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«rl« t«-l Mor,: 7 z»s««ch, «erde» »Abend» 8, Gönnt.»« Mittag» IR U. angenommen «n -» «xpedMon: Marttnftraße 18. «mm. vterteltShrltch « Ng« M »nentgeldl. Lteferung )»'« Han», »«ich dt« K. Po» vterteljähütch r» kgr. «tnzetne Xnmm«« 1 Rgr. » Hagektatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. Anzeigen l. dies. Blatte, das zur Zeit <n 5S00 ^xempl. erscheint, finden eine erfolgreiche Verbreitung. Äii« »8 Dienstag, den 8. April 1862. Dresden, den 8. April — Se, Majestät der König haben Sich bewogen gefunden dem König!. Preuß. LegationSrathe bei der Gesandtschaft am K. Schwedisch-Norwegischen Hofe v. Pirch; dem König!. Baier schen LegationS-Secretär bei der Bundestags-Gesandtschaft Kämmerer Friedrich v. Niethammer und dem König!. Sä, Eonsul in Bordeaux, Theophile Albrecht, das Ritterkreuz des König! Albrechtordens zu verleihen. — Die Osterexamina der Kreuzschule begannen am ver flossenen Sonnabend mit der Prüfung der Externen im Gesang unter Leitung des um den Gesangunterricht an dieser Schule - wohlverdienten Herrn Eisold. Von den elf zur Aufführung gebrachten Gesangsstücken zeichneten sich die Chorgesänge am meisten alts. „l.a ctisritö" von Rossini, gesungen von den Quartanern, und das herzliche, mit Lebendigkeit und Feuer von Allen vorgetragene Lied „Deutschland, Deutschland über Alles" sprachen ganz besonders an. Wir wollen Herrn Eisold unsere Anerkennung nicht versagen, da wir Wohl wissen, wie sehr er mit diSciplinellen Schwierigkeiten zu kämpfen hat Möge es ihm in seinem Streben, der Musik und insbesondere dem deutschen Gesänge auch auf dem deutschen Gymnasium Liebe und Theilnähme zu erwecken, in Zukunft weniger an kräftiger Unterstützung gebrechen. — Reisen ist Leben; wer reist, lebt doppelt. Nicht aber können alle Menschen sich dieses Genusses theilhaftig machen denn zum Reisen gehört Zeit und Geld. Da hat aber die Kunst -.ein Ersatzmittel gefunden, freilich nur ein schwaches gegen die Wirklichkeit; aber dennoch müssen wir ihr dafür Dank zollen, und diese Ersatzmittel waren bisher Panoramen, in neuerer Zeit aber Cycloramen und diese nicht selten in künstlerischer Voll endung. Wenden wir jetzt unsere Blicke nach dem im Altstädter Gewandhaus ausgestellten Cycloramen des Herrn Edward Beyer, welches uns in langsam fortrollender Bewegung treffliche Reise bilder von Bremen nach New-Jork und durch die Vereinigten Staaten zurück nach Hamburg bietet. Sämmtliche Ansichten, von Herrn Beyer nach der Natur ausgenommen und später mit einem wahren Riesenfleiß auf Leinwand gemacht, werden von dem Künstler dem Beschauer durch klaren und verständlichen Vortrag erläutert. Mit höchstem Interesse, mit einer Spannung, ähnlich der, wie am Pharotisch ein Pointeur das Spiel ver folgt, saßen wir ruhig auf dem Stuhl und — reisten durch die Welt. Bis zum letzten Moment wird die Aufmerksamkeit wach erhalten, denn jeder Quadratfuß des fortrollenden Riesengemäldes bietet dem Auge etwas Neues, verleiht der Denkkraft neuen Stoff, bereichert das Wissen. Wie herrlich entfaltet sich die Weltstadt New Aork vor unfern Blicken; nicht nur starre Häuser fronten, nein, der Künstler hat es verstanden, Sitten, Volksscenen und nationale Gebräuche bildlich mit zu verweben und somit Be