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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.03.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050301017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905030101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905030101
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-03
- Tag 1905-03-01
-
Monat
1905-03
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.03.1905
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Dresdner Nachrichten. «o. Seit, 4. «« Mittwoch. I. März 1K«S Bräsitzeal Dr. Bodtter. ». Pti,!«. stellvertretender Borsttzender der Handetgtammer München. und Gras Schwerin Löwitz. M b. R , in de» Ausschuß die Herren Geb Irrslizrut Pros. Dr. Brunner. Senerattekretär Bueck. Komin Rat Haase. Geb KommRat Frhr v. Hevl zu Her,»»beim. MdR.. Geh Finanzrak Lrtvoldt. Harrpt- zollanitS< »nzral O'el. M d. R, und Landes ötononirerat Winkrl- «ann kooptiert- In der dalauf solgenden Sitzung einer mit Ver tretern de- Ezporlbandels. verschiedener Jndunneii und der Land wtnschast, sowce mit sübrende» Patlamentariern deichte» .Amerika, Kommission" wurde» die Grundlagen für Anoarslaltuna unserei dandelsvoliiiichri, Bezirbnngen mit Amerika bei dein devorslrbeiiden Neuabjchluß van Handelsverträgen mit dcu amerikaluichen Ländern durchberaten und die Abhaltung einer Engnete über die Bedürsnissr der deutschen Industrie :c. im vandel mit Amerika unter Heran ziehung der den, Verein angehvrigen Vervande und Handels kammern beschlossen Dabei ivurde es allerseits al- wünschenswert bezeichnet, dre tlrundschairiichcn Beziehungen mit Amerika aufrecht zu erballen Der ehemalige Hof- und Domprediger Adolf Stöcker, der vor Iabre» plötzlich seinen Abschied nehme» mußte und seitdem vom ^rUiier Hof.' verbannt war. hat auS Anlaß der Einweihung de» neuen Domes eine Einladung zur Festtafel rur Königttwen Schlosse erhallen. Oesterreich. Im -Herrenhause wies in 2. Lesung der R e - kru ! e n vo r l o ge Fürst Auersperg darauf bi», daß durch die im Iabre IIlugarn gemachten Konzessionen aus militärischem Oiebiete jene Ginndscitze eine wesent liche Aenderiing erfuhren, welche seit 1867 für daS gemein same Heer imuen Der Redner erklärt, Oesterreich werde immer wirtschaftlich und Ungarn immer politisch stärke» iein. Die Vertreter beiderlei Ansichten würden schließlich unbedingt zu dem gleichen Resultate kämmen, daß mau einerseits ein lebende- L-laatsweiea nicht zerschneiden kann, ohne cs umzu- oringeu, und andererseirs, daß gewisse Konzessionen an die Ungarn werden gemacht werden müssen. sBeifall.s Ter Landes-aerteidigungsminiftcr Graf Wel'ersheimb empfahl die Annahme der Rekrinenvorlage gcmäü den im Abgrordncten- izauw entwickelten Grundsätzen und erklärte, der Standpunkt, daß die Leitung, Führung »ud Organisation der gesamten Armee ausschließlich dem Kaiser zuftche, müsse ansrecht erholten bleiben. iBeftoll.l Dem Standpunkte der Regierung sei bereits oo» berusener Seile Ausdruck gegeden worden. Die österreichische Negierung könne keine» anderen, als den von den Gesetzen vor gesehenen Standpunkt ausrecht erhalten. sBravo.I Die Armee bab« in der Politik nichts milzuiprechen: das wäre um so bedenklicher, wenn die Verschiedenheit der polnischen Tendenzen die Ge'ialtuna der skaariichen