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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.09.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260909010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926090901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926090901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-09
- Tag 1926-09-09
-
Monat
1926-09
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.09.1926
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Voaner»lag, S. September 1826 .Dreebner Tlachrichlea Nr. 42Z Sette S Deutschnationale Staatspolitik. Partei und Derufsbeamlenlum. <Et,n«r Lro-tberlcht der «Dretdner Nachrichtens) Köln. S. Sept. Die deutschnattonale Beamten schaft versammelte sich im Rahmen de» Parteitage» am Mittwoch ,u einer sehr aut besuchten Sitzung. ReichStag»- «baeordneter Prosessor Freiherr v. Freytagh, Loringhove« führte in seinem Bortrage über Staat», und Berufs beamtentum au»: vet aller Mitzbillignng der hentige« Zustände ist »nser« Partei durch und durch stattserhallend und Au« hiiugeri« der StaatSantoritLt. Damit »erträgt sich an» danernde grnndsätzliche Opposition nicht. In verstärktem Matze gilt da» für die deutschnattonale Beamtenschaft. Die Lösung kann nur in erneuter Beteiligung an der Regierung gefunden werden, aber solange die Vor aussetzungen dafür bet den anderen Parteien, insbesondere beim Zentrum, fehlen, mutz eine Lage geschaffen werden, die den Belangen des Staate» wie der Beamtenschaft gerecht wird. Sie ist/gegeben in der Entpolitisierung de» Beamtentum». Außerhalb de» Dienste» aber mutz die in der Verfassung ver kündete volle Gesinnung», und Meinungsfrei heit durchgesetzt werden. Da» BerusSbeamtentum kann weder durch Parteifunktionäre ersetzt werden, noch durch kauf männische Angestellte. Wer die Beamtcnschast antaftet, legt Hand an den Bestand des Staates. Landtagsabgeordneter EberSbach sprach über Beamten- sragen in den Volksvertretungen. Bedenklich sei da» Be streben der Sozialdemokratie, den Beamtenräten mehr Rechte zu geben als den Betriebsräten und die Zuständigkeit der Arbeitsgerichte auf die Beamten auSzubchnen. Auch da» Stretkrecht sei unvereinbar mit dem Beamtentum. Anderseits müsse der Staat die Belange bcS Berussbeamten- tum» achten und die Einstellung unvorgebildetcr Auhenseitcr vermeiden. (Lebhafter Beifall.) Ueber die Tagung -er Parieileilung und -le Parletverlrelung der Deutschnationalcn BolkSpartci am Mittwoch in Köln wurde folgender parteiamtlicher Bericht anSgcgebc»: Die Parteileitung beschäftigte sich in kurzer Sitzung nach einem Referat de» Grasen Westarp mit der politischen Lage. Die Aussprache stellte fest, daß die Vorgänge dieser Tage in Gens alle jene Besorgnisse der nationalen Opposition znm Schade« Deutschlands verwirklichen, die bereits Hauptpunkte der Locarno-Debatte gewesen waren. DaS falsche Spiel, daS die Vertragspartner schon in Locarno getrieben haben, hat sich jetzt in Genf fortgesetzt. Auf dem Parteitage soll deshalb die richtige Auffassung von der Gleichberechtigung Deutsch lands als Großmacht kräftig zum Ausdruck gebracht werden. Für die Arbeitsgemeinschaft aller staatserhaltende« Kräfte im Sinne beS Vorschlages Gayl-JarreS »urde die schon öfter» erklärte Bereitschaft bestätigt. Die Parteivertretung behandelte in überaus zahlreich be suchter Versammlung die gleichen Themata. Bon den promi nenten politischen