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Dresdner Nachrichten : 18.06.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187706182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770618
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770618
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1877
-
Monat
1877-06
- Tag 1877-06-18
-
Monat
1877-06
-
Jahr
1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.06.1877
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«r 16» MN.-K »»»»»»»««« »«»Ittliiy»- <tntel.»umm«n> lOPt». «»N-» 32000 »l»i. »s,r »«' >»«,»»« st"«- landler M-nuskil»,« »«dl sich dl« ««dactld» olch« »erdl»dUch. Snftrattll-rlnndhm« «u»- Mrl» - Ha»!«»«»»» «n» !cipj»n. Wt«n. Hamburg ßraiiksur« a. M., Mlln. -k«. — T«»d« » a». ln grinNurt «. M. — kdr. »«>«« ln Id«mnltz.— »»>»>. 1«II«l», »nlU«» » l!«. ln Pari». Montag, den 18. Jnnk. Mrsenkericht «nd Kremdentiste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Llkpsch ^ Rklchar-t ln Dresden. Verantw. Redakteur: Ernst Liepsch in Dresden. S»«»»» »»«»«» «»«lt» Ln»»« >» »l»«d.» Ud, «nik»»mme«. S-nnl«»» »t» MM«,» »« Ubr. L» »!«u»adt: «rvd« Aofte b b>»N«qm.« Ulir. — Drr Raum «tncr «ln- lpolngoi Plliljeile l»ll«t Is Pi»«, ltnigksandt »U 5«il« Ls Pi»«. <tne Lllrantle für d«t nachllla«:»« Erjch«'»«» d«k Jnjrrat« wir» »l-l , »lgldeil. AurwärNgr «nnoncrir klutnäg« von un« u»vi« lannliu ginncn »nd Per« lourn >»»r»e» wir nur x<«e» Pränumerando» «lalilung durch Br>«I- maelcn oder Polleinzah. ln»». Acht Silbe» loileN >L Plge. Jnierale luk dl« Monlag« - Nummer «der »ach „neiu grill»-« ile Pell,jeile !>s Pj»r. XXL Jahrgang. Flic dav Feuilleton: vlnrti»»!»». MItretactenr: Idr» LiutI L1«rv^. Dresden, 1877. Neueste Telegramme ver „Dresdner Nachrichten." Petersburg, 17. Juni. Der „Regierungs-Bote" ver öffentlicht eine kaiserliche Ordre betreffs einer neuen (neunten) Emission von 6 Millionen Silber-Scheidemünze. Locale» and SSchsische«. - Herr Oberliiaciilcur Manck ersucht und, die In Nr. 101 gegebene Notiz, am Fuße des mittleren Strompfellers der »Albert- vrücte bade das grübjahrohvchivasser ein 9 Nieter tiescs Loch in daö Flußbett gerissen, dahin zu modlficiren, das, dleAuödoblungö- tiefe am Vordcrkopse deS genannten Picilcrö thaisächllch nur 4,s Meter betragen hat. Wäre der Mittclpsciler auf Pfahlrost gegründet gewesen, so würde diese-Aushöhlung dem Pfeiler jeden falls gefährlich geworden lein, weil aber derselbe pneumatisch und weit lieier alü der Kalk reicht sundirt Ist. so hat dieses Vorkomm- niß keine weitere Folge gehabt, als daß die Vertiefung init schweren: Steinmatcrlal auSzusülien war. - — Slach dem neuesten Pcrsonalverzeichnlsj zählt in: gegen wärtigen Sommer-Halbjahr die U n iv crs i tä t L c lpzi g 2842 ijnskrlbirte Studenten (1035 aus Sachsens, und zwar 341 Theo logen, 920 Juristen, 330 Mediziner, 433 Philologen. 103 Natur wissenschaftler, 158 Philosophen» 15i> Mathematiker. 