Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 31.01.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188001311
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1880
-
Monat
1880-01
- Tag 1880-01-31
-
Monat
1880-01
-
Jahr
1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.01.1880
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»ommen > wollen. ckss läst »tlovkr > werte. N. r in Mit lauten /a.ygcn iroßter . itt?n- E nr§,^ . lj uarin-t; :-? en, zwei rn r tcrter 47udoli ilfutter 2.7 Ps., v 2i,P'.. «6 Pf. billiger. LNN, 1. 'Adler. I zu voll- >, eckt u. turen in atmtzcn, Arbeit. Hubert, e Li. ««sein» «»,«» m» 7 u»r I« »«r Marieuln«», ln. »»«nn,m,ni»»re>« »t,r«»ll!i.,,U<l, » Lü »„rch dl- vo>, » «,rk 7» Pt^ Uln»»l. »lu««. »litt«,, 3Ü00Ö <k,««»t. utcht »irdmdllch. «u»»iirl»> 'an» r>»l»raltn-«n„al>mr H«,I»nsi«t»u. ««»Irr ln S Luro.vcNi». Mirn. l!sl»g».«alcl, Breslau, graiillun a. M. — Nu». M»It« in Berlin. Leipita. Wien, Loindura. stranklurt o M. Mun ch«,. - L«ud« t «». in grontturt «. M. — vureaur d „Auualidei» Il»r»>, l.nliie, vulUee ch p». iu Pari». Tageblatt für Folitik, Unterhaltung, Geschästsmrkelir. Lörst»bericht,Fremdeiilistk. Li« «»»». L Uhr «nie»»»«»». Sonniaa« di» »ilila,» »» U»,p8i Reuiladl »ur an Wacheni»,»», «r. UlonerM, «,.»»!» Ü»ch». «Uh». — Der «au» »tner »tnl»»1«>,n, »>"«, »araniie Ni, »„ «ich», liigi», «rlcheine» der 2»ler«>« wird «ich» ,«,«»««. »uiwariige Ln»iintr»»«ust«i»t non u»e unbekannlengirincv und Perionen inlcrrreu wlr nur«t»e» Dränumeranda.Aadlu«« durch Bricimorien oder PoIicint«d>U»L Sich! Sridru ioiien IL Plae. g«> lernte iür die Montags- Nuninre« adcr nach eine,» Heliioge di, »eile La PIge. Niitlecacteur vr Lmtl Für das FcuiU.. I i»«I«t^ U»rt»»»a» Druck und Elgentbum der Herausgeber- I«t«pi»el» ^ Itzvl«!»»» Et in Dresden. Verantwortl. Nedacleur: ILeti»rt«1» I»<»I»lonIt in Dresden Xuppvl «K (.'0., j-Vn- uilck Vi-rknut allsr Ltsslspspiorv, pfsnlibrivfv,^ L »II k ßs « ttvI» L1 t, Ketisn vte ^usraliiuiiA uUsr OoupüNL. linvut^eltlinllv b 8elllo8«-8tr-.m8« 1t. Lontk-oiö cli;p Verioosung ailc-l- ^Vm'tdjmpwi'o. ^llssauollr glsktvntllwr cli r »i'aic-rMSüa. ' «»»!>>wlUoileiu 0omloi!stvlls fllr Rveksvl. LLMLvkvr in grösster /vusvielll verüuut'v vegeu vorgerueirter Laisou ! Lu selir ermössigteu kreisou LvI IlllLrÜ 8o!lll1vr, 49 Orakel.Irasse 49 Witterungsaussichten: Vielfach heiter, Tags über Null. Tresse«. Zonnabenv, 31 Januar. PvMtsche». So „incognito" der deutsche Kronprinz nach Italien gereist ist, so beginnt sich doch rasch genügend viel Licht nicht blos über diese Reise, sondern auch über die ihr vorangegangcnen Besprechungen de» Kronprinzen mit dem Fürsten Bismarck zu verbreiten. Mögen hierbei andere Fragen,;. B. über den Welfe« fonds, über die Berufung des Reichstages nur aller 2 Jahre, wofür der Kronprinz nicht gewonnen worden sein soll, u. dergl. mit berührt worden sein, die Hauptsache war ersichtlich die Frage: ob der deutsche Kron prinz von Pegli aus einen Abstecher nach Nom zum Besuche des Königs Humbert und des Papstes unternehmen und welche Instruktionen er hierfür mitnehinen solle? Sucht der Kronprinz mit seiner Gemahlin den Papst im Vatikan auf, so