Grundlagen in Frage stellen würde. Die geiamre Armee blicke mit unentwegtem Gehorsam und un- erschunerlichcr Treue und .Hingebung zum obersten Kriegsherrn aus. Mein letzles Wort ist. schloß der Minister. Gott erhalte Gott beichnoe unseren Kober! (Anhaltender Beifall.) Nach dem Schiußworie des Berichterstatters Walterskirchen wurde die Rekruienoorlage in allen Lesungen angenommen. Das Herrenhaus nahm hieraus ohne Debatte in allen Lesungen die NefnnNernnavoorlage an. Die Alldout'che Korrespondenz" erklärt, daß alle Gerüchte pan der Mandacsmüdigleik des Abgeordneten Schönerer jeder Grundlage entbehre». Ungar». In Bskes-Esaba erschienen mehrere hundert So.;, allsten im Stadthause und »orderten Brot. Die städu' tze Behörde eriucine den sozialisli'chen Abgeordneten Achim, er möge das Volk aussordern. auseinanderzugeden. Achim wei- gerte ttch. Tie Demonstranten wurden hierauf von der Gen darmerie zerstreut. Auf die Auüordernng 'Achims, die Menge solle nicht auseinandergehen. wuchs dieselbe aus mehrere tausend Körne an und nahm eine drobende Haltung ein. Es wurde daher Militär reaniriert. welches die Menge auseinandertrieb. Es erivlaten mehrere Verhärtungen. Die Festgenommenen sagten aus. sie 'eien von Achim zu den Kundgebungen bewogen worden. Frankreich. In kailamentgnichen Kreisen verlautet, der Nvloinalmi'iiiier beabüclüige die Einsetzung einer Kommission zu» Lütch'ükrang des K o n g r eg a t i o n s g e s e tz es in den Kolo nien. da in verschiedenen Kolonie» Jeinile» sorlfobren. Unter richt zu erteilen und sogar oisizlelle Stellungen einnehuren. De, ehemalige Gencralgouverncur von Franzöi. Kongo. de Bcazza, ist damit betraut worden, eine genaue Untersuchung über die Zu stände in diesem Gebiet einznieiten. Italien. Dem .Pvpolo Romano" zufolge ist die Abfahrt von lll Perlenen- und Schnellzügen von hier eingestellt. Dir abgehense» Schnellzüge werden imr von wenige» Reisende» benutzt. Tie Beförderung von Frachtgut ist vis zum 2. März eingeitellt. Ta der Ei'enbabnverketjr mit den Orte» der Campagne > lall ausgehört hat, wird der Verkehr durch Postkutschen aufrecht ! erholten England. Im Unterhaus erklärte auf eine Anfrage betreffend " die unbillige Behandlung englischer Schiffe nns den Marschall- inseln der Staatssekretär öer Kolonie» Lytteiton, pegenwaitig . finde ein Meinungsaustausch darüber mit der deutschen Re- ^ gierung statt Stevenson ilib.i stellte einen Unterantrag zur s Adreßberatung. worin er befürwortet, daß iveitere Schritte getan werden sollten, um die Ausführung des R e so rm v ro i e k t es für di? türkischen Provinzen Offiziere» anzuvertraue». die den Mächten verantwortlich sein rollen. Im Laute der Debatte betonten verschiedene Redner der Opposition, daß die Zuckerkon- verrtion den Preis für Zucker auf dem Kontinent herabgesetzt und in England erhöht hätte. Chamberlain verteidigte die Kon vention. Das Steigen der Prelle hätte nichts mit der Konvention zu tun. Daraus wurde die Beratung vertagt. Rußland. Das M i n i st e r k o m i t e e bat am 24. Januar irber die Revision »er Gesetze beraten, die gegen die Feinde der sozialen Ordnung gerichtet sind, und erwogen. Laß die Gesetze von 1881 nur als provisorische an- zusehen seien: rrorrsem seien im Jahre 1903 die Sonder- vorschrifren oekrcssens den verstärkten