80 Päda gogen, 83 Pharmaceutcn, 78 Landwlrthe, 34 Kamcralistcn. Unter ver Gesammtsumme sind 2515 Deutsche. UeberkieS haben noch Erlaubnis) zum Hören von Vorlesungen 36, also Gesammthelt der Hörer 2038. ' - In Turin ist am ll. ein Denkmal deS Herzogs v. Genua, Schwager unseres Königs, enthüllt worden. Daö Denk- rnal in Bronze stellt den Herzog aus einem in den Vorderbeinen ,4usammenbrechendcn, von einer Bombe getroffenen Pferde dar. Der Herzog selbst zeigt mit gezogenem Degen nach dem Feinde DaS Denkmal befindet sich auf der Piazza Solscrino und nimmt sich sehr schön aus; dasselbe soll nach Aussage verschiedener Kenner sehr gut auögeführt sein. Der Einweihung wohnte der ganze Hof, Minister, Dcputirte, Offiziere von allen italienischen Regimentern. Vertreter der Städte und Vereine, sowie eine Masse anderer Zuschauer bei. -»». — Oit schon und ausführlich sind die Uebclstände besprochen worden, wie sic täglich sowohl für den Fährverkehr dev Publi kums. als die Bahnvccwaltung selbst an dem Uebergangö - platz der Bahiigeleise am dem Leipziger Bahnhoisplatze herantretcn und das geeignetste Mittel zur Abhilfe, die Höhcr- legung deS VahnlrakteS, freilich ein finanziell schwer inS Gewicht fallendes Unternehmen, scheint trotzdem noch In nebelgrauer Ferne der Verwirklichung entgegen zu schlummern. Namentlich t» den geräuschvollen »Abendzeiten mutz zur Verhütung von Un- glückssällen die denkbarste Vorsicht angewcndct werden und oft vermag auch diese nicht, unangenehme Zwischenfälle, ia sogar Un- glüctSlalle zu verhüten, wenn z. B. ein schcugewordcncs Pferd angesichts des schnaubenden Dampsrosscö dem Nosselcnker plötzlich trotzt und nicht mehr zu bändigen Ist. Am Sonnabend Abend bald 11 Uhr, alö ein aus dem Schlesischen Bahnhof herauö- tonnnender Balmtrain das GelciS langsam passirte, wurde das Pscrd einer Droschke wiederum scheu, bäumte sich dicht neben dem mit aller »Mühe von dem umsichtigen Locomotiveiisühierzum Halten gebrachten Zug und — die Droschke mit sainmt dem darin befindlichen Passagier, einem Reisenden, verlor das Gleichgewicht und — fiel um. Die Ucberraschung bcö mit dem ganzen Gepäck unfreiwillig auSgcladcnen Fahrgastes war keine geringe, doch kam Letzterer glücklicherweise mir dem blosen Schreck davon, die Droschke wurde wieder ausgcrichtct, der Reisende lud seinen Koffer und sich selbst wieder ein und setzte die so fatal unterbrochene Fahrt fort. — Auch in unserm Dresden werden wir bald einen Ruder sport haben. Dieser Tage hat sich hier eine Vereinigung »ich- rcrcr Elubö unter dem Namen „Dresdner Rudervcreinigung" gebildet. Zweck dieser Vereinigung ist hauptsächlich, daS Ruber wesen zu fördern und zu pflegen. Die bereits bestellten Boote werben in Hamburg bei Haidtmann gebaut, auch siebt die Ver einigung mit einem englischen Bootöbauer in Unterhandlung. Der regen Theilnabme seitens der Vorstände dürfte eö bei einiger Energie nicht schwer fallen, durch gemeinsames Vorgehen daS zu erreichen, was