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Dresdner Nachrichten : 08.02.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188702084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870208
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-02
- Tag 1887-02-08
-
Monat
1887-02
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.02.1887
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Um die Grobe des Triumphes der Bismarckichen Staatskunst richtig zu ermessen, mub man erwägen, da» der Papst einer protestantischen Regierung zu Liebe seine katholischen Anhänger tadelt und dab das Septcnnat, dessen Annahme Leo XIII. den künftigen katholischen Abgeordneten empfiehlt, doch hauptsächlich gegen Frankreich, den katholischen Staat, gerichtet ist. Mehr kann Bismarck vom Papste nicht ver lange». Eher drängen sich dem protestantischen Deutschland nahe liegende Bedenken auf. Doch ist es nicht das erste Mal, das; der Papst sich in innere Angelegenheiten Deutschlands mischt. Seine Mitwirkung an und seine Zustimmung zu den »eueren kirchlichen Ge sehen Preußens ist, bei Licht besehen, eine svrtgesehte Einmischnng. Vergessen wir Protestanten nicht, daß in unserem Reiche achtzehn Millionen katholische Mitbürger leben, die in dem Papste ihren obersten Richter in religiösen Dingen betrachten. Mit dieser That- sache hat der praktische Ltaatsniann zu rechnen. Wenn datier Fürst Bismarck es fertig gebracht hat. daß dieser geistige Oberherr von 18 Millionen Deutschen ihren bisherigen Abgeordneten eine fehler hafte Ansübung ihres Berufs vorwirst und sic aussordcrt, der Reichsregierung die Verstärkung des Heeres nicht länger zu versagen, so hat Bismarck damit sich um das Vaterland ein Hohes Verdienst erworben. Der deutsche Kanzler wie der römische Oberpriester machen Politik in grobem Stile. Ihr gegenüber erscheinen die von Welsenträumen zehrende, vom Polenthum-begeisterte, sich mit deutschsreisiniiigcn und sozialistischen Unistnrzmännern verschwägernde Politik Windthorsts ziellos und zwcrghast. Welche Wirkung erzielt nun das Jakobinische Rundschreiben »i Deutschland? Ans die Deutschsreisinnigen hat es geradezu vcr- blüfscnd gewirkt. Mit Schrecken sehen sie es konnncn, dab das Centn»» ihnen künftig nicht mehr seine Schämen zur Durchsehung freisinniger Caudidaten stellt. Denn wenn der Papst auch nur Rathschläge giebt und einen Wunsch ausspricht, so ist das von einem Befehle schwer zu unterscheiden. Bereits haben die west fälischen Katholiken in der Versammlung zu Münster zwar ihre klerikalen Kandidaten ausgestellt, es hat aber sich keiner aus das Triennat cinzuschwörcn brauchen. Der „Wests. Merkur" giebt die Loosnng ans: die kathol. Wähler sollen ihren Abgeordneten freie Hand lassen, wie sie sich in der Militärsrage Verhalten sollen. „Wenn wir solche Katholiken (die für das Septcnnat stimmen» gleich cnm infamin erclndiren wollten, so wäre es Wohl besser, die Ccntr»i»st»idc einfach zu schlichen", bemerkt das Blatt. Auch Windthmst. der am Sonntag in Köln bei der groben Versammlung der Katholiken der Rheinlanbe sprach, zog die Pfeife recht sehr ein. Windthorst verweilte behaglich bei der Thatsache, dab der Papst die Fortdauer des Centrums wünsche — als ob dies nicht natürlich sei. Tann muhte er zugeben, daß das Centrum, entgegen dem Wunsche des Pagstes. oas Septcnnat verworfen habe. „Wenn es möglich gewesen wäre, den Wunsch des Papstes mlszuführcn, Hütten wir cs gethan, aber Unmögliches kann Niemand leisten". Der Papst werde „deshalb seinen getreuen Söhnen nicht zürnen". Das Centn»» werde seht zu