Schutz auf einem Gebiete von 850 MO Ouadrat.verst mit einer Bevölkerung von 30 Millionen in Kraft gewesen. Das Miuisterkomitee Mach Zweifel über die Möglichkeit ans, sich der in Empörung be findlichen Elemente durch derartige Maßnahmen zu entledigen. Der (Äehilse des Ministers des Innern Lurnowo setzte aus einander. saß ins Lokalbohörden gewisse» Personen den Aufent halt in ihrem Verwaltungsbezirk verböten und sie an andere Orte schickren, wo sie die Bevölkerung zum Aufruhr verleiteten. Aus diesem Grunde, 'agt Durnowo, müßte inan die Anwendung dieser Maßregel einichränken, welche das Publikum durch Ver haftungen. .Haussuchungen und Bestrafungen ans dem Ver waltungswege austari eines gerichtlichen VersabrenS erregt. Der Präsident des Miuu'.ertd'.n-.rees sprach die Ansicht aus, die Regierung habe außer acht gelassen, daß der direkte Weg nicht die Unterdrückung nt, sondern der, dem Uebel in sein.en Grundursachen vorzubeugeu. Die russische Gesetz gebung sei zu langsam, die Erqebnllse de, gesetzgeberischen Ar- oeiten ftimmten nicht niit den sozialen Bedürfnissen überein und schafften Schwierigkeiten. Witte nannte als Beispiel die Arbeitergeietzgebuna, die verzögert worden sei durch das Vor herrschen der Anickrauungen, daß die russischen Arbeiter noch nicht in das Entwickiungsstodium eingetreten seien. Ein anderes beunruhigendes Element sei die Studentenschaft. Bis 1880 seien Bewegungen unter den Studenten selten gewesen. Damals liättcn sic nnier den akademischen Ge>etzcn gestanden. Späterhin seien die Beziehungen zwi'chcn Professoren und Studenten als unerwünscht erkannt worden. Im gegenwärtigen Augenblick halte die Regierung die Lage für ungünstig. Witte erwähnte ferner die Israeliten, die unter dem Einflüsse uner träglicher materieller Verhältnisse, die ans die einschränkenden Gesetze zurückzusühren seien, üer Regierung feindlich gegenüber ständen. Las Komitee war der Ansicht, daß die Staatsorgane ihre Pflicht, bei der politischen Lage des Landes schädliche Hand lungen zu verhüten, erfüllen könnten unter der Bedingung, daß die Gesetze genau begrenzt würden. Die Ausnahmegesetze müßten auf die Gegenden, wo Unruhen herrschten, und für die Dauer derselben beschränkt tverden. 'Das Komitee sprach sich dafür aus, ei« Spezialkonserenz cinzuberufen zur Revision der Gesetze Äer die Sicherheit der Staatsordnung. Dieie Konferenz solle unter dem Vorsitze eines vom Kaiser zu ernennenden Präsidenten beraten, der das Recht haben solle, den Entwurf eines neuen Gesetzes unmittelbar den: Sinai-rote vorzulegcn, obne ihn den übrigen Regierungsdepartements zu unterbreiten. Dieser Be- schloß ist vom Kaiser am 28. Februar bestätigt worden. — Zum Vorsitzenden der besonderen Konferenz zur Revision der für den Schutz der staatlichen Ordnung erlassenen Ausnahmegesetze ist dos Mitglied de» ReichSrateS Graf Altri»)g«ati,ss ernannt worden Afrrta. Au» Tanger wird berichtet, daß dl« französische Regierung durch ihren Geiandter, vom Sultan von Marokko dte E'mächilguiig dazu verlangen »oll. in Fez eine» ständigen Residenten zu erhalten. Kunst und Wissenschaft. 