andere Städte, wie Hamburg, Wien, EmS Frankfurt u. s. w. schon seit Jahien besitzen. — einen geregelten Rudersport. Wenn Alles gut geht und die Boote noch vor Anfang dieses Herbstes elntreffcn, Hünen wir im künftigen Sommer auch eine Ruder- Regatta hier in Dresden ans unserem vaterländische» Elb strom haben. — Eine gute Pflege der Haut mit Wasser ist bekanntlich daS beste und nachhaltigste Verschönerungsmittel. Wem cö aber nicht schnell genug geht und wer der Statur nachhclsen will, für den wachsen dann und wann ganz besondere Heilmittel. Kali- Eröme, z. B. wie es T. Louis Guthmann, Schloßstraße 25, führt, hat schon so vielen »Männern den Bart gerettet, indem cS die Flechten zerstörte und jugendlichen Damcn-Antlitzen Glanz nnb Reinheit verliehen, bah Mund und Wangen kußgerccht wurden. — Herr Schneidermeister E. M. Schneider, der Prinzipal deö nach unserer gestrigen Notiz in'ö Wasser gegangenen Lehr lings, thcilt unö mit. das, der Knabe nicht aus Furcht vor einer bevor st ebenden, sondern in Folge einer bereits ihm wegen auögestohcncr Drohungen gegen seine Mutter mit vollem Recht zu Tbcll gewordenen Prügelstrafe diesen Schritt getban hat. wahrscheinlich aber, da er schwimmen kann, ein Schein-Manöver beabsichtigte, um Mitleid sür sich zu erregen. - Vorgestern Nachmittag lies einem herrschaftlichen Pferde wärter ein zur Schwemme in die Elbe gerittener Brauner davon und trabte unter dem sichtlichsten Wohlbehagen auf der Hauptstraße ln »Neustadt hin und her. Sobald sich aber irgend Jemand fand, den Durchbrenner, der weder Zaum noch Zügel anhängen hatte, zu Haschen, entschlüpfte der glatte Gaul in der possirlichsten Form. Da gab eS Seltcnsätze und Schwenkungen nach allen Richtungen hin, gelungenes Hakenschlagen nach Hasen art re. Schließlich fanden sich doch starke Männerfäuste, welche daö Happel der periodischen Freiheit wieder beraubten. — Am Freitag Abend ist bei Pieschen ein Bäckergehilfe in der Elbe ertrunken, der beim Baden zu weit in die Strömung geratben war. Der Unglückliche trieb längere Zeit In dem Strome und vier seiner College» wollten ihm auch mit einem Kahne zu Hilfe kommen, vermochten aber leider nicht, denselben loSzukcttcn. Erst beinahe nachetnerViertelstunde kamenzwei Schiffer, die irgend wo in der Nähe, nur nicht am User deS Stromes, wo sie zu sein gehabt hätten, waren. DaS angesammelte Publikum mußte empört sein über die Ruhe dieser Leute, die erklärt haben sollten, daß sie den Mann schon lange beobachtet und gesehen hätten, daß er nicht über die Elbe kommen würde. Erst nach bringender Auf sorberung sind sie in denKahn gestiegen, um die Leiche zu suchen, aber bald unverrichteter Sache wieder zurückgekchrt. — Am Avend deö 14. d. MtS. ist ein aus dem Wege von Schönseld nach KönigSharn fahrender Mann. Namens Leuvold aus Reichenau, an den sogenannten Lodbergen von zwei Kerlen überfallen worden, von Venen der eine daS Pscrd ergriff, der andere aber einen