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Dresdner Nachrichten : 08.02.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188702084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870208
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870208
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-02
- Tag 1887-02-08
-
Monat
1887-02
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.02.1887
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Mi» siirenguiigc,, ... achte, wurden im »«itiae lösen kae ölte nvtvia machte, wurden i« «»seual von Toulon zatstreiche «rdeitee eingestellt und zwei Jahre tanz bei guten Löhnen und viel loch mit Ueoerstunden betchöitigt Jetzt habe» di« außerordentlichen Arbeiten ltbört, und die glottrnverwaltuna sieht sich beniüßigl. die Leute «Lassen, deren sie nur zur Bewältigung der Aufgaben bedurft e, welch« ihr hie Soloniol'Uiitemehniunäen auferlegten, und für die n« gegenwärtig keine Beschäftigung hat. Das putzt nun aber den Arbeitern nicht, und dieleiben suchen auf den Mariiicmiiiittrr einen Druck au»ziiüb«n. daniit er die Kündigung zurücknchnie Sie haben entdeckt, bah der Voranschlag iür >987 dem Marineminisier »ür autzerordentliche Arbeiten 26 Millionen zur Bertiiauiig stellt. machte, wurden i« Arsenal von . I» und zwei Jahr, lang bei guten stunden beschäftigt Jetzt haben di« autgedört. und di« Floltenvenvcsttun! ««llassrn. deren sie und dem Arsenal von Toulon »ugetbeilt werde. ?^an mack» ihnen be- BetragS. alio 13 Milliviie», sie kordem. dotz die Hälfte Arsenal von Toulon rüget. areiflich, daß dir Morinevcnvaltuug grgenivärlig keine An'enalar beiten un Eeitbe von 13 Millionen oder selbst von viel weniger brauche, aber daraus wollen sie nicht hören. Sie halten stürmische Massenversammlungen ab. durchziehen unter drohende» Rute» die Hauvtstraßen von Toulon, befehlen in erregten Au-drücken den Ab geordneten und Senatoren der Departement- Bar, beim Marine- minister Admiral Aube für ihrer Forderung einzulrctcn. und stellen Ruhestörungen in Au-sicht, wenn man ihnen nicht zu Willen ist Tie Lage ist nicht unbedenklich, und nian wird vielleicht z» Gewalt« matzregeln grellen müssen. Die Arveiter. d,e Brodslellen verlieren solle». ve>d«cnt» arwitz alle Theilnahme. Aber andererseits hat die geschichtliche Ersahning aetchrt, daß Nationalwerlstätte». in denen der Staat Jedem, der sich meldet, iür unnölhige oder Srheinarbcit Tagrlohn bezahlt, nicht dir richtige Lösung der Arbeiterfrage sind. Ein Telegramm deS Generalrrsidrnte» Bihourd inHue meldet, die Truppenavidrilung drS >»Thanhoa operircnden Oberst Brissand habe ani 2. d. M. die stark beseitigte Stellung von Hasenvuilvii drieht, Makao sei von den Chinese» und Annanutcn, dir sich dort in ziemlich starker Anzahl festgesetzt hätten, geräumt. Der Wider stand de-Feinde- sei ei» ernster gewesen, die französische» Truppen hätten 8 Verwundete, darunter 2 Offiziere, gehabt. Paris. ES ist wirklich unglaublich, was die Franzosen an Entstellung von Thntiachrn leisten können. Seit vierzehn Tagen werde» sie nicht müde, sich in ivaileiilangen Artikeln als die Mär tyrer hinjustrüen, von den Verfolgungen der Elsaß-Lothringer zu sprechen und sich den An'chrin zu geben, uls waren sie Pie einzige» und wahren Friedensfreunde, die in schmachvollster Weise provo- cirt werden. Doch Europa, mein« der „Figaro", lätzt so etwas am die Dauer nicht zu. — General Bonlanger war beim StaatSrath eiiigekomiiien, den „Cercle militnirc" als eine juridische Pc»iönlich- keit dtnzustclle». daniit er auch Legate empfange» kann und als eine öffentliche wohtlhätige