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Dresdner Nachrichten : 08.02.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188702084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870208
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870208
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-02
- Tag 1887-02-08
-
Monat
1887-02
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.02.1887
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srr. Ul». Scitr 2. KSL Tienstag. «. Februar ItttzlV hüten. MSnli« in den Reichstag . wehelo» niache» und. damit die Fian^olen in'» Land rulen würden zu entsende», di« dal Vaterland ' nrst Wie man auf die unkrnntniß der Arbeiter ipetulirt. ersieht man daraus, daß der Wahlaufruf 'ür Bebel sich auf den Arbeiterschub, geietzeniwuri beru't. den die bisherigen sozialdemotralilchen Avge- ordneten ringebracht hatten, den aber Bebel selbst als einen durch« ruS u»auc>iüblbaien bezeichnet hat. Die sozialdemokratischen Wadi« »islufr athmeii den ganzen stak der Umslurzpartei und halten mit ",'iike den neck offnere» -'.»slnüch des Ingrimm- zurück. Der Bebelssie Au'nis sihweigt die Sozialresorm de- Kaiser» völlig tedt. Dasiir desiliimpie» die Aufrufe alle anderen Parteien als ge- dezu v'll-'feiudlich Ein solches Nrbermaß von r«eh!i'sigkeit und Lüge lichtet und riichl sich von selbst. Die beiden Auguste, Kaden nnd Bebel, sind die Klassenkandidaten: Klemni und Hultz'ch hin gegen sind die Dresdner Votkskandidaten — denn sie verdanken am 21. Febr. ikrrn Sieg de» Ltiinmr» von Wählern aller Volks- llaisin. — Wie uirserer Expedition von einigen Abonnenten initae lbeilt weiden >st. baden die Vertkriler deS sozialdemokratischen >!na.'.'alles die ilnversrorenheit gehabt, m die Exemplare unseres Blattes. ir-rlebe nach Uederenilnutt nnt de» Empfängern seilen» der Eolporkenie an den Voriaaltliiire» nicdergelegt zu iverde» pflegen, die Flugblätter ei.izulege». Leider ist man diesem Unfug gegenüber peinlich wehrlos. — Der trag komische W r k l a u k i n i der d e n t l ck f r e i s i n- nsge n P arle > I>al »ur drei Nnlerichristen von -ächsische» sort- 'chuttlicheir Landka. sabgeordneken arsniiden. D>e Forf-chrittspartri ; ihlt in der 2. Daiiiin.a gegen 2>' ü.n'iiglnoer: es haben also gegen >7, trog enieS steh.'»klicken EalalarS von Ang Walter-TieSde», chre Unter'chrift '.'cuveigert Unter diesen t7 desindcn suh langsäd- >igc treue und lock g.'acl kel, Fortschiitlsmäiiner: tvir nennen nur dir Herren Vicepräsidenr Oberbingeriueisler Streit inZivickau, dieAbg. Philipp und Man ui Dresden, Rar drei LandlagSakgevrdirete .interzeickinetcil: es Und dies 0>e drei Lausitzer Bötms, Hciiije und Wcigang. Diele Lausitzer vermochten sich incht patriotisch zu er - w ä r m e ii. Wie recht hatte doch vor 4 Woche» der Abg. estarkr, als er ichneb. das; er, obwohl er sich nicht w Berbiudung mit teuren politischen Freunden gelebt hakte, doch keine» Augenblick daran zwe>- -elke. das: d:e Mehrheit der alten sächsischen Fortschrittspartei nicht die uiipakriokische Haltung Eugen R'chler's kheile. — Der Borstand des cd r i st l i ch -1 o z > a l en Verein » er- 'äßt in der heutige» Nummer diei'-s Blattes einen ungemein warm -clialtenen Auirnt an seine VereiiiSbiiidrr und Paitergcnvssen im Wahlkreise Dresden Alittadl. inr die Kandidatur Hultzsch einzulretkn. - ES ist charakteristisch »nr die Kandidatur deS Herm Hart- w i g. der bekanntlich von den Re'ormern ausgestellt worden Nt. bah »rter anderen NOigliedern des R e i o r m v e c e > n S der bisherige Vorsihende desselben. Herr Holzhändler Anders, seinen Austritt er» !