Stich gegen die Brust Lcnpold'ö führte. Letzterer sprang jedoch vom Wagen und schlug io kräftig ans sei nen »Angreifer zu, baß derselbe zu Boden stürzte; der andere Strolch ergriff die Flucht. Lcnpold hielt es aber für gcralhen. schleunigst davon zn sahren und in Königshain Anzeige bet der GenSdarmerie zu machen. — In Bischofswerda ist die Hundesperre angeordnet. Am 12. d. mußte ein toller Hund da selbst, der schon andere Hunde gebissen hatte, aus offener Straße niedcrgeschosseu werden. Die gebissenen Hunde wurden einge- sangen und gleichfalls getödtet. — Im Waltersdorscr Forstrevier bei Neu-Hohnödorf ward am 13. d. der seit längerer Zeit schwcrmüthig gewesene, 52 Jahre alte Wcbcr Johann Gotthcls »lichter crhängr aufgeiunden. -7- Am Tage daraus fand man, glcichsaUS erhängt, in der Waldung zu Weißbach bcn 43 Jahre alten Töviergelellen Fachmann. Er hlntcrläßt eine Fron und 3 Klnber; NahrungSsoraen sollen die Ursache deö Selbstmordes sein. — Ein fürchterliches Ende fand der In Schloß H oben- stein dctiiiirt gewesene Corrcctionär Thomaö auö Frankenbcrg »An: vergangenen Montag, getrieben von: Drange nach Freiheit, sprang er über die Fclsenbrüstung hinter Per Kirche und glitt in einer Fclscnspalte hinab, um so unten anzukommen und dann zu entfliehen. Er blieb aber dort irgendwie in der Felsspalte hängen und hat In einer entsetzlichen Lage vom Montag »Mittag bis Dicnölag Nachmittag gegen 4 Uhr ohne »Nahrung exlstirt. Um die letztdczcict'iiete Zelt war der Flcischermeister LIcbsch tu dem am Fuße tcS Fclicnö bclegenen Bärengartcn beschäftigt und hörte da plötzlich einen schweren Fall und einen schwachen Hilferuf. Er eilte hinzu und fand den Unglücklichen, welcher ihn noch mit gebrochener Stimme bat, ihn zurecht zu legen. Liebsch that Vao. gewiß mit Entsetzen, und eilte dann »ach einem Arzt; als man jedoch wieder zn dem Unglücklichen gelangte, hatte ihn der Tob von seine:: Qualen erlöst. — Im selben Qrt. In Hohenstei n. hat auch am Sonntag vor acht Tagen der Isährlge Sohn eines Waldarbeiters einem ebenso alten. Knaben beim Svaltcn eines Stockes die Hälfte des rechten Zeige- und des »Mittelfingers abgehackt. — — In König stein wird mit dem Ban eines neuen Pcrsoncn-Baimhoicö begonnen, der unmittelbar unterhalb des SchützcnhauseS, also etwas entfernt von der Statt, errichtet wird. — Ocffe >: tliche Gerichtssitzungen. Der Urkunden fälschung in größerem Umfange beschuldigt, erscheint der Schreiber und Agent Johann »Paul Schmidt auö Dresden vor den: von Herrn Gcrichtdrath Einert präsidirte» Schöffengericht. Der be reits zweimal bestrafte Angeklagte war nach seiner Schulzeit bci mchrcrcn hiesigen Sachwalter» alö Schreiber thätlg und erhält in dieser Beziehung von seinem damaligen C hef nnv heutigen Vcr- thcidlgcr kein ungünstiges Zengniß ausgestellt. Außer den ca. 2« Zeugen, welche zur »Verhandlung vorgcladcn sind, haben auch die zwei eidlich verpflichteten sachverständtgei: Schristciipcrglclchck, die