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Dresdner Nachrichten : 17.09.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188409178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840917
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840917
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-09
- Tag 1884-09-17
-
Monat
1884-09
-
Jahr
1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.09.1884
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Kr. SS» — Einweihun Ter Fe ig der Schmalsvurbahn Nadebeul« cstzug stand am Montag Mittag Punkt 13 Perron hinter der Wartehalle der Station WttNoad Sn »r.8«pt«wdar 1«« gebrachten Honen Obcr-Ingenienr Lilienstern, die Vertreter der Dresdner Rade l> u r g Uhr auf dein neuen Perron hi .. . Radebeul vereit, um in etwa 12 Wagen zweiter und dritter Klasse. be spannt mit 2 kleinen tenderlvsen Lokomotiven, sowohl die von Dresden gekommenen Theilnehmer. die Herren Kreishauptmann v Koppen- sels, Amtshauptmann v. Mepsch. Oder- und Geh Jinanzräthe v. d. Planitz und Tr. Ritterstädt, Finanzratb und Kal. Kommissar Schreiner. Finanzrath Schulte. Geh. Finanz-Sekr. Miiller, Ober Inspektor Falkenstein, Eisenbahn-Bnreau Direktor Ulbricht, de-Sgl, die den Bahnbau zur 'Anssilbrniig Pceßler und Ingenieur von ..... Tagespreise, sowie de» von anderer Seite liiiizugelviinnencn Herr» Aintshanpkniann von Weinenvach and Großenhain, die Herren Gc- meindevvrstnndc der die Balm adsaeirende» Ortsrhasten, eine grobe Anzahl Dresdner und Niederlößnitzei di'lingniite Festgäste Darunter auch drei wissensdnrnige Damen), den Herrn Oversorstmeisler von Benst, Beamte des Moritzbnrgcr Wild- und Forstgartens rc. in de» neuen onnnvnsarligen Wagen attiznneliiiieu. Ein :Mnsikchor fuhr in dem ersten offenen Wagen des FestznaS. uiinntervrochen lustige Wenen spielend. Die Rampen der Naoevenler Station, die Brücke- und Seitentcrrassen ivareu ebenso wie alle Stationen der zn dnrch'avrenden Linie mit inbetnden Mensche» beseht, welche dem avgelienden Zuge weiße Tücher entgegen und nachselnvcnkten. Eine Iiiichrisi m Nndebeul lautete in Bezug an? die Bahn: „Pin nied lich ich und auch wohl klein — niöchr doch ich so rentabel sein — wie die Gwß'purige. — Ganz ohne Zant nnd beeid — viet' ich dir Plag an meiner ceit' — die Schmalspurige", Ter Zug bewerte sich durch dar- schone loatdjchnttige Lößnitzthgl beim fglmengeschinnck- len „Weinen stieß' vorbei durch eine Ehrenworte mit „Glück auf zur Fahet!" nach der beliebten .chller'scben Meierei, oben aus der Warnodorser Hohe schivenkre die ausgestellte Dornngend die Fahnen nnd Bänder rein reizendes Bild), tleberall ertönten Böller- nnd Frendenschnsse, leibst Herr Kammersänger Niese feuerte im Garten seiner Billa beim Borbeilahren die Schüsse eines stchSlänffaen stie- volvers gen Himmel. Fe'ijnngsiaue» ivarren in den Zug Blumen bengneis. in Dippelodor? begrüs;le Gemeindcralh FnchS, in Moritz- bnrg Geineindevorstand Knineulee die Bertreterder Staatsbehörden nut beril'cheii Worte», Die Ansprache des Lichteren lautete: „(>>» N'cfüig dcr grcndc >»>d dcs ?»ttkko ist c», da) Lic hirslgk iktuivodnrr- sch.is« li.anc uud iu.>i>cion»cre iu dc»! Ru^ciilltck dcwciit, da dcr knie -i»o auf >1» krrni iv.Niuiiaic cinaciaafl» Ni. I»dc»i ich Sic, oircliric Herren, dcreiichsl >»Nl- k^mmcu hc>s-c, sprcchc ich .nagcich im Uanic» »cr >i>emci»dc ikiskudcrg mit Moritz. da»a dc> Iialica Sl iatsr-gicriuia, Imcac di» Laudständkn, t» deren Berticlung Sie crichicnc» sind, Nie das .giNi>ruocko,»»ic!> dicscr Ltnie dk» vcrbindlichsicii, a in!l! li iica Dank ,ni-, und gedenke Santvn '.'Iller derer, durch Scrc» Mitwirkung d>o irgend, eiaic Nnierneinnkn giuSIii» ooUendei Worte» ist. Ich dossc »UN »»d j wanschc, dass dir grilj.iuc'.Irvcil krinr dcrgedliche gkwcic», dah diel»,ei,r dcr Nor- j l^kli, dc» >v>r vo» dcr ncncn ivav» c,Worten. ci» dancrndcr und scgcnsrrichcr! s,,r dir gonzc Siegend, ja für da) g»n-,c Noterinnd sein miigc. Wir konnten wii ! dicsc» sksiuchcn Äugeudiie» vorübcrgcden lassc», oiinc unsrrrs »ciicdtc» König»-s dined. «Niere» oiN-eredlicn e!»deev»erd. de» görder-r und Ncianitzer allkS j vii len und Schone». ,r» gedcnle». Wir könne» diesen scftliche» '.lugcndiick nicht ! b.iier kcicr», a>» durch den üsus, IN de» ich Sic einjusiimmcn ditte, Hoch, »nscr ^ g.iiclter Ni liig Asticrt, Hoch, und nochmals Hoch ! !" Bcr der Fatstk durch den Morihburger Dhiergarten Hutten sich die ^ Zöglinge der dorl gen Kgl, Blindenanstalt ausgestellt, n»i auch ihren ' Frcndeilibnk darstlbriiigen. In Bät»sdors begrüsite Herr.Kantor Bergest das trendige Ereignis: mit >cbwn»abvll poetischen Worten, i Tie Bahn überschreitet nunmehr ans einem Dninni de»Morinburger T.stch und eueicbr nach einer Steigung von l zn M bei DippelS- d,"> nach Panirnng des naben IKst Acker Fläche haltenden, stetst wie! auer st Jahre, trocken gelegten Deich Derrnnis die grösste Höhe des! Balnwrosils, nm dann »ach emem Hedenlenden livrist'ntaten Einschnitte j nach Nadeburg in wieder abstisntlen. In letstaenannter Stadt Iialte ^ sich am neue» Bahnhofsgebäude eine gar stattliche Fesiveriammluiig! »n'g.'steUi. L-Hütrenloinvagnie, Bnlae»vel>r, Beteranen, geschmückte, vollwangige, zarle Inngirancii mit Blumen und Stiännche», zivei! Bcnukchore nnd die Elste der BiirgDiichail in Feslgala niachten ilne! HonncniS, Die ostistellen Festgäste wnrdeii »i II Eanipagen nach den einen enien halben rlilonieter entrernten M'arktvlaN der Stadt ge'ahren. »m 'ich dann soiorl zum Fcsiniabl in der „Stadt Dresden" zu begeben. Der recht stattliche Saal war mit etwa A'>st EonverlS besepr, ivelche alsbald ihre Berwendung sanden, Brnnkdirettor Ne'ch inkonirle mik seineiii Eleven Btmikchor einen selbstlomvonirten Fesinlarich, dem das „Nun danket Alle Gott!" einverwoben war mW niöwstd erhob si.b Herr Kreishanplniann v. K'ovpensels zn einem Disnt'vrncli, >oel>her die nllgeiiieme Freude nnSdrückte über die Er- o 'niiüg einer neaen Bertelusndcr, die kür alte Belbeiligten reckst niihbar iveid n mörlste. Es trete uns aber in dieser Festfreude zn- glenk der Gedanke entgegen nnd es Iverde ninner von Neuem be- stali.st, loie '»rsorglich inner erl'abener König z'llbert am daSWobl- beriaden 'einer Landestn'der bedacht iei, Se. Mas, sei in landeS- v.ilerstci'er Fürsorge stets bereit, die öffentliche Woht'abrt auch durch Erschl'kmiilg neuer Berkelirsweae zu »ördern. Die Gefühle der Treue und Liebe drängten auch beule zu dein dreimaligen AliSriste: Sc, Moj. König Albert und das ganze Kgl, Haus Hoch! Tie Ber- 'amiiilmig eriiob nsti von den Silzcn und stimmie herzlichen Doms in die Sachieiiliymne ein. Bürgermeister Hmckel-Nadeburg dankte drc ijoben Slaaisregiernng und den Landständcii. welche nunmehr einen lang und boilzerselmten Wunsch der Stadt Radebrirg er'üilt liaben nnd ividmete ilnie» nn sscameii aller Betheiligte» sei» volles Ela,-, Aocstlieker Wol' stradebnig toaslete an? alle an diesem ElzlciliagEr'chieiieiieii, isieb Fi»aiizratliTl,Nltlerstädt führte auS, wie alle B^n>nstniigeii zeriirank worden 'eien bezüglich der Berschlechtc- riüig der randicbn'istclic.: Dchoiibeiteir, ivelche die Bahn durchkreuzt: er tviinirist. dag dieselbe alle Wünsche erfüllen »rüge, Tic Staats«-' vo giernrig Höste auch hier nnederiiiii eiire O.nelte wirth'chastlichen Segens ^ >: > basten :n liaben, Blöge» nrli alle Hvfsnnngen der Geiiieinden ec'nllen, Pa'ior einer, A'ev-s BlisteiviN dankle hninorislisch im Namen der v> aste, „Ber ststichiernlielt nnd Heiterkeit — Leb' Nadeburg noch lange Jen!' Pimmeister Miller dankte dcr Negierung und deren Beamie», ivelcbc dein Lostnilzgriiiidc eine Zierde geschaffen. Finan;- raili Dchreiner ebenst' den B'iibeamte», welche inanche Schwicrig- lcü bcim Ban glncklnh gelöst, de» Amksbaiipkmcuin'cha'ten niid Ad- iacenien, ivelcl"' die E-prooriationcii erleichtert hätten, "Aiiitshaiipt inann v, Weiszuibach gedachie toastirend der Gciiieindevertreter, Bartikiilier Hoinnaiin Lstnst. mit Bezug an' die Siegesdeveschen vor lst Jahre» am Ist Der icmbcr und des heutigen niedlichen Sieges, euimgen dn> b Farligstcllni'g emer Dchiiial'piiibah!!, Ivelche zur No.mast :lm iulue und vo» da hinaus durch das ganze geeinigte m an l , md d,n, er cin stnrimstb aii'genomuienes Hoch brachte, "»äst Konigsbann 'ri'cble 'eine E'.lnnel'.mgeii ans, die bis!I Jahre i.n kreiche», wo er „i Nadelung amtirte. Bürgermeister Hermann- n»ostc»bnn ircutc stch des KindclieiiS, welches heute ans der Taufe ,> hob :, wurde, und wenn es auch i»ir ein — Mädchen nnd kein K mbe ne >o ivare es doclmnnner ivilltomnic»: Alst das Festkomitees st -ge er tun-zend an' Noch '. rachen Schul Inspektor Wigand-! stst-oncilbaiii. Bor'land Kiirzrentel Moripburg. Gntsdenber Hähnel- st l nbd 'n. LvernigeiiieiirPreszler. Ober-Fniänzrath v, d. Planitz mit stmn Vstniveis, da>z Dent'cbland eine neue Eisenhalm-Kolonic in! stlst.iia ennngen habe, zoelchc bald auch ihre Winn he knndgcbenwerde, f L 'giere ivnrde die Genettildirckliou beniglicb ihrer Bahnen imnicr gern i cr'nllen auch olme Zeitungsartikel, Tal; dies gcsrbcbe. Hoch Immer § vo» Neuem anoll der Strom obligater stiede dnrcv die Brandung des! l'ron'enden Di'cbge'l'rärbs. bis endlich die Zeit zur Ab'ahrt da war daS Dresdner Fcrnsprechned anschliest. so dab Jeder mit den Finnen, die den, genannten Netze angchöre», sich telephonisch unterhalten kann. Die beiden Bnreaus der ÄuSstellniig, da» technisch«! in dem Gebäude der Flora und da» Äanptbureon im Plinz-Maz Palai» sind ebenfalls telephonisch verbunden. Auch ein Pvftbrieskasten 'wird am Floragebäude angebracht werden. Nocl, ist mancher der Aussteller mit tLnisendung und Aufstellung seiner Objekte im Rück stände — sollte ooch Jeder bedenken, dass, wer znerst kommt, auch eher noch den oder jene» Wunsch erfüllt sehen kann, nias später nicht mehr möglich ist,. - Das 50. SlistnngSsest des GewerbevereinS, wird Montag, den 0, Oktober Bormittag ll llbr durch eine beson dere Feier einarb itct werden. Der 1, Vorstand beö GewerbevereinS, Hr. Prof. Wechbach, wird bierbei über die Ziele eines Gewerbe- percinS spreche», Hr. Gcwerbcschnldirektvr Elans; aber ein kurzes Referat über die Geschichte des GewerbepereinS Vorträgen. Ver schiedene ehrende Auszeichnungen werden bei dieser Feier zur Ver- theilniig kommen. Nachmittag ü Uhr soll die Festtafel stattfinden und Dienslaa d. 7. Okt. ist siir die Mitglieder des GewerbevereinS ein Ball in Aussicht genommen. — Unsere jüngste Schmaltvurbahn Radebeul-Radcburg batte an ib'eni erste» Betriebstage gestern einen lebbasten und glückverheißende» Verkehr. Autier den regulären Züge», die in Personen- nnd mit besonderer Vorliebe benutzten Güterwagen eine rohe Säinar von Reisenden beförderten, war die Einlegung von 3 Extrachgen in jeder Richtung nöthig und e» dürsten mii'dcstcnS 1000 Passagiere »ach den Stationen Lößnitzgrund. Moritzburg und Nadeburg befördert worden lein. Trotz dcr Anschläge scheinen die Passagiere noch nicht zu wissen, daß dieBilletü vor dem