4 Konigl. Hoftheater. Im Opernhause gelangen heute s« llhrl «Die Meistersinger von Nürnberg" Schauspielhaus« s'^8 Uhr) ,DerPrivat. zur Ausführung: irn rBr dozenl". ttebermorge». Freilag, nachmittags fünf Uhr, findet eine Vorstellung zu kleinen Preisen, mit Vorder» kauf der Billetts ohne Aufgeld von dem Lanzmärchen „Großmütterchen erzählt" und «Die Puppen. * !)m*R esidenztheater geht beute KadekburgS Lustspiel .Der Familientaa" zum 27. Male in Szene: morgen. DonneiS ag. findet die llranffluirung deL Bolksschcruspiels «Drei Jahre" von Paul Boston statt. 4 In dem heute im Waldschlößchen staktfindeaden Ko«, zerte des Martin L u t h e r-Eh o r e s werden, um die Aufführung nicht zu sehr auszudehnen, nur drei Abteilungen der „Jahreszeiten" zu Gehör gebracht werden. Von den frühere» Solisten wirken wieder mit: Konzertsänaerin Frl. T. Heu»? »ns Herr Hosopernsänger Nieter». Die Partie d«S Simeon singt Herr Günther. Es sei nochmals darauf hmgervresrn, daß der Reinertrag armen Geineindcgliedern zu gute kommen soll und daß Karten auch noch abends am Eingänge zu haben sind. 4 In dem moraen, Donnerstag, starisliroenden Sioviritten- Kon,ertder<tzew,rbeb«>>, «kavelle kommen zur Arrssttbnrna: l. stomerl Ouvertüre von I. Ried ; 2. Korallen-Marurka von G. Pitrrtrd It. Mal): » Serenade für Flöte und Lor» von 2. Trtl: 1- Im rechten Kurv, Marsch von <l. Trenkler tl. Malt: d. Ouvertüre zur Over .Rienst" von Aicharo Wagner: 8. Nocturna für Violine und Harfe von M. Lamer <>. Ma»: 7. Tvnl'üder au« der Over „Die weiß« Dame" von voieldieu : 8. Ouveriüre zur Operette »Der Zigeunerbaron" von Jobann Strauß; S. liv-,0 KanE, Vnlss Isnt» von A. BoSc <l. Mal): lü. Melancoli« von ^scharkowSkv 0- Mal): ll. Schlarassen-Marsch von Arivn vom Züriänre. i ffür das k. vrüfungS»vn,« rt mit Orchester de- « vnigl. Konservatoriums, Sonnabend, den «. Mär», tm Beretnebause ist folgende« Vrogranmr scstaesetzt worden: Klavierkonzer«» von ^erstell rmb ctzrieg: „Nigotetto'-FrrMatle für .Klarinette von Bassi; Cellokonzert von ServaiS : Linsoniesad von Iva Moderg: Art«: „O Abendlust", au« .Die «linder der Hiide", von Rubrirbern: Arie: ,,Hui la voes", au« »Dte Pu ritaner" von Bellint; Arie: .Räch« mich", aut .LcrodiaS" von Massenet. 4 Unter den öffentlichen musikalischen Veranstaltungen diese- Winter- verdient auch da-Konzert d«S Dresdner Lebrer» gesangvereinS belonderr Erwähnung. Es findet am M i l t- woch. den 15. d. M.. abends >,8 Uhr rni Gewerbebawe statt. 4 Dritte Deutsche Kunftaewerbe-Au-ftelung Dresden 100«. Vorgestern fand im Konzertsaale des städtischen Ausstellung-- gebäudes ein Vortragsabend statt, zu dem das Direk torium dieser Ausstellung Einladungen erlassen hatte, um das größere Publikum über die Zwecke und den Umfang des aeplaillen 'Ausstellungsunlernehmeus aufzuklären. Im ersten eile der Vortragsreihe, der etwa 700 Personen beiwohnten, Mach Herr Architekt Lossow als Vorsitzender des Direk toriums über die Ausgaben der 'Ausstellung, die in erster Linie in einer erzieberi'chen Einwirkung auf dre weitesten Beoötkerunas- kreiie besteht. Seitdem 1877 die erste und 1887 die zweite deutsche Kirnstgewcrbe-AuSstellung in München stattgesuuden haben, sind weitere derartige Veranstaltungen nur im Auslände erfolgt, so 1900 in Paris, 1902 in Turin, 1904 in St. Louis. Der Zweck der erstgenannten war hauptsächlich der, das italienische Kunsthandiverk durch Vorführung der zu weit höherer Reise gediehenen kunstbandiverklicüen Erzeugnisse anderer Länder zu fördern und