darf man ein baldiges Ende des ÄirchenkonsliktcS erwarten. Auch wird man, ohne zu weit fehlzugreisen, wohl annehmcn dürfen, daß der hohe Jncognito-Reisende den König von Italien warnen wird, sich auf abenteuerliche Allianzen einzulassen. Noch vor Kurzem hat der deutsche Botschafter in Italien, v.Keudell, Gelegenheit genommen, der itallenischenRegicrung, anläßlich der Umtriebe der vnlia irrickent , die Pflege guter Beziehungen zu Oesterreich dringend ans Hirz zu legen. Mag v. Keudell auch nicht so weit gegangen sein, wie einige Blätter wissen wollten, Italien für den Fall eines Krieges den Berlust von Venedig in Aussicht zu stellen; immerhin wird es seinen Mahnui gen nicht am Ernste gefehlt haben, so daß Italien weiß, daß cs mit seinem Begehr nach Tirol südlich vom Brenner und nach Triest, einem Schwerte begegnet, das nicht bloü von Oesterreich geführt wird. In gleichem Sinne wird der „Graf v. Lingen" (unter diesem durchsichtigen Incognito reist der deutsche Kronprinz), wenn er im Quirinal erscheint, seine warnende Stimme erheben. Vergessen wir bei derBetrachtung der allgemeinen Lage Europas nicht, daß Oesterreich bei einein Kriege genau so wie Deutschland nach zwei Seiten Front zu machen hätte: nach Nordosten gegen Rußland, nach Süden gegen Italien. Außerdem hat sich Oesterreich in Bosnien ziemlich stark verbissen; Rußland aber kann ihm jeden Augenblick mehrere kleine Köter von der Balkanhalbinsel in die Waden Hetzen, so daß seine militärische Aktionsfähigkeit nach verschiedenen Richtungen hin in Anspruch genommen ist. Wenn Italien durch den deutschen Kronprinzen einen starken Wink dahin bekommt, daß Oesterreich unter allen Umständen Deutschlands Verbündeter ist, so wirkt dies hoffentlich mäßigend auf die italienische Ländergier ein. Noch in einer anderen Hinsicht erscheint die Reise des Kronprinzen nach Italien bedeutungsvoll. Alle unbefangenen Beobachter constatiren, daß in Italien der Einheitstaumcl stark in der Ernüchterung begriffen ist Die Italiener haben nunmehr eine 20jährige Erfahrung mit dem centralisirten Einheitsstaat hinter sich. Wie wenig hat die Vernichtung der Einzelstaaten und ihr Uebergang in die ccntralisirte Militärmonarchie das Ideal verwirklicht, daö seiner Zeit den Stämmen der apenninijchen Halbinsel vorschwebte! Man beginnt in dem Eitronenlanve die Probe auf daö Excmpel zu machen und stößt dabei auf beträchtliche Fehler. Die Verarmung des Landes ist in einem Grade fortgeschritten, der allc Vorhersagungcn übertrifft. Das Vergnügen, durch ein Eentralparlament ein Budget von 1'/(. Milliarde zu berathen und darin alljährlich ein rapid anschwellendes Deficit zu verkleistern, dcrReiz, 300,000Beamte von einer Eentralstelle au» zu comniandiren, der Genuß, alle Kräfte des Landes an die Unterhaltung einer übergroßen Heeres- und Flottenlast zu verwenden, sind denn doch Dinge, die den Italienern zu lheuer vorzukommen anfangen. Ihre bürgerliche Freiheit hat unter dcm Einheitsstaate nur in einigen Stücken gewonnen, in anderen ist sie erheblich geschädigt worden ; das Räubcrunwesen blüht ärger denn je, die Eorruption geberdel sich so schamlos wie noch nie, die Bankerotte von großen Städten