Herren Lehrer Leo Gut und Sahc von hier aus den Zcugen- plätzcn sich cingcinnbeii. »Als Hauptzcugc fungirt der Backe:mstr. Wilhelm Michael, dessen Namen von Schmidt ebensowohl, wie der zweier bereits verstorbener Personen Namens Görne und Schäme verschiedene Male alö „Acccpte" mißbraucht worden waren. Der Angcklagte hält sich fast durchgängig der ihm zur Last gelegten, schwer zu ahndenden Fälschungen nicht schuldig, wirb aber durch die meist beeideten Zeugenaussagen sür voll ständig überführt erachtet und daraufhin zu 4 Jahren Zuchthaus Boden in Licgau wegen Beleidigung; 10V« wider Fcrd. Springer deögl.; ll'/« wider Marie verchcl. Opitz i» Reicbeuberg dedgl. Morgen Vormittag i> Hauptverbantlung unter »Ausschluß der Oefsentlichkeit wider den Gutsbesitzer Johann Carl Traugolt Febrinann In Löbtau wegen Veleibigung seines Landesherr::. klael» ävin UllUotin 6or Do .t8ckvQ öernvurtv iu tl»wl,urtx botru^ äis 1'swperriiv» om 16. ^lini um 8 lldr Llor^svu: ^ ^ 1>rt. Kopl'lltllllLvN . . 6t.ock1»oIm. . ' - . » Uapnrr,v<1ki . ^ ?vtorsl)urx .... Movlluu . . . » , (.'or?r Krosd HiiUlor. ..... LvU. lUlinlKirss .... Kiviiiomüiltlo . . . AvuliUträvlluser . . . klsmol I'arjs . . ... . (.'»otvlä ..... Kurlsruka. .... >V1o8tulIeu .... krisssl ...... k!uuv!»vn ..... ..... Nsrllu ^Vieil ' Urosliiu >) 6oo sslir iiiliix. Lnnr,' müsstix;. 6) ruliix Uol-vrsieül. dvr >V I Mm!. - >Vetter. l 765.4 3 ioiollt. ivolkl^l) 770.6 80 loi.kt. Iclnr 7üv,L til/.II i.oäookt. 766.0 kc inosrjx k!nr 765.Ü 8l.N1 IlvN-lr 762.5 n IvioUI. 76:r.:r 1)80 fri8vd 76?.r 080 1,6l!o' lct. 3) 767.7 50 sUN lioilor 771.0 080 Nur c7»,l 0 k!-,r») ' 7U.L (> l 770.2 5 k!nr 766.0 Klar-) 7U2.7 5" KI..r 766.6 50 8tNI Iclur 705.0 5'o 7>n." a» loiolrl, Ic.'.cr ! 770.7 icxcv bt!> ) klar j 707.7 O 8l!U i 760.2 0 -MI klar ! 77V 2 koiivkllcli I 767.1 s 5'^V Iki'.'IlL ic!.,r j 760.4 550 LtNI KoiLtöl?) I >ir.s -h» -" § V.4 ö E-z- 7.2 ^ ^15.6 L! -1-lO.O n -j.17,5 e» -1-l6.Ü S -i!^! ^ 11.1.0 ? ., 20.0 L -i-lü.S -17.5 ' 16.6 -i-10.8 16.0 11.2 -j-14.1 Lcexllvx Iviclit,. OllULli^ b) »0^. 7) Au'-I'.t.'. vt,v.ri2 I.'c-b- »>. ttsrun^. Hoi' bui. f.l.8t- in psun/ ^upopL voo» ot.vkkl3 LULSitOiumon. 1-eL0o6v»ü übsr äol' no8t.1iol40U «I8t86v. v.o lthulo äor 1l0o!i8l.o Oiuok lioizt. nur im ivovt.Iltdk'n Luroi»:i j.8l, viu ^s,io^>?8 I'uNon 608 llolomolerst oilixotrstvL 1)iv WiUlls, nolcdn äu-i 1Hu7.imul:» ilo» ^u11t!ruul»3 uiulvisikoo. kivcl üdc-i.cll Isiubl. nu, um L''u88o öor ^Vlziou Iritt iloi ()8l- unä ^oi0o8tiviuO vlrrrlc bis 8t,oit' uus. Ilis l emi-»» rstlur ist k»6S8tou1.1ioil8 xc>8tisxev uml in 8^"^ Oontiul-Kulopl» lurrlBukl. lclllros, 1.roe1«i», vü8, im VV«6lsn müh8i^ >vurmo8, im (>slen vocli Liviillicli IrutUstg 1V1ttertt»L8LU88>«.d<«'N .:m 16. ^»lni ^Vdemlü. kür «lio nsidiLl-ei« -18 ^lunäou. ä!»« gvmoiv: korlcliluvr Oos kroiliovvtt, lE.