überlegen haben, ob cs in der Zukunft den bezüglichen Wünschen entgegentomiucn könne; das Centrum werde gern die Militttrvorlage den, Schiedsgerichte des Papstes unter breiten. Nuii, das ist gar nicht nöthia: das verlangt nicht einmal der Papst. Die letztere Forderung Windthorsl's macht in ihrer tlcbcrtreibnng ganz den Eindruck, dab sich das Centrum dem päpst lichen Wunsche fügt. Möge das katholische Volk gutkatholische Abgeordnete wählen, unsertl,alben auch EcntrumSlentc; aber es unterstütze nicht in den gemischten Gegenden die deutichsreisinnigcn Kandidaten. Eugen Richter fällt in Hagen, Tr. Banibergcr in Bingen glänzend durch, wenn ihnen nicht die kathol. Stimmen zu Theil werden, und so giebt eS Dutzende von Kreisen. Was für einen Vortheil bat nun der Papst von der Wahl dieser Herren? Tie Spannung bctr. der Kriegssrage hat erheblich nachgelassen, man lchaiit überall etwas beruhigter in die Zukunst. ES stehr scsi, bah Fürst BiSmarck aus diplomatische Anfragen mehrfach wiederholt bat, er bleibe bei seiner Erklärung, das; er einen Angriffskrieg gegen Frankreich niemals billigen werde. Selbst die „Post", deren bc- lamitcr Artikel zu dem Kriegslärm Veranlassung gegeben hat, lässt sich heute zu dem Geständnis; herbei, das; die Gefahr noch einmal porüber gehen könne. Gerade der Hctzartikcl der „Post" dürste übrigens zur Klärung und Beruhigung der Situation den Anstoh gegeben haben, denn an demselben Abend, wo er erschien, sind fast iämmilichc Botschafter beim auswärtigen Amt in Berlin vorge- 'ahren, mi> die obige Auskunft zu erhalten. Die deutsche Ncichs- regierung kann aber ihre dem Frieden dienende Politik dann erfolg reich durchführe», wenn sie sich aus ein starkes Heer stützt. Wer dm Frieden will, der stärke bei der Wahl am 21. Februar die.Hand der deutschen Reichsregicrung, denn aus deren Kraft nnd Ansehen »nd„ans ihnen last allein, sicht der Frieden Europas. Tic Kämpfe, welche Italien am Rothen Meere zu bestehen bat. bleiben nicht ohne Einflus; ans die Eniwickclung der Dinge in Europa. Geht doch eine recht glaubwürdige Lesart dahin, das; Rußland zum Dank für die Haltung Italiens in der bulgarischen Frage diciem die Suppe am Rotben Meere eingcbrockt habe. Die Abessinier, mit denen sich jetzt Italien im Kampfe befindet, bekennen sich zu einem NitnS der christlichen Kirche, der als Zweig der gric Rache» Orthodoxie gill. Rußland übt in Folge dessen eine Art Prinint aus die abeisinijche Kirche ans. Ta »nii Italien der bul garischen Politik Rußlands cntgcgenarbcitctc, hetzte letzteres den König lNegiis) Theodorns von Abessinien den Italienern ans den Hals. Diese haben bekanntlich vor 2 Jahren das Eiland Massanah am Rolben Meere bcictzt. Mau sragteksich: was wollen die Ita liener dort? Die Stadt und Insel Massanah hat als solche gar leinen Werl,',. Wohl aber ist das Landgebict von Massanah ein wichtiger Streifen Landes für Abessinien. Der NcguS von Abessi nien dachte schon längst daran, dieses drei bis vier Meilen breite Land, welches sei» Reich an dieser Stelle vom Meere trennt, zu erobern, sich ans suhlten zeugenden Küstenstrecke keinen Halt, wenn sie nicht i» den Besitz cimger der dominirenden nnd fruchtbaren Höhen Abessiniens ge langten. Die Italiener machte» dem NcguS den sicimdschastlichcn dieselbe vom General des Negus „vernichtet". Der Ncgus selbst soll jedoch mit einer gröberen Macht noch direkt gegen die Stadt Massanah vorrücken. Die Stadt, ans mehreren Insel» liegend, ist nur durch eine» Stcindamm mit dem Festlande verbunden, also sehr vertheidigungssähig und nnßcrdem mit vielen Kanonen be spickt: sie dürfte daher nicht leicht zu erobern sein. Der italienische Ministcrrath hat beschlossen, sich aus Massauahs Besitz zu be schränken. was gleichbedeutend mit dem Verzichte ans die Pläne ist, dir Italien bei der Besitzergreifung vorichwebten. Es wollte ein grobes Colonialreich gründen, das ganz Afrika nmtasse. Damit ist's nun aus. Massanah ist ein verlorener Posten. Längst hätte Italien dort zilsammenpacken nnd heimgehen sollen. Jetzt wird Italien wohl nur seine militärische Chre noch wahren wollen. Vortrefflich benimmt sich übrigens die Äolköverlretung Italiens: sie gewählt der Regierung das Nöthige, was sie zu ihrer Stellung bedarf. »r. «»ril-Ma« «!>.«». Spirit»» matt, loco -Ü.M. Pr. Hrdruar A>,7„. »r. April. Mai 87,S0, pr. Juni-Inli —. Prtroirum loco ll.öo. S r e « l » » , 7. kscbrnir, »iachm. ttSetreidrmarkt,. Spiritus Pr. Februar ss.ro, pr. «pril-Wai all.>8». Juli-Auanst 37.7». Noglie» vr. April-Mai >33,00, »r. Mai-Ju»! I3S.M. Auli-Augns« ,37.0». Sitiböl »r. Fcdr. «3.S0, pr. April-Mai «6H». Zink ruliig, scsi. — Wrttrr: Schön. «uri« iProdilliein. 7. gcbrunr. lTchluk.i Weuen per arbruar 22.75. der Mai Aumisl 24.25. bchaiiviet. LpiritnS per gebr. W,5o. ver Mai A»o. 42.25. behauptet. Rülwl per Februar 57.w. per Mai-A»am> 55.25, behauptet. Amsterdam, 7. Fcbrnar. Vroduttc» <Lchl»fi>. wcizrn per Mat A8. »rhauptet. Sloaae» prr Mär., 137, per Mai Nil, matt. ? London, 7. Februar. Bropullcu iZchlnsp. Getreide «räoc, englischer Wrize» l Sch., sremdcr ra. Sch. billiger. Mebl stau, Mais, Malggerslc > stetig. Hascr >/, Sch. gegen vorige Woche degcr. liioimrn, Erbsrn rnbig. — Wetter: »alt. Neueste Telegramme der „DreSduer Nachr." vom 7. Febr. Berlin. Die „Nordd." tritt der Behauptung des „Berl. Tgblt." entgegen, wonach Vorbereitungen für das Branntwein monopol unter der Hand im Gange seien. Das „Tageblatt" stützte seine Behauptung auf die Thatsache, daß das Mitglied des Ge sundheitsamtes Sell mit Untersuchungen des FuselgchalteS der Branntweine beschäftigt sei. Die „Nordd." erklärt, es sei einfache Pflicht des Gesundheitsamtes, der Frage des Zusammenhanges des Fuselgehalts mit den verderblichen Folgen des Alkoholismus für Gesundheit und Sittlichkeit immer wieder näher zu treten, um zu ermitteln, wie Abhilfe zu schaffen sei. — Der „Krcuzzeitung" Ivird aus Brüssel geschrieben: Infolge der jüngsten Artikel der offiziösen englischen Blätter richtete die belgische Regierung eine Note nach London, worin das Ministerium Salisbury ersucht wird, seine Lokales und Sächsisches. — Ihre Kgl. Majestäten sowie Sc. Kgl. Hoheit Prinz Georg nebst hoher Familie wohnten am Sonntag Vormittag dem Gottesdienst in der katholischen Hoskirchc bei. Nachmittag k> Uhr fand bei Prinz Georg Familientatel statt, an welcher auch Ihre Kgl. Maiestüten Theil nahmen. Gestern Vormiltag nahm Se. Majestät die üblichen Vorträge der Herren Staatsmimster und Departcmentschcis entgegen. -Personal-Veränderungen in der sächs. Armee': Major und Bataillons - Kommandeur im 1. (Leib-) Grenadier- Regimente Nr. IM, Legier, wurde in Genehmigung seines Ab schiedsgesuches wegen überkommener Dienstuntüchtigkeil unter gleich zeitiger Verleihung des Charakters als Oberstleutnant zur Dispo sition gestellt. Premicrleutnant der Landwehr, Schneider, des 1. Bataillons (Chemnitz) 2. Landwehr-Regiments Nr. 101 erhielt die erbetene Verabschiedung. Stellung im Falle einer Verletzung der belgischen ' Neutralität zu - Gymnasiallehrer Dr. Günther in Planen i. V. wurde präcisiren. Von der englischen Antwort würden die Mstnngslnak-Zum „Proiciior ermannt. . regeln Belgiens abhängcn. Dagegen wird dem „Bell. TM." aus ^ -D,e Gerüchte, die in den letzten Wochen »bei den Ankauf der Brüssel gemeldet, die belgische Negicmng habe >n Folge zuvcrsicht-! Berl,n -D r esdn er - Eri cn b ah n durch densachsnchen Ltaat sicher, friedlich lautender Nachrichten aus Berlin die geplante Kre- ditvorlage vorläufig zu verschieben beschlossen. — Aus Dcirmstadt wird das Gerücht von der bevorstehenden Verlobung der Prinzessin Irene von Hessen mit meldet. — DaS Ccnlnnn Kulturkampf bei dem Kut bringen, um den Vorwurf zu vermeiden, daß cs bestrebt sei, die klrchcupvlitischcn Verhandlungen zu stören. — Der „Neichsunzeiger" veröffentlicht folgende Bekanntmachung des Reichskanzlers: Dem Kaiicr sind Anträge von Vereinen zugegangcn, durch welche letztere die gute Absicht äußern, dem Kaiser zu dem bevorstehenden 90. Ge burtstage ihre Mesmnungstrcne nnd Verehrung durch persönliche Huldigungen zu bclhätigcn. So woblthnend diese Kniidgebungen Se. Majestät berühren, so scheu Dieselben sich doch durch das Be dürfnis; der Küche und Schonung zu Ihrem lebhaften Bedauern ge- nöthigt, auf derartige Beweise der Theilnahme zu verzichten. Di rekte und persönliche Kundgebungen dieser Art, welche zum 22. März geplant werden sollten, würden datier im Interesse der Scho- umgingen, haben einen positiven Hintergrund gehabt, wie ans der nachstehenden Mittheilung des „Dresd. Jvrrrn." hervorgcht. Das Blatt schreibt; „Sicherem 'Veraehmen nach ivird beabsichtigt, die Antrag, er möchte wenigstens während der Fielierzeit ihre Truppen aus den Höhen aarnisonircn lassen. Der NcguS lehnte ab. Die Italiener versuchten nun ihr Glück bei einigen kleinen benachbarten Stämme», besonders bei den Schohor. wiirven von diesen aber nur hnigcbaltcn und getäuscht. Als eine italienische Colonne mm mit Gewalt sich eine der Höhen Sah-tis bemächtigen wollte wurde nnng der Kräfte Sr. Majestät znrückzuhalten sei». Um solchen wohlgemeinten 'Absichten zeitig vorzubeugen, haben Se. Majestät zu bestimmen geruht, daß Ihre Willeiismcinung durch die öffentlichen Blätter zur allgemeinen Kenntnis; gebracht werde. Berlin. Das-„Tageblatt" läßt sich die Meldung Egyetertes übermitteln, wonach beschlossen sei, Budapest in ein befestigtc? Lager nmzuwandeln. Berlin. Tie „Nordd." erklärt, sie werde nicht ermüden, die katholische Presse zu fragen, wie sie es nennt nnd benrtheilt, daß Windthorst und Frnnkcnstciil cinstir diese letzteren bestimmtes päpst liches Schreiben voreuthaltcn. ja verleugnet haben. Aus der Be antwortung dieser Fragen heraus werde erst die Tragweite der Kundgebung des Papstes ermessen, zugleich aber auch der wahre Charakter der Politik der Centrnmsfnhrcr in vollem Licht erkannt werden können. * Köl n. Der rheinische Parteitag des Centrums auf dem Gür zenich war von 50M Personen besucht. Windthorst hielt eine cin- stündige Rede über Jacvbinis Vlies und die Frage giebt's Krieg? Das Centrnm müsse jubeln, da der Papst den Fortbestand desselben terner wünsche; er billige auch oen fetzigen Personalbestand des Centrums. JacobiniS Brief sei icin bester Wahlaufnis. Zur Mili- tärvorlage scblägt Redner den Papst als Schiedsrichter zwischen der Ncichstagsmchrbeil und der Regierung vor. Wenn die Gegner glauben, daß der Papst das Centn»» verleugnet, dann hätten sie das Schreiben verkannt. Ob eine Kriegsgefahr nicht vorhanden, diese Frage könne Bismarck allein beantworten. Frankreich werde ohne Bundesgenossen nicht anfangcn, aber wir müssen unser Pul ver trocken halten, und mit aller Krast an den Errungenschaften des Frankstirtcr Friedens scsthaltcn. Der Kricgslärm sei verwerflich Verluste und frivoles Spiel, er habe Millionen schon im Gefolge abt. Der ganze Ansturm bezwecke jetzt, das Ccntrum. besonders Windthorst, zu bcieitigc». R o in. Der Kaiser von Japan wird im März einen Prinzen mit zahlreichem Gefolge nach Nom senden, »m dem Papste einen Gratulationsbrief zum Püeslerjubilünin zu überreichen. Die Berliner Börse setzte vorwichend fest ein. Spe kulation war retervirt nnd eher zu Rcasiiativn geneigt. Der Selbstmord des Bankiers Goldsteji, in Danzig ivirkte dcprimircnd. Die Firma stand niit der dcnlschen Bank nnd der Nationalbank für Deutschland in Verbindung. Echtere soll größtcntheilS gedeckt sei». Der weitere Verlaus brachte in Folge günstiger politischer Gerüchte Befestigung, besonders für Pauken und Renten. Deutsche Bahnen waren nieist höher, österreichische wenig beachtet, Montan- werthc animirt und prozeniwcise höher, der Schluß war etwas ab geschwächt, die Nachböm fest. Ter Kassaverkehr war fest, Bahnen erholt, Banken höher, Industrien bei steigenden Kursen gefragt. Brauereien bevorzugt. Schering 20, Schwarzkopsf 19, Solbrich 2 Prozent höher. Deutsche Fonds waren anziehend, 4vroz. Rcichs- anlcihe IC, Proz. besser, österreichische Prioritäten fest und besser. Privatdiskont 3'/„ Proz. Sr » » t,» r» M.. 7. F«»n,-r. «re», »17.,». «tt»»l,»»,» I«. Ln». »m»t» 7I,U. «4»,irr 155,00. »««Pier 71,25. 1»r,c. ll»«»r. »,l»r«tt» 77.2». Di»«»n1« 188,70. 80cr Nüsse» —. Mecklenburger —. Fest. «»rt». 7. Frbr. S»lnß. Neu,c 78.55. «»leide l07,10. ZstiNruer »3,85. «ta»1»tih» <81,25. Sinibaebe»; I»5,o», do. vrlirtliite» —, S»<mier. 81'/,. EgqPier 560. Ottmumie» <87,0». Neue Anieibe —. Türken —. Fest, >«»»»», 7. F,br»,r. «on». II Me >» MI». «,ui,l» 10»»/,. 1873er Nüsse» 91'/,. Italiener 91»/,. Limbarden 7»,. N»»v. Türke» 15'/,. <»r»c. s»»b«r1e «uierika»er 131. <»e,r. Ungar. Golbrrnte 7<'/>. vesterr. «old- ernte 88'/,. vreuft. Eousaic I«,. Sgvp„r 6»'/,. Nr», Egststter 93. Garant. Egstitter 98'/,. Ottowandauk 9'/«. Suez-Aktien 77. Spanier 83/,. — SNmin«n,: Schwalls. - Wetter: statt. St« ««««. r. gebe.. Nach»,, l Uhr. i«etr«i»en>,rkt>. Weizen «nveriinber», lar, 159-187, »r. «PrN-Mai ,87,50. »r. Mal-Inni 188,5«. No,gen „»»erllnderi. I»eo iri-UV, ste. AprN-Ma» >23,5», »r. Mal-Zn», 130,"0. «ü»9l nitt>re»n»ert, — Heute Abend spricht der Reichstagskandidat, .Handels- und Gewerbelammcrvorsitzender H u l tzsch, im hiesigen Handwcrkerverein. -- Zu d en R e i chst a gsw ahl cn. In der ani Sonnabend abgehaltencn Generalversammlung des konservativen Landesvercins gelangten interessante authentische Ermittelungen über die Wahl- bewegung in Lachsen und speziell über die Stellung der konserva tiven Partei zu den übrigen Parteien zur Besprechung. Bei der letzten Reichstagswahl (l88l> in Sachsen gingen 10 konservative. 4 nationalliberale, 4 fortschrittliche und."> sozialdemokratische Reichs- tagsabgcordnctc aus der Wahlurne hervor. Für die jetzt bevor stehende Reichstaaswaljl sind am Grund des WahlkartcllS nur 11 tonscrvalwe Kandidaten, dagegen 12 iiationallil'eralc ausgestellt. Die Konservativen haben somit nur einen, die Nationalliberalen aber 8 Kandidaten mehr, als der frühere Besitzstand rcpräscntirt. Das Vortheichasteste Geschält aus dem Wahlkartell haben somit die Na- tionallibcralen gemacht. Bei näherer Prüfung des Stimmenvcr- H hältnisies der vorigen Reichsragswahl gelangt man zu folgenden § thaljächlichen Ergebnissen. Von «22,792 eingeschriebenen Wählen' haben 362,<28 (58,5 Proz.) gewählt: ziemlich also die Hälfte aller wahlberechtigten RcichSbürger i» Sachsen hatte sich der Wahl ent halten. Von den abgegebenen Stimmen erhielten die Soziatdenw traten die »leisten mit 128,142 (35.3 Proz.): ans die Konservativen entfielen 124,925 (34,5 Proz.) Bei diciem scheinbaren Ucbcraewichl der Sozialdemokraten ist jedoch wohl zu berücksichtigen, daß diese in säninillichc» Wahlkreisen .Kandidaturen ausgestellt haben, von konsel vativcr Seite aber mehrere Kreise unbesetzt gcbliebeir waren, sonst würde die Mehrheit der Stimmen entschieden aus dic Konservasivcn entsallen sei». Was die Rationalliberalcn bekifft, so haben diesel den 64,316 Stimmen (17,7 Proz. der abgegebenen Stimmen) crhal ten, also die Halste der konservativen Stimmcnzahl, während die Fortschrittspartei nur 44,246 (12,2 Pro;.) auf ihre Kandidaten ver einigen kvnnle. Berücksichtigt man, daß in mehreren Wahlkreisen infolge der Kompromisse die Konservativen ihre Stimme zu Gunsten nationalliberaler Kandidaten abgegeben haben, ein namhafter Theit der Konservativen aber aar nicht gewählt hat, so rcsultirt einerseits, daß der Sieg der Oppositionsparteien m einzelnen Wahlkreisen „ich! die Folge ihrer Stärke war. sonder» namentlich infolge von Stimm enthallnna herbeinesührt wurde, andrerseits, daß die Konservativen beute als die stärkste Partei des Landes gelten können. Diese Thai sachc findet auch noch einen weiteren Beweis in der geringen Muw rität, mit welcher die Oppositionsparteien gegen die konservative in de» einzelnen Wahlkreisen gesiegt haben. Zur Evidenz erhellt daraus, dass, wenn die reichstreucn Parteien und vor allem die kon 'ervativc, sestgeichlossen zusammcnhaltcn. ein Sieg der Opposition bei stiaen Wahle den künftigen Wahlen unmöglich erscheinen muß. Zur Erreichung dieses Zieles ist aber, namentlich gegenüber den unermüdlichen Agi tativnen der Gegner, eine richtige Organisation und gleiche Agile, tion der konservativen Partei ein unbedingtes Ersorderniß. Hofscnl sich gelingt es den konservativen Elementen, auch da, wo sie noch zerstreut sind, sich korporativ zu sammeln, den konservativen Gedau ten wach zu erhalten nnd in der entscheidenden Stunde mit allen, Nachdruck zu bclhätigcn. z> . .. TieWahlausrnfe. die in den letzten Tagen seitens derD e utsch freisinnigen und der Sozialdemokraten vertheili worden sind, haben das Eine gemein: sic paffen nicht zn der Lage der Dinge. Beide Parteien hätten mit ihrem Monopol anderen Gespenstern kommen können, als noch nicht die und enc gegeben, ist es wirklich ein starkes Stück, das; immer noch das Ge rede von Monopolen und Wahlrechtsbescitigimg dazu verhalte» muß, die Wähler in's sozialdemokratische oder freisinnige Lager z» schrecken. Diese beiden Parteien brauchen aber derartige Ver dächtigungen wie's liebe Brot. In Wahrheitscntstclluimen und Beschimpfungen der reichstrcuen Parteien wetteifern die Wahlauf rufe der Freisinnigen und Sozialdemokraten. In Glückscligkeits- versprechiliigen aber nbertrisit die letztere Partei doch noch etwas die erstere. Die Wahlaufrufe für August Kaden und August Bebel enthüllen die Endziele der Umstiirzpartei nur insoweit, als man glaubt, solche ohne strafe thun zu können: andcre revolutionäre End ziele werden nur vorsichtig angedeittet. Den Wählern Dresdens Ivird in den Wahlaufrufen zugemuthet, Männer zu wähle», die für die Sicherheit des Vaterlandes „keinen Mann und keinen Groschen" bewilligen. Deutschland soll sein Heer anflösen; was die Franzosen thnn, verschweigen die Wahlaufrufe. Die Arbeiter werden sich st"- 'L v rr«Pv1»»28
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