zu bc'ructsten. Wenn schon hier sich Deutschland alle» übrigen Landern als weit überlegen gezeigt hatte, so war auch in St. Louis der deutsche Erfolg ebenso glänzend wie unbe stritten. Die 'Absicht, ein abge'chloffenes Bild von dem hoben Stande des deutschen Knnsihand.verks und zugleich von dem Vcrbältnis von Kunstindnstrie zum Mnsthandwerk zu geben, bat zur Bildung des Komitees für eine in Dresden 1906 abzu haltende KnnstgetverbeMusstellung geführt. Die nach allen weiten erlassenen Einladungen zur Beteiligung fanden überall freundlichste Ausnahme. Der Rat der Stadt Dresden bewies dem aevlanten Unternehmen sein Jntereffe durch kostenfreie Ueberlaiiuiig des Ausstcllungsgebäudes. Herr Oberbürgermeister Geh. Finaiizrat a. D. Beutler übernahm den Ehrenvorsitz. Die König!. Regierung gewährte unter Vorbehalt der Genehmigung durch die stände einen Beitrag oo» 50 000 Mk.. desgleichen der Stadtrat, die Zustimmung der Stadtverordneten voraus- «etzend, sodaß setzt schon ein Betrag von lOOlNO Mk. vorhanden ist, der bei etwa sich ergebendem Defizit dem Garantieionds vorangehen würde. Ter Gesamterat balanciert mit 550 MO Mk. In den Bundesstaaten fand das Projekt überall warme Aus nahme. Bremen und Baden ernannten bereits Regierung«- konunissare, zu denen eine große Anzahl auf dem Gebiete der Kunst und des Kun'tlßindweris in hohem Ansehen stehende Herren, wie Professor Bringkniann-Hamburg, Professor Graul Leipzig. Professor Dr. Lehmann-Altono u. ä. treten. Mit der bäurischen Regierung ließ «'ich bislang leider noch kein bestimmtes Abkommen treffen, doch werden sich die Schwierigkeiten, die lxr.upttächlich durch die im gleichen Jahre stattsindende Nürnberger Indiisiric-Ausstellung verursacht werden, leicht befestigen lasten. Ze. Königs. Hoheit Prinz Johann Georg hat sich zur Annahme des Präsidiums des Ehrciiaussthnsscs bereit erklärt, während Seine Majestät König Friedrich August durch Ueber- nahme des Protektorats über die 'Ausstellung seinem Jntereffe sür das Unternehmen Ausdruck verlieh. Das Verständnis für gewerbliche Kunst in alle Kreise des Volkes zu tragen, ist die Hauptaufgabe derAnsstellung, und um dieses Ziel zu erreichen, werden keine Opfer, keine Mühen gescheut werden. Die Förderung und Stärkung des deutschen Kunstgcwerbes ist wahr lich des Schweißes der Edelsten wert.—Herr Pros. Dr. Wuttke , der die NerichtersMlnng über die wisseistchastliche Bedeu tung der Aiisstellung übernommen hatte, war leider erkrankt und niußte daher seinen Vortrag auf eine spätere Versamm lung verschieben. Herr Professor Schumacher sprach sodann, unterstützt durch eine Lichtbildprojektion des Ausstellungs- Planes. über die Anlage der Ausstellung. Der Hauptwert wird daraus gelegt werden, mü"lichst viel differenzierte und indi vidualisierte Arbeit zur Dorsübruug zu bringen, und von diesem Gesichtspunkte aus rst die Verteilung der Räume zu bemessen gewesen. Die Eintritts-Kuppelhalle und der linke Flügel werden die bedeutendsten Momente der Entwicklung des Kunsthand werkes vorsühren: in der äußerlich fast ungeändert bleibenden Wandelhalle «oll sich das entfalten, was wir unter künstlerischer Technik verstehen, wie solche sich in der Behandlung des ver schiedenen Materials äußert. Anfchliehen wird sich dann eine Reihe von bäuerlichen Räumen aus allen