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sei», KM»«»ad«n so oft sprachen, Al» Karl Alexander etwa 4 Jahre in der Anstatt war and die Schwierigkeiten der fremden Sprach« überwunden hatte, fing es an, für ihn leichter zu werden. Er ivar nicht mehr der Rachbar de» Prinzen. Während dreier noch immer den letzten Platz einnahm, sab er bereits mitten in der Klasse. Dodo Davidovitsch hatte sich in letzter Zeit sehr verändert. Er war melancholisch und niedergeschlagen. Das früher so kindliche Antlitz Harle den Ausdruck gewechselt, auch die Form verändert. Dodo, das .rkind des Südens, hatte sich körperlich frühzeitig entwickelt und war nach den Gesetzen fernes Landes bereits mündig. Eines schönen Tages überraschte er keine Lehrer und Umgebung mit der Erklärung, dab er getauft zu werden wünsche. Die tremen, inneren, verborgenen Beweggründe zu diesem Schritte erfuhr niemand. In diesem Falle verschwiegen und geheimnisvoll, wie alle seiner Rasse, behielt er seine Gedanken für sich leidst. Indessen erregte Dodo Daoidooilschs Verlangen rm Korp« eine allgemeine Auf- regung. Einige Tage darauf erschien Dodos Großonkel, sein nächster Verwandter. Es war ein aller, magerer General mit gewaltigem niederhängenden mongolischen Schnurrbart lind einem Antlitz, welches allen Schrecken einflößte. Der alte Patriarch und Räuber, dessen Fürstentum irgendwo in der dläbe der persischen Grenze lag, hatte etwa zwanzig Jahre hindurch einen wütenden Guerillakrieg mit den Russen geführt. Dann hatte er aber, zu einer ehrenvollen Kapitulation gezwungen, seine Souveränität mit dem Range eines Generals der Kavallerie und dem Titel des Fürste» von Abchasien und Psamenek ver tauscht und außerdem noch ein bedeutendes Vermögen behalten. Seme muhammedanische Religion hatte er indessen bewahrt und streng darüber gewacht, daß sein Geichlecht an der Formel fesihielt: „Gott ist grob, und Mubammed ist sein Prophet. Als der Alte erfuhr, daß der Jüngste seines Geschlechts den Glauben seiner Väter verlassen wollte, wurde er von einer fürchterlichen Wut ergriffen. Man wagte es nicht, Dodo Davidovitsch mit ihm allein zu lassen. Ter Gouverneur, der Klaffenvorsteher und der Geistliche blieben trotz seiner Proteste im Zimmer. Er überfiel Dodo mit einem Strom von Worten in einer Sprache, welche niemand verstand. Er fluchte, schwor, bat, erklärte den Jungen sür enterbt und ging schließlich seines Weges, ohne von jemandem Abschied zu nehmen. Für Dodo Davidovitschö Zukunft wurde indessen daS wilde Austreten seines Oheims von der allergrößten Bedeutung. Dodo hatte die Stütze seiner Familie und sein Vermögen Ehristi wegen verloren. Einer der Großfürsten hatte die Patenschaft bei ihm angenommen, und ihm schloß sich die Großherzogin von Lüneburg an. Diese, eine geborene Deutsche, war eine eifrige Orthodoxe und genoß deshalb bis in ihr hohes Alter bei Hof ein bedeu- lendes Ansehen und allgemeine Verehrung. Als Patengeschenk erhielt Dodo eine große Herrschaft, die ihm eine bedeutende Rente brachte. Die «Lache war klar und der Taufakt sollte in der kleinen Kapelle im eigenen Palaste der Herzogin an der Nelvo vor sich gehen. Rur ivenige wurden zu der seltenen Feier befohlen. Unter diesen waren zwei Pagen, Dodos beste Freunde, und einer von ihnen war Karl Alexander. Die beiden Kiiaben sollten Dodo. tvelcher, wie alle Orientalen, sehr genau mil der Toilette war, behilflich sein und ihn Min Taufakte fükren. Die Kapelle, ein Kunstwerk aus dem 17 Jahrhundert russischen Stils, war mil Blumen und Grün geschmückt. Fahnen tlruzifixe und Heiligenbilder leuchteten unter ihrem schönen Gewölbe und Gold und Farben. Der Ikonostas buckle aus seinem goldene» Grunde tiefsinnig und treuherzig aus diese Hofwürdenträger in ihren glänzenden Uniformen, und die Damen >n Hellen Toiletten, während die kaiserlichen Kirchen- 'änger in Scharlach und Gold gekleidet waren. Das Sonnenlicht floß von den Fenstern der Kuppel in breiten, warme», lichten Streifen in das prachtvolle Heiligtum und ließ alle diese Farben und Lichter, bis zur höchsten Potenz getrieben, in einer harmonischen Jarben- uunphonie zu einem blendende» Bilde festUcher Andacht, heiligen Triumphes zusammen- jchmelzen. Die metallenen Stimmen der Chorknaben stiegen mit der bläulichen Ambra aus dem Weihgefäße zur Wölbung der Kirche empor, erfüllten de» Raum mit ihrem keuschen w>ohlklang und zogen wie em zitternder Seufzer über de» goldenen Mosaiken der Kirche weiter Die beiden Käraben waren Dodo behilflich, sich hinter einem Schwur zu entkleiden und das lange weiße Tauchemd anzulLgen. Und als Dodo in dieser malerischen Beklei dung mit seinem dunklen, warmen Augen und der jugendlichen Milde im Blick, mit Bewe gungen, so würdig, ruhig und abgemessen, wie man es nur be> den Orientalen findet, die drei Stufen hinilnlcrschrttt. da ging ein Ah! des Entzückens durch Li« Versammlung. Er glich dem Originale dieser Heiligen und Märtyrer, weiche man von de» Bildern des Ikonostas kennt. Die Pforten zu dem Allerheiligstcn öffneten sich, die Priester erschienen mit Kreuz und Weihwasser, der Gesana ertönte und der Ranch schlang sich in blauen Ringen in die Höhe. Karl Alexander half Dodo in eine große, wasscrgesüllte Kuse steigen, welche dicht an den Stufen zum Altar stand. Dodo vuiwe mit heiligem Oel gesalbt. Dan» wurde secn Kops dreimal unter den Wassersolegel getaucht, und als er dem Tausgefäß entstieg, war er nicht mehr Dodo, er war Alexander. Er war mcht mehr der fanatische Schüler Mubammeds, er war eine Seele, welche dem christlichen Himmel gerettet war. Ein Schirm wurde hervorgebracht, und hinter ihm half Karl Alexander seinen Freund und christlichen Bruder in seine Pagenuniform entkleiden. Die Tafel verlies still, vornehm, feierlich und kurz. Ü «S für du beiden Freund«. d< chnen frei, diesen ^ , m« Schätz« der Btblio Protektion sprechen, berechtigt anerkannt chm au selten der Grob von jetzt an^ie' «tag. wenn sie ni g« an konnten . von den anderen Hindernis überwunden, va« st« nur aeä rüstet« kaukasisck lexander Davidovitsch konnte an ein« Heimkehr in die kaukasischen ken Die weit« Entfernung, seine Ingens, sein gewechselter Glaube > alten Fürsten von Abchasien macht«» e« sür sein« näheren Freund« Die Grobherzoai» von Lüne- Smierte Seele, bot chm dafür «in Helm während st« San A sich nicht allzusehr langweilen sollt«, lud Lleräiwer sich auf alles mit besonderer Wärme. Kunst, sie mit Eifer und verstand e», auch andere zur Hettnreb birg-taler nicht denken und die Drohungen deS alten Fürste.. . ... zu einer dringenden Notwendigkeit, sich seiner anzunehmrn. bürg, diese stets warmherzige und entk ^ ' ^ de- Sommers, und damit er gleichfalls em. Die Grobherzogin bewohnte «ine kleine sogenannte Eremitage in der Näh« von Zarskoje Sselo, oben auf dem hohen Ufer, von wo auS man über die Spitze» der Erlen eine herrliche Aussicht aus die finische Bucht hat Hier hatte Peter der Große eins! gewohnt. Später diente die Eremitage der Kaiserin Elisabeth zum Ausenthalt, während diese den Bau ihres mangelhast ausgcführten. schlecht eingerichteten, aber groben Lustschlosses Zars- koje Sielo überwachte. Rach dem Tode der letzteren Kaiserin wurde die Eremilaa« ein Appendix des neuen Schlosses und wurde von dem einen und anderen Fürsten oder Wurden- träger bewohnt. Die Grotzherzoain hatte seit der Zeit ihrer Witwenschaft hier residiert. Sie batte di« Eremitage wesentlich erweitert, ein chemisches Laboratorium, «ine Orangerie und später ein Aquarium eingerichtet. Ihre Stellung der Hofgesellschaft gegenüber war eine sehr gute