Führern waren neben dem Parteivorsitzcn- den Grafen Westarp u. a. auch Erz. Wallraf, Minister Schiele, Winkler, Erz. Hcrgt, Gchetmrat Hilgen berg, Minister Neu Haus anwesend, sowie viele Indu strielle dcS westfälisch - niedcrrheinischcn Industriegebietes. Die Landwirtschaft Westfalens und de» NiederrheinS war zahlreich vertreten, aber auch aus den vom Rhein weitab ge- legenen Stellen de» Reiches, wie Ostpreußen, Schlesien und Pemmcrn, waren die Vertreter vollzählig erschienen, darunter der Abgeordnete S ch l a n g e - S ch ö n i n g c n. In der West« mark reichen sich Ost und West, Nord und Süd die Hand zum gemeinschaftlichen Kampfe für Freiheit, Ehre und Recht. Nationalliberale Dolksparlei? Leipzig, st. Sept. Wie die „Letpz. N. N." wissen wolle», wirb die Deutsche Bol-k Spart et bet ihrer Jubiläums- feier anläßlich de» 80jährigen Bestehens der Nationalliberalen Partei, die Anfang nächsten Jahres in ganz Deutschland ver anstaltet werden soll, den neuen Namen mit dem alten Namen, durch Annahme einer Bezeichnung wie etwa „National, liberale DolkSpartet", in Uebereinklang bringen. Das Programm -es Reichspartelausschusses -es Zentrums. Voraussichtlich klare Stellungnahme gegen Wirth. Berlin, 8, Sept. Von gut unterrichteter Seil« hören wir, daß das Zentrum in diesem Jahre keinen Parteitag ver anstalten wird. Als Ersatz für den Parteitag soll aber eine Tagung de» R e i ch S a » S s ch n s s e S der Zentrumspartei stattstnden, um den maßgebenden Parteitnstanzen die Möglich keit zu einer Aussprache über die politische Lage zu geben. Diese Sitzung drS ReichSpartciauSschusseS soll am 81. Oktober stattstnden, damit noch vor dem Zusammentritt des Reichs- tages, der im späte» November erfolgt, der Parteiausschuß sich mit den Dingen befassen und zu ihnen Stellung nehmen kann, dir den Reichstag beschäftigen sollen. In erster Linie wird es sich hier auch um die Frage der parlamentarische» Basis de» gegenwärtigen MtnderheitSkabtnettS Handel». Ein anderer wichtiger Punkt ist die Stellung zu der von Dr. Wirth angcstrcbtcn republikanischen Union. Man glaubt, daß der ParteiauSschuß, wenn bis dahin Wirth seine aussichtslosen Bemühungen noch nicht eingestellt hat. die Zcutrnmsanhängcr anfsorder» wirb, sich der Wirthschen Agitation sernznhaltcn. « Sleaerwa!- über Silverbergs Dresdner Ae-e. Köln, 8. Sept. Der Führer der christlichen Gcwerk- schasten Gtegerwald antwortete einem Mitarbeiter der „Kölnischen Zeitung" aus die Frage, ob er dem Gedanken Silverbergs, die Sozialdemokratie zur verantwortlichen Mit arbeit an der ReichSrcgieruna hcranzuzichen. zustimme, mit den Worten: Aber ganz bestimmt! Er messe dem Schritt des NeichSverbandcS der Deutschen Industrie eine ähnliche Bedeutung bei wie der sozialen Botschaft, mit der der junge Kaiser Wilhelm H, im Jahre 1890 die Arbeiterschaft für den Staat gewinnen wollte. Die Sozialdemokratie kranke freilich an dem Mangel tüchtiger und fähiger Führer in den Brennpunkten deS poli tischen Lebens, die praktische Arbeit leisten. Die bewußte Fernhaltung der Sozialdemokratie von den StaatSgcschäften würde keine Staatspolitik sein. Auf den Vorwurf, den Dr. Silvcrberg den christlichen Gewerkschaften machte, daß sie überspannte sozial- und lohnpolttische Forderungen stellten, erwiderte Stegerwald, Dr. Silvcrberg müsse wissen, daß sich die Tätigkeit der christ lichen Gewerkschaften nicht nur in der Verfolgung der Lohn- und