deutschen Gauen. Hier wird gezeigt werden, wie die gesunde Logik des reinen Menschenverstandes jedem Gerät seinen eigentümlichen .Charak ter und Wert verleiht und. unbeeinflußt vom sogenannten Zeit geschmack, sich im naiven Volksleben durch Jahrhunderte hin durch zu erkalten weiß. Hieraus folgt als dritte Abteilung die für Valksstmst. die zeigen wird, wie die deutschen kunst gewerblichen Schulen die aus der Technik heraus entwickelten Kunstformeu werter fortbilden. Außerdem werden die Erzeug nisse des Kunschandwerks in hervorragenden Einzelgegenständen zur Ausstellung kommen, desgleichen Kollektivausstellungen ein- zelncr Slädte, die für die lokal« Kunstentwicklung von beson derer Bedeutung sind. So kommt die Raumkunst mit ihrem undeftnierbaren Etwas zur Geltung, was in dem Beschauer jene besonders weihevolle Stimmung weckt, die die charakteristische Wirkung dieses Kunstzweiges ans Herz und Gemüt ist. Auch der Vorführung künstlerischer Einzelräume soll ein breiter Raum ge- iväbrt werden. Den Hauptvunkt- aber wird die Vorsribrung der kirchlichen Kunst und der Nachweis ihrer Wirkung auf die brei testen Schickten unseres Volkes bilden. Zu diesem Zwecke werden in die große Mittelhalle zwei Räume eingebaut werden, einer für katbolische, einer für protestantische kirchliche Kunst: «in künstlerisch ausgestalteter Kirchhof und eine Sakristei wer- den sich onschliehen. Der übrige Dell, erweitert durch drei Einbouten, bleibt der WobnungSkunst und einem Schmuckhose Vorbehalten. Die Auswahl der Ausstellungsobjekte wird nach dem Gesichtspunkte erfolgen» daß nur das Beste vom Besten angenommen wird. Dresden selbst und die Dresdner Roum- ' kunst erhält einen beionderrn Anbau. Auch di« Kunstindustrie tvrrd txirmdere Räume nötig mache«. In Lsudervaviil-«« im Park wird gezeigt werden, wie die ernzckaen Prodrm« <»< dem Rahmaterral entstehn'. Die Ausführung drei«- Projektr« ist naturgemäß nur möglich mit Beihilfe und Unterstttzüug aller derer, dre mit der Kunst, dem Kunstgewerb« und d«r Volkskultur überhaupt iu Verbindung stehe«. rr«d stellrrna von IV06 wird ein Merkstein fem in d> und Entfaltung de- deutschen Kirnstgeiverbes, de immer stärker und voller entfallen möge. Hrevauf Herr Geh. Hofrat Professor Dr. Gurlitt über: Kunst". Trotz vielleicht und wegen der zahlreiche» bauten der letzten 20 Jahre werden in den künstlerische» recht schwere Anklagen erhoben, die dem modernen Kir bau unkünstleiisckes schassen vorwersen, da- zu Werken gck hat. die feinerem Empfinden geradezu widersprechen, di« KrrM der Zukunft soll in der Ausstellung vorgüsubrt werde» — «S widerstrsüt ja dem ferneren Empfinden, die Kirch« »u» AusstelluiiuSobiekt zu machen — eS soll gezeigt werden, wr« Raume beschaffen fern i»üssen, die Stimmung erzeugen ro» wach halten sollen. Die kirchliche Kunst bat vor allem di« Ausgabe, jedes Objekr so umzuaestalten. daß rS rückt nur seinem Zweck entspricht, sondern auch äußerlich seine Bedeutung sofort erken nen läßt. Die Künstler sind ihre« Individualismus wegen vielfach an der Betätigung ihres Schaffens bei kirchlichen Objekten fern- gehalten worden, und hier Wandel zu schaffen, ist sür die Kunst nickt minder notwendig und ersorderlick als sür die Kirche selbst. Die Vortragsreihe beschloß Hcrr P r o fess or G r o ß mit aerst- vollen Ausführungen über Kunsthnndwerk und Kunstindultrre. indem er von der Entwicklung der Akademien aus den Meister- Werkstätten ausging, eine Trennung, die leider sehr schwer« Folgen sür das Kunsthandwerk berbeiführte und die zu beseitige» erst seit Mitte dcS porigen Jahrhunderts wieder angestrebt wurde. Die Kunst muß wieder mit dem Gewerbe Hand in Hand gebe», und geläuterter Geschmack tvrrd dann das Serniae dazu bei- tragen, das, die Auswüchse, zu denen die Knnsttttdustri« mit der fabrikmäßigen Erzeugung von „Kunsttverken" führte, beseitigt' werden. Gemüt und Verstand sind die Faktoren, die dem Kunst- Handwerk wieder den gebührenden Platz schaffen werden. Brr Aufnahme kunstindustrieller Erzeugnisse wird die Solidität die erste Rolle spielen, nickst die Renaissance oder der-Jugendstil. Die deutsche und nicht zuletzt die sächsische Kuustftrdustne, und vor allem das Kunsthanouerk werden die g. Deutsche Klinstgewerbe- Ausstellung zu einem neuen Ruhmesblatt deutscher Kulturenvvick- Mia gestalten. Mit dieser Erwartung schloß der Redner seinen beifällig ausgensmmenen Vortrag, der. wie di« vorangegange- nen. die Zuhörer mit lebhaftestem Jntereffe erfüllt hatte. 4 Der Magistrat ln Nürnberg bewilligte 18000 Mk. zur öffentlichen Eckiller-Feler und zu den Schulfeiern. ES fin det eine Verteilung von Denkmünzen und Broschüren statt: wenn möglich, wird gleichzettlg die Grundsteinleauna dxS Schiller-Denk mal- erfolgen. Für den Abend werden sestltche Veranstaltungen ln mebrere» Sälen grvlant. — Der Herzog von Eachsen- N lt«n bura b,wlll,gie25000Mk. zu Musterausführungen Schlllerscher Werke im Altenburger Hostheater. 4 In Lübeck hat sick der beim 162. Jnfanterie-Regrment al« Zweijähriger dienende Opernsänger Werner das Recht auf den c r » j a l, r ig e n D i e n st eriuugc». Um seine Künstler. Mast zu erweisen, trat er aus der Bühne dcS Stadttheaters als Max im „Freischütz" auf und hatte Erfolg — beim Publikum wie bei seiner Vorgesetzten Behörde. 4 Marcel Schwob. der Verfasser der besten französischen .Hamlet'-Ncbersetzriiig. ist in Paris im Alter von 40 Jahren g e - st o i b e n. Während des Druckes eingegangeue Neueste Drahtmeldunqen. Köln. Wie die „Kölnische Zeitung" hört, teilte der Vorstand des Kohlen-Syndikats den Zechenbesitzern folgendes mit: 1. für,Kohlen soll die Festsetzung der Beteil ignngsanteile bis zur weiteren Klärung der Msatzverhältniffe noch auSgesetzt werden, obwohl mit einer Einschränkung wahrscheinlich aus jeden Fall zu rechnen sein wird; 2. für Koks werden die Betciligungsanteilc auf 80 Prozent bemessen: 3. für Briketts werden die vollen Be- teiligungöanleile in Anspruch genommen. Wien. Der deutsche Botschafter überreichte heule dem Grafen Goluchowski eine Note, wodurch der bisherige Handelsvertrag mit Deutschland auf den I. März 1906 für den Fall gekündigt wird, daß bis dcchin die Aus wechslung der Ratifikationen zum neuen Handelsvertrag nicht rechtzeitig ersolgt ist. Bukarest. Der deutsche Gesandte kündigte honte den rumänisch-deutschen Handelsvertrag auf den 1. März 1906. Die Kündigung tritt nur in Kraft, wenn der neue Zusatzvertrag nickt ratifiziert werden sollte. Moskau. In Marjiua Slobadka sVorsradt Moskaus! wurde eine geheime Niederlage von Revolvern, Bomben und Dynamit entdeckt. — Der Mörder des Groß- fürsten