gelten bereits als die Vorläufer des Staats bankerottes und die Abgaben haben allerorten eineHöhe erreicht, daß man vergebens nach den Vorthcilen des „geeinigten Italiens" fragt. Könnte man eine frei« Volksabstimmung vornehmen lassen, so würde sich die überwiegend« Mehrheit des Volkes für die Zurückberukung der vertriebenen Fürstenhäuser auSsprechen. Da die politischen Vorgänge in Italien vielfach und nicht mit Unrecht als Vorbilder für Deutschland gevient haben, so ist der in der Volksstimmung jenseits der Alpen eingctretene Umschwung für Deutschland recht beachtlich. Einem so scharfen Beobachter ivie dem deutschen Kronprinzen wird es nicht entgehen, wie man in Italien über die ccntralisirte Militärmonarchie ru denken in weiten Kreisen begonnen hat. Was man besorgen mußte: daß die deutschen Rüstungen gleiche Maßregeln im Auslande Hervorrufen würden, ist bereits eingetretcn. Bis vor Kurzem verhielten sich in Frankreich die militär-technischen Autoritäten ziemlich freundlich gegenüber dem Verlangen des Parla- ments,die Dienstzeit auf AJahre hcrabzusctzen. Aus einmal will der dor tige Kricgsminister Farre Nichts davon reden hören. Er findet, daß trotz der bekannten Anstelligkeit der Franzosen 3 Jahre nicht aus reichten zur Heranbildung guter Feldsoldatcn. Es ist wenig Hoff nung, daß das Parlament den KriegSministcr umstimmt. Aus dieser Aufrechlerhaltung der langen Dienstzeit der Franzosen werden nun wieder die Militärautoritäten im deutschen Reichstage den Schluß ziehen, daß dann erst recht nicht von einer Herabsetzung der Dienstzeit der deutschen Soldaten gesprochen werden dürfe. So trägt ein hoffnungsvoller Gedanke schon bei seiner Geburt den Todcskeim in sich! Eö wird Nichts verhelfen, an die besonderen kriegstüchtigen Qualitäten des deutschen Soldaten, „an die Solidität und Schncidigkeit des Kricgsinstrumcnts", wie cs Graf Moltke be- zeichnete, zu erinnern. Mit der deutschen Landwehr läßt sich, namentlich was das Offiziers-und Unteroffizicrscorps betrifft, die soyen. „Territorialarmee" der Franzosen nicht entfernt vergleichen. Dw Franzosen suchen diesen Fehler durch Verlängerung der Dienst zeit »u ersetzen. Zu den gestern erwähnten Steuern, welche dem Reichstage vorgelcgt werden sollen, gesellt sich vielleicht noch der Antrag auf Einführung des Tabaksmonopols. Von Steuererleichterungen hin gegen ist es mäuschenstill geworden, obwohl seiner Zeit unendlich viel Sums davon war. Jemehr die Eentralisirung Deutschlands fortschreitet in dem Sinne, daß ganz Deutschland von dem Macht worte eines einzigen Mannes beherrscht wird, dcm sich Alles zu beugen hat, destomehr wird dies Steuern und Abgaben erheischen. Mit jedem Jahre wird das Volt immer klarer empfinden, wie aus saugend dieses System sich aus alle Erwerbszweige wirft. Alle Gedanken, die sich ein loyaler Staatsbürger machen muß, wenn er die Wirkungen dieses Staats- und Steuersystems in seiner Totalität auf das Volk, seinen Geldbeutel wie seine Gefühle beobachtet, hat der jetzige preußische Kultusminister v. Puttkanicr erschöpfend aus gesprochen. Er betonte es am 12. Mai 1870 als Abgeordneter am Schluß seiner Rede für die neue Tabakssteuer mit