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Dresdner Nachrichten : 27.02.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190502273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050227
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050227
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-02
- Tag 1905-02-27
-
Monat
1905-02
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.02.1905
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Dve»dnev Aachvlcht-n. 88. Seite A. »M Montag. E7. Srbrnar t»VS «urgesicht» der immerhin in Aussicht stehend«» finanziellen Bor «eile, soweit wir die Lache letzt zu übersehen vermögen, mit dem Beitritt Sachsens zur Betriesmittelgemeinschast einoerslaudea er kläre«.* — An« nnserem Leserkreise wird uns geichried«,: .In Rr. 36 der .D-eSvner Nachrichten' befindet sich eine Zuiammenstelluag der Beiträge, welche bei eventuellem Zustandekommen der im Aettzerktzgebkete geplanten Talsperren die verschiede nen dabei interessierten Gemeinden zu zahlen baden werden Die Beitrag-Höhe richtet sich natürlich nach den ieweiiigen Vorteilen welch« bi« betreffenden Ortschaften von den Sperren haden. und zwar I. au- dem Fortfall dezw Abminderuna von Bau- und UnterdalturrgSverbindlichkeste». 2. au» drrRegulierung de-Wastrr- -ustusteS iür Triebwerke rc.. L Gewinnung und Vervesterung von Baugelände, 4 Verdirtung von Urderslutungen. 5. Entwässerung de- Gelände- und Verwendung der Weißerrtz al» Borflut für bebaute und unbebaute Grundstücke — Al« Burger. Hausbesitzer und Steuerzahler drängt sich mir nun die Frage auf. mit welcher Zuichuschöbe wohl die Stadt Dresden für all' diese großartigen Vorteile eiazuioltugen haben wird, da doch nicht angenommen werden kan», daß man uns Städtern die Segnungen der Tal- «perranlogen io ganz umioust wird eindeimien lassen. Obwohl ui»?«« Residenz nicht bei der Kostenüdersicht genannt stt. gebt doch aus dem Satze .Für die übrigen Grm.indeir ist die Berechnung noch nicht ansgesrellt" zur Genüge bervor. daß da- dicke Ende für uns noch folgen wird; stießt ja doch die Weryeritz vom Forithans Plauen dis zur Mündung in Cotta ein gewaltiges Stück durch städtisches Gebiet Die Annahme, daß Dresden mit einem nicht unerdedllchen Beitrag wird berangezogen werden, ist demnach nur zu berechtigt. Interessant wäre es drsbald für jeden Steuerzahler, zu erfahren, wie doch sich wohl der Stadtznschnß belau'ei, mag. den die Talsperrenfrennde auSrecknen weide» Nutzen knnn und wird Dresden von der ganzen Aulaar so gut wie keine» haben, bezahlen werden wir aber ohne Zweitel zn den Kosten alljährlich ein hübsches Sümmchen, wenigstens dürsten die Taliperren-I-rter- essenten für uns ein solches sestsetzr». Die Gewinnung von Bau gelände und dessen Verbesserung, ebenso die Verhütung von Hoch fluten wird man als Karviualpunkie iük die Residenz so hoch zu bewerten verstehen, daß eS eiue Luit sein wird. dnS Konto z» Ge sicht zu bekommen Alle übrigen als Vorteile gepriesenen Punkte können hier nicht in Betracht gezogen werden, eigenrlich »ichr ein mal die angeführten Wie es mit dieien letzteren in Wirklichkeit auSsirdt, erhellt zur Genüge, wenn man sich dir Beschaffenheit des Flusses, dessen durchaus gesicherte User »nd die völlig geregelte Bebnuungsweile der Nierierten vergegenwärtigt. Dresden zahlt tatsächlich sein gutes Geld iür nicdiS. nur einige» TriebwerkS- desrtzern zu Liebe, iür welche durch die Sperre eine geregelte»« Wasserznstibr ge'cbaffe» wird, was >a überl anpt der Zweck der ganzen Anlage ist. Den Scblainmgclnch werden wir außerdem beständig baden, wen gnenS io lnuge, a!S mau den Gemeinde» im Grunde und den Großindustriellen nicht nnsgibt. Srhleiiieir und Klärgruben zu bauen »nd das Schmntzwasser nur ansgeläuterl in die Weißeritz eiuzulassen." — Dre Oe ko nomische Gesellschaft in> König reich Sarhicn hält am 3. Marz nachm. 4 U!>r in den 3 Raben «ine Veriamnilnng ad. Her» Prot. Dr. Io eil-Dresden spricht über: ..Neuere Forschungen und Erfahrungen aus dein Gebiete der Tierseucheiibekämpstulg." — Die Gruppe Dresden des Sächsischen Elbgan- Sängerbundes veranstaltet morgen Dienstag abends 8 Uhr in Saale des Hotels Hammer in Vorstadt Strieicn einen Liederabend. Das Programm enthält eine gediegene Aus wahl wirkungsvoller Geiamkchöic und Enize Vorträge. Die Be teiligung seitens der Bnndesvereiiie ist eine sehr zahlreiche; an das Konzerl wird sich ein Kommc>s anschließeu. — Ein B o l ks l e s e a b e n d des Vereins Bolks wob l rindet morgc» abend >-9 Uhr i» der . Tonhalle". GlaciS- straße. statt. Voigele'e» wird anS Johanna SvhriS Werk: ..Hrisi". — An die Königs, . a n d io i r l s ch a f tl i ch e Ver suchsstation Möckern wurden im Jahre 1904 2575 (190:3: 2151s Düngemittelproben zur Uiilersuchung errrgeiaudl. DaS Mehr von 124 Proben enlMl in 410 Fallen auf Landwrrie und m 14 Fällen aus Händler. Die Landwirte lernen also immer mehr di« Notwendigkeit und die Vorteile der Düngernrltel- kontrolle schätzen. Bon 1030 Dunocmutelii. bei welchen seitens der Licseranleir den Laudwrrten ein bestimmter Gehalt an Nährstof fen garantiert rrwrde» war, erwiesen nch bei der Kontroll-Unter- suchrrng 353 als minderwertig, das sind 21,8 Prozent. — Alarmierungen der Feueriochr ersolgtenam Sonnabend abend nach Wettiner Straße 3 und S ch ä f er st r a ß e 6 4 und in der Nacht zum Sonntag »ach Annen-, Ecke I o i e v h i n e n sk ra ß e. Während an der ersten Stelle ein unerheblicher Kellerbrand und in dem zweiten Grundstück ein Balkenbrand oorlag. konnte in dem letzten Falle nur blinder Lärm sestgestellt werden. Die Unterdrückung des in einer Wohn stube im 2. Stock infolge schadhaft gewordener Ferierringsanlage entstandenen Balkenbrandes, der bereits die Decke im ersten Stock ergriffen hatte, beschäftigte die Löschmannschaften, da auch ein Sttibeno'en abgetragen werden mußte, reickffich zwei Stunden. — Bestellte D a m e n - T o i l e l t e n bei der Firma Hirsch u. Co., Königl. Hoflieferanten. Prager Straße, für den am 3. Morz im städtischen Ausstellungs-Palast stattsin Lenden Presse- und Theaterball. Als kost barste Robe darf ein Kostüm, ganz in echten indischen Spitzen gearbeitet, gellen. D-iese Toilette besteht aus einem langen Redrngote aus Spitzen, mit großen Strauß-Knöpfen garniert, und ernem Rock aus Drill: Vaiencienues mit einer hohen Borte von Irlandspitzen. Mit dem hierzu passenden Hut und Sonnen schirm repräftnlierl die Toilette einen Wert von mehreren Tausend Mark. Weiler fertigte die Firma Hirsch u. Co. noch fol- gende kostbare Roben für das Pressefest an: Eine Toilette in gelbem Tüll mir eurer Girlande aus gelben Roien und Louis XV.- schienen rn Silberstoss: ein Kostüm aus chamvagnefarbigem Vorle-Ninon mit reicher Madeira-Stickerei; eine Robe ganz ans stlbergrauen Pailletten mit >'crn Bordüre und Avvliken mit breitem Zobelbe'atz und eine Toilette aus weißem indischen Mull mit feinster Madeira-Stickerei und Triginal-Fichu garniert. Eine andere Robe aus indischem Mull ist in origineller und aparter Wei'e mir nach unren rmmcr breiter werdender St. Goller Bor- derie durchsetzt. Prachtvoll dürfte auch eine Toilette in hell grauem «G'p,<>- >1. lriirc- »ist Go'.dnowmenterie und Samtband aus der Taill- wirken, und duftig eine Robe aus row Chiffon mit meißsm ilnterarnnd. Vornehm wird sich eine Toilette in weißem Beivnrs-Cniffon. vhne >edc Garnitur, nur mit erner breiten Borke von ecbien Spitzen verstehen, ansnekmen. und e:n originelles Slrandkostnrn in so warz und weiß kariertem Woll stoff nut Frille in lila Mmsalinc gewiß Aussehen erregen. Schließlich >ei noch, als besonders kostbar, eine Toilette ans BelourScouv«'. weißer Fond mit roa Rosen und lila Veilchen, erwähnt, die durch die Farbenwirlung der zur Verwendung ge kommenen Stoffe am Festabend allgemein auffallen dürste. — Die A e r; l e v r r i a in in l u n g. welche die Sektion Dresden des Verbands der Aerzke Dculschlands abhallen will, wird Mitte März ftattniiden. — Der gestern nach G c i s i-n g - Astenberg abgelasscne Sporti o n d err u g wurde von etwa 115 Personen benutzt. — Auf dem Haiivtbabnliose Chemnitz entgleisten am Sonnabend mittig gegen ' <2 Udr bei der Einfahrt eines von Hilbersdorf kommenden und nach der Wnffchnitztalbah» weiker- aehenden Gülerznges zwei Wagen, wovon der eine »msicl. Ver letzt ivnidc bei den, Unfälle niemand, auch fand keine Betriebs störung statt — Ein drciiähriger Knabe in Waldhei m. dk<^ voraesteni ohne Aufsicht in der Stube gelassen worden war. halte mit Streichhölzern gespielt Die Kleider singe» Jener und brannten ihm förmlich vom Leibe herunter. Als die Mutter des KindeS wieder ins Zimmer trat, bot sich ihr ei» fürchterlicher Anblick dar. das Kind lag mit Brandwunden bedeckt tot aut dem Fußboden. — Tie Witwe Waldvw in Kleinleipiich winde in ihrer Behausung vollständig entkleidet ans dem Boden erhängt aus- gesunden. Sämtliche Türe» des Hanies waren verschlossen Weitere- Ocrtlickrcs Neste Leite 4. Waster»t<niv ver <?Ibe «uv Moldau. Bildweis Prag Pardubitz Me'nlk Lei»»»'-'* Vulltg Dresden ru ar — « 4- 2S -l- 2l 4-8 4- S 4- 39 — 97 »mar — — 4-234-28 4-tS-I- «6—97 bezug auf clbe Mitsch! imtliche Schriftsteller su Freiheit -eietzl worden. Eine Masse»«, morde». In Frage, ob derselde worven. — Sämtliche den Namen des Mörder- oder die uldig« Hobe, ist' nicht- bekannt ge» am Freitag in Moskau verhaftete» sind, au-genommen Andrejefs, wieder « Zur Lage in Rutzland. Ungefähr SO Personen sind bei Gelegenheit der Er- tvrdung de» Großfürsten Sergius verbastet u»wer»d»runa au» Rußland fleht, nach Pruxiitelegramme». bevor. 200000 Anhänger der Etundisten-Sekt« stehen im Begriff, »ach Kanada aus-uwondern. Die Stundisten sind friedlicht, arbeitsame und gehorsam« Leute, werden jedoch weaerr ihre» Glauben» von der orthodoxen Geistlichkeit und der Regierung verfolgt. — vor einigen Jahren wanderte di« ganze Duchooorzerr-Seste unter Beihilfe von Leo Tolstoi au» dem Kaukasus nach Kanada «U». und zu diesen wollen sich die Stundifte« begeben. Der russisch-japanische «rieft. General Tacharow meldet dem russischen Generalstab vom 24. d. M.: Nachdem rhr A n g r iff be t T s l n ch e n ch c n gestern «urückgtwiesen war, blieben di« Japaner in einer Entfernung von 150 Schritt vom Hügel BereSnevsk entfernt, ohne etwas Ernstliches während der Nacht zu unternehmen. Heute nahm der Feind bei Tagesanbruch seinen Angriff wieder ans und ging mit außerordentlicher Tapferkeit gegen die rechte russi» sche Flanke vor. Vor dem Paß von Jantwling, 6 Werst süd westlich von Tsienhetchcn. bracht; der Fei»« aus den Bergen 16 Geschütze in Stci.ung und aus den Hügeln südwestlich von Tsinhetcheu eine Feidbatierre. Gegen 1 Uhr nachmittags wurde der Hügel Beresneosk nach einem Bajonettkampse unter dem Angriffe überlegener feindlicher Streitkräfte von den Russen geräumt. Ter Angriff auf den Paß bei Jantsyling wurde »gegen heute zum zweiten Male abgeschlagen. Bei dem An griff auf den Hügel Beresneosk schritten die Japaner über die Leichen ihrer eigenen Leute, di« durch explodierte Flatterminen iimgekoininen waren. Ueberall erlitt der Feind bedeutende Ver luste, die Verluste der Russen sind noch nicht festgestellt. — Gestern abend wurde die Anwesenheit feindlicher Truppen in der Um gegend des Dorfes Dbau Tschiaotsiagu und des Passes bei Hensaling, 9 Werst südlich von Uanfuling, sestgestellt. Nach einer Meldung auS Mukden wurde Sonnabend früh im Zentrum der russischen Armee mit Belage rungsgeschützen ein Gefecht eröffnet. Das Feuer wurde den Dag über mir Feldgeschützen fortgesetzt. sWiederholt.l Admiral Fouriner schloß die Aroeiten der Hullkommis- ion mit einer Ansprache, in welcher er im Namen aller Mit glieder der Kommission den Mitaroeitern. insbesondere den Bei sitzern. den Rechtsbeislände» der Mächte, durch deren Vertrag die Kommission öenisen wurde, und dem Personal des General- sekretarials der Kommission seinen Dank ausspricht, welche die schwierige Au'gäbe mit vollendetem Takt und jeder wünschens werten Raschheit zu gutem Ende geführt hätten. Jeder werde nach .Hause zurncklehren und die berechtigte Genugtuung, seine Pflicht erfüllt zu haben, mit sich nehmen. Die Kommissare würden in Paris den Eindruck von hoher Wertschätzung und herzlicher Sympathie zurücklassen. — Tie feierliche Schlußsitzung der Hullkonimission ivurde unter dem Vorsitze des Admirals Fournier abgehalten. Anwesend waren die vier Admirale Eng lands. Rußlands, Amerikas und Oesterreich-Ungarns, der russische und der österreichisch-ungarische Botschafter, der Gesandte von Schlweden und Nonveaen, der niederländische und der dänische Geiandlc, die Fürstin Radolin und zahlreiche hervorragende Per sönlichkeiten. Admiral Fournier «rösfnete die Sitzung, verlas en Bericht der Kouimission und hielt darauf eine Ansprache. Sir Fry dankte im Namen der anwesenden Nechtsbeiständ« für die rranzösische Gastfreundschaft. Admiral Freiherr v. Spann dankte im Nani:n der Admirale dein Admiral Fournier für seine Liebenswsirdiakeit und Frankreich für die hochherzige Gastsreund- schan »nd bai Fournier, oem Präsidenten Lonvet und dem Minister Delcassö den Dank der Mitglieder der Kommüsion aus zusprechen. Admiral Fournier erwiderte mit Worten des Tankes für diesen Austiaq »nd schloß daraus die Sitzung. General Stöffel ist in Moskau eingetrosten. Es war eine große Menschenmenge, jedoch kein Militär a>,i dem Bahn- Hose anwesend. Der General würde mit jubelnden Hurrarufen begrüßt, dvch hörte man auch vereinzelt pfeifen. Die Beschwerde der österretqtityen Polen argen den preuhischen Linaozminister Freiherrn o. RHe^i n- oaben —.. , ^ " jener „Jremchenbl.' besagt: Auf die Vorstellungen Tlifttsfttschichle. Ein deutscher Stahltrust. Essen sRichrs. Tie .,Rheinisch-Westfälische Zeitung* er- fährt, daß vor mehreren Tagen in Köln Verhandlungen statt- aeiunden haben zum Zwecke einer Vereinigung der Werke, welche Ltahl für den Schiffsbau Herstellen. Es nahmen an den Verhandlungen folgende Werke teil: Hried. Kruvp, Glire Hoflnungshütte. Hoeider Verein, Rheinische Ltahl- iverke, Phönix. Grrllo. Funke u. Co.. Wsttener Gußstahlwerk. Dillinger Hütte. Düsseldorfer Röhrenwerk Charlottcnhütte. Geis- meider Eisenwerke. Burbacher Hütte und Niederrheimsche Hütte. Nicht vertreten waren Thyssen und Gewerkicha't „Deutscher Kauer". Tie vertretenen Werke erklärten sich grundiätzlich bereit, sich an einer solchen Vereinigung zu beteiligen und diese mög lichst bald ins Leben treten zu lasten. Vorbedingung ist jedoch, daß die Firmen Thyfsen und Deutscher Kaiser beitreten, auch soll späier die Firma Henschcl u. Sohn. Kastei, mit der Heinrichs- Hütte hinzugezogen werden. In der Versammlung wurden auch die Betciligttnaszst'ern vorlänsiq sestgestellt. Di« Gewerkschaft Deutscher Kaiser verlangt jedoch eine höhere Beteiligung«;stser als die ihr zugebilligie. Die Bürbacher Hütte ist dagegen bereit, von ihrer Beteiügungsauolc abzugeben. Diese Menge soll even tuell der Gewerstchast Deuticher Kai'er zugereist werden. Nähere Vereinbarungen bleiben jedoch Vorbehalten. Verschiedene Ge- iellschaiten weroen in einer deninächkügen Versammlung die Be- leilicniiiaszinern vrü'en und stch dann entscheiden. Im weite- reu Verlaine der Sitzung wurden dann die Grundzüge des Ge- sellichast^perlrages erörtert und darüber eine allgemeine Ver- ständigniia erzielt. Es wurde beschlossen, einen Vertrags entwurf auszuarberten und demnächst Ser VertragSkommission viirznleaen. Die vertretenen Werke halten daran fest, «inen ge- meiniamen Preisausgleich stir Bleche und Formstahle zu schaffen. Für die Feststellung der Praecipiia wird eine besondere .Kom mission gebildet weroen. D-ie Beteiligten vernflichten sich, mit Geltung bis zur nächsten Sitzung, alle inzwischen eingebenden Aniragcn nacb Schn'sb,i»material «Platten und Formstohlel der Agentin Deutscher Grobblech-Walzwerke zu melden, und erklären sich damit einverstanden, daß diele solche Anträgen in Behand lung nimmt, also Angebote abgibt und Geschäfte rum Abschluß bringt. Die Agentur hat jedoch ^ri Abschluß solcher Geschäfte Deckung der den Werken zu sucken. Kommen Geschäfte znm Ab schluß. io fallen sie unter die Bereinigung, andernfalls sind >ie denjenigen Werken zu überlasten, tür deren Rechnung sie c»>- aeboten sind, abgesehen von Formstahllicserrtngcn, für welche in solchem Falle die bisherigen Bestimmungen der Schifssbau- vereinigiing in Kraft bleiben. Die Agentur Deutscher Grob- blech-Walzwerke soll bis aus weiteres nicht unter solaenden Durchschnittspreisen anbieten: 120 Mk. für Platten, 115 Mk. für Formstahle. Deutsches Reich. Der Kaiser wohnte vorgestern abend einem aichäologittden Vorträge des Dr. Delitzsch über Astur im Saale der Hochschule für Musik in Cbarlotteiiburg bei. Der Kaiser hat der Frau Branddirektor Giers- berg folgendes VrileidSkelegtamm ziigrde» losten: „Ich nrhme an dem schweren Verlust, der Sie durch den Tod Ihres Gatten getroffen ha», warmen Anteil und spreche Ihnen Mein denlichfte» Beileid ans. Ter Be>ew>gte hat sich um d>c Frnersickieikeit Meiner Haupt- und Residenzstadt große Verdienste erworben, und meide Ich de» treffliche» Mannes stet- gern und dankbar gedenken.' Die offiziöse „Nordd. Alla. Ztg." schreibt: Die „Neue Freie Presse" in Wien veröffentlicht «ine au» Brüssel datierte Mel dung. wonach der Deutsche Kaiser einen anssübrlichen, die LogeKnropatkinS angeblich als bedenklich schildernden Be richt des Prinzen Karl Anton von Hohenzollern dem Koffer von Rußland zur Information -»gestellt haben soll. Di« Nachricht ist frei erfunden. In Berliner politischen Kreisen nimmt man an, daß di« Er hebung de» Grafen Bülow in den Iürstenstond nur des halb unterblieben ist, iveil Gras Bülow diese Stande-erhöhung «in- für allemal auSaeichlaeen bat. Nachr em dle Sii-bwah» im Wahlkreise Hof stattgefunden hat. sind irtzt alle Reich-tagSmandate besetzt. muniqu« de» Wiener „Fremdenbl.' bejagt: 4 de- österreichisch-iingarffchen Botschafters in Berlin, v. Marich, in Anaeltk«ndeit der Aeußerunaen de- prcud . Minister- v. Scheinbaoen sind frenndfchöstliche Aufklärung«« erteilt worden, welch« in Wien völlig befriedigt haben. Die zweite Novell« -um Verag«s« tz ist im preußischen Handelsministerium fertiggestellt und liegt, nach der »Köln. Stä.', jetzt dem Staat-minlsterium »ur Beratung vor. Im Lauf« der nächsten Woche wird sie dem Landtag« voraelegt werden. Da» Zentralmablkomitee der Zentrumspartei de» Wahlkreise» Bochum erklärt, daß e» zurzeit unter Zustimmung de» örtlichen Ausschusses der Partei beschlossen hak. die »Neue Bochumrr Volks- zrituna" fVcrlag Fußangel!, besonder» wegen wiederholter Verstöße gegen die Parteld«»ziplin. nicht mehr al» Organ der Zentrum»part«i anzuerkennen. Den Bauhandwerkern de» Berliner Dome» beabsichtigt der Kaiser, nach der «Kreuzztg.", an einem der nächsten Sonntage ein Festessen zu veranstalten. Ein Sonntag soll deshalb vom Kaffer in Aussicht genommen sein, damit die Leute am Lohne ihrer WerklagSarbeit keine Einbuße erleiden. s In der K ö n i g l. . Fldelio ' in Szene. s Im Käntgl. " Uraussübrung ^ Ru» Kunst und Wissenschaft. ofvper gebt heute abend Beethoven» Feglnn der Vorstellung halb 8 Udr. off cd au spiel findet beuie abend dle - ^ k« sünlaktiaen diamalstchen Gedicht» Ooid" von Jusiu» Roch statt. Das Stück, da» da» Problem der «ünstlerebe an einer Episode au- dem Leben de« römischen Epiker« demonstriert, ist tn den Hauptrollen mit Heu» Decarli. sowie den Damen Baste und Serba vortrefflich besitzt. Der Antor. politischer Redakteur der Beiliuer »Tägl Rundschau', wstd der Premiere beiwohnen. Beginn der Vmstellnna halb 8 Ubr. ^ Heute abend 7 Ubr findet der Albert Mallins»n- tedernbend im VeremShause statt. Ausübende sind: Anna »leinhciuer.Mallinsvn (Sopran», Ada Croßley (Alt). e König!. Schauspielhaus. Da» mit großer Spannung erwartete eckte und einzige Auftreten berTraumtänzeri« Magdeleine G. vollzog sich gestern in einer Mittags Vor stellnng untrr Miiwiikung der Spitzen unserer beiden König! Tbeatcr im Nenilädier Hause Nach dem. waS an dieser Stelle bereits alles über Madame Magdeleine gesagt Wochen ist. kann man sich über tdr gestriges Die-bnei Tebut sehr kurz fassen, zumal tür die Kriitk lediglich die künstlerische Seite der Sache in Frage kommt. TaS naturwissenschnitlichr Moment erscheint für die Be urteilung übrigens in irdrni Falle belanglos da der hypnotliche Zustand, der nach unsriem C>>»ffien von der Künstlerin mein al- noirg deiont wird. >a nur eine Sieigernng der piobukttvrn künstle rischen Fähigkeit bewirken soll, ans die eS schließlich einzig und allein autvmmt. Und in dsiser Hinsicht verdient Madame Magdeleine uneingeschränkte Anerkenn»»«. >a Bewunderung. Sie iit eine ungrnrei» eindrucksvolle künstlerische Per'önlichkeit, eine aanz bedeutende Mimiker««, ein ausgesprochene- darslellerische- Talent, für dessen Wertschätzung eS völlig einerlei ist. ob Madame Magdeleine ibrrn Traamzuikand nur vortäulcht. oder ob sie sich tatsächlich während ihrer Prodnklioneir in einem solchen befindet. Urrieciiützt wird die starke künstlerische JntcUIgenz der rassigen Amerika,,er!» dirrch e>ne stattliche Reihe natürlicher Gaben, vor allem durch einen selten vollendeten Rhythmu» der Linien und Bewegungen de- Körper-, durch einen a»ße>o>drnllich au-drucks- vvllkii Mund und zwei Augen wie zwei Hände van wunderbar überzeugender Beredsamkeit. Dabei ist die Sprache idrer Ge bärden viel reicher Im Ersinnen wechselvoller AusdruckSniittel. als sie selbst erste Echanspsilrrinnen zu führen gemobnt sind, so daß der Zuichauer sich keinen Augenblick den an und für sich besremd- lichrii Darbietungen gegenüber etwa langweilt. Eins muß aber betont werken: die künstlerischen Emanationen der Schlasiänzerin baden immer etwas höchst Subiekuves, nur selten «>was all gemein Uederrengendrs: darum wirkt Madame Magdeleine da am stärkste», wo sie tir rascher Attsiinandersolg» möglichst gegensätzliche Stimmungen z»m Ausdruck bringen will, kür deren Jnierpretalrou da» tzeriönl'che Moment ausschlaggebend Ist. Ihre mimische und gestische Jllustraiion de« Schnberiichen .Erlkönig«', de» Gounod- kchrn ,Ave Maria" und des Ehvpinschc» Trauermarlches dürsten in dieser Hinsicht als höchst charakteniiische Leistnngen von treff- sicherster Vollendung wohl am nachdrücklichsten bcivorgedobe« werden. Weniger gefiel unS, waS natürlich lediglich eine Frage des persönlichen Geschmacks ist. ihre Versinnbildlichnng der großen Arie aus ,.Samson und Dalila' l.Sieh' mein Herz' rc >, des Melodram» aus.Manfred' u. a. m. Inrmerbin blieb trotz manches Wenn und Aber an der Künstlerin noch so viel des Preislichen, daß man mit außergewöbnUch« Teilnahme und leb- dlfftrsttn, Interesse ibre» Leistungen bis zum Schluß folgte. Freilich de» Tonanwalzer von Strauß tanzte Miß Duncan graziöier. auch entdusiasliicher und vor allem rhylbmischer. Erbeb- lich an dem Erfolge von Madame Magdeleine war die erlesene Mitwirkung beieltigt. Die Dame» v. Ehavairire, Abendroih und Nast. die Herren v. Barn und Wiecke sollen hier neben dem verdienitoollen Leiter der Mariner, Herrn Generalmusikdirektor Swuch. an erster Stelle genannt werden. — Die Aufnahme der Künstlerin von seiten des nur mäßig besuchten Hanies war >m ganzen »echt freundlich. Am Schluffe wurde sogar sehr lebhaft applaudiert, io daß Madame Magdeleine zu w>edeidolten Malen vor der Gardine erscheinen mußte, um für den Bestall mit de- glückiem Lächeln zu danken. s Klavierabend Elotild« Kleeberg. Wieder einmal hielt sie — wie seit einer Mandel J.,b>e» mit jedem neu erwachenden Frübiabr — ihren Einzug im MusenbauSsaale. die vielgesetrite Par»« Pianistin, und wieder einmal wirkte sie jung wir alt. Laren wre die Kundigen vom Fach durch die künstlerilrbe Abgeklärt heit »rrv sumste Feinfnbllakrrt tdreS SvielS in brlleS Entzück«, zu verletzen. Wer möchte sich Unterlängen, zum Ruhme Eloilld« KleevergS »och eiwas wesentlich Ne,res zu sage»? Man müßte sich in de» bis zum Neberdruß wiederholten Tiraden von poesie- volle» Verklärung, warmem und dnstdurchwehtem Empfinden, von nnchdichtenbem ÄnSgestalten. von meisterlicher Technik, von wunderbar ausdrucksvollem Anschlag nlw ergehen, wollte man die satt'am bekannte Eigenart ihres künstlerischen Schaffens und Ge- stalterrs anrs neue charakterisieren. ES genügt frstzusteklen. daß sie auch nach der Veränderung ihres Peffonalstandes — sie hat sich bekanntlich vor nicht zn langer Zeit verbciratel — in künstlerischer Beziehung voll rin» ganz — Clottldc Kleeverg geblieben ist. d. b. eine keusche und begeisterungsvolle Priesterin ihrer hehre» Kunst. Mit Bach eröffneie. mit Cbopin beschloß sie am Sonnabend ihr Programm. Daß sie von Bach keinS lener herbere», nach männ licher Energie verlangende» Werke, sondern die beinahe graziös rändelnde fünfte srairzösiicbe Linie gewählt hatte, macht der Künstlerin nur Ehre: beweist diese Wahl doch, daß sie mit künst» leriicdcin Fernenivstndr» das Uebrffchreilcn von Greirzitnien ver meidet, die leidst der Individualität einer Elotilde Kierberg ge zogen sind. Ein voller Erf lg bei dieiem Bach war von vorü ber ein selbstverständlich. In ihrem nreigenslen Elemente befand nch die Pianistin irdoch erst beim Vorträge der Beelbavenjcheu sis äur-Sonale lop. 27. Nr. 1). der Schumannsche» .Humoreske' und den Edi'pin-Nnmmern, bei deren erster lO-ciur-Noctur»e. op. 37» sich zwar einmal ein kleiner, den meisten Hörern wohl un» denrerkt gebliebener Gedächttirsselile- elnslcUte, die oder In ihrer serlenvollen. diisierfnllke» Wiedergabe zu den Glanznummern de- Abend« wurden. Eine rbrnio interessante wie b;w»rider»Swerte Leistnng voller Schwurm und Temperament war serner die Aus führung einer wohl in Dresden dr-ber »och nicht gehörten Kom position von Eesar Franck: Präludium. Choral und Fuge, einem brillante». ichiviesiakettSilrotzeriden Tonstück, das allerdings ans Niedlichen Charakter gänrlich verzichtet »nd wohl von HanS auS lediglich für den Konzertianl zilg<pch»ittt„ wvcdr» ist. Der Beifall nach die!« effektvollen Nummer war brionder« reich; aber auch im übrigen fehlte es ver Konzerkgebertn an lauter und begeisterter Anerkennung nicht. Ter Saal war leider nur zur reichlichen Hälste gefüllt — auch ein Zeichen ver Zeit I —cit. Vermischtes. ** Im südöstlichen Alvengebict bis Ndlne sind starke Schnee» fälle nlederaegangc», die Verkehrsstörungen und Lawinenstürze vrrnrlacht haben. Bei Sappada in den Venetiane» Dolomiten wurden dadurch zwei Mensche» getötet. Durch Lawinenstürze sind die Straßen im Endore- lind tm Agordolal gesperrt, woselbst da- Nnwetter noch foridanert. "* In Hot Sminas (AlkaiffaS) wntbe» durch eine Feuses» drunst über 75 Gebäude zerstört. Ter Verlust wird ans l 500000 Dollar» geschätzt. Mehr«« tausend Einwohner sind ohne Obdach.
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