Einsleigcn beim Zugfübrer im Billetrvagen zu entnehmen sind, Zeit dazu ist ans allen Haltepunkten. Lebhafte Anerkennung findet cS, das, die Bahn trotz der kurzen Banzeit dock an allen Ecken und Enden wirklich seitig ist nnd daß die vorhandenen zahlreichen Betriebs mittel erkennen lassen, daß man auch für den stärksten Somstagö- velkebr gelüstet ist. — Vorgestern bedachten die jungen Prinzen Max nnd Johann Georg in Begleitung ihres Erziehers Major von Bär den Zoologischen Garte» mit einem längeren Besuche. Be sonders war cs daö Rinibthierhaus mit den jungen Tigern und Pnnia Löiven. welches die Prinzen fesselte. Nickt minder wurden sie angeregt von der majestätischen Erscheinung des erst seit kurzer Zeit hier befindliche» afrikanischen Löwen. Das jetzige ssierrlickc Wetter kommt auch diesem Garten zu Gute, indem einerseits der Be tuch ein erfreulicher ist, andererseits aber auch dcr Gesuiidheitszustaiid der Dlnere auf daS günstigste von der herrlichen Lust und der Wärme beeinflußt wird. Unter vollem Sonnenschein schreitet dcr Garten diesmal mit mehr Hoffnungen wie früher in die nngünsiigere Winterzeit, kenn es ist nickt mir außen Sonnenschein, auch im Innern, in der finanziellen Situation scheint cS freundlicher, Heller aliszuschen, wie früher, denn — soviel man davon beobachten konnte, war dieses Fahr die Frequenz des prachtvollen Gartens reicher als in manchem der varausgegangenen Fahre — nnd wenn Dem so ist. so kann fick jeder Dresdner darüber misrichtig freuen, da dcr Garten eine Zierde unserer Stadt ist und das auch bleiben soll. — Der frische kecke Humor und die vortrefflichen Gesangs leistungen der L c i v z i g c r S ä n g e r füllen seit einigen Tagen die Sale deS Deutschen Kaisers in Pieschen. Tic Leistungen der Gesellschaft, welche anS 8 Herren besteht, sind recht aiierkcnnciisivcrtk. — Gestern paisirte die Linie Corbelha-Leipzig-Niesa-Elste»verda ein ca. 580 Mann starker Transport zmückkel'render R eserviste n des Oberscdles. Fnf.-Rgts. 22. Fn einigen Tagen wird sich ein ähnlicher Transport preußischer Reservisten wiederholen. — Es ist wiederholt mit Freuden konsiatilt worden, daß unser deutsches Kunst ge werbe in den letzte» Fahren eine» ge waltigen Ailsschmling genommen hat. Fm Auslande macht sich die deutsche Konknlreiiz aut diesem Gebiete überall fühlbar nnd nament lich Frankreich bat unter derselben emvstndlich zu leibe». Um die Ursachen dieser für das französische Kunstgewerbe recht bedenklichen Tbatsache zn ergründen »nd eventuell eine Abbilfe zu schaffen, ist nun von der französischen Regierung eine Kommission, an deren Spitze Air. GaSiianlt. Ovin-orenwi» c!u)l>wöo clo^ >1it8 Uoeorutiks in Paris, nach Deutschland gesendet worden, die die Einrichtungen unserer Kunstgewerdcschnlcn eingebend stndiren soll. Zuerst hat sich die selbe nacb Dresden gewendet, wo sie sich während mehrerer Tage mit den Einrichlnngen nnd de», Lehrgang i» iliiserer KnnügewerbeschnIe vertraut machte. Der ausgezeichnete Ruf, den dieses Knnstinstitnt weit über die Grenzen TcntschlandS hinaus genießt, hatte die Kom mission bestimmt, Dresden als Anfangspunkt sür ihre Ltndienrcisc zu wählen. Ben liier ans hat sich die Kommission gestern nach Berlin begeben. — Die T a g e sb i l l e t s DrcSdcn-Berlin, die den Vorzug genießen, 8 Tage und für alle Züge giltig zu sein und ganz »ach Belieben über beide Routen bcnntzt werden zu können, stellen sür diese Vergünstigungen nur daS eine Verlangen an den Fnhaber, daß er das Billct vor der Rückfahrt in Berlin dem Bille teur zur Abstempelung präsentste. Diese Bestimmung in Erinne rung zu bringen, scheint sehr am Platze, da sic vielfach