einer gewissen Feierlichkeit, daß vor Befriedigung irgend welchen anderen Bedürf nisses das Erste und Dringendste sei, die Hoffnungen der Nation auf die aus den neuen Steuern verheißenen Steuererlasse vor Ent täuschung zu bewahren, denn „jede Enttäuschung in dieser Bezieh ung wäre nicht nur eine öffentliche Kalamität, nein, es wäre in meinen Augen geradezu ein Stoß in das Herz des monarchischen Prinzips". Und es giebt eine Partei, die bei all' diesen Steuer projekten sich frohlockend die Hände reibt und murmelt: Stoßt nur zu! Reueste Ttlearamme der „Dresdner RachrtLten." Darmstadt. 29. Januar. Die zweite Kammer genebmlgte mlt 24 gegen 24 Stimmen den Verlaus der Weser-Bahn an Preußen. Der Finanzausschuß der zwe ten Kammer beantragt bezüglich der Erbauung einer festen Brücke bei Mainz, daß die Kammer hierzu 3,900.000 Mark bewillige unter der Beschrän kung, baß diese Bausumme unter keinen tlinständen überschritten werden darf. Locales und Sii»Mck,e«. — An dem am vorigen Donnerstag Nachmittag 5 Uhr bei Ihren Königlichen Maiestäten tm Rciid nzschloß statt» gestmdenen > lnep beibelllgte sich auch die Familie Sr. K. H. des Pl >ueltMe«s^vüchstbcm begaben sich die Hoven Herrschasten nach dem AMädker H slbeatcr, um der Auttüorung"drr'Öt'rr „Mignon" und zwar vvn Ansang bis zu Ende beizuwohiien. tucster» nahm Le. Mm.ver König von Mlttagö Vel2 Ulw an, wie dlea jeden Montag und Freitag in der Woche zu geschehen pflegt, die Vorträge der Herren Staatsminister und höheren Hof- bcamten rc. entgegen, wie Höchstderselbe auch einige Privat- pcrsoncn in Audienz empflng. Dienstag den n. F brnar c. wirb von Abends 9 Ubr a» in der zweiten Emge des königl. Schlosses Hot-Eoncert und zwar zu Ehren des am selben Nachmittag mittelst gewöhnlichen Zugcö aut dem böhm.Bahnhose hiciselvst zu mehrtägigem Besuche am königl. Hole anlangcnten Kronprinzen Rudolph von Oester reich, K. K. Hoheit, von der königlichen Hoithcatcr-Kapclle avgc- valten werden. — Zu dem vorgestrigen große» Hotvalle waren OOOEl»- ladungc» ergangen. Piinz und Prinzessin Georg, Prinzessin Mntbilde und Prinz Alexander von Weimar nahmen an dem selben Tuest. > eio Uhr. nach abg haltcnem Cercle, begann der Tanz und endete um >,-.2 Ubr. Das Louper wurde um II Uhr im Vanlclt- und Thronlaale in großen Buffets eingenommen. 1. M. die Königin Medien zu dem Balle i» einer Robe von weißem Damast mit Goldspls-cn und weißen Schmclzpcrlen gar- »Irt, in, Haar weiße Stranßtevcr», Collier und Dia«em von Brillanten. I. k. H. Prinzessin Georg trug cinc Rode von grauem Atlaö mit Spitzen und Roscndouaucts garnirt, Collier von 'Brillanten. Lehr geschmackvoll war das Arrangement des Buffets tür die allerhöchste» Hcrrschatte». Vor einer vo» Blumen und -c-lallpstanzen cingcrahmkcn gemalte» Scelandscbast erheb sich in der 'Witte der ratet aus Felsengrund ei» circa >/s Nieter hoher Lcuchtthnrm, in dessen 'Rahe ci» Schiff mit Takelwerk aist Felscnklippcn anslanscnt. Die Fellen selbst waren targestellt durch Auisätze mit Hunderten von Austern, das Wasser durch AopicS »nl .Hummer und Forelle». - Mittwoch de» t. Fcvruar c. wird i» den Sälen der 2. Etage des Königl. Lcblostcs der letzte diesjährige kleine, sogen. 