Einrichtung angesehen wird. Der StoatS- rath war aber anderer Meinung und sah den Cercle als eine vom Krieqsininisteriili» abhängcnde militätische Einrichtung an. Tieier Club zählt jetzt 6805 Mitglieder, welche zusammen 140,OM Francs gestiftet haben. — Bei prachtvollstem Wetter vollzog sich am der Rhede von Toulon der Stapellaill des „Pclayo". lieber IO.OM Perionen wobnten der imposanten Ceremonie bei, die alles bisher Gesehene ilbertraf. General de Colvmb, Beiehlshaber des 15. Ar meekorps, niil lrineni Gcnerolsiabe, zahlreiche» Offiziere» und Be amten. ipanllchen Grotzwürdenträgenl und Militäis und einer zahl reichen Geistlichkeit wohnte» der Feier bei. Msgr. Ony, Bilchos von Freius und Toulon, vollzcm, von allen Priestern ieineS Sprcngels assisiirt, die SchiffÄveihe. In seiner Rede betonte der Prälat, dieses spanische Schiss, aus ftanzvsiichc» Wersten erbaut, werde niemals gegen Frankreich in de» Krieg zieben. Der Stapellaill selbst lies glänzend von statten. Tic ipaiiilche Flagge war in der Milte, die fran zösische am Hintertheil des Schisses, über 200 spanische und iran- zössiche Flaggen um die Masten zerstreut. Die Musik spielte ab wechselnd die französische und spnisi'che Nationalhymne. Stach der Feierlichkeit wurde an Bord des Panzerschiffes ein Banket von 175 Gedecken nbgehalten. Die Trinkwrüche gatten dem König Al'oiis XIII. »nd seiner erlauchten Mutier, der Einigkeit der latei nischen Racen und bewnders einem französisch-spanischen Bündnitz. — Die letzte Woche hat in die haben Pariser Gesellschaftskreise viel Trauenällc gebracht und die Bewohner des Fauboura St. Gcr- wai» mutzten sich »um vierten Male in der Kirche St. Clvtitde versammeln. deren Mauern noch mit schwarzen Draperien versehen warm. Man feierte das Leichcnhraänani^des Herzogs von Avcray. Page» Kari X. und Freund Lvnis X VIII., Schwager des Herzogs von Mottemeiit. Ter Sarg wurde vorläufig in den Gewölben der Kirche beioesini. — In Bincenncs sangen am 7. d. die ersten Arbeiten zm» Miälnigen Jubiläum der Eisenbahnen an. Eine Feier wird d> na! insofern verbunden sein, als sich die Schülerbataillonc, die trmuisik an der Spitze. Deputationen von allen Schulen in Paus und mehrere Bercine, Parlamentsmitglieder und Munizipal« rathe dorthin begeben. — Die Ovfcr des fürchterlichen Dramas, weiches in vier eftässischen Dörfern passirt ist, sind glücklich in Poris »noelangt und in das Institut Pustcnr's geleitet worden, wo sie iür !o Tage Ausnahme fände». — Lord Eburchill weilt aus der Durch lebe nach Algier, lvo er seine Gesundheit Herstellen will, i» Paris, e! emo eine Deputation nmerikanischer Prälaten, die sich nach Rom bcgiebt. Italien. Rocheiort meint bei Besprechung der Massauah- Arsaiie: Italien Hai nun auch die Hand UN Nädeiwerk. Stach den 1 n Depretis geft'rderlen 5M«ll. Frcs. wird man weilerc 5Mill. ver langen. dann lO, l5.20 Mill. n. s. >. Während die ilalienllchen Steuer- nil'iee ihre Taschen anslecre» werden, wie >oir Franzoien dies iür Ton- ! a ge'ijan >>aia'ii, wollen sich die guten Engländer, die die Italiener nach Massauah geftihrt hoben, vor Lachen ausschütten, datz die oialicucr mftcr den Hieben der Abessinier »nd insvlgc von Sonnen stichen wie Flitzen hinstcrben werden. England, welches vielleicht mehr Milliarde» Francs besitzt, als Italien Millionen. Hot 1867 eure Expedition nach Abessinien unternoinmen. Dieselbe danerle 2 Jahre und kostete täglich 80.000 Fee., der „Erfolg" war der, datz der Stegu-s Theodoras eines Tages als Friedensbedingung die Hand der Königin Victoria verlangte — die ihm natürlich abge- ' diagen wurde. Jetzt aber sind die Abessinier viel besser bewaffnet. ',867 und die viel schwächeren Italiener wolle» das Beispiel Vberleitnug und »t übrigen- nirch zwei ' lesriven )" grniktzt dieselben Be, mit 8000 Ir. Ge ' »tzne gen mit Treuer den Der erante» zu seiner Beriiigung. , ^e. wie der Intendant undt t. welch« noch vier Ilnteraebilirn mit 5000 , „ . aehilten mit 5000 Fr. jährlich aumehmcn dürfen. Außerdem sind sp^zittl für die Küche vtetortatft einen Gewichte und Intendant hat Der Küchenchef hat virr Adjunkten mn t viert und < VN reo,„gm zugi Spezialkoche für dasD" »imigen. zwr» Silbergeschirr sich Stanley Sonntag iland ugewiesrn: zwei Trenn, zwei . . für dir Bratni, vier Dienrr und zwei Dienerinnen iür äschen dn Geschirr«, ein Aufseher über dir Provisionen, zwei Spezialisten kür Hüllensrüchte und zivri Arbeiter für die Dampf maschine. Der Zuckerbäckerdiensr besteht auS zwei Zuckerbäckern (mit 7500 Fr- Geyalt), vier Zucke» bäckergehilsi», einem Pastelen- häckn mit fünf Gehrlsen. eurem Laillviirschen und drei Sve- zialisrinnen für Kaffee und Tbotvlade Der Gentleman, welcher den Wem und das Bier zu versorgen hat. bezieht jährlich 12,500 Fr. ES folgen noch drei Taseldecker und ein Gehilfe: das Si" wird aus mehr als 75 Millionen Fr. geschätzt Nach einer Meldung au» Suez hat sic daselbst nach Zanzibar emgeichifft. Rußland. Der Panslavist Kalkow lagt, wir mutzten das deutsche Ausfuhrverbot mit gleichem Picrde-Aussuhrvcrbot beant Worten, das Aussnhrverbvt verursacht daher einen Schaden von Millionen! Jedoch ist die Erregung über die Verluste vcrhältnitz- mähig nur gering, desto bestimmter wird allerorten ausgesprochen. Rußland müsse den Moment anderweitig ousnüven (?). entweder von der Balkananaelegenheil obiehen und Deutschland durch Be drokung mit zwesieiligcm Krieg von dessen Plan, der endailtigen Niederwerfung Frankreichs, abbrinaeu oder Frankreich Deutsch! überlassen und selbst mit Oesterreich kämpsen. In Petersburg herricht allgemeine Freude über dir Niederlage, welche die Italiener durch dre Abessinier erlitten haben. Man war ohnehin bis zu den höchste» Kreisen hinaus sehr mitzgestinnnt gegen Italien wegen der russeillcindftchen Haftung des Grasen Rv- vilant und hofft, datz nun das jetzige, Deutschland und Oesterreich sreundftche Ministerium gestürzt und ein Krieg zwischen Italien und Abeisime» ausbrcche» werde. Man wünscht den glaubcnsvcr- wondlen Abessinier» allen Erfolg. Italien würde, so hofft inan, hierdurch io geschwächt werden, datz es in einem europäischen Krieg! keine wichtige Rolle spiele» könne. Schon vor beinahe Jahresfrist wurden übrigens seitens der panslavislischen Partei Verhandlungen mit Abessinien angeknüpit. Der sogenannte „freie Kosak" Aichanm. der sich in Begleitung mehrerer anderer Koiaken dem NeguS von Abessinien vorstellte, spielte den Unterhändler. Von den in dem ruisi'chen Stoatsvoraillchlage kür 1887 a»s- gcworscncn 50 Millionen Rubel iür KommtmikatronSbaulci! sind >pe,iell für den Weiterbau und Ergänzungen der stratcgischen Bahnen im Königreich Pole» 2 Millionen Rubel bestimmt. Australien. Eiuei» aus Apia eiiigcgangenen, vom 13. Dez. v. I. Valuten Privatbörse ist Folgendes eiiinoiiuiie»: Eine er schütternde Nachricht ist vor einigen Tage» hier cmgctrvssen. Ein Tinnsport »icl.znesischer Arbeiter, welche von der Insel Malaiin (Salouion-Jilleln) stammte, und nun »ach Ablaus ihres KonnakieS iu die Heimath zurückgeliciert werden sollte, hat aui der Reue bau hier »ach^Malaita die ganze Besatzung des Schisses nusgciresse» und das Schiff ausgeplündert. Ganz Apia ist iu giötzter Aufregung, da wir an derartige Möglichkeiten gar nicht mehr dachten. Der Kapitän und der Steuermann waren hier wohnhaft: sie hintcr- lassen Frau und Kinder. Die Besatzung bestand ausParotvnganer» und anderen Polynesiern. Genaueres weitz man noch nicht, wird auch schwerlich jemals erfahren, ob de» Kannibalen unterwegs An- latz zur Unzufriedenheit gegeben worden ist. Auch ich war am Haien, als diese Salomomer eüigeschifft wurde». Männer, Weiber »nd Kinder zusaminengerechnel, mochten es wohl einige 6«) Per- ioncu sein- Mailand abg-hende» enthusiastisch begrüßt der Engiäuder nachalnneu. Die nach Massauah von Ancona und Compagnien wurden von der Bevölkerung »nd zum Bahnhot begleitet. In einem Bericht eines Schiffskommandante» aus Massauah vom 22. Jan. an den italienischen Marincininister heiht eS: Ras Aiula liest den Oberbefehlshaber der italienischen Truppen, General GenG durch Vermittelung des in Kette» gelangen gehaltenen Güllen Saliinbeni auslo-der», die vorgeschobenen Forts zu räumen und sich allein aus dir Occupation von Massauah zu beschranken. Grai Saliinbeni bat. dieier Aufforderung nachzukommen. da er mit dem Tode bcdcoht werde. General Gene antwortete, daß er der Aiissvzdcrung nicht Folge leisten könne. Die bezeichnetcn FortS dienten zum Schutze der Karawanen. Er sei bereit. dieDrohungen der Abcssynier zmuckznweiien. Infolge der Ereignisse in Afrika ist eine fühlbare Verstimmung zwischen der italienllchc» Regierung »nd dem englischen Kadmet eingcliclen. Robffant verlangt von England, zur Befestigung der Stellring i» Afrika, die Abtretung Zeihlah's von England, wodurch eine Umgehung der Kräfte Ras Alnla's ermöglicht werde. England jedoch icheint nicht disponirt, dieicni Verlangen zu entsprechen. Wie die „Tribnna" und „NOorina" wiederholt melden, hätte der Minister des Aeusteie». Robilant, seine Entlaffung eingereicht. Tic „Opinionc" sagt, der Minister habe den Wunsch ausgesprochen, sich zurückzuziehen. Das Blatt hofft jedoch, derselbe werde davon abstehen. Belgien. In Brüssel fand bei der Zeitung „Le Peuvle" eine HauSiuchuna stott, bei welcher das Blatt „Le Cv»scrit", dessen erste Nummer gcstcrn erschienen war, beschlagnahmt wurde. In der letzten Kammcrsitzung hat ein Zwischenfall großes und berechtigtes Aussehen hervorgcnise». Es >ft bekannt, datz die rö- miiche Curie im Scpleinber 1886 den kalbolischc» Standesbeamte» und Richtern verbot, die Ebctrcnnung auszuipnchen. Gelegentlich dcr Tiskussivn über de» Posten eines belgische» Gesandten beim Papste mblete nun der Abg. Graf de Kcrehove an den Prinzen Earainan-Ehimay die Anfrage, ob jenes Dekret auch iür Belgien gelle, wo die Etictreimung seit 80 Jahren exislirt. Der Münster »eftus hierauf einen Brief des päpstlichen Nuntius in Brüssel, Migr. Fcrmta, worin geiagt wird^jenes Dekret bestehe nur tür Frankreich, nicht aber iür Belgien. Sonach ist eine und dieselbe Hnndtung noch katholischer Rechtsanichnnung bald eine Sünde, bald wieder nich!. je nachdem inan sie in Frankreich oder in Belgien begeht. Ein katholücher Richter, welcher in Paris eine Ehe austöft, hat sein Gewissen beleidigt. Wenn er aber dieselbe Ehe in Brüssel aiiflöst. braucht er sich nichts voyriwersen. TaS bekannte: il y r» «los m'c:»mo«1ement» ovsc „Io cisl" scheint also in Rom bereits praktisch durchgesührt zu werden. Keuilletou. -s- Herr Paulv. Jan ko führte am Sonntage in Beiffer's Musikalienhandlung einem eingeladenen Kreise von Pianisten. Klavierbauer». Pretz-Bertretern re. seine Ncii-Klav'atur vor. und erregte er damit nicht nur höchstes Jntercsfc. sondern auch ieb- huftefte Zustimmung und die Anerkennung, datz er in scharfsinnig ster Weile die Zukunfts-Klaviatur erfunden habe. Die Janko'sche Klaviatur besteht aus zlvei Reihen dem Spieler schräg zugeneigter Tasten. Jede Taste hat drei Anichlagstellen, „An- ichlagSbückcheii" genannt. Jedes Bäckchen ist walzcniörinig nach vorn und drei Seiten abgerundet, dielet aber in der Mitte eine aenügcnde ebene, wagerechte Fläche iür den aiiszuictzeilden Finger. Die zweite Tostenreibc mit ihren drei Bäckchen ist. um halbe Tasteubrelle verschoben, io eingeftigt. datz die gesammte Klaviatur den Eindruck von sechs Reihen kurzer Tasten macht, von denen jrdc immer eine kleine Stufe höher liegt, als die vorige. Die Tasten jeder Neide geben die Töne in Ganstvns-E'Merniiiig an in dcr Art. daß die erste (»ntciste) Reihe und demnach auch die dritte und fünfte o ci « lis »>«. die zweite, vierte und sechste Reihe aber die zwischcnliegenden Töne eis äis k g- a b zum Erklingen bringen. Die Tasten iür die Töne der Obeitaste» an der aiken Klaviatur sind durch ichwarzc Streife» kenntlich gemacht. Tu die Nolhweii- digkeil hier megsällt, zwischen Obcrtastcu und Untertasten z» treffen, ^ so konnten die AnschlagSbäckchc» schmäler geiivinmen werden, als dir Untertasten dcr bisherigen Klaviatur sind, und da die Anord nung der Tasteiueihen in Ganztons Eutternung mit 6 Tasten jeder Reibe den Inhalt einer sogenannten Oktav-Gruppe zu bilden ermöglicht hat, so entspricht dcr Oktavgriff ungetähr i» seiner Spoiinung de»! bisherigen >Lextcng'lsi, und die gemmmte Klaviatur mit 7 Oftavcii Umiaiig nimmt mit ihm Breite inigeiähr den Raum von 5 allen Oktave» ein. Die Vorzüge vieler Tasteiianord- iiung, welche Herr v. Jonko durch mehrere Klaviervorträge nach erklärenden Crläifteriinge» in irappircnder Weile belegte, sind »nn kurz folgende: Die F>ngcrhoftung und Fingerietzung wird wcicnttich erleichtert und den natürlichen Handverhältnissen. besonders dcr Kürze des Daumens, besser anaepatzi, weil man die Möglichkeit bat. je nach den Umständen sich eines der drei Anschlagsbäckchen jeder Taste nach Bequemlichkeit auSzusucbc». Die dem Spieler zngc- ncigle Richtung der Geiamiiit-Klaviatur erniöglicht eine Krafter- svarnitz, loeil diese Richtung der naturgeniätz etwas ichrägen oder vielmehr ein KreiSboacnstück darstellenden Richtung des Anschlags der Hand oder des Armes enigegenkommt. D>c Hände können sich bcauein ausweich»», an einander voniberipiclen und ohne Beschwer den iiieinandergreisendc Anschläge alistührcn. Die Möglichkeit, weite Spannungen und volle, weitgriffige Akkorde anzuichlagen. ist so gestiegen, datz eS jetzt leicht wird. Wirkungen deS bisherigen Bierkändigspiels mit zwei Hände» hervorzubriiigen. Die A'»chlog- sickerheit wird bedeutend vermehrt, einmal dmch den Wegfall der Nvthwcndigkeit, die ichinalen Obertasteii aiizuichlagen. weiter die Untertasten cv zwischen zwei Lbertaslen zu treffen, und endlich, weil eui geringes SeilivärtStreffen der abgerundeten AnicdlagSbäck- cheu »och nicht, wie bei der jetzige» Klaviatur, dos Mitniebrrdrückeil der Nochboruntertaste znr Folge hat. Der Fingersatz wird erstaun lich vereinfacht: z. B- ivird e l» Dreillang genau wie jeder andere 0« F egrffse». jede Tonleiter des gleiche» Geschlechts mit völlig gleichem .iiiigeriatz gespielt. Das Ucbertrage» eines Musikstückes in eine andere Tonart verliert jede Schwierigkeit: man ipieli einsach mit genau demselben Fingersatz, in genau denselben Tastenverhälliiissen aus einer anderen Stelle der Klaviatur. Die Leichtigkeit, mit der man von einer Taste ans die um halbe Lastcnbrrite verschokcn- stehende der nächsten tieseren Bäckcbenreihc gleiten kann, ermöglicht Bindungen im vielstimmigen Spiele, die bisher undenkbar waren. Auch Effekte lassen sich dadurch mit lächerlicher Leichtigkeit erziele», die aus der alte» Klaviatur staunende Bewunderung yervoniefen: Chromatische Glissando» mit eliisachcn Tönen, wie mit Dopvel- oder Akkordftifffen werde» durch einfaches schräges Herunicrilceichen eine» oder mehrerer Finger bei abwechselnder Benutzung beider Hände not brillantester Wirkung erzeugt. — Das wären iingciäbr die sofort in die Augen springenden Vorthcile dcr neuen Klaviatur, denen sich wesentliche Nachtheile kaum riitgegriiietzc» lassen. Hierzu kommt, datz sich die Neuklavilitur an jedem bisherigen In strumente anhiingen lätzt: ja. dak es nur des Herausiichmens der einen Mechanik und des Einschiebciis der aiidcrcii bedarf, um beide Klaviaturen an denisclbe» Instrumente abwechselnd nach Be darf benutzen zu können. Sollte nun auch die Preistragc in an- nelnnbarer Welle geregelt werden können, w ist anzunehmen, datz die günstige Slinnining vieler Künstler, auch der hiesigen, für die Neu-Kiaviatur ihr allinäftg Bode» gewinnen lassen wird. Damit würde ihr einrigcr Fehler — datz sie nicht vor der jetzigen erfun den worden ist — nach und »ach ausgeglichen werden, und die Nriirlaviatur würde, wie schon oben gesagt, die ZukimftS-Klavialur werden. Eugen Kra » tz. -tz Tie heutige „S i e g s r i e d "-Aiissührung im Kgl. Hoitbeater (Altstadt) beginnt um */»7 Uhr. Die Vorstellung findet z» Mittel preisen statt. -ie Drettzner Liedertafel giebt heute im Erwerbe st große» Konzert unter Mitwirkung der Kaimneriänaerm u Elementme Schuch. Herren Kainniervirtuos Gcholtz iind Pro gen Kra»tz AuS dem reichhaltigen Programm der zur Ausfüh rung gelangenden a capella-Griänge verdienen besonder- hervorgc Koben zu werden: „Lowsblume" von Schumann. „Der träumend ore" von Fr. Schubert. Madrigal aus dem lÜ.!Iahrhuiidert, „Villa nella alla Napolitana" von Donati, zwei neue Lieder von Reia. hold Becker und desselben Komponisten Io schnell berühmt gewor bene» Quartett: „Auims an die Deutschen in Oesterreich". Fra Schuch singt eine Reihe hochinteressanter Lieder und Herr Schost wird anher der Ebovm'schen Äs-dur-Ballabe (Ov. 47) und dc^ Liszt'sche» C-»>oll-Patona»e noch verschiedene Werke von Sch mann. Mendelssohn und seiner eigenen Kompositioil vortcag.'u. tz Tercsina Tua >pi?!l m ihrem heutigen 2 Kouzect >. Rendenztheater: Konzert von Beriot, Nocturoo von Chopin. Po! naise von Laub. Cavaiiue vo» Raff und Gavotte von Bohm. tz Herr Paul v. Jauko wird seine auch hier mit io grell: Anerkennung a»igenv„u»e»e N eu kl av i a r >, r >m Uebungsabeud. des TviikümllervereiilS ani 14. Febr. vorsübreu. tz Am Sonntag Abend hat Herr Tr Rudolph Geuse a spezielle Einladung m einem >ebr zahlreichen aus den ersten argi kralllchen Kreisen nillerer Residenz z»iai»iiieagc'setzteii Privatzicl humoristische Dichlungen von Hans Sachs voraetragen. L.-w bürite die Hoffnung ani eine zweite öffentliche Borleiung Vjeiie . in Dresden sich »och nicht so bald venvirklichcii. da der Genau»! wie Berliner Blätter melden, zunächst dort einige Vorträge (H a Sachs, Shakespeare) zu halten beabsichtigt. tz Julius Ho > man ». der Direktor des Kölner Stadtli- tcrs. welcher bekanntlich am Klavier als ein lehr begabter Watz Interpret gilt, hat einen neue» größeren Walzer kompanin. welch in „Martha" am Kölner Sladttbeater vom Balletkorps gel wird. Ohrenzeuge». welche der Probe beiwohnten, rühmeü d Koiiivosilion als ein sehr graziöses und melodiöses Werk tz Fräulein Olga Schweitzer, eine junge DrcSSneriii, Sch lecin des Herr» Th. Kolle. Lehrer am Kg!. Konservalvrium. ist sü. eine KonzeA-Tournce in Schweden und Däiieiuorkengagirl wolde tz Kunst verein. Fcam «chwyei, ein häufiger, doch st.-t willkommener Gast m den KnnilllereiuS-llfiänmeii, erlreut wie- mit einem ,,Blick aus Siratus", iu Hellem, siidlicbeiu Kolorit » '. heiterer Stimmung: Jagnes Schenker wählte dagegen eine tragisch Szene ouS der Noiiuaudie: „Bei heraiiwachieiweiu Sturiue", in der die ausgeregte Tee, dcr immerwährende Feind des Festlandr--. in culsessettel Wuth und tobender Brandung gegen ei» bereits zrn bröcketles Bollwerk aiislürint, ein Natnrkeinp! von Grotzheit, iw. dem duiikle Wvtken sich lagern und dem Vorgang einen noch dill. re» Ausdruck verleihen. Ed. Leonhardi bringt wieder i» lyciich. .. Tviieii, i» Maieuilliche und Btülhenioicu, eiiieu „Frühling" ve entziickendcr. miiiutiäser A>is>nhruug: Alired Wagner: „Aus de. boyriicheu Hochlande", ein Bancriigehvit voller Lcbe» und TrciA, dem ein Blick aus einen See ein charakteristisches Gepräge verleih Zwei neue ciugcgangeuc Genrebilder: „Eitelkeit" von L. v. Such, dolslo (München), eine» kleinen Knabe» darstellend, der sich im Spiegel aulacht, und „Ein altes Lud", eine Szene aus Grell Mütterchens Jugendzeit von Pantine Kohtichnltec, sind gleich siftcc essant erdacht und dargessillt, wie auch technisch gut ausgesühu Vo» Blumen- und Fruchlstücken sind neu ausgeireltt: von Fr! Helene Noack „Herbltirü hte", von deren Schülerin. Frl. A»n Semlcr „Frühstück" in recht geschmackvollen Arrangements, und von Frl. Edbe-Kaysec (München) ein trefflich nach der Natur gc malles „Vlunrenstück". — Das einzig neu ciugegaugeue Porträt von Hermann Schmiecbcn (London) ist vo» girier Ausnahme und interessant durch das Rembraiidt'iche Halbdunkel, aus dem dcr Kops dcr Dingestelltc» hervorlenchtei. — Von plastischen Werken gingen ein die letzte Arbeit des verstorbene» Fr. Hellrvig, eines Stipendiaten der hiesigen Akademie: „Eine Bacchantin", »i anliker Auffnssnng und schöiihcitsvotler Durchiühcnng der Formen, die den Schüler der Dresdner Schule bekundet. Die cigeinhümsiche Stellung der Figur, sowie deren GesichlSausdruck find voll lebendiger Sinncnlust. dennoch aber Ire, von jenem Genrehaften, welches hänfig die neueren plastischen Lchöpningcn vernnichont. Eine Büste Lrzsl's von A. Cellier ist von srappaniester Aehnlichkeit und dem Leben glücklich obgelariichter, ckarakreristiicher Haltung, durch welche die selbe zu den besten Darstellungen des großen Meisters gezählt werden dar». tz Das Siadftheutcr in Dortmund ist wegen Tbeilnahms- losigkeit des Pubsikums vergangene Woche geschloffen worden. tz Das alljährliche Konzert iür die Zwecke desV rncentius- Ber ei ns wird, arrauarrt. von Herrn Hoirath Schuch, am 28. Feb. im Hotel de Soxe staktsivdeu Bisher haben ihre Mitwirkung zu- geiagt die Pianistin Frmi Anna Hallön ged. Schloß, welche sich »ach längerem Aufenthalte in Gochenburg wieder i» Dresden niedergelassen hat. svw e die Professoren Lautcrbach und Krantz, Konzerlinrister Gciitzmacher, Kaniiiienängcr Scheidciiiantel und Kainmciiiiiisiklls (ffücing. tz Dir nächste Mittwoch stattfindcndc Wiederholung dcr Prrsall'schcn Over „I >i» ker He i n ;" wird mit die Wirkung wesentlich steigernden Striche» auSgcsiihrt werden. Die mannig- s.icheii gefälligen und wirfmmeii Numincrii des Werkes werden da durch wirkungsvoller zur Geltung kommen. tz Die Solopartien iu Verdi s „Requiem" im Aschermittwoch- Konzert sind mit Fra» Schuch, Frl. P. Ehavaiiuc, Herren Erl und Lurgenstein besitzt worden. tz Die KammermusiksoirSe der Herren Ames (.Klavier), Elsinai»!. Nebelong, Nusser. Eichhorn und Deutscher (Streichin- sMimeiite) wiid im Programm cnsiialtcn: Plüliidiuni und Fuge für Violine allein von Bach, Klav>e>--V>vli>i-Sonate op. 116 von Reinicke, Streichqnintctt von Dessvss und Klavier Quartett von Mozart. Kammermusikircundc seien hieraus angelegentlich ausmerk- iam gemacht. tz Vergangenen Sonnabend fand die erste Aufführung von Vcrdi's,.O t h e t l o" im über'üllten Scalathcaler in Mailand stall. Die Aufführung gestaltete sich zu einem großartige» Trimiwb ftsi den anwesiudeii Komvonisten, dcr 25 Mal l ezausgerusen wurde. Tie Partitur soll ein Meisterwerk ersten Ranges sein: auch das Tcxtbuch rühmt man als autzerordcutlich wirkliugsvoll. Die Oper hegmnr ohne jede Ouvertüre, ohne Präliidium. Benn Aufziehen des Vorhanges sind wir unsirn der Küste Eyperns auf hohem Meere, der Sturm, welcher eine Orchcstcrvieee darstellt, umbeult dos Schiss und die Marro'en lassen emen Ehorgeiang ertönen, m welchem bei allem Respekt vor dem aufgeregten Elemente die Freude über die bevorstehende Landung durchklingt. Othello wird dann enthusiastisch vo» der Menge einmaligen und zieht sich in das Schiotz zurück. Es folg! eine Trinkszene, in welcher Jago ein /Brindisi" singt und dann eine Kampiszenc, welche durch den mil TeSoemona herzulonimciidc» Oihello unterbrochen wird. Mit einem reizenden Duett zwischen Othello und Desdcw.ona schließt der Akt Ter zweite Akt ftibrl in eine nach dem Gurten offene Halle. Jggv leugnet gegen Ecnsio den Glauben a» die Tugend des Weibes und reizt in Othello, der die Szene vom Garten aus belauscht, die Eiter sucht. Das Duett wird durch einen Cbor unterbrochen, welcher DeSSemona Blumeiigeicheuke bringen will. Als Gesangsstücke ent hält vieler Akt ei» prächtiges Duett zwischen» Desdemvua. Othello. Jago und Emilie, iowie ein Duett zwocheu Jago und Othello, in welchem Letzterer Abictsied von der Liebe nimmt und mit Rache schwüren abgebt. In dein dritten Akte folgt das Libretto fiist geiinii dem Shakespeorc'schcn Stücke (Taschentuch zciice Der letzlc Akt spielt i» Tesdemono's Zimmer. Das „Ave Plana" biete! durch seine Zartheit und Nnl.c einen wunderbaren Gegensatz zu dein folgenden furchtbare» Duett. Noch dem Tode Dcsdcinona's wechselt die Szene rusih mit der Enftarvune, Jagos. Othellos Klage über Dcsdcinona's Vertust uns i.-mem Tod während er sich über ihren Körper lehnt, ihr de» letzten Km; auszudrucke». — Signora Paittaieoni, dcr die qroize dankbare Rolle zugesalleu ist, die Dcsvc mona zu schaffen, schreibt, an eine ihr nahestehende Perlon in Rom Folgcnves über „Othello": „Meiner Ansicht nacy (und ic! möchte diem «ast als Thakiachc hinslellen) ist der „Othello" das Henlicbstc nach jeder Richtung lim, ivas Verdi geschasscn. Wir Künstler sind alle verliebt m unsere eigenen Rollen und dennoch ist Jeder dem Anderen um seinen Part milbig. Was wird das erst mit dem Publikum sein'(!" * Ter Weg zu m Him mclreici>. Als dem Grasiu Schm gvtich durch den Tod seines Oheims die Hemch-ift Schlackeuwerih zugesalleu war mit der Vedmgnng, datz er zur katholischen Religion übertrete, benachrichtigte er Friedrich den Großen von >emcnn Ent schluß, die Ecbschoft anzutrcten und imifte icnien Ncligiviisivechsil zu entichnldigen. Dcr König cnviedcrkc ilmi: „Victc Wege siibwn zum Hiinmclreich: Eure Licbden haben den über Schlockenwerth eingrschlagc». Ich wünsche gtücklichc Resie." , "Strenge Diszipti». linterosfizier: „Was wackelt denn der Keil da m,l dem Kopie t" - Gcnienicr: „Ich wollte nur niesen I" - Unteroffizier: „Ta kan» ei doch warten, dis „Rührt Euch" komuiauditt ist I" -K - ve ^.
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