Arbeitsverhältnisse erschöpfe. In ihrem 88jährigen Bestehen hätten die christlichen Gewerkschaften den Beweis erbracht, daß hohe sittliche und nationale Kräfte in ihnen arbeiten, Grundsätze, die eben nur auf der christlichen Weltanschauung basieren könnten. ES sei bedauerlich, -aß Silvcrberg über die Mitarbeit der christlichen Gewerkschaften und der ihnen nahestehenden Par- tcicn so wenig unterrichtet sei. — Stegerwald hat es allerdings geschickt vermieden, das große Problem, ob die heutige Sozialdemokratie überhaupt staatscrhaltcnde Arbeit leisten will oder kann, zu berühren. Sine Ausländsanleihe in Reichsmark? Dr. Äeinhol-s qeheimnisvolle An-eutung. Berlin, 8. Sept. Die Aeußerung des ReichSsinanzministerS Lr, R e i n h o l d in Dresden daß in der nächsten Zeit eine Maßnahme bevorstehe, die die Festigkeit unserer Währung be- zeugen soll, hat Anlaß zu den verschiedensten Gerüchten ge- »eben. Bekanntlich ist durch die Presse schon die Nachricht ge langen. daß durch Umtausch von Noten in Goldbarren, bzw. durch Ein- und Ausfuhr von Goldbarren seitens der Reichs- bank ein Goldregulativ für den Wechselkurs geschaffen werden sell, ähnlich wie cS jetzt in England gchandhabt wird. In zwischen haben sich auch ausländische, besonder» englische Zei tungen mit dem bevorstehenden Plan des Neichsfinanzminjste- riumS beschäftigt. Sowohl die „Times" als auch der „Daily Telegraph" glauben, daß Deutschland in absehbarer Zeit eine «rötzere Anleihe auslegen werde, die im AuSlande im Gegensatz z« de« bisherigen Gepflogenheiten anf Reichs« «ark gezeichnet werden soll. In Anbetracht der gebesserten Finanzlage Deutschlands glaubt man bereits den Zinsfuß auf I Prozent schätzen zu können. Der ReichSfinanzminister hüllt sich bisher allen Kombina- tienen gegenüber immer noch in Schweigen, Nach den wieder holt und deutlich betonten Aeußernngcn ReinholdS dürste die Auflegung einer Inlandsanleihe sür die nächste Zeit nicht in Frage kommen. Daß eine Anleihe im AuSlande, und zwar aus Reichsmark ausgelcgt werden soll, läge sonst aber durchaus i« Bereich der Möglichkeit. Umbildung -es Aelchssinanzministeriums. Berlin, 8. Sept. Der Herr Reichspräsident hat zur Um bildung deS RcichSfinanzininistertums auf Antrag deS RetchS- ministerS der Finanzen im Einverständnis mit dem Reichs- kanzlcr und dem RcichSmintstertum solgende Verord nung erlassen: 8 I. Im Vollzüge der RcichSvcrwaltungSreform wird daS RctchSsinanzministcrium unter den Gesichtspunkten der Ver einheitlichung der GeschästSlcltung, sowie besseren Verteilung »nd sparsamen Nützung der ArbcltSkräfte »ungebildet. 8 24 des RcichSbeamtcngcsetzcs findet Anwendung. 8 2. Mit der Durchführung der Umbildung wird der ReichSminIstcr der Finanzen beauftragt. 8 8. Der Abschluß der Umbildung ist mir anzuzeigen. gcz. v. Hindenburg. » Der Plan der Umbildung geht davon aus, baß die gesamte Fachleitung des Ministeriums, die bisher auf zwei Staats sekretäre verteilt war, unter einem Staatssekretär zusammen, gefaßt werden soll. Diese umfassende Aufgabe wird dem Staatssekretär Prosessor Popitz, der bisher das StaatS- sekretartat für Zölle und Stenern innc hatte, übertragen. Damit scheibet Staatssekretär Fischer aus seinem Amte als Staatssekretär ans. SS ist jedoch gelungen, seine vielseitigen Erfahrungen und seine bewährte Sachkunde in der Weise dem Reiche zu erhalten, daß Staatssekretär Fischer sowohl den Vorsitz in der deutschen KrtcgSlastcnkommIssion. wie auch den AufsichtSratSvorsttz in der Vcreintgten Jndustricunter- nehmnngen-A.