9 am »ierba II abgel-alte» werten, an weHcbei» S. K. K.Hob. der Kronvrinz Rudolvb von Oesterreich theiliiebmeii wirb. Diesem Bulle folgt nun nur noch, wie schon erwähnt, der am Dienstag de» lo. Februar c. avzuhaltente FastnachlSdall, mlt welchem die Hoiballsaiion schließt. — Weitere Veränderungen Im Mili kärger ich töper- sonal des 12. tkönigl. sächs.s Arnicc-Corvo: Oberautlteur und Justizratb Nt eher ist zum Ober« und Corvöaukitcur und der Garnisonauditclir der Festung KönigNcln Frenkel zum Divi- sionoauditcur ernannt, dem Gouvcriic>»entsaliditeur von Gott- schal ck Titel und Rang eines Jnstlzrathö verlieben worben. Die gerichtlichen Geschäfte bet der I. Jmänterie-Divltton bnt der Divlsiontzaudlteiir Hnth. dlelenlgen bei der Cavaleric-DIvlston der DlvissonSaiiditcur Frenkel zu iwernchme», wie derselbe auch gleichzeitig die Geschälte teS Gerichts der Festung Königstei» so lange mit wahrzniiehnikn bat, dis über Wiederbest-tzung der Stelle eines Garnison'Autltcurö der Festung Entschließung er folgt sein wird. - Der pcnsionilte Hauptanits-Controleur v. Grumbkow i» Frciberg hat daö Ritterkreuz 2. Klasse vom Alvrechts-Orden erhalte». - Wie taS „Dr Journ." meldet, ist Se. Erc. Staats- Minister v o n St ostIv - W allwitz seit mehreren Tagen durch Unwohlsein an bas Zimmer gcicssclt. Wie In der Regel, so findet auch nächsten Montag den 2. Fcbr. c. in de» Räumen dcö königl. Rcsttcnzsä losscv große LandtagStatcl, zu welcher eine große.'Anzahl Einladungen ergangen sind, statt. - Landtag. Gestern hielten beide Kammern Sitzungen ab. Die erste Kanrinmer erklärte sich mit kein genährten Rechenschastsdericl'tc über die Verlegung der Dresdner! Milltär-EtabllssementS befriedigt «Re». I),-. GcvrgO.! Oherhorpredigcr vr. Koblschüttcr, Rincrgiitsdcs. Pcltz und Gun Rer he'ürwolkctcn warm die Errichtung einer Gainiionkirche für Albertstadt. Bischst Bcrncrt hoffte, daß daö KriegSi»In!sterIi»n de» Anträgen dcö apostolischen Vikariats wegen der geistlichen Seelsorge tür die katholischen Soldaten ebenso entgegenkommend Gehör geben werte als früher. Kriegsmlnisler v. Fabricc sprach den Ständen zunächst den Dank tür die bewiesene Liberalität ans. Die Truppen würben ihnen immer dafür dankbar sein. Die Albertstadt bilde tür Immer ein sichtbar ö Zeichen der patrlv- tischen Gksiniiung der Kammer. Durch- di» Rcichsvcr>assung let cö jedem Staate überlaste», >ür die klristtchen Bcdürtntsie itincS Ministeriums selbst zu sorgen. Das Krlcgomtnisicrlum habe Be denken getragen, eine nicht anöreichentc Stelle zu schaßen, die »ur eine Stnecure sei» würde. Die Neustätter Kirchcugemclnde habe geglaubt, daß sie der Garniiv» die Benutzung ver Kirche kündigen könne. Wenn vorgcschlagen worden sei, in Erercierbäusern Gottesdienst abzuhaltcn, so könne er daö ncht zugcbcn; Ercreierbäuscr seien einmal keine GotteShiuier. Er beanspruche für das Militär das Recht jeden andere» Staatsbürgers, einer Parochlc zugclhcllt zu werden. Zur Erbauung einer narnstonkirchc habe daö Krlcgümlnisterlum keine Ermächtigung gehabt; eine» diesbcz. Antrag ctnzubrlngen, habe man aber mit Rücksicht aus die bereits gebrachten Opter Bcrenkcn getragen. Wenn die Stäube aus eigener Initiative die Ni Ittel bewilligten, !o werte dies gern acceptirt werten. Ober bürgermeister vr. Ltübcl war gegen eine Garnisonklrchc. weil er wünschte, daß unsere Brüter Im r- affenrock mit den Bürgern im GottcShaus.