Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 17.09.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188409178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840917
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840917
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-09
- Tag 1884-09-17
-
Monat
1884-09
-
Jahr
1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.09.1884
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
i.^rrur» >keust.'Dn«de». »r'Üs»s» «.»«iw » Uhr. su».. «.«dm. dl, P««t- milelc«. »»»>>,»> 1» Pt». U«lr. «t» 8«"' »u *1« »>»- «.«.»>». »e d.» «tLfiiö«:»- Prlchrinu, der Lo ki,»« wtk» niidl «»eseii. »o»w«r. tzH, Jnieenon«>Rufie«,, »eeen «rl- »umereiidcjaplnn, durch rleo »per O»ft,1»t-n>lu»» « *Ud«n U. P»,. 8«Ier.l» Nie Monl», »de, »md.üfeil- 8«, «elilieiie » P>« Ini,r»„ ,仫0 ««-. »unopeen-Pure.nr »o« »„Nnftein u. Vo-Irr. «u» Motze, Pnnt» U. «».. §>wi>»»«nxui>t, S>. »ituller^drN,. St. »tei>.K-,d«l,uea. -» «orS-Hall», v Ül»d>-Der>in5z.. » Gieiner Ll-uibuep, Ptotmi-Ieotip. «fiUkode «>»»«1. Mimulcriv^ kein» ÄerdNN'lichleU »»> lrzdllWlhncKt G Tageblatt für Politik, ^ d ^ NsleMinl-. HeMtsoerkthr, MrsesönW. Iremimliße. »1« Nonrvn M. Ii«Mr unä Iloritr kiitrv uslmisn »ns ckio 6melit " 8-^ünnx Us8t«Iluilg«nsMLexoll ll.! IivsvNi <tie-8vltj«> tär 1^0 oro Quartal inet. Septem ber fri>iin8Ü3U8. —2Ui»l iväckentlieh — 16 Seiten, j mul kl«»»««. 'l'Nvlien, Vvtvrdosso miä I-vtdiLvkvii, gasltdeeotvu. Ilamea-Ittielie. Itoiiitueliulie, Uvliillliigon, 80- «>o ^»ra«, 8t» ampk- u. >V«»N«u»i «n in jxrönstor^LuKiViilil bei 41« INS ,,8 >*ill«n^l ° I ta l tzt«i» 11I»«, zr««»,« I» I». i'iiiilttF«-! »! >11-.-,«- :r. ^ AM!» Msr Utzrvzmii. ILm»»»<8«^vrI»NoI,v «»« ^«n»iti»i»ilv. »»» fteiLS-äi'likkl! M» Uitiltk«», 5>ll8,I,uItor«tl-»88v 2, runiietist <ie>n ^Itniarlit. I. llesedäktsbüelier-I'rdrik, voekärueltsrsj u. l.miirLll8tLlt VOQ VI». H«I»8eIi,I8. r»dm« W»i°: leNivnirrtssn. vis VaMsvrjv-MaimfLvtur O. kx!. üvlilol., vresäsu, Litmarkt, ttlelöet -e» LiWllg iyrer Mvnkvltvll siir öie littiorkcljtilöe IiIrG-GLRi««» und ladet zur AWiMil derselven ein. Nr. 261. 2!>. Iblirgbilg. H«gtl40.0tt0 Lrpi. I Mssichtm ri.mttch 1 Dre-den^1884. Mittwoch, 17. Tept^ «»r»nl,°»itllcher Nedaklem für PvItlischkL vr. Emil Biere« in Dresden Alte politischen Fernröhrc sind nach Skierniewieze gerichtet- Melir als die Aclißerlichkeiten des glänzende" SchnnspieleS wird ma» nicht zu teilen bekommen, weder das grobe Publikum, noch die nicht in das Geheimniß eingezogenen scemven Staatsmänner. Selten »st ivobl der Zugang zu einem Orte, da sich gekrönte Häupter grilbcn. mit peinlictierer Sorgsalt bewalnt morden, als diesmal. Jeder ZeiliingSleser kennt die besonderen Vorsichtsmaßregeln, die bei Reisen deS Zaren ins Leben treten. Bewachung des Eiscnbahnköroers und Ableitung desselben seiner ganzen Ausdehnung nach — damit sängt jede Zarenrcise an. In der Nähe von Skierniewieze Isäufen sich die Vorsichtsmaßregeln. Neben der (Liienbabn ist Infanterie pollirt, dabinter. an> 606 Schritt Entfernung, siebt eine ununterbrochene Kette von Bauern, hinter dieser Menscheinuauer endlich halten auf 4—500 Schritt Entfernung Kosakenschaarcn. Der Schluß ist leicht zu ziehen: den Kaisern liegt es nahe, internationale