Etat. Nur die außerordentliche Arbeitskraft der Bundesbeam ten, sowie der Ministerien der verbündeten Regierungen erhalte die Maschine. Er brächte keine Vorlagen in den Bundesrath ein, ohne vorherige Verständigung mit seinen preußischen Kol legen, gerade wie dies im preußischen Landtag der Fall sei; bei Differenzen müsse er die Entscheidung des Königs einholen. Hierin liege die Verantwortlichkeit des Bundeskanzlers. Diese Verantwortlichkett habe einen Januskopf, aber auf beiden Sei ten, nach dem preußischen Landtage und nach dem Reichstage, dasselbe Gesicht. Der Bundeskanzler sei auch für die KriegS- und Marincverwaltung dem Reichstage und dem Bunde ver antwortlich. Gras v. Bismarck sagt das Interesse deS Bun desrathes für die Herausgabe der „Monuments Oormani»«", die Errichtung eines statistischen BundeSbureauS und die Pflege der Archive zu. Bewilligt werden die Etats des Bundeskanzler amtes und deS Reichstags.' (Dr. I) Wien, 24. September. Von allen Seiten lausen beim Reichstage Petitionen um schleunige Aushebung deS Concordats ein, so daß die Negierung kaum dem allgemeinen Drängen wird widerstehen können; selbst in Abgeordnetenkceisen wird in dieser Beziehung ein Druck auszeübt, denn wie verlautet, cir- culi.t dort ein bereits mit 30 Unterschriften versehener Antrag, das Abgeordnetenhaus möge dem von den Deputationen ge schlossenen finanziellen Uebsreinkommen nicht eher seine Zustim mung ertheilcn, als bis die Regierung nicht ausdrücklich rrk.ärt haben wird, die Bestrebungen des Abgeordnetenhauses zur Re vision des Concordats in keiner Weise zu paralyüren. ES steht dahin, ob sich dieser Antrag die Majorität des Abgeordneten hauses zu verschaffen wissen wird, helfen wird er sicher nicht viel; vorläufig ist die böhmische Provinzgeistlichkeit angewiesen, den anti-concordatlichen Kundgebungen möglichst entgegen zu arbeiten. — Auf der Arsenalschreßstätte wurden am Sonnabend Versuche mit einer Kugelspritze gemacht. Die Wirkung des Geschützes soll in der That eine furchtbare sein. Dasselbe ist von Gußstahl in der Größe eines vierpfündigen Feldgeschützes und hat 31 gezogene Läufe. Gestern sollten auf der Sömme- ringer Haide die größeren Versuche mit dieser Kriegsmaschine beginnen. Italien. Zu den politischen Wirren in Nom kommt noch eine sociale Noch: die Droschkenkutscher hab:n in Folge eines ihnen ausoctroyirten Reglements am 20. September drc Arbeit eingestellt. Am Morgen jenes Tage? gewahrte man einen einzigen Fiaker auf den Plätzen und Srraßen Noms, wohl aber spazierten mehr als 50 Kurscher ganz gemüthlich auf dem Corsa. Sie wurden sammtlich von der Pol/z-si verhaftet, 'owie Diejenigen, welche, nachdem sic von der Polizei Besetz! ' erhalten hatten, anzuspannen, diesem Befehle keine Folge ga ben. Es wurden auf diese Weift über hundert Kuss her arrctirt. Ngr.s se«" ist ttk'VEZi« Kurzem erschienenen SchristchenS (10 Bog. 8. Preis 20 welche» der Verfasser dazu bestimmt hat, die Liebe und Ber ehrung für den König Johann durch Mittheilungen aus seinen Leben und au» seiner Regentengeschichte zu fördern und z kräftigm. Der Inhalt deS Büchleins zerfällt in 4 Abschnitte. I. Genealogie de« Königs. II. Hauptdata aus dessen Regenten geschichte. UI. Proclamationen, Reden und Briefe desselben. I V. Verschiedene Reden, welche bei den Geburtsfesten deS edlen Fürstengreises gehalten worden sind. Die Zusammenstellung ist' eine zwar gedrängte, aber gerade deshalb eine recht danken«» werthe, denn schon au« diesen kurzen Mittheilungen wird Jeder leicht im Stande sein, sich ein ungefähre« Bild von dem Fürsten zu machen, der sich nicht nur als Mensch durch seine aufrichtige Frömmigkeit und Gottergebenheit, durch seine Wahrheitsliebe und ächte Wissenschaftlichkeit, sondern, der sich auch als Regent durch seine Weisheit, strenge Gesetzlichkeit und Gerechtigkeit auf eine sehr hohe, vielleicht die höchste Stufe unter den Fürsten der Gegenwart emporgeschwungen. Sei daher daS Büchlein Allen bestens empfohlen, insonderheit allen treuen und biedern Sachsen, deren Herzen in ungeheuchelter und unwandelbarer Liebe für ihr Fürstenhaus schlagen. * Eine wichtige Maschine. Als eines der wichtig sten, ja vielleicht da« wichtigste Ergebniß der Pariser Ausstel lung, wird die atmosphärische Gaskrastmaschine von 9t. A Otto u Co. in Köln bezeichnet, die nicht durch Dempf, sondern durch GaS getrieben wird, und zwar durch regelmäßig