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«72 Für die Frauenwelt. Meetsprnch: Dem Glücklichen bleibt Dt« Lotfnung frmr. fto deiler vt« Stern« Da» Rachthiiubchen. Lus Paris wird geschrieben: Wir kehren mehr zu den Moden unserer Uraroß- Mütter zurück. Kaum haben wir als Son nenschirm den „Knicker" eingesührt, als auch schon wieder die Kunde von einer neuen Mode kommt, di« zurzeit unserer Großmütter und Urgroßmütter etwas abso lut Selbstverständliches war. Das „Nacht häubchen" kehrt wieder! Wer kennt nicht diese entzückenden, kleinen, zarten und duftigen Häubchen, die er allerdings nicht in einem modernen Geschäft gesehen hat, sondern die ihm bei irgend einer alten Tante oder Großmutter aufaesallen sind. Es sind meist duftige Erzeugnisse einer wirk lich galanten Zeit, in der die Frau selbst bei der Nachtaarderobe noch viel Koketterie entfaltete. Wen» man sich diese kleinen Dingerchen, die wie ein Schaum aus Tüll, Spitzen und Bändern aussehen, betrachtet, dann kommt man nicht auf den Gedanken, daß sie jemals als Kleidungsstück oder Kopf bedeckung zur Nachtzeit oienen konnten. Trotzdem verstanden es die Frauen vorzüg lich, sich ganz und gar für dies Nachthäuv- ä-en einzurichten. Heutzutage wird die Mode des Schlaf zimmers zum mindesten von hygienischen Grundsätzen beherrscht. Zur Nachtzeit wol len wir — oder wollten wir bisher — von allem Tand, von allen Staubbehältern frei! sein und nur das Nützliche und Notwendige an uns haben. Dieser Standpunkt der Hygiene ist aber wieder verlasse», und das Nachthäubchen beginnt wieder wie einst sein Zepter zu schwingen. In den feinsten Pariser Wäschegeschäften tauchte schon vor einigen Wochen ganz schüchtern dieses zarte Häubchen auf und es gab wohl viele Frauen, die anfangs ratlos vor diesem poesieumwobenen Produkt standen. ohne zu wissen, was es eigentlich bedeuten und wozu es dienen sollte. Jetzt aber weiß es l«de. Das Nachthäubchen hat auf der gan zen Linie gesiegt, seitdem die Gräfin von Chartas für ihre Aussteuer u. a. zwei Dutzend Nachthäubchen bestellte. Alle anderen Geschäfte ahmen bereits die Einrichtung des oben genannten berühmten Wäschegeschäftes nach, und die Nachfrage wächst ganz bedeutend. Es sind schon jetzt ganz eigenartige Moden dafür geschaffen worden, die darauf Hinweisen, daß das Nachthäubchen sich bereits in die Herzen der Damen eingeschlichen und festgesetzt hat. Es gilt durchaus für totschick, am Morgen das Nachthäubchen zu trugen, und es wer den sogar Besuche von Freundinnen darin empfangen, d. b. vielmehr, da» Häubchen wird bei Besuchen von Freundinnen ge tragen. E» ist ganz leicht gearbeitet, Draht dark z. B. gar nicht verwendet wer den. E» besteht meist aus echten Spitzen, bei denen ein« wetter« Zutat überflüssig ist, oder es ist mit Bändern garniert, die meist hellblau, rosa oder lila gehalten sind. Während hellblau und rosa für Blondinen n Betracht kommen, wird die lila Farbe gern von Brünetten benutzt. Auf den mo dernen Frisuren, die den Eindruck des Im provisierten Hervorrufen, macht es sich üb rigens wirklich entzückend Amerikanische Kleidergesetz«. In dem amerikanischen Staate Illinois ist jüngst ein „Kleidergesetz" beim Parla ment eingebramt worden, aus dem der , Mattino" einige besonders interessante Paragraphen verrät. Da heißt es z. B.: Ls ist allen Frauen verboten, Röcke. Un- tcrröcke oder dergleichen zu tragen, die in größeren, Abstande als «> Zoll (15 Zenti meter) über dem Boden enden, wenn ihre Trägerin aufrecht steht. Ferner: Keine Frau darf ein Korsett tragen, außer, wo dieses nach Ansicht des Arztes unerläß lich ist. Ein dritter Paragraph richtet sich gegen allzu transparente Kleidungsstücke, insbesondere gegen ,Oberlichtblusen", für die der Amerikaner die hübsche Bezeichnung „peak bc>o" anwendet. Alle Kleider oder Kleidungsstücke nämlich, so soll das Gesetz lauten, die dazu bestimmt sind, den weiblichen Körper zu verdecken, und ihn, wie z. B. die „peak a Iino vaists", mehr oder minder zur Schau stellen, und zwar mit Hilfe von Spitzen und dergleichen, sind verboten. Um diese Gesetzvorschlägc, zu denen noch solche kommen, die zu kurze Äcrmel und zu weit« Halsaus schnitte verbieten, ist ein heftiger Kamps entbrannt. Hierbei ist eine Journalistin namens Ella Weeler Wilcot als Vor- kämpserin der Sache der Frauen aufge treten. Mit großer Freimütigkeit hat sie den Männern in Illinois entgegengehat- ten, es sei .zeitgemäßer, Gesetze zu schaf fen, die de» Männern den Gebrauch anti- scptischer Mittel verschrieben, als die Länge des Frauenrockes sestzusetzen und luftige Kleider zu verbieten. Um ihre Ansicht kurz zusammenzufassen, schlägt sie