- vereint seien. Er wandte sich überhaupt gegen eine politische und kirchliche Trennung dev Militärs von der Bürgerschaft und »ahm 'Bezug aut die neu zu errichtende veguemer gelegene Antonstäkter Kirche. Rittergutsbesitzer Pcltz incinte, der Gottesdienst tn Ererclerhäuicrn lei doch ein Ersatz, wenn auch ein unvollständiger. — Die 2. Kammer erklärte sich mlt de» 1877/78 vorgenoininenen Veränderungen anz Staatogule (Domäne») einverstanden iRef. Abg. Kökert» und ließ b«e Beschwerte teö Herr» Max Edler v. d. Planitz OBöhlen) und 13 Genossen wegen Errichtung einer 4klaMgeu Lchule i» Hobnstadt tür den Geiammt-Schulbezirk Hohnstädt- Burabcrg mit Babren und Böhlen osteicrcnt Abg. vr. Mclschners, sowie die Petition Ernst Obendorier'S in Neubau bei Freiberg auf Erhebung säiinnilkct'er Eommunalanlageu nach dem Einkommen (Net. Abg. Bcrnbts aus sich beruhen. Dicke Petition gab zu einer etwas lebbatten Diskussion Anlaß. Abg. v. Oehlschlägel wieö aus die große 'Belastung des Grund besitzes durä' Komniunalanlcigen im Gegensätze zur Industrie hin- Abg. vr. Heine war I» diesem Falle gegen die 'Autonomie der Gemeinden im Stencrwcsen. weil sie vier dem öfsenttlchen Inter esse zuwiberlauie. In Gemeinden verrichten Parteiungen und die herrschende Partei suche immer die anderen ausznbeuten. Er sprach weiter iür eine allgemeine Vermögenssteuer und empkavl die Obenborirr sche Petit o» der Regierung zur Erwägung anheim ku geben. Abg. Ul,le-PIaue sprach tür die Autonomie der Gemeinden, wenngleich cö Viele gebe, die eine gesetzliche Regelung gern scheu;- würden. Er führte einen Falt an. -s o elne Anito.'aiipssncinmchafr von einer Gemeinde verlang» habe, eine Progression einzulührcn. in welcher iekeö höbe»Einkommen nach einem höheren Prozentsätze besteuert werbe, also cinc Pro gression I»ö Unendliche. Ferner sei derselben Gemeinde ankge- gebeu worbe», die 'Namen und das Einkommen aller der Per sonen bei der 'Amtthauptmannschast anznzelgcn, welche 2000 Mk. und mebr Einkommen baben. Es seien bicö unberechtigte Eingriffe in Privatverh Isniste Abg. vr. Krause wünschte nicht, daß b'e ParteiznistlgkcitcnübcrSicuersustemc auskleGemeinten übertragen würden und warf dein von llble erwähnten 'Amtöbauptmann !oclc>!kemokralischc Steuerpolitik vor. Abg. Liebknecht erklärte die Progression bei der Einkommensteuer als die allein richtige Basis. Er habe daher vor dem von Üble erwähnten AmtShaupt- maim all» Respekt. Bezüglich der Grenzen der Geinrinde- Autonomic trat er vx. Heine bei. 'Abg. Iccpräs. vr. Pseiffer warnte vor dein Hcine'schen 'Antrag, namentlich um der Moti- virung willen. Cie». Reg.-Rath v. Koppcnlels konstatirt. daß der Regierung kein Fall bekannt sei, i» dem die Amtshauptmcmn, schaitc» in die Autonomie der Gemeinden eingegriffen. Ä abr? schciiilich sei im vorliegenden Falle dem Brsch'uß deö Bezirks- auöichusscS gemäß vcrtahrcn worden. 