>ärt Kal. weit er sich unt der Haltung des Vereins beiden ReichS- tagswable» nicht einveistandrn erklären kann. — DaS ,A inee Veiordnungsblatt" enthält die durch Kabinet- Ordre vom 3. d. M beug,lenen A c n d c r n » a e n im Exerzier« eglenient siir die Jii'anterie. welche durch die Einführung des nie» Magazin'ewebrs notl'wendsg geworden sind: Geändert sind nsbe'ondc'.e die V.'isikiitten über die Ebargirung cdas Laden). daS Lihicüen und daS Einladen. Hervorgehobc» wird, daß bei der Eharnnung naincnNich der schnelle Uebergang von der Emzellavung i!N> Wlajtazin'ener und umgekehrt grübt, nnd daß die Truppe m der denessende» Handhabung des Mewehr? streng diSzipliinrt sein muß. lieber den in, Geleckt zur Anwendung bcö Magazinst-iierS geeigneten Zeitpunkt 'inten sich niebuache Vorichriilen. Vorbe- reitiing ;nn. Einbruch !» ic'indtlcye Stellung. Abwehr des ieiiidlichen SnirmanlauieS oder 'Abwehr von Kavalleucangrissen lowre Ver- lotgnnas'ener rechk>eii:ge>! oor Z'kllcm daS Maga-.inieuer, das in der Instruktion das ganz >n Weglott aekoniinene iagenaniiic 2ch»cll- scuei enctzi In der Schützenlinie kann ebemalls Magazin'cuer zu, Anwendung kommen. Be, de, Vertheidigung gegen Kauallerlc 'ollen einzelne „io zlisin'l schiull lolgeude Magariinalve», die ober iiiit möglichster ücnlie und in der Ziegel erst ain eine Entieriinng von! 3».o Meier at rugebe» sind, angewendel werde!'. An'die Erreichung ^ einer ;nperla's'.oen Fnieidisz'plin n'.rd inc hrsiick rDewlchi gelegt und! bervoraedopeii. saß die siei'ge nachharkige Fcuerbercilichaik, loclche s der Mehrlader dem Deinigei' verleih!. nur durch ipar'ame und zwe.k.'.N'p'.erbende Anwendung w'wie durch ^ierigesigie cecbneilige Rl-cn'0o.i>,!lg deS '.bia'.azn's rrhalicii wird. Der Lchühe soll ein- gedenc ein daß seine Wane d e Amordeiuagc» an eine sichere Trencrdiszsich» 'leigen und r--.g die MebilaSevormbtriiig zur Er höhung der Tp.nn'irkung. u.ch! zur einseitigcli Beichleuiugung des Feuers besiliuaii lir An, :n>!tle>e und weilcrc Enl'ernuiigeil >oll in der Regel vom Äcagazinieiiel kein Gebrauch acmacbt weiden und nnr auSliahmswciic 'oll es au« Emucrnungen von !!>»—8tX> Mkr. in Thatigkeil kielen. DaS An'iparen des MagazinienoS ans den ent'cheidenden Biomenl >: civohl beim Angissi ivie brsi der Ver- theldianng pon gießler Wichngkeit. — Aus den sonnigen Aende- liliigeu deS Exerzleirellemeiits. welche Mit der Tchnßwasse kernen od>u nur lo>e» Zniainnlenhang liaheu, heben wir nn, licrvor, daß die Vorschriften über die große Parade mehriach geändert sind. Hier sindek sich auch lnreiit- a» emigen Lrien das si. Bataillon erreähnl. das wir hekaauMich „och uichl hesibrn. Auch ei» be- si'nderes Tignal rsi dieirs t Bairillo» bereits beNiinn:!. tvahrend Signale, eie uü' daS Pi garüiseue, Pezng haben, nickt angeordnet sind; die äignale ;nm Erorfnen und Ltvpsen deS EchnellicucrS koinincn ganzuch in Weg'all. — Eni -eges Leben e> lwichlle sich gestem Vormittag bereits von halb !) llhi ab au> den, A lo. ni, plaß e. Wohl gegen 2000 Wiann mochten eS ici». die sieh zu venchiedeucn Stunden da 'aminelteli. nin der erb'Itelien StellungSordre iolgend, zu eurer lLtägigen l'ebnng eü'.ziilrene'a Sowohl dasExerzierhauS. wie der durch eine Kette von Schüpeuvoilrn abgeiperrte östliche Tlieil des .'.laiiiiplahes 'elbst wurden a.s Geiiellangspläh.e verweildet. Je ach der rnuve waren die einzelnen Laiinnelplähe durch weit sichtbare Platalc gekennzeicanet. wel.'ae die;!,'»„»»'««, der eben anf- »ernieneil Waiiengaiknilg trugen. Man Halle zunächst die Nummern !"7. I !t, l>/2 nnd siü. »oirlc ein Schild nnt „Jaget" br>chricben. sobald die hei'eiie::eea Schilder auigecichtet wurden, traten die atsinechenden P.'annnha'ke» dahin. Dnsiperc leitete» daS Vvrlcien. e Leute wnr cn Abthei'.ungen forimrl. an deren Flügel eingr- '.kldcre i'.nte.o'iizlere Walen, da.m ubtriilihm ein anderer O'iizier as k-eniinande. und »m munlercii Schritte, müiiäriich geordnet, : er'.'.ßeir die Beorderten den Platr. nal» ohne daß hier und da > wer a>:> einer der o''. 'b egelgl.neu Eisilachca. welche virliach den s iel.l'g überzogen, ar.sgllk!. Becer solche Fall wurde mit großer! Hriierkeil leginßr. Dann koui e» ivied.r neue Ncgnncnlrr an die! 'd cid-', die nach Illid narr, na Ererzierl aai'e gestellt wurden. Auch ^ di er wurde «ede Truppe dadurch l,e»r eigenr-rn. daß >l>,c Bezeichnung ernem Prakalc an kos groxe Tlwr gehalten wurde. Es wur-' dl» nocheiinnidor die siinmiinin !i^>, lOl. UP und Jäger sichlbarw ^ovic! man wahnirlnnen lonnle. gn ' die Genellung dicwr^großen 'Nenichrninengc mit Piäcision und ol.nc jede Dtömiig von Slatiev. . :e Leute waren, wie dies beim Zin.minieiisllomen enirr >o große» ..nzabl gleichartiger Kameraden nuc siNbilvenländlich ist, heiter und i-7-gelanen, aber mchi roh. und obwohl wir wiederholt dinch die heil en der ihres Am-uirs noch Harrende» gingen, hörte» nur keine Acnßernnaen des MsiwergnügeuS üher die io »löblich und uner wartet grlommene Einbeiuniug. Gegen Haid 2 l!hr waren alle Leute cingriheill und al iiiarich rt. — DaS Eintreffen der zur Uebung mlt dem neuen Repctirge- wcbr c»igezogcne» Re! ervistcu gnh dem gestrigen Eisiudah»> verkehr ciu besi'»de>cs Gepräge. '?'af de» Tresdaer Bahnhöfen heri'chte nach der Ankun t der heiresfendrii Züge reges Leben. Die M'ann'chafren ma>n-b>rten gc'chlcs'en in nnd durch die Sladt. und es war rntcresiant, die gulr nulilariiche Sidnung und Haltung drr- elbcn zu vc>gleichen nvt dem ähnlichen Bilde. daS uns vor wenig Bionatkii die emiiesiendcii Rekrnwn boie». ZludererfritS begegnete n:aii nicbriach Trupps akwver M'anu'cha'le» nr feldmaßigri Ans- rnitung (aber ehiw rslcwehi) mit Knicken und Hiicken. weiche Büraerauartiere bezogen Bezüglich der R'c'crvisten möge noch an alle Arbeitgeber, welchen durch die Einberufung kür ca. 2 Wochen Arbeitsk.ä'lc entzogen worden sind, die dringende Bitte ge- wchlet werden, daß den emgezogenen Angesiclllen durch den Eintritt lmr Ersatzleute ln ihren Erwerbsverhälluissen keine dauernden Nachtheile erwachsen. — Gestern Vormittag gingen vom Schlesischen nnd Leipziger Balmhofe mit Cxwazug zwci Kolonne» Reservisten, wrlche hier geianimelt woiden waren, unwr Kommand» je eines O'fizier« nach der Lausitz und Leipzig ab. Ebenio traf von Leipzig ein Ezlrazua mit Reservisten hier ein. — l-lcinc Majestät der Kaiser hat dem hiesigen Deutschen F nv al id e n - Ve rc i n ..König Albert" aus Anlaß IrmcS heule zu feiernden 13. SlittungStestcS einen Fah»e,nchmuch be- stehend anS einem Band in de» RrichSfarben, und einen goldenen Nogel nnt dem Reichsadler verliehen. — Ter bisherige deukichc Geircralkoniu! in Apia. Dr. Stüb«l. wird nicht in den Dienst des Auswäiliaen Amtes zurüclkchrrn, 'ondcrn sich nach Ablaut de» chm zur Wiederherstellung seiner Ge- rltt unbesetzt onnavend «veno >m grohen saaie veH.Tunüt Natt- omite« dr-Vee»d»«rBauvere»nA smArder- »derntene Versammlung lvar außerordenilich zahl- l gleich hohem Jntrilksse folgten Arbeitgeber und Ar ni Herrn Fabrikbesitzer Giii«i»er>Be»ndort an der drntsche KvntMs. wurde, nach dessen im vorigen geblieben »nr. — Der Allgemein» Inrnveret 8 u>t im große,, Saal« dch Tivoli sein 48. in Konzert. Actus und Ball. D«e Feier ver essant« Ueberraschungen. --Dir am Sonnabend Abend >m großen Gaale ves.Tivolt" statt gefundene, vom Komitee de» Pre»d »«rBauverr«n »sürAeder- terivohuuugen rrnderusene reich besucht. Mit g britnehiner den vo» Hand auSaesieütki Baupläne und der statutarischen Bestimmungen ge gcbrnrn Erläotrrunge» und m der daraus svlnrnde» Debatte wurde» eine Reihe wichtiger Gesichtspunkte de» untcenedmens in Bezug auf das Banmsteni und die Mitgliedschaft rrsp Bkltragspsticht näher be leuchtet. Herr Gmeiner-Benndocs erklärte, man iverde alle zur Sorache gekommene» Ansichten und Wünsche, soweit sich dieselben verwirk lichen lassen, berücksichtigen nnd dankte den Amveienden für dre dem Unternehmen entgegenaedrachte Svnipatdie. während ihm und den »hriaen Herren de» Komitee» lebha'ter Dank für die bisher im In teresse de« ebenso zeitgemäße» wie Humanitären Unternehmen- ent wickelte Thatkrait gezollt tvurde. — Der Andrang de» Publikums zur Einlegung von Gvar- skalsengeldern ist zuweilen und namentlich an der Geschäfts ! stelle im Gewandhaus« io bedeutend, dag eine Menge Leute, deren ! Zeit kostbar ist. sehr lange warten müssen, ehe sie adaeserlrgt werden können. ES gievt jedoch außer der GeicbäitSsteÜe Kreuzstraße 12 lGcwanddauSi noch vier andere m der Sladt, bei denen der Berkrhr meist ein wert geringerer ist. ES scheint >m Publikum noch ls, andere übertragen zu lassen. Sehr Biele machen sich weite Wege, um zur Hauptstelle in'S Gewandhaus zu gelangen und hätten doch eine von den andclen Gescbüttsstellen viel näher, bei der sie weit ichncller abgekertigt werden könnten. Mögen dies unsere sparenden Leier berücksichtigen. Die anderen Geschäftsstellen befinden sich: Neustädter RaihhauS, Mateniisttaße 17. Blalrwitzcrstraß« 1 und Blumenilraße 39. — Einellehr vielen Drcsdnem wohlbekannte Persönlichkeit ist vorgestern im hohen Grriienalter verstorben: Frau verw Hos- gürtncr Mieth in, Kgl. Gwßrn Garten. Mehrere Jahrzehnte hindurch war sie ununterbrochen biS vor Kurzem im Sommer und Wmker jeden Morgen besorgt, den zahlreichen Jrühgäiten den Moraemmbiß zu bereiten. Und die viele» Beamte». Juristen. Knufleiite und Industrielle, welche zur schönen Frühlingszeit die Morgrnspaziergänge als RegeiicralwnSkur »ür Leih und Seele betrachten, waren sicher, schon vom Morgengrauen an Alles bei Hosgärtner S klipp und klapp zu finden, insbesondere den Mocca in den von NllcrS her dort schlichen Zinnkännche» und Schälchen. — Ter gestrige Bericht über den letzten Vortrag des Herrn Baume > strr Hartw > g hat eine Verstümmelung criahren, durch >d< welche cme Aenderunq des LmncS vrruriacht worden ist. Herr Hartwig hat nicht in keinem Reichslagsbericht am Sonnabend er klärt. daß er die Absicht gehabt habe, bezüglich der Petitionen im Reichstage reiormatorilch zu wirken, tondern hatte dieie Absicht vor drei Jahren gelegentlich seiner Wahlrede ausgesprochen. — Im Verlag der Kgl. Hosdilchdruckerei vv» ll- C. Mcinhold und Cödne, hier, erschien kvebc» : Wahlgesetz sürdrn dcnl- sche» Reichstag vom 31. Mai >869. Reglement zur Ausfüh rung des Wahlgesetzes vom 28. Mai 1870 und ergänzende Bestim mungen. DaS Werkche», welches den 20. Band der juristische» Hoiidbibliothrt bildet, enthalt in möglichster Kürze alles Wesentliche deS Wahlgesetzes und dürste daher m der geaenwärligen Siluatto» eine hochwillkommene Erscheinung für alle Schichten der Bevölke rung sein. Die Brochnre stellt sich in ihrem Hauptinhalt zu'ämmcn a»S: DaS Wahlgeien iiir de» deutschen Reichstag — Reglement zur Ausführung des Wahlgesetzes — Wählerliste — Berzeichniß der Wahlkreise — Bekanntmachung der Nachträge zum Wadlreglemc»! vom 28. Mai 1870 — Berzeichniß der »> den einzelnen Bundes- slaaie» in Gemäßheit der bestehenden Verwaltungs-Organisation nach den §§ 2. 3, 6. 8, 24. 34 und 3ü des WahlrcglemenlS zur Zelt zuständigen Behörden. Preis brock. 60 Ps. — Ter p ä da g-o gische Verein feierte am Sonnabend linrer M»anwkle»heitt der Herren Geh. Schulrakh Kockel. Lber- ichnlrath Berthe!! und Stadtrath Henkner rc. sein Sliilungs'cst. dessen Hauptpunkt ein Vortrag des Lehrers Ä. Steuer über Schillers ästhetische Abhandlungen bildete U. A. ward auch vo» Miigliedeni des LebrergesangoriemS das Gebet aus Glu.kS ^)pbi- aenia in TauriS" 'ehr gut vorgekragen. Der 2-crcm hat daS 34. Jahr »eines Bestehens vollendet. — Bezüglich eines Berichtes über eine Gerichtsverhandlung zu Leipzia. welcher in der Nummer unseres Blattes von: 25. Januar d I. Aufnahme geninden und in welchem als Ausgeber von An- theil'chcmcn ein Bankhaus Z > m m e r m a n n genannt war, Iheill uns Herr Bankier Zimmeniiann in Gens mit. daß jene Anthcil- icheiiic, ivelche bei odc,-fiächstcher Betrachtung mit den StaatS- pram'etivaplcren identisch zu kei» scheinen, nicht seiner Finna ent- stammeu. Diese Jimra stellt Lieferscheine aut monatliche Abzah lungen aus StaatSanleheiislvcne aus. jedoch sind diese nicht m der Form und Ausstattung den Originalstaatsprämicnpapieren ähnlich, sondern kragen deutlich und zwar gleich obenan die genaue Firma und kann dadurch Niemand getäuscht werden. — Morgen Abend der hiesige Allgemeine Jamiliciiabend ad. welcher nul Ball schließt. — Wie bereits nemeldet. knrcin.i ci,n H hält im großen Saale des Gewerbcham'cs Hausbesitzer-Verein wieder einen .ste bereits gemeldet, sprang am Sonntag früh 4 Uhr ein nn bekannter Mann von der AilgnstriSbrücke anS in die Elbe nnd verschwand m den Fluthrn. Der Unbekannte, welcher d>e Dienstmütze eines Elsenbahnbeamten trug, äußerte zuvor zu einem ihm begegnenden Hcrm, daß er ein Elieiidahnbeamicr sei. — AlS am 5 Fed. aus der Station Hohcnstein-Ernst- thal em von Werdau eingeaangener. vcrschloksener Packwagen ge öffnet wurde, war man nicht wenig überrascht, einen Mann aus demselben heraus'priiiocn zu sehen, welcher sich zwischen den ii» Wagen befindlichen Meklsäcken verborgen gehalten und aui diese Wei:c die Fahrt mitgemacht hatte. Ter eigciithümliche Passagier wurde der dasigcn Polizei übergeben und dürste wohl em schlechtes Geichäsl mit seiner Freifahrt gemacht haben. — Ter am 2. Frbr. unternommene Versuch, in Schnccken- grü» eine ioziolisti'chc Wal,lvmammlung ahzuhallen, ist wiederAm mißlungen. Alsbald nach der Eröffnung der Versammlung hat ei» im Saale anwe,endcr ehemaliger Soldat, ein Invalid des letzten Krieges, um daS Wort gebcie» und erklärt, daß man de» Vortrag incht zu hören wünsche, auch darüber, wen man wählen solle, be reits völlig einig >e,. Dcirmls ist rin Hoch ans Kaiser nnd König, aui Fürst Bismarck und den bisherigen ReichSkagsahgeordneten Oberstaatsanwalt Tr. Hartman» ausgebracht worden, und unter den Klängen der »Wacht am Rhein" haben die aus Plauen er schienenen Sozialisten den Rückzug angetrrten. Hoffentlich ist den zur Be'orgung der Wahlagitation im Voigtlande nach Plauen „kommanduten" beiden Sozialdemokraten nunmehr klar geworden, welcher Stimmung sie dort begegnen. — Während der Nacht znm Sonntag erfolgte in Leipzig in der an der Berliner Bahn gelegenen Wollkämmerei ein größeres Unglück durch eine Kessetcxpwsion. Von den heißen Dämpfen, die auSströmIcn. ist ein Arbeiter so schwer verletzt worden, daß er bald danach verstorben ist. — Die „Plaudertasche" findet sich aus der 11. Seite der heutigen Nummer. Fortsetzung des lokale« Ivette» Lette >». TaFeSfiticktchte. Lkulstvr» Reitd. Die Kommission dr- preuß. Landtag- nahm folgen:?» Anttag an: „Die kal. StaatSregierung zu ersuchen, zur Will iamen Erreichung bei Aussicht-Zwecke eine angemessene Vermehrung der Zahl der mit der Beaufsichtigung der Fabriken betrauten Be amten sowie eine Verkleinerung einzelner AuisirtstSbezirke berbeizn- sühren." Geh. Roth Lobmann sagte für den Fall der Annahme des Antrages durch da- Plenum reifliche Prüfung von Seiten der Regierung zu. Aus eine Beschwerde des Parteivorstandes der deutschsreisinniaen Partei hob der Senat in Hombutg die Verfügung der Polizeibe hörde in Brlrcfi des generellen Verbot- össenllicher Wahlversamnr- luiigrn wieder aui. Die Sozialdemokraten hatten in München ans den Sonntag eine VnlkSveiinmmlung aul dem Marienpiotz angeiagt, Dieselbe wurde »ibkß verboten. Trotzdem waren aus dem Platze etwa tauirnd Menschen er'chirnen. Die Gendarmerie suchte uni '.«3 Uhi den Platz zu säubern. Cie wurde mit Plenen und Hoch» aus Bollmar empfangen. Da dt« Gendarmen nichts au-iichteten. über« »ad« da« Militär die Säuberung, die »ie ging und sperrte die Straße» ab. Gegen« ttd» ru ad. nachdem e» zahlreiche Verhaltungen voraenommen hotte. Proleffor Sell aut dem Reichsgclnndhettsamt bat van der Negierung de» Aultraq erhalten, ein« umfassende Untrrluchnna de« BranntivkinS aus de»» Fnielgehatt vorzunehnien. Herr Sell hat >zahlreiche Sell au- I Austraq erhallen, «tt irnf de» Fnielgehatt ^ and«« Professoren der Ebenste «lucht, ihn bei der Erfüllung des Auftrag- zu unterstützen und an ihrem Wohnorte sowie in der Umgegend möglichst viele Branntweinprobm lammeln zu lassen und ^ Berlin zu schick nach Berlin zu schicken. Bei der Berathnng der Militärvorlage hat sich de, Mangel an Plätzen ans den Zuichauertribüiie» deS Reichstags i» außerordeiil. sich hohem Grade fühlbar gemacht. N.hrn und hinter den Sitz plätze» standen di« Zuhörer Io dicht gedrängt, daß man sich absolut nicht rühren konnte. Neben der persönlichen Unbequemlichkeit trägt dieics Zuiainmeiipfrrche» auch nicht geringe Gefahr bei Feuer u. i. w. in sich. Diese Gesichtspunkte haben dahin geführt, daß jetzt ein Umbau der Zuscharrertridüne» in Angriff genommen wird, die Sitze sollen nahezu verdoppelt werven Der Umbau wird sich namentlich aus die sogenannten BundeSrathS- und Abgeordneten Tribunen erstrecke». Dir Versammlung von Angehörigen der Cenlrumspartei ln Köln nahm »ach der Rede Windthvrst's eine Rcwlulion an. worin es heißt: „In Uebereins>imn»l»q mit ver Note des Kardinals Jakobi»«'» erkennt die Eentrumsparlei die Verdienst: unverändert an. welche da- Eentrnm und feme Leiter bei der Bertheidiguna der Sach« der Katholiken sich erworben haben. Die Anigabc der Frak tion kann keineswegs als abgeschlossen betrachtet werden. Die Versammlung ist bereit, für den Fortbestand der Fraktion einzu- trrten. spricht den bi-bcrigen Vertretern ihre vollste Zustimmung zu der in der letzten Session beobachtete» Halluna ans und soweit die Wähler au», mit größter Entschiedenheit für die Wiederwahl deziehilngsweiie Neuwahl gleichgesinnter Abgeordneten emzutreten. Die Bcrkammlung hofft, es werde uiilcr der Führung des Papstes gelingen, den kirchlichen Frieden i» Tculichland herzustellen und die »»haltbare Lage de-Oberhauptes der Kirche zu verbessern, und Ivricht die Zuvelsichl aus. daß die Mitglieder deS Eenliums u„ Reichstage keine Gelegenheit versäumen werden, ans die güiisligerc Gestaltung dieser Lage mit aller Energie hinzuwirken." Eine klerikale Wählcrversainmlung i» Traunstein (Bayern) ver zichtete nach der Rebe des bisherigen Abgeordneten seileslrcy aui dessen Kandidatur, weil er gegen das Septennat sei und verkündete unter stürmischem Beifall die Kandidatur des sevtennatssreimdlichen Münchener Rechtsanwalts Fries. Der P,i»zreaent erwiedcrle aui ein Telegramm der Versammlung, er habe mit großem Wohlbehagen von dessen Inhalte Kenntnis; genommen. Im Salzschachk von Schonebeck ist man bei den Bohrungen aufDteinialz gestoßen. Nahezu l Mir. ist der Bohrer cinaedcunge» Wenn dieser salztund nicht, wie man beiürchtet, cm sogenanntes „Nest" gewesen ist. dürste dieicS Ereigniß für den Schacht wie für Schönebeck von größter Bedeniuna sein. Das Poisdamer Schöffengericht verurtbeilte den Redakteur der „Potsdamer 'Nachrichten" Gustav Pratsch wegen groben Unfuges iBerkreitung der falsche» Nachricht von der Erschießung deS Müttär- bevollmächtiglen Billaume) zu 6wöctzigcr Hafk. In dem Dorse Tichiichdoc» bei Hirlchberg ist jetzt ein schänd. lichcs 'Verbrechen auigedectl worden. Em in recht guten Bcrmögens- verhaltnissen lebender Hausbesitzer hat seine Eheirau seit mehreren Zähre», nbgeichlvssen von jeglichem Berkrhr. eingciperrt gehalten. Leiner Wirthichaiterin und allen anderen Leuten, die sich »ach der Frau erkundigten, erzählte er stets, sie sei geisteskrank. Jetzt wurde aus eine Anzeige hin bei dem Unmenschen durch den BezirkSaendami eine Hausiiichung abgebalten und bei dieser lrai man die Frau in einem geradezu bejammernswerthen. aller Beschreibung spottenden Zustande. Sie mar so enl'etzUch herunlergekommen. daß sic iicb nicht bewegen konnte, doch gab sie au> Benagen ganz richtige Ant worten, Deshalb man an ihrer Zurechnungsfähigkeit nicht zweifeln kan». Selbstverständlich ist eine Uiitcrinchung sofort emgelelter worden. Am 3. Feb. Nachmittag gegen '/>5 Uhr wurden in Mitlel- Zillerthal lErdwaimsdvris hinter einander zwei Erdstöße, ein stärkerer und em schwächerer, verspürt. Nach Börnes Reichs-Medizinnskalender pro 1887 giebt cs in Dculichland 16,292 Aerzie und kommt aus je 2875 Mewche» ciu Arzt. I» den einzelneii Staaten kommt je ein Arzt aus folgende Emivi'hnerjadl: in Hessen an' 2309. in Baden auf 2436. in Bayern aui 2715. in Sachien am 275", in Preußen auf 3029, m Esiaß- Lolhriiigen aus 3151, i» Würkemberg aui !L48 Emwvhuer. Unter den dcuiichen Acrzken ist um üderietzsesie» mit Aerzlen München feiner ans 780 Einwohner, mit Ausichlnß der nicht praktizirenLeii Mitglieder de: mcd'zmiichcii Universitarsiaknltät einer am OM); cs tvlgen Leipzig. Straßburg, Sluttgart, Frank'nrl n M. zeiner au' I(>o:j E>nwohner>. Dresden, Königsberg. Breslau, Berlin zeiner am >106 Einwohner) u. >. s. Relativ am wenigsten Aerzie haben Aliona (emer aui 2276 Einwohner) Elberfeld. Chemnitz und Barmen (einer aui 3123 Emwvhiier'.. Koloniales. Die „Kolonialpol. Korr." berichtet über eiucn neiien Verlust der Deutsch.Oilaisikanischeil Gesellichakt: Aui 16. Dezember 1886 ist Leutnant Zboril, der Vorsteher der Stativ» Mafi, aui dem Wege nach Korogwc gestorben. Er hatte am 6. Dezember einen Blurstur; erlitten, der sich seitdem tust jeden Tag wiederholte, ohne daß der Kranke etwas zu sich nehme» komiie. Er kam im Mai deS vorige» Jahres aui der Durchreise nach Trans vaal, wo iein Bruder lebt, nach Ziinzibar »nd trat, da ihm dir Velhältnisse r»s»gtcn, ivfort in den Dienst unicrcr Geiellichast. Au> seinen Wunsch wurde ihm die »cnc Slakion Masi übertragen, au: welcher er die ersten Anlagen mit vielem Ge'chick und Fleiß gc- kördcrl bat. Der Befehl aui Masi ist an des Berslorbeneu Ltm' Herrn Brasche übertragen, der am 18 Dezember dahin auigebrocheu ist und seinerseits m Korvgwe dnrch Herrn Joost ersetzt wurde. Frankreich. Tie katholische Geistlichkeit Franlicichs zcichue! sich ini Allgemeinen weder durch große Gelehrt,unke» noch durch hervorragende Kanzelgabc» aus. Die bedeutenden Prediger sind in ihr ebenst' selten wie die selbstständigen Denker und For'cher und schon ein io mittelmäßiger Theologe wie Bstchvf Freppel koniilc dnrch ziiiaminengcstoppelie Auszüge auS Döllmncr und anderen Veustchen KirchcngcichichtSichreibern und Dogmaickcrn den Nu' aicherordeistlicheii Wissens »nd das Ansehen eines LichieS der Kirche erlangen. Aber der Lebenswandel der kalholüche» Priester ist im Großen und Ganzen ein inusirrhasler, was sich zum Thcü daraus erklärt, daß sie sich von übelwollenden Beobachten, über wacht wlsien. die icde» Fehltritt unnnchüchlllch gegen de» einzelnen Sünder wie gegen den ganzen Pürsterstand und gegen die Kirch: audbeilten würden. Uni so g-ößereS Aussehen erregt es nun. daß in diesem Augenblicke gleichzeitig zwei katholische Priester der öffentlichen Meinung schweres Aergerniß gebe». Der eure ist der Abbe Nonffkh der wie schon erwähnl. inlim« Beziehungen zu einer gewissen Annette Harchonx unterhielt: Abbö Roussrl ist durch diese Geuct>tSr>eihanvlilna gehraudmarkt und für seine angeblich wohl- lbälige Anstalt wird er ichwe»I>ch mehr eine Spende erlangen. Schwerer aber als durch ein Disziptinarveriahren ist er durch die vernichtenden Artikel beslrait, welche ihm die ganze Presse seit einigen Tagen widmet. Der Fall des Abbü Moreau ist nicht ganz so häßlich, aber doch auch recht beklagenswert!). Er hat ein Buch veröffentlicht. „Das Leben in den Gefängniszen". das schwere Be schuldigungen gegen die Verwaltung der «Urasanstalteii enthält. DaS Buch erregte großes Eistaunen und allgemeinen Unwille»: jetzt stellt sich iiidek heraus, daß Abbs Moreau iclvsl seine Stellung als Straihau-geistlicher dazu mißbrauchte, um den Sttästmgen gegen Vergütung eben die Dienste zu leisten, die er dem amtlichen Personal i» die Schuhe ichiebl, und daß er wegen dieser Uederketuiig von seinem Posten nbaeietzt wurde. Die Gelängnißvrrwallung ha! ihn autgesordert. semeAnklngeii zu begründen. Kann er dies nicht, so wird gegen ihn die Verlruiudungsklagr erhoben werden. In einem Augenblicke, wo die Frage der Aushebung deS Konkordats mit Leidenschaft erörtert wird, könne» sulche Falle rnlichridendc» Einfluß aut die öffentliche Meinung gewinnen. Soubeyran beantragte in der Kammer den Verlaus der StaatS- bahneir. Die Kammer verwarf den Antrag mit 381 gegen I7l> Stimmen »nd nahm das Budget der StaakSbahnen an. Nach Bo ttrung aller Anhänge des Budgets wird das reiervirtc Kap. 5 de-.' Finanzministeriums d'Skutirt. giiian,minister Daiwkin und Wil son vertbeidigrn die Reduktion der Amottisiriina aw 25 Millionen, Soubeyran und Pellrtan würden eine vollständige Aushebung der Anioitisirung Vorlieben, weil es sinnlos sei, 25 Millionen zu anwr- tisiren. wenn man zugleich 600 Millionen leihe. Dauvhin deutet für da» Budget pro 1888 eine Vermehrung der Steuer» als uothwendig an und verweigert Auskunft au« die Frage DcberlyS. ob für 1888 der frühen Betrag de, Amorkisirung von 100 MM. wicvnheracsleül werde. Dir Kammer vvtirt das Kapitel 5 nach dem A»trage Alt on Dauphin mir 374 Stimmen. Tie Rechte stimmte nicht ob. Damit ist das ordentliche Budget erledig, da« außerordentliche Budget des Krieges, der Manne und der Bunten wird aus Moittag ver schöbe».
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