-itereii >Vv«1or8 i-o« loiolltuu uitbealllllciiLtru, vor- ivieLvnä v^llieden ^Vio6vn 1108 unter Aumrtrmo 8er 'Isinporutur. — iLSitterungS-Beobaeiirung am 17. Juni, Mitt. 1 Uhr: Barometerstand nach OScar Bösolt »Wallsir. 10): 28 Pariser Zoll Zeit gestern 2 L. gcfallcnj. Schön. Wind. — Thcrinomelro- graphnach Reaumur: l7"»Warmc. Differenz von gestern zu heute 17 <; niedrigste Temp. 12" W.. höchste Tcmp. 20 « W. — Die Schloßtburmfabv.e zeigte Nord-Osl-Wind. — Hiuuncl: klar. V — ÄlbhSbein Dresden. 17.Juni,Mitt.: lluEent.unterO nnb 5 Jahren Ebrenreehtsverlust vcrurlheilt. Zm Dcceinbcr v.^ vcrptändetc Schmidt einen von ihn: mit dem Accepte Michaels versehenen Wechsel über 200 M. bci den: Restaurateur Tottcwttz tür 20 M. und ließ sich daraus noch 5 M. als Darlehn geben Einen Wechsel über 250 Nt. von gleicher Beschaffenheit präscntirtc der Angeklagte dem Untersuchungsrichter alö »Beweis, daß der erste, alö verdächtig befundene Wechsel mit diesem „ächten" völlig üvcreinstimmc. »Als verunglückten Beweis seiner »Behauptung von der Aeclsthelt jener Wechsel bezieht sich S. in ihm bestimme widerlegter Weise daraus, er sei zu den Wechseln s.Z. gekommen, als er den alö Zeugen mitanwcsendcn Schirmcr'schen Eheleuten bei Vermeidung einer Convenltonalstrate Geld hätte beschaffe!: müssen, durch welche falsche Vorspiegelung »Michael bewogen worden sei, ihn: sein Acccpt zu geben. M. beschwört nicht nur die völlige Unwahrheit dieser Angabe, sondern auch, baß er noch nie Jemand ein Accept gegeben, überhaupt noch kcinö geschrieben habe. Die sachverständigen Gutachten der Schristcnvcrglcichcr behaupten überdies mit an Gewißheit grenzender »Wahrscheinlich keit, daß die »Accepte nicht von der Hand Michaels, sondern von der des Angeklagten verrührten. Das gcsäischtc Accevt Michaels kommt aber nun noch bci zwei weiteren Wechseln über je 2100 »M.. sowie daö gleichfalls von S. gefälschte Giro und die Unter schrift des verstorbenen Gärtners Schäme zum Vorschein. Schmidt behauptet in dieser Beziehung, Michael habe daraus Darlehen von Schäme erhalten, während diese Angabe schon insofern alS völlig unglaubwürdig erscheint, als Schäme sich zur kritischen Zeit selbst In drückendsten finanziellen Verhältnissen bcland,' wie eine Reihe Wechselklagcn aus dieser Zelt beweisen, während anderer seits die Mutter deS verstorbenen Schäme und der Brntcr des selben bestätigen, daß der Verstorbene nie etwas von einer For derung an Michael gesprochen habe. Uebrigcnö wäre cö wohl selbstverständlich gewesen, daß Schäme, wenn er wirklich eine Forderung an M. gehabt hätte, er sich zweifellos direct an den gutsituirtcn Bäcker Michael, nicht erst an den finanziell bedräng ten Schmidt gewankt haben würbe. Ferner lälschte, wie mit völliger Sicherheit anzunchmen «st. der »Angcklagte 3 Wechsel über 2100. l8s>o und 2400 M. mit de»: Accepte eines gleichfalls verstorbenen Görne. lieber die Entstehung dieser Wechsel macht Schmidt ebenso widersprechende als unglaubwürdige Angaben und gab er dieselben dem Zeugen, Agent Bachmann, zum Ein- klagen, während dieser behauptet, er habe die Papiere vom »An geklagten gekauft. Auch in diesen Fällen geht daö Resultat der Schrlstenverglelchcr dahin, daß Schmidt der Fälscher ist. Zu guter Letzt wird Schmidt noch alS überführt erachtet, aul einer Obligation über 2880 M. die Unterschrift »Michaels eigenmächtig bewirkt zu haben. Diese Urkunde verpfändete S. am 0. Dccbr. 