folgendes Ge setz vor, das nur aus einem Paragraphen bestehen soll: „Ehe ein Brautpaar sich ver mählt, sollen die künftigen Ehegatten einer vollständigen und lichen Unt tersu rundlichen ärzt- ung unterzogen wer den." Eine solche medizinisch« Untersuchung scheint jedoch der nordamcrikanischen Männerwelt einen gewaltigen Schrecken einzuflößcn. Erscheint täglich M«. L«G Kreltaa. den 23. Juli. LV1>?» Ini häurlichen Areis. Roman von E. v. Bnchholtz. Eine traurige Gegend! Das gemeinsame Wirte» von Himmel und Erde scheint hier in Frage gestellt wie bei einer unglücklichen Ehe. Nur widerwillig spendet der Himmel der stets Dürstenden, Mageren den ersehnten Regen. Die Erde, die ewig junge, scheint hier die ewig alte zu fein. Ihr dürftiger Leib ist rissig wie von vor zeitigen Runzeln, als trauere sie, ihren Beruf, hervorzubringen, nur mangelhaft er fülle» zu können. Der Landmann hatte seine Plage mit der Unfruchtbaren, jetzt hat er sie längst aufgegeben. Nur etwas gedeiht hier: die Kiefern. In großer Ausdehnung beherrschen sie die Gegend. Hin und wieder erblickt das Auge weißleuchtende Birkenstümme oder die unregelmäßige Pyramide des Wachholderstrauches dazwischen. Dürrwald herßt der Ort, einschließlich der Oberiörsterei. Obersörster Wellen kamp war ein tüchtiger Beamter. Seit über zwanzig Jahren hier tätig, hielt er sein Revier in tadelloser Ordnung. Ein junges Mädchen in Heller Sommerkleidung ging eben in Begleitung eines braunhaarigen Hühnerhundes langsam durch den Wald. Es war eine sehr hübsche, hochgewachsene Erscheinung, kräftig und zielbewußt, in Haltung und Gang. Nur die großen blauen Augen in dem rosigen, von blonden Zöpfen umkrünzten Gesicht schienen nicht zu dem übrigen zu passen. Es lag so viel Sehnsucht, vielleicht sogar ei» wenig Nervosität darin. Magdalene Wellentamp nahm den Strohhut vom Kops, tat einen tiefen Atem zug und Hub zu singen an. ..Wer hat dich, du schöner Wald, Aufgebaut so hoch da droben?" Es war eine wundervolle Stimme. Sie hatte den ganzen Schmelz der Jugend, sehr viel Klangschönheit und Kraft, und mehr Schule, als man der Bewohnerin des einsamen Waldes zugetraut hätte. Nun hielt sie inne. Der Weg wurde uneben und erforderte mehr Aufmerksam keit. Es war die einzig romantische Stelle der Gegend und zugleich di: einzig gefährliche. Tief senkte sich hier der Boden, eine Schlucht bildend, als Hütte die Erde ihren Mund himmelanklagend zu einem furchtbaren Fluche geöffnet una wäre darüber erstarrt. Der Ort hieß Eespensterschlucht. Die ungebildeten Leute der Umgegend glaubica an einen zu bestimmten Zeiten hier erscheinenden Spuk und vermieden die Stelle. Leiltztfüßig ging Magdalene weiter. Sie hatte nach ein gutes Stück zu mai schieren, bis der Wald lichter und an feinem Rande ein Ziegeldach sichtbar wurde: das Schulhaus. Jetzt schien der Boden bester zu werden. Lupinen-, Kartoffel- und Hascrselder zeigten an, daß er willig war, bescheidene Frucht zu trage». In der Ferne tauchien Häusergruppen auf, ärmliche Wohnungen, die zu einem noch weiter gelegenen Kirch dorse gehörten Hier vertrat der Schullehrer Heerseldt die Stelle des Seelsorgers. Im Hause wurde Schule gehalten. Man hörte den Baß des Lehrers und als Antwort daraus die hohen, undeutlichen Stimmen der Kinder. Ein aufgeregtes Spitzche» fuhr vor Freud« Nässend auf das junge Mädchen los. Sein Bellen lockte das Lehrerstöchterchcn aus dem Hause, das freudig dem East ent gegeneilte. Vor L>ergnügen lachend bewillkommnet« sie die Freundin, um gleich daraus zu konstatieren, daß sie sich unmöglich in „solcher" Schürze sehen lasten könne. Wie der Wind lief sie trotz Magdalenes Protest davon, um sie gegen ein reineres Exemplar zu vertauschen. Magdalene sah der kleinen Gestalt, die hurtig, wenn auch nicht mit besonderer Grazie ins Haus lief, sinnend nach. Kätchen Heerseldt hatte ein niedliches Eesichtchen. das den Stempel des Unbedeutenden trug. In Magdalenes Stirn grub sich eine kleine Falte, als sic fast etwas bitter vor sich hin sagte: „Das ist nun meine einzige Freun din!" Doch, als reue sie dieses Gefühl, ging sie der Zurückkehrenden schnell entgegen, ist, daß man Kathreiners Malzkaffee genau nach der erprobten Koch Vorschrift zubereitet. Sie steht auf jedem Paket. — Dann erhält man aber auch ein wirklich aromatisches Getränk. — küM lillislei' m versien billig verkauft. Gtraass, sckvarr, grau, vsw«, 3- nnä 5rsibig, 2 uuck 2'/« m lang, 7>/r. v>/z, 12 uuck IS lllarlr, dvsonckers in sebvarr grosse ^usvabl. braun, n»tur, sekv., 5rsikig, 2 u. 2V< m lang, v'/r, S'/, dlarli. Lmn klau kraueMMk 2. krrM 8tr.46. Nach dem Ns». 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