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^ Fr. ZU Seile « .vre^mer Tlachrichlev" Lady Rosalind. k Roman von Alexandra v. vossL «37 gerisehtma. «Nnvepschämter!" knirschte Owen und sein Erficht ver zerrte sich vor Wut. Sr ballte die Fäuste und eS schien einen Moment, als würde er sich auf Diktus stürzen, ihn nach eng lischer Manier niedcrzuboxen: denn die Erwähnung seines Chauffeur» Alpbonce brachte ihn um alle Selb-skbeherrschun». Ader so m'll ruhiger Kraft stand der andere vor ihm. das, er sich noch eine» Besseren besann. Seine Haltung ändernd, sagte er hochmütig: „SoidUd Sie nach Hause kommen. Iverden Sie Ihren Koffer packen. Ich werde dafür sorgen, daß Sie sofort entlassen werden, verlassen Sie sich darauf." SS nnrr ein Rückzug, und spöttisch zuckte eS um DiktuS' Mund, ohne das, er e» für nötig fand, etwas zu entgegnen. Diese» spöttische Lächeln entging Owen nicht und steigerte n»omöglich n-c>ch seine ohnmächtige Wut. Er sagte sich nun, das, eS unter seiner 'Würde sei, sich mit einem Bedienten hernmzuboxen (obgleich er seinen Ehauffc-ur Alphonce eigen händig and seinem Iiinnrer geboxt», und sich zu Linda herum- wendend, die zu dein Mnuiistamm zurückgegangen nmr und sich erschöpft lnngesetzt hatte, sagte er in schneidendem Ton: „Da du e» vorziehst, dich von diesem hergelaufenen Land streicher, anstatt von mir nach Hause begleiten zu lassen, bin ich, scheint mir, überflüssig." Sie neigte stiunin bejahend den Kopf, da machte er kurz kehrt, ging aus sein Pferd z». Aber er mußte einen kleine» Umweg machen, den Rettstock auszuheben, ivaö er innerlich als eine neue Demütigung empfand »nd er schmor sich zu. daß der unverschämte Holländer keinen Tag langer in Trentlnrll bleiben sollte, da» wollte er schon besorgen. Ohne »och einmal zurückzublickeil, schwang er sich in den Sattel, nachdem er die Zügel vom 'Baum gelost, und so heftig schlug er dem Inch» die Sporen in die Seilen, das, da» arme Tier vor Schmerz hoch- aufbänuue und wie wahnsinnig mit ihm davoiijagte. XX. Sine überraschende Frag«. Schweigend sahen Ladn Rom Und und DiktuS dem davon- fagendcn Donnald Owen nach. Dann blickte sich Dikln» er schrocken nach seinem Pferde um, das er sich selbst überlassen hatte. SS stand bei den HaielbiUcheil. rupfte sich Blätter davon ab. Der Zügel batte sich an einem Zweig verhangen, sonst närc eS vielleicht davon ge laufen und Ladn Rosalind wäre ge nötigt gewesen, den weite» Weg nach Trenthall zu Fuß an- zutrcren. Diktus erschrak noch nachträglich über seine Un achtsamkeit. Sr fragte in ganz dienstlichem Ton, ob Mylady jetzt zu reiten wünsche, und sie neigte siumm zustimmend den Kopf. Da ging er hinüber, loste den Zügel, brachte ihn in Ordnung, schnallte die Steigbügel etums kürzer und führte da» Pferd an den Hvlzstamm heran, aus dem sie fast. Gen>cnldt half er ihr in den Sattel. Sie war in Herrensitz geritten, wie daS bet den Damen in England, besonders bei Iagdritten, seit einigen Jahren üblich und für sie weit weniger gefährlich ist, alS der seitliche Sitz im Damensattel, Sie trug bis über die Knie reichende schwarze Tuchhosen, dazu schwarze Tuch- gcrmaschen. Die leichte, schwarze Jacke war lang, fiel bis an die Knie herab. -Hinten bis an den Gürtel geschlitzt und vorne offen gelassen, sielen die beiden Schoßteile wie ein Rock am Bein entlang bi» fast an die Steigbügel, sobald sie im Sattel saß. Diktus gab ihr den Kandarezügcl in die .Hand, den die Trense hatte er dem Pferde über den Kopf gezogen, es daran zu führen. Alles geschah schweigend, kein Wort wurde zwischen ihnen gewechsen. Sr wollte das Alleinsein mit ihr nicht zu einer Unterhaltung cnisnutzcn, die ihr vielleicht nicht angenehm nmr gerade jetzt. Sin verstohlener Mick in ihr Gesicht zeigt« ihm, daß ihre dunklen Brauen zusammen- gezogen waren, ihr Gesicht war bleich, sie sah ermüdet, beinah leidend aus. Linda ivar ihm dankbar, daß er schwieg. Sie überlegte, wie Earvly auf den Gedanken hatte kommen können, datz sie in Etraaten verliebt sei. Die war sich bewutzt, datz sie weder etwa» getan, noch gesagt hatte, was eine solche Annahme nur im entferntesten rechtfertigen konnte. Auch ihr Mnehmen gegen SIraaten. während seiner Anwesenheit in Trenthall, ivar nicht danach geivesen, im ösegenteil war sie gegen ihn unfreundlicher gewesen und hatte ihn weniger beachtet alS irgendeinen anderen Angestellten des Hauses. AVer eS war ja Sarolüs Art, so etwa» gedankenlos Hinauszusage», das wutzte jeder und keiner gab was auf das, was Saroly sagt«. Donnald Owen wußte eS auch, eS war häßlich und niedrig von ihm, es ihr gerade in dem Moment und i» so hämischer Weise zu wiederholen. Sic traut« eS Donnald Owen zu, datz er nun im Ernst zu verbreiten suchen würde, daß sie in SIraaten verliebt sei, jedenfalls aber würde er vor keiner Behauptung zurück- scheucn. die dazu führen konnte, Straatcns Entlassung durch- zufetze». Bielleicht ist es besser, daß er geht, dachte sie, und sah auf ihn herab. Rüstig schritt er aus, neben dom Kopf des Pferdes gehend, das einen weiten Schritt hatte. Er war barhäuptig, denn als er durch die -Haselbüsche brach, lullte ein Zweig ihm die Mütze abgestreift und er hatte später nicht daran gedacht, sie zu suchen. Sein dunkelblondes Haar war nicht mehr so sorgfältig gescheitelt und gebürstet wie sonst und es lockte sich ein wenig, weil er sich beim Ritt erhitzt hatte. Den kleinen -Haarwirbel über der linken Schläfe, der ihr so viel zu denken gegeben, konnte Linda von hinten nicht sehen, aber sie wutzte. er war vorhanden, und seit sie die Photographie des kleinen Franz Benedikt Haidhausen in Händen gelzabl, war sie so gut wie überzeugt, daß er nicht der Holländer van Straaten, sondern ihr deutscher Vetter war. Sein Auftreten heute Donnald gegenüber hatte diese Uebcrzeugung nur verstärkt. Er hatte Donnald gegenüber- gestanden. nicht wie ein Untergebener, der sich etwas heraus- nimmt, sondern als Gleichgestellter. Und sie muhte lächeln, als sie daran dachte, wie gelassen und beinah treuherzig er Donnald aufgefordert halte, seinen Reitstock zu holen, sali» er die Prügelei fortzusetzen wünschte. Sr hatte nicht den Moment, da Donnald wehrlos war, benutzt, ihm den -Hieb zurück- zugeben, »sie cs wahrscheinlich an seiner Stelle Donnald getan haben würde. Linda seufzte lief auf. Donnald war früher ein netter Mensch gewesen und damals hatte sie ihn wirklich gern ge habt, aber der Krieg Hane ihn verdorben, ihn in schlimmer Werse beeinflußt. SS schien, als seien während des Krieges alle seine schlechten Eigenschaften erst hervorgetreten, und die guten Halle er eingebüßt. Sie kamen jetzt aus dein (Alande heraus auf einen Weg, der zwischen -Hecken hinführte. Sie bogen in einen anderen Weg ein, der ebenfalls von Hecken eingesüumt wurde und an mehreren Farmen, die Hutter noch höheren Hecken halb verborgen lagen, umgeben von Bäumen, unter deren schon buntbeläubte Kronen sie sich duckten. Aber Wege und Farmen waren einander so ähnlich, datz Linda daran nicht erkennen konnte, wo ungefähr sie sich befanden. Ihr ver letzter Arm schmerzte immer heftiger, und so sanft die Stute anch schritt, jede Bewegung de» Pferde» verstärkte die Schmerzen, bi» sie fast unerträglich wurden. Dazu lat ihr auch da» linke Fußgelenk weh. so datz sie den Fuß nicht fest in den Steigbügel setzen konnte. Endlich fragte sie: «Wissen Sie, wo wir sind und wie weit noch von Trenthall entfernt?" Diktus blickte zu ihr aus und antwortete: Areilog. S. 3«» 1«« «Ganz genau weiß ich eS nicht, aber nach meiner ScRitzunz befinden wir uns nördlich von Ormöby. vielleicht noch zehn biS zwölf englische Meilen von Trenthall entfernt.-' »Go weit noch?" sagte sie und seufzte tief auf. Da meinte er, weil er sah, wie ermüdet sie aussah: »Ormsby kann nicht sehr weit sein, vielleicht ist eS besser, dahin zu gehen. Sie könnten dort in einem Gasthos auSruhen, Mylady. und ich reite schnell nach Hause» hole Sie dann mit dem Auto ab." Aber sie schüttelte den Kopf. «Nein, lieber gleich nach Hause." Er warf einen Blick aus seine Armbanduhr. ES war zwei Uhr. ES fiel ihm ein. datz Lady Rosalind hungrig sein müsst. Sr dachte, wenn wir an eine größere Farm komme», werde ich sie veranlassen, dvrt einzukehren. Milch und Butterbrot wird man doch wohl bekommen. Aber gerade jetzt kamen sie durch eine heidcartige Gegend, und nirgends zeigte sich das Dach eines gastlichen Hauses. Es mutz ertragen merdenl sagte sich Linda und biß die Zähne auseinander, dachte an die Verwundeten im Kriege, die mit schweren inneren Verletzungen lange Transporte in stoßenden Karren hatten ertragen müssen. Was war dagegen ihr verstauchter Arm? Dann kamen sie aus die Landstraße. Als das Pferd über den harten Makadam schritt, verspürte sie seine Bewegungen härter, dazu wurde eS unruhig, cs sehnte sich nach dem Stall, strebte voran, siel ab und zu in Trab. Obgleich Diktus es sofort zurückhielt und zu ruhiger Gangart zwang, verstärkten sich doch Lindas Schmerzen immer mehr. Sie war froh, als sie von der Straße ab wieder in einen Feldweg mit weichem Boden einbvgen. Dann führte der Weg durch einen kleinen Wald. Während sie durch baumlose Miesen gekommen, hatte die herbstliche Sonne auf sie herabgebraunt, hier im Wäldchen war Schatten und Kühle. Ein Hase sprang über den Weg, das Pferd erschrak, machte einen Sprung, unwillkürlich griff Linda mit der Linken nach dem Zügel, aber diese unwillkürliche Be- wegung verursachte ihr so heftigen Schmerz, daß sie säst oijn- mächtig wurde. «Ich will hier absteigen und ein wenig auSrnhen", sagte sie matt, und als Diktus sich zu ihr herumwaudtc, erschrak er über den leidenden Ausdruck ihres Gesichtes, das ganz bleich war. Besorgt fragte er: „Fühlen Sie sich nicht wohl, Mylady?" Sie lächelte matt: «Der Arm schmerzt mir so sehr." Diktus führte das Pferd au den Waldrand, band de» Zügel a» einen Ast, und vorsichtig half er ihr aus dem Sattel herab. Aber kaum berührten ihre Füße den Boden, wankte sie, und als er sie schnell fester umfaßte, sank ihr Kopf an seine Schulter, ihre Augen schlossen sich, und Totenblässe breitete sich über ihr Gesicht. Schiais lag sie in seinen Armen, und sie an sich drückend, wollten ihm die Sinne fast vergehen: heitz über rieselte es ihn, das Blut jagte ihm zu Kops, benahm ihm für einen Moment alle Ueberlegung. Fester drückte er sie an sich, tiefer beugte er sich herab, ihren Mund zu küssen, ihr liebes, süßes, blasses Gesicht mit Liebkosungen zu überschütten und sie so zum Leben zu erwecken. Da össneten sich die bleichen Lippen zu schmerzlichem Seufzer, und erschrocken fuhr er zurück. Sie hatte ihn zu ihrem Schutz erwählt, Donnald Owen zurückweisend, ihre Ehre war in seine Hand gegeben. Wie durste er es wagen, auch nur für einen Moment den Wunsch zu hegen, ihre Schwäche zu mißbrauchen. Wutend auf sich selbst, weil ihn die Lust dazu überkommen, und fast übermannt, biß er die Zähne aufeinander und benannte sich selbst mit einem kräftigen Schimpfwort. Wie ein Kind trug er sie in seinen Armen z» einer Rasen- böschung, bettete sie aus das weiche Moos und kniete bei ihr nieder, ihren Kopf in der Biegung seines Ellenbogens stützend. lFortletzung folgt.) Wsrensckrsnke «n«, -XklLn sowie l^«f1eneinrjctilun8*n krnr sut und kerlikl ictinellslen» AN Kämpfe, cWsisiliof 6 (am ^ilmaikt) riisimlstMiireii doi Lick». IliniiaillZMlU. llliter . liiAk». l>l«v»-, Iitlileis«» sli»ti»rins>. Lttsttoo- »«tliiltiiit. krmieiilolileii. sistonlsiiloii as». d»lr»ks llsn kfkällllckln ^I!n«k'»!»,L>8vl'kiAnl1- lunyvn,Lp»1»i«kvn.vkogSk-ivn ui», 8rRNnennet)rillen <1urek - rsntr»!dl1ro, »«rlia Rl. SS. W,«k»,lm,tr. LS. US !j plevls ^rueblsskle , »H unvergoren, naturrein, alkoholfrei, MZ A doliannisbee«--, Weieksölkii'sek-, ki^bsei'-, V ßl ^sidelbsei--, pi-sisslbsei--, k-loluncis^Lafl UZ K blasse von unä SS ?k. an D exkl. OI25, leere ri»Lctten cverclen rum berechneten Kreis rurückxenommen. UZ Hllslnvsrksuf: M Vereinigte pommersciis lVleisreien « Weberga856 29. LöniZolipIatr 10, Kurkür§ten8tr. 39, küngang Lautrner 8tr.. Hnnen- UZ strake 21, Lestillersilatr 16. Vreikünig8kirche 1, kiing. Itauptstr., Orunaer LtraKe 12, ^ Mrnbeiger 8trake 23, Nürnberger ?>atr 5, Eingang ßlüncbner 8traKe, Amalien- U- 8lraöe 23, 3c1inorr5tra6e 36, ktekevitrer 8trake 11. Eingang Xe88el86or1er 8traöe. ^ Wiscksrvsrkluksr «rk«l»«n Vorrug»pr«l»o I MH M -- t Kiildni» NiiiitlilMM vittM» ? vorrOelict, rur kriAn^unl? bIt'NlikrKi wntNer. w^icti«r ttaut. kntkkll - 5- rite der nktürl. Zitrone. 7L H. K»r1on ) Ltüetx 2^ X psriilmerie Paul Sräunig ^'"51 ä Wonn» niomanct mactct Oswald KIseiiti kt»up»l»gor: AaulbaGr.31.1. a«e Pilimzir Sir. Möbel billig! La. <0 n»u» mov. Küchen von 120 Wk. an »riyer Poslrn öerrenrimmer 8peiserimmer aan 480 ÄÜK. an deklstrimmvr oan 480 Ätß. an vstslrolonguer von 38 HItß. an flurgsrlieroben von 38 Ntß, an Stlfslt, Sich», oivgd. u. imtt. von 180 Wß. an Lln»»I«n0d»l EvNdkN V,»I»n »v»n! r»lilung„rl«i,lit.l ^ranßen^Üein ZHri«. 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