übersehen wild. Und dieses Ueberseken kann den Passagier in Ungelegcn- heiten und »amhaftc Gcldkostc» bringen, da nnabgestempclte Billcts absolut ungiitig sind. — Auch rn diesem Jahre zeigen sich um die jetzige Jahreszeit die Dämme rungsersch ein ungcn wieder, die im vorigen Jahre den westlichen Himmel verschönten. Damals schob man diese wundervollen Abcndbeleuchtungen ans die vulkanischen Ausbltichc an der Snndastraße im indischen Archipel; andere Gelehrte sprachen von Eisnadeln. Was wird man diesmal ansiiliren? Am vorigen anntage gegen ''.i7 Ulir, eine halbe Stunde »ach dem Sonnen untergänge war der Abciidhimmcl rothlich bis vtolct gesuhlt und kiese Fcirbeiniüanccn gingen zuletzt in ein tiefes Orangegclb über. — Vo» dcr »nl'estiitlen ganz richtigen Ansicht ausgehend, daß thlersrenndticher Sinn schon mi Kindergemüih geweckt n»d stets sorg sgin gepflegt werden müsse, hgl unser Miibürger, Herr Direktor Mcirciuart, der bekanntlich stets ein warmeS Herz sür das Werk des DhierichntzcS gezeigl und sich bewahrt hat. ans eigenen Mitteln 10M Exemplare des seil drei Jahren in Toiiauwörth erscheinenden Dbier' ch utzkalenderS sürKinder tans's Jahr 1885) in einer auch siir die Verhältnisse unserer sächsischen Landeskirche passenden Weise Herstellen nnd dieselben, zugleich als Mittel zn a»f- milnteriider Belohnung siir gutes Verhalten an bedürftige Kinder unserer städli'chen Voltsichnlen gratis Nerlheilen lassen, TaS freund liche Lchritkchen nnt seinen hübschen Bildchen wird, ans solche»; Wege gespendet, den jungen Empfängern sicherlich Freude machen nnd den beabsichtigten Hauptzweck an ihnen nicht verfehlen, — Zwei srcildcnreiche Tage verlebten jüngst die Zöglinge unseres P esta l o zz istis tcs , indem eine in stiller Wohlthätigkeit nncr- inüdcte, edle Dame eine ansehnliche Geldspende in die Hände des Vorstandes zu dein Zwecke gelegt hatte, das; den Kindern damit eine gcineimamc Sommcrpartic euiiöglicht würde. Eine zweitägige Wanderung in unserer herrlichen säcl», Schweiz wurde unter Jüh- hrer nnd Erzieher der 00 ZöBingc unternommen nnd — In der Kuntz zwei Prachtwerke dcr aussähe, welche 1842- srgew erbehalle. Draaerstrab» Sllvrrschmiedekunst ausgestellt^»» »w,i LafA- Oberstburaaraf >nv zniamme» einen Wen» von »o.ooo Marr repraienttren. roa« rößere, da« «ine mächtige Eich« mit in den Stellen und am Fuße ehende» und sitzenden Figuren varstellt, mißt an Höhe etwa 5 Meter. De» Entwurf lieiert« der Direktor der Prager Akademie. Anbei,, da» Modell der Bildhauer I. Max. der bekannte Maler mdernng riing der Le und man sich nur 'st,wer non der portirnucl ne Zeit zur Ab'ahrt da 'stichen Bewachung tre nute. Ve> der Henn'ahil krsll.iblwn namcnüich die Meierei im Loßnitz-- "«nnd I nn Lutste aesilnnack>'o!lcc Illumination, die sich bis zn dem weitcn Fesunge der Nachzügler erhielt. Auch ans den Höhen waren viel'gch F>endeine»er angeiimdel. Im Adam'ichen Ggslbos in Eisen- lerg waren zn emer festlichen Aleendiascl viele konigl. Beamte und 'Mistige Fesicheilnehmer versammelt. Eine» würdigen Schluß durch enel.oolle Beleuchtung gab muh der Bal'iilios zn Nadeln'»!. — Herr Direktor Karl bat generöser Weise der» Stadtrathc die Summe von 2r>0 Mail für die städtische Feuerwehr mittelst Schreckens übersandt, in welchem er bittet, einen Fond voir diesem t ielde zn bilden, anS welchem hervonogende Leistungen einzelner' Mitglieder prämlirt werden sollen. Tie Feuerwehr erfährt im Ein gänge Views Schrciluns eine schone Ancrlennung, Direktor Karl lagt nämlich da: „So lange ich hier die Tiretlion des Rcsivenz- tbcalers gesiilnt habe, habe ich mich stets überwugt, daß unsere städtische Berussseucnvcbc mit Sorgsamkeit. Gewiffenhastigkeit und Bcrständiliß sine niilunlcr selir schiveren Pslichten erfüllte: außerdem batte ick perienlub Oselegenheit, ihr humanes, iieniibtiches und mit- liclfendeS Eii!