wiederkehrende Gasexplosionen, welche in einem eisernen Cylinder Pattsinden und den Kolben in die Höhe treiben Aehnliche Versuche sind schon früher gemacht worden, hier ist aber zum ersten Mal eine wirkliche Lösung der Aufgabe erreicht, Das Gas wird au« der gewöhnlichen Leitung bezogen, die Entzündung geschieht nicht wie früher durch elektrische Batterien, sondern durch ein einfaches Flämmchen; die Bewegung wird nicht durch den auf - steigenden Kolben vermittelt, der durch seine ruckweise Beweg ung schädlich wirken könnte, sondern der Kolben steigt frei auf und erst die beim Niederfallen entwickelte Kraft setzt die Räder in Bewegung. Der Nutzen und die Wichtigkeit dieser Maschine liegt darin, daß durch sie die Maschinenkrast dem klemm Hand werke und dem Privatgebrauche zugänglich gemacht ist. Die Maschine ist vollständig gefahrlos, so daß es zu ihrer Aufstell ung keiner Concessionseinholung bedarf, sie ist leicht und Nein, so daß sie selbst in einer Dachkammer stehen kann, sie bedarf keiner Wartung, arbeitet ohne Geräusch, ist jeden Augenblick in Bewegung zu setzen, indem man nur dm Gashahn auszudre- heu und daS Flämmchen anzuzünden braucht, man kann end lich die Krastmtwicklung nach Belieben reguliren. Ist das GaS als Brennmaterial auch etwas theuer, so wird der Betrieb dm- z noch billiger, weil man eS niemals nutzlos verbraucht, wie es bei dem immer gleich stark geheiztm Dampfkessel unvermeidlich ist. Diese Maschine setzt den einzelnen Arbeiter in dm Stand, alle die Vortheile der Maschinmkca't auszunutzm, so daß sie für die Entwicklung der Arbeiterverhältnisse von großer Wich tigkett sein kann. Es werden Maschinen von */,, 1 und 2 Pferdekraft im Preise von 350, 450 und 580 Thlr. gebaut, wobei der Ge- und Verbrauch pro Stunde und Pferdekraft auf 30 Kubikfuß GaS berechnet ist. * Glückliche Rettung. Ein Wiener Bürger, Herr Klinkosch, welcher sich mit seinm beiden Töchtern Johanna und Paula, im Atter von 18 und 16 Jahren, und mit einem Fräulein Flesch Anfangs voriger Woche auf dem Hallstädter See einsand, verabredete mit einer zweiten Gesellschaft eine Vergnügungsfahrt auf dem See. Dce Gesellschaft vertheilte sich derart, daß auf einem der Schiffchen Herr Klinkosch, Herr Ilr. W und ein dritter Herr Platz nahmm und sich von einem der Lootsm auf dem See führm ließen, während die drei? Mädchen mit einem jungen Manne ein zweites Schifflein be- . stiegm, aber sich dagegen verwahrten, einen Lootsm an Bord I zu nehmm. Der junge Mann führte auf dem Vorderdecke und s Fräulein Johanna auf dem Hinterdecke daS Ruder. Die Schiff chen mochten kaum fünf Mrnuten lang gefahren sein, als der Lootse de« vorderen Schiffchens, sich plötzlich umwendmd, aus- k schrie: „Um GotteSwillm, die sind verschwunden!" Herr Klin- ? losch wollte in den See springen, um nach der Stelle zu schwimmen, an welcher wenige Augenblicke zuvor nach seine Kinder sich befanden. Der Ruderer hielt jedoch dm verzwei felten Vater zurück. Im nämlichen Augenblicke tauchte die Rückwand des zweiten Schiffchens aus dem Wasser auf; Fräu lein Johanna, eine kühne Schwimmerin, schwamm dem Ufer zu; der junge Mann und Fräulein Flesch kämpften mit dm Wellen und rangm bereits mit dem Tode. Sie wurden von dem schnell herbei geeilten ersten Schiffchen ausgenommen. An dere Schiffchen eilten an dm Schauplatz dieser fürchterlichen Scme vom User herbei. „Aber wo ist Paula?" zitterte eS von allen Lippm. DaS verunglückte Schiffchen wurde nun ge wendet und Fräulein Paula hing an d:r Seitmwand deS Schiffchens, an welcher sich ihre langen Haare verflochten hat ten. Schnell wurdm die Haare losgcwunden, die Bewußtlose als vermeintliche Leiche ans Lind gebracht, und nach dresstür dizen Rettungsversuchen war die Familie hocherfreut, au Fräulein Paula wieder begrüßen und umarmen zu könne Wie sich daS Alles zugetragen? Weder Fräulein Johann noch der junge Mann warm deS RudernS kundig; so lange s Grund fanden, ging eS wohl an, als sie aber in die Ti kämm, schaukelte das Schiffchen und ehe die junge Gefeilscht, eS geahnt, war eS auch schon umgestürzt. Für geheime «ranyette» bin ich täglich früh und Nachmittags zu sprechen L.li. (früherSioilarzt inder K. S.Nrn«! Sprechstunde Nachmittags von 2 bis 3 Uhr. Für geheime Krankheiten früh von fl bis 9 Uhr. Dr». vracl. Arzt und Tvevakar-.t kür fia".'rankbeiten. Ävrecbu, 8—10 II. Vorm., 1—" .nr., und auj stellung: Freiberg-: Platz 21». 1-