-G. beibehält: ebenso tritt in seiner Stellung «I» Mitglied deS VerivaltungSrateS der Deutschen RetchS- bahnaesellschaft eine Aenderung nicht ein. Im übrigen seht sich -er UmbildungSplan zum Ziel, daß «tue Reihe von bisherigen Abteilungen »nd Unterabteilungen de» NetchSstnanzministertumS aufgelöst und ihre Geschäfte unter größtmöglicher Vereinfachung der Organisation bet sparsamster Nutzung der Arbeitskräfte zusammen, »«schlossen werben. An Stelle der btSher vorhandenen zehn Abteilungen werden dem Staatssekretär nur noch fünf, je von einem Ministerialdirektor geleitete Abteilungen unterstehen. Davon entsprechen die Abteilungen für den Haushalt, die Zölle und dte Steuern dem herkömmlichen Ans gabenkreise eines Finanzministeriums. Für daS Reichs finanzministerium besteht eine Besonderheit insofern, als dieser Zentralstelle noch eine Fülle von Spezialgebieten über tragen ist. So sei nur an die Reichscntschädigung, dte Nus- wertungsfragen und die LiegenschaftSverwaltnng erinnert. Diese Ausgaben werden in einer Abteilung für dte An gelegenheiten des Versailler Vertrages, sowie in einer Abteilung für gemeinsame RcchtS- angclegenheiten bearbeitet werden. Die straffere Zu sammenfassung wird eine wesentliche Erleichterung der GcschäftSgcbarnng mit sich bringen. Die Zahl der Referate wirb eine sehr wesentliche Verminderung, und zwar um etwa ein Drittel, erfahren, wodurch Doppcl- zuständtgkciten vermieden werden «nd eine erhebliche Arbeits- erfeichtcrung und Beschleunigung erzielt wird. Die ganze Neugliederung, die einen organischen Aufbau des Ministe riums bezweckt, soll nicht Personen, sondern Aufgaben ab- bancn: soweit dadurch Bcamtenkräftc frei werben, wird ver sucht werden, sie in andere Tätigkeitsgebiete überznführen, so daß vom 8 24 dcS BeamtcngcsctzcS im Interesse der Be amtenschaft nur im engen Nahmen Gebrauch gemacht werden wird. Eine Re-e Aelnhol-s in Bremen. Bremen. 8. September ReichSfinanzminister Dr. Ncinhold sprach gestern abend in Bremen vor einem größeren Kreise von Vertretern des Wirtschaftslebens über „Finanz, und Wirt- schaftSpolitik" Der Minister unterstrich und ergänzte im wesentlichen die Ausführungen, dte er kürzlich aus der In- dustrictagung in Dresden gemacht hat, DaS Stcucrmtldcrungs- gesetz. so führte er anS, solle kein Ende, sondern ein Anfang sein. Er habe damit nur die Fahne aufgcpflanzt, um einen Punkt zu erobern, von dem aus durch Sparfamkcit und eine wirklich wirtschaftliche ArbcttSgestaltung die Möglichkeit ge schaffen werden solle, das ganze Steucrsm'tem wirtschaftlich tragbar und sozial gerecht zu gestalten. Er werde auch dte VcrmaltnngSrcform im ganzen Reiche in etwas schnelleren Fluß bringen. Aus dem Gebiete der steuerlichen Be- tastung dcS Grundbesitzes müsse nach einheit lichen Gesichtspunkten vorgegangcn werden, um die Beleihbarkeit und Verkäuflichkeit der Grundstücke wieder zu erleichtern. Als eines der nächsten Ziele schwebe dem Minister die Nesorm der indirekten Stenern vor. Er wolle den Zucker billiger »nd den Branntwein teurer machen. Dr. Rcinhold er klärte zum Schlnst seiner Ausführungen, er habe heute mit dem Bremer Senat über die Kanalisterung der Weser «nd deS Hansa-Kanals gesprochen. Der Schaffung verkehrßtcchnisch wichtiger und -er Verbesserung bestehender Wasserstraßen habe die Regierung