'Adg.vr. Kraule: Wenn ka». was Üble gesagt, richtig sei, dann bade derbttr. Beamte acradrzu unverantwortlich gehandelt und solche Unkenntntß bewiesen, daß derselbe kaum länger seine Stelle einnehmen könne. Wer absolute ' roarcssion wolle, wälze schließlich die ganze Last aut elne einzige Perion. Abg. Liebknecht gab eine Erläuterung bttz Begriffs der Progreiiioii. Abg. vr. Krause antwortete, er habe von Liebknecht nichts zu lernen, woraus Liebknecht wieder entgegnete. vr. Krause beweise, wie wenig ein alS bedeutend geltender Führer einer Partei wissen könne. Dann wurde der Delne'sche Antrag abge lebtst. Drei Petitionen, welche ble Fortbildungsschule betralen, erledigten sich durch frühere Beschlüsse. Von einem Bericht über die ierneren Erfahrungen mit der Fortbildungsschule wurde hier bei abgesehen. Die Petition der Leipziger Kirchenvorstände wurde der Regierung zur Kemstnißnadme übergeben, ebenso der Thcil einer Petition DärmerS in Waldbeim. der ZwangSimpsung be rührt. Die übrigen Petitionen (s. gestr. T.-O.) stellten sich alt unzuläiilg dar. - Zu dem am 7. Februar proiektirten zweiten und letzten SubscriptionSballe im Alberttheater geben die Anmeld ungen namentlich Selten der Aristokratie sehr zahlreich ein. Die Listen zeigen blöder last lauter Namrn mlt einem Graten oder Baron oder bock' einem simplen „von". Der Atel, bcr Fühlung mit dem Hole bat. scheint zu vermutven, daß der in der königl. Famllle als Gast demnächst erwartete Kronprinz Rudolf von Oesterreich daö Ballsest mit seiner Gegenwart beehren wird. Die bürgerlichen Kreise der Residenz und der Provinz zeigen sich blöder ekwaö zuiückbaltenber ml» ten Meldungen. VIcl'ach wtrp daS irrige Gerücht: der nächste Ball tolle ein Kostümkest werden, als Grund der Zurückhaltung angeleben, da Manches die Kosten scheut. Der zweite Ball Ist aber ebenso wie der erste ein Fest, an dem man in gewöhnlicher Ballsoi'cttc thellnimmt. Die Meldun gen zu dem Feste werden, sobald die Ziffer 1000 erreicht ist, geschlossen. - Der Schneesturin, welcher boi» Montag früh bis vorgestern mit oxkanartiger Heiligkeit wüthcte, bat aus allen zugigen Höben deö Gebirges die Schneedecke wesentlich verändert. Manche Flächen sind ganz kahl gelegt, während hart daneben lieic Schneewehen von den wunderlichsten Formen erscheinen. Aui dem Wege z. B. von AmmelSdort bei Frauenstein über Lchömclk und Sevde nach HermSdort, nicht minder bei Scheller hali und Böhnstsch-Nrustadt giedt cS io mächtig ausgeböblte S-i-neeweben mit überhängende» Rändern, daß man meint, Steinhrnchc vor sich zu haben. — Eine zlcmiich barsche Kirchenpok izei übt der Küster an der Armcnkirchc ans. Vorgestern wurde dort die Tock'tcr der Fra» Reg. Rath vonPslugk mit einem Kauf mann ans Manllia i hlllppincnsnsein im Stillen Oceam getraut. Nickst bioö die Famlliei'bcziehnngen der stigendsichen Braut ldle- sclbe ist eine Nichte dcö ' otkapciimclsterKrebsi. sondern auch die Art, wie das He« zenSoündniß sich schloß und die weite Reste der iungcn DrcSdiicrin nach ihrer neuen Heimatl) bei unseren Gegen füßler» hatte ein zob reiches Publikum tbcllnehmenker Bekannten ' berbetgezoaen. Der Bräutiaam unv jetzige Gatte hatte nämlich '
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite