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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.03.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-03-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030313013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903031301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903031301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-03
- Tag 1903-03-13
-
Monat
1903-03
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.03.1903
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vertlich-» «ud «Schfische». - In der König!. Frauenklinik in Friedrichstadt fand am Bußtage «ine kirchliche Schlußseierlichkeit statt. Nach der Taushanvlung an den lebten in der Anstalt geborene» Kindern dielt in Gegenwart des Herrn Geheimrais Leopold und der Beamte» Herr Pfarrer Peter au das Personal eine Ansprache; ei» Abendmahlsgcina beendete die Feier. Seit dein 2V. Oktober I86S sind in der Anstalt 38977 Kinder evangelisch getauil worden. — Da» nack Abbruch de» Gefangenen-Flügels am edemaltgen Pa 1 atSCosrl als Bauplab für den inneren Ausbau des alten PolizeidircktioiiSgedändeö dienende Areal erführt gegenwärtig eine erfreuliche Umwandlung. Die noch vorhandenen alten Mauerreste werden entfernt und durch Ausschüttung guten Bodens das Land zur Anpflanzung von Banm- und Strauch- gnwpen vorbereitet. Inmitten der durch ihre veralteten Baute» sich wenig voiteilhaft präsentierende» Gegend ist diese Schaffung murr reip. Enveitenmg bereits bestehender Gartcnanlagen nur mit Fieude zu begiüßen. Auch das geschichtlich merkwürdige Palais, das im Jahre UM von der Regierung für Polizeizwecke angcknnst wurde, dürfte hiervon pivsiticren. Nach Kviiservierung seines ,eichen architektonische» Schmuckes macht dav nach alle» Selten seht isoliert stehende Gebäude, welches einer Reihe Bebistden Uiiierkuiistsräume bietet, im Gegensatz zu seinem früheren düsteren Aussehen nun einen überaus freundlichen Eindruck. — Im Allgemeinen Handwerker-Verein sprach am Dienstag abend in einer gut besuchten, von Herrn Stadtrat Lictzlich geleiteten Versammlung Herr Ingenieur Otto, Lehrer der Vereinssachschule, über: „Die deutsche Kriegsmarine". Einleitend führte Redner aus, daß bei der Bezeichnung Marine, unter der das gesamte Seewesen zu verstehen sei, im engeren Linne unterschieden werden müsse zwischen Kriegsmarine und Handelsflotte. Hauptaufgabe der elfteren sei, das Ansehen der deutschen Flagge un Auslande zu schützen und zu kräftigen, dagegen diene die Schwesterabteilung der Vermittlung des überseeischen Per sonenverkehrs und des Warenaustausches. Nach einem kurzen Lireii'licht aus die fünf Erscheinungsformen, die unsere Marine seit ihrer bis zum Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm zurück- reichenden Entstehung und zuletzt mit der Errichtung des Deutschen Reiches erfahren hat, beschäftigte sich Redner »i seinen, zum Teil durch die Vorführung von Lichtbildern unterstützten Ausführungen hauptsächlich mit der technischen Seite des Schifssbauweicus, in dem er 25 Jahre laug als Ingenieur praktisch tätig war. Der gewaltige Fortschritt der Technik, der in dem modernen Panzer schiff gegen das frühere Segclfahrzeug liegt, markiert kurzweg die Benennung des ersteren als Zitadellenschiff: dciln es gleicht in seiner majestätischen Größe einer aus dem Wasser schwimmenden Ttadtfesiung. Im Kriegsfälle bilden die Panzcrjchlssc die Schlachllinie. wcHolb man sie häufig mit dem Ausdruck „Linien- schiii" bezeichnet. Ihre Fahrtgeschwiudigkeit kommt bei einer maschinellen Ausrüstung mit bis zu 10000 Pserdckrüstcii dem Tempo einer Sekundär-Eiscnbaliu gleich. Diese Schnelligkeit wird neuerdings um 6 Seemeilen in der Stunde übertrosfen, so daß der schnellste deutsche Dampfer insgesamt 23 Seemeilen pro Stunde zurücklegt. Der Schilderung weiterer Schiffsklassen, ijrer Konslruiliou und Armierung folgte eine Zergliederung der Lchiifsfprache. Ein Hauptwerl für die Marine liegt in der Aus bildung, der Kadetten z» Seeoffizieren und der Schiffsiungen zu Matrosen. Erstere erfolgt in der Marineschule zu Kiel und später mit der Mariiieakadeinie. Tie Schiffsjungen werden beran- gebildet auf den Scknilschifscn mit Takelage: aus ihnen übt der junge Seemann Auge und Hand. Der Vortrag fand eine bci- tälliae Aufnahme. — Die Anuieldungen der Schüler zum Besuche der Vercinssuchjchule müssen, soweit sie noch nickst erfolgt sind, recht bald geschehen. — Nächsten Dienstag hält Herr Tr Walter aus Ln»d einen Vortrag über: „Gewerbe, Handel und Weltver kehr" ei» Blick aus der Vergangenheit i» die Zukunft, mit 200 Lichtbildern. — Zu dem zweiten Urteil im Exner-Prozef; schreibt die „Fest. Ztg.": In den Strafprozessen von Kassel, Berlin und Leipzig, die aus den Bankbriichen des Jahres 1901 entsprangen, iind die Urteile ausfällig verschiede» ausgefallen: letzt hat in ein nnd derselben Sache der zweite Wahrjpruch sich auffällig in Wider spruch zu dein ersten gesetzt. Das erste Urteil, das Exncr mit 5 Jahren Zuchthaus und 5 Jahre» Ehrverlust belastete, war streng im Vergleich dazu, daß die Ausslchtsrcite der Leipziger Bank mir Geldstrafen, erhielten, die Kasseler nur mäßige GesängniS- tlrafen, auch daß im Sanden-Prozeß einzig der Hauptschuldiac und nur mit 5 Jahren Gefängnis bestraft wurde, ohne Verlust der Ehrenrechte. Tic Strenge des ersten Urteils wurde aber verständlich daraus, daß nicht Juristen, sondern Geschworene die Tattrage zu beantworten hatten, und dies unter dem damals Küchen Eindruck des um sic her augcrichteten Unheils. Verglichen mit diesem aber muß das jetzige zweite als ei» mildes bezeichnet werden: man braucht sich nur zu criimcrn, daß die Leipziger Bank mii käst 65 Millionen Mark eigenen Kapitals und bei NO Prozent Aktienkurs über Nacht in Konkurs geriet, weil sich heiaussiellte, daß sie 87 Millionen allein an de» Trebcr-Eonccrn w ggegebcn hatte, an ein Unternehmen, dessen Konkurs letzi seinen Gläubiger» »ur 2fh bis 3s j.- Prozent in Aussicht slellt, so daß auch die Gläubiger der Leipziger Bank nur etwa 05 Prozent, ihre Akiionäre nichts <>n erwarten haben. Gleich als dieser uner hörte Leichtsinn der Leipziger Bank zu Tage trat, war die Aus- 'e-iung allgemein, dies könne nur „Wahnsinn oder Verbrechen" ein. seither ergab sich, daß in Leipzig von beidem etwas mit- ürrlle, Großmannssucht und nicht zu bändigender Ehrgeiz bis zun Strafbaren, und verquickt mit unverantwortlicher Sclbst- täiiichung., Sb dafür Exncr ins Zuchthaus, ob nur ins Ge- >Mgms geschickt werden »inßte, und auf wie viele Jahre, das scheint m» iür die Ocffentlichkcit von untergeordneten! Interesse in- 'niern. als auch jetzt »och sei» Schicksal, der Sturz, der Prozeß und das Urteil, ei» scharfes Memento gegen ähnliche Gelüste richten Ter Wahrspruch der Geschworenen, der für Exncr den bctrugenichen Bankrott verneinte, sieht im Widerstreite mit dem ersten Urteil, das dessen Mitdirektor Gentzsch des betrügerischen Bankrotts schuldig erklärt hat. Tic Kassierung des ersten Urteils «egen Erncr aus rein formalen Gründen kam jetzt ihm auch für die sachliche Würdigung seiner Schuld zu statten, wohl auch, weil inzwischen im Bolksgesühl die erste Entrüstung über das on- gerichtete Unheil sich gemildert hatte. Ob damit der Angeklagte etwa zu gut wegkam oder nicht, das scheint uns, wir wiederholen cs, von sekundärer Bedeutung: schlechten Willens oder gar in delrügeriicher Absicht handelte er nicht, nach dem Konkursverwalter hatte Exncr sogar selbst große Teile seines Einkommens in Treber- mcrtcn investiert. Auch das deckt ihn freilich nicht. Wer an die Spitze einer großen Gesellschaft tritt, kann sich nicht mit Ver trauensseligkeit oder Mangel an Einsicht entschuldigen, er muß die solle Verantwortung tragen, wie die moralische, so auch die juri- Nische, und cs fragt sich, ob das bestehende Strafrecht sie Weib gehend genug bemißt, wenigstens für so abnorme Fälle: selbst Verschleierung ist mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geldstrafe bis zu 20000 Mark bedroht. Wäre in diesem Falle dos Höchstmaß eine ausreichende Sühne gewesen? Der Gerichts hof erkannte ans die höchste Geldstrafe, und er konnte die Gefängnis- ilrase nur deshalb auf 2'S Jahre erhöhen, weil zugleich auf einen Betrugsvcrsuch erkannt war. Auf alle Fälle handelte Exncr unverantwortlich und schuldhaft, indem er die ihm anvcrtrantcn Kapitalien der Bank und sremde Gelder in ungezählten Millionen einem längst und in starkem Maße verdächtigen Va tzaugne- Spiel anvcrtraute, von dem er dann freilich nicht mehr ohne Mienen Zniammcnbruch zurückkonnte, nicht für seine Person und zuletzt nicht für die Bank - Lebhaft wird in der Bürgerschaft der Vorstadt Striesen di« Frage der Befestigung der Fußwege für und wider besprochen. Die Meinungen geben in dieser Angelegenheit weit auseinander. Während einigen der jetzige Zustand genügt, möchten andere einen befestigten Streifen von nur 1 Meter Breite haben: bei vielen ist auch der Wunsch rege, daß bauplanmäßia breite und befestigte »iißwege hergestellt werden mögen. In der heute im „Hotel Sachsenhof" stattfindenden Mitgliederversammlung des Bezirks perei nsDresden-Striesen steht diese Frage mit zur Be ratung. Ferner sieht man mit gespannter Erwartung dem Vor träge des Herrn Stadtrats Stein über seine Reise nach dem Orient s2. Teils entgegen. Da auch andere wichtige Punkte aus der Tagesordnung stehen, dürfte ein reger Besuch zu erwarten sein. - Der Verein Marthaheim hat sich seit längerer Zeit bemüht, die auf Mieträume angewiesenen Marthaheime durch Erwerbung zweier eigener Häuser der Unsicherheit zu überheben, wie sie unausbleiblich solchen auf Kündigrurgsverhältiiissc ge- stützten Anwesen innewohnt. Aus beträchtlichen Hypothekenlasten erwachsende Schwierigkeiten haben sich, dank der Gunst freund- williger Darleiher, derart überwinden lassen, daß der materielle Fortbestand nunmehr auf gefestigter Grundlage ruht. Der kürz- sich herau»gegedene Jahresbericht vermochte darüber den erfreulichen Nachweis zu erbringen. Bon diesem iffermnäßig Ihre Königlschc Hoheit Fräu Prinzessin Johann Georgen'warmer Anteilnahme an den Zielen der Marthafache mit großem Inter esse Kenntnis genommen und sich zur Uebernahmc des Protektorats über den Verein bereit erklärt. — Ui» den Streik aus dem Neubau des Dresdner Spar-und BauvereinS in Löbtau »» beendigen, hatten, wie wir bereits mitgeteilt. die Bauaussührcnden. Herren Gebr. Heinrich, den Wünsche» des Vereins entlvrrchend, den gesamten, ca. 120 streikenden Maurern und Zimmerern erössnet. daß sie aus nahmslos mit 13 Psg. Stniidcntohn wieder eingeslellr werden sollten. Am Dienstag wurde demgemäß die Bannrbeit wieder ansgrnomnien. Gleichzeitig winde» aber 2 »c»e Arbeiter an genommen. wie den» überhaupt Schaffung weiterer Arbeitsgelegen heit und Vernredrung der Arheilertchnst geplant war. Das be trachtete aber ossenbar ein Teil der an, Streik beteiligt Ge wesenen als unzulässig. Einem der Neueintretenden rief ei» Maurer gleich drobcnd z»: „Ihr Heide» werdel hier überhaupt nicht warm." In Betätigung dessen übergoß er ihn kurz daraus mit einer Kanne eiskalten Maliers. Aus de» anderen Neuem getretenen wurde dann von einem Tritten aus der Höhe ein Ziegelstein geworfen, der ihn zum Glück nur am Arni, aber doch derart trat, daß er wegen seiner Verletzung sofort den Bau verlassen und den Arzt ausiuchen mußte. Tie Herren Gebr Heinrich haben natürlich hierauf sofort dieieiiigcn beiden Leule abgelvhnt, die dicie Mißhandlungen begangen halten. Dieicr Alt selbstverständlicher Notwehr wurde von einem der Entlasiciicii, der ichon vorher Führer der ganzen Bewegung gewesen war. der Wahrheit zuwider als eine „unberechtigte Maßregelung ihrer Delegierte»" auLgegeben und damit beantwortet, daß die gesamte Arbeiterschaft ohne jede weitere Prüfung erneul zur Niedcilegung der Arbeit verichrilt- Damit i st derStrerkzu einem Akte rohe sl er Ver gewaltigung allsgeartet. Deren Ziel ist auch nicht mehr die Erlangung günstiger Lohnverhältnisse, sondern ausschließlich die Vernichtung leder Gesetzmäßigkeit und jeder Ordnung. Und dies geschieht rücksichtslos aus Kosten von Hunderten von Ar beitern. denen eine in der jetzigen Zeit doppelt wertvolle lohnende Arbeit geboten worden war. Es iväre nur iw Interesse der Ardeilcrichast selbst zu begrüßen, wenn sie die Erbitterung über ein derartiges Vorgehen dazu brächte, die ihr anigezwungenc Be vormundung durch die Streikleitung endlich abzuichüttelii. Das böse Gcwisten der Streikleitung bcknndct sich auch am deutlichsten dadurch, daß sic in ihrer Beröisentlichnng im hiesigen soziaidenio- kratilchcii Blatte mit keinem Worte die stattgeiundencn Mißhand lungen erwähnt, obschon sic bereits zum Gegenstand amtlicher EiMtttelunge» geworden sind. — Im Saale der Schuhmacher-Innung sprach kürz- sich Herr T-r. med. Engelmann über die Ernährung unseres Körpers. Vortragender erwähnte ziirrächjt, daß die Vorkommnisse in unserem Körper und dessen Ernährung den Menschen von jeher nicht gleichgültig gelassen, und die Wissenschaft Jahrtausende studiert habe, um das Richtige zu finden, sodann erläuterte Redner den Prozeß, welchen die eingenommenen Speisen durch Verbrennen und Vernichtung in unserem Körper durchzumachcn haben, uni ihm die zu Wachstum und Arbeit nötigen Kräfte zu- zuführcn. An vielen Beispielen erläuterte der Vortragende den Wert der Nahrunasmittet und deren Bestandteile nach Feit, Eiweiß, Salz, Stickstoff, Eisen uiw. und erwähnte, daß es zur Verdauung und zum guten Bekommen der Speisen nötig sei, solche bei freundlichem Gemüt und nicht im Gram, Mißmut und Unzufriedenheit zu genießen. Die sehr interessanten Aus führungen lohnte lebhafter Beifall. — Die blinde Altistin Hildegard Dieterich ver anstaltet Dienstag, den 17. März, im Miiienhaiisc ein Konzert, bei dem der König! Violinvirtuose Felix Meyer aus Berlin Mitwirken wird. Karte» dazu sind in der christlichen Buchhandlung Johanncsstraße 17 und im Btnsenhanie zu haben. — Die Dresdner Gesell icha st zur Förderung der Amateur-Photographie e. V. hat für ihren am 1V. März, abends 8 Uhr im großen Saale des Vereinshauscs slatttindcnden 18. Projektionsvortrag Herrn Universitätslektor Tr. Edw. Th. Walter gewonnen, der über das Thema: „Finland, das Land der 1000 ^ecn und seine Ruisiiizierung"^prechen wird. Die dazu gehörigen Lichtbilder sind von seltener Schönheit. — Ter Dresdner Frauen-Verein zur Fürsorge für die weibliche Jugend hat auch für die diesjährige Paisionszcit eine öffentliche Abendveriammluiig für Frauen und Jungfrauen aller Stände in Aussicht genommen und soll die selbe am 30. Marz im Saale des Vereinshauscs siattfindcii. Frau User-Held wird dabei einen Vortrag halten — Seit dem Bußtag ist auch die cvaiigcli > chc Hof - und SoPhienkira> e gleich den audecen Gotteshäusern mit Gasglü b licht ausgestattct worden, und wird nunmehr durch 260 Stück Gasgliihcrpparate taghell erleuchtet. Mit der Aus führung der Anlage wurde Herr Schlossermeister Heinrich Stürmer, hier. Earusstraße 15. beauftragt. Das neue Licht funktioniert tadellos. — Der Allgemeine Turnverein zu Dresden ver anstaltet nächsten Sonntag, nachmittags 3 Uhr. in seiner Vereins- lllrnlialle an der Pcrmoscrstiaße ein öffentliches Ktnder- Prüsiiiigsturnen. das in Ordnungs- n»d Freiübungen der Mädchenabteilunge», sowie in Geräteübungen derKnabencibteililii- gen bestehen wird. — Ter unter der Leitung des Herrn Lehrers Arthur Tittmann stehende G a b c ls b erg er s ch e S tcn ogra p h en vcrc i» Lorischritt"-Dresden veranstaltet heute. Freitag, in Meinholds älcn. Moritzslraße. eine» Familienabend. DasPlvgramm in Bad Elster ist seitens der ^ König!. Badcdirektion und des Geuiciiidevorstandes amgcaebcn Sälen. Moritzslraße. einen Fa milien abend. DasPlvgramm worden, vom 15. Mai ab während der Tauer der Badciaiwn als setzt sich aus »»»'ikaliichen Darbietungen, Gctcinflsvorträgen, Kon- ' zert von der Kapelle des Pionier-Bataillons Nr. 12 und Ball zusammen. — Der König!. SäLi. Militnrvercm ., SSibsische Grena diere" zu DreSven bat für seine Bibliothek ein Album anserttgen lassen, welches eine reichhaltige und sitr die Malere Zeit sehr wertvolle Samm lung von Erinnerungen an den Tod König AlbertS eittbält. Es sind Porträts des Königs. Abbildungen dcr Beüehuiiggscier lichleitcn, Abdrücke dcr Siegel des Königs. Trauer-Anlichtslarten. Traucr- siegelmarken, einige 20 verschiedene tietblt vreutziichc, bäuerliche und sranzö- siiche) Bettungen mit Berichten über dnü Ableben des Königs, ferner amt liche Verordnungen, Programme und Fabrvläne auigenommen, die sämtlich ein getreues Bild jener ernsten Tage geben und >o ein eigenartiges A» denken an de» Heimgang des geliebte» Königs bilden. — Die 28. Dresdner P ferde-Ausstellung findet am 8., 9, 10. und 11. Mai. die Ziehung dcr Ausstellungs-Lotterie am 12. Mai statt. — Das Verzeichnis der in der L e i h am t s > G e s ch ä st s st « l l e Dresden-Alt itadt. Materniilraße 17. in der Zeit vom 16. bis mit 2l. März 1903 zur V e r st ei g e r un g kommenden Pfänder ist soeben er schienen. — Die öffentlichen Prüfungen in dcr Kl e in i ch s ch e n Handels Aiudemt « und Höheren Fortbildungs-Schule Moritz Straße 31 werden Mittwoch, >8. März, von N —> Uhr für die weiblichen und Freitag, 20. März, IO-12 Uhr für die männlichen Schulbeiucher ab- gehallen. Die PrüsungS-Ordnung wird jetzt bereits kostenlos abgegeben. Die Lehranstalten befinden sich im 38. Schuljahre, zählten bisher >0 541 Schülerausiiadmen und gegenwärtig 4SI Besucher verschiedener Altersklassen beider Geschlechter. — Bei den schon längere Zeit anhaltenden lingünstigen Lohn- und Er werbsverhältniffen ist es von hoben« Wert, daß die Heringe seit einigen Wochen um über , billiger geworden sind gegen die bis Ende vorigen Jabreü bestandenen hoben Preise. Heul« find großfiückige Heringe überall schon zu 5 bis S Psg. »ro Stück erhältlich. Wegen enormer Vorräte, welche noch auf den Konsum warten, wird diese große Billigkeit auch weiterhin fortbeftehen und ist somü aus längere Zeit «in sehr billiges und gutes VolkSnahrungS mittel vorhanden. — In voller Blüte steht im Königl. Botanischen Garten an der Stübel-Allee ein weißblütiger Pfirsichbaum, der aus den Gebirgen dcr Mongolei stammt (Oor^ion Vavickiana beanob.). Ter Baum mit seiner blütcnreichcn .Krone ist das Ziel vieler Gartenfreunde: er befindet sich un Quartier der ostasiatischcn Floraaruppc mit ihren Bäumen und Sträuchcrn von Amnrlcmd, Nordchina und Japan. Auch an weiteren Frühlingsporboten, wie blühenden Crocus, Seidelbast usw., fehlt es nicht in dem genann ten Garten. — Polizeibericht, 12. März. In Vorstadt Mickten sprang am Bußtage vormittag ein 1b Jahre altes Mädchen indieElbe, wurde jedoch gerettet. — Gestern früh in der 2. Stunde ist ein unbe kannter junger Mann von untcrmittler Gestalt, mit vollem bart losen Gesichte, bekleidet mit schwarzem Jackettanzuge, von der Augustusbrucke in die Elbe gesprungen. — Unter Abgabe eines Goldstückes hat ein hier wohnhafter Händler angezeigt, daß er letzten Sonnabend abend gegen V2O Uhr auf der Rwdeburger Straße an einen Herrn, der in Begleitung einer Dame gewesen sei, einen Roßhaarbescn verkauft und von ihm zwei Geldstücke für 2 Mark erhalten, zu Hause aber bemerkt habe, daß eins davon jenes ! Goldstück gewesen sei. Ter Berlusrtrager wolle sich im Polizei- gebäude, Schießgasse, 1. Obergeschoß, Zimmer 58. melden. — Auf dem E 0 rvlasee im Großen Garte» vergnügte sich am Dienstag ei» junger Mann mit Kahnfahrni und erregte dadurch die allgemeine Aufmerksamkeit, daß er aus einem Revolver drei Schüsse abfeuerte. Er wurde deshalb in seinem Boote uns User geholt und ihm die Wusse samt dcr Munition abgenoinmen. — Gestern früh gegen 'K7 Ubr rückie ein Löschzug dcr Feuer wehr nach T er s ch e cksl ra ß e 9 n»s. wo ans dem Dachboden Feuer entstände» war. Durch dicieS wurden eine größere Menge z»ni Trocknen ausgehänglei Wäsche vernichtet nnd die Dachbalken mehr oder weniger stark beschädigt. Tie Feuerwehr inußte zur Bekniilpsling des ilmsäiigsichen Brandes sogleich eine Schlamp leitung vom Ttraßenhydranten in Tätigkeit legen, womit sie die Gefahr bald beseitigen konnte. Gestein iimhmiltag i» de, 3. Stunde entstand auf dem Dachboden des Gnindsinckes Psote»haiierslraße 60 ans »och unhelannlkr Urinche ein Fußboden und Ballenbrand, der indessen, noch bevor die herbe! gerittene Feuerwehr zur Stelle war, von den Hausbewohner» hatte gelöscht werden tonnen. — Einen Unfall erlitt am Bußtag-Nachmittag die „Dresdner Heide-Bahn" aus der Königsbrückermai.e unterhalb Klotzsche dadurch, daß der Molarwagen Nr. 2 in den Straßengraben fuhr. Sofort aus ergangene Benachrichtigung vom Tcpvt herheigerilteii Arbeitern gelang eS mit Hilfe einiger binz» kommender Passanten, erst das Hinterteil, dann das Vorderteil des Wagens nach großer Anstrengung heraus zu heben und beiße Teile zusammen zu siigeu. Nach kurzer Zeit war dcr Wagen wieder betriebSsähig und konnte nach dem in Klotzsche befindliche» Devot absahrcn, Die Ursache des Unfalls konnte nicht ermittelt werden. — L 0 schwitz, 12. März. Der seit längerer Zeit in hiesiger Gegend sein Unwesen treibende Unbekannte, der oft jungen Tamcn gegenüber in schamlosester Weise wuflrat, wurde in der Person eines bester situierten Mannes ermittelt. — Am Sonnabend arngeu in der Schulstraßc zwei vor einem Möbelwagen gespannte Pserdc durch und überranuten das Gefährt eines Händlers ans Großerkmannsdorf, wodurch nicht nur Pferd und Wagen slart beschädigt, sondern auch dcr Besitzer ans dem Wagen geschleudert und au, Knie erheblich verletzt wurde. — In dem ffabrilgrundstücke des KommerzienratsHaeniel in Pi rn n wurde beim Bohren aut artelitcheS Wäger in einer Ticke von S9,2 Meter unter Sandstein im sandigen Kiesel eine üarkc Wasserader an nebobrt, die mii hohem Druck eine Wassersäule von öv Zentimeter Turäi Messer emvortreibt. Soweit cS sich bis jetzt beurteilen läßt, ist bas ge wonnenc Wäger gut und rein. — Bei der Reiscprüluna in der Fü r st e n s ch u l e Grim m a konnte sämtlichen 18 Prüflingen das Zeugnis der Reife erteilt werden. Im Be tragen erhielten in den Kigenschaiien 16: I. 2: Ib. 3 : Ib, k Ilo, 4 : II. 1 ! Ilb, 3 : lila, 2 : III. Von den Kevrüften gedenken sich 6 der Rechts wissenschaft, b dcr Theologie, 3 dcr Medizin, 2 dcr Philologie, i« 1 dem Tiefbau und der Musik zu widmen. — Tie Gcwerbekainmer Leipzig beschäftigte sich kürz lich mit der Frage, welche Lehrzeit in Barbier- und Friscur- Gesckiäfien den weiblichen Lehrlingen (Lehrmädchen) auszuerlcgen sei. Die Kammer bat nach Zuziehung von Sachverständigen aus dem Kreise der Arbeitgeber und Arbeitnehmer beschlossen, daß Per sonen, welche sich mit Fritieren, tünsllichen Haararbeitcii gewerbsmäßig beschäftigen, gleichviel welchen Geschlechts, als Hnndweiker bezw. Handwerlslehrlingc nnzinehcn sind, ans welche die Vorschriften zur Regelung des Lehilingswelens, oliv auch die drei- oder vieriährige Lehrzeit, Anwendung zu finden haben — Ter Schntzverband ju>: Handel und Gewerbe für Mittel deutschland in Leipzig bat folgenden Beschluß gefaßt: „Ter Vor stand des Schutzoerbandes für Handel und Gewerbe für Mittel deutschland wird nirl den übrigen wirtschaftlichen Gruppen Leipzigs in aller Kürze Fühlung nehmen, um mit ihnen aemciniam zu er örtern, welche wirtschaftliche Fragen Herrn Professor Dr. H ottc vorzulcgcu sind Konvenicrt die Beantwortung derselben nicht, so soll ein iiiittelstandsfreundlichcr Gegenkandidat bei den Neichstags- wahlen ausgestellt werden." —^ Tie Erdbeben im Vogilandc scheinen noch nicht zum Stillstand gekommen zu sein, denn gestern srüb gegen 5 Ubr 30 Minuten wurde auch in dcr Gegend von 2t. Egidicn an verschiedenen Stellen ein schwacher Erdstoß beobachtet Tie Be wegung der Erde dauerte etwa 4 Sekunden. Auch in Bcrnsdorj soll dieselbe Erscheinung wahrgcnoimncn worden sein. — Plauen i. L Am Montag abend fuhr eine Anzahl Maurer von Plauen nach Netzschkau. Hinter dcr Station Hertas- arün kam es zwischen einigen dieser Leute zu einem Streit, der in arge Tätlichkeiten ausarteie, so daß sich ei» Mitreisender veranlaßt sah, die Notleine zu ziehen. Ter Zug hielt aus offener Strecke, und der Oberschafmer stellte den Sachverhalt und die Personalien dcr Streitköpse fest, worauf er ihnen die Fahr karten obnahm. Einer der Raufbolde benutzte eine passende Ge legenheit, um schleunigst Reißaus zu nehmen. — Plauen i. V.. 11. März. Für den Bau der Syrathal- Ncbcrbrücknnci im Zuge der Breite- und Blücherstraße, deren Aus führung dcr Firma Liebold n. Co. in Langcbrück bei Dresden übertragen ist. bewilligte der Stadtacmeiiiderat die veranschlagten Kosten mit 500000 Mark. Tic Brücke wird eine Bahnbrcite von 17 Meter und eine Länge von l-50 Meter mit nur einer Bogcn- öffnung von 90 Meter Stützweite erhalten. Mit dem Bau wird demnächst begonnen. — Ten Bäckercibesitzern Brenitttofs für Backösen lediglich Holz zu verwenden. Tie Elfterer Bäckc«iiieis!cr haben hiergegen eine Petition bei dcr zuständigril Behörde mit der Begründung eingcreichl, daß dies unaiissülnbar sei, da sämtliche Backöfen aut Kohlenfeuerung cingerichtel seien, auch die Gchilsen und Lehrlinge gar nicht aus Holzseuerung gelernt haben. — Oberverwaltiingsgcricht. Zwilchen der Gemeinde Kemnitz nnd dcr Generaldirektioii der Stciatseisenbahncil bestehen schon seit längerer Zeit Streitigkeiten, die dadurch entstanden sind, daß die genannte Gemeinde gemäß einem bei dcr AmtShauptmaiin schalt TreSden-Altstadt cingcreichten und von dieser genehmigte» Bebauungspläne in, OrlSinnern eine Anzahl Straßen, daninle, die Meißneistraße. beschleusen ließ und die Besitzer der angrenzeii den Grundstücke, entsprechend den Bestimmungen des Ork-sban- aesetzcs, zu den Ansiegerlciitniige» heranzog. An die Meißnel slraße grenzt nun eine Flurpaizelle, deren Eigentümer dcr Eisen bahnfiskns ist. Auf diesem Grundstücke sind zwei Bahnwärtci Häuschen, eine Wartehalle und eine Bahnsteighalle errichtet. Tie Gemeinde will von der Generrildircklion Anliegerleistungcn für die ganze Länge des fraglichen Areals, etwa 230 Meter, entrühtcl wissen und beansprucht blcisür die Summe von 4560 Mt. Ter Etteiibahnsiskns steht dagegen aus dein Standpunkte, daß er unr für diejenigen Teile dcr Parzelle, die mit Gebäuden überbaut sind, zu den Aiilieaerleistnngei! bcizutragen bade, und will deshalb nur etwas über si)00 Mk. zahlen. Da ein Vergleich nicht zu stände kam, legte dir Genernldtrektion bei dcr Amtshalivtmannschaft Rekurs ein. die sich aber für unzuständig erklärte, weil der vor liegende Fall nicht im VerwaltuiigSstrcitversahreii, sondern im Parteistrettversahren zu erledigen, hierzu aber nur die Kreishauvl Mannschaft zuständig sei. Letztere war aber gerade gegenteilige! Ansicht und erklärte sich ebenfalls für nicht kompetent. Nunmehr wandte sich die Generaldirektioii an das OherverwaltungSgericht mit deni Ersuchen, die Konipetenttragc zu entscheiden. In einer kürzlich stattgesundenen Verhandlung wurde dem Vertreter der Gemeinde Kemnitz von Gerichtsseite nahegelegt, daß die Ansprüche dcr letzteren wohl doch etwas zn weitgehende >eicn und sie desholb recht wenkg Aussicht auf Ai>eikc»nu»g derselben hätte, zumal die Verhältnisse in tatsächlicher wie rechtlicher Beziehung ähnlich lagen, wie in einen« früheren Falle, der in Serkowitz spielte und in welchem dcr Senat sich auf den Standpunkt des FisknS gestellt habe. Infolgedessen zog damals dcr Vertreter von Kemnitz cs vor. auf den Vorschlag des Gerichts rinziigehcn, der dahin ging, sicki nochmals mit dcr Gemeindebehörde ins Einvernehmen zn testen. Dies ist inzwischen geschehen, doch bot man auf einer Enticheidiiiig des ObecverwciftiinSgcrichts bestände». Letztere ist »nn gefällt worden, und zwar hat das Gericht zur Entscheidung über die erhobene» Ansplücde. da es sich um eine reine Verwaltnngsitreit ciche bandelt, die Verwaltungsbehörde, die Amtshauptniannschafl s)resde»-Altstadt, für zuständig erachtet. Zur Begründung wird auSgefüdrt. daß die Gemeinde im vorlimenden Falle nicht als Unternehmer im Sinne von 8 21,7 des Verwaltungsrechtspflege- geietzeS onzuiehen sei. sonder» nur als Ausführende einer behvrd- ichcn Anordnung. — Landgericht. In geheimer Sitzung hat sich der 1872 in Chemnitz geborene Handelsmann Max .Hugo Tischer »ea« Dresdner Nachrichten. 72. Seit- i). « Freitag, 13. März 1»«3
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