und einflußreiche. Sie waw ° Mildtäligkei», Botanik, Musik, alle- Eie anzuregen. Augenblicklich interessierte sie sich in erster Linie für die Fischzucht. Und schon am ersten Tage, als Karl Alexander und der Prinz daS kleine Jntenvanturgebäud« der Eremi tage bezogen, führte die Grohherzoain die Pagen in ihr Laboratorium, wie sie es nannte. ES bestand aus einem prächtigen Wintergarten, welcher von dem Speisesaal der Eremitage durch eme doppelte Kolonnade ln Stuck und eine breite Treppe getrennt wurde. Große Palmen mit wehenden Kronen breiteten sich unter dem hohen GlaSdache auS. Blühende Magnoliabäume beschatteten mit dichten Zweigen die lichten Blätter deS SchlangengraseS und der Araliacecn. Duftende Bouvardien verbreiteten ihr mächtiges, exotisches Parfüm in dem kunstvollen Park. Die Lust hier drinnen war warm, schwer und entnervend. Mitten im Garten b^and sich ein gewaltiges Bassin, welches mit Porzellan bekleidet war. Große Frösche in Majolika und Bronze schlürften das Wasser am Rande des Bassins. Sie waren halb unter purpurrolen Lilien und weißen Oleandern versteckt. Der Boden des Bassins war mit vergoldeten Platten bekleidet, und gegen diesen goldenen Grund hoben sich in dem krystallk.aren Wasser einige märchenhcislc Fische, Gaben deS Mikado von Japan, ab, zackige, wunderbare, zusammengewachsene Fische, einige mit einem Kops und zwei Schwänzen, andere dagegen Produkte der geheimnisvollen Luft des äubersten Ostens, mit der Natur zu spielen, das ewig Regelmäßige aus der gewohnten Bahn zu bringen. In einer anderen Abteilung deS Bassins von dem vorigen durch «inen niedrigen Wall von Tufssle n getrennt, sah man dort, wo das Wasser den stärksten Fall batte, einen Zug kleiner Forellen und sah. wie eben ausgebrülete Forellen sich unbeweglich gegen die Strömung hielten. Prachtvolle Regenbogenforellen, zackige Sterlete soielten m Zirkeln und den wunderbarsten Figuren in dem klaren Wasser. Rogen von Fischen aller Art in Kübeln. N nnen und Büchsen sah man überall in dem Prachtgemach, welches in seinem geringeren Areal ein hervorragendes Stück Natur repräsentierte. Ter Leiter der Sammlungen und Berater der Großherzogin war «in Deutscher, «in magerer, blasser Herr mit großen, gläsernen Augen, dem Staatsralstitel und einer ge waltigen Menge Dekorationen. Die Großherzogin erzählte mit welem Eifer von den Ver besserungen der russischen F-stißsischerei. die sie zu heben beabsichtige. Rogen von Forellen und Lachs war nach Flüssen gesandt, welche bis dahin fischarm gewesen waren. Ganze Mengen neuer Arten anierikau scher und orientalischer Fische waren m der Wolga und Newa ausciesctzl, und mit diesem verstohlene» Lächeln, welches ihre vertrockneten Zi gern an il schlechter» schasse. (Fcrtl-tzung Die so schnell beliebt geworbenen, nnschüblichcn nur» erstklassigen NokkwLllllL» Lrvws (m 6le§. M!» 3 75 ?!. M krodeöoM L 25 k!.) A0A2LM8 Marmor-MsKÜL Kleis lin koken VOM k 1 NatL) vrosrlon-LItstaclt: Altmarkt, st^rrn. 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Wellen. llnsdsn-Aurjlgen. fslslvls um! stjellu. 4rirvrt>xnii8 »aed Ilias» la Irürroster Loli. ^nsvaLIsonclnuxea dareltrcUltxst, VSvstvnllivl, 2 bis 3 k 8wä Ld2U§sdS2 von der Griifl. Arnimfchen Schneidemühle, HVvIssvassep. L>. -1^. L. KolämLM» vpe^eii. Gegen Nach nahme oder vorherige Eliisendung des Betrage? versende ich nach auswärts per Post franko: bMiim- M. d.«. 7. S. 10 u. ». w.. neueste Ausführungen, beste Schnitte. Kostüme vom einfachsten bis zum eleganteste» Genre. lMMm. SpezinlhauS für Damen-Mäntel vresckso, am Allmartt. s 8vlkn»»i»u'» ILsIrnv. 1 Ej)6UfLcf>IkInll5öinrigeL u.8ekleic!un05-^ degenLtanäe UNM/MiN äSbkkllN ttoklisksfsnfgn. l^lLl.. s blchnungeii u.prej,IlL>iii> tkmanS «oeeettk»«». F grn«u asLv VorrcdUS ' Uv X»i»«ii>ci>,n Sin«,