1870 an den Zeugen Hagenow sür 120 M. und verflclgt er sich ll: dieser Beziehung zu der naiven Behauptung, er hatte seiner Zelt H. über die Unechtheit der Schuldverschreibung entsprechende Mlttheilung gemacht. Noch bei zwei anderen Personen ging der Angeklagte in ähnlicher Weise vor. Herr Assessor Brückner ent rollte in übersichtlicher Weise tgS zur Verurlheilung völlig aus reichende Material und beantragte Bestrafung unter Ausschluß mildernder Umstände. Die Bertheldlgung führte in gewohnter trefflicher Welse Herr Sldvocat F-ränzel. — Angekünbigte Gerichts-Verhandlungen. Heute Vormittag Einsprüche: 9 Uhr wider Wilhclmlne Micrich in Kalb wegen Unterschlagung: 9V, wider Heinrich Arthur Parthe aus Bischofswerda wegen Verletzung der »Mllltärpstlcht; 9-V« wider den Hanbarvelter August Gobisch in Cunnerödors wegen Ucber- tretung; lO'/« wider den Strumpfwirker Emil Eckert wegen Ver übung rubestörenden Lärmenö; 10V, wider Fletschermelster Aug. Feuilleton. -j- U. Mit Genugthnung darf mau constailcen, daß in de:, VerwaltnngSkrcisci: dev König!. Hoitheatcrö keine prinzipielle Ab neigung besteht, tcn Wcbcc'schcn „Oberon" in dem von nnü angeführten Umfang zu rcconslrnlien, in: Wesentlichen also: den Dialog deö Oberon von einigen Gcsä'mackloslgkcitcu und Kinde reien zu reinigen und dann in Rccitalive umzusctzen. Die Gegner des Pcojcklcö weisen mit Unrecht ans Freischütz und Fidelis hin. Letztere Oper wird durch den swenigenj gesprochene» Text genug sam verunziert. Dabei ist der FIdclio-Tcxt weit besser als der zu Oberon. Mit dem Freischütz aber, den Hcctor Berlioz 1850 lür die große Oper zu Paris nur dadurch hoffähig machte, indem er die gesprochenen Worte in Rccitative (meist Wcber'sche Origi nale» ninwanteltc, liegt die Sache anders. Dieser französische Uobin clo bois ist freilich kein nachabmcnswcrthcö Beispiel. »Aber warum soll auch dcrFreischütztcxtnicht gcspr 0 chen werben? Er ist meist herzhaft prosaischer praktischer Narnr und inacht sich besser, g c - s p röche n alö gesunge::. Oberon aber ist durchaus phaii» t attisch. »Auö der Sphäre des »Märchens, der Poesie, wird man aber mit einen: schmcrzüchcn Ru^ hcranSgcschlcudert, sobald bas Sprechen der hahnebüchneu Albernheiten beginnt. Hier in u ß das Nöthlgste in Musik gesetzt, daö Unnöthige ausgeschiedci: werten — damit Oberon in einheitlicher Grundstimmiing, a!ö wahre Märcbenpoesie, verklärt im Lichte der Musik, verläuft..