besondere Aufmerksamkeit gewidmet. (TU.) Belgien un- -er Eisenpakt. Berlin, 8. Sept. Wie der „Deutsche HaubclSdienst" zu- verlässig erfährt, erwartet man in deutschen und luxembnrgi- schen Kreisen doch noch die Einigung »nd damit auch die Unterschrift der belgischen Werke für den internationalen Eisenpakt zum IV September. An eine Intervention eng- lischer Interessenten, von der gemeldet wurde, wird nicht ge- glaubt. Dte Vorbereitungen der polnischen und der tschechi schen Interessenten beuten ebenfalls auf das Zustandekommen einer cndgülttgen Einigung der westeuropäischen Etsenprodu- zenten hin. Zur Spaltung im Iung-o. Eine Erklär»«» beS Herrn »on Tschammer und Osten über die Gründe seines Austritts. Dresden, 8. Sept. Der bisherige Führer beS Jung- deutsche» Ordens tu Sachsen, Herr vvn Tschammer und Osten, übersendet uns solgende Mitteilung: Zeitungsnachrichten und Gerüchte besagen, daß mein Rücktritt auf einen objektiv unrichtigen Bericht eines zum Hochkapitel am 24./2V August 1928 entsandten Ordens bruders zurückzuftthren sei. Demgegenüber sehe ich mich gezwungen, in der Oesfent- lichkcit scst-ustcllen, baß der Entschluß zu meinem Rücktritt bereits gefaßt war, ehe der fragliche Bericht er stattet wurde. Ausschlaggebend waren für mich letzten Endes die beiden Veröffentlichungen im „Iungdeutschen" vom 24. August Nr, 197 <„Zur Lage t» Sachsen") und vom 28. August Nr. 198 („Der Beschluß des Hochkapitels"), die eine Bloßstellung meiner Person und meiner Maßnahmen in der sächsischen Sammlungsbcwegung be deuteten. Die Taktik der Berliner Ordenslcituug, jedwede Sammlung staalöcrl,altcnder Krästc in Sachsen vor de« Landtags- «nd Kommnnalwahlen zu durchkreuze«, ist zur Genüge bewiesen dnrch den Artikel ..Der sächsische Vor stoß" im „Inngbcntschcn". Ich war damals bereits ent schlossen, meinen Rücktritt vorzunchmen, ließ mich aber durch das Versprechen der Berliner Leitung, die Einigungsbestre bungen in Sachsen zu unterstützen, »nd durch die damalige eindeutige Stellungnahme meiner Unterführer für meine Politik zum Verbleiben bewegen tstehe Beschluß vom 27. 8.). Neben diesem Gegensatz bestehen seit Monaten in Fragen der Innen- und Außenpolitik grundsätzlich andere Auf- fassungcn, auf die cin-ugchcn hier zuwcit führen würde. Ich erinnere »nr an folgende Angelegenheiten: Franzosen. Politik, Kämpfe gegen andere nationale Führer und Kreise, Borwürfe gegen dieselben ohne jeden stichhaltigen Beweis, kurzum, die verschleierte, nie klare Einstellung der Leitung deS Iungdeutschen Ordens zur gesamten nationalen Front in Deutschland. DaS Urteil über den Vorwurf, der mir gemacht wirb, daß ich die Spaltung „Bürgertum und Arbeiterschaft" betreibe, wie auch darüber, daß ich von anderen nationalen Führern und Kreisen stark beeinflußt würde, überlasse ich der Oefsent» lichkcit mit einem recht guten Gewissen. gez. v. Tschammer und Osten. Deukfchlan-s geheimes „Dolksheer". Phantastereien PStainS. Paris, 8. Sept. General Pctain tritt in der „Ere Ro«, vcllc" sür die sofortige radikale Aushebung der Besatzung der Rheinland« ein, da dadurch die politische und militärische Lage sofort geklärt und große Ersparnisse gemacht werden würden, vor allem aber deshalb, weil ihr ursprünglicher Zweck, als Deckung gegen einen deutschen Angriff zu dienen, in keiner Weise mehr erfüllt würde. Deutschland umgehe die Entwaffnungsbestimmungen in sofern, als es in der Reichswehr ein Offiztersheer schaffe, das leicht durch die Mannschaften der Sportverbände und der nationalen Organisationen zu einem starken Volks- Heer aufgcfüllt werden könne. Die verschiedenen Wehrbünde mehr oder minder geheimen Charakters verfügten über etwa sechs Millionen Mann, die mit entsprechenden Abteilungen der Reichswehr bereits set-t zu kriegerischen Formationen zu- sammcngeschlosscii seien. Die unglücklichen 58 888 Mann, die Frankreich nach Reduzierung der Rcsatzuna noch am Rhein haben werde, würden im Konsliktsallc wie ein Strohwisch sort» gefegt werden. Es sei somit das beste, die kostspielige und überflüssige Rheinlandbcsctzung auszugeben, da sonst daS französische Volk, daS ln der Besatzung eine Stchcrhcits- garautie sehe, einer Katastrophe zusteucrn könne. Aufhebung -es Velagerungszuslan-es in Spanien. Madrid, 8. Sept. (Agentur Fabra.) Beim Verlasse» des königlichen Palastes erklärte Primo de Nivera Journalisten, daß überall vollkommene Ruhe herrsche. Der König habe soeben einen Erlaß unterzeichnet, der den Be lagerungszustand aushcbe. Er fügte Hinz«, cs sei beschlossen worden, 18 888 Mann der marokkanischen Armee in die Heimat zn befördern. Der König wird heute abend nach San Sebastian abrcisen. Russisches Nachgeben im Konflikt mil China. Berlin, 3. Sept. Wie der Asien-Osteuropa-Dienst aus Moskau erfährt, ist der Sowjetgcsandte in der Türkei, Suritz, an Stelle Karachans znm Sowjetgesandtcn in Peking ernannt worden. Karachan wird in Moskau bleiben. In der Streitfrage mit Mulden bat Moskau der chinesischen Regierung vorgcschlagc», dte Ostchina-Bahn zu neutralisieren und die chinesischen Truppen ohne Entgelt zu befördern. Japan hat die Bitte Rußlands, gegen neue Kon zessionen auf Sachalin, im russisch-chinesischen Konflikt zu ver mitteln, abgelchnt. Neuer «rfolg -er Kanlon-Truppen. (Durch flunkspruch.I London, 8, Sept. Nach einer drahtlosen Meldung anS Hankan haben die Kantontrnppen die Stadt Hanyang am Jangtse gegenüber Hankan und das dort befindliche wichtige Arsenal erobert, das das größte Chinas ist. Den Angriff auf Hanyang begann die Kantonarmce am Montag gegen Abend. Dte ihr entgegengcstcllten Truppen standen unter dem Befehl der Generale Tschintiunao und Liutsolung, von denen dieser die Verteidigung der Stadt selbst leitete, während jener die Hügel neben der Stadt besetzt hielt. Nachts ging Liutsolung, den Wuveifu erst am 4. d. M. znm Zivilgonverneiir der Provinz Hupe ernannt hatte, zum Feinde über und beteiligte sich am Angriff auf den Hügel bei Hanyang. wobei die Truppen Tschtntiunavs fast völlig aufgcrtcbcn wurden. Dieser Hügel beherrscht zu gleich Hankan und Wntschang und bildet eine äußerst wichtige Artilleriestellung, die sich nun in den Händen der Kanton- armcc befindet- Wupcifu zog sich mit Hilfe der Eisenbahn nach Honan zurück. Kein NiieklrM Parker Gilberi». Berlin, 8. Sept. DaS Bureau des Generalagenten sür die Reparationszahlungen teilt mit: Die Aufmerksamkeit des Generalagenten für Reparationszahlungen ist auf eine Nach, rtcht gelenkt worden, die gestern verbreitet worden ist, wo- nach der Generalagent die Absicht haben soll, tn kurzer Zeit von seinem Amt znrttckzutrctcn. Der Generalagent stellt fest, daß diese Meldung jeder Grnndlaac entbehrt. X i-isuls sbsncl wircl Ois Komödie sröttnsil k^i-sg s l-/s itb all n sti-alZs 7«I«pNor> 11728. 2S444 A <
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