lebung wie Unterhaltung in das Ganze zu bringen. Man be kommt einen klaren Begriff, wie es auf den Straßen und Plätzen in New-Aork aussieht, man fühlt sich gleichsam mit in dir auf- und niederwallende Menschenmaffe versetzt, man wird angeregt von den Schönheiten der Natur, wenn wir gleichsam mit fortreisen auf den Flüssen und Seen. Welche Naturwahr heit in der Winterlandschaft, sodann die lebhafte Anschauung von der Gewinnung des Zucker-Ahorns, die Cultivirung einer Landstückes, eine Methodistenversammlung, der Brand eines Dampfschiffes re. Obgleich der Künstler an jenem Abend nur den dritten Theil seines Cyclorama vorführte, was an dritthalb Stunden währte, so war dies dennoch ein vollständiger Genuß, dessen theilhaftig zu werden wir Allen empfehlen, die nicht nur Interesse für Amerika, sondern für das Schöne und Wissens- werthe überhaupt haben. Daß so Etwas ganz besonders bildend auf die reifere Jugend einwirken muß, liegt klar auf der Hand und selten haben wir wohl bei Bekanntmachung einer für das allgemeine Publikum bestimmten Novität die Feder mit solchem Vergnügen ergriffen, als es diesmal geschieht. — Großen Beifall erndete gestern Abend im Circus Carrv die aus 15 Personen bestehende amerikanische Künstlergesellschaft, auf derm Leistungen wir morgen näher zu sprechen kommen. Dem Vernehmen nach muß Herr Carrv der Gesellschaft jeden Abend ein Honorar von 200 Thalern entrichten und wird sich dies Gastspiel nur auf 4 Vorstellungen erstrecken. — Im Laufe dieser Woche wird der König! Dänische Hofpianist Herr Rudolph Hasert, ein Schüler Lißt's, im Hotel de Saxe eine musikalische Soiree veranstalten. — Von dem Domann'schen Post- und Eisenbahnbericht ist die erste diesjährige Ausgabe erschienen. Als eine neue Vervoll kommnung ist die Beifügung eines Personengeld-Tarifs (für ge wöhnliche und Schnellzüge) nach auswärtigen Plätzen von Leip zig ab hervorzuheben. Für Dresden waren bereits die direkten nach den hervorragendsten Städten ausgenommen Durch die neuen Einrichtungen wird auch diese Uebersicht durch jenes Ver zeichniß, worin auch die kleineren Eisenbahn Knoten und Grenz punkte ausgenommen sind, wesentlich vervollständigt, indem für alle westlichen, über Leipzig gehenden Fahrten blos die Fahrzeit und der Fahrpreis zwischen Dresden und Leipzig dem von Leip zig ab zugerechnet zu werden braucht, um dieselben für Dres den zu finden Bezüglich der nicht über Leipzig gehenden Tou ren ist für andere noch eine ähnliche Tabelle beigefügt. — Wegen Legung von Gaszuleitungsröhren bleibt die Schuhmachergasse Dienstag den 8 d M., die kleine Brüdergasse Mittwoch den 9. d. M und die Neuegasse, Tract von der Drehgafle nach der Pirnaischen Straße, Donnerstag den 10 d M. für alles Fuhrwerk gesperrt. — Die schon längst projectirte Verlängerung der Ammon- straße wird nun ausgeführt; die Arbeiten haben bereits begon nen, indem die im Wege stehenden kleinen Häuser abgebrochen und die Mauern und Planken weggerissen werden. Man kann >ann gleich von der Falkenstraße weg bis nach dem Rosenwege jingehen und wird die Ammonstraße dadurch zu einer der län» gern der Stadt — Ebenso wird die Dippoldiswaldaergasse jetzt um Theil verbreitert werden, da mehrere Baulustige ein Stück vom Garten des Vitzthum'schen Gymnasiums erkauft haben und