-» Die Jnpictätöbedcnkcn sink» mit historischen Notizen leicht zu beschwichtigen. Weber hatte nach dem ungeheuren Erfolg des „Fr.'isclM" in Berlin sür »Wien die „Euryanthe" geschrieben — die Wurzclstelle der R. Wagncr'schen Musikdramcn der Znkunit. Wie er dem akademischen Musik-Verein inBrcSlau 1824 schrieb, der das Werk im Concertc aufführci: wollte, war sich Wcbcr über „das Zusammenwirken aller Schwesterkunstc zu einem theatrali schen Gesamnit-Kunstwcrkc" ebenso tlar, wie sich R. Wagner darüber klar ist. Und nach diesem minutiös prinziptrcucn ein heitlichen Meisterwerk kan» unmöglich Weber im Oberon haben zurückkchren wollen „zur Spiclopcr mit gesprochenem Dialog". Er hat eben (und daö ist hauptfächllch zu erwägen!) Oberon nicht vollendet. Weber war 1824, trotzdem er nur ein Deutscher war. so be rühmt worden, daß ihm von Paris und London Anträge kamen, für eine dieser Stabte eine Oper zu schreibe». Er zog London vor nnv begann englisch z» lernen, alö lim: Dir. KZmble 500 Psd. Sterl. bot, wenn er herüberkäine und eine neue Oper von sich 12 Mal dirigire. »Am 5. Oktober 1824 batte Kcmble to an »Weber geschrieben und dein »Mcisicr Faust oder Oberon als Silietö angcbotcn. Am 7.Oct. hat Weber geantwortet, er würde Oberon Vorgehen. Biö zum 9. Dezember indes; blieb Wcbcr ohne Entschciv und schreibt nun an Lichtcnstciii, nun sei eö zu spät, den» »ui: könne er doch biS März 1825 keine Oper für die Saison In London mehr liefern. Am 30. Dezember kam endlich in Dresden der I.Akt des Oberon an. Der 2. und 3. Akt folgte am 18. Januar 1825. Gerade ein Jahr darauf lein Jahr voller Sorgen, Acrgcr und Reisen) — am 2. März 1820 verließ Weber, im Koffer vie fertige Oper ..Oberon", mit seinem treuen Begleiter Ll. Ä. Fürstenau Paris, bis wohin man in Etappen gereist,» und fuhr über reu Eanal nach London; von dort datirt sein erster Briet von: 0. »März. Und diese rasche Beendigung Oberons wird noch erhöht durch folgende Thatsacbe. »Am 27. Fcbr. wurde (mit der rührenden Devise: „nui: gebe Gott seinen Segen!") Hüon'öLerste Arie, am 5. März der erste Elfcncbor, am 9. März Oberons große »Arle, am 13. und 17. der herrliche Chor „Ehr' und Heil" geschrieben. Von hier ab, also vom März bis zum Herbst (September) schrieb Weber nichts am Oberon. Und da gleichwohl im Fe bruar das Werk (tür englische Verhältnisse) fertig war, so ist Oberon in 0 Monaten c 0 mp 0 nirt. W. hatte sich bereden lassen, diese Form der großen Fcenopcr passe sür London, entspreche dem Gcschmacke und der Bildung der Briten, biö er selbst hinkam nach London und sich eine andere Meinung bildete, die dann in jenen von uns neulich citirlen Briefen sich dahin aussprach. „Gott wolle ihm Leben und Ge sundheit schenken bis er das Werk (Oberon) für Deutschland be endet haben würbe". Die Hast des kranken Meisters, die Londoner Offerte rasch zu reallsiren imd die Oper so oder so „fertig" zu stellen, war natürlich. Doch auch der Wunsch ist natürlich, DaS weitcrzusüoren, was der jähe Tod Webern zn vollenven nicht mehr gestattet bat.
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