>icg'',ikoi»inen zn bcionndcui, oliiic das; sie den Ernst deS Geschäfts, die Baiichnltcn des Dienstes ans dem Auge ver loren." — Ter Sladtrath hat die Stillung angenommen und ihr den Namen „KarlsondS" gegeben — Einen neuen Reiz erhält die Au § stellung für Ha » d - w crkstccbnik durch das Entgegenkommen der Kais, Postbehör- den. Es ivird nämlich ans dein AiisstellnngSplatze. in dcr Nähe dcr Fenertvachc. eine öffentliche Fcrilsprcchstclle errichtet, welche sich au g der Lehrer nnd Grziehcr oer oo Bomi am Fuße des großen WmtcrbergeS, in Schmilka nvernacdtet, Tic Bewohner dieses sienndtichen Torfes, aiigezogen von dem munleren Wesen und dcr bekaimten Gesangcsfertigkeit und Frendig- teit der Kiiaden, ivettei'clten miteinander in Beweisen ihres Wohl wollens gegen dieselben. So war z. B, die Nechmnig kür Abcnd- lwot, Nachtlager nnd Frül,stück in, Gasthofe von einem unbekannten Knider'ieiliide, welchen de, Wirth nicht nennen durste, bereits bc alichcii, als Herr Inspektor Fischer sic bezahlen wollte. Auch ans dem Dampfschiffe, welches die jungen Neisenden von Henisklctscheii anS der Hcliiiath wieder znsiihrte, erfuhren dieselben noch daiitenS welche Aufmerksamkeiten, wie denn auch die Tircklivn dcr Sächs- Bölnnischen Danivs'chifssahitsgc'ellichast Ircic Hin- nnd Nücksalnt bewilligte. Solche Beweise von selbstloser, stiller Wohlthätigkeit, bedürftigen und würdigen Kindern gewidmet, müssen jedesMenichen- herz wahrhaft erstellen, da sie einen ivvl'Ithncnden Gegensatz bil den zu der Sclbslincht und Engherzigkeit, dcr man anderwärts vielfach begegnet. — Ter vor Kurzem ans der Heimreise a»S dem Wildbad Gastein plötzlich, ohne leibliche Nachkomme» »nd überhaupt ohne direkte Erben, verstorbene langjährige Landtags- und frühere ReichStagS- abgcordnete Oehmichen ans Ehoren hat die testamentarische Bcststnnnnig getroffen, daß sein Gesanuntvermöge». zu dem vor Allem das Nittergiit Etwreil gehört, nach Abzug zahlreicher Legate, zurUnIersliitzniig solche« Mitglieder zweie» Seitenlinien derOehniichen- scheii Fannlie verwendet werde, die sich einem wisseiischcfftlichkii Beuise oder dcr Knust, mit AnSnahme der Mimik, widme». Nach des Welches der Hinterlassenschaft bcz, nach Verkauf vcS Rittergutes Choren wird die Gcnehmignilg der k, StaatSregierung erforderlich sein, wenn die Hinterlassenschall Ochmichcn'S ihrer testamentarischen Bestimmung gemäß verwendet werden soll. Die Nachricht, wonach die Stadt Döbeln Universalerbin dieses Nach- ' lasses sei. ist somit hnstülllg. in Nordbölnnen, einem in Dre-den gem gesehenen Kavalier, der dieselben durch den Juwelier Heinrich Mau neuerdings restaurtnn lieb. Derselbe Herr läßt zur Zeit sein Schloß meist durch sächsische Handwerkcr unter Leitung dcü Architekten E. Fleischer völlig um bauen. — I» Tanun'S Etablissement findet beute Abend 8 Uhr, wie — pzn L.'a»»n s Elalitlffeinkiit „nvel nente '.'lvenv « Uhr, wie gcstkl» bereits im Tivoli, eine öffentliche Waschprobe mir dem Krng'schcni Universal-Waschpiilver statt, — Für nächsten Sonntag hat die hiesige priv. Scheibenschützen- gesellschast eine sidele S ch ü tz ensa I> r t per Omnibus nach Mvritz- v»ra nrrangirt. Dieselbe wird in Abwechseliing und Verlauf de« Frühtingspartie nach Dippoldiswalde in keiner Weise nachstehen. Wegen rechtzeitiger Bestellung der Omnibusse inüssen die Anmel dungen zur Theilnaliine »n der Partie bis spätestens heute Abend bei Herrn Friedrich Niebe, Vikloriastraße, erfolgen. — Die letzte Knrliste von Teplitz zeigt 5082 Parteien mit 7191 Personen. — Das freundliche Dorf in der Sächs. Schweiz, Uttewalde, ist, wie wir des Ausführlichen bereits berichteten, bis ans vier Ge- bände ein Aschenhaufc», 25 Familien mit ca, 120 Köpfen sind vbdachSloö und haben st, ziemlich Alles, was sie ihre Habe nannten, verloren. Haben anch die Bewohner der Nachbaroitscl,allen, so gut es eben ging, den im Zeitraum von kanin einer Slnnde so hart Geschlagenen Obdach geboten, so ist doch die Roth groß, denn wie die Ealamitvsen selbst meist ganz arme Leute waren, so sind auch in den Orten der 'Nachbarschaft meist nur unbeniittelte Leute wohn Haft. Ter Winter wird in wenigen Wochen niirücken — Hilfe thnt also dringend noth. An die Begüterten Leser unseres Blnttes richten wir dnher die dringende Bitte, dem leuchtenden Bestpiele unseres edlen Monarchen zn solgen, welcher bereits 500 Mk, sür die armen Uttcwalder gespendet hat, anch ein Scherflcin zur Linderung dcr Noth bcizutragen. Unsere Expedition nimint dankbarst >ede Gabe entgegen. — Dieser Tage hat ein 7jährigcr Schulknabe in I in n i tz das Schiippciigebände des elterlichen GriiiidstückcS durch Entzündung von Heu lind Schilf in Brand gesetzt, so daß daS Gebäude vernichtet wurde. Später hat derselbe Schlingel eine Heuschcnne deS dortigen Niltergntcs in Brand zu setzen vernicht: in diesem Falle gelang eS zwei Frauen, den Brand noch im Keime zu ersticken, — In der Nacht zum Sonntag sind dem GasthvsSbesitzcr Krause in Denbe n bei Wurzen aus dessen im Parterre gelegener Wohn stube 1550 Mk, baares Geld, beslebend in 12 Hlindertmarkscheinen. einem Fünszigniarkschein und anderen Geldsortcii. mittelst Einbruches eiilwendet ivorden. Leider ist cs noch nicht gelungen, des Diebes habhaft zn werden. — In Rottwerndorf ist »cnerdings von dem niiermüd- lichen Förderer der HandsertigkeilSbestrebuiigen, Herrn Rittmeister a, D. von Etanscn KaaS, eine Kindeistrohflechtschnle errichtet Ivorden, — Vorigen Sonnabend Abends brach in der Scheune des WirthschallSbesitzcrS Wilhelm Schulze in Schlegel Feuer ans, nnd brannte dieselbe mit den darin befindlichen Erntevorräthcn gänzlich nieder. Entstehungsursache ist unbekannt. Versichert hat der Ealnmitvse nicht, — Kürzlich wurde auf Iessener Flur bei Lommatzsch vo» dem Gutsbesitzer Wirtl, in Jessen beim Tiefpflügen eine irdene Schüssel mit vielen allerthümlichcn Brviizegegeiiständen ansgcsundcn. Ter Zweck, welchem diese Gegenstände gedient haben mögen, lässt sich nicht erkennen: dieselben bestehen ans großen, massive», ovalen Bronzcringen in Form der Handhaben an Truhen n, s. w,. ans Henkeln wie an kleinen Wassereimcm :c, ans kleinen beilsörmige» Speerspitzen rc. — Ter a»S dem Amtsgericht in Frankenberg entwichene Handarbeiter Weiß aus Dittersbach ist von der Leipziger Kriminal polizei wieder verhaftet worden. Fortsetz,mn de» lokalen Theilev Seite ». TakcSsscschichte. Deutsche» Reich. Tie Abreise unscrcS Kaisers von Berlin nach Skieriiewiecze crsviate nicht, wie allgemein angenommen wurde, vom Centralbaliiihos in der Fricdrichstlnße, sondern vom Schlesischen Bahnhof. Ans dem Eentralbahnhos hatten sich gegen 10 Uhr viele .Hnndcrte Personen eingesiindcn: das Fehlen jeglicher Vorbereitungen, iiamenllich das Nichterscheinen dersiSchutzmaniisposten belehrte sie, daß nicht von hier, sondern von einem anderen Bahnhof — das konnte nur der schlesische sein — die Abfahrt erfolgen würde. Hier war es mit der Zeit lebendig geworden: SchntzmaniiSpatronillcn erschienen, sperrten den Perron im weitcn Bogen für das Publikum ab; die rothen Lauser wurden aus den Treppen gelegt: der Extrazug lies in die Halle ein und hier nnd dort tauchten Diener mit allerlei Gepäckstücken auf. In den zum Balmhos mündenden Nachbürstraße» hatte sich, durch Anwesenheit dcr Schutzleute zu Pferd und zu Fuß ausmerksain gemacht, ein zahlreiches Publikum, das von Minute zn Minute aiiwnchs, ausgestellt. Etwa nm lO'/r Uhr erschien dcr Reichskanzler in Begleitung seiner beiden Söhne, der Grasen Herbert nnd Wilhelm, letztere beiden in der hellblauen Tragoner-Unisorm, der Fürst selbst trug die Unisonn des 1. Maadebnrgischcn Landwchr- Reglinents N. 20, dessen Chef er bekanntlich ist. Im Lebhaften Gespräch mit seinen Söhnen begriffen, wandelte dcr Fürst ans dem Perron ans und nieder nnd richtete an die mittlerweile zum Abschied sich cinfindcnden Herren einzelne Worte. Tie Herren der russischen Botschaft waren mit Ausnahme deS augenblicklich in Frankicich weilenden Botschafters, Fürsten Orlow, vollzählig erschienen; an ihrer Spitze bciand sich der jetzige Geschäftsträger der Botschaft, Gras Mnrawiew, Um 10 Uhr 15 Minuten verließ der Kaiser im geschlossenen Wagen das Palais, inn sich znin Bahnhof zu beacbcn. Zwei berittene Schutzleute sprengte» voran »nd Hochs des Publikums begleiteten den Kaiser ans seiner Fahrt. Kurz vor 11 Uhr langte der Kaiser ans dem Bahnhof an. Ter Kaiser sah reckt wohl auS, trug die Jntcrinisuniform und darüber den alten vclanntm grauen Mantel. 'Nach wenigen begrüßenden Worten an die in« Salon ver sammelten Herren stieg der Kaiser schnellen Schritts die Treppe empor: Fürst Bismarck, der Polizeipräsident v. Madai folgten dicht hinter ihm. Aus dem Perron verweilte der Kaiser einige Augenblicke nnd zog hier noch den Polizeipräsidenten v. Madai nnd den General v. Ranch in cin lebhaftes Gespräch dann begab sich der Kaiser in das Kouvee seines Salonwagens und setzte am Fenster desselben die Unterhaltung mit den genannte» Herren fort. Dcr Fürst Bismarck hatte unterdessen mit dem Grafen Herbert v, Bismarck seinen Salon wagen, der dicht vor dem kaiserlichen eingestellt war, bestiegen. Die Herren von dcrPcgleitnng dcS Kaisers sind bereits gemeldet. Punkt ll Uhr verließ der kaiserliche Train die Halle. Lebhafte Hochrufe deS Publikums e»schallten und, nach allen Seiten dankend, euviedertc der Kaiser von« Fenster seines Salonwagens aus die Grüße. Eine Minute spater war dcr Zna, der Miseren Kaiser zu einem großen liistvrischen Alt führte, den Anacn des Publikums entschwunden. Es wird als nicht ausgeschlossen bezeichnet, daß die drei in Skicrncwieeze anwesendcn Minister des Auswärtigen ihren Auscnt- bnll dort nm einen Tag verlängern. Bezüglich der weiteren Rciscplänc des Reichskanzlers Fürsten BiSmarck criährt die „N.- Ztg,", daß die Fülle zu erledigender wichtiger Arbeiten es ihm kam» gestatten werde, den Kaiser an den Rhen; »u begleiten. Der sranzönsckc Botschafter Baron de Eourcel. welcher heut eine kiirze Reise nach Paris antrctcn wollte, hat dieselbe bis nach er folgter Rückkehr dcS Fürsten Bismarck verschoben. nicht gerade . Dcr ärztliche UnIcrsiichnngSbcfnnd der Leiche des in, Allgäu vcrniiglückten Professors Drcikorn hat ergeben, daß dicscr sich durch de,« Fall »nr einen Beinbruch zugczogcn. daß sonach dc> Tos durch Verhungern oder Erfrieren stattgefnndcn hat. Die Hände dcS Verstorbenen waren tiej in dem GräSbodc» eingegraben, dem nach war ein geradezu entscblicher TodcSkamps vorauSgegangrn. Am 23. August hat Professor Dreikorn über den Gcutjchclpaß liin- über Hohcnkrumbach erreichen wollen, und war, jcdensallS angclockt von der wunderbaren Gegend, aus den „Widderstein" gekommen und. sich dort verirrend, eine Felswand hinadgestürit.
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