Sergius soll seinerzeit von Paris nach Moskau gekommen und Techniker sein: sein Familienname ist mrbekanni. Vermischtes. * Ein Sprungvonden FelsenbeiDover. Von den Klippen bei Dover stürzte sich ein Selbstmörder aus die vom Meer bespülten Felsen hinunter, von denen er durch die Ebbe weaaetragen ivurde. ehe man seine Leiche bergen konnte. Der war 200 Fuß tief. Wetterbertckr« des Kal. Säckl. Metrorolog. Instituts tn Ebemnitz vom 28. Februar 8 Ubr morgens (Temperatur nach CelsiuS). Wetierlaae tu Europa am 28. Februar 8 Ubr früh: Statloni- u Z,'! d-iWMde, Richtung u. L lärke Sett«r, Lp. K ! «! Storno«, 73k selcht bedeckt Mal. H-ad 40 Lturm'wolkiq Lüristiansd, 4L leichtovolktq .hLparand.l M * leicht bedeckt !r: S,-M°n«. 's §! N-m« >8^ »e«Lmd«r rrudcsng^ ag Gtocktzolui I 53 Novriidog. »S Memel . KL Lirinem.2! 5» Stage» i 41 2,!t 4S Hombg. I>747 »Uder «4 0 LciUq ! L0 l!«ache» «7 8ZV c,r 4 4 OSO Llurm bcdeUt Z- 5 rjBerNn müßig v«r»ckr .— ij ? Narlstich» 88V I-ichl 2>-nf! i4- 2> ? Vrang.M.! Ll SV ichwac, ber-ckl 4. ,! I Me, 8 Ll 8SN leicht baldded 4- r! n,Pan« N! 88» ft-rt Dunst > s; SMinchkn« »4 8 mSßig dedeckt ,-j- 8> U 8» m«ß,g g.N»e» ZV8V «chu, moUt, 8ZV srtsch Ü-Idde, irisch Arge» 50 !88ZV I-tch, der«« cr 8>V leicht de^cki «ch« bedeckt 88V müß. bedeckt . SV ich»,ch »et.« ,1- »jc5hemn>,7! b! j8tV ,ch«-ch »«deckt Im Westen ist der Luftdruck gestiegen, ln« Osten ist er gefasten. Die nordwestliche Devreffio» lagert mir ihrem Kein noch Uber Rorv-Sch«ttl»nd. bat sich wenig cwgeslacht und bis jetzt ein« weilcre Ausbreitung nach Oster, nickt erlangt, crine zweite Depreiston bot sich »der Ätalien entwickelt. R«. lnttv Haber Druck lagett über Kest-Rustlaud. In Deulschlair» berrscht zur ffett trübes, milde« Meiler ohne cckedlibe -üed-rschlüge bei leichten süd westlichen Minden. Sin Vordringen der westlichen Depretston dürft« kaum zu erwarten setn. jedoch ist ein« »enberuna de« Wetters zunächst nützt wabricheinli». Prognol« für den l. Ma«. Wetter: Ntedettchlag. r«m»«raiur: llebemormal. Wrndurwnmg: Eüdweiten. Barometer: Tief. Wlttenrng tn Sachsen am 27. Februar. Statt«» S»>. r«mv. «Ind «attan Ser r»«». hvh? « s ß '-6 ^ »»de - t «n» ßs Dre«»«, n» n.a l.l SV 3 FretLerg «chneeterg »VS »7 ^.e betoN« 117 »o -0 8 8 r «3» Kb -33 Zichadraß Han,e.» 330 8 I 0.7 8 3 „iii-. »ov 52 SV « 7.0 I N s 3 alten»«» Rettzentzat» cii»te>»,ro 7», 3.« ru" r Zittau »»»«,>» «S «1 v» l 1 SU SO » 772 IN« ,, -t » Lro» stark unternormalen Baroinelerstande« verlies auch der »7. Uetzruar 4 lm ganzen Lande beiter und trocken. Dte Temperatur erreichte um Mittag >chon ganz beträchtliche Werte, sa Dresden ll,8 Grad Eelstu«. Inder Nacht kam et zunieist noch zu leichten Fristen. Dunst und Nebel «in»«« verlSikdcnIltch beobachtet. Schneedecke im «edirge im Adnedmen begriffen. Meldung vom Ftchtelderg: Nebel nur ln den Tälern, bi« vadin gut» Schlittenbahn, starker Reff, Bäume stark mit Naubsrott bebanaen, glänzen- der Sonnenuntergang, matter Sonnenaufgang, Schneettest r»a Zentimeter. Dresden. SS Frtznrar. Barometer von Ovttker Eduard Bttegand (vorm. OSka» völolv), wallstratze ». »bendS 6 Utzr: 7«« MiLlmet». unoei-noert. Thernrometrogravtz nachSelstus. Temperatur: höchste»,»»« wärm«, niedrigste S.S Br. Warm«. Bedeckt. Südwind.
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