Schritte zu vereinbaren, um dem Treiben einer Verschwörcrbande enlgegenzutreten, die solche Voisichtsmabregeln i notbwcndig macht. Dies würde jedoch wesentlich mehr zu den Ausgaben geboren, die den Staatvkanzlern der drei Monarchen zufielen und hätte sich auch ohne den Avparat des persönlichen Erscheinens der Monarchen vereinbaren lassen. In Skierniewieze sehen — diese Ueberzeugung wird nachgerade von der gelammten festländischen Presse, zum Theil sogar von der engli chcn getbeilt — die Monarchen ihre Perio» für die Fortsetzung der allgemeinen Friedenspolitik zum Heile ihrer Völker ein. Zwischen Oei'erreiäi und Rußland lagen mehrfache Differenzen; die Reibungsflächen sind soweit geglättet, daß auch die Gegensätze selbst nunmehr verschwinden. Zwischen Rußland und Deutschland setzt sich die zwischen dem Zarenreiche und der deutsche» Vormacht, Preuken, Jahrhunderte hindurch bestandene Freundschaft fort. Die Erinnerung an die kurze Zeit, da diese Freuudschalt unterbrochen war, ist ausgcwischt. Es hat nur ein einziges Jahr bedurtt, um einen vollständigen Wechsel der Scenerie hervorzubringen. Vor einem Iabre weilte derselbe Zar Alexander, der jetzt seine Nachbarkaiscr in Polen begrüßt, am schwrcgerälterlichen Hofe zu Kopenhagen. Damals fuhr aus eurer Dampfjacht, so rasch als nur die Kessel das flotte Fahrzeug durch die Mcereswogen schnellten, der englische Premierminister von Schottland aus »ach dem Sunde. So eilig hatte es Gladstone mit dieser improvisirten Reise, daß er keinen StaatSsrack »litnehmen konnte und sogar seinen Enlinder vergaß. Im Schlavphut trat Gladstone vor den weißen Zaren. Persönliches Kcnnenlernen, Auge in Auge sich sehen, bewirkt oft mehr, als kunstvolle diplomatische Aktenstücke. Der scharfe Blick des jungen Zaren durchschaute in Gladstone die englische Politik. Er war zu der Ueberzeugung gelangt, daß weder sür den Frieden, noch für die Interessen Rußlands von englischer Seite elwaS Er sprießliches zu erwarten ist. Gladstone kehrte damals unverrichteter Sache nach Hause zurück. In Koveuhagen ist daher vor einem Jahre der Grund zu den Tagen von Skierniewieze gelegt worden. In Ruß land drang seitdem die Ueberzeugung durch, daß der ehrliche An schluß an das deutsch-österreichische Friedensbündniß die meisten und sichersten Vorthcile verspricht. Deutschland aber kann sich einem Rußland wieder nähern, das nickt mehr in seinen Neigungen hin- und herschwankt, bald mit Frankreich, bald mit England liebäugelt. So lebt in Skierniewieze das Dreikaiterbündniß in neuer, ver besserter Gestalt und niit einem edleren Ziele wieder aus. als daS alte hatte: eS ist die Bürgschaft des VSlkersriedens. Berlin wird demnächst zwei neue Botschafter sehen: an Stelle des verstorbenen Lords Amphtill tritt Sir Malet und der Chinese Li Fong Pao wird durch einen Mandarinen ersetzt, dessen Namen Sbu Tsin TckenS sich die Leser beim Morgenkaffee oder vor dem Schlafengehen gefälligst einprägen wollen. Dem neuen Vertreter Englands zollen seine landsmännischen Zeitungen nur die üblichen, jedoch sehr müßigen Lobsprüchc. Sir Malet gilt als kein hervor ragender Staatsmann-, als er vor zwei Jahren als Generalkonsul in Egnptcn »vor, endete seine Mission init einem Fiasko. Ueber die Person deS neuen chinesischen Botschafters lese man Näheres in der „TageSgesckichte". DaS bimmZscke Reich der Mitte wechselt rasch seine diplomatischen Vertreter-. es ist seinem bisherigen Ge sandten nicht gelungen. den Konflikt mit Frankreich beizulegen. Li Fong Pao erging sich, gleich dem Marquis de Tseng, in Groß- prahlereicn; die Strafe für seine Erfolglosigkeit folgt aus dem Fuße. DaS Derhältniß zwischen GetreidepreiS und BrodpreiS ist in der TageSpreffc seit Langem ein Gegenstand lebhafter Erörterung. Die Fttihändler behaupten bekanntlich, daß jeder Zoll, der auf c as Getreide gelegt »vird, später das Brod verthcue>e. Tein gegenüber ist bis zum llebcrdruß nachgcwicsen worden, daß der jetzige genüge Getreckezoll vollständig in der Handelskonjunklur verschwinde und nickt mit dem geringsten Bruchtheile im Broopreisc zur Erscheinung komme. Mit wesentlich erhöhten Getreidczöilen liegt der Fall allerdings anders, sic können unter Umständen recht wohl im Brodvreiie fühlbar werden. Bei Mißernten bedarf das keines Nachweises. Bei so g waltiaen, gesegneten Ernten, »vie uns dieses Jahr der Himmel beschert bat» ist biete Gefahr nickst so naheliegend, zumal die Gctreidehändlcr in den Ostsrestädtcn nach wie vor sortsabrcn, durch Zufuhr fremder Gclrcibcmassen die heimischen Vorrätlw > zu vergrößern. Die eine Tbatsacke strht fest, daß der GetreidepreiS keineswegs der alleinige Faktor bei der Bildung des BrobprriieS ist. Es ist an der Zeit, an die Verdältmsse zu erinnern, welche in England in der Bäckerei herrschte», zur ZeU als der Freihandel in süschcr Vlüthe stand. Obgleich kein Schutzzoll das Getreide vcrlhcucrte, so stand doch die Brodversälschung im Schwung Die Verhältnisse in der Bäckerei Englands waren damals von der Art, daß ein Comltee des Unterhauses (1855—56) über die Verfälschung der »Nahrungsmittel" berichte» mußte. Großes Aussehen «rächte die Sckirist des I)r. Hassal. Die Einzelheiten der damaligen Ent hüllungen waren überraschend-. unter Anderem gab es im Handel einen Artikel, welcher den Namen haIwi-8 stnff (Bäckercistoff) allgemein führte: eS war sein geriebener oder mit Salz gemischter Alaun. England glaubte damals genug zu tbun, als es mit einem Gesetze gegen die Lebenümittelsäischungen cinsckiritt. Das Gesetz blieb jedoch in der Hauptsache wirkungslos, da es viel zu schonend gegen die damaligen Anschauungen des Freihandels veriuhr. Ein vielgenannter Schriftsteller äußert sich über diesen Punkt in der folgende» Weise: „Das Comitcc selbst so inulirte mehr oder minder naiv seine Ueberzeugung. daß Freihandel wesentlich den Handel mit gefälschten, oder, wie der Engländer es witzig nennt, „sophistizirtcn Stoffen" bedeute." Allmählich wurde jedoch die Wirkung jener Berichte und der Tbotsachen, die sie an den Tag förderten, auf das englische Publikum groß genug, um das Parlament zu bestimmen, alle Rücksichten auf den „Freihandel" bei Seite zu setzen. 1866 erließ das Parlament einen Akt, welcher die Bäckerei unter die Aufsicht uon Staatsinspcktorcn stellte. Zugleich wurde durch Par- lamentöakt die Arbeitszeit in den Bäckereien von lillhr Abends bis 5 Ukr Morgens sür Gesellen unter 18 Jahren verboten. Der letzte Umstand führt einen neuen Faktor vor, welcher bestimmend aus den Brodpreis einwirkt. Trotz aller Befreiung des Getreides von hoben Zöllen halte sich in London eine Scheidung zwischen den Bäckern vollzogen. Der eine Theil bestand aus sogenannten „k»II prieack balcors", also Bäcker, welche den „vollen" Preis sür das Brod nahmen-, der andere Tbeil bestand aus den sogenannten „unckvr- sollink m.-Mors", mit anderen Worten aus Bäckermeistern, welche das Broo „unter seinem Werth" verkauften. Sie brachten letzteres fertig, indem sie schlechtbezahlte Arbeiter länger arbeiten lieben, als ihre Konkurrenten und wahrscheinlich auch noch schlechteres Material zum Backen verwendeten. Man kann auch hieraus ersehen, daß der GetreidepreiS keineswegs der ausschlaggebende Faktor in der Bildung des Brodpreises ist. Es ist nicht anzunelnne», daß der Gerreidepreis selbst von den Bäckern, welche den „vollen Preis" für ihr Brod verlangten, als die wichtigste Grundlage ihrer Preis bestimmung angesehen worden ist-, geicknveige denn von jenen, welche unter dem „Preis" verlausten. In beiden Fällen waren sicherlich mehr die Absatzverdältnifse bestimmend, als die Einkauss- bedingungen. Der tnll priceä Bäcker hatte wohlhabende Abnehmer, welche das beste Brod, das zu haben war, kauften. Der billige Bäcker batte arnie Abnehmer, welche möglichst billig kauten wollten. Jene mißlichen Verhältnisse unter den englischen Bäckern batten sich seit dem Beginn dcs achtzehnten Jahrhunverts entwickelt, als das zünftige Gewerbe verfiel. Var>«. Ni. Ttinbr. «Tchiut.» Sinne 78.<r. «nleihe lvs.71. Italiener S6.LL. Siaaiebahn mr.üd. Lomiiaiden MK 2S. de. PrtortiiNen —. Sguvier S07. Veit, «oidrenle —. Spanier K0,7S. ONomimni V87 Tabal-AcNen —. Fejl. leonda», >k. September. Italiener !>S,78, sift. Dirken 8.03. Ungar» 70.87. Spanier MM. cStNtpter M.87. Russe» V2.87. Jrie I i,87. (central.Pacific in,7z. !>!ew>>ocl.<rrnlcal MI,7.-,. Tcndeni: Sclir ltill. Pkcnt«. lk. Scplcmber, Nachi». l Ul>r. IGctreidemarkt.) Weizen seficr, loco 136-148. pr. Septembcr-Octaber 118,no. pe. AprN Mai 158.M. Roggen fester, loco 127,00, pe. S-Ptembrr-October 131,00, Pr. Rprtl-Mal 1.33.00. Riiböl biNlir, 100 Ng. pr. Sept.-Lct. Ü2.00, pe. ApeN Mat 53,00. SptrNno bebanptct, loco 18,70, pr. Seot. 18.80, pr. Arptember Octoder 18,30, pr. RprU-Mai 17.70. Pktrolcum loco 8,30. VkrOlau, 16. September, Nachm. tGctrcibcmarkt.) Spiritus pr. tOO Liter >00 Pr»c. pr. Scptkinbcr 16.50, pr. Septrmber-Ortobcr 16,10, pr. Rpril Mai 16.00. Weizrn pr. September 152,0». Roggen pe. Septrmbcr-Ociobcr 130,00. pr. No- »kmbrr-Drccmber 126,00, pr. RpriNMai IM.OO. Nilböl pr. Leptembrr-Ociobrr 52M. pr. RprU-Mai 52,75. -- Zink, schlesische «rrrinOmarte 13,85 bezahlt. - Wetter: Schön. RknrsteTelekrainme der „Dresdner Nachr." vom 16. Septbr. Berlin. Der Kaiser reist nach seiner Rückkehr von Skier- niewice. ohne sich in Berlin aufzuhaltcn, zu den Rheinmanövern nach Schloß Benrath weiter, wo heute Abend die Kaiserin einge- trofie» ist. — Ter Kaiser richtete an den König von Italien eine herzliche Botschaft, demselben seine Bewunderung sür sein muth- volles Auftreten anssvrccheild. — Der Bundesrath hält Donnerstag eine Sitzung ab. — Die Gesellschaft sür Deutsche Kolonisation steht im Begriff, umsaiigrciche Landenverbungen in Südwest-Airika vorrunehmcn. — Das sogenannte Pieil'sche Projekt in Südost-Asrika ist diesmal enistlich in's Ange gefaßt gewesen und jetzt definitiv ansgegcben. Tie Expeditionen den Besitzergreifungen inSüdwcst- Afrika wird dieser Tage von Southampton nach dem Bestimmungs orte abgehen. Berlin. Tic Dispositionen über die Abreise dcs Kaisers nach Skierniewice wurden nach der „Boss. Zig." so geheim gehalten, daß die Spitze» der Civil- und Militärbehörden in Bromherg erst Sonn tag Abend gegen 10 Ubr von der Durchreise des Kaisers am folgen den Vormittage erfuhren. Weimar. Die politische Wochenschrift. welche die vielbe sprochenen angeblichen Briese Rickert's brachte, ist auf Grund des Sozialistengesetzes verboten worden. N o m. Gestern kamen in ganz Italien 613 Cholera-Erkrankun gen vor, von denen 470 aus die Stadt Neapel, 18 aus Stadt Spezzia. fallen, ferner 351 Todesfälle, von denen aus die Neapel 283, und aus Spezzia 6 kommen. In Rom kein Cholera-Todesfall. London. Nach einer Times-Meldung aus Hongkong hat Courbet muthmaßlich den Plan, bei Keluna auf der Insel Formosa zu landen, nach Tamsui zu marschiren und allmählig die Chinesen nach Süden zu drängen, wo die Bergstämme ihnen feindlich ge sinnt sind. Dies wird aber wahrscheinlich m ßlinaen, da die von Tonking mitgebrachten tauiciid Mann unzulänglich find, und die Straße von Keluna nach Tamsui ein bloßer Hohlweg ist. Der Vormarsch der chinesischen Truppen nach Tonking ist eingestellt. London- Die Times meldet vom 16. August aus Shanghai: Heute fand eine Versammlung von Angehörigen der Fremdenkolome statt, um gegen eine Verlängerung der den Handel schädigenden Feindseligkeiten zwischen Frankreich und China zu protestiren und die bezüglichen Negierungen auszusordern, eine Vermittlung herbet- zuführcn. S k i e r n i w i e c e. Bei dem Diner wurden keine Toaste auS- aebracdt, aber auf Anregung deS dcuticken Kaiser- tranken die drei Kaiser einander zu. Der Kaiser Wilhelm führte die Kaiserin von Rußland zu Tische und »abm zu ihrer Linken Platz, der Kaiser Franz Josef saß rccktS neben der Kaiserin, der Fürst Bismarck »eben der Großfürstin Maria Paulowna. Skierniewice. Kaiser Wilhelm wird seine Abreise so ein- richtc», daß er mit Bismarck und dem übrigen Gefolge Mittwoch Abend 8 Uhr in Berlin eintreffen kann. Das Befinden des Kaisers ist vortrefflich. Der Kaiser von Oesterreich reistMittwochVormittag ab. Die Berliner Börse setzte still ein. Später trat eine vorübergehende Abschwächung ein, in Folge von Makler-Abgaben. Schließlich befestigte sich die Tendenz wieder, aus Gnmd des Be- kaiintwcrdcns des Artikels im Journal de Petersburg. Krcditaktien hatten die meisten Uinsätze, sonst lagen spekulative Banken still. Bahnen blieben im Allgemeinen gut behauptet, ebenso Montan- werthc. fremde Rente» seit. Für ungarische Goldrcnte bestand eine gute Meinung. Was die Kastabanken anlangt, so waren Banken schwach, deutsche Bahne» scsi, ebenso vsterreichilchc Prioritäten. Deutiche Staun» Prioritäten anziehend. Montanwcrthc still, andere Industrie» gleichfalls ruhig, fest. Deutsche Fonds still, kaum ver ändert. Die Publikation bezüglich der ungarischen Goldrcnte erfolgt morgen. Ar«»e»ur» ». «l» 16. ^epibr. vredli 210. Etaslldiidn ——. Lomö«r»e» 121»«. «Oer Looie —. keil, kilberreille —. Pavierrenle —. «alliier 22i>/,. veklcrr. «oidrcine —. «»/» U»,. KoidreiUe —. 77er Nutzen —. »Oer Nutzen —. 2. vricnlanleibe —. Neueste Nnoar. «etdonleNie —. 2. Vrienianleijie —. Uno«r. Papiere. —. Ditconlo . tkpvplcr «i. «onbardb. —. Ruhiz. Wien, iS. Sepiembcr. Sredll 207.60. Ltaaildahn — —. Lombarden — — Nvrbwstb. —. Martuoie» —, Un».Beide. —. Eldtih»! —. Ich. Lokales «nd Sächsisches. — Nachdem Se. Mnj. der König gestern mit dem komman- direndcn General dcs lV. Armeccorps, General von Blumcnthal, de» Corpsiiianövcrn unseres sächsischen Arincecorps anaewohiil, fand Abends 6 Uhr im Schlosse zu Pillnitz ki Hoftafel statt, zu welcher der genannte General, nebst den ilm begleitenden Offizieren, ferner Gral Fobrice re. Einladung erbalten batten. Heute reist General von Blnmentbal nach Magdeburg zurück. — Vor einigen Tagen beebrte Se. Kgl.Hob.Prinz Friedrich A r» g u st die Stras-imlait zu Nossen mit einem Besuche und nahm die eingehendste Kenntlich von allen daselbst gefertigten Maaren. Namentliches Interesse erweckten aber die in der Fabrik des Herrn Piltz in Arbeit befindlichen Militär-Pantoffeln. — Se. Erc. der Herr Kultusminister l)i'. von Gerber beehrte die L e k r m rt te l - A usst e l^u >, g mit einem 2brstund. Beiuche. — Herr Oberbürgermeister Tr. Stübel ist von seinem Ur laub ziimckgekehrt und hat die Leitung der städtischen Verwaltung wieder übernommen. Er prüsidirte bereits am Montage der Raths- Plenarsitzung. — Der neue Rector sür das Nenstädier Realgymnasium, Prof, vr. Vogel, wird nickt erst zu Oster» in seinen hiesigen Wirkungs kreis treten, sondern bereis Anfangs Dcceinber, wenigstens verläßt er seine bisberige Stellung als Rector dcs Ziitauer Real- gnmnasimnS mti Genebmignng des Kultusministeriums schon am 15. November. — De/ bekannten sozialdemokratischen Kandidatur für Altstadt- Dresden einen Namen entgcgenzlistellcn, der die Bürgschaft eines Erfolgs in sich trägt, hat auch diesmal einige Schwierigkeiten vcr- Uisachl. Da Herr Oberbürgermeister I)r. Ltübel entschieden eine Wiederwabl abgelehnt hatte, mußte an die Ausstellung eines ande ren geeigneten Vertreters gedacht weiden. Mehrere höhere Staats beamte lehnten mit guten Gründen eine Kandidatur ab; andere angesehene Industrielle tbalcn desgleichen. Mittlerweile hatte, auS engeren Kreisen hcrvorgcgangen, die Kandidatur eines Mannes immer festeren Boden gefaßt, der seit Jahren im Mittelvunkte des Gemeindeledens steht: die dcs Herr» Stadtverordneten, Baumeister Hartwig. Ein erheblicher, angeiebener und rühriger Tbeil der Bürgerschaft, müde dcs Ansra- gens und Körbcliolens bei anssichtsloien Kandidaten, wird Herrn Baumeister Hartwig beute Abend als Vertreter der Ordnunas- parteien aufstellen. Wir haben uns in allen Schichten der Bevöl kerung über diese Kanoidatur erkundigt »nd sind zu der lleberzcu- gung gelangt, daß sie alle Aussichten auf abermalige Besiegung der Sozialdemokratie verbeißt. Das Wirken deS Genannten besitzt unzwei- felbast einen starken Rückhalt in weiten Kreisen der Bürgerschaft. Man rechnet es ibm ,u hohem Verdienste an, daß er i» einigen der Re form bedürftigen Zweigen der städtischen Verwaltung namhafte Verbesserungen durckgciübrt bat. ES ist ihm gelungen, den Nach weis zu sünreir, daß im städtischen Haushalt zu viel Steuern erhoben wurden, daß in den letzten 15 Jahren die Steuerkräste der Bürger nicht dlos soweit angespannt wurden, um den Aufwand sür das naturgemäße Wachstiium der Stadr. dre Verbesserung ihrer Einrichtungen und ihre Verschönerung zu bestreite», sondern gleich zeitig auck noch daS Stadtvermögen um Millionen zu vermebrcn. Diesem Nachweis folgte im vor,gen Iabre die Steuererinäß'gung aus dem Fuße. Ohne die verschiedenen anderen Bestrebungen tzartwig'S zum Dortbeil deS Gemeinwesens heute Revue pajsircn zu lassen, so sprechen wir nur eine Tdatsache aus, daß ein erheb licher Theil der Bürger von Anerkennung und Dank kür den dadurch bewirkten Steuernachlaß und sonstige Reformen erfüllt ist. ES sind dies Verdienste, die auch wir stets anerkannt haben, od- wobl wir die Art und Weile deS streitbaren Stadtverordneten nicht immer zu billigen vermochten. Wir sind mehrfach mit ibm in Disserenzen geratben. Bei emigen derselben, z. B. der Entlassung der Tiefbauarbeiter und das angebliche Aktcnzerschneiden Hartwig's bat sich zwar ergeben, daß unsere Mitlkeilungen hierüber aus irrige Informationen beruhten; bei anderen Frage» haben wir uns jedoch nickt von der Ansicht trennen können, daß ein weniper schroffes Doraeben Lartw-g S den von ibm im Interesse der Stadt beab sichtigten Reformen nur zum Vortbcil gereicht bätte. Immerhin aber legt dir Notbwendigkcit. die sozialdemokratische Kandidatur zu bckämvien, eS gebieterisch nabe, die trennenden Momente zurück treten zu lassen und die Reichstagskandidatur Hartwig's als die einzig sichere den Bürgern zu empschlcn. Herr Hartwig siebt aus konservativem Bode», er ist von ungczweifell königstrcuer Ge sinnung, er verfügt über einschneidende Beredtsamkeit und würde als gewandter Parlamentarier sehr bald eine hervorragende Stellung cinncbmen. Da er ein tüchtiger Finanzinonn ist. würbe der Wahl kreis Altstadt-Dresden in idm einen Kenner dcs ReichskausbalteS in die Volksvertretung entsenden, der einem Eugen Richter ge wachsen wäre. — Herr Bebel beabsichtigt, auS der Nähe Leipzigs, von BorSdors, sich weg» und in die Nabe von Dresden, nach Dorf Plauen zn weni en. Letzterer Ort eignet sich auch besser «ur Be treibung seiner Kandidatur in Dresden und die seiner Parteigenossen im Plauenschen Grunde. Belmis Ordnung seiner Privatoerhältniffe in Leipzig bat Herrn Bebel die dasige Polizei erlaubt, sich dort vom 14. bis 24. September auszuhalten. Innvischen steht ihm abermals ein Prozeß bevor. Das Amtsgericht Grimma hat ihm eine Vor ladung wegen seiner Tlieilnahme am Kongresse der Socialdemo- kraten in Kopenhagen zugehcn lassen. Der Prozeß ist vom Land gericht Cdemnitz erngcleitet und stützt sich aus 88 120 und 130 dcs Strafgesetzbuchs, welche von geheimen Verbindungen u. s. w. bandeln. — Das sogenannte Rosenrundtheil auf der Biirgeriviese, welches als die bevorzugteste und größte Blumenrabatte dieser städtische» Anlagen gilt, und in früheren Spätsommer» in seiner Umrandung wiederholt Teppichgnippen zeigte, prangt Heuer mit weißen Georginen, sowie einer Fülle von Allem in dunkclroth, weiß